Once More, With Feeling
Einer der Vorteile, die man als ewiger Student genießt, ist, dass man über das MSDNAA aktuelle Betriebssystem der Firma Microsoft beziehen kann, im allgemeinen Windows genannt. Der Sinn darin ist der, dass Informatiker wie ich brav Software für dieses System entwickeln, und nicht etwa für eines dieser bösen, patentverletztenden freien Konkurrenzprodukte!
Nein, ich wollte doch nicht lästern! Im Gegenteil, ich bin ja froh, denn so erhalte ich Windows 8 schon ein paar Wochen vor dem Rest der Menschheit. Vorher musste ich allerdings lernen, dass das MSDNAA jetzt "DreamSpark Premium" heißt... Heilige Marketingphrase, Batman!
Da auf meinem Desktop bei Weitem nicht genug Platz für ein weiteres System (oder auch nur ein Update) vorhanden ist, musste also mein Notebook dran glauben. Da hatte ich, nachdem ich es übernommen hatte und erst mal mein Gentoo vom alten Notebook rüber geklont hatte, bereits extra eine NTFS-formatierte Windows-Partition angelegt.
Die Installation von 8 gestaltet sich erschreckend einfach: Disk rein, booten, Partition zuweisen, Seriennummer eingeben und zwei, drei mal Neustarten und es läuft. Natürlich ist der MBR und mein LILO wieder überschrieben worden, aber das ist ja immer so. Dafür hatte ich mir vorher extra einen bootbaren USB-Stick gestrickt. Flugs davon gebootet, ein chroot auf sda1 gemacht, das auf sda2 liegende Windows in die lilo.conf eingetragen und den neuen Bootloader installiert. Neustart und...: Mööp! Wndows 8 merkt, wenn an seinem Bootprozess rum gefingert wurde und startet die Systemwiederherstellung. Die man nicht abbrechen kann. Die in eine Endlosschleife rennt und ewig weiter läuft! *grmpf*
Das Schlimmste ahnend schalte ich das Notebook aus und starte es neu. Das Linux läuft noch. Puh, an der ersten Partition hat es nicht rumgedoktort, so ein Glück. Nachforschungen per Google ergeben: Nichts. Bisher hat wohl offenbar niemand probiert, Windows 8 per LILO zu starten. Bin ich eigentlich das letzte Fossil, das das noch benutzt? Muss ich doch mal Grub lernen?
Frustriert starte ich das Ding neu - in der Hoffnung, den Bootprozess von 8 doch noch mit Hilfe von wildem F-Tasten-Gedrücke unterbrechen zu können. Was nicht geht. Was aber auch nicht nötig ist, denn offenbar hat es sich selber während seiner endlosen Pünktchendreh-Hui-Schleife so repariert, dass es sich jetzt doch problemlos von LILO starten lässt.
Gucken. Wundern. Nicht nachfragen.
Also mache ich mich an die Einrichtung: Als erstes brauche ich mal ein Startmenü. Diese klicki-bunit-App-Start-Oberfläche am Anfang mag ja ganz schnuckelig für Fernseher und Handys sein, aber auf einem richtigen Rechner möchte ich arbeiten und nicht erst zwei Tage damit zu bringen, alle Programme, die ich so brauche, da abzulegen. Das kann man später machen, wenn die Kiste läuft. (Also wahrscheinlich nie, weil, wenn man erst mal wieder ein Startmenü hat, wofür braucht man dann noch diesen App-Krams?)
Wie auch immer, ich schweife ab: Ich habe mich für "Classic Shell" entschieden, das hatte ich schon in der Preview-Version getestet und für brauchbar befunden. Es gibt auch noch mindestens drei andere Möglichkeiten mit unterschiedlichem Funktionsumfang.
Schließlich noch die wichtigsten Programme: Ein Firefox kommt auf die Platte und ein Chrome, ein 64-bit GIMP, Libre Office und die Drucker-/Scannertreiber und Touchpad-Treiber (aus Ermanglung neuerer nehme ich hier die für Win7) sowie Tight-VNC, um das Gerät fernsteuern zu können. Läuft alles wunderbar soweit.
Obwohl der IE der Hauptgrund dafür ist, noch immer zusätzlich ein Windows auf der Platte zu haben - wann immer man irgendetwas Web-Artiges strickt, kann man auch heute noch sicher sein, dass der Internet Explorer bei der Darstellung anderer Meinung ist, man schaue sich nur dieses mein Blog mal an -, benutzen möchte ich ihn eigentlich nicht. Interessant in dem Zusammenhang ist übrigens, dass ich in all meinen Browsern mittlerweile Flash abgewürgt habe und genau dies der Moment ist, in dem MS den FlashPlayer fest in den IE integriert.
Bei der Einrichtung hatte ich die unglaubliche Idee, meinen Xbox-Account für die Anmeldung anzugeben. Wollte schließlich auch mal diesen ganzen anderen Quatsch testen, der damit zusammenhängt. Problem ist jetzt nur: Wie komme ich ins lokale Netzwerk? Da heiße ich schließlich anders und habe auch ein anderes Passwort. Das NAS lässt mich nicht rein, auch nicht mit den anderen Login-Daten. Seltsam... Oder auch nicht: Wenn man keine Domäne im Anmeldenamen angibt, ergänzt Windows brav seinen eigenen Namen, völlig ignorierend, dass das NAS keiner Domäne angehört. Daher gehen wir in die Anmeldeinformationen für den eigenen User und löschen diesen (Siehe Bild), dann klappt's auch mit dem NAS. Umgekehrt habe ich es bisher noch nicht geschafft, von meinem Linux-Desktop via Samba auf das Windows zuzugreifen, auch nicht, nachdem ich einen lokalen Benutzter mit meinem Namen angelegt hatte. Da muss ich wohl noch was basteln..
Was vielen Antiviren-Herstellern nicht gefallen wird: Der Windows-Defender kümmert sich jetzt auch darum - zumindest rudimentär. Auf diese Weise gelingt es vielleicht tatsächlich mal, die Schwemme an Malware einzudämmen. Ich bezweifle das zwar irgendwie, denn die Mehrheit der User wird auch weiterhin alles Mögliche und Nötige tun, um sich selber zu sabotieren, insbesondere jedes zappelndes Flash-Banner anklicken und immer Ja-und-Amen zu Admin-Anforderungen sagen, aber man darf ja noch Hoffnung haben. Da ich dieses System wahrscheinlich nicht all zu häufig verwenden werde, es ist ja nur zum Programmieren und testen gedacht, werde ich also vorerst dabei bleiben. Trotzdem rieche ich schon den nächsten Gerichtstermin mit der EU-Wettbewerbskommission!
Am Ende das Fazit: Wer Windows 7 bedienen konnte, kann dies wohl auch mit seinem Nachfolger, mit etwas Umgewöhnung sogar ohne das Startmenü. Für alle anderen gibt es Programme, die es wieder so aussehen lassen wie früher. Die Oberfläche ist bunt, aber übersichtlich. Menüs scheinen ja sowas von Out zu sein, aber man kann sie ja wieder einblenden, genau so wie bekannte Dateinnamensendungen, noch immer eine der ersten Aktionen, die ich nach der Installation eines Windows mache. Die Stabilität scheint sich nicht verbessert oder verschlechtert zu haben: Seit Vista habe ich eigentlich kein Windows mehr so richtig gegen die Wand gefahren bekommen, selbst wenn ich es aktiv versucht habe!
Alles Weitere, sobald ich drauf stoße!
Nein, ich wollte doch nicht lästern! Im Gegenteil, ich bin ja froh, denn so erhalte ich Windows 8 schon ein paar Wochen vor dem Rest der Menschheit. Vorher musste ich allerdings lernen, dass das MSDNAA jetzt "DreamSpark Premium" heißt... Heilige Marketingphrase, Batman!
Da auf meinem Desktop bei Weitem nicht genug Platz für ein weiteres System (oder auch nur ein Update) vorhanden ist, musste also mein Notebook dran glauben. Da hatte ich, nachdem ich es übernommen hatte und erst mal mein Gentoo vom alten Notebook rüber geklont hatte, bereits extra eine NTFS-formatierte Windows-Partition angelegt.
Die Installation von 8 gestaltet sich erschreckend einfach: Disk rein, booten, Partition zuweisen, Seriennummer eingeben und zwei, drei mal Neustarten und es läuft. Natürlich ist der MBR und mein LILO wieder überschrieben worden, aber das ist ja immer so. Dafür hatte ich mir vorher extra einen bootbaren USB-Stick gestrickt. Flugs davon gebootet, ein chroot auf sda1 gemacht, das auf sda2 liegende Windows in die lilo.conf eingetragen und den neuen Bootloader installiert. Neustart und...: Mööp! Wndows 8 merkt, wenn an seinem Bootprozess rum gefingert wurde und startet die Systemwiederherstellung. Die man nicht abbrechen kann. Die in eine Endlosschleife rennt und ewig weiter läuft! *grmpf*
Das Schlimmste ahnend schalte ich das Notebook aus und starte es neu. Das Linux läuft noch. Puh, an der ersten Partition hat es nicht rumgedoktort, so ein Glück. Nachforschungen per Google ergeben: Nichts. Bisher hat wohl offenbar niemand probiert, Windows 8 per LILO zu starten. Bin ich eigentlich das letzte Fossil, das das noch benutzt? Muss ich doch mal Grub lernen?
Frustriert starte ich das Ding neu - in der Hoffnung, den Bootprozess von 8 doch noch mit Hilfe von wildem F-Tasten-Gedrücke unterbrechen zu können. Was nicht geht. Was aber auch nicht nötig ist, denn offenbar hat es sich selber während seiner endlosen Pünktchendreh-Hui-Schleife so repariert, dass es sich jetzt doch problemlos von LILO starten lässt.
Gucken. Wundern. Nicht nachfragen.
Also mache ich mich an die Einrichtung: Als erstes brauche ich mal ein Startmenü. Diese klicki-bunit-App-Start-Oberfläche am Anfang mag ja ganz schnuckelig für Fernseher und Handys sein, aber auf einem richtigen Rechner möchte ich arbeiten und nicht erst zwei Tage damit zu bringen, alle Programme, die ich so brauche, da abzulegen. Das kann man später machen, wenn die Kiste läuft. (Also wahrscheinlich nie, weil, wenn man erst mal wieder ein Startmenü hat, wofür braucht man dann noch diesen App-Krams?)
Wie auch immer, ich schweife ab: Ich habe mich für "Classic Shell" entschieden, das hatte ich schon in der Preview-Version getestet und für brauchbar befunden. Es gibt auch noch mindestens drei andere Möglichkeiten mit unterschiedlichem Funktionsumfang.
Schließlich noch die wichtigsten Programme: Ein Firefox kommt auf die Platte und ein Chrome, ein 64-bit GIMP, Libre Office und die Drucker-/Scannertreiber und Touchpad-Treiber (aus Ermanglung neuerer nehme ich hier die für Win7) sowie Tight-VNC, um das Gerät fernsteuern zu können. Läuft alles wunderbar soweit.
Obwohl der IE der Hauptgrund dafür ist, noch immer zusätzlich ein Windows auf der Platte zu haben - wann immer man irgendetwas Web-Artiges strickt, kann man auch heute noch sicher sein, dass der Internet Explorer bei der Darstellung anderer Meinung ist, man schaue sich nur dieses mein Blog mal an -, benutzen möchte ich ihn eigentlich nicht. Interessant in dem Zusammenhang ist übrigens, dass ich in all meinen Browsern mittlerweile Flash abgewürgt habe und genau dies der Moment ist, in dem MS den FlashPlayer fest in den IE integriert.
Bei der Einrichtung hatte ich die unglaubliche Idee, meinen Xbox-Account für die Anmeldung anzugeben. Wollte schließlich auch mal diesen ganzen anderen Quatsch testen, der damit zusammenhängt. Problem ist jetzt nur: Wie komme ich ins lokale Netzwerk? Da heiße ich schließlich anders und habe auch ein anderes Passwort. Das NAS lässt mich nicht rein, auch nicht mit den anderen Login-Daten. Seltsam... Oder auch nicht: Wenn man keine Domäne im Anmeldenamen angibt, ergänzt Windows brav seinen eigenen Namen, völlig ignorierend, dass das NAS keiner Domäne angehört. Daher gehen wir in die Anmeldeinformationen für den eigenen User und löschen diesen (Siehe Bild), dann klappt's auch mit dem NAS. Umgekehrt habe ich es bisher noch nicht geschafft, von meinem Linux-Desktop via Samba auf das Windows zuzugreifen, auch nicht, nachdem ich einen lokalen Benutzter mit meinem Namen angelegt hatte. Da muss ich wohl noch was basteln..
Was vielen Antiviren-Herstellern nicht gefallen wird: Der Windows-Defender kümmert sich jetzt auch darum - zumindest rudimentär. Auf diese Weise gelingt es vielleicht tatsächlich mal, die Schwemme an Malware einzudämmen. Ich bezweifle das zwar irgendwie, denn die Mehrheit der User wird auch weiterhin alles Mögliche und Nötige tun, um sich selber zu sabotieren, insbesondere jedes zappelndes Flash-Banner anklicken und immer Ja-und-Amen zu Admin-Anforderungen sagen, aber man darf ja noch Hoffnung haben. Da ich dieses System wahrscheinlich nicht all zu häufig verwenden werde, es ist ja nur zum Programmieren und testen gedacht, werde ich also vorerst dabei bleiben. Trotzdem rieche ich schon den nächsten Gerichtstermin mit der EU-Wettbewerbskommission!
Am Ende das Fazit: Wer Windows 7 bedienen konnte, kann dies wohl auch mit seinem Nachfolger, mit etwas Umgewöhnung sogar ohne das Startmenü. Für alle anderen gibt es Programme, die es wieder so aussehen lassen wie früher. Die Oberfläche ist bunt, aber übersichtlich. Menüs scheinen ja sowas von Out zu sein, aber man kann sie ja wieder einblenden, genau so wie bekannte Dateinnamensendungen, noch immer eine der ersten Aktionen, die ich nach der Installation eines Windows mache. Die Stabilität scheint sich nicht verbessert oder verschlechtert zu haben: Seit Vista habe ich eigentlich kein Windows mehr so richtig gegen die Wand gefahren bekommen, selbst wenn ich es aktiv versucht habe!
Alles Weitere, sobald ich drauf stoße!