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Ein 25 Jahre alter Scanner

Sitzte zu Hause rum, gehste nicht vor die Tür, weil Corona, watt machste? Nix machste da. Oder Du gehst in den Keller aufräumen und findest den alten LeoScan S3 Scanner wieder, den Du schon vor Jahren eingemottet hattest. Beim letzten Test unter Linux lief er ja noch und selbst unter Windows 2000 hat er schon mal funktioniert. OK, letzteres ist mittlerweile kompliziert, denn es scheint seit Jahren keine Xsane-Win32-Builds mehr zu geben.

Habe mit den diversen Retro-PCs hier erstmal keinen Erfolg gehabt, denn der mit eingebautem SCSI ist bockig, weil SCSI und Windows 98SE und Treiber nur für 95 und anderes SCSI-API und all sowas. Bleibt die andere Möglichkeit, die zugehörige Scannerkarte mal in einen der Win95/Win3.1-Rechner einzubauen, aber wo zum Frak habe ich die gelassen?

Also doch wieder die PCMCIA-SCSI-Adaptec-Karte raus gesucht, aber moderen Notebooks haben sowas ja auch nicht mehr. Also das LG-Gerät aus der Kellerbar geholt, das dort normalerweise für die musikalische Unterhaltung während des Wäschefaltens zuständig ist. Da läuft eine OpenSUSE, wenn sie denn mal gerade nicht wieder bockig ist und beim Booten vergisst, den ATI-Treiber richtig zu initialisieren. (Aktuelles x86-Linux - also ohne 64 Bit - ist irgendwie mittlerweile nicht mehr so wirklich, vor allem auf antiken Notebooks, die auch schon 15 Jahre oder älter sind.)

Nach ein wenig Konfiguriererei läuft es dann aber doch und wie man sieht sogar einigermaßen problemlos:


Wie man sieht, die Scannerlampe ist immernoch dreckig. Oder der Spiegel. Oder was auch immer da diesen hellen Schlier macht. Und Staub verursacht die bunten Streifen. (Ich hätte das ja weg machen können, GIMP kann das ja relativ gut, aber ich wollte das mal so demonstrieren, wie es hier mit den Standardeinstellungen ankommt. Ohne Filter, sozusagen.)


Fazit: Erstaunlich, dass das Ding nach all den Jahren noch immer Bilder produziert. 300dpi sind jetzt wahrlich nicht mehr viel, aber die Qualität ist erschreckend gut. Müsste mal sauber gemacht werden. Wenn es morgen tatsächlich regnet, weiß ich ja, was ich zu tun habe... ;-)

PS: Das waren die einzigen Papierfotos, die ich so schnell finden konnte, und die sind nicht besonders gut geeignet, da es sich um Drogeriemarkt-Prints von JPGs handelt... Das erklärt auch so einiges. Immerhin stammen die JPGs aus der D100.

2000er Online-Feeling auf 1990er Hardware

Erinnert ihr euch noch an den Information Superhighway? Das war sozusagen die Blockchain der 1990er... ;-) Hohle Schlagwörter haben im IT-Bereich schon immer erfolgreich den Hund hinterm Ofen hervor gelockt. Das war in den späten 1990ern nicht anders als heute. Aber es ist schon kaum zu glauben, wie sehr sich das Internet fortentwickelt hat. Also, das Internet als solches jetzt nicht, auch damals haben wir schon lustige Katzenvideos angeguckt. Gut, die hatten nur so Briefmarkenauflösung, 4k gab es damals nur im Kino. Also, so in analog und Imax und so. ;-)

Wenn man nun aber eine Zeitreise zurück unternehmen möchte und dafür die alte Hardware an den Start bringt, wird man sehr schnell feststellen: Ja, alte Browser lassen sich durchaus noch auf Windows 95/98 installieren, aber ach, mit der Blockchain kam die SSL-Verschlüsselung. So gut wie jede Webseite ist heutzutage nur noch gesichert abzurufen. Zum Teil ist das eine Nebenwirkung der DSGVO, schließlich dürfen auch auf dem Weg von und zum Internetshop der Wahl keine Daten verloren gehen. (Wenn die dann nachher direkt da aus der Datenbank geklaut werden, ist das ja nur halb so schlimm. Aber ich schweife ab...)

Alte Browser können kein SSL oder nur veraltete Versionen. Ich habe ja auch mittlerweile alle von mir betreuten Webseiten in der ein oder anderen Art gesichert, so kann ich zB mit einem alten IE5 oder Firefox 2 nicht mal auf meine eigenen Ressourcen zugreifen. Aber es gibt Abhilfe: Retrozilla heißt das Fork eines alten Mozillas, der noch problemlos auf alten PCs läuft. Feature-mäßig kann der ungefähr das, was auch ein Firefox 2 konnte, wie befinden uns da also gerade so am Anfang von CSS und der schrecklichen Menge JavaScript, die heutzutage das Web bevölkert. Aber immerhin. Und, ja, da sind auch noch all die guten alten Sicherheitslücken von damals drin, laut den Autoren! Also nicht unbedingt zum Browsen auf potentiell bösartigen Seiten - also prinzipiell allen, die man nicht selber gehackt hat, und meist nicht mal die ;-) - geeignet. Das sieht dann so aus:


Wie man sieht, so hoch vertrauenswürdige Seiten wie die Wikipedia und mein Blog funktionieren ganz hervorragend! Allerdings, selbst der gute alte K6 mit 500 Mhz (Win98) ist schwer überfordert mit den vielen riesigen Bildern, die ich heutzutage hier einbaue. Vielleicht sollte ich doch mal wieder Thumbnails......? Aaaach! ;-) Zudem habe ich es auch noch auf dem Pentium getestet (Win95), aber dessen 90Mhz werden zusätzlich noch von den nur 48MB schwer ausgebremst. Gut, es funktioniert und ich kann vom NAS oder sonstigen internen Quellen problemlos was runter laden. Schnell ist aber anders, wenn man ungefähr 10 Minuten warten muss, bis alles geladen ist. Vom Rendern mal ganz abgesehen.

Aber was kann man jetzt sonst damit machen? Also, für meine Zwecke, nämlich hauptsächlich mal einen Treiber beim Grafikkartenhersteller direkt runter laden, ohne vorher einen anderen, modernen PC suchen zu müssen. Oder um einfach mal ein neues Hintergrundbild für den Desktop aus dem eigenen Bog zu klauen, durchaus geeignet. Aber das weitere Internet? Naja, lieber nicht. Immerhin habe ich weder Browser noch das darunter werkelnde Windows 95/88 zum Absturz bringen können, selbst mit den vielen Bildern in meinem Blog. Gut, irgendwann hat der Retrozilla einfach aufgegeben und sich mit keiner Seite mehr verbinden wollen, aber gestorben ist er nicht... ;-)

Alte Rechner, Teil 7c: 8088mph

Da der PAL-Fernseher mit dem NTSC-Signal ja nun irgendwie gar nicht zurecht kommt, habe ich mal was ganz Wildes versucht: Ich habe eine TV-Capture-Karte mit Composite-Eingang in den 500Mhz K6 eingesetzt mit dem Vorsatz, das Signal aus der CGA-Karte in den anderen Rechner zu leiten, um mir das Bild einfach da anzuschauen, wohl wissend, dass auch die Capture-Karte wahrscheinlich kein NTSC versteht. Warum gerade der K6? Na, weil er direkt daneben steht und PCI-Slots hat. Kein weiterer Grund. ;-)

Zum Einsatz kommt eine alte Pinnacle PCTV 300i. Erste Versuche, das Ding nach Jahren (unter Windoof 2000) ans Laufen zu kriegen, waren erstmal nicht von Erfolg gekrönt, denn das DirectX war zu alt. (Welche Version wurde mit SP4 ausgeliefert?) Nach dem Updaten wollte es noch immer nicht gehen, denn: Die alte Cirrus Logic Garfikkarte ist viel zu schwach dafür (und kann außer Framebuffer glaube ich gar nichts - also keinerlei Beschleunigung irgendeiner Art). In meinem Grafikkarten-Kistchen im Keller habe ich eine Geforce 2MX 400 mit wahnsinnigen 64MB gefunden, die ist zeitlich jetzt vielleicht zwei, drei Jahre neuer als der Rest vom PC, wird aber sowohl unter Windows 2000 als auch 98 unterstützt.

Damit ging es dann auch. Zum Videocapturen habe ich dann das gute alte VirtualDub benutzt. Also, eigentlich nicht wirklich, denn zum Aufnehmen ist der mit gerade mal einem halben Gigahertz gesegnete K6-2 viel zu langsam. Also Kamera und Stativ davor aufgebaut und abgefilmt. So voll professionell. Das Ergebnis sieht wie erwartet Scheiße aus:


Die Farben sind halt alle total falsch. Aber man nimmt, was man kriegt. Außerdem flackert der Monitor (ein Samsung Syncmaster 750) sehr viel weniger als der Fernseher, sodass man sich nicht nach fünf Sekunden die Augen aus dem Kopf kratzen möchte.

Fazit: Muss mal schauen, ob es günstig eine NTSC-fähige Karte gibt. Oder vielleicht sowas richtig Modernes: Eine echte Capture-Lösung, die auch "moderne" Formate aufzeichnen kann... Aber da kommt man dann wahrscheinlich in Preisbereiche, da kann man auch direkt einen zeitgemäßen Monitor kaufen, der sowohl RGBI als auch Composite versteht. Ein Commodore 1084 soll sowas angeblich können...

Alte Rechner, Teil 7b: Low Level

Vorweg: Erster Teil der Wiederherstellung dieses PCs

Habe mich die letzten Tage immer mal wieder mit diesem Gerät beschäftigt. Habe einige Kleinigkeiten herausgefunden: Das Ding hat gar kein NV-RAM. Das BIOS ist so uralt, das kann eh nichts anderes als das, was da eingebaut ist - ein DD-5¼-Diskettenlaufwerk mit 360kb. (OK, es könnte schon auch noch ein zweites. Ich habe mal spaßeshalber ein HD-3½-Zoll-Laufwerk angschlossen: No luck. Weiß nicht, ob es ein DD-3½er könnte, aber ich habe keins.) Schön, muss man sich auch nichts merken, kann man einfach testen, ob es da ist, wenn der Rechner angeschaltet wird. Die Batterie, die ich ja ausgelötet hatte, weil sie eh leer und am Auslaufen war, ist also nur für die Uhr zuständig. (Dieser PC ist übrigens der erste in meiner langen Karriere, der nicht vollständig Y2K-kompatibel ist: Nach jedem Reboot steht das Datum wieder auf 1980, während die Uhr fröhlich weiter läuft.)

Die Festplatte ist ein 20MB-MFM-Modell, das mit einem eigenen Controller kommt, der auch gleich ein eigenes BIOS mit bringt. Das Problem war hier hauptsächlich, dass die Platte Sektoren verliert. Oder schon verloren hat. Ganz viele. Vor allem den Bootsektor. Daher die Meldung, dass der Rechner keinen Bock zum Booten hat. Die Idee, dass die Platte wahrscheinlich mit einem neuen Low-Level-Format wiederzubeleben wäre, hatte ich ja schon direkt am Anfang. Dafür muss ich den Rechner aber auch irgendwie gebootet bekommen, um dann per Debug ins Controller-BIOS zu springen.

Also als erstes mal eine 360kb-Boot-Disk finden. DOS 5 wird's tun, da hatte ich tatsächlich eine 5¼ in DD. Und sie funktioniert tatsächlich, obwohl ich die wohl mal mittlerweile vor Jahrzehnten mit einem HD-Laufwerk gebaut habe. Damit steht auf jeden Fall schon mal fest, dass die im HD-Laufwerk geschriebenen Disketten auch auf dem DD lesbar sind. (Nachvollziehbar gute Ergebnisse habe ich übrigens erhalten, wenn ich die Disketten im DD-Laufwerk formatiert habe. Dann weiß das HD offenbar, wie es die zu beschreiben hat. Im HD formatierte wollten jedenfalls manchmal nicht so richtig im DD.)

(Die gute Nachricht nebenbei: Das 5¼"-Laufwerk im Pentium 90 läuft auch wieder einwandfrei, nachdem ich es letztes Jahr mal kräftig geölt hatte. Hatte ja schon Angst, dass das auch übern Jordan wäre...)

Bis ich die Boot-Disk gefunden hatte, hatte ich zwischenzeitlich mal nach einer Möglichkeit gesucht, die Daten, die noch auf der Platte lesbar sind, zu backupen. Das Zip-Laufwerk will nicht an diesem Rechner - am 286er hatte ich ja ähnliche Probleme, bevor ich da die zusätzliche Parallelport-Karte eingebaut hatte. Da ich aber die Schnittstelle auf dem Board nicht abschalten kann, habe ich nicht versucht, noch eine dazu zu setzen. Stattdessen habe ich den Controller mit samt dranhängender Platte in den 286er eingesetzt und dort von einer Diskette gebootet.

Dummerweise war von der Platte so nicht wirklich mehr viel zu lesen: Lauter CRC-Fehler und sowas. Die Magnetisierung der Platte scheint nach 30+ Jahren ziemlich am A... zu sein. War also kurz davor, einfach Tabularasa zu machen und die Platte komplett Low Level zu formatieren. Aber dann fiel mir auf, ich würde ja gerne das DOS, das auf Platte ist, weiter benutzen, einfach weil es der Ära entspricht. (Es ist vor allem eine MS-DOS-Version 3.21 mit einem Huyndai OEM Branding. Das finde ich doch nie mehr wieder...) Aber was tun? Da fiel mir ein, dass ich letztens eines von dieses YouTube-Retro-Videos geguckt habe, in denen unter Anderem die Möglichkeit vorgestellt wurde, eine MFM-Platte zu low-leveln, ohne die Daten zu verlieren, indem erst mal jeder Sektor gelesen, formatiert und schließlich zurück geschrieben wird.

Was hab ich zu verlieren? Nix. Dieses Prozedere hat dann mal eben so anderthalb Tage gebraucht. Und ich bin selber ganz erstaunt, dass das funktioniert hat! Da waren zwar so viele schwache Sektoren, dass die Übersicht nachher voller unkorrigierbarer Fehler war, aber ich konnte immerhin alles andere von der Platte auf eine ZIP-Disk ziehen. Und das Erstaunlichste: Nachdem ich den Controller zurück in den 8088er gesteckt hatte, konnte der auch wieder booten! (Als erstes Mal eine Boot-Disk erstellt. Diese DOS-Version muss man glaube ich mal archivieren.)

Somit ist das Gerät jetzt also schon mal mehr oder weniger repariert. Und was macht man als erstes? Ein Spiel drauf kopieren und testen:


Wie man sieht, es gibt Probleme mit dem PAL-Fernseher und dem NTSC-Signal. (Der alte Sony von Jana kann zwar prinzipiell NTSC verstehen, aber das Signal aus der CGA-Karte ist ihm dann wohl doch etwas zu exotisch. Die Farben sind, falls überhaupt welche angezeigt werden, völlig falsch, und das ganze Bild ist zu weit links, sodass man meist die erste Spalte nur halb sehen kann. Mal sehen, was ich dagegen tun kann... Ich dachte immer, an dem TV-Gerät könnte man irgendwo das Overscan korrigieren, aber ich weiß nicht mehr wie.)

Das Nächste, was man machen kann, ist mal der Ära entsprechende Tools testen. Zum Beispiel ein uraltes CheckIt, das ich auf der Platte gefunden habe:


Wie man sieht, da werkelt ein hochmoderner 10Mhz-8088 drin. Richtig rasend schnell das Teil! Also, für die 1980er. Auf der Platte gibt es auch ein kleines Programm, das sich "turbo.com" nennt, mit dem man wohl die Geschwindigkeit auf echtes XT-Niveau herunter setzen kann, aber ich habe den korrekten Parameter noch nicht heraus gefunden. Muss da mal mit einem Hexeditor ran gehen. ;-)

Fazit: Noch bin ich nicht fertig mit dem Teil, aber er befindet sich definitiv auf dem Weg der Besserung. Schön, dass ich im Prinzip dann jetzt meine Sammlung komplett habe. Ist zwar jetzt kein echter IBM-XT, aber mir reicht es. Ein schöner Monitor, der Farbe richtig anzeigen könnte, wäre noch was. Aber man kann ja nicht alles haben... ;-) (Der Plan ist hier, so eine kleine Schaltung zu bauen, die das CGA-Signal durch ein paar Widerstände und einen Transistor jagt, um es irgendwie nach RGB zu kriegen und dann in den alten Samsung Syncmaster einzuspeisen. Mal sehen, ob der 15-Komma-nochwas kHz versteht.

Alte Rechner, Alte Ecke

Heute viel aufgeräumt und alle Knochen tun weh, weil alles schwer war. "Alles" beinhaltet sämtliche alten Retro-PCs, die ich aus dem Büro wieder in den Keller geschleppt habe, aber ganz besonders den riesigen Sony-Röhrenfernseher. Der wiegt gefühlte 42 (-Tausend) Kilo!


Wie man sieht, der alte XT-Clone, den ich im Sommer von einem meiner Kunden mitgebracht habe, hat leichte Startprobleme. Die alte MFM-Festplatte gibt den Geist auf und verliert Sektoren, offenbar auch den Bootsektor. Mal sehen, vielleicht muss sie aber auch nur geölt werden. ;-) Werde sie jedenfalls mal neu formatieren (evtl. auch low level), aber vorher würde ich gerne alles, was drauf ist, runter ziehen. Da aber nur ein 360kb Laufwerk eingebaut ist, müsste ich versuchen, die Dateien da irgendwie anders runter zu kriegen. Zip-Laufwerk am Parallel-Port? Aber dafür müsste ich den Treiber auf eine 360kb Diskette kriegen. Wofür ich das einzige andere 5¼-Diskettenlaufwerk im Haus erst mal ölen. Hier muss einiges geölt werden, habe ich den Eindruck! ;-)

Anyway. Ich habe ungefähr zwei Tonnen Staub eingeatmet und genau so viel an mir und meiner Kleidung. Also erst mal reinigen. Innen und außen. Aber die Details erstarre ich euch jetzt lieber... :-D

Ach ja, und der Titel des Eintrags stammt daher, dass die alten Rechner schon früher alle mal in genau dieser Ecke gestanden haben. Jetzt nicht unbedingt genau diese, aber schon einige davon.