Die Krise
Normalerweise ziehe ich ja nicht über Leute her. Wirklich nicht. Aber manchmal frage ich mich, ob gewisse Software-Firmen noch ganz sauber ticken...
Alle Jubeljahre starte ich ja noch mal mein Windows Vista.
Wer jetzt an dieser Stelle glaubt, dass ich über Microsoft herziehen will: Weit gefehlt! Ja, Windows hat so seine Macken, aber wenn man weiß, wie man sie zu umschiffen hat und die nötige Zeit für 42 Reboots mit bringt, kann man ja damit leben. Ich muss ja nicht damit arbeiten, ich brauch das ja höchstens mal, um was zu testen. (Wer allerdings darauf angewiesen ist, mit diesem System produktiv zu arbeiten, hat mein vollstes Mitleid oder einen Admin, der dafür sorgt, dass man nach dem Anschalten nicht immer erst eine halbe Stunde damit zubringt, Patches zu installieren.) Außerdem weiß ich gar nicht, wieso alle immer über Vista herziehen, bei mit läuft hier noch immer die erste Installation und außer, dass es ständig nachfragt, ob ich wirklich Admin sein will, wenn ich meine Updates mache, ist es auch gar nicht so schlimm... Nicht schlimmer als XP zum Beispiel.
Aber ich komme vom Thema ab: Heute war wieder so ein Tag, an dem ich mir dachte, "Jung, Du hast eh gerade nichts besseres zu tun, spiel' mal die Patches vom vorletzten Dienstag ein." Gesagt, getan. Bei der Gelegenheit aktualisiere ich dann normalerweise auch gleich die restliche Software, wie sie mir gerade vor die Füße fällt: VLC von 1.1.9 auf 1.1.11, Pidgin 2.9.nochwas auf 2.10.0, und auch den Firefox von 5 auf 6... routinemäßig schaue ich dann auch gleich die Erweiterungen und Plugins durch. Aha, eine bliebtes Plugin der Firma A, ohne das man sich heutzutage kaum noch eine Webseite angucken kann, ist veraltet. 10.1 wird auch brav von der Mozilla-Seite als "verwundbar" geführt.
Manchmal, aber wirklich nur manchmal, da merkt dieses Plugin ja selber, dass es alt ist, und möchte sich automatisch updaten. Heute nicht. Nach welchen Kriterien das geschieht, wird für mich ewig ein Mysterium bleiben...
Aber egal; flugs zur A.-Seite gesurft und... Nein, ich will kein Chrome mit runterladen, hab ich schon, will ich nicht. Immerhin versucht mir die Seite nicht schon wieder, einen Virenscanner anzudrehen. Fein, ein Netz-Installer landet auf der Platte. Warum eigentlich? Was ist aus Installationspaketen geworden, die das Programm enthalten, das man haben will? Naja, aber das machen ja alle heutzutage, scheint modern zu sein. Hat sicher was mit "Web 2.0" und "der Cloud" und Hastenichtgesehen zu tun, lauter Sachen, für die sich ein alter Sack wie ich eh nicht mehr begeistern kann.
An das In-den-sauren-Apfel-beißen gewöhnt doppelklicke ich also den Installer und... nichts. Nach etwas Suche finde ich im Hintergrund ein Fensterchen des Internet Explorers, der gerne Scripte ausführen möchte. (Seit Urzeiten ist eine der ersten Aktionen, die ich durchführe, sobald ich ein System neu aufgesetzt habe, dem IE zu verbieten, jeden dahergelaufenen Code-Schnippsel auszuführen. Ich brauche den IE sowieso nur zu Testzwecken und niemals im Zusammenhang damit, dass ich irgendwo hin surfen wollte. Dafür habe ich den Firefox. Oder, wenn es hoch kommt, mal einen Opera.) Im Vertrauen darauf, dass mein freier Virenscanner eh mal wieder nur Spam anzeigen wollte, weshalb diese Dialogbox meist auf meinem Bildschirm landet, klicke ich "nein" und will mich schon wieder auf die Suche nach meinem Installationsfenster machen, da poppt die nächste Box hoch. Stutzig geworden klicke ich wieder "nein" und in der Tat, die nächste Box.
OK, der Plugin-Installer braucht Active Scripting? What the frak? Ich beende den Installer über den Taskmanager, denn anders wirds wohl nix mehr. Wenn er Scripte braucht, braucht er die wohl und ich sollte ausnahmsweise mal auf "ja" klicken. Aber, ach: Das Erste, was der Installer tut, nachdem er sich ausgepackt hat, ist, dass er sich selber löscht. Einem Weinkrampf nah öffne ich wieder den Firefox, lade den Dreck noch mal runter, starte ihn und klicke auf "ja". Und noch mal. Und wieder. Und nochmal. Und... irgendwann gehe ich dazu über, die "j"-Taste gedrückt zu halten. OK, das wird so nichts. Task-Manager!
In der Systemteuerung stelle ich Active Scripting an. Ich lade - nochmal - den Installer runter und mache dieses Mal eine Kopie davon - unnötiger Weise, denn dieses Mal läuft er durch. Ich gehe zurück in die Systemsteuerung und stelle Active Scripting wieder auf "nachfragen". Ich schlage mit dem Kopf auf die Tastatur, bis die Schmerzen nachlassen.
So mancher wird jetzt sagen: Warum schießt Du Dir auch selber in den Fuß und stellst die Scripte aus? Darauf kann ich nur antworten: Welche Hinterzimmer-Möchtegern-Hacker bauen Installationsprogramme, die den IE einbinden, um die eigentlichen Installations-Dateien nachzuladen, die ich überhaupt nie gebraucht hätte, wenn das Ding sich selber updaten würde, was es doch eigentlich seit Neuestem können sollte? Warum überhaupt einen Netz-Installer, der ungefähr ein drittel so groß ist wie das Programm, das ich installieren möchte? Bei Programmen mit einigen hundert MB und verschiedenen Paketen für verschiedene System-Versionen mag das ja Sinn machen, aber für ein Plugin von 2,5 MB? Ja, sicher, irgendwo in den Untiefen der Webseite gibt es sicherlich auch einen "normalen" Installer, aber bitte wo finde ich den?
Es sind Tage wie diese, an denen ich am Verstand der Welt zweifle...
Egal. Die Windows-Updates sind durch, dann kann ich ja jetzt wieder mein Linux starten und anfangen, irgendwas Produktives zu tun. Frozen Bubbles spielen, zum Beispiel... :-/
PS: Damit das Windows nicht ganz aus dem Fokus gerät, sonst wird es ja eifersüchtig, mochte es gerade nicht neu starten, weil im Hintergrund noch die Dialogbox mit der Meldung, dass es jetzt gerne neu starten würde, offen war...
Alle Jubeljahre starte ich ja noch mal mein Windows Vista.
Wer jetzt an dieser Stelle glaubt, dass ich über Microsoft herziehen will: Weit gefehlt! Ja, Windows hat so seine Macken, aber wenn man weiß, wie man sie zu umschiffen hat und die nötige Zeit für 42 Reboots mit bringt, kann man ja damit leben. Ich muss ja nicht damit arbeiten, ich brauch das ja höchstens mal, um was zu testen. (Wer allerdings darauf angewiesen ist, mit diesem System produktiv zu arbeiten, hat mein vollstes Mitleid oder einen Admin, der dafür sorgt, dass man nach dem Anschalten nicht immer erst eine halbe Stunde damit zubringt, Patches zu installieren.) Außerdem weiß ich gar nicht, wieso alle immer über Vista herziehen, bei mit läuft hier noch immer die erste Installation und außer, dass es ständig nachfragt, ob ich wirklich Admin sein will, wenn ich meine Updates mache, ist es auch gar nicht so schlimm... Nicht schlimmer als XP zum Beispiel.
Aber ich komme vom Thema ab: Heute war wieder so ein Tag, an dem ich mir dachte, "Jung, Du hast eh gerade nichts besseres zu tun, spiel' mal die Patches vom vorletzten Dienstag ein." Gesagt, getan. Bei der Gelegenheit aktualisiere ich dann normalerweise auch gleich die restliche Software, wie sie mir gerade vor die Füße fällt: VLC von 1.1.9 auf 1.1.11, Pidgin 2.9.nochwas auf 2.10.0, und auch den Firefox von 5 auf 6... routinemäßig schaue ich dann auch gleich die Erweiterungen und Plugins durch. Aha, eine bliebtes Plugin der Firma A, ohne das man sich heutzutage kaum noch eine Webseite angucken kann, ist veraltet. 10.1 wird auch brav von der Mozilla-Seite als "verwundbar" geführt.
Manchmal, aber wirklich nur manchmal, da merkt dieses Plugin ja selber, dass es alt ist, und möchte sich automatisch updaten. Heute nicht. Nach welchen Kriterien das geschieht, wird für mich ewig ein Mysterium bleiben...
Aber egal; flugs zur A.-Seite gesurft und... Nein, ich will kein Chrome mit runterladen, hab ich schon, will ich nicht. Immerhin versucht mir die Seite nicht schon wieder, einen Virenscanner anzudrehen. Fein, ein Netz-Installer landet auf der Platte. Warum eigentlich? Was ist aus Installationspaketen geworden, die das Programm enthalten, das man haben will? Naja, aber das machen ja alle heutzutage, scheint modern zu sein. Hat sicher was mit "Web 2.0" und "der Cloud" und Hastenichtgesehen zu tun, lauter Sachen, für die sich ein alter Sack wie ich eh nicht mehr begeistern kann.
An das In-den-sauren-Apfel-beißen gewöhnt doppelklicke ich also den Installer und... nichts. Nach etwas Suche finde ich im Hintergrund ein Fensterchen des Internet Explorers, der gerne Scripte ausführen möchte. (Seit Urzeiten ist eine der ersten Aktionen, die ich durchführe, sobald ich ein System neu aufgesetzt habe, dem IE zu verbieten, jeden dahergelaufenen Code-Schnippsel auszuführen. Ich brauche den IE sowieso nur zu Testzwecken und niemals im Zusammenhang damit, dass ich irgendwo hin surfen wollte. Dafür habe ich den Firefox. Oder, wenn es hoch kommt, mal einen Opera.) Im Vertrauen darauf, dass mein freier Virenscanner eh mal wieder nur Spam anzeigen wollte, weshalb diese Dialogbox meist auf meinem Bildschirm landet, klicke ich "nein" und will mich schon wieder auf die Suche nach meinem Installationsfenster machen, da poppt die nächste Box hoch. Stutzig geworden klicke ich wieder "nein" und in der Tat, die nächste Box.
OK, der Plugin-Installer braucht Active Scripting? What the frak? Ich beende den Installer über den Taskmanager, denn anders wirds wohl nix mehr. Wenn er Scripte braucht, braucht er die wohl und ich sollte ausnahmsweise mal auf "ja" klicken. Aber, ach: Das Erste, was der Installer tut, nachdem er sich ausgepackt hat, ist, dass er sich selber löscht. Einem Weinkrampf nah öffne ich wieder den Firefox, lade den Dreck noch mal runter, starte ihn und klicke auf "ja". Und noch mal. Und wieder. Und nochmal. Und... irgendwann gehe ich dazu über, die "j"-Taste gedrückt zu halten. OK, das wird so nichts. Task-Manager!
In der Systemteuerung stelle ich Active Scripting an. Ich lade - nochmal - den Installer runter und mache dieses Mal eine Kopie davon - unnötiger Weise, denn dieses Mal läuft er durch. Ich gehe zurück in die Systemsteuerung und stelle Active Scripting wieder auf "nachfragen". Ich schlage mit dem Kopf auf die Tastatur, bis die Schmerzen nachlassen.
So mancher wird jetzt sagen: Warum schießt Du Dir auch selber in den Fuß und stellst die Scripte aus? Darauf kann ich nur antworten: Welche Hinterzimmer-Möchtegern-Hacker bauen Installationsprogramme, die den IE einbinden, um die eigentlichen Installations-Dateien nachzuladen, die ich überhaupt nie gebraucht hätte, wenn das Ding sich selber updaten würde, was es doch eigentlich seit Neuestem können sollte? Warum überhaupt einen Netz-Installer, der ungefähr ein drittel so groß ist wie das Programm, das ich installieren möchte? Bei Programmen mit einigen hundert MB und verschiedenen Paketen für verschiedene System-Versionen mag das ja Sinn machen, aber für ein Plugin von 2,5 MB? Ja, sicher, irgendwo in den Untiefen der Webseite gibt es sicherlich auch einen "normalen" Installer, aber bitte wo finde ich den?
Es sind Tage wie diese, an denen ich am Verstand der Welt zweifle...
Egal. Die Windows-Updates sind durch, dann kann ich ja jetzt wieder mein Linux starten und anfangen, irgendwas Produktives zu tun. Frozen Bubbles spielen, zum Beispiel... :-/
PS: Damit das Windows nicht ganz aus dem Fokus gerät, sonst wird es ja eifersüchtig, mochte es gerade nicht neu starten, weil im Hintergrund noch die Dialogbox mit der Meldung, dass es jetzt gerne neu starten würde, offen war...