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Kentmere vs. Ilford Delta (bei schlechten Lichtverhältnissen)

Nachdem ich am Sonntag die drei Filme entwickelt habe - Kentmere 400, Ilford Delta 3200 und Kentmere 400 @1600 - und diese zeitlich und von den verwendeten Chemikalien (Ilford Microphen Stock, Adofix Plus) her praktisch gleich sind, insbesondere bei der gleichen Temperatur von ziemlich genau 20°, denke ich, es ist eine gute Idee, die mal untereinander zu vergleichen. Ich habe mir dafür drei Kategorien ausgesucht: Schärfe, Korn und Verhalten in sehr dunklen Bereichen. Diese Kategorien vergleiche ich anhand von drei Bildern auf diesen Filmen, die ich draußen bei schlechten Lichtverhältnissen geschossen habe - der K400 wurde an einem sehr bedeckten Tag verschossen, der D3200 am späten Abend und der K400@1600 früh morgens im Nebel. Die drei mal drei Ausschnitte sind unten in genau dieser Reihenfolge ausgestellt.

Am Ende habe ich noch Ausschnitte aus zwei Indoor-Portrait-Fotos eingebaut, um ein Vergleich von Hauttönen zu bekommen. Das ist vielleicht interessant für Leute, die gerne mit vorhandenem Licht und ohne Blitz bei Veranstaltungen Personen fotografieren möchten. Die Personen auf diesen Bildern sind natürlich nicht zu erkennen, weil: Persönlichkeitsrechte.

Alle Negative wurden mit meinem Epson Perfection V500 Photo bei 6400dpi mit dem normalen mitgelieferten Treiber und der zugehörigen Steuerungs-Oberfläche gescannt; die kompletten Bilder, aus denen ich diese Ausschnitte genommen habe, sind 9000x6000 Pixel groß. Dies ist also zusätzlich noch ein Test des Auflösungsvermögens und der allgemeinen Leistung dieses Scanners. Alle Bilder wurden mit einem Gamma von 1.00 gescannt und bei vollem Graustufenumfang, die Farbtiefe betrug 16 Bit. Danach habe ich die Bilder mit GIMP so bearbeitet, dass die Kurven einigermaßen brauchbar aussahen, was an meinem unkalibrierten Monitor natürlich nicht unbedingt Sinn machen muss.

Was mir beim Scannen direkt aufgefallen ist: Der K400@1600 ist von der Dynamik her sehr viel komprimierter, das Histogramm ist stärker gestaucht als bei den anderen beiden Filmen. Das ist bei Push-Entwicklung allerdings auch zu erwarten. Trotzdem sehen die Kurven noch immer sehr brauchbar aus und ich hatte keine Probleme, nach dem Scan einige der Bilder nochmals um gut eine Blendenstufe oder mehr aufzuhellen, ohne allzu viele Details zu verlieren - das habe ich bei den hier verwendeten Bildern allerdings nicht tun müssen, hier wurde von mir höchstens der Kontrast etwas erhöht, indem ich manuell die Histogramm-Kurve etwas S-förmiger manipuliert habe.

Schärfe:

Die erste Kategorie ist vielleicht schon direkt die unfairste. Denn während ich die Filme zwar alle in der gleichen Chemie entwickelt habe, habe ich nicht die gleichen Kameras und Objektive verwendet. Der K400 ist in der Nikon F50 mit einem Tamron 28-80 Zoom verschossen worden, das Bild vom D3200 mit meiner Nikon F601 und dem Nikkor 35mm und schließlich der K400@1600 mit der vergleichsweise modernen Minolta Dynax 5 meiner Frau und dem dazugehörigen Minolta AF 50mm. Letztere sollte schärfetechnisch wahrscheinlich den größten Vorteil haben. Andererseits sind alle drei Optiken gut genug, schärfer als die Körnung des Filmes abzubilden. Bei diesen eher hoch empfindlichen Filmen ist die ja doch sehr grob, besonders wenn man dann auch noch pusht.


Besonders spannend finde ich hier, dass von der Schärfe her kaum Unterschiede zwischen den Bildern zu sehen sind. Der ungepushte Kentmere hat glaube ich ein bisschen die Nase vorn. (Klar, ist ja auch die Hundenase auf dem Bild! :-D) Die Schrauben und der hell-dunkel-Übergang zwischen schwarz und weiß sind erstaunlich scharf, trotz der eher schlechten Optik, die ich hier verwendet habe. Auch die Flechten und Moose, die auf dem Schild wachsen, werden bis auf die Korn-Ebene hinab scharf abgebildet, und dadurch, dass dieser Film der einzige ist, der zu seiner eigentlichen Empfindlichkeit entwickelt wurde, sind diese hier am wenigsten unruhig und schärfemindernd.

Noch erstaunlicher finde ich jedoch, dass sich die anderen beiden nicht viel tun: Die Schärfe des Delta und des gepuschten Kentmere scheinen eigentlich mehr oder weniger äquivalent zu sein. So sind die Blenden-Bälle hinter dem Vogelhaus tatsächlich fast komplett rund - Offenblende - und die Maserung und Holzstruktur sind zumindest noch zu erahnen. Genauso verhält es sich mit den Streifen des Wellblechs und den Brettern an der Scheune. Beide Filme liefern hier also gute Ergebnisse ab.

Körner:

Nächste Kategorie: Grain! Hier scheiden sich ja die Geister: Die einen lieben ein körniges analoges Foto und finden, dass das der Hauptgrund ist, überhaupt wieder analoge Bilder zu schießen, während die anderen lieber den ganz teuren und niedrig-empfindlichen Film kaufen, um ein fast kornfreies Bild zu erhalten. Ich liege da eher so dazwischen, mich stört das Korn nicht, aber ich suche da jetzt auch nicht explizit nach, hauptsächlich weil ich mir meistens sowieso nur den billigen Film, der dazwischen liegt, leisten will, also zB den Fomapan, der mit seinem unschlagbaren Preis ja ein ziemlicher Allrounder ist.

Aber schauen wir uns erstmal die drei Bilder an, die ich hier ausgeschnitten habe. Ich habe versucht, hier sowohl dunkle als auch helle Bereiche auszuwählen, die teilweise auch im Unscharfen liegen. So kann man das Rauschverhalten bei verschiedenen Belichtungssituationen relativ gut abschätzen.


Hier gefällt mir persönlich der Delta am besten, da er relativ gleichmäßiges Korn hat. Der K400 ist schon bei seiner Nenn-Empfindlichkeit für meinen Geschmack etwas unruhig, was durchs Pushen nur noch verstärkt wird. Ich kann es gar nicht richtig an irgendwas festmachen, ist ein Bauchgefühl. Nun ist der Delta aber auch extra dafür entwickelt worden, dass man ihn bei diesen Empfindlichkeiten verwendet und kostet gut das 2½-fache des K400. Da erwarte ich ehrlich gesagt auch eine bessere Leistung, vor allem, weil dieser Film ja bei der ersten der oben beschriebenen Gruppen - den Korn-Fanatikern ;-) - sehr beliebt ist.

Das Korn des gepushten K400@1600 ist schon sehr unruhig und kontrastreich. Aber solange man jetzt kein Pixel-Peeping wie wir hier gerade betreibt, ist es noch immer akzeptabel. Ein Abzug in A4-Größe sollte durchaus machbar sein, ohne dass einem schwindelig wird.

Verhalten in dunklen Bereichen:

In dieser Kategorie stelle ich mir die Frage, wie viel Detail und Struktur noch in dunklen, eher unterbelichteten Bereichen zu erkennen ist. Erwartungsgemäß ist der ungepushte K400 hier recht gut. Das liegt aber auch daran, dass er wahrscheinlich das beste Licht abbekommen hat und ich kaum viel zu dunkle Stellen finden konnte. Die unterschiedlichen Töne der Mauer sind jedenfalls sehr gut erhalten.


Der D3200 ist aber mindestens gleichauf. Die Borke kommt sehr plastisch rüber und auch das Vogelhaus-Holz zeigt Struktur. Durch die etwas kontrastreichere Körnung (s.o.) wird dieser Effekt vielleicht sogar noch ein bisschen verstärkt.

Erstaunlich finde ich aber auch das Verhalten des gepushten K400@1600. Man kann tatsächlich noch einzelne Bäume und Büsche und deren Blätter im Hintergrund unterscheiden. Damit hätte ich nicht gerechnet. Aber das erklärt auch, weshalb ich nachträglich noch ein bisschen an der Helligkeit drehen konnte, ohne Details zu verlieren.

Die drei Filme sind in dieser Kategorie ziemlich gleichauf, was mich wirklich erstaunt. Der Kentmere 400 scheint nach unten hin also doch recht viele Reserven zu haben. Zugleich scheint es mir möglich, den Delta 3200 vielleicht noch eine Stufe weiter auf 6400 zu pushen. Die Beispiele, die ich dazu im Netz gefunden habe, sahen mit persönlich zwar etwas zu körnig aus, aber nach diesen Bildern hier würde ich es fast mal selber probieren wollen.

Bonus: Skin Tones

Hier also noch zwei ganz andere Fotos, die in bei Kunstlicht im Innenraum gemacht habe, das erste auf der Famileinfeier letztens und das zweite beim Trekdinner. Beide Bilder musste ich nachträglich digital noch ein bisschen weiter pushen, da sie sehr dunkel geraten waren.


Viel dazu sagen will ich nicht, denn zum einen liegen die Ergebnisse sehr nah beieinander, zum anderen ist das immer eine Frage des persönlichen Geschmacks. Beide Filme liefern gute Ergebnisse.

Fazit: Wenn man gerade nichts anderes zur Hand hat, kann man den Kentmere 400 gut um zwei Stufen pushen, ohne zu große Qualitätsverluste hinnehmen zu müssen. Im Gegenteil erscheint er mir sogar ein bisschen künstlerischer. Wenn ich jedoch die Wahl habe und jemand jetzt zB Hochzeitsfotos von mir haben wollen würde, würde ich sicherheitshalber aber zum teuren Delta 3200 greifen, da ich mir hier ziemlich sicher sein kann, gute Ergebnisse zu erzielen.

Schwarz-weiß und analog, Teil 174: Ein Tag auf der Löwenburg

Film: Fompan 100 #38, Kamera: Olympus OM-2 Spot/Program, Juni 2022

Der dritte Teil dieses Filmes ist auf dem Weg zur und oben auf der Löwenburg verschossen worden. Das ist ja mit einer der liebsten Ausflugsziele, die wir immer mal wieder besuchen. Das Siebengebirge ist nun mal sehr nah und lockt auch täglich mit eine Fernansicht. ;-)

Die Flasche habe ich leider nicht ganz scharf gestellt. (Zuiko 50mm, 1/125mm, f/1,8.) Es war in der Ecke da schon einigermaßen dunkel, da wir recht spät abends unterwegs waren. Der letzte Sommer war ja teilweise mal wieder unerträglich, da musste man warten, bis es abends etwas abgekühlt war, bevor man längere Spaziergänge machen konnte. Gut, das ist jetzt alles keine Ausrede dafür, dass ich wieder zu doof war, den Fokus richtig zu treffen. (Ehre, wem Ehre gebührt! ;-)) Aber ich denke, man kann trotzdem noch sehen, was ich versucht habe: Die Flasche im Vordergrund und von da aus, langsam in der Hintergrundunschärfe verschwindend, die Bank. Manchmal klappts halt nicht so, wie man sich das vorstellt. Zumal das Etikett ("Spätburgunder") total überbelichtet ist, hier hätte ich gut auf 1/250s gehen sollen, wäre ja auch wenig problematisch gewesen, da ich doch eh schon auf Manuellbetrieb gewechselt hatte. Und halt scharf stellen. So richtig. ;-)


Der Burgmauerrest zwischen den Bäumen hingegen gefällt mir ziemlich gut. (50mm, 1/1000s, f/4.) Die ganzen unterschiedlichen Ebenen im Vordergrund mit ihrer jeweils ganz eigenen Schärfe rahmen das eigentliche Motiv ganz gut ein, finde ich. Leider ist der Himmel ein bisschen sehr überstrahlt.

Oben auf der Löwenburg selber habe ich dann mal wieder als erstes den einzelnen Baum in der Mitte der Bank fotografiert, da drumherum viel zu viele Menschen unterwegs waren, um die Mauerreste richtig in Szene setzen zu können. (50mm, 1/250s, f/2,8.) Die Unschärfe im Hintergrund ist ja ganz nett, aber vielleicht hätte ich hier mal genau das Gegenteil machen sollen, die Blende so weit wie möglich zu und alles ganz scharf abbilden. Es stört mich nämlich etwas, dass die Rindenstrukturen auf den vorderen Ästen irgendwie sehr unscharf geraten ist. Oder ich hätte die fokussieren müssen. Weiß nicht. Irgendwie ist es unstimmig, nicht wie ich es erwartet hatte.


Nachdem die Bloody Tourists dann mal endlich verschwunden waren, konnte ich mich ein bisschen mit den Burgresten vergnügen, zum Beispiel diesem Türbogen, der nicht mehr so viel Sinn macht. (Makinon 28mm, 1/250s, f/2,8.) Auch hier war weit offen glaube ich nicht die richtige Idee, f/8 wäre sicher auch drin gewesen. Ansonsten ist die Belichtung aber OK und das Bild macht auch so was her, auch wenn es ein bisschen weich ist. Wie gesagt, nicht die Schuld der Kamera, sondern des Objektives (und der Entscheidung des Fotografen).

So wie bei der Holztreppe abwärts: Da stimmt die Blende! (28mm, 1/30s, f/11.) OK, vielleicht habe ich es auch etwas übertrieben, jetzt ist alles schon fast ein bisschen überscharf. Aber dafür kann man praktisch vom Geländer im Vordergrund bis zum im Nebel versinkenden Horizont alles erkennen. Erstaunlich! Auch perspektivisch ein gutes Bild, das ich vor allem sogar mal einigermaßen gerade hin bekommen habe. ;-)

Von hier oben kann man ja auch die etwas berühmtere Geschwisterburg, den Drachenfels, ganz gut sehen, besonders, wenn man die Ruine mit dem kleinen Tele noch etwas heran holt. (Zuiko 135mm, 1/500s, f/8.) Dumm nur, dass genau da eine Fussel rumliegt. Aber ansonsten ist das Bild wirklich nicht schlecht, auch wenn im aufziehenden Dunst einiges an Kontrast verloren geht. Wie gesagt, tagsüber war es sehr, sehr warm und Abends kondensiert dann immer direkt die Luftfeuchtigkeit aus und es wird schnell sehr streulichtig.


Da ist es besser, sich auf sehr nah gelegene Objekte zu konzentrieren, etwa die Verschraubung des Geländers. (135mm, 1/500s, f/3,5.) Man sieht, das Labor hat mal wieder einen Flecken in den Himmel gemacht, wo noch ein bisschen Suppe den Film runter gelaufen ist. Ist vielleicht ganz gut, dass ich jetzt lieber selber entwickle. Ansonsten ein gut gelungenes Bild eines seltsamen Motives aus ungewöhnlicher Perspektive. Genau mein Ding, also.

Dann und wann noch mal zurück zum Weitwinkel gewechselt und ein paar Überblick-Bilder gemacht, die dann gleich wieder nach Postkarte oder Touristenmotiv aussehen. (28mm, 1/250s, f/8.) Ich mein, das muss jetzt auch nicht unbedingt was Negatives sein. Auch die touristischen Andenkenshots können was für sich haben. So erinnere ich mich beim Anblick dieses Bildes zum Beispiel dran, wie schön warm es an jenem Abend hier oben war und was für einen spektakulären Sonnenuntergang wir noch zu sehen bekommen würden.


Aber bis dahin bin ich mal wieder auf Detailjagd gegangen. Diese Türangel gehört zu dem Bogen, den ich oben ja schon mal in groß hatte und im letzten Bild ganz klein rechts unten. (50mm, 1/60s, f/5,6.) Ist gut gelungen mit dem Schattenwurf und der richtigen Schärfentiefe, die die Angel vor dem unscharfen Hintergrund gut abhebt. Gefällt mir. Wieder so ein etwas seltsames Bild, wo andere Leute fragen, warum ich das denn jetzt überhaupt fotografiert habe. ;-)

Wo wir gerade dabei waren, hier noch mal ein Bild mit Baum und etwas Kontext. (28mm, 1/125s, f/5,6.) Da oben hatte ich ja nur die Rinde des Baumes, so sieht man auch mal, wie prächtig der da steht und seine Blätter in die untergehende Abendsonne hält. Mit der Mauer dahinter eine ganz gefällige Komposition, finde ich. Künstlerisch vielleicht nicht so wertvoll wie die Angel da oben, aber dafür ein Bild, das man Leuten zeigen kann und die dann sagen: "Ach, is aber auch schön da oben." ;-)


Apropos Detail-Fotos, die keiner versteht: Hier noch ein Nucki, der verloren gegangen ist und auf der Mauer lag, wo er vom Abendrot angestrahlt wurde. (50mm, 1/60s, f/4.) Witziges Bild. Vielleicht hätte ich den Schnuller noch ein bisschen weiter nach rechts setzen sollen, damit mehr von der Mauerkante im Hintergrund drauf ist. Aber so geht auch.

Dann, kurz vor Sonnenuntergang noch ein Gegenlichtfoto gemacht. (50mm, 1/1000s, f/5,6.) Die Sonne direkt hinter dem Gemäuer und trotzdem kann man noch einzelne Steine erkennen. Schon erstaunlich, wie viel selbst aus dem billigen Foma so raus zu holen ist. Einer der Gründe, weshalb ich wieder so viel s/w fotografiere: Die Bilder bieten einfach einen unglaublichen Umfang, viel mehr als jedes CCD.


Und zum Schluss noch der spektakuläre Sonnenuntergang, den ich oben ja schon versprochen hatte. (50mm, 1/1000s, f/5,6.) Man beachte die Braunkohlekraftwerke am Horizont. Für die Windkraftanlagen ist der Film dann leider doch nicht scharf genug, ein Nachteil bei analoger Fotografie. Ansonsten: Tolle Wolken, toller Himmel, viel Staub. Ich glaube langsam, dass der ganze Dreck aber auch im Labor da rein gekommen ist und nicht nur aus der Kamera stammen kann.

Fazit: Die Anschaffung der OM-2 SP war kein Fehler, sie macht tolle Bilder und bietet im Prinzip alle Funktionen, die man als Fotograf braucht. Sie ist sogar dem Einsteiger zu empfehlen, der vielleicht erstmal im Programmmodus arbeiten möchte. Den habe ich allerdings noch gar nicht getestet, fällt mir gerade so auf: Alle Filme, die ich bisher mit dieser Kamera gemacht habe, sind hauptsächlich im Automatik- und teilweise im manuellen Modus gemacht worden. Ups! ;-) Um ein richtiges Review abgeben zu können, sollte ich das vielleicht mal nachholen!

Beim nächsten Film hatte meine Nikon FE-10 ein paar Mal Ladehemmungen, da fehlen leider ein paar Bilder. Dafür geht es gleich mit dem Siebengebirge weiter, dann aber mit dem Drachenfels.

Drei Filme auf einmal

Jedenfalls! Nachdem ich dann gestern mal wieder einen Film voll gemacht habe, als wir in Bonn beim Trekdinner waren, habe ich heute direkt mal das Microphen getestet, das ich gestern bekommen habe. Als erstes habe ich mal den Test-Film entwickelt, den ich mit der Nikon F50 und dem dazugehörigen Tamron-Zoom belichtet hatte. Das war der erste Kentmere 400, den hatte ich bisher ja auch noch nicht ausprobiert. Ohne ihn gescannt zu haben, kann ich natürlich noch nicht viel dazu sagen, aber die Dichte ist ganz OK, würde ich sagen.


Der zweite Film, den ich entwickelt habe, ist der schweineteure Ilford Delta 3200 gewesen, auf dem ich auf der ersten Hälfte die Familienfeier vom September hatte, auf der anderen Hälfte das kleine Tombraider-Meeting vom Oktober. Von dem kann ich nicht viel hier vorzeigen, da sind halt hauptsächlich Leute drauf, die möglicherweise was dagegen haben könnten. ;-)

Der Grund, weshalb ich den erst als zweites entwickelt habe, war hauptsächlich, dass ich die frisch angerührte Suppe erstmal mit dem Testfilm aus der F50 probieren wollte. Weil, die Bilder auf dem Delta waren mir schon ein bisschen wichtig. Jedenfalls sieht der auch ganz gut aus, aber auch da muss ich noch abwarten, was beim Scannen raus kommt.


Und als drittes habe ich dann noch den Kentmere 400 von gestern Abend entwickelt. Den habe ich allerdings auch direkt mal um 2 Stufen unterbelichtet und dann gepusht. Vielleicht waren 13 Minuten ein bisschen lang, er ist teilweise sehr dunkel geworden. Liegt aber vielleicht auch an den grellen Lichtern in der dunklen Stadt. So, wie er mit dem Handy fotografiert aussieht, könnte er aber brauchbar genug sein, um den grundsätzlich für solche dunklen Szenen zu verwenden, und zwar statt eines teuren Deltas. Vielleicht hat er tatsächlich genug Spielraum, um ihn noch eine Stufe weiter auf 3200 zu pushen.

Ansonsten, wie man sehen kann, habe ich mein Cheat.Sheets noch ein bisschen aktualisiert. Funktioniert so jetzt ein bisschen besser. Mal sehen, ob ich da noch was optimieren kann.

Und zum Schluss noch ein paar Beispiele dafür, wie dar Film aussieht, wenn man ihn im nassen Zustand mit dem Handy abfotografiert und dann invertiert. Also, erkennbar ist auf jeden Fall was. Ich bin immer wieder fasziniert davon, wenn da tatsächlich Bilder raus kommen! Ich mein, ja, die Chemie ist jetzt nicht so kompliziert, aber erstaunlich ist es trotzdem. Besonders, wenn ich das mache! ;-)


So, und jetzt bin ich ziemlich platt. War gestern ein sehr langer Abend und ich bin viel zu früh wach geworden und dann raus gegangen, um den besagten Film voll zu machen. Hatte auf mehr wallende Nebel gehofft, aber außer ein bisschen Dunst war nicht viel. War aber auf jeden Fall besser, als doof im Bett rumzuliegen und nicht wieder einschlafen zu können. Aber deswegen gibts heute ein ziemlich frühes Heiabettchen. Vorher gibts aber noch Reste, die muss ich jetzt aber erstmal mikrowellieren...

Bestellung angekommen

Nachdem es etwas länger gedauert hat, ist eben endlich mein Paket angekommen. Gut, ich bins ja selbst Schuld, dass ich telefonisch noch was dazu bestellt habe. ;-) Aber jetzt habe ich endlich wieder genug Material im Haus, um über den Winter zu kommen! :-D

Außerdem sind meine ganzen Entwickler angekommen und der Fixierer. Ja, nein, ich habe überhaupt nicht vor, ins Großlaborgeschäft einzusteigen! ;-) Ne, eigentlich wollte ich ja nur einen Beutel Microphen haben (also, zwei, weil der in getrennten Packungen geliefert wird, als Part A und Part B), um mal endlich den 3200er Delta angemessen zu entwickeln. Dann hab ich mir gedacht, nimm gleich noch einen anderen Standardentwickler mit, kannste mal damit experimentieren.


So, und da das Zeug ja erst mal abkühlen muss, nachdem man es bei 40° angerührt hat, und sich außerdem auch noch ein bisschen setzten muss, habe ich es auch gleich angerührt. Geht einfacher als gedacht. Einfach A ins Wasser, Rühren, B ins Wasser, Rühren, auffüllen, fertig. Stinkt allerdings schon ziemlich, besonders, wenn Part A mit dem Reduktionsmittel ins warme Wasser kommt.

Bei der Gelegenheit habe ich festgestellt, dass mein Thermometer nur bis 40° geht. OK, reicht ja auch. Aber das Wasser, das aus der Leitung kommt, ist deutlich wärmer. Ich glaube, wir könnten zum Energiesparen mal unseren Warmwasser-Boiler kleiner stellen.



So, und jetzt gehts heute noch zum Trekdinner. Da habe ich vor, einen der Kentmere 400 auf 1600 zu pushen. Wenn man schon Microphen im Haus hat, muss man das ja auch für was benutzen! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 173: Ansichten vom Land

Film: Fompan 100 #38, Kamera: Olympus OM-2 Spot/Program, Juni 2022

Um mal ein bisschen schneller durch die s/w-Bilder zu kommen, fasse ich heute mal ein paar Tage zu einem Artikel zusammen. Thematisch passen die Fotos auch ganz gut zueinander, sind sie doch alle hier in der Gegend rund um Hennef entstanden.

Ich kann mich gar nicht mehr genau erinnern, wo ich am 3.6. unterwegs war, aber offenbar hatte ich mir die Olympus umgeschnallt, um unterwegs ein paar Schnappschüsse zu machen. Muss laut meinen Aufzeichnungen hier im Dorf gewesen sein, aber ich sehe gerade nicht, an welcher Stelle. Mein erstes Opfer war jedenfalls der Trecker, der unterwegs irgendwo am Straßenrand stand. (Zuiko 50mm, 1/1000s, f/5,6.) Ach, jetzt erkenn ich es, das ist der von den Nachbarn die Straße runter! Da frage ich mich also schon seit einem halben Jahr, wofür die den angeschafft haben, das sind schließlich keine Landwirte. Aber egal. Es ist jedenfalls ein recht modernes Gerät, also nicht die übliche Sorte Traktor, die ich normalerweise mit nach Hause nehme. Als Testbild zur Bewertung der OM-2 ist der aber durchaus geeignet. Und was soll ich mehr sagen als: Der Belichtungsmesser funktioniert.

Irgendwo Richtung Wald habe ich dann keinen Fingerhut gepflückt, sondern ihn in s/w abgelichtet und auf Film gebannt. (1/1000s, f/2,8.) Schönes Bild mit hübschem Bokeh. Vielleicht etwas hell, aber insgesamt macht das Bild einen guten Eindruck. Besonders gefällt mir die sechseckige Blende ziemlich in der Mitte des Bildes. Die linke Lamelle scheint ein bisschen lockerer zu sitzen als die anderen, jedenfalls bildet sie einen ganz kleinen Zipfel in der unteren Ecke aus. Ist mir vorher noch nie so deutlich aufgefallen. Cooles Foto, jedenfalls.


Das alles war jedenfalls noch vor der großen Trockenheit, als die Brombeerranken zum ersten Mal geblüht haben. (Zuiko 135mm, 1/1000s, f/3,5.) In diesem Bild ist mir wohl mal wieder die eigentlich angepeilte Blüte aus der Fokusebene geweht worden, sodass jetzt die am rechten Rand die schärfste ist. Ist aber egal, in einer normalen Vergößerung - also bei 15x10 cm - würde man das wahrscheinlich gar nicht sehen. Insgesamt gefällt mir das Bild mit seinem fast schwarzen Hintergrund ganz hervorragend, hat sich gelohnt, hier mal den manuellen Modus zu testen. (Der Name Spot/Program macht sich hier bemerkbar: Entweder man benutzt den Programm- oder Automatik-Modus, oder man hat eine Spotmessung im manuellen Betrieb.)

Das waren dann auch schon die einzigen Bilder, die ich an dem Tag gemacht habe. Am nächsten Nachmittag, dem 4.6., waren wir dann mal wieder oben in Blankenberg und hier bieten sich ja immer Motive, egal wie oft ich schon hier war. Zum Beispiel diese Blätter, die sich im Zaun verfangen hatten. (135mm, 1/1000s, f/3,5.) Auch hier habe ich wohl mal wieder den Fokus nicht ganz genau getroffen - ich gebe meiner Fehlsichtigkeit die Schuld, denn der Wind wird es dieses Mal nicht gewesen sein, dafür ist der Zaun zu stabil! ;-) Bei dem vielen Licht hätte ich auch eigentlich mal etwas abblenden können, hier war ja eine besonders schnelle Zeit nicht unbedingt nötig.


Wie viel Dreck in der Kamera ist, sieht man auf dem Bild mit der Fahne, auf dem es von Fusseln nur so wimmelt. (135mm, 1/500s, f/8.) Muss ich mal ein bisschen säubern, was? Wobei mit das auf den folgenden Filmen schon gar nicht mehr so aufgefallen ist, ich nehme an, der meiste Lagerdreck hat sich bereits auf diesem ersten Film abgesetzt gehabt! ;-) Bei weiter geschlossenen Blenden wird der Dreck leider auch immer etwas schärfer. Und ich bin a) zu faul, den weg zu retouchieren und b) bin ich ja immer der Meinung, dass Film-Fotos mit Dreck noch mal extra retro aussehen! ;-)

Da ich eh schon oben auf dem Turm war, habe ich die Gelegenheit genutzt, mal ein total schiefes Bild zu machen: Über die Tischkante hinweg zum anderen Turm, dem gleichen, den wir schon oben im letzten Bild gesehen haben, dem mit der Fahne. (Makinon 28mm, 1/1000s, f/2,8.) Hauptsächlich ging es mir hier um die Schattenwürfe und die Unschärfe im Hintergrund. Beides unter einen Hut zu bekommen, war nicht ganz einfach und so habe ich hier auch irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes: Um die Schatten dunkler und kontrastreicher zu bekommen, hätte ich wahrscheinlich bei gleicher Zeit lieber auf f/4 gehen sollen oder gar f/5,6. Aber dann wäre mir der Turm zu scharf geworden, schließlich habe ich hier das Weitwinkel verwendet, da ist es ein Wunder, dass ich überhaupt so viel Bokeh bekommen habe.

Das Schlauch-Bild hingegen gefällt mir um einiges besser, hat es doch den richtigen Ausgleich zwischen Kontrast zum Hintergrundunschärfe. (135mm, 1/1000s, ~f/4 - Blendenring auf halbem Weg zwischen den f/3,5 und f/5,6 Klicks.) Gefällt mir wirklich richtig gut, das Foto! Deshalb habe ich auch glaube ich nicht mehr dazu zu sagen.


Noch ein schiefes Foto: Die rostigen Vögelchen, wie sie gerade im vollen Sonnenlicht stehen und einen tollen Schatten auf die Mauer dahinter werfen. (135mm, 1/1000s, f/3,5.) Es liegt dieses Mal aber gar nicht mal so sehr an mir, dass das so sehr schief wirkt, denn das Ding stand tatsächlich so schräg. Naja, vielleicht nicht ganz so schräg, aber doch sehr. ;-) Aber trotz allem gefällt es mir ziemlich gut, besonders weil man den Rost an den Vögeln so richtig gut erkennen kann, wenn man pixelpeepend reinzoomt. Unten noch der Blumenbusch als Kontrast, dazu die unscharfen Schatten auf der Wand... genau mein Ding.

Zurück am Burgturm - ich bin hier im Artikel mal nicht ganz so chronologisch vorgegangen wie sonst - noch ein paar Liebesschlösser. (50mm, 1/500s, f/8.) Die hängen da im begehbaren Turm ab, auf der mittleren Ebene. Ebenfalls eines der besseren Fotos, die ich bisher gemacht habe. ;-)



Aber fast genauso gut, wenn nicht gar besser, gefällt mir das "Kein Durchgang"-Schild. (135mm, 1/1000s, f/5,6.) Das sind diese Fotos, weshalb ich eine Kamera mit manuellem Modus brauche! Die Automatik hätte da viel zu sehr für den Hintergrund belichtet, aber so konnte ich das Schild genau einmessen. Das Ergebnis: Genau so wollte ich es haben!

Danach habe ich ein paar Tage tatsächlich keine analogen Bilder gemacht; erst am 9.6. bin ich wieder raus, da waren wir mal wieder am Eulenberg. Das erste Motiv waren mal wieder die versunkenen Gabionen im Kratersee. (50mm, 1/60s, f/2,8.) Die perfekte Gelegenheit, die langsameren Zeiten und offeneren Blenden zu testen. An den Tagen vorher war es ja eigentlich immer zu hell dafür, aber hier unten im Schatten waren ganz andere Lichtverhältnisse. Und auch hier kommt die Kamera gut zurecht und liefert perfekt belichtete Bilder.

Auch außerhalb, es war schon etwas später am Abend, setzt sich diese Beobachtung fort: Der Stützpfosten für den Alleebaum und sein Gurt sind perfekt belichtet und sogar das Vorfahrt-Schild im Hintergrund kommt gut rüber. (50mm, 1/500s, f/4.) Eingerahmt ist das alles vom schön gleichmäßigen Bokeh, das ich von diesem Objektiv ja gewohnt bin. Schönes Sommerfoto, auch wenn das Motiv vielleicht nicht jedermanns Sache ist.


Als wir dann an den Pferden vorbei kamen, war es tatsächlich schon etwas später und die Goldene Stunde war so richtig in ihrem Element. (50mm, 1/250s, f/4.) Das Pferd könnte schärfer sein, aber das kommt davon, wenn man sich bewegende Viehzeuge fotografiert. ;-) Ansonsten ein durchaus brauchbares Pferdebild, allerdings auch nicht das beste, das ich je gemacht habe.

Wilde Erdbeeren im Schatten sind immer eine Herausforderung, wo wir gerade von Verwackelung sprechen. (50mm, 1/30s, f/1,8.) Aber umgekehrt ist Offenblende mit dieser Optik immer wieder ein Erlebnis, besonders auf so sehr kurze Distanz. Leider ist die Beere etwas überbelichtet, ich hätte wohl durchaus noch eine Blende runternehmen können. Schade, dann wäre sie auch weniger wackelig. Sollte mir bei solchen Motiven vielleicht doch mal angewöhnen, zwei Bilder mit unterscheidlicher Belichtung zu machen. ;-)


Der Schattenwurf des Holzpferdes am Transporter hatte es mir dann so angetan, dass ich auch diesen mal ganz dringend fotografieren musste! (50mm, 1/500s, f/4.) Auch hier wieder: Perfekt, genau so wollte ich es haben. Muss ich nicht viel mehr zu sagen.

Tiere gegens Licht der tiefstehenden Sonne sind auch immer ein Herausforderung, die diese Kombination aus Objektiv und Kamera aber recht gut gemeistert bekommt. Die Kälber können sich jedenfalls nicht beschweren, dass sie nicht ausreichend gut zu erkennen wären. (135mm, 1/250s, f/3,5.) Ganz im Gegenteil, für so viel Gegenlicht haben sowohl Linse als auch Belichtungsmesser das Beste gegeben, das sie zu geben hatte. Ein bisschen Haze ist da halt nicht zu vermeiden, wobei das durchaus auch am billigen UV-Filter liegen kann, das ich da vorne als Kratzschutz drauf habe.


Die gleichen Viecher aus einer etwas anderen Position stellen sich direkt viel Kontrastreicher dar. (135mm, 1/250s, f/3,5.) Da kann ich nur sagen: Muh! ;-)

Und mit diesem sehr hübschen Foto ist es Zeit für ein zweites kleines Fazit zur Kamera: Erfüllt eigentlich vollständig meine Erwartungen und hat - bis auf vielleicht eine eine Blendenstufe schnellere Belichtungszeit (1/1000s ist das schnellste, was sie kann) - alles, was ich mir wünschen kann. Abblendtaste ist bei Olympus ja in den Objektiven integriert, was ich extrem praktisch finde. Tolles Gerät, jedenfalls.