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Schwarz-weiß und analog, Teil 57: Stadt Blankenberg

Film: Fomapan 100 #10, Kamera: Nikon F601

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Heute ganz viel Regen und kalter Wintereinbruch, ich traue mich nicht raus. Deswegen s/w-Fotos! ;-)

Fangen wir heute also mit dem Katarinenturm an, der mit samt der angeschlossenen Mauer die eigentliche Altstadt vom Neubaugebiet abgrenzt. (Nikon Series E 50mm, 1/1000s, f/2,8.) Ein Bild, das ich in dieser oder ähnlicher Form schon diverse Male hier hatte, also nichts Neues. Bei diesem Exemplar stören die Autodächer am unteren Rand vielleicht ein bisschen. Und insgesamt könnte es vielleicht etwas schärfer sein, und besser belichtet: Es rauscht doch sehr, nachdem ich nachträglich ein bisschen an der Helligkeit gedreht habe.

Apropos Mauer: Auf der einen Seite des Dorfes sind die Häuser ja mehr oder weniger in die Stadtmauer integriert. (Nikon Series E 50mm, 1/2000s, f/4.) Von der Seite ist der Berg so steil, dass eh keine Angreifer kommen können. Und wenn doch, dann wirft man sie halt mit Küchenutensilien (und Kühen[1]) zu! ;-) Die relativ schnelle Belichtung versucht hier einen Ausgleich zwischen dem grellen Himmel und dem im Schatten liegenden Bereich im Vordergrund hin zu bekommen und versagt wie immer spektakulär. Ich mein, noch immer nicht so schlimm wie bei (m)einer Digitalkamera, die auf Grund des geringeren Dynamik-Umfangs wahrscheinlich noch schlechter abgeschnitten hätte, aber der billige Foma-Film in der Standard-Entwicklung vom Großlabor... naja, is halt, wie es is. Die Mauer ist noch relativ kontrastreich, aber in den Bäumen links hätte ich mir schon etwas mehr Struktur gewünscht. Der Himmel sieht zwar gerade noch OK aus, aber so richtig reißt mich das Bild jetzt nicht vom Hocker. Hätte entweder f/8 nehmen sollen, damit der Himmel richtig raus kommt und der Vordergrund nur noch Silhouette ist, oder im Gegenteil f/2, mit einem komplett weißen Himmel und dafür richtig sichtbaren Häusern - oder wahlweise den entsprechenden Zeiten. (Wobei f/8 wahrscheinlich schon etwas sehr dunkel geworden wäre.)


Von den ersten Dreien am Besten gefällt mir das letzte am Besten: Das Wegkreuz im Efeu. (Nikon Series E 50mm, 1/300s, f/1,8.) Wie man am Belichtungswert erkennen kann, stand das so richtig im Schatten. Trotz relativ langer Belichtung habe ich es geschafft, mal nicht allzu sehr zu verwackeln, obwohl ich das sonst doch immer mache. Sollte mir mal so einen praktischen Monopod zulegen, damit ich wenigstens etwas schnelle und leichte Stabilität mit mir rum schleppen kann. Das Bild jedenfalls ist schön konrastreich geworden, hat viel Struktur und ist nicht zu unscharf, trotz Offenblende. Bin immer wieder erstaunt, dass das ja doch sehr günstige Serie E 50er selbst in die Ecken hinein kaum Verzerrungen aufweist. (Ich muss sowieso mal sagen, dass eigentlich alle Unschärfe in den Bildern, die ich mit diesem Objektiv mache, daher rühren, dass ich persönlich zu blind bin, es richtig zu fokussieren. Bzw. an der eher bescheidenen Mattscheibe der F601, die tatsächlich eher auf Autofokus-Objektive ausgelegt ist und nicht wirklich viel Kontrast bietet.)

Das nächste Bild zeigt einen Blütenstand (bzw. die Beeren) einer Efeu-Ranke. (Nikon Series E 50mm, 1/1000s, f/2.) Hier war das Experiment mal wieder: Was macht das Bokeh auf diese Hintergrunds-Entfernung? Und auch hier bin ich erstaunt, dass es praktisch keine linsenförmigen Verzerrungen in den Bällen gibt. (Also praktisch gar keinen Helios-Typischen Swirl.) Das schafft selbst das moderne 50mm G nicht wirklich besser, da habe ich den Eindruck, dass es unter manchen Bedingungen sogar etwas stärker herauskommt. Leider ist das eigentliche Motiv etwas unscharf geraten, wahrscheinlich habe ich wieder zu sehr vor und zurück gewackelt. Makros sollte man grundsätzlich mit Stativ machen, ich merke das immer wieder. Die Fokusebene liegt jedenfalls etwas zu weit hinten, dadurch sind die hinteren Blütenstände scharf und nicht die vorderen, die wahrscheinlich besser gewesen wären.


Das Bild mit der Hexennase ist sicher auch schon so oder so ähnlich hier drin gewesen. (Nikon Series E 50mm, 1/500s, f/1.8.) Im Gegensatz zum Efeu habe ich hier den Fokus relativ gut getroffen: Man kann sogar die Spinnenweben unter der Nase noch erkennen. Gut, ich musste mich hier auch viel weniger strecken, um den richtigen Winkel hin zu bekommen. Ich finde jedenfalls, dass ich den Gesichtsausdruck dieser Holzskulptur recht gut eingefangen habe und dass sich ihr riesiger Zinken vor dem unscharfen Hintergrund sehr klar absetzt. ;-)

Als nächstes habe ich mal ein Frontal-Gegenenlich-Testbild versucht, um ein paar Flares und Ghosts zu provozieren. (Nikon Series E 50mm, 1/2000s, f/5.6.) Direkt in die Sonne hat der Belichtungsmesser der F601 noch immer gemeint, es wäre eine bis ein-zweidrittel Blenden über, aber ich finde, ich hätte durchaus sogar noch eine Blende runter gehen können, denn eigentlich wollte ich die Stadtmauer-Silouhette komplett schwarz haben, eben um die Flares besser sehen zu können, und die Weide im Vordergrund ist mir etwas zu hell geraten. Die sechseckige Blende ist jedenfalls schön zu erkennen und ziemlich genau so geworden, wie ich sie erwartet hatte. Daneben halten sich Flare-Streifen erstaunlich stark zurück und es gibt auch nur einige wenige punktförmige Kleckse innerhalb der Blendensechsecke. Gut finde ich die unscharfen Blätter am oberen Rand und die Wolken, die recht gut heraus gekommen sind.

Danach mal eine Weitwinkelaufnahme vom Himmel über der Stadtmauer. (Sigma 28mm, 1/1000s, f/2.8.) Wie gewollt ist hier der Himmel einigermaßen spektakulär bis dramatisch, leider ist die Mauer darunter aber etwas fehl am Platze, habe ich fast den Eindruck. Irgendwie ist es mir jedenfalls nicht gelungen, die Abendstimmung so richtig auf das Negativ zu bannen. Bin etwas zwiegespalten, was dieses Foto angeht.


Danach noch mal ein Überblick über die Burganlage, diese Mal mit dem "richtigen" Weitwinkel. (Nikkor 20mm, 1/60s, f/8.) Wieder ein krasser Himmel, aber irgendwie wirkt die Burg darunter irgendwie fast verloren, vor allem zwischen all dem wuchernden Gemüse davor und dahinter. Nicht, wie ich es haben wollte. Und außerdem wiedermal ein Beispiel dafür, dass man nicht einfach ein Ultraweitwinkel auf die Kamera klatschen kann, um "Alles" aufs Bild zu kriegen, und dann ein brauchbares Bild erwarten sollte. Ist also eher eines meiner schlechteren Bilder, das nicht nur an der Aufnahmetechnik und dem Medium krankt, sondern auch an sich eine schlechte Idee war.

Nachdem wir längere Zeit die Gleitschirmflieger beobachtet hatten, wie sie im Aufwind über den Bergen entlang des Siegtals ihre Kreise zogen, habe ich dann doch noch das Tele ausgepackt und einfach mal ein Bild gemacht, nur so, um zu wissen, wie das Ergebnis danach aussieht. (Nikkor 200mm, 1/2000s, f/5.6.) Und jetzt weiß ich es: Bei geschätzt drei bis vier Kilometern Entfernung sind 200mm eher lachhaft, wenn man auf Film fotografiert und nachher einen Scanner benutzt, dessen Auflösung ebenfalls ein leises Grinsen erzeugt; da ist dann nämlich nix mit rein croppen... Ansonsten lasse ich das hier mal so als Experiment stehen. So richtig schlecht ist nämlich auch wieder nicht. Halt nur auch nicht wirklich spektakulär.


Der Husky hingegen: Krasses Bild! (Nikon Series E 50mm, 1/125s (?), f/4.) Wie er seine Nase in Richtung Sonne streckt, um die letzten wärmenden Strahlen des Herbstes einzufangen. Die Bretter im Hintergrund, die in der tief stehenden Sonne glänzen. Der Schatten der Leine. Gefällt mir. Einziges Manko: Es geht hier so bergauf, dass ich mal wieder keinen Plan hatte, was waagerecht ist. Daher ist das Bild leider um ca 5° nach rechts gekippt. Mist. ;-)

Als ich die Gleitschirmflieger fotografiert habe und ich das Tele eh gerade drauf hatte, hab ich mir gedacht: "Was soll's?" ...und habe gleich noch eins von den Kühen im Tal hinterher geschieben. (Nikkor 200mm, 1/250s, f/4.) Die waren nur etwa halb so weit weg und so eine Kuh ist auch irgendwie von Natur aus schon größer, sodass sie im Scan tatsächlich erkennbar werden. (Sind wohl auch keine Kühe, sondern wohl eher die üblichen Jungbullen, die alleine auf der Weide stehen, weil sie sonst rum randalieren.) Erstaunlich gutes Bild, obwohl ich hier eigentlich ebenfalls nicht viel erwartet hatte. Schön kontrastreich trotz Offenblende. Diese sorgt auch dafür, dass die Vignettierung recht deutlich sichtbar wird und damit die Aufmerksamkeit noch stärker auf die Mitte des Bildes lenkt. Außerdem gefallen mir die unscharfen Vordergrundäste richtig gut, ebenso der Zaun am oberen Bildrand.

Beim nächsten Mal gibt es Bilder aus den Bonner Rheinauen. Bis dahin.

[1] Ja, das ist eine Monty-Python-Referenz.

Dänemark, Sommer 1998

Man kann nie genügend Fotos ins Internet stellen. Also, finde ich zumindest. Deswegen gibt es heute noch ein paar alte Analog-Fotos, die ich ungefähr im Sommer 1998 in einem der üblichen Dänemarkurlaube gemacht habe und die letztes Jahr zu einem neuen Kalender verarbeitet wurden. Ich glaube, dieses Mal ist auch ein Agfa-Film dabei, nicht nur die ganz billigen Perutz. Aber wenn ich mich nicht täusche, waren das eh die gleichen. Oder die waren zumindest auch von Agfa hergestellt, wenn auch eine andere Emulsion. Das sind jetzt bald 23 Jahre, erwartet nicht, dass ich mich an Details erinnere. Allerdings haben die Negative alle etwas gelitten, weil sie nicht unbedingt sachgemäß gelagert waren, sondern in der Labor-Tüte im Keller. Immerhin ist es da unten einigermaßen warm, allerdings wahrscheinlich etwas zu feucht.

Natürlich sind auch diese Fotos mit meiner F601 entstanden und die Objektivauswahl war auch die gleich wie beim letzten Mal. Dass die Qualität eben jener so lala ist, sieht man selbst auf den Scans. OK, die Fotos waren ja auch nie dafür gedacht, dass man sie auf die Größe heutiger TFTs hoch skaliert. Dafür halten sie sich eigentlich noch ganz gut.

Vorne weg erst mal ein paar Hochkante: Ein Haufen Bauschutt mit dem Rinkøbing-Fjord im Hintergrund, ein umgedrehtes Boot am Vogelbeobachtungsturm etwas östlich von Søndervig (schöne Stelle da, übrigens, auch heute noch - also, zumindest beim letzten Mal als ich da war),...


...Hybrid-Gänse am Hafen in Stauning, bevor dieser vor schätzungsweise 10 Jahren renoviert und modernisiert wurde, als das noch eine ganz verschlafene Ecke war, und schließlich noch ein Blick über das glitzernde Wasser des Ringkøbing-Fjords, bei dem ich nicht mehr genau weiß, was das hohe Gebäude in den Dünen in der Bildmitte ist - Wahrscheinlich eine dieser typischen westjütländischen Kirchen.

Wie ich letztes Mal schon gesagt habe, dürfen Fotos vom Hafen in Hvide Sande ja auch nie fehlen. Dieses Mal habe ich zwei recht unterschiedliche Wasserfahrzeuge raus gesucht: Zum einen das Fischerboot RI.253, wie es gerade in den Hafen einläuft. Diese typisch blauen Boote sind in letzter Zeit auch selten geworden, alles wird moderner, nix bleibt, wie's war.


Zum anderen das Aufspül-Schiff "S/P Træl" (StF 49), das jedes Jahr die Schäden der winterlichen Stürme repariert und Sand aus dem Meer an den Strand punpt, um die Dünen zu schützen. Ich glaube, das ist das gleiche Schiff, das auch heute noch in Hvide Sande liegt. Sah damals jedenfalls schon genau so herunter gekommen aus wie das, was ich beim letzten Mal, als ich da war, vor die Linse bekommen habe. Finde jetzt leider kein Vergleichsfoto.

Die letzten drei Bilder sind dann wieder ganz anders: Da ist zum einen ein Foto von Tipperne, dem Zipfel Land, der in den südlichen Fjord hinein ragt und wo man ganz toll Vögel beobachten kann. Glaube ich jedenfalls. Da hatten wir wirklich mal gutes Wetter, in letzter Zeit, wenn wir da waren, hat es ja immer wie Hund geregnet. (Jetzt hatten wir drei Jahre nacheinander super-heißes Sonnenwetter und ich war nicht da... :-()


Das mittlere ist die Kirche von... tja, wenn ich mich erinneren könnte! Wir haben über die Jahre so viele dänische Kirchen angeschaut, dass ich sie nicht mehr auseinander halten kann. Und beim letzten Bild handelt es sich um den Blick über die Kirchenmauer. Auch da bin ich mir nicht mehr sicher, wo das war. Vielleicht sogar an der gleichen Kirche? Ich weiß es nicht mehr. 23 Jahre!

Mal sehen, ich glaube, ich habe noch genügend Bilder für einen dritten Artikel. Die stammen dann auch 1999. Vielleicht nächste Woche, wenn es noch immer regnet. ;-)

Dänemark, Frühling 1998

Ich habe mich heute mal den ganzen Vormittag damit beschäftigt, mein Handy nebst sämtlicher externe wie interne Festplatten aufzuräumen, weil ich mal wieder Gigabytes an unsortierten Fotos rumfliegen hatte. Dabei sind mir auch wieder die Bilder untergekommen, die ich im letzten November/Dezember gescannten habe, um daraus einen Kalender zu machen. Da habe ich mir gedacht, wenn ich die jetzt schon alle anfassen muss, kann ich auch ein paar davon hier ausstellen. Eigentlich wäre das eher ein Eintrag für einen Donnerstag (weil "Throwback Thursday"), aber da ich heute wahrscheinlich zu eh nichts Anderem kommen werde, geht das Behelfsweise auch an einem Samstag.

Die heutigen Bilder stammen alle aus dem Februar 1998, sind also in wenigen Tagen 23 Jahre alt. Puh, das ist eine lange Zeit! Die Kamera war meine treue, damals noch junge, F601, und ich hatte damals drei unterschiedliche Zoom-Objektive: Das Soligor 19-35mm für Weitwinkel, das Exakta 28-70mm für den Normalbereich und das Exakta 75-300mm. Welches ich für welche Bilder benutzt habe, das kann ich nach der langen Zeit natürlich nicht mehr sagen, aber teilweise kann man zumindest auf Grund des Field of View schon begründete Vermutungen anstellen - wobei ich die Bilder alle etwas beschneiden und rotieren musste, sodass die also nicht mehr 100%ig so sind, wie sie auf dem Negativ waren. Apropos Negative, alle drei Filme waren mal wieder die billigen Perutz ISO 200. Die waren für meine Zwecke damals gar nicht so schlecht geeignet, aber im Scan sind sie teilweise etwas sehr grobkörnig. Das kennt man heutzutage ja gar nicht mehr. Die habe ich jedenfalls immer im 10er Pack beim S*turn gekauft, meine ich mich zu erinnern...

Es ist aber schon erstaunlich wie viel und wie wenig sich in diesen Jahren geändert hat. Was sich kaum bis gar nicht verändert, das ist zum Beispiel der Leuchtturm Lyngvig Fyr:


Fotos vom Leuchtturm durften damals schon nicht fehlen und der Leuchtturm ist tatsächlich auch eine der Sachen, die mir in den letzten paar Jahren, in denen ich es nicht da hoch geschafft habe, gefehlt haben. Das ist halt so eine schrecklich markante Landmarke, den sieht man ja praktisch von überall.

Was auch nie fehlen darf, das ist der Besuch in Hvide Sande. Hier kann man ganz deutlich die Veränderung der letzten Jahre sehen, denn die Molen und überhaupt der ganze Hafenbereich sind in den letzten Jahren stark umgebaut worden und sehen aktuell ganz anders aus.


Das war übrigens das Jahr, in dem das große Segelschiff, das im Sommer immer touristische Ausflüge vor die Küste macht, im Hafen aufgebockt war und man den Kiel und alles andere unterhalb der Wasserlinie sehen konnte. Fand ich damals sehr faszinierend und habe mich echt geärgert, daran erinnere ich mich noch, dass da dieses doofe Auto am unteren Bildrand nicht aus der Bildkomposition heraus zu kriegen war. Heute finde ich das fast schon charmant: Nicht nur, dass das Bild 23 Jahre alt ist, das Auto darauf ist damals schon fast genau so alt gewesen! ;-)


Im Gegensatz zum Hafen von Hvide Sande hat sich der Blick über den Stadil Fjord in Richtung der Hindø so gut wie gar nicht verändert. In diesem Winter-Foto sind allerdings die Binsen alle sehr gelb, aber das macht es ja gerade erst so interessant! Diese Stelle hier ist sowieso sowas wie ein Geheimtipp, den wahrscheinlich nur wenige Touristen zu Gesicht bekommen: Wenn man aus dem Dorf Kloster nach Norden heraus fährt, führt ein Schotterweg, der sich bald zu einem eigentlich nur für geländegängige Fahrzeuge gedachten Feldweg wandelt, direkt bis zum Wasser. Hier ist man praktisch immer alleine und kann die Natur genießen.

Zuletzt noch ein Beispiel für etwas, was sich in den letzten 20 Jahren sehr verändert hat: Das kleine Schlösschen (oder Landgut?) von Nørre Vosborg. Damals noch heruntergekommen und verschlafen, heute ein Kongresszentrum mit diversen Anbauten. Zum Glück haben die das sehr anständig gemacht, denn der Charakter des alten Gemäuers hat sich zum Glück nicht zu stark verändert. Außer, dass das alles mal neu angestrichen wurde! ;-)


Auch diese Ecke Dänemarks vermisse ich sehr, denn auch hier verirren sich nur vereinzelte Touristen hin und man kann hinter dem Gebäude erst durch den Park mit seinen Wasseranlagen und schließlich durch die weite, landwirtschaftlich geprägte Gegend um die Mündung des Storå wandern.

Fazit: Wenn Corona endlich vorbei ist, muss ich mal ganz dringend wieder hier hoch fahren. Und: Ich habe damals noch ganz anders fotogfrafiert und scheinbar meist das zentrale Motiv in die Mitte genommen, ohne mich auch mal was zu bücken oder zu bewegen... Zoom macht halt faul! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 49: Königswinter

Film: Fomapan 100 (#7), Kamera: Zenit ET
Navigation: 46, 47, 48, >>49<<, 50

Der zweite Tag im Jahr und ich hab mir schon die ersten Zehen abgefroren. Also ein perfekter Tag, ein paar s/w-Fotos zu bearbeiten und in diesem Zuge auch direkt einen der vorbereiteten Artikel zu veröffentlichen. Sämtliche Bilder sind heute übrigens mal wieder mit dem Helios 44-2 entstanden; nur, damit ich das nicht bei jedem Bild erwähnen muss.

Heute - also eigentlich eher Ende letzten Septembers - ging es nach Königswinter. Wir hatten das Auto unten am Rhein geparkt und sind erst mal zu Fuß in die Stadt gegangen. Das war damals, als Corona gerade ein bisschen Pause machte und man sich vorsichtig unter Menschen wagen konnte. Und so war es auch gar nicht so einfach, Fotos ohne Menschen drauf zu bekommen, was ich ja bevorzuge, weil wegen der Persönlichkeitsrechte und so. Es ist mir auch bis auf das allerletzte Bild richtig gut gelungen, und selbst da ist keiner zu erkennen.

Als erstes haben wir hier jedenfalls die Platte mit einem Wein trinkenden Dionysios oder Bacchus oder einem dieser Alkoholiker. (1/500s, f/4.) Man merkt: Königswinter ist eine Wein-Stadt. Die Platte ist übrigens in den Sockel der Büste auf dem nächsten Bild eingelassen. Glaube ich jedenfalls. Ist ja jetzt auch schon über 3 Monate her und so genau kenne ich mich da jetzt auch nicht in Königswinter aus. Vom Bild her selber muss ich sagen: Macht sich ganz gut. Außer, dass da am rechten Rand noch immer so ein heller Streifen zu sehen ist und ich noch immer keine Ahnung habe, wo der her kommt. Muss an diesem Film oder der Entwicklung liegen, denn auf dem nächsten, den ich heute auch für's Blog vorbereitet habe, ist der nicht zu sehen; also schließe ich erstmal ein Lichtleck aus.

Nettes Bild jedenfalls, gefällt mir. Auf die Entfernung ist auch bei f/4 der Hintergrund (mit Rhein und Schiffen) noch schön unscharf, während das Motiv selber knackig scharf ist. Das Helios macht wirklich schöne Bilder, ich bin jedes Mal wieder erstaunt, und glaube, ich sollte mir mal eins mit Nikon-Anschluss anschaffen. Auch von der Komposition her gefällt mir das Bild ganz gut.


Oben auf dem Sockel schaut ein ernster Herr die Straße runter. (1/500s, f/4.) Im Hintergrund gibt es einen Straßenzug mit Laterne, auch schön unscharf, sowie die Oberleitung der Linie 66. Cooles Bild. In schwierigen Lichtverhältnissen auch ziemlich genau auf den Punkt belichtet. Jetzt müsste ich nur noch wissen, wer der Herr ist. ;-) Hat wahrscheinlich was mit Wein zu tun...

Aus der Stadt heraus gab es dann noch einen Blick hinauf zum Petersberg mit Kirche und vielen Blättern im Vordergrund. (1/500s, f/4.) Ein ganz nett gemachtes Bild. Ansonsten aber leider etwas langweilig. Aber es ist erstaunlich, welch unterschiedliche Grautöne die unterschiedlichen Bäume produzieren.

Unten am Rhein kann man auch die Bronze-Skulptur der Esel bewundern. (1/500s, f/4.) Das Bild wäre sehr schön geworden, wenn da nicht so ein heller Schleier drin wäre. Reflex in der Linse? Bösartiges Flare? Oder doch ein Entwicklungs-Problem? Vielleicht sollte ich es doch mal selber machen, dann müsste ich nicht immer rätseln... So ist es einigermaßen schade, weil das Bild eigentlich sehr hübsch ist. Vielleicht gegen den dunklen Hintergrund aus Bäumen nicht so 100%ig, aber die kann ich jetzt nicht einfach fällen! ;-)


Etwas weiter um die Ecke hängt beim Kunstschmied der Drache an der Mauer, dem ich mal direkt ins Maul fotografiert habe. (1/500s, f/4.) Ein sehr interessantes Bild, wenn auch am Rand wieder der senkrechte Strich stört, was auch immer da abgeht. Die Zähne sind jedenfalls schön scharf und die Flügelchen schön unscharf und der Himmel (bis auf den Streifen) einheitlich blau.

Weiter in die Stadt hinein sind wir dann auf ein altes, französisches Auto gestoßen, dass mich sehr an eine Hollywood-Serie der späten '90er, frühen 2000er erinnert, so mit Vampiren und so. (1/500s, f/4.) Tolles Bild, jedenfalls, wie das historische Fahrzeug so vor dem überdimensionalen, aber auch überpinselten Parkverbot steht, oder was ist das da an der Hauswand? Schöne Reflexionen und Highlights in der Scheibe. Hätte noch ein bisschen mehr seitliches Licht vertragen können, ich glaube, ich brauch mal so praktische Reflektoren, mit denen man die Sonne umlenken kann! Yay, noch mehr Scheiß, den ich durch die Gegend schleppen kann! ;-)


Apropos Fahrzeuge: Nachdem wir dann endlich auf halben Weg den Berg hoch geklettert waren, habe ich ich um die Ecke von der Nibelungenhalle noch schnell die Zahnradbahn fotografiert. (1/500s, f/2,8.) Nettes Touristen-Foto, hübsche Schatten, schön unscharfe Blätter in der Ecke. Aber leider insgesamt etwas dunkel, aber so ist das halt im Wald.

Die Nibelungenhalle von hinten sieht übrigens so aus, als würde ein Riese einen seltsamen Helm auf haben. (1/500s, f/4.) Hat so ein bisschen einen Darth-Vader-Vibe... ;-) Auch ein tolles Foto, gegens Licht silhouettieren die feingliedrigen Blätter sehr schön und auch insgesamt gefällt mir die Komposition ganz gut. Erstaunlicher Weise gibt es hier trotz direkten Gegenlichts gar keinen Streifen am rechten Rand. Hm, ich muss mal in die Kamera hinein schauen, vielleicht reflektiert da auch irgendwas am Rand. Aber wie gesagt, auf dem nächsten Film ist mit nichts in der Art aufgefallen.


Von der der Vorderseite kann man dann noch Petersberg und Nibelungenhalle auf ein Foto bekommen und ich finde, das ist auch ein ganz guter Abschluss für heute. (1/500s, f/4.) Auch dieses Bild gefällt mir außerordentlich gut, obwohl es sich ja eigentlich auch nur um einen Touri-Shot handelt. Schön scharf und strukturiert. Und kein heller Streifen rechts. Alles sehr seltsam.

Beim nächsten Mal gibt es noch ein paar wenige Fotos vom Rhein bei Lülsdorf, als ich mal wieder meines Bruders Viehzeug gewässert und Blumen gefüttert habe, und dann ist auch dieser Film zu Ende. Der darauf folgende Film hat nur zwei Einträge ergeben, weil die vordere Hälfte mit privaten Bildern voll ist, die hier im Internet nichts verloren haben, und dann gibt es endlich mal wieder Bilder, die mit einer anderen Kamera entstanden sind: Die am wenigsten unscharfen Test-Fotos aus der Olympus haben haben tatsächlich noch drei unterschiedliche, wenn auch kurze Einträge ergeben. Die Bilder habe ich aber extra so ausgewählt, dass man zumindest erahnen kann, wie knackig das 50er Zuiko ist, wenn nicht gerade die Kamera selber Probleme mit der Mattscheibe hat. Aber ich habe die die Hoffnung, dass das Problem ja behoben ist, was ich hoffentlich beim nächsten Wegbringen von Bildern im Laden erfahren werde... Aber bis dahin habe ich noch einen ganzen Haufen Filme, die in der Nikon belichtet wurden. Ich habe also bestimmt noch bis in den Februar oder März s/w-Bilder aus 2020, die ich hier veröffentlichen kann. Es war ein laaaanges Jahr, in dem ich nicht viel anderes zu tun hatte als Fotos zu schießen! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 48: Aachen

Film: Fomapan 100 (#7); Kamera: Zenit ET
Navigation: 46, 47, >>48<<, 49, 50

Heute mal wieder ein Artikel zum Thema schwarz und weiß und analog, da ich zu mehr eh nicht komme. Wie versprochen geht es heute nach Aachen und im Gegensatz zum letzten Mal sind heute alle Bilder mit dem Helios 44-2 gemacht, sodass ich das nicht jedes Mal extra erwähnen muss. Zudem stammen die Bilder aus der Mitte des vergangenen Septembers und wie man sehen kann, war das Wetter hervorragend für Fotos geeignet.

Den Anfang macht ein Blick zwischen den Baumwipfeln vor dem Aachener Dom hindurch auf eben diesen. (1/500s, f/4.) Der Kontrast zwischen hellem Himmel und dunklen Blättern und mitten drin das Kreuz auf dem Dom, das macht sich ganz gut, finde ich. Außerdem lassen sich erstaunlich viele Details auf dem Dach des Doms ausmachen, wie etwa die einzelnen Dachziegel, allerdings in der fürs Internet herunter gerechneten Version leider nicht so hundertprozentig. (Ich wiederhole es auch gerne noch mal: Die Grenzen des Scanners sind da auch nicht mehr fern; 4k gingen vielleicht noch so gerade, aber dann ist Ende.) Belichtungstechnisch hätte ich bei dem vielen Licht sicher noch eine Blende drauf legen können, es ist doch etwas hell geraten.


Hinter dem Dom wurde gerade das Riesenrad ab- oder aufgebaut, ich weiß es nicht genau. (1/500s, f/4.) Auch hier wäre f/5.6 sicher nicht falsch gewesen, denn gegen den hellen Himmel hebt sich das Riesenrad so fast kaum ab. Das Türmchen im Hintergrund jedoch macht sich ganz gut. Andererseits habe ich spätestens hier den Eindruck, dass der ganze Film etwas lange im Entwickler gelegen hat und dadurch vielleicht eine Blende zu hell erscheint.

Denn sehen wir uns das folgendes Foto an, findet man als erstes mal den breiten, hellen Streifen oben am Bildrand, der da nun wirklich nichts verloren hat. Auch hier erscheint der Kirchturm etwas überbelichtet. (1/500s, f/4.) Besonders der untere Rand ist praktisch komplett weiß. Ich bin mir aber keiner Schuld bewusst und habe mich strikt nach dem gerichtet, was der eingebaute Belichtungsmesser ausgeworfen hat; und das funktioniert im Allgemeinen auch ganz gut, ist ja jetzt nicht der erste Film, den ich mit der Zenit gemacht habe.


Das zweite Bild vom Turm, das ich durch eine der Seitengassen hindurch aufgenommen habe, gefällt mir motivtechnisch allerdings sowieso besser. (1/500s, f/4.) Helle und Schatten wechseln sich hier besser miteinander ab und die Häuserschlucht rechts und links rahmt den Dom besser ein, gibt ihm mehr Tiefe. Oder Höhe. Oder sowas. Ist in meinen Augen jedenfalls das gefälligere Bild.

Nicht vergessen sollte man den Wasserspeier hinterm Dom. (1/500s, f/2.) Bei Offenbelnde macht sich im Hintergrund schon ansatzweise trotz des geringen Abstandes ein bisschen das Helios-Bokeh breit; in diesem Fall ist es allerdings tatsächlich etwas störend, da der Hintergrund keine Lichtpunkte sondern eine eher einheitliche Fläche ausmacht. Das Ganze wirkt also eher verschmiert und hektisch statt swirly. OK, ich könnte jetzt argumentieren, dass das eine Szene aus einem Horrorfilm ist und der Gargoyle gerade das Maul aufreißt, um dem Protagonisten in den Popo zu beißen, und dass die seltsame Unschärfe die plötzliche Bewegung und die Panik beim Zuschauer verstärken soll; aber ehrlich gesagt hätte ich das Bild doch lieber bei f/4 machen und eine längere Belichtung verwenden sollen, um den Hintergrund weniger zu verwirbeln, dann würde mir beim längeren Anschauen nicht immer so schwummrig in der Magengrube! ;-)


So wie beim Bild der Kunst, die an der Außenmauer abhängt. (1/500s, f/4.) Da kann man im Hintergrund jedenfalls noch Strukturen erkennen und trotzdem eine ganz leichte Unschärfe, die das eigentliche Motiv einigermaßen klar abtrennt. Auch hilft der Lichtschlag auf der Seite. Auf jeden Fall wird mir hier beim längeren Betrachten nicht direkt komisch im Innenohr.

Auf dem Rückweg zur Parkgarage habe ich dann noch ein Bild der Glasfassade des Soundso-Gymnasiums gemacht. (1/500s, f/4.) Die anwesenden Eltern hatten wahrscheinlich Angst, dass ich ihre Blagen ablichten würde, während die anwesenden Blagen ganz umsonst Duckfaces hinter ihren Masken gezogen haben, denn eigentlich hatte ich es nur auf die Reflexion der historischen Fassade auf der anderen Straßenseite abgesehen. Ist auch ganz gut gelungen. Leider sind mir im letzten Moment unten rechts zwei Köpfe rein gelaufen. Aber trotzdem - oder gerade deswegen? - ein gut gelungenes Foto.


Zuletzt noch eine ganz andere Kirche. (1/500s, f/4.) Ich glaube, die letzten beiden Bilder sind mal wieder in verkehrter Reihenfolge hier gelandet? Egal, so rum sehen sie ganz gut aus. Jetzt fragt mich bitte nicht, um welche Kirche es sich da handelt, das ist wirklich nur ein Schnappschuss, als wir auf Grün gewartet haben... ;-) Trotzdem ein ganz annehmbares Bild, finde ich.

Die nächsten s/w-Bilder stammen dann übrigens aus Königswinter - nicht davor, nicht dahinter. Nur, um schon mal ein bisschen die Werbetrommel zu rühren.