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Schwarz-weiß und analog, Teil 151: Bonner Bogen

Film: Fomapan 100 #33, Kamera: Minolta Dynax 5, Minolta 50mm f/1.7, Februar 2022

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Da ich gerade erst nach Hause gekommen bin, gibt es heute nur einen Eintrag aus der Pipeline. Geht einfach nicht anders. Die Bilder vom Rhein heute also erst morgen...

Die Fotos aus dem Bonner Bogen, die ich heute vorstellen möchte, eignen sich ein bisschen besser für schwarz-weiß-Fotografie als die aus den Beuler Rheinauen vom letzten Mal, denn hier gibt es einiges mehr an Architektur zu sehen. Und Architektur eignet sich meiner Meinung nach ja grundsätzlich am Besten für s/w-Bilder. Stürzen wir uns also gleich ins Vergnügen:

Als erstes hätten wir hier diese bootartigen Gebäude, die scheinbar ganz aus Glas sind. Hier sind wohl hauptsächlich Büros drin, das ergibt eine schöne, weitsichtige, helle Arbeitsatmosphäre. Zusammen mit der Allee aus Bäumen, dioe die Uferpromenade entlang führt, ergibt das bestimmt einen schönen Arbeitsplatz. Leider waren an diesem sonnigen Morgen sehr viele Leute unterwegs und ich hatte einige Schwierigkeiten, die alle aus meinen Bildern heraus zu halten. Ist mir, wie man sieht, nur bedingt gelungen. Immerhin sind die so weit weg, dass sie nicht wirklich stören, zumindest empfinde ich das jetzt so. Was viel störender ist: Der Wasserfleck, den das Labor mitten im Bild hinterlassen hat. Trocknen die die Filme nicht anständig? Nehmen die kein Netzmittel am Ende? Tröpfchen Spüli wirkt Wunder, angeblich! Naja, aber egal, Dinge, die ich nicht ändern kann - es sei denn, ich würde meine Filme jetzt alle noch mal waschen, bevor ich sie scanne. Andererseits wären sie dann hoffentlich auch endlich mal staubfrei. Aber zurück zum Foto: Gefällt mir!


Auch das nächste, viel rundere Gebäude kommt gut raus. (1/750s, f/4.) Auch hier wieder tolle Kontraste, viel Schärfe und ich habe es geschafft, ein ziemlich gerades Foto zu schießen! Ich bin stolz auf mich! ;-) Wie immer, wenn Bilder mir gut gefallen, sag ich lieber weniger dazu als zuv iel, deswegen gleich weiter zum nächsten!

Eine metallene Palme erhebt sich in den fast wolkenlosen Himmel. (1/3000s, f/2.) Hätte ich die Blende noch ganz öffnen sollen? Wäre das Gebäude im Hintergrund dann noch unschärfer geworden? Was wäre dann aus den Palmwedeln geworden, wären die dann noch immer so scharf wie jetzt? Fragen, die ich nicht mehr beantworten kann, denn diese Lichtverhältnisse werde ich wahrscheinlich so nie wieder antreffen! Trotz all dieser Unwägbarkeiten: Ein krasses Foto! Da mach ich im Winter wieder eine Postkarte draus! ;-)


Die Kunst war leider nicht ohne Leute zu bekommen. (1/4000s, f/2.) Ich dachte, ich hätte es endlich geschafft, da läuft mir da unten rechts wer ins Bild. Wobei, das gibt dem ganzen einen Maßstab und ist dementsprechend vielleicht gar nicht mal so schlecht gewesen. Am Horizont sieht man das Siebengebirge in leichter Unschärfe versinken, die auch nicht viel unschärfer wäre, hätte ich tatsächlich noch die halbe Blende weiter geöffnet und die leichte Überbelichtung in Kauf genommen. Ebenfalls ein gutes Bild.

Genau das Gegenteil von weit öffnen habe ich hier mal bei dem Türmchen am alten Gebäude gemacht. (1/90s, f/8.) Ja, die Kamera kann auch langsam belichtet, das hatte ich bisher ja noch gar nicht wirklich gemacht! Da bin ich wirklich nah am Limit dessen, was ich mit dem ISO 100 Film hinbekomme. Aber f/8 hat sich hier wieder äußerst bezahlt gemacht, denn es scheint, als hätte das Objektiv hier tatsächlich seine größte Schärfe: Jeder einzelne Backstein tritt plastisch hervor, praktisch alles ist komplett scharf. Wie gesagt: Architektur in s/w hat es mir ja angetan, besonders auf Film. Auch wenn ich die digitalen Fotos entsättige, kriege ich irgendwie nicht das gleiche Gefühl.

Aber dann bot sich doch noch die Gelegenheit zu einer echten Offenblende: Eine Vespa! (1/4000s, f/1,7.) Die Dinger fotografiere ich ja auch zu jeder Gelegenheit und mit jedem mir zur Verfügung stehenden Medium. ;-) Ich mag die Teile einfach. Hübsches, klassisches Design. Und auf Film machen die sich auch immer besonders gut, besonders mit dem Farbkontrast mit dem Hintergrund, wie in diesem Fall.


Und dann stand da noch so ein österreichisches... ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung, was das ist! Es ist jedenfalls mit vier Rädern ausgestattet und kann sich selber bewegen, ich sortiere das also mal in die Kategorie "Automobile" ein. Sieht ein bisschen nach so einem Phantasiefahrzeug aus, das sich die Spieleentwickler ausdenken, wenn sie sich keine Lizenzen echter Autodesigns leisten können. ;-)

Glasfassaden in s/w und auf Film: Cool! ;-) (1/180s, f/8.) Auch hier habe ich wegen der Tiefenschärfe mal etwas weiter abgeblendet. Das Ergebnis ist komplette Schärfe im gesamten Bild. Sieht ziemlich gut aus, all diese rechten Winkel und die Glasscheiben. Leider ein bisschen nach rechts geneigt, nur ein halbes Grad oder so. Oder ist das nur mal wieder mein Knick in der Brillenoptik? Ich fürchte fast. Einmal was ohne Brille sehen können!


Im Gegensatz zu der Vespa oben fährt die Clara mit Strom. (1/1500s, f/1,7.) Im Schatten konnte ich mal wieder die Blende ganz auf reißen und habe so schöne Hintergrundunschärfe bekommen. Ein wirklich gut gelungenes Bild mit hübschen Ruflektionen und tollen Kontrasten. Auch wieder so ein Werbefoto, dass ich dieses Mal der SWB rüber schicken sollte. ;-)

Und dann noch was ganz Neues, mit Balkonen und Gittern und Lampen und alles mit Linien, die ins unendliche flüchten wollen, aber da steht ein Gebäude im Weg. (1/350s, f/8.) Auch hier bin ich ja wieder begeistert, ich sollte mal viel öfter Architektur vor die Linse nehmen. Haben nur hier in der Gegen so wenig, was sich zu fotografieren lohnt. Und immer für ein paar Fotos so weite Wege fahren, das ist auch nicht wirklich nachhaltig!

Aber vielleicht sollte ich jetzt noch mal da vorbei fahren, denn nebenan die Baugrube ist bestimmt mittlerweile gefüllt. (1/1500s, f/1,7.) Hier habe ich die Blende ganz aufgedreht, damit ich durch den Zaun fotografieren konnte, was ziemlich gut geklappt hat. Nette Reflektionen in den Pfützen. Überhaupt, besser geworden, als ich es erwartet hätte. Und selbst auf diese Entfernung nahe der Unendlichkeit auf der Objektivskala noch immer eine gewisse Hintergrundunschärfe. Das ist schon sehr erstaunlich.


Und ganz am Ende noch einmal Kunst. (1/180s, f/4, manuell.) Hier habe ich eine Blende abgezogen, um das Gesicht besser raus zu bekommen, aber dem Hintergrund hat es auch nicht wirklich geschadet. Nur der Himmel ist ein bisschen über. Zum Abschluss eigentlich ein ganz gutes Bild, stimmt es einen doch nachdenklich. Oder? ;-)

Nächstes Mal: Der Siegburger Nordfriedhof und das Stadion um die Ecke. Beides interessante Objekte für s/w-Fotos.

Schwarz-weiß und analog, Teil 150: Beueler Rheinauen

Film: Fomapan 100 #33, Kamera: Minolta Dynax 5, Minolta 50mm f/1.7, Februar 2022

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Der erste Film, den ich mit dem "neuen" Scanner gescannt habe. Naja, das stimmt nicht wirklich: Nachdem ich den neuen Workflow einmal verinnerlicht hatte, habe ich den hier ganz am Ende meines noch-zu-scannen-Stapels angefügt und noch mal durch den V500 geschubst. Geht doch deutlich schneller als mit dem alten, wenn man nicht die ganzen Streifen rausretouchieren muss. Jedenfalls, deswegen gibt es diesen Film in 4k-Auflösung. Einfach, weil es sich bei dieser Kamera/Objektiv-Kombination tatsächlich lohnt! (...und wahrscheinlich auch alle folgenden, zumindest die, die ich mit den besseren Kameras geschossen habe, die also entsprechend scharf genug für 4k sind.)

Zudem habe ich die Bilder für die ersten beiden Einträge eigentlich am gleichen Tag geschossen, aber da es so unglaublich viele geworden sind, habe ich die eben auf auf zwei verteilt. Sonst wird es einfach etwas groß! Vor allem, wenn ich jetzt Bilder einbinde, die durchaus auch mal 1 MB groß sein können. (Wenn ich von 4k rede, meine ich übrigens das, was ein 3-zu-2-Monitor an Auflösung hätte, wenn es so einen geben würde (3840 x 2560, ca. 9,8 Megapixel), nicht das Breitwand-Kino-Format.)

Aber zu den Fotos: An diesem schönen, sonnigen Februartag war ich in Beuel am Rhein und habe als erstes mal die Skyline von Bonn fotografiert. (1/2000s, f/4.) Wobei, gehört das hier unten eigentlich noch zu Beuel? Auf der Gegenüberliegenden Seite ist jedenfalls noch Südstadt. Keine Ahnung, technicallities! ;-) Nachdem ich an dem Minolta 50mm f/1,7 die Blende mal entfettet und somit wieder gängig bekommen habe, sehen die Bilder, die das macht, auch gleich wieder viel besser aus. Eigentlich würde ich sogar so weit gehen zu sagen, dass sie ganz hervorragend aussehen. Sehr scharf und kontrastreich. Man kann sogar noch die einzelnen Kabel erahnen, mit denen der Funkmast hinterm langen Eugen am Boden festgezurrt ist.Ebenso ist der Schriftzug des Marriott perfekt lesbar und die einzelnen Querverstrebungen der verschiedenen Kräne ist noch gerade zu erahnen. Überhaupt kommen wir hier in einen Bereich, in dem die Körnung des Films langsam größer wird als die Details, die das Objektiv abbildet. Was das Bild selber angeht: Der Himmel mit seinen verschiedenen Wolkenstrukturen gefällt mir sehr gut, ein Gelbfilter wäre hier aber durchaus hilfreich gewesen. Was nicht so schön ist: Das Labor arbeitet nicht wirklich sauber genug für meine Ansprüche. Die ganzen weißen defekte im Film, besonders unten rechts, stammen nämlich meiner Meinung nach nicht aus der Filmfabrik, sondern kommen davon, wenn man den Film zu ruppig handhabt.

Das auf dem Kopf stehende Boot habe ich auch sehr gut eingefangen, finde ich. (1/4000s, f/2.) Hier ist es wirklich hilfreich, dass diese Kamera so schnell belichten kann, dass ich selbst bei diesem hellen Wetter noch auf fast Offenblende runter gehen kann. Ein sehr cremiges, weiches Bokeh ist das Ergebnis. Zugleich ist der Bewuchs auf dem Boot selber aber schön scharf, das Objektiv kommt also gut mit weit offenen Blenden zurecht. Was hier am meisten stört, das sind die Fusseln und der Staub, der aber nicht von meinem Scanprozess stammt, sondern bereits im Film selber eingebrannt ist. Ich glaub, ich muss alle meine Kameras mal mit ein bisschen Druckluft behandeln. ;-) Entweder das, oder auch daran ist das Labor schuld.


Wie man sehen kann, gehört das Boot der Wasserrettung der DLRG. (1/1500s, f/4.) Sehr kontrastreiches Bild, die Bäume sind ja tatsächlich schon fast schwarz. Die tiefstehende Februarsonne war hier auf jeden Fall hilfreich. Was die Auflösng angeht: 4k reicht so gerade nicht mehr, die Aushänge am schwarzen Brett lesbar zu machen - ich fürchte, da würde auch die Filmauflösung nicht mehr ganz ausreichen -, während man die (zweite) Hausnummer (rechts daneben) noch gut erkennen kann.

Aber dann den Langen Eugen und Teile des neuen WCCBs noch mal direkt gegen das Licht. (1/1000s, f/5,6, manuell.) Habe hier gewollt ein bisschen überbelichtet, um die Strukturen in den Geböuden und das Schiff auf dem Rhein noch ein bisschen erkennbar zu machen, aber es hat nicht wirklich gereicht. Es handelt sich nämlich um das Baggerschiff, das die Fahrtrinne vertiefen soll. Wenn man ganz genau hinschaut, kann man das noch erahnen. Der Foma ist in den dunklen Bereichen aber leider nicht so brauchbar, dass ich das noch stärker im Postprocessing herausgearbeitet bekommen hätte.

Dafür sind die Möwen und der Kormoran auf den ins Wasser führenden Schienen sehr gut geworden. (1/2000s, f/4.) Hier werden wohl die DLRG-Boote zu Wasser gelassen, wenn es mal schnell gehen muss, aber bis dahin können die Vögel hier sitzen und sich ausruhen. Mit dem dicken Posttower im Hintergrund gefällt mir auch das Bild sehr gut. Der Detailreichtum in den Wellen und den Vögeln selber ist ebenfalls sehr spannend. Leider auch hier wieder viele Fusseln, vor allem direkt in der Bildmitte.

Eine andere, hochkatigere Perspektive bietet und das darauf folgende Bild. (1/1000s, f4.) Hier bin ich besonders stolz, dass ich es geschafft habe, die Kamere so gerade ausgerichtet zu bekommen. Und dass die Kackenten (Möwen) nicht weg geflogen sind, als ich so um sie herum gezirkelt bin. So sieht man jedenfalls das Wellenspiel auf dem sich unaufhaltsam dem Meer entgegen wälzenden Rhein noch besser. Gutes Bild.


Die Skyline hatte es mir an diesem Tag besonders angetan, wie man sehen kann, deswegen hier gleich noch mal der Posttower, dieses Mal ebenfalls hochkant und mit Spiegelung im Fluss. (1/1000s, f/5,6, manuell.) Dieses Mal hat der manuelle Eingriff in die Belichtung genau den gewünschten Effekt erzielt: Ein fast schwarzes Ufer, über die sich die Bäume silhouettenhaft erhebe, ein Posttower, in dessen Glasfassade sich die anderen Gebäude und der Kran spiegeln, Sonne, Wolken und Kondensstreifen, Wellen und Spiegelungen auf dem Rhein. Tolles Foto, das ich der Post mal anbieten sollte, vielleicht brauchen die noch was für ihre Werbebroschüren! ;-)

Ganz wichtig ist allerdings auch, dass eine solch viel befahrene Wasserstraße wie der Rhein immer gut beschildert ist, und dazu gehört auch das Ankerverbot in der Nähe der Brücke. Warum das aber nur 100m nach links und 100 nach rechts gilt, weiß ich auch nicht. Das Foto dieses direkt angestrahlten und aus dieser Perspektive somit fast weißen Schildes macht sich aber auf jeden Fall gut in meiner Sammlung. Auch hier bin ich stolz, dass die Kamera so schön gerade in meinen Händen lag. Ich glaube, das geringe Gewicht der Minolta spielt hier eine nicht ganz unerhebliche Rolle.

Wofür genau die 6 steht, weiß ich auch nicht, aber ich nehme an, es handelt sich um einen Entfernungsmarker. (1/2000s, f/4.) Die Sonne stand hier so grell auf der weißen Farbe, dass es schon etwas schwierig wird, die Struktur im Beton zu erkennen. Ich glaube, das gehört mit zu den Dingen, die ich mit dem alten Scanner so nicht hätte aus dem Negativ herauskitzeln können. Zudem gefällt mir auch der unscharfe Hintergrund ganz gut, auch wenn er in den Dunkelheit der schnellen Belichtung fast absäuft. (Immerhin ist das hier eine Belichtung äquivalent zu Sunny Sixteen, die Farbe wirft also fast alles Licht zurück, das die Sonne auf sie wirft!)


Sehr dramatisch ist das Schiff, das ich genau in dem Moment erwischt habe, als es durch die Sonnenreflexe auf den Rheinwellen fuhr. (1/750s, f/8.) Hier habe ich für meine Verhältnisse mal richtig weit abgeblendet und es hat sich, wie man am Ergebnis sehen kann, auch gelohnt: Extrem scharfe, punktförmige Glitzerlichter tanzen auf den Wellen. Leider ist die Grauabstufung in den schattigen Bäumen nur minimal (und wird durch jpg-Artefakte dominiert), aber wenn man genau hinschaut, kann man noch den Denkmal-Sockel am Ufer der Rheinauen erkennen! Nicht schlecht!

Und als letztes Bild für heute: Das Schiff, das unter der Brücke durch fährt, während oben drauf eine Bahn entlang rollt! (1/1000s, f/4.) Was habe ich hier an dieser Stelle gestanden, bis ich genau dieses Motiv im Kasten hatte? Bestimmt eine halbe Stunde! Es kommen zwar eigentlich ständig Bahnen und Schiffe, aber dass sie sich genau in dem Moment kreuzen, kommt dann doch erstaunlich selten vor! Schönes Bild, hat sich gelohnt, mir hier die Beine in den Bauch zu stehen! ;-)

Nächstes Mal: Der Bonner Bogen am gleichen Tag. Ich mein, ich musste ja praktisch nur unter der Brücke durch und war direkt da! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 131: Restfotos

Film: Fomapan 100 #28, Kamera: Minolta Dynax 5, 27. September 2021

Navigation: 129, 130, 131

Regen, Regen, Regen. Und den ganzen Tag was zu tun gehabt. Da ist es gut, dass ich noch vier s/w-Bilder in der Pipeline habe. Allerdings noch keinen Text. Hm. Dann muss ich da jetzt wohl mal ran. Zum Glück handelt es sich nur um die Rest-Fotos, die noch auf dem Film frei waren, bevor ich ihn zur Entwicklung gegeben habe. Ja, hier wird kein Foto verschwendet. Naja, also, jedenfalls nicht unbelichtet weggegeben! ;-)

Der Verkehrsspiegel bei Offenblende macht schon einen sehr interessanten Eindruck, besonders die Unschärfe im Hintergrund gefällt mir extrem gut. (1/750s, f/1,7.) Sehr schönes Foto, für so ein verschwendetes Foto zumindest.


Foto Nummer 2 ist in Mutters Vorgarten entstanden. (ca. 1/250s, f/5,6.) In bunt wäre die Rose halt rot geworden, aber mehr stört mich, dass das Bild leicht unscharf ist. Dabei hatte ich extra schon so weit abgeblendet. Außerdem stört der Scannerstreifen da oben im Bild.

Und dann noch mal was ganz schnelles: Der Telekom-Kasten mit dem Graffiti drauf, gleich an der Gemeindebücherrei. (1/4000s, f/2.) Leider trotz der weiten Blende kaum Unschärfe im Hintergrund. Aber eine ziemlich interessante Belichtung.


Und zum Schluss noch ein Wahlplakat - es war ja gerade Bundestagswahlkampf! (Unbekannte Zeit, f/4.) Man mag ja von Der Partei halten, was man will, aber sie haben definitiv die, sagen wir mal, interessantesten Plakate. Auch die anderesn Schilder an dem Mast passen ganz gut, während die Unschärfe im Hintergrund ist ganz passend. Dazu die leichte Bewölkung: Ein witziges Bild zum Abschluss des Films.

Nächstes Mal: Weiß ich noch gar nicht, ich habe noch gar nichts Neues hochgeladen! ;-) Moment, da gucke ich doch gleich mal nach. Ach, als nächstes ist der Test mit den Rapid-Kameras dran! Das ist schön, denn das sind echt spannende Bilder!

Schwarz-weiß und analog, Teil 130: Fahrradtour fast bis Blankenberg

Film: Fomapan 100 #28, Kamera: Minolta Dynax 5 / Minolta AF 50mm, 25. September 2021

Navigation: 129, 130, 131

Heute mal ein Tag nur indoors. Muss auch mal sein. Das Wetter ist eh nicht so toll, deswegen fällt das auch gar nicht so auf. ;-)

Der Herbst als solcher, in dem diese Bilder ja alle entstanden sind, bietet viele Foto-Ops: Die Maisfelder sind kurz vor der Ernte und dicke Kolben werden von einer kräftigen Herbstsonne angestrahlt. (1/350s, f/5,6.) Man merkt, die Blende hat wieder nicht bis zu den gewünschten f/5,6 geschlossen, die Schärfe lässt etwas zu wünschen übrig und das Bild ist ein bisschen hell für meinen Geschmack. Aber insgesamt macht die Kombination aus Kamera, Objektiv und Film auch unter diesen suboptimalen Bedingungen einen soliden Eindruck. Der Fomapan scheint gegen Überbelichtung besser gefeit zu sein als gegen unterbelichtete Situationen - vielleicht sollte ich doch mal dem Rat des Internets folgen und grundsätzlich eine halbe Blendenstufe überbelichten, um die tiefen Töne etwas anzuheben...


Die - leicht schiefen - Tränke-Anhänger stehen oben auf dem Berg, kurz vor dem Ortseingang Lichtenberg. (1/2000s, f/2.) Durch minimales Abblenden ist hier die Belichtung praktisch völlig OK. Zudem bekomme ich tatsächlich noch einen leicht unscharfen Hintergrund. Bis auf die leichte Schlagseite ist das Bild also genau so raus gekommen, wie ich es mir gewünscht hatte. Die Kamera macht richtig gute Bilder, besonders der schnelle und sehr präzise Autofokus gefällt mir. Leider sind sowohl Body als auch Objektiv sehr platiklastig, sodass sie zwar relativ wenig wiegen, aber man doch ein bisschen Angst haben muss, wenn man damit Radfahren geht. Optisch aber habe ich nichts an den Bildern auszusetzen, die ich raus bekommen habe, wenn die eingestellte Blende einigermaßen mit dem übereinstimmt, was tatsächlich belichtet wurde.

Der Bremshebel ist fast perfekt, hier hätte ich noch ein bisschen weiter abblenden müssen, um ihn komplett scharf zu bekommen. (1/1000s, f/4.) So liegt der Fokus doch sehr auf dem gelochten Halbkreis. Wobei das gar nicht so schlecht aussieht, muss ich zugeben. Geplant war es allerdings nicht. Andererseits, wer weiß, was passiert wäre, wenn ich f/8 eingestellt und sich dann die Blende wieder nicht weit genug geschlossen hätte. Dann wäre es wieder total unbrauchbar überbelichtet. (Habe allerdings den Eindruck, dass die Blende an diesem Tag besser funktioniert hat - ob es an der Wärme lag, die das Fett etwas verflüssigt hat, oder an den vielen Erschütterungen durchs Radfahren, weiß ich allerdings nicht einzuschätzen. Vielleicht war es auch eine Kombination aus beidem.


Der Trecker in voller Breitseite ist jedenfalls auch relativ gut belichtet, und das unter sowieso schon schwierigen Bedingungen im Gegenlicht und im Schatten. (1/500s, f/4.) Insgesamt ein sehr schönes Bild, in dem am meisten der Streifen oben stört, der von meinem bescheidenen Scanner herrührt - auf dem Negativ ist der nicht. Traktoren sind ja eines meiner Lieblingsmotive, besonders auf s/w-Film. Dieser hier ist auf jeden Fall in meinen Top Ten. ;-)

Die Silos durch die Bäume hindurch geben einen Eindruck davon, wie das Objektiv auf Vordergrundunschärfe reagiert. (1/750s, f/4.) Erstaunlich gut ist mein Fazit. Bei vielen Objektiven wirkt ein unscharfer Vordergrund sehr fremdartig, hier gefällt er mir eigentlich ganz gut. Überhaupt scheint das Objektiv bis hier hin sehr ruhige Unschärfe produziert zu haben. Zugleich ist die Struktur auf den Silos selber extrem gut heraus gekommen. Mich würde echt interessieren, was dieses Objektiv auf einer digitalen Sony fabrizieren würde. Von dem, was ich bisher gesehen habe, muss es sich jedenfalls nicht vor meinen Nikons verstecken!

Auf dem Weg nach Adscheid habe ich dann noch Pferde gefunden. Ihr kennt mich, ich musste beide fotografieren. Zuerst das linke. (ca. 750s, f/4.) Sehr schönes Portrait-Foto: Gute Unschärfe im Hintergrund, sehr scharfe Fliegen. ;-) Hier sehe ich übrigens zum ersten Mal eine ganz leichte Vignettierung in den Ecken. Die ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen und scheint tatsächlich nur in den extremsten Situationen aufzutreten. Erstaunlich.


Das rechte Pferd ist ähnlich gut geworden, besonders mit den leichten Schlappohren, die von der Maske herrühren. (1/750s, f/4.) Viel gibt es hier nicht zu sagen, denn im Prinzip ist es dem anderen Pferdebild technisch sehr ähnlich. Der Schatten gefällt mir hier besser als beim ersten. Vignettierung sehe ich hier wieder keine. Hübsches Pferd.

Die Kühe hingegen leiden sehr unter der sehr großen Blendenzahl, die ich eingestellt hatte. (1/250s, f/11.) Wollte mal testen, wie das Objektiv darauf reagiert. Hätte ich doch vorher mal nach der Blende geschaut! Das Bild ist jedenfalls recht stark überbelichtet, ich musste hier schon alle meine GIMP-Kenntnisse anwenden, um noch was Brauchbares raus zu bekommen. Zudem habe ich den Eindruck, dass die Kühe etwas unscharf sind. Schade. Das Motiv von Kühen und Burg dahinter finde ich nämlich sehr interessant. Hm, wenn ich so drüber nachdenke, ich glaube, ich hatte den Fokus auch manuell zwischen Vorder- und Hintergrund gestellt und deswegen auf f/11 abgeblendet, um beides Scharf zu kriegen, was durch die feststeckende Blende nicht ganz funktioniert hat... Stattdessen ist beides unscharf. Mist.


Die Zahnräder im folgenden Bild waren nicht ganz einfach zu fotografieren: Bei diesen Lichtverhältnissen ist der Film eigentlich nicht empfindlich genug, vor allem wenn man noch eine gewisse Tiefe ins Bild bekommen möchte. (1/20s, f/2,8.) Zum Glück konnte ich die Kamera hier gut abstützen und ich habe ein ziemlich cooles - etwas industrial aussehendes - Foto erhalten. Die leicht eingeeckten und verzerrten Blendenbälle im Hintergrund gefallen mir außerdem sehr sehr gut. (Die Ecken sind für mich auch der Beweis, dass f/2,8 auf jeden Fall trotz träger Blende funktioniert hat. Der Weg der Lamellen ist hier ja auch nicht ganz so weit. f/4 scheint in der Beziehung ja auch noch einigermaßen zu funktionieren. Kann trotzdem kaum erwarten, die Bilder vorzuführen, die ich mit dem reparierten Objektiv gemacht habe.)

Erstaunlich viel Vignettierung finden wir im Bild der Burg. (1/500s, f/5,6.) Hier kommen mindestens zwei verschiedene Faktoren zusammen: Die Blende war wahrscheinlich noch dabei, sich zu schließen, während bereits der Vorhang ablief - das würde erklären, weshalb sie oben stärker ist, da der Schlitz hier später vorbei kam. Zudem musste ich das Bild entsprechend kontrastanpassen, da es wegen der Trägheit überbelichtet war, wodurch die Vignettierung ja auch immer etwas verstärkt wird. Insgesamt ist das Bild auch etwas unscharf und ich kann nicht genau sagen, woran das liegt. Vielleicht an der Vibration der noch laufenden Blende? Keine Ahnung, jetzt spekuliere ich! ;-)


Richtig knackig scharf mit einer tollen Unschärfe im Hintergrund ist hingegen das Fahrradschloss geworden, das die beiden Gittertorflügel zusammenhält. (1/3000s, f/1,7.) Perfekt, genau so wollte ich es haben. Ein sehr gutes Foto zum Abschluss dieses Artikels. Man merkt, wie gut die Kombination aus Kamera und Objektiv hier zusammenarbeiten, wenn die eingestellte Blende tatsächlich mit der effektiven übereinstimmt. Vielleicht das beste Bild auf der Rolle.

Nächstes Mal: Die paar Restfotos, die ich schnell noch verschossen habe, bevor es in die Entwicklung ging.

Schwarz-weiß und analog, Teil 129: Uckerather Wald

Film: Fomapan 100 #28, Kamera: Minolta Dynax 5 / Minolta AF 50mm, 23. September 2021

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Heute mal ein paar s/w-Bilder, die mit Js Dynax 5 entstanden sind, und zwar der halbe Film, den ich damit belichtet habe, bevor ich die Blende im 50mm gereinigt habe. Habe nämlich erst anhand dieser Bilder gemerkt, dass da was nicht stimmt. Die erste Hälfte des Films ist nämlich extrem überbelichtet, weil die Blende zu langsam geschlossen hat, bevor ich das verharzte Öl davon entfernt habe. Die hatte J nämlich hauptsächlich im Programmmodus aufgenommen und der wählt naturgemäß relativ große Blendenzahlen. Hingegen fotografiere ich ja grundsätzlich mit relativ weit offenen Blenden, da fällt das nicht so auf.

Als erstes haben wir da eine Bank im Uckerather Wald. (1/45s, f/1,7.) Auch wenn die Bank nicht ganz scharf ist - einerseits aufgrund der langen Belichtungszeit, die mich ein bisschen hat verwackeln lassen, andererseits wegen der vollständig offenen Blende und des dadurch sehr schmalen Schärfebereichs -, gefällt mir dieses Bild schon direkt mal sehr gut. Ich steh ja auf Bokeh, das sollte ja bekannt sein, und dieses Bild liefert maximales Bokeh. Der Wanderweg verschwindet praktisch völlig in einer recht weichen und cremigen Unschärfe. Hübsch. Die Belichtung ist hier vor allem spot-on, das Bild wird halt nicht durch eine verölte Blende beeinflusst.


Gleiches gilt für das zweite Foto: Eine vom Pilz befallene Birke. (1/45s, f/1,7.) Durch den geringen Abstand vom Motiv wird der Hintergrund praktisch komplett unscharf. Die Blendenbälle werden hier zu den Ecken hin leicht linsenförmig verzerrt, was mir auch sehr gut gefällt. Trotzdem ist das eigentliche Motiv extrem scharf. Die ersten beiden Bilder geben also schon mal einen sehr guten Eindruck davon, was dieses doch recht günstige 50mm zu leisten vermag.

Das Problem mit einer trägen Blende ist auch, dass - wenn sie weit offen stecken bleibt - die Bilder nicht nur überbelichtet sind, sondern auch Schärfe vermissen lassen. Bei diesem Ast mit Flechte ist das besonders deutlich sichtbar, vor allem weil ich noch eine Nahlinse davor geschraubt hatte. (1/30s, f/4.) Ich mein, der dadurch erzielte Effekt sieht erstaunlich gut aus, aber war definitiv so nicht geplant. Mehr Schärfe wäre hier sicher hilfreich gewesen.


Das Farnblatt war ein bisschen weiter weg und dementsprechend fällt die fehlende Schärfe gar nicht so sehr auf. (1/250s, f/4.) Bis auf die Fehlbelichtung sieht es fast wie gewollt aus. Die gefiederten Blätter sind sehr scharf und kontrastreich, trotz der zu großen Menge Licht, die hier den Film belichtet hat. Ebenfalls ein ganz interessantes Bild.

Erstes Fazit: Das Objektiv kann was, aber in dem verschmutzten Zustand war es nicht auf dem Zenit seiner Leistungsfähigkeit.

Nächstes Mal: Eine Fahrradtour über Lichtenberg und Adscheid bis nach Blankenberg. Die Dynax ist klein und leicht genug, dass man sie einfach mal eben so mitnehmen kann.