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Freitag, 15. April 2022Alte Rechner, Teil 12: Zwei Xeons sind besser als einer
Wenn ich so darüber nachdenkt, was in den letzten 20 Jahren nicht nur im Servermarkt sondern insbesondere bei privaten PCs so alles in Sachen Core Count passiert ist, muss ich schon ein bisschen schmunzeln. Bis weit in den 2000er Jahre waren Mehrkern-Prozessoren noch gar nicht erfunden, zumindest im x86-Bereich. Stattdessen brauchte man entsprechende Einzelkern-CPUs, die für Multiprozessor-Systeme geeignet waren. Kaum zu glauben, wenn man heutzutage als ganz normaler Gamer hingehen und sich mal eben 16 oder 32 Kerne kaufen kann. Gut, das kostet natürlich, aber selbst wer heutzutage einen Durchschnitts-PC kauft, bekommt mindestens 4 Kerne mit 8 Threads. (Drunter sollte man in Zeiten von Windows 11 nicht mehr gehen.) Mein Handy hat 8 Kerne, nur mal so zum Vergleich.
Früher, ja früher, da war alles anders. Seit einiger Zeit habe ich im Seelscheider Keller einen alten Server stehen. Der soll sich da akklimatisieren, nachdem er etwa 10 Jahre in einer feuchten Garage gestanden hat. Außerdem kriege ich den nicht in den Kofferraum gewuchtet, um ihn mal hier her zu schaffen. Eigentlich braucht man da zwei Personen für, denn das Teil wiegt bestimmt so um die 15 Kilo. Gestern hatte ich dann jedenfalls - während ich auf den Ablauf der Mittagsstunde gewartet habe, um endlich mal den Rasen mähen zu können - noch eine Stunde oder so Zeit, da habe ich mal eines der beiden Netzteile in die Steckdose gesteckt und einen Monitor, Maus und Tastatur angeschlossen. Nach ein paar Ladehemmungen am Anfang - ich hasse SCSI, hatte ich das schon mal erwähnt? ![]() Auf den Platten lebt jedenfalls eine alte SuSE 10 Enterprise, die ich aufgrund eines gewissen Passwort-Mangels natürlich nicht genauer anschauen konnte. Außerdem hatte ich nichts dabei, was ich anderweitig hätte booten können, um das zu ändern. Aber soweit ich weiß, sind eh alle Daten auf dem Ding vernichtet worden, bevor es ausgemustert wurde, und wenn nicht, erledigt sich das wegen des Alterns der Festplatten bestimmt bald von selber. ![]() Interessanter ist eh die Hardware, die hier verbaut ist: Auf einem ASUS PR-DLS Mainboard stecken zwei Intel Xeon "Prestonia" 2,4Ghz CPUs. Das waren damals recht flotte Teile. Erste Generation Xeons, und von dieser die erste Version in 130nm. Wahnsinnige 512 KB L1-Cache haben die. Verbraten mal eben so eine TDP von 40 Watt, das will ich gar nicht erst in Instructions/Watt umrechnen, da explodiert wahrscheinlich der Stromzähler! Wahrscheinlich hat der Core 2 Duo, an dem ich hier gerade aus Nostalgie-Gründen sitze, um diesen Text zu verfassen, mehr Oompf als die beiden Xeons zusammen. (Müsste mal einen Benchmark machen, wenn ich beim nächsten Mal eine Boot-CD mit bringe.) Zur Seite stehen diesen beiden Prozessoren zwei 512 MB DDR Reg. ECC Module von Infineon. Damals haben die wahrscheinlich bald alleine 1000 Mark gekostet, jetzt kosten sie 10 Euro, und das auch nur, weil der Versand so teuer ist! Keiner braucht mehr so alten ECC Speicher, die Retro-Gamer benutzen ja im Allgemeinen "normale" (consumer) Boards und CPUs. Das Board hat zudem noch einen ATi Rage XL verlötet, um wenigstens ein bisschen Anzeige zu ermöglichen. Immerhin 8 MB stehen dem Chip zur Verfügung und er unterstützt die unglaubliche Auflösung von 1280x1024. Im Server-Zentrum brauchte man auch damals keine dieser überkandidelten 16:9-Monitore. Nicht, dass es sowas überhaupt schon gegeben hätte, hier wurde wahrscheinlich noch eine gute, alte Röhre angeschlossen! Erweiterungstechnisch sieht es spannend aus, ich habe noch nie so viele 64-bit PCI-Slots auf einmal gesehen! Leider habe ich keine Karten, die ich da rein stecken könnte. Braucht man ja auch nicht wirklich: Das Board hat eine Gigabit-Schnittstelle, eine mit Fast Ethernet, gleich zwei Wide SCSI-Controller, zudem Anshclüsse für IDE und Floppy, also alles da, was man braucht. Gut, man könnte da jetzt noch ein paar Ethernet-Schnittstellen rein stecken, aber wozu? Glasfaser wäre noch witzig, aber sowas habe ich nun wirklich nicht im Haus! ![]() Die einzige Karte, die in dem System drin steckt, ist erstaunlicherweise ein 32-bit PCI SCSI RAID Controller von Mylex mit einem 32 MB SD-RAM Cachemodul drauf. Warum die Erbauer dieses Systems meinten, dass die On-Board-Schnittstellen nicht ausreichend wären, weiß ich natürlich nicht, aber offenbar war man hier auf maximalen Durchsatz bedacht. Wobei 32MB ja auch schon ein bisschen lachhaft klingt, wenn große Festplatten heutzutage schon mindestens so viel Cache verbaut haben, ohne sich dabei auf den Controller verlassen zu müssen. Mal ganz von SSDs abgesehen, die meist noch einen entsprechend riesigen Cache haben, um zu viele Schreiboperationen im NAND zu verhindern. Der Controller nennt sich jedenfalls "AcceleRAID 170" (I see what you did there!) und hat einen fetten Intel-Chip verbaut. Soweit ich das verstehe, sollte der "dac960" Treiber (CONFIG_SCSI_MYRS) im Linux den noch immer unterstützen. Zumindest in dem OpenSuse-Kernel, den ich hier gerade laufen habe, ist der noch als Modul kompiliert vorhanden, sollte also out-of-the-box funktionieren. Das würde mich auf die Idee bringen, das System auf der Kiste tatsächlich neu aufzusetzen und mal so richtig durchzutesten. Wäre vielleicht ein spannendes kleines Experiment und zudem ein zweiter Artikel über dieses Ding hier im Blog. Bis hier hin war das nämlich nur ein ziemlich kurzer Überblick über diesen schwergewichtigen Dinosaurier aus einer anderen Zeit. Wie gesagt, Speicher kostet ja so gut wie nichts mehr und ein paar neue alte SCSI-Platten lassen sich ja vielleicht auch noch auftreiben. Ansonsten reichen ja auch die drei noch guten Platten für ein schönes kleines RAID. Dienstag, 5. April 2022Alte Rechner, Teil 11: Am Übergang zur Moderne
Wie ich ja bereits angedeutet hatte, habe ich bei Ute mal wieder ein bisschen aussortierte alte Hardware mitgehen lassen. Bevor das in den Müll geht, schau ich dann doch lieber noch mal rein. Dieses Mal habe ich den Desktop-Rechner aufs Auge gedrückt bekommen. Der ist für ein Retro-Gerät eigentlich viel zu modern: Innen drin werkelt nämlich ein Core 2 Duo E8400. Das Ding schafft schon 3 Ghz und ist damit eigentlich noch schnell genug für das tägliche Herumgebrause im Internet. Also, so gerade. Ist schließlich ungefähr gleich alt wie mein Phenom, den ich noch immer benutze, weil neue Hardware einfach viel zu teuer ist!
Das Problem, weshalb das Gerät nicht mehr starten wollte, hatte ich ja schon relativ zügig eingegrenzt: Der Grafikkartenspeicher hat Bitfehler. Wenn man sich die Rückseite der Karte - übrigens eine Gigabyte GV-NX85T512HP mit einem alten Nvidia 8500 Chip und 512 MB Speicher - anguckt, habe ich da auch so eine Vermutung, woran das liegen mag: Bleifreies Lot! Das wäre nicht der erste Chip, der sich vom Board löst, weil die Lötstellen spröde werden, nachdem das Teil zigmal warm und wieder kalt geworden ist. Dass die Speicherchips nicht mit dem Kühlkörper verbunden sind, sondern einfach so im Nichts rumhängen, bestärkt mich noch in dieser Annahme. Da ich keine andere PCIe-Karte hatte, habe ich die ATI HD 2600XT aus meinem Stromsparrechner geklaut und siehe da: Es läuft. Habe dann die eingebauten 4 GB auf 6 aufgerüstet und jetzt ist die Kiste sogar richtig flott. Also, zumindest unter Linux. Habe nämlich die Platten ausgebaut und ebenfalls gegen die getauscht, die im Stromsparer steckte. Da läuft ja eine Suse drauf und die hat sich problemlos starten und benutzen lassen. In manchen Situationen ist das System schon etwas träge, aber einfach nur zum Surfen im Internet reicht die Kiste so allemal. Mit einer der Zeit entsprechenden Grafikkarte könnte man glatt einen sehr flotten Retro-Rechner draus machen. Auf der Platte ist auch eine Windows 10 Installation, die aber mal wieder nur rum zickt. Ich glaube, die ist einfach so uralt, dass sie es beim besten Willen nicht mehr schafft, sich zu aktualisieren. Oder sie mag den Grub-Bootloader nicht, wer weiß. Nach ewigem Rumrotieren an der Festplatte hat das Update einfach aufgegeben. Schade, denn eigentlich hatte ich geplant, diesen Rechner demnächst zu meinem Scanner-Rechner zu machen und den bisherigen dann mal langsam in Rente zu schicken. Naja, mal sehen, vielleicht baue ich Utes alte Boot-Platte einfach zusätzlich ein, da ist auch ein Windood 10 drauf. Nur ist das ziemlich zugemüllt, das müsste ich dann erstmal bereinigen. Außerdem wollte ich die Platten eigentlich ungesehen formatieren, da liegen bestimmt persönliche Daten drauf. Zum Rechner gehört übrigens noch dieser wunderschöne 5:4 LG Flattron Monitor, den sie auch nicht mehr haben wollte. Kann ich gar nicht verstehen, der macht ein sehr schönes Bild. Viel besser, als die alte ASUS-Möhre, die ich bisher als Zweitmonitor angeschlossen hatte. Außerdem hat der sowohl einen VGA- als auch einen DVI-Eingang, sodass ich dieses Switch-Dings dazwischen entfernen konnte. Jetzt kann ich einfach über die Monitor-Tasten zwischen meinem Desktop und diesem hier hin und her schalten - praktisch. Hier noch eine kleine technische Zusammenfassung: ~ # lspci Und zu guter Letzt noch einen Link zum Testergebnis von Geekbench 4. (Das hatte ich gerade auf der Platte liegen, deswegen habe ich kein aktuellen benutzt. Außerdem wäre der Vergleich dann schwieriger.) Erstaunlich, wie ähnlich die Ergebnisse im Verglich von diesem Prozessor mit meinem Phenom sind, den ich sonst täglich nutze. Gut, die sind auch gleich alt, ungefähr, und zielten auf ein ähnliches Marktsegment. Aber das der aus zwei Kernen fast so viel Power raus holt wie der Phenom aus vier, ist schon erstaunlich. Liegt wahrscheinlich an dem vergleichsweise großen L2-Cache. Naja, dafür war der Intel damals aber auch ein kleines Bisschen teurer... Sonntag, 5. September 2021Ausgiebiger Druckerfundtest
Weil es so schön war, habe ich den Drucker heute noch mal genauer unter die Lupe genommen. Vor allem habe ich mal das gute alte originale Printshop geladen und damit diese unglaublich tolle "Greeting Card" erstellt. Wow! Wie Desktop Publishing vor bald 40 Jahren aussah, Wahnsinn!
![]() Jetzt muss man die nur noch richtig falten und schon hat man Spaß! Also, ich hatte zumindest welchen, als ich dem Ding 7½ Minuten dabei zugeschaut habe, wie es dieses Meisterwerk ausgedruckt hat! ![]() Danach habe ich dann noch mal die Easyscript-Diskette gesucht und damit einen Text verfasst. Das schöne an diesem Programm war, dass man damit auch richtig formatieren konnte, wenn man wusste, wie das geht. Da ich das natürlich in den letzten 35 Jahren vergessen habe, musste ich die entsprechenden Tastatur-Shortcuts und Escape-Sequenzen erstmal im Internet nachschlagen. Das war, liebe Kinder, nämlich bevor man das Schlagwort WYSIWYG schon wieder 20 Jahre vergessen hatte, da musste man das alles noch von Hand stricken. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, auch wenn der Text eher noch einer Überarbeitung bedarf: Hier noch mal die wichtigsten für den Fall, dass ich das wieder vergesse: (Das * ist das invertierte Asterisk, dass man mit F3 erhält.; NN ist eine ein bis zweistellige Zahl; B ist ein booleanscher Wert, also 0 oder 1.)
Mittwoch, 1. September 2021Druckerfund im Gras
Da fahre ich gestern mit dem Rad mal wieder die übliche Runde hinten aus der Stadt raus Richtung Mülldeponie, als aus dem Augenwinkel ein gewisser Beige-Ton mein Auge erreicht. Das kann nur eines bedeuten: Alte Hardware! Habe dann angehalten und umgedreht und mir genauer angeschaut, was ich da gefunden hatte. Es stellte sich heraus, dass es sich um einen verlassenen Seikosha SL-80VC handelt. Ein Blick auf die Rückseite und es ist klar, dass dieses bestimmt 30 Jahre alte Stück in die Kategorie der Nadeldrucker für 8-Bit-Heimcomputer der Commodore-Varietät gehört. Der unverkennbare IEC-Bus ist da sehr verräterisch.
Da ich das Teil nicht im Regen stehen lassen wollte, aber auch auf dem Fahrrad nicht unbedingt die Transportkapazität dafür hatte, bin ich später abends noch mal mit dem Auto zurück an den Tatort gekommen. Musste eh noch mal los, weil ich ja sowieso einkaufen wollte, aber beim Radfahren die Maske vergessen hatte, weil ich ausnahmsweise mal ohne Fototasche unterwegs war. Mein Arm schmerzte wieder so verdächtig, dass ich da mal in den nächsten Tagen weniger Last auf die Schulter geben wollte. Als ich dann heute wider Erwarten doch noch ein paar Minuten Zeit hatte, habe ich ihn mir mal vorgenommen. 24 Stunden sollten zum Trocknen ja reichen, die Heizung läuft schließlich und von innen war er eh nicht wirklich nass geworden. Sämtliche Abdeck-Teile waren nämlich dabei, dadurch ist kein Wasser an die empfindlichen Stelle gekommen. Einzig und alleine der Papierauswurfschacht fehlt, sodass bei Verwendung von Einzelblättern der Ausdruck wieder im Einzug landet. OK, kann man mit leben. Ein bisschen Küchenrolle und Fensterreiniger haben dem wenigen Schmutz schnell den Garaus gemacht. Besonders dreckig war er eh nicht, hatte schließlich schon im Regen gestanden, der den Staub weg gewaschen hatte. Nur etwas vergilbt, wie diesen beigen Gehäuse aus feuerfestem Plastik aus den 80ern ja immer sind. Um das Teil zu testen, habe ich es erstmal in eine Mehrfach-Dose mit einzelnem Schalter gesteckt, damit ich im Notfall einfach den Strom unterbrechen kann, ohne das Gehäuse oder eine Leitung anfassen zu müssen. Nicht, dass ich ernsthaft damit gerechnet hätte, dass sowas passiert. Und siehe da: Der Druckkopf fährt nach links, die Elektronik sagt "PIEP" und die "Paper Out" LED blinkt rot! Soweit, so gut. Daraufhin habe ich den C64 mal angeworfen und ein kleines Test-Programm geschrieben. Und festgestellt, dass es mit einem CLOSE am Ende nicht getan zu sein scheint, denn das LIST ist auch noch auf den Drucker geleitet worden. Man möge es mir verzeihen, mein Commodore-Basic ist in den letzten 30 Jahren dann doch ein wenig rostig geworden! ![]() Wie man an dem Scan sehen kann, ist sogar das Druckbild selbst mit dem etwas ausgelutschten Farbband nicht mal so schlecht. Alles ist gut lesbar. Das Ding ist allerdings doch sehr langsam, zumindest verglichen mit heutigen Druckern. Kann mich nicht erinnern, ob mein Drucker der Marke Star ebenfalls so langsam war. Ich mein, am Ende wird es wahrscheinlich hauptsächlich daran liegen, dass es einfach grottenolmlangsam ist, so einen Druckkopf hin und her zu bewegen, das ging auch bei anderen nicht schneller. Einigermaßen leise ist er, soviel kann ich sagen. Ansonsten kann ich leider nicht über das Gerät in Erfahrung bringen. Es gab wohl auch ein Modell, dass auf IP statt VC geendet hat, aber das ist auch so gut wie der einzige Hinweis, dass es diese Reihe überhaupt gegeben haben könnte. Tja, war noch vor der Zeit des Internets. Muss ich noch mal was suchen, vielleicht lässt sich ja doch ein Handbuch für die Bedienung der DIP-Switches an der Rückseite auftreiben. Außerdem wäre es interessant zu wissen, welche ESC-Sequenzen die Firmware versteht. Und ob es vielleicht auch andere ROMs gab, die zB andere Zeichensätze hatten. Da ist zumindest noch ein Sockel frei... Mittwoch, 21. April 2021Schwarz-weiß und analog, Teil 72: Verkratztes Bonn
Film: Fomapan 100 #15, Kamera: Revue 4, Dezember 2020
Navigation: 71, 72, 73 Da ich heute die Kopfschmerzen aus der Hölle habe - gestern wahrscheinlich zu lange mit frisch geduschten und noch feuchten Haaren sowie dem Kopfhörer oben drauf Zombies gejagt; ist ja auch wichtig, mit Freunden in Kontakt zu bleiben, gerade während so einer Pandemie[1] - gibt es heute den zweiten Schwung verkratzter Negative. Die Bilder drauf stammen von einem Bonn-Besuch im letzten Dezember und sind mit der Revue 4 und dem dazugehörigen Industar 61 gemacht. Die Kratzer habe ich dann beim Retten des Films aus der verklemmten Kamera rein gemacht. (Verstehe bis jetzt nicht so ganz, was sich da verklemmt hatte, denn nachdem ich den Film raus hatte, ließ sich die Krone problemlos auf die Rückspulposition drehen und alles klappte ganz hervorragend. Seltsam.) Die Kratzer gehen übrigens auch nicht weg, will sagen: Die Bilder haben alle ähnliche Schäden, hier in der Mitte des Filmes ist es ganz besonders schlimm. Kommen wir zu den Fotos. Als erstes haben wir da ein Bild vom Rhein mit dem Posttower, einem Ausflugsschiff und dem Siebengebirge. (1/500s, f/8.) Ganz nettes Bild, bei der schnellen Belichtung und der Blende, die schon in den oberen Bereich des machbaren zu verorten ist, haben wir hier ganz viele Wolkenstrukturen im Himmel, was sehr hübsch aussieht. Dafür ist der Vordergrund allerdings etwas kontrastarm: Die 7 auf dem Schild kann man kaum noch erkennen. Die Fassade der Uni Bonn habe ich hingegen um zwei Blenden heller belichtet, was man auch direkr sieht. (1/500, f/4.) Sehr schön scharf und kontrastreich (und schief). Ein technisch brauchbares Foto, bei dem ich allerdings gehofft hatte, dass die vergoldete Statue in der Mitte stärker zur Geltung kommt. Aber mit dem 50mm war die wohl etwas weit weg. Unten am Rhein hatte ich vorher noch ein Foto vom Herrn Lenne zu machen versucht. Hier habe ich sehr in den Schatten der Uferbefestigung im Hintergrund hinein fotografiert, weshalb ich hier noch eine Blendenstufe langsamer unterwegs war. (1/250s, f/4.) Das Ergebnis: Der Kopf der Bonner Berühmtheit kommt sehr gut zur Geltung, ohne dass das Bokeh im Hintergrund völlig in Dunkelheit versinkt. Ach ja, auch dieses Foto ist schief, wie man sieht. Die Kamera ist relativ schwer und mit dem kleinen Sucher (und meiner dicken Brille) ist es nicht ganz einfach, die Fluchtpunkte und -linien zu finden. Andererseits ist die Laterne mitten im Bild, hätte mir schon auffallen müssen! Immerhin ist der Kopf schön scharf. Dazu passend habe ich die moderne Kunst mit ihren Highlights auch direkt mal versucht, die man auf dem Weg vom Rhein hoch zur Uni findet. (1/250s, f/4.) Auch nicht gerade, aber durch die seltsame Form der Plastik fällt das gar nicht so auf. Auch fällt der Kratzer nicht so auf, da es oben rum eh sehr hell ist. Auf jeden Fall eines der besseren Bilder auf dieser Rolle. Besonders witzig fand ich den Kanalreinigungswagen der Stadtwerke im Hintergrund; der war einer der Gründe, weshalb das Bild so schief ist, denn es musste schnell gehen, als die Ampel grün wurde. ![]() Apropos Kunst: Vor der Galerie in der Stadt habe ich dann dieses Prachtstück erwischt. (1/60s, f/2,8.) Wie man an der Belichtung sieht: Hier zwischen den hohen Häusern war es dunkel. Ich fand aber die Einfassung des Kunstwerks durch den Spruch "in diesen Zeiten" gepaart mit der spärlichen Weihnachtsbeleuchtung auf der anderen Seite sehr witzig. Auch hier ist alles wieder schief, was war denn los, hatte ich an dem Tag irgendwie Innenohrprobleme und wusste nicht, wo unten ist? ![]() Bei den eScootern fällt das gar nicht so auf, die liegen ja eh kreuz und quer. (1/60s, f/2,8.) Auch hier musste es schnell gehen, der Rewe-Wagen im Hintergrund ("Natürlich frisch", "besser leben.") fuhr schon langsam an, und den wollte ich unbedingt mit im Bild haben. Bei Offenblende ist der gerade unscharf genug, aber ein lichtstärkeres Objektiv mit mehr Unschärfe wäre schon witziger gewesen. Zum Thema Kunst und Plastiken gibt es dann noch den stilisierten Adler vor der Oper, der auch immer wieder ein beliebtes Motiv ist. (125s, f5,6.) Dieses Mal ist er allerdings sehr kontrastarm geworden. Vielleicht doch lieber f/4? Man weiß es nicht. Vielleicht liegt es auch an den vielen Kratzern. Also, auf der Linse jetzt, obwohl die hier auf dem Negativ auch sehr prominent sind. Wie man sieht, war es auch recht bedeckt an dem Tag, vielleicht liegt es also auch einfach an dem vielen Streulicht. Die Ananas-Sticker machen sich vor dem grauen Himmel und der unscharfen Brücke (Mit Stadtahn? Oder ist das einer von den langen Bussen, so einer mit Gelenk?) allerdings sehr gut, und das bei gleicher Zeit/Blende. (1/125s, f/5,6.) Besonders die Highlights auf den Aufklebern finde ich gut gelungen. Mit den Fahnen im Gegenlicht habe ich dann mal wieder ein experimentelles Foto dabei, bei dem ich wirklich nicht abschätzen konnte, was dabei rum kommt. (1/500s, f/8.) Aber das Ergebnis ist erstaunlich brauchbar: Wolken erkennbar, aber auch die Köln-Düsseldorfer unten links im Schatten ist noch durchaus lesbar. Und dabei ausreichend scharf, was ich nicht gedacht hätte. Das Bild ist allerdings vielleicht etwas überladen, hätte mich evtl. auf nur eine oder zwei Fahnen konzentrieren sollen und dann in den Hochkantmodus wechseln sollen. Die Efeu-Blüten unten an der Rheinpromenade sind ebenfalls etwas experimentell. (1/500s, f/2,8.) Hier hätte ich die schnelle Belichtung gegen ein paar Blenden mehr eintauschen sollen, denke ich, damit die Blüten alle scharf sind. So ist es eher nur mittelmäßig. Aber ich wollte halt wissen, wie unscharf der Hintergrund bei Minimaldistanz werden kann und hier ist die Antwort: Sehr. ![]() Unter die Berühmten Bonner, deren Antlitze man am Rhein findet, gehört auch der Ernst Moritz A., wie er auf den Vater Rhein hinaus blickt. (1/250s, f/8.) Oder guckt er nach Beuel? Hat er da was gesehen, was ihn interessiert? Hier habe ich jedenfalls eine schon recht große Blendenzahl gewählt, weil ich sowohl seine Hand als auch seine Nase scharf haben wollte. Licht hatte ich ja offenbar genug und ich glaube, schärfer als f/8 wird es nicht. Fazit: Bild ganz gut. Kratzer: Scheiße. Wie man sieht, hat der Film hier gegen Ende richtig gehakt und sich gewehrt, da sind richtig Löcher ins Material gerissen. Wo hatte der sich denn da verhakt? Wenn man schon hier oben ist, kann man gleich noch ein Bild von einer der Kanonen machen, die hier oben stehen. (1/250s, f/4.) Dieses hier sogar mit Beuler Kirchturm. Schön scharf ist es, aber leider sind genau in dem Moment die Menschen, die ich eigentlich hinter der Kanone verstecken wollte, einen Schritt nach rechts gegangen und zack, waren sie im Bild. Mist. Zuletzt das "7"-Schild, das ich am Anfang schon mal klein irgendwo in der Ecke mit drauf hatte, aber dieses Mal groß und prominent. (1/60s, f/8.) Warum diese Werte? Weil ich nach dem Entfernungs-Messen die Kamera über den Kopf gehalten und blind geschossen habe, weil ich den Winkel so haben wollte, dass noch was Horizont mit drauf ist, und da meine Augen nicht so weit oben sind, zum Nachmessen, lieber mehr Tiefenschärfe riskieren. ![]() ![]() Nächstes Mal: Verkratzte Fotos aus Seelscheid! Bis dahin. [1] Ja, ich habe extra etwas Zeit investiert, um diesen Einschub so zu formulieren, dass er besonders zweideutig wirkt! (...und in zwei, drei Jahrzehnten, wenn wir Corona völlig vergessen haben werden, ganz besonders!) ![]()
Geschrieben von Jan
in Reisen & Ausflüge, Retro-Computer, Schwarzweiß
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15:15
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