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Alte Rechner, Teil 1: 386er und ausgelaufene Batterien

Es ist mal wieder so weit: Ich habe mal die ganzen alten Rechner - also, die richtig alten - aus dem Keller geholt und werde sie jetzt generalüberholen. Soweit das nötig ist, denn eigentlich sind die ja alle noch recht gut in Schuss. Hauptsächlich müssen sie mal geputzt werden und die Akkus müssen getauscht werden. Ich weiß ja auch nicht, weshalb man in den 90ern dachte, dass es eine gute Idee wäre, NiCd- oder NiMh-Akkus direkt aufs Motherboard zu löten...


Wie man sieht, den Akku habe ich schon mal ausgelötet. Jetzt muss ich nur noch einen Neuen bestellen. Den werde ich dann allerdings nicht wieder aufs Board löten, wo er dann wieder Schaden anrichten könnte, weshalb ich vorsorglich schon mal zwei Drähte angebracht habe, die ich nach außen aus dem Gehäuse heraus führen kann. Habe auch schon drüber nachgedacht, statt einem solchen altmodischen Tonnenakku (die eigentlich ja aus drei zusammengelöteten Knopfzellen bestehen) eine Batteriehalterung mit drei AAA Akkus zu benutzten, bin mir aber nicht sicher, ob das Board genug Strom liefert, um die dann auch aufladen zu können. Außerdem sind die Tonnenakkus gar nicht so teuer, vor allem wenn ich gleich mehr als einen bestelle und die Versandkosten sich dann gleichmäßig verteilen.

Der 386er läuft jedenfalls ansonsten noch immer einwandfrei, wie am ersten Tag. Werde jetzt mal den ganzen alten Aufkleber-Krams abknibbeln, den ich in meiner Jugend da drauf gepappt habe. Soll ja wieder hübsch werden.

Das größte Problem, auf das ich bisher gestoßen bin, ist allerdings: Die einzige serielle Maus, die ich noch habe, hat jetzt auch den Kabelbruch. :-( Schwierig, so ein Gerät zu bedienen, wenn die Maus immer springt. Und der Adapter für PS/2-Mäuse funktioniert nicht. Warum auch immer!

Retro!

Retro-Gaming ist ja voll in, habe ich mir sagen lassen. Deshalb habe ich mal endlich ein lang gehegtes Projekt endlich in die Tat umgesetzt: Habe den alten Apotheken-Rechner aus dem Lager geholt und erst mal richtig durchgetestet.


Es handelt sich um einen alten K6-III mit 450 Mhz, das gute Stück hat eine Voodoo 3 2000 Karte (die kleinste in dieser Generation, leider, aber immerhin) und eine "echte" Soundblaster 16.

Habe gestern jedenfalls erst mal den Staub raus gewischt und die alternde Festplatte, die quietscht und kreischt, als hätte sie keinerlei Schmiermittel mehr an der Achse, raus genommen. Gar nicht so einfach, das BIOS kann nur LBA bis 32 GB adressieren, aber zum Glück habe ich ja einen Stapel alte Platten, unter Anderem welche von Maxtor, 40 GB groß, die man per Jumper auf 32 GB kappen kann. Werde aber vielleicht in Zukunft auf einen SD-Karten-IDE-Adapter umsteigen. Mal sehen, ob sich das lohnt, der On-Board-Controller kann nur DMA 33, das ist eigentlich eh zu langsam. Muss vielleicht noch einen modernen Controller da rein stecken, um das ganze etwas zu beschleunigen, aber dann ist es ja nicht mehr so richtig passend für die Zeit.

Jedenfalls, Win 98 SE läuft wunderbar, das konnte ich von der alten Platte kopieren. Falls es jemanden interessiert, ja, das ist sogar lizensiert! ;-) Trotzdem 20 Jahre alt und interessiert wahrscheinlich keine Sau. Und wie man sieht, Tomb Raider 1 läuft ganz hervorragend. Glidos ist ja schön und gut, aber ich mag alte Hardware lieber. Die neueren TR-Spiele laufen unter Windows auch problemlos. Für manche, grafisch intensiveren Spiele ist die Voodoo-Karte allerdings etwas zu schwach.

Dafür kann ich per setmul softwareseitig den L1-Cache der CPU abschalten, dann läuft die Kiste wie ein schneller 486er und ich kann einige alte geschwindigkeitsempfindliche DOS-Spiele spielen, die sonst wieder beim kalibrieren der Warteschleife mit einer Divison durch 0 daher kommen... Jaja, das waren noch Zeiten...

Ein kurzes Video gibt es übrigens bei Twitter.

Ghost'n Goblins

Im Gegensatz zu vielen Neuauflagen von Spielen aus der guten alten Zeit, die zwar eine aufgepeppte Grafik besitzen, deren Schwierigkeitsgrad dabei allerdings auf Kindergartenniveau gerutscht ist, bietet Ultimate Ghost'n Goblins zusätzlich zu seiner zeitgemäßen Grafik noch immer den gleichen ätzenden Schwierigkeitsgrad wie das Original. Wer hat damals nicht vor seinem C64 gesessen und unter Schweißausbrüchen und Visionen von aus dem Fenster fliegenden Fernsehern gelitten, während man Ghost'n Goblins gespielt hat? Und wenn man dann endlich durch war...

Damit der Frust-Faktor heute nicht ganz so hoch ist, gibt es verschiedene Schwirigkeitsstufen, die eine entsprechende Anzahl Leben bereitstellt. Zusätzlich gibt es noch eine Continue-Funktion, ohne die man, gerade als (Wieder-)Einsteiger, dieses Spiel sicher nicht durch gespielt bekommt. Trotzdem, an keiner Stelle im Spiel hat man das Gefühl vom Spiel verarXXXscht zu werden; hart aber fair ist das Motto, und es bedarf schon einiger Geschicklichkeit, den Ritter Arthur duch die Levels zu steuern. Von denen gibt es leider zu wenige, sodaß trotz der hohen Schwierigkeit das Durchspielen nicht all zu lange dauert. Allerdings bleibt als Motivation fürs "Noch Mal" ja immer noch die Herausforderung, es auf einer höheren Stufe oder ohne Continue oder beides zu schaffen!

Die Levelansicht ist klassisch 2D (allerdings mit Perspektive, sodaß man das Gefühl hat, daß man sich wirklich bewegt), in der die 3D-Figuren eingebettet sind. Die Steuerung ist präziese, nur einige Absprünge müssen sehr genau getimet werden. Außerdem gibt es einen ganzen Haufen Goodies zu finden, die unserem Ritter zum Teil erweitere Funktionen bieten.

Fazit: Ein schön wiederbelebtes Spiel und mittlerweile auch schon etwas günstiger zu haben. Wem der höllische Schwierigkeitsgrad nichts ausmacht oder auch damit leben kann, diverse Continues zu brauchen, der wird seinen Spaß haben. Auch für Nostaligker, die das Spiel früher schon geliebt (oder gehaßt?) haben zu empfehlen. 4 **** von 5 Sternen.