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Pirates!

Ich finde, eines der besten Spiele aus den wilden 1980ern ist Pirates! Das habe ich schon auf dem C64 gespielt und war begeistert. Dann kam Anfang/Mitte der 1990er die Gold-Version für PC, mit 256 Farben und OPL3-Sound! Genau das Richtige für die ganzen Retro-Geräte, die ich zZt wieder aus dem Keller heraus hole oder aus alten Einzelteilen neu zusammenschraube.


Jahre später habe ich mir sogar die PSP-Version zugelegt, einfach aus Nostalgie-Gründen. Aber selbst das ist ja jetzt schon wieder so 10 Jahre her...

Trotzdem: Die Version, die mir am meisten im Gedächtnis geblieben ist, ist wahrscheinlich die DOS-Version von '93. Auf meinem 386er lief das so gerade, der Pentium war eigentlich schon viel zu schnell. Deswegen jetzt mal auf einem Gerät, das eigentlich genau richtig dafür ist. ;-)

Fehlt eigentlich nur noch, dass ich endlich den Silver Train finde und die Gouverneurstochter abschleppe... :-D

(Bevor sich übrigens wer beschwert, dass das mit dem flachen TFT ja gar nicht dazu passt: Ich habe in meiner Jugend lang genug vor flackernden Interlaced Monitoren gesessen, was meint ihr, weshalb ich so eine dicke Brille brauche? Der Monitor steht auch noch im Keller und funktioniert auch noch, aber ich habe keinen Bock auf Kopfschmerzen!)

Alte Rechner, Teil 5: Der Ex-Server

(Nicht wundern, dass die 5 vor der 4 kommt, bei meinen Basteleien überschneiden sich halt hin und wieder ein paar Projekte. Die Nummer 4 wird veröffentlicht, sobald die Teile in der Post waren, auf die ich noch warte...) ;-)

Heute beschäftige ich mich in diesem Eintrag mit meinem alten K6-2 mit 500 Mhz. Ist der noch retro, oder schon modern? Nach meinem Pentium 90 war dies jedenfalls der erste „richtige“ PC, wie wir ihn heute kennen. Naja, vielleicht noch nicht in allen Aspekten, aber so ziemlich: AGP, PCI, und für ISA auch noch ein paar Legacy Slots, Plug & Play Bios.


Das Board war damals so ziemlich das schnellste, was der Markt zu bieten hatte. Darauf hatte ich zuerst einen K6-2 mit 300 Mhz installiert, aber bald schon kam mein Bruder, der gerade sein Gewerbe angemeldet hatte, mit einem Upgrade um die Ecke, das wohl mal wieder bei einem seiner Kunden abgefallen war: Ein K6-2 mit 500 Mhz. Afaik sollte es diesen Prozessor in the wild gar nicht (mehr) geben, denn alles, was schneller als 450 Mhz taktet, wurde von AMD wieder eingestampft, weil es zu viel Strom aus dem Sockel 7 saugte und wohl angeblich diverse Bords geröstet hat. Zumindest sagt das Internet sowas, und dann MUSS das js stimmen! ;-) Das BIOS meldet die CPU als K6-2 mit 350 Mhz, Linux und div. DOS-Benchmarks messen allerdings die tatsächlichen 498,843 Mhz. (100Mhz x5; die CPU interpretiert 3,5x als 5x)

Der Geschwindigkeitsschub war im Vergleich zum Pentium, den ich davor hatte, schon enorm. Außerdem lief dieser Rechner - im Gegensatz zu jenem - immer sehr stabil, obwohl es sich um ein Vorserienboard handelt, bei dem die Cacheable Area angeblich nur 64 MB beträgt - zu kleines Tag-RAM oder sowas. Mehr Speicher hatte ich damals aber eh nicht und heutzutage merkt man das eigentlich kaum, weil man eh viel, viel Schnelleres gewöhnt ist.

Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, ob ich damals schon den ganzen SCSI-Kabelsalat hier eingebaut hatte, aber das Gehäuse ist wieder das originale. Irgendwann bin ich jedenfalls auf eine IBM DJNA 12,7 GB IDE-Platte gewechselt und ich glaube, mein Vater hat diese Konfiguration so Anfang der 2000er übernommen, als er einen Büro-Rechner brauchte und ich meinen ersten Athlon bekam. Übrigens war hier eine SuSE 10 drauf, womit er besser zurecht kam als mit dem %$&§! XP, das er auf seinem nächsten Rechner hatte. Jedenfalls musste ich seltener Support geben! Vielleicht hat er sich auch einfach nicht zu fragen getraut.. ;-)

Danach hat dieser Rechner - in ein schallgedämmtes Gehäuse verpflanzt - jahrelang bei uns im Keller seine Dienste als Router und Server getan. Da war damals, in der digitalen Steinzeit, als die Telekom noch DSL-Modems verteilt hat. Mit 1-Mbit waren wir unglaublich schnell ans WWW angebunden! Hier lief die erste Version von Janas Tomb-Raider-Forum! Und das Wiki! Meine Güte, wenn man da heute so drüber nachdenkt... lieber nicht! ;-)


Immer mehr Funktionen wurden mit der Zeit vom „echten“ Router übernommen, als wir endlich eine Fritzbox bekamen, damals von 1&1. Und schließlich folgte die endgültige Abschaltung, als erst der kleine VIA-Rechner und dann der erste Raspberry Pi einzogen, die alles schneller und stromsparender erledigen konnten. Eine Äre ging zu Ende und der gute alte K6 wurde eingemottet. Das war so vor mindestens 10 Jahren.

...bis er jetzt wieder in seinen (fast) ursprünglichen Zustand zurück versetzt wurde. Mehr Speicher ist jetzt drin. Viel mehr! Und das DVD-RAM-Laufwerk, weil das so ziemlich alles lesen und schreiben kann. Der Plan ist nämlich, dass das gute Stück nicht nur zum Museum wird, sondern auch sinnvolle Dinge tun kann, z.B. alte Medien auslesen und archivieren (daher das Zip-LW). Deswegen auch ein "richtiges" Betriebssystem: Nein, kein Linux, auch wenn das durchaus eine Option wäre, sondern ein Windows 2000. Testweise habe ich auch ein XP installiert, das zwar durchaus benutzbar gewesen wäre, nur leider war damit die Platte schon voll, und ich wollte jetzt nicht noch eine einbauen; nicht, dass ich nicht genug davon im Keller liegen hätte.

Alte Rechner, Teil 3b: Batterien und Lötkolben

"Bist du nicht willig..." Oder so ähnlich. Und was eignet sich besser, ein wenig Gewalt auszuüben, als ein schön heißer Lötkolben? ;-)


So, ich hoffe, das passt jetzt mal endlich. Wie man sieht, habe ich ein wenig das Board angekrazt. Gut, dass da keine Leiterbahnen sind... Außerdem habe ich, wie man sieht, die Knopfzelle gegen was Stärkeres (und weniger Frickeliges) ausgetauscht. Mal sehen, wie lange das jetzt hält. Schön ist zwar anders, aber immerhin hat es im Test ein paar Minuten die CMOS-Einstellungen behalten.

On a different note habe ich jetzt alle alten Rechner in ein eigenes Subnetz verfrachtet. Einfach nur, damit ich sie wieder finde. Um die DHCP-Adresse des 386ers heraus zu bekommen, musste ich diesen noch mal anschließen und einschalten und ich freue mich berichten zu können, dass die Akku-Transplantation bisher erfolgreich war: Er startet und weiß noch alle seine BIOS-Einstellungen! Wahnsinn.

Gut, dann kann ich ja vielleicht mal die kommenden Tage die andere alte Hardware, die hier noch rum liegt, weiter durchtesten. Habe da noch dieses Mini-Board mit einem 486DX4/100 drauf, das nicht starten will. Ich glaube, die integrierte Grafik ist hin. Muss ich mal testweise eine VGA-Karte dazu stecken. Die müsste ich aber vorher mal in was Anderem testen, ob die überhaupt noch geht. Was ich aber in keinem der bisher soweit fertig gemachten Geräte machen möchte, weil: Never change a running system. Muss ich also noch was basteln. Mal sehen, es kommen ja jetzt dunkle, nasse, kalte Winterabende auf uns zu, da sollte ja mal der eine oder andere dafür abfallen...

Alte Rechner, Teil 3a: Pentium 90, DS12887 und SATA

Das Einzige, was noch bekloppter ist, als NiCd-Akkus aufs Board zu löten, war diese hochintelligente Idee, die Batterie direkt mit dem RTC-Chip zusammen in ein Package zu Epoxieren und das dann aufzulöten. Das waren dann die mittleren bis späten 1990er... Kann man eigentlich nur noch den Kopf drüber schütteln! Natürlich sind die Dinger alle längst leer und man kann sie auch nicht einfach so austauschen, denn die verbauten Batterien sind längst hinüber, auch bei new-old-stock-Ware...

Aber alles Grummeln hilft nicht, da muss man halt zum Löteisen greifen und so lange (bei guter Belüftung, *schnatter*, *frier*) am Gehäuse rum murksen, bis man die nach innen gebogenen Kontakte freigelegt hat, um eine neue, externe Knopfzelle anzubringen. Vor allem: Vorsichtig, weil man ja zu faul ist, das Teil vorher auszulöten und man das Board nicht beschädigen will. Besonders doof in dem Zusammenhang ist, dass dieser riesige Kühlkörper für den Spannungswandler im Weg ist.



Auch ansonsten stelle ich fest: Der neueste von den drei Rechnern, die ich mir bisher angeschaut habe, mach auch ansonsten den meisten Stress. Weil die eine von den beiden Platten hinüber ist und die andere (mit dem Windows 3.11 drauf) auch schon diese Kreis(ch)sägengeräusche macht, habe ich gedacht, "komm, machste den sowieso total verbuggten CMD 640 IDE Chip einfach aus, steckst 'ne SATA-Karte dazu und installierst das Windoof auf 'ne richtig große, neue Platte".

Ja, denkste! Ich weiß nicht, ob es am Windows 98 liegt oder an der Implementierung von PCI auf diesem First Gen Board, oder vielleicht doch an der Controllerkarte oder der recht üppigen 160GB-Festplatte (das kleinste, was ich gerade so zur Hand hatte)... Der DOS-Teil vom Windows läuft eigentlich ganz normal, aber sobald ich Windows selber starte, ist eigentlich regelmäßig Schicht im Schacht.

Nachdem das also irgendwie Sch*** war, habe ich stattdessen das ganze mit dem Zeitalter der Hardware angemessenerem Schrott versucht und meine alten SCSI-Gedönse raus gekramt. Die gute alte Micropolis-Platte ist schließlich sowas Ähnliches wie unkaputtbar. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das damals schon in dem Rechner laufen hatte, aber irgendwie war auch hier der Wurm drin. Weniger, als das beim SATA-Versuch der Fall war, aber so richtig schön is anders!

Also habe ich die kleinste IDE-Platte raus gesucht, die man auf "alternativ" jumpern kann, sodass sie unter der Grenze bleibt, an der der CMD-Chip total lala wird. Ob diese Grenze jetzt bei 4GB oder 8 oder ganz wo anders liegt, weiß ich noch immer nicht. Offiziell unterstützt das Ding ja zumindest LBA-22 (was wohl 2GB entspricht), wenn nicht sogar LBA-28 (also 132 GiB/138GB). Die Informationen im Netz sind widersprüchlich. Da die 9,5 GB Platte, die ich jetzt angeschlossen habe, aber nicht mit der vollen Kapazität funktionieren wollte, wenn ich sie auf 1888 MB jumpere aber völlig problemlos geht, tippe ich mal darauf, dass LBA-22 korrekt ist. Kann natürlich sein, dass der Chip theoretisch mehr könnte, das BIOS aber einfach zu dummdödelig ist!

Da Windows 98 (SE) aber trotzdem nur rum gezickt hat, bin ich schließlich zu Win95 (B) zurück gegangen. Ist auch neu genug. C wäre schöner, wegen besserem USB-Support, aber da ich nach dem Stress mit den PCI-Karten eh noch nicht sicher bin, ob ich überhaupt USB einbauen werde... Insbesondere, weil ich festgestellt habe, dass da ein Header für PS/2 auf dem Board ist, an den ich theoretisch eine Maus anschließen könnte...

Jedenfalls: Was noch zu tun bleibt, weshalb der Artikel auch mit einem "Teil 3a" übertitelt ist, wäre, die Batterie irgendwie anders anzubringen, am Besten durch Löten. Das Tesa lässt nämlich los, wenn die Kiste im Betrieb warm wird. Dafür muss ich die Löcher aber noch vergrößern.

Alte Rechner, Teil 2: 486er und korrodierte Leiterbahnen

Das gleiche Akku-Problem wie mit meinem 386er hat auch der gefundene 486er: Ausgelaufen. Im Gegensatz zum 386er, der ein klassischer Desktop ist, in dem das Board waagerecht eingebaut ist, handelt es sich hier um einen Mini-Tower, in dem das Board senkrecht drin hängt. Das hat dazu geführt, dass die ganze Suppe am Rand das Board runter gelaufen ist, alles schön über die dortigen Leiterbahnen. Was dazu geführt hat, dass beim Abnschalten des Gerätes nach dem Hochzählen des Speichers nur noch ein "KEYBOARD CONTROLLER ERROR" angezeigt wird und ich F1 drücken soll... (Frage mich, ob neuere Bios-Versionen noch immer die gleichen dumpfbackigen Meldungen anzeigen.)

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Also habe ich das Board erst mal mit einer alten Zahnbürste und etwas Essigessenzlösung bearbeitet, um die Lauge aus dem Akku zu neutralisieren und damit ich die unter den Verkrustungen liegenden Leiterbahnen überhaupt mal näher inspizieren kann. Hatte daraufhin direkt schon mal einen Verdächtigen. Und trotzdem habe ich noch mal ungefähr einen halben Tag mit dem Multimeter da gesessen und alles nachgemessen, weil, erstmal könnte ja noch mehr kaputt sein, und zweitens will man ja nichts falsches aneinander anschließen. Schließlich habe ich die defekte Leiterbahn mit einem Draht überbrückt, nachdem ich mir durch die Lackversiegelung einen Messpunkt freigekratzt hatte: Pin 4 (gezählt von "links oben", siehe Foto) hatte keine Verbindung mehr, jetzt gehts wieder und das Gerät bootet auch wieder wie es soll.

Jetzt werden sich einige Fragen: Wieso? Wieso steckt man so viel Zeit in so eine alte Kiste? Also, zuerst einmal rollt ja gerade voll die Retrowelle über uns hinweg und diese alten Teile sind tatsächlich was wert. Gut, die 486er jetzt eigentlich noch nicht so sehr, aber was dieses Exemplar besonders macht ist die Tatsache, dass es sich um ein seltsames Alaris-Board mit fest aufgelöteter CPU handelt. Diese stammt nicht von Intel, sondern - soweit ich das nachvollziehen konnte - von Cyrix und wurde direkt für IBM gebaut. Jedenfalls ist das ein fetter IBM-Sticker auf dem Chipsatz. (Die CPU sitzt unter einem Lüfter, den ich jetzt nicht abmontieren wollte, solange er noch läuft.) Und, soweit ich das verstanden habe, sitzt hier eine 32-bit CPU auf einem 16-bit Board, eine ganz wilde Konstruktion also, um Geld zu sparen. Trotzdem gibt es VLB-Steckplätze. (Hatte ich schon erwähnt, dass ich VLB damals übersprungen habe und direkt zum Pentium mit PCI übergegangen bin? Nach dem Stress, den ich mit dn Karten gerade hatte, weiß ich auch, warum. Die Teile sind so lang, dass man die gar nicht anständig in das Bord einstecken kann. Besonders unten der letzte Slot, der "südlich" der Abstandshalter liegt, die das Board an der Rückwand fixieren. Da braucht man so viel Kraft, dass ich Angst hatte, gleich machts Knack und alles ich am Ar***.)

Wie auch immer: Ich bin sehr stolz auf mich, dass ich die Kiste so unproblematisch wieder ans Laufen bekommen habe. Jetzt noch einen neuen Akku, und schon ist alles wieder in Butter! ;-)