Schwarz-weiß und analog, Teil 252: Oberkassel
Fomapan 100 #48, Juli 2023
Bei der Suche nach dem Multi sind wir praktisch durchs ganze Dorf gekommen, angefangen bei der Kirche. (40mm, 1/500s, f/5,6.) Wie man sieht, es war sehr hell, ich musste tatsächlich mal eine ganze Blende mehr drauf legen, als ich es normalerweise tue. (Die, die mich kennen, wissen, dass ich nur selten jenseits von f/4 fotografiere und da immer einen guten Grund für brauche.) Gut, bei diesem eher architekturlastigen Bild wäre auch f/8 nicht falsch gewesen. Außerdem: Sonne lacht! Aber trotzdem ist ein ganz nettes Bild dabei rum gekommen. Die dunklen Stellen in der Kirchenwand sind recht gut erkennbar, trotzdem ist der Himmel nicht komplett überbelichtet - auch wenn da außer blau (jetzt grau) nix zu sehen war.
Um die Ecke war ein Vermessungsteam unterwegs, dessen Theodoliten ich direkt mal mit auf den Film gebannt habe. (40mm, 1/1000s, f/5,6.) Gut, dass man mit dem kleinen 40er sehr nah ran gehen kann, dann bekommt man selbst bei diesen Blendenwerten noch ein bisschen Unschärfe in den Hintergrund. Außerdem mag ich den Blickwinkel dieser Brennweite ganz gerne. Das merke ich ja auch immer, wenn ich das 35er auf meine Nikons schraube. Die knallige Sonne, die auf dem Gehäuse spiegelt, tut das ihrige dazu, das Motiv vom Hintergrund abzuheben. Interessantes Foto, gut geworden!
Auf der anderen Seite der Kirche habe ich die alten Kreuze mitgenommen. (40mm, 1/1000s, f/1.8.) Habe ich den Film hier überbelichtet? Ja. Habe ich dafür ziemlich krasse Unschärfe-Effekte bekommen? Auch ja! Ziemlich geiles Bild! War eine gute Entscheidung, hier die Blende maximal zu öffnen.
Dann war es Zeit auf das Portrait-Tele zu wechseln, um Jesus am Kreuz ins rechte Licht zu setzen. (135mm, 1/500s, f/3,5.) Gar nicht so leicht, hier die korrekte Belichtung zu finden, mit dem starken Kontrast zwischen weißem Heiland und schwarzem Baumschatten im Hintergrund. Aber hier sieht man, was für krasse Fotos das alte Hexar hin bekommt. Ich mag es ja, wenn die Blendenbälle linsenförmig verzerrt werden. Außerdem ist das auch weit offen knackig scharf: Die Geichtszüge des Herrn am Kreuz sind perfekt auf den Film gebannt - oder zumindest so gut, wie es der günstige Fomapan halt zulässt. Noch ein sehr schönes Foto also.
Ein bisschen gegen das Licht und in den Schatten hinein habe ich dann die Eingangstür der Kirche fotografiert. (40mm, 1/60s, f/5,6.) Sowohl Linse als auch Film kommen damit erstaunlich gut zurecht. Ja, der Kontrast ist ein bisschen fahl und an den Übergängen zwischen totaler Überbelichtung und dunklem Motiv bilden sich Säume, in denen das Licht ein bisschen ausgeblutet ist. Aber trotzdem erstaunlich, mit einer digitalen Kamera wäre das Bild wahrscheinlich nicht viel besser daher gekommen.
Maria und Kind standen so sehr im Schatten, dass ich schon Angst hatte, dass ich die beiden verwackeln würde. (135mm, 1/125s, f/3,5.) Habe wohl den Fokus nicht ganz genau gesetzt, denn die Schärfe könnte besser sein; die schärfste Stelle ist wohl Marias Hand, mit der sie das Kind hält. Seine Augen sind aber ein bisschen weiter hinten. Naja, egal, ich bin halt blind, das gebe ich ja unumwunden zu. Trotzdem, in normaler Betrachtungsgröße fällt das kaum auf, ich lasse es also mal durchgehen!
Immer, wenn ich einen Basketballkorb sehe, muss ich ein Foto machen; so auch hier an der Schule neben der Kirche. (40mm, 1/500s, f/4.) Gutes Bild. Man sieht, dass das 40mm auch so ein kleines bisschen Verzerrungen macht. Oder auch ein bisschen mehr. Gerade aus diesem Winkel fällt mir das besonders auf, da merkt man doch schon seine ganz leichte Weitwinkeligkeit. Andererseits steht das Ding auch definitiv nicht gerade, das hat schon bessere Tage gesehen. Zu viele Dunks!
Weiter um die Ecke in diesem kleinen Park steht das so genannte Teehaus, das heutzutage wohl hauptsächlich als Übernachtungsmöglichkeit für den örtlichen Obdachlosen dient. (40mm, 1/500s, f/2,8.) Aber so, mit dem Gemüse drum herum, sieht es schon recht romantisch aus. Das s/w tut das Seinige zu diesem Eindruck. Hübsches Schattenspiel. Nettes Bild.
Unterhalb des Teehauses führt die Bahnlinie am Rhein entlang. (135mm, 1/500s, f/5,6.) Ich glaube, das Bild ist falsch beschriftet, das war nicht das 40er. Muss ich mal meine Aufzeichnungen korrigieren. Ich hoffe, die anderen Werte stimmen, erscheinen mir aber schlüssig. Was das Bild selber angeht, da gilt Ähnliches wie bei Basketballkörben: Wenn ich Oberleitungen sehe, muss ich ein Foto machen! Die sind aber auch immer unterschiedlich und deshalb gibt es immer was anderes zu entdecken. Dieser Mast hat besonders viele Isolatoren und einen interessanten Blitzableiter. Und die ratschenartigen Zahnräder zum Spannen der Seile sind auch schön krass raus gekommen. Viel Licht macht viel Kontrast. War wirklich sehr schönes Fotowetter.
Im Park selber habe ich dann noch diesen Spielzeugbagger mitgenommen. (40mm, 1/250s, f/1,8.) Weit offen macht dieses Objektiv sehr hektisches Bokeh, das muss ich ja zugeben, aber ich finde es sehr spannend. Sieht sehr nach dem aus, was es auch ist: Eine Linsenrechnung aus den 1970ern. Richtiges Retro-Feeling. Gefällt mir.
An Kirchen mangelt es in Oberkassel ja nicht, daher hier die nächste. (40mm, 1/500s, f/8.) Ganz nett von den Bäumen eingerahmt, aber nicht so schön wie das erste Foto oben von der anderen Kirche. Liegt irgendwie auch daran, dass das Lciht hier aus der anderen Richtung kam, glaube ich. Und es ist mal wieder alles schief. Ich brauche dringen mal ein Lot! Ansonsten, ich habe mal für meine Verhältnisse weit abgeblendet, das spiegelt sich an der Schärfe im Ergebnis wider: Von den hereinragenden Ästen bis zur Kirchturmspitze alles scharf. Da habe ich keine Beschwerden an das Objektiv.
Die Eingänge der Kirche sind ein bisschen um die Ecke, hier ist einer davon. (40mm, 1/500s, f/4.) Auch hier schönes Schattenspiel. Leider lag der Eingang selber ein bisschen sehr im Dunklen, ich hätte vielleicht gerne mehr helle Flecken darauf statt auf der Wand dahinter gehabt. Aber am Sonnenstand kann ich nun wirklich nicht drehen.
Am Gitter gegenüber auf der anderen Straßenseite gab es dann noch einen Roller zu bewundern. (40mm, 1/500s, f/1,8.) Mal ausnahmsweise keiner mit Antrieb, wenn man mal die eigenen Füße außen vor lässt. Habe hier mit weit geöffneter Blende versucht, noch ein bisschen Unschärfe in den Hintergrund zu bekommen, aber da ist nicht wirklich viel von zu sehen. Höchstens hinten das Hausdach ist ein bisschen verwaschen. Naja, aber ist auch nicht ganz so wichtig in dieser Situation. Wenn ich es allerdings gewusst hätte, dass das eh nichts bringt, hätte ich im Gegenteil die Blende weiter geschlossen, um die allgemeine Schärfe zu erhöhen.
Weiter die Straße runter hängen diverse geflochtene Herzen an der Wand, die ich auch jedes Mal mit nehme, wenn ich hier vorbei komme. (135mm, 1/125s, f/5,6.) Stimmt das, dass ich hier um eine Stufe abgeblendet habe? Hm, muss ja wohl, wenn ich es so aufgeschrieben habe. Jedenfalls ein spannendes Foto, mit den fast schon leuchtend hellen Herzen in der Mitte. Und das, obwohl die alle im Schatten hingen. Wieder stelle ich fest: 135mm sind eine sehr spannende Brennweite, die ich mal wieder öfter benutzen sollte.
Dann weiter ins Dorf und als nächstes mal wieder einen der diversen Jesusse fotografiert. (135mm, 1/500s, f/3,5.) Ebenfalls ein sehr hübsches Bild, bei dem man feststellen kann, dass das 135er eine tolle Portrait-Brennweite ist. Und dieses recht billige Objektiv ist wie immer erstaunlich scharf und kontrastreich, besonders hier in der Sonne. Hübscher Schatten in seinem Gesicht. Bleibt die Frage: Warum sind die hier in der Gegend eigentlich alle so obsessiv auf den Jesus fixiert?
Die alte Kirche habe ich dann von der andere Seite genommen, bin also extra ein paar Meter weiter gegangen, weil da die Sonne so richtig rein geballert hat. (40mm, 1/1000s, f/5,6.) Mit dem Ergebnis, dass ich tatsächlich mal wieder eine Blende weiter abblenden musste. 1/1000s bei f/4 (bzw. 1/250s bei f/8) ist eigentlich das, was ich mir für viel Licht gemerkt habe, weil es halt meistens passt. Zum Bild selber: Viel Himmel oben drüber. Ansonsten schön scharf, so sehr, dass man die einzelnen Dachpfannen zählen kann. Und sogar der Spruch zum Thema Krieg auf dem Banner ist komplett lesbar.
Bin dann in die Straße vor (oder aus der Richtung des anderen Bildes hinter) der Kirche rein, wo dieses dreirädrige Fahrzeug mit Augen herum stand. (40mm, 1/500s, f/4.) Das das auf sehr schiefem Untergrund steht, fällt auch nicht auf, dass ich die Kamera nicht gerade halten konnte, wie immer. Interessantes Gefährt, das sicher schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat. Und mit diesen Augen sieht es auch ein bisschen nach 60er Jahre und zu viel Gras aus. Ach, das haben die damit transportiert! Deswegen ist das Autochen so high!
Ein Tier mit Motor habe ich dann an einer ganz anderen Stelle gefunden. (40mm, 1/250s, f/2,8.) Die Mauer dahinter ist leider minimal schärfer als der Roller, aber das ist mal wieder meiner Blindheit geschuldet. Ansonsten hat das mit der recht offenen Blende und dem unscharfen Hintergrund nämlich ganz gut funktioniert. Überhaupt ein ziemliches Wimmelbild, auf dem es alles Mögliche zu entdecken gibt. Dadurch möglicherweise schon ein bisschen zu überladen.
Gegenüber gab es dann noch ein Tor in die Unterwelt. (40mm, 1/250s, f/4.) Schön zugewuchert, also war die Türe auch schon länger nicht mehr offen. Hat schon fast was Romantisches. Frage mich, wo es da hin geht. Spannend auch die Verunstaltungen mit Lackstift: "Flanier'n und Vandalier'n!" sowie der vom Pfeil getroffene Engel darunter sind meine Favoriten. Schon cool, dass man so kleine Details noch hervorragend erkennen kann, obwohl die Auflösung des Films ja nicht ganz so riesig ist. Für diese auf 4k runter gerechneten Scans reicht es aber allemal!
Auf dem weiteren Weg zum Rhein runter kommt man dann an dieser Wandmalerei vorbei, die die Geschichte der Menschheit darstellt und unter Anderem diesen Astronauten enthält. (40mm, 1/500s, f/8.) Frage mich allerdings, warum der von Quallen umgeben ist. Künstlerische Freiheit, nehme ich an. Oder da hat einer zu oft die Mission Farpoint Folge von TNG geguckt! Was mir an dem Bild ansonsten auch sehr gut gefällt, ist das Framing insgesamt: Die gerade Kante ganz oben und der von ihr geworfene Schatten darunter, die senkrecht dazu verlaufenen Abdrücke der Holzverschalung, in der der Beton gegossen worden ist, und darauf dann mittig das eigentliche Motiv. Hab ich tatsächlich mal ganz gut hin bekommen.
Am Rheinufer selber dann erst mal die Schiffe vor die Telelinse genommen. (135mm, 1/500s, f/3,5.) m Hintergeund kan man sehen, dass mal ein einigermaßen normaler Wasserstand im Rhein war. Ansonsten: Ein Schiffsbug. Da ist nicht viel zu zu sagen.
Das kleine Ausflugsschiff wirkt gegenüber dem Tankerdings da oben schon ein bisschen mickrig, vor allem, weil es ein bisschen weiter entfernt war. (135mm, 1/500s, f/5,6.) So habe ich es aber immerhin genau zwischen den beiden Türmen auf der gegenüberliegenden Seite erwischt. Die Belichtung beim großen Schiff gefiel mir allerdings besser: Hier habe ich zu sehr auf den Himmel gehört, der recht hell war, während das Schiff selber dadurch ein bisschen zu dunkel wirkt. f/4 wäre wahrscheinlich besser gewesen.
Damit man auch weiß, wo ich die Bilder aufgenommen habe, habe ich mich einfach um 180° umgedreht und die Mauer hinter mir fotografiert. (135mm, 1/125s, f/4.) Ob das wirklich bei f/4 gemacht ist, kann ich nicht sagen; der Blendenring des Objektivs ist an der Stelle nicht geklickt. Sieht soweit aber OK aus, auch wenn ich den Eindruck habe, dass ich es etwas heller hätte belichten können. Aber dann wäre der Kontrast wohl zu wenig. Das Gebäude, das oben über die Bahnlinie hinaus guckt, stört mich ein bisschen. Die in die Os gemalten As gefallen mir ganz gut, hat sich der Autor doch damit ein bisschen Farbe gespart, als er seine politische Gesinnung zum Ausdruck bringen wollte!
Und zum Schluss noch die Südbrücke mit Schiffen. (135mm, 1/500s, f/4.) Wirkt leider nicht ganz gerade. Oder kommt mir das nur so vor? Meine Brille hat ja leider einen gewissen Verzerrungsfaktor. Blöde Hornhautverkrümmung! Trotzdem ein ganz nettes Bild, auf dem es auch einiges zu entdecken gibt. Zum Beispiel den Raben unten rechts. Aber nicht zu genau hin schauen, es gibt auch einige Fusseln. Hm, scheinbar war ich bei diesem Film eh etwas nachlässig mit der Staubentfernung... ("Faul" nennt man das eigentlich! )
Nächstes Mal: Der Rest vom Film, am zwei Tage später in Mondorf verschossen. Also wieder was mit Rhein!
- Kamera: Konica Autoreflex TC, Konica Hexanon 40mm F1.8, Konica Hexar 135mm F3.5
- Entwicklung: Adonal 1+50, 8:30 Minuten 20°C, Adofix Plus 1+7, 5:30 Minuten (6.), Adoflo II 1+200
Bei der Suche nach dem Multi sind wir praktisch durchs ganze Dorf gekommen, angefangen bei der Kirche. (40mm, 1/500s, f/5,6.) Wie man sieht, es war sehr hell, ich musste tatsächlich mal eine ganze Blende mehr drauf legen, als ich es normalerweise tue. (Die, die mich kennen, wissen, dass ich nur selten jenseits von f/4 fotografiere und da immer einen guten Grund für brauche.) Gut, bei diesem eher architekturlastigen Bild wäre auch f/8 nicht falsch gewesen. Außerdem: Sonne lacht! Aber trotzdem ist ein ganz nettes Bild dabei rum gekommen. Die dunklen Stellen in der Kirchenwand sind recht gut erkennbar, trotzdem ist der Himmel nicht komplett überbelichtet - auch wenn da außer blau (jetzt grau) nix zu sehen war.
Um die Ecke war ein Vermessungsteam unterwegs, dessen Theodoliten ich direkt mal mit auf den Film gebannt habe. (40mm, 1/1000s, f/5,6.) Gut, dass man mit dem kleinen 40er sehr nah ran gehen kann, dann bekommt man selbst bei diesen Blendenwerten noch ein bisschen Unschärfe in den Hintergrund. Außerdem mag ich den Blickwinkel dieser Brennweite ganz gerne. Das merke ich ja auch immer, wenn ich das 35er auf meine Nikons schraube. Die knallige Sonne, die auf dem Gehäuse spiegelt, tut das ihrige dazu, das Motiv vom Hintergrund abzuheben. Interessantes Foto, gut geworden!
Auf der anderen Seite der Kirche habe ich die alten Kreuze mitgenommen. (40mm, 1/1000s, f/1.8.) Habe ich den Film hier überbelichtet? Ja. Habe ich dafür ziemlich krasse Unschärfe-Effekte bekommen? Auch ja! Ziemlich geiles Bild! War eine gute Entscheidung, hier die Blende maximal zu öffnen.
Dann war es Zeit auf das Portrait-Tele zu wechseln, um Jesus am Kreuz ins rechte Licht zu setzen. (135mm, 1/500s, f/3,5.) Gar nicht so leicht, hier die korrekte Belichtung zu finden, mit dem starken Kontrast zwischen weißem Heiland und schwarzem Baumschatten im Hintergrund. Aber hier sieht man, was für krasse Fotos das alte Hexar hin bekommt. Ich mag es ja, wenn die Blendenbälle linsenförmig verzerrt werden. Außerdem ist das auch weit offen knackig scharf: Die Geichtszüge des Herrn am Kreuz sind perfekt auf den Film gebannt - oder zumindest so gut, wie es der günstige Fomapan halt zulässt. Noch ein sehr schönes Foto also.
Ein bisschen gegen das Licht und in den Schatten hinein habe ich dann die Eingangstür der Kirche fotografiert. (40mm, 1/60s, f/5,6.) Sowohl Linse als auch Film kommen damit erstaunlich gut zurecht. Ja, der Kontrast ist ein bisschen fahl und an den Übergängen zwischen totaler Überbelichtung und dunklem Motiv bilden sich Säume, in denen das Licht ein bisschen ausgeblutet ist. Aber trotzdem erstaunlich, mit einer digitalen Kamera wäre das Bild wahrscheinlich nicht viel besser daher gekommen.
Maria und Kind standen so sehr im Schatten, dass ich schon Angst hatte, dass ich die beiden verwackeln würde. (135mm, 1/125s, f/3,5.) Habe wohl den Fokus nicht ganz genau gesetzt, denn die Schärfe könnte besser sein; die schärfste Stelle ist wohl Marias Hand, mit der sie das Kind hält. Seine Augen sind aber ein bisschen weiter hinten. Naja, egal, ich bin halt blind, das gebe ich ja unumwunden zu. Trotzdem, in normaler Betrachtungsgröße fällt das kaum auf, ich lasse es also mal durchgehen!
Immer, wenn ich einen Basketballkorb sehe, muss ich ein Foto machen; so auch hier an der Schule neben der Kirche. (40mm, 1/500s, f/4.) Gutes Bild. Man sieht, dass das 40mm auch so ein kleines bisschen Verzerrungen macht. Oder auch ein bisschen mehr. Gerade aus diesem Winkel fällt mir das besonders auf, da merkt man doch schon seine ganz leichte Weitwinkeligkeit. Andererseits steht das Ding auch definitiv nicht gerade, das hat schon bessere Tage gesehen. Zu viele Dunks!
Weiter um die Ecke in diesem kleinen Park steht das so genannte Teehaus, das heutzutage wohl hauptsächlich als Übernachtungsmöglichkeit für den örtlichen Obdachlosen dient. (40mm, 1/500s, f/2,8.) Aber so, mit dem Gemüse drum herum, sieht es schon recht romantisch aus. Das s/w tut das Seinige zu diesem Eindruck. Hübsches Schattenspiel. Nettes Bild.
Unterhalb des Teehauses führt die Bahnlinie am Rhein entlang. (135mm, 1/500s, f/5,6.) Ich glaube, das Bild ist falsch beschriftet, das war nicht das 40er. Muss ich mal meine Aufzeichnungen korrigieren. Ich hoffe, die anderen Werte stimmen, erscheinen mir aber schlüssig. Was das Bild selber angeht, da gilt Ähnliches wie bei Basketballkörben: Wenn ich Oberleitungen sehe, muss ich ein Foto machen! Die sind aber auch immer unterschiedlich und deshalb gibt es immer was anderes zu entdecken. Dieser Mast hat besonders viele Isolatoren und einen interessanten Blitzableiter. Und die ratschenartigen Zahnräder zum Spannen der Seile sind auch schön krass raus gekommen. Viel Licht macht viel Kontrast. War wirklich sehr schönes Fotowetter.
Im Park selber habe ich dann noch diesen Spielzeugbagger mitgenommen. (40mm, 1/250s, f/1,8.) Weit offen macht dieses Objektiv sehr hektisches Bokeh, das muss ich ja zugeben, aber ich finde es sehr spannend. Sieht sehr nach dem aus, was es auch ist: Eine Linsenrechnung aus den 1970ern. Richtiges Retro-Feeling. Gefällt mir.
An Kirchen mangelt es in Oberkassel ja nicht, daher hier die nächste. (40mm, 1/500s, f/8.) Ganz nett von den Bäumen eingerahmt, aber nicht so schön wie das erste Foto oben von der anderen Kirche. Liegt irgendwie auch daran, dass das Lciht hier aus der anderen Richtung kam, glaube ich. Und es ist mal wieder alles schief. Ich brauche dringen mal ein Lot! Ansonsten, ich habe mal für meine Verhältnisse weit abgeblendet, das spiegelt sich an der Schärfe im Ergebnis wider: Von den hereinragenden Ästen bis zur Kirchturmspitze alles scharf. Da habe ich keine Beschwerden an das Objektiv.
Die Eingänge der Kirche sind ein bisschen um die Ecke, hier ist einer davon. (40mm, 1/500s, f/4.) Auch hier schönes Schattenspiel. Leider lag der Eingang selber ein bisschen sehr im Dunklen, ich hätte vielleicht gerne mehr helle Flecken darauf statt auf der Wand dahinter gehabt. Aber am Sonnenstand kann ich nun wirklich nicht drehen.
Am Gitter gegenüber auf der anderen Straßenseite gab es dann noch einen Roller zu bewundern. (40mm, 1/500s, f/1,8.) Mal ausnahmsweise keiner mit Antrieb, wenn man mal die eigenen Füße außen vor lässt. Habe hier mit weit geöffneter Blende versucht, noch ein bisschen Unschärfe in den Hintergrund zu bekommen, aber da ist nicht wirklich viel von zu sehen. Höchstens hinten das Hausdach ist ein bisschen verwaschen. Naja, aber ist auch nicht ganz so wichtig in dieser Situation. Wenn ich es allerdings gewusst hätte, dass das eh nichts bringt, hätte ich im Gegenteil die Blende weiter geschlossen, um die allgemeine Schärfe zu erhöhen.
Weiter die Straße runter hängen diverse geflochtene Herzen an der Wand, die ich auch jedes Mal mit nehme, wenn ich hier vorbei komme. (135mm, 1/125s, f/5,6.) Stimmt das, dass ich hier um eine Stufe abgeblendet habe? Hm, muss ja wohl, wenn ich es so aufgeschrieben habe. Jedenfalls ein spannendes Foto, mit den fast schon leuchtend hellen Herzen in der Mitte. Und das, obwohl die alle im Schatten hingen. Wieder stelle ich fest: 135mm sind eine sehr spannende Brennweite, die ich mal wieder öfter benutzen sollte.
Dann weiter ins Dorf und als nächstes mal wieder einen der diversen Jesusse fotografiert. (135mm, 1/500s, f/3,5.) Ebenfalls ein sehr hübsches Bild, bei dem man feststellen kann, dass das 135er eine tolle Portrait-Brennweite ist. Und dieses recht billige Objektiv ist wie immer erstaunlich scharf und kontrastreich, besonders hier in der Sonne. Hübscher Schatten in seinem Gesicht. Bleibt die Frage: Warum sind die hier in der Gegend eigentlich alle so obsessiv auf den Jesus fixiert?
Die alte Kirche habe ich dann von der andere Seite genommen, bin also extra ein paar Meter weiter gegangen, weil da die Sonne so richtig rein geballert hat. (40mm, 1/1000s, f/5,6.) Mit dem Ergebnis, dass ich tatsächlich mal wieder eine Blende weiter abblenden musste. 1/1000s bei f/4 (bzw. 1/250s bei f/8) ist eigentlich das, was ich mir für viel Licht gemerkt habe, weil es halt meistens passt. Zum Bild selber: Viel Himmel oben drüber. Ansonsten schön scharf, so sehr, dass man die einzelnen Dachpfannen zählen kann. Und sogar der Spruch zum Thema Krieg auf dem Banner ist komplett lesbar.
Bin dann in die Straße vor (oder aus der Richtung des anderen Bildes hinter) der Kirche rein, wo dieses dreirädrige Fahrzeug mit Augen herum stand. (40mm, 1/500s, f/4.) Das das auf sehr schiefem Untergrund steht, fällt auch nicht auf, dass ich die Kamera nicht gerade halten konnte, wie immer. Interessantes Gefährt, das sicher schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat. Und mit diesen Augen sieht es auch ein bisschen nach 60er Jahre und zu viel Gras aus. Ach, das haben die damit transportiert! Deswegen ist das Autochen so high!
Ein Tier mit Motor habe ich dann an einer ganz anderen Stelle gefunden. (40mm, 1/250s, f/2,8.) Die Mauer dahinter ist leider minimal schärfer als der Roller, aber das ist mal wieder meiner Blindheit geschuldet. Ansonsten hat das mit der recht offenen Blende und dem unscharfen Hintergrund nämlich ganz gut funktioniert. Überhaupt ein ziemliches Wimmelbild, auf dem es alles Mögliche zu entdecken gibt. Dadurch möglicherweise schon ein bisschen zu überladen.
Gegenüber gab es dann noch ein Tor in die Unterwelt. (40mm, 1/250s, f/4.) Schön zugewuchert, also war die Türe auch schon länger nicht mehr offen. Hat schon fast was Romantisches. Frage mich, wo es da hin geht. Spannend auch die Verunstaltungen mit Lackstift: "Flanier'n und Vandalier'n!" sowie der vom Pfeil getroffene Engel darunter sind meine Favoriten. Schon cool, dass man so kleine Details noch hervorragend erkennen kann, obwohl die Auflösung des Films ja nicht ganz so riesig ist. Für diese auf 4k runter gerechneten Scans reicht es aber allemal!
Auf dem weiteren Weg zum Rhein runter kommt man dann an dieser Wandmalerei vorbei, die die Geschichte der Menschheit darstellt und unter Anderem diesen Astronauten enthält. (40mm, 1/500s, f/8.) Frage mich allerdings, warum der von Quallen umgeben ist. Künstlerische Freiheit, nehme ich an. Oder da hat einer zu oft die Mission Farpoint Folge von TNG geguckt! Was mir an dem Bild ansonsten auch sehr gut gefällt, ist das Framing insgesamt: Die gerade Kante ganz oben und der von ihr geworfene Schatten darunter, die senkrecht dazu verlaufenen Abdrücke der Holzverschalung, in der der Beton gegossen worden ist, und darauf dann mittig das eigentliche Motiv. Hab ich tatsächlich mal ganz gut hin bekommen.
Am Rheinufer selber dann erst mal die Schiffe vor die Telelinse genommen. (135mm, 1/500s, f/3,5.) m Hintergeund kan man sehen, dass mal ein einigermaßen normaler Wasserstand im Rhein war. Ansonsten: Ein Schiffsbug. Da ist nicht viel zu zu sagen.
Das kleine Ausflugsschiff wirkt gegenüber dem Tankerdings da oben schon ein bisschen mickrig, vor allem, weil es ein bisschen weiter entfernt war. (135mm, 1/500s, f/5,6.) So habe ich es aber immerhin genau zwischen den beiden Türmen auf der gegenüberliegenden Seite erwischt. Die Belichtung beim großen Schiff gefiel mir allerdings besser: Hier habe ich zu sehr auf den Himmel gehört, der recht hell war, während das Schiff selber dadurch ein bisschen zu dunkel wirkt. f/4 wäre wahrscheinlich besser gewesen.
Damit man auch weiß, wo ich die Bilder aufgenommen habe, habe ich mich einfach um 180° umgedreht und die Mauer hinter mir fotografiert. (135mm, 1/125s, f/4.) Ob das wirklich bei f/4 gemacht ist, kann ich nicht sagen; der Blendenring des Objektivs ist an der Stelle nicht geklickt. Sieht soweit aber OK aus, auch wenn ich den Eindruck habe, dass ich es etwas heller hätte belichten können. Aber dann wäre der Kontrast wohl zu wenig. Das Gebäude, das oben über die Bahnlinie hinaus guckt, stört mich ein bisschen. Die in die Os gemalten As gefallen mir ganz gut, hat sich der Autor doch damit ein bisschen Farbe gespart, als er seine politische Gesinnung zum Ausdruck bringen wollte!
Und zum Schluss noch die Südbrücke mit Schiffen. (135mm, 1/500s, f/4.) Wirkt leider nicht ganz gerade. Oder kommt mir das nur so vor? Meine Brille hat ja leider einen gewissen Verzerrungsfaktor. Blöde Hornhautverkrümmung! Trotzdem ein ganz nettes Bild, auf dem es auch einiges zu entdecken gibt. Zum Beispiel den Raben unten rechts. Aber nicht zu genau hin schauen, es gibt auch einige Fusseln. Hm, scheinbar war ich bei diesem Film eh etwas nachlässig mit der Staubentfernung... ("Faul" nennt man das eigentlich! )
Nächstes Mal: Der Rest vom Film, am zwei Tage später in Mondorf verschossen. Also wieder was mit Rhein!
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