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Schwarz-weiß und analog, Teil 60: Links und rechts von Lanzenbach

Film: Fomapan 100 #11, Kamera: Nikon F601, November 2020

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Heute hatten wir seltsames Wetter: Halb bedeckt, als ob die Grenze der Wetterfront genau über uns liegen würde. Nach dem Mega-Wetter gestern etwas enttäuschend, sodass ich dann am Nachmittag irgendwie auch keinen besonderen Bock mehr hatte, das Haus noch zu verlassen. Regelmäßige Leser werden wissen, was das bedeutet: Schwarz-Weiß-Bilder vom letzten Jahr! ;-)

Der Weg führte mich an diesem sonnigen Novembertag zunächst einmal durchs Dorf und an der alten Wasserpumpe vorbei, die dort unten in einem der Vorgärten steht. (Nikon Series E 50mm, 1/2000s, f/4.) Wie man an den Belichtungswerten sieht, es war wirklich sehr hell. OK, gegen die fast komplett weiße Wand auch kein Wunder. Wie immer ist dieses Bild ein wenig schief, aber ich konnte mich offensichtlich nicht zwischen schiefer Pumpe und schiefem Fachwerk entscheiden, da hab ich mir wohl gedacht, mach einfach alles schief, passt schon! ;-) Ansonsten macht die Pumpe einen ganz guten Eindruck und das Fachwerk im Hintergrund ist gerade noch unscharf genug. Gutes Foto.

Mittig mal wieder der Kaugummi-Automat, den ich ja nicht schon bestimmt 20 Mal hier drin habe. (Nikon Series E 50mm, 1/1000s, f/2.) In s/w sieht der aber immer wieder sehr interessant aus, finde ich: Die verschiedenen bunten Farben und der Rost machen interessante Graustufen. Im Schatten konnte ich die Blende mal schön weit öffnen, was das Bild recht weich gemacht hat. Wie eine alte, verblassende Erinnerung aus Kindheitstagen. Auch ein ganz nettes Foto.


In der Grabsteinausstellung des Steinmetz' habe ich dann mal wieder eine Maria fotografiert. (Nikon Series E 50mm, 1/125s, f/2.8.) Die leicht geschlossene Blende macht macht hübsches, eckiges Bokeh, das sich in den Ecken ganz leicht um die zentrale Achse dreht. Wie gesagt, ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig das Series E verzerrt. Die Schärfentiefen hat allerdings etwas gelitten, die Figur ist doch etwas dreidimensionaler, als ich dachte, und ich habe mit dem Fokus auch nicht genau ihre Nase getroffen, auf die ich eigentlich gezielt hatte. Trotzdem ein brauchbares Bild.

Jetzt kommen die beiden beiden Bilder, die ich für die Besten auf der Rolle halte, vielleicht sogar die Besten, die ich seit langem auf Film gebannt habe: Die zotteligen Rindviecher. (Nikkor 85mm, 1/250s, f/2.8.) Das Erste ist mit dem Portrait-Tele ziemlich genau perfekt: Perfekter Fokus, perfekte Belichtung, perfekter Moment. Krasser Kontrast, vielleicht etwas hell. Aber ansonsten erste Sahne! Das 85er macht so geile Fotos!


Das nächste zeigt den Kollegen Rindvieh, wie er genüsslich wiederkäut. (Nikkor 200mm, 1/125s, f/4.) Einfach nur ein geiles Foto! Die Unschärfe des 200mm AI ist bei Offenblende so schön, dass ich dahin schmelzen möchte. Auch hier habe ich den Fokus perfekt getroffen. Ein Hochlandrind zum verlieben! Ich möchte dieses Bild als Poster drucken und an die Wand nageln. Oder auf Leinwand, in mindestens A2! Ich kann nicht aufhören, in dieses Zottelgesicht zu schauen.

Das nächste Bild vom Teil eines Reh-Schädels - entstanden auf dem Weg, der in der Karte eingezeichnet ist, aber nicht wirklich existiert, quer durch den Wald den Berg hoch - ist leider etwas überbelichtet. (Nikon Series E 50mm, 1/60, f/5.6.) Ich habe fast den Eindruck, als wäre da die Blende noch mal stecken geblieben. Hm. Die anderen mit weit geschlossener Blende sind aber alle OK. Vielleicht war auch der Belichtungsmesser abgelenkt, hier im Wald war es ja doch recht schattig.

Den dazu passenden Unterkiefer habe ich dann ein paar Meter weiter den Weg hoch gefunden. (Nikon Series E 50mm, 1/125, f/2.8.) Hier stimmt die Belichtung und durch die offenere Blende ist auch der Hintergrund cremiger. Ist ja schon etwas morbide, Fotos von Knochen als schön zu sehen, aber einfach von einem ästhetischen Standpunkt gesehen, empfinde ich das schon so. Frage mich, ob das von irgendeiner Jagd hier übrig geblieben ist oder ob es tatsächlich Viecher im Wald gibt, die Rehe jagen und fressen. Dann hätte ich aber wahrscheinlich noch andere Knochen gefunden, nehme ich an.



Am Ende des Waldes gab es dann als erstes Mal einen Hochstand zu sehen, von wo aus die Jagd auf Rehe sicher eine Möglichkeit ist. (Nikon Series E 50mm, 1/1000, f/2.8.) Kein so besonderes Bild, davon hatten wir schon einige hier im Blog. Aber auch nicht schlecht. Die wuseligen Gebüsche im Hintergrund kontrastieren ganz gut mit den strengen Linien des Holzverschlags. Und ausnahmsweise war das Motiv tatsächlich mal so schief und es liegt nur bedingt an mir, dass das nicht gerade ist! ;-)

Ein bisschen weiter gab es dann Pferde zu sehen. (Nikkor 85mm, 1/500, f/1.8.) Kann ich ja auch immer schlecht dran vorbei gehen. Ein ganz gutes Bild, wenn auch etwas weniger kontrastreich als ich es auf Grund des weißen Pferdes im Hintergrund erwartet hatte. Aber ansonsten ganz schön, so wie es ist.

Ich muss zugeben, ich habe nicht alle Bilder in diesem Artikel an einem Tag gemacht. Die folgenden sind vom Folgetag, aber da ich da auch nur über die Dörfer gezogen bin, passen die thematisch perfekt. Auch, wenn das in die andere Richtung war.

Es folgen daher jetzt ein paar Experimente mit dem Weitwinkel. Da haben wir zum Einen den Stapel Rohre beim Bauern in Kümpel. (Nikkor 20mm, 1/2000, f/5.6.) Direkt in die Sonne fotografiert musste ich hier sehr weit abblenden. Das ist der Schärfe dieses Objektivs allerdings sehr zuträglich, wie man sieht. Leider ist das Bild eher langweilig geworden. Hatte mir da mehr von der Perspektive versprochen. Aber das Gebäude am linken Rand stört leider und im Gegenlicht ist der Kontrast ansonsten eher zu gering. Naja, war 'ne blöde Idee.

Zum Anderen haben wir da den Baum vor dem Bauernhof. (Nikkor 20mm, 1/250, f/5.6.) Viel besser. Sehr viel besser. Hätte noch ein wenig mehr in die Knie und näher ran gehen müssen, dann wäre es noch besser. Trotzdem: Vielleicht nicht perfekt, aber viel besser.


Die beiden Schafe im Gegenlicht sind dann mal wieder ganz hervorragend gelungen. (Nikon Series E 50mm, 1/500, f/4.) Vielleicht etwas dunkel im Vordergrund, aber dafür kommt die Silhouette sehr schön zur Geltung, die von hinten angeleuchtete Wolle. Und der Hintergrund ist auch schön unscharf, so wie ich es gerne habe. Verträumtes Bild. Gefällt mir sehr gut.

Wenn ich schon hier oben in Söven bin, nehme ich ja auch immer mal wieder ein Foto von Jesus mit nach Hause. (Nikkor 85mm, 1/125, f/8.) Heute mit dem Portrait-Tele und bei für meine Verhältnisse schon sehr geschlossener Blende. Aber es hat genau das Ergebnis geliefert, das ich haben wollte: Das Kreuz ist praktisch komplett scharf; also zumindest von seinen Füßen bis zur Dornenkrone. Trotzdem sind die Äste und Wolken im Hintergrund schön verwischt. Auch ein tolles Foto, das auf Grund der Schärfe bei mir so einen leicht antiken (fast schon mittelformatigen) Eindruck hinterlässt. (Überhaupt, würde sich sicher gut in 6x6 machen!)


Den Fliegenpilz habe ich dann wieder weiter unten im Tal gefunden. (Nikon Series E 50mm, 1/125, f/4.) Im Schatten der großen Birke ist er leider etwas kontrastarm, aber trotzdem schon ein prächtiges Exemplar seiner Gattung. Ein ganz gutes Foto zudem, wenn auch der Streifen, den der Scanner da in die Mitte gebastelt hat, sehr stört.

Und zuletzt noch ein Pferde-Portrait. (Nikkor 85mm, 1/60, f/4.) Das 85er macht so schöne Fotos, ich bin jedes Mal hin und weg. Das kommt qualitativ schon nah an die Rindviecher oben in diesem Artikel ran. Vielleicht nicht ganz, aber beinahe. Auch wieder ein tolles Foto. Ich sollte professioneller Tierfotograf werden! Nur: Wer würde mich dafür bezahlen? ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 59: Siebengebirge

Film: Fomapan 100 #11, Kamera: Nikon F601, Oktober 2020

Navigation: 59, 60, 61

Das Wetter schlägt um, die ersten Tropfen Regen sind bereits gefallen und ich werde heute nicht noch mal das Haus verlassen, um Fotos zu machen. Keine Lust, mich auf die Nase zu legen. Nebenbei: Es ist Rosenmontag und es ist schon erstaunlich, dass ich diese Karneval-Session noch gar nicht von kotzenden Clowns oder pipimachenden Piraten belästigt wurde. Hm, ich will ja jetzt nichts Falsches sagen, aber... aber... sollte mir das tatsächlich fehlen? Mein ganzes Weltbild bricht zusammen! ;-) Naja, nicht wirklich: Für einen alten Karnevalshasser wie mich ist ein Jahr ohne Rattata eigentlich ganz entspannend. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass das Corona-Fass jetzt wirklich bald überkocht und die Leute im Homeoffice bekloppt werden. Ich mein, ich mag diese oktroyierte Fröhlichkeit vielleicht nicht, aber es scheint um mich herum ja genügend Menschen zu geben, die ohne nicht leben können. Rituale sind halt der Klebstoff, der eine Gesellschaft zusammen hält...

Ich schweife ab. Schwarz-weiß-Fotos:

Eine Wanderung durchs Siebengebirge ist immer wieder schön, und wenn man dabei auch noch analoge s/w-Fotos schießen kann, gleich noch mal so interessant, weil man dann ein paar Wochen später beim Einscannen wieder daran erinnert wird, was für einen tollen Tag man hatte. Und wenn man die Bilder ins Blog hoch lädt. Und wenn man man dann endlich einen Text dazu schreibt! Also eigentlich sogar gleich 4x so viel Spaß! ;-)

Das erste Bild heute (und auf diesem neuen Film) stammt von einer Hausecke, gar nicht so weit von wo wir an diesem Tag geparkt hatten, und zeigt einen Briefkasten. (Nikon Series E 50mm, 1/1000s, f/2,8.) Klingt jetzt erstmal extrem spannend, aber ich finde, es ist ein ganz nettes Bild geworden, was vor Allem mit dem Rest kaum was zu tun hat. Außerdem sieht das meh nach einem Vogelhäuschen aus als nach einem Briefkasten, also hat das Motiv auch schon mal was witziges. ...OK, OK, eigentlich wollte ich nur mal wieder ein sinnloses Foto machen und jetzt rationalisiere ich das im Nachhinein, aber! ;-)

Das zweite Bild ist ein Test des Weitwinkel-Objektivs gegen die Sonne. (Nikkor 20mm, 1/1000s, f/4.) Der Baum silouhettiert sehr schön und in den Ecken sehen wir ein kleines Bisschen runde Linsenreflektionen. Ansonsten kann ich nicht viel mehr sagen als: Sehr schönes Foto! Richtig gut geworden!


Nächstes Bild: Die Tränke auf dem Feld vor dem Wald. (Nikon Series E 50mm, 1/2000s, ca. f/2,5.) Hier habe ich den Blendenring so weit gedreht, bis die Kamera gerade so die minimale, schnellste Belichtungszeit dazu gegeben hat, um mal zu testen, ob das überhaupt geht, wenn man keine ganzen Blenden-Stops auswählt. Scheint so. OK, eine halbe Blende über- oder unterbelichtet merkt man bei dem Film eh nicht so wirklich, aber ich finde, es ist ziemlich gut von der Belichtung her: Die Sonnenspiegelung auf dem Tank ist praktisch komplett weiß, aber der Schatten im Wald im Hintergrund ist trotzdem praktisch komplett schwarz. Das Gras hat außerdem ausreichend Struktur, dass man es noch als solches erkennen kann. Experiment gelungen, würde ich sagen.

Im Wald habe ich dann einen der Steine, die da rum lagen, fast schon das gesamte Negativ füllend aufgenommen und dabei versucht, den Hintergrund so unscharf wie möglich zu bekommen. (Nikon Series E 50mm, 1/500s, f/1,8.) Hier war es jedenfalls schattig genug für Offenblendenexperimente und ich muss sagen, die Struktur auf dem Stein ist tatsächlich erstaunlich gut raus gekommen, während der Wald so richtig cremig geworden ist. Gefällt mir sehr gut, das Bild!

Oben auf der Burgruine Rosenau steht ein einsamer Baum, der leider auf Grund des Touristenaufkommens gar nicht so einsam war, aber ich habe es trotzdem geschafft, dass keiner mit drauf ist. (Nikon Series E 50mm, 1/2000s, f/2,8.) Blätter und Äste sind auch hier sehr schön scharf geworden, allerdings könnte der Hintergrund etwas weicher sein. Für kleinere Blenden ist der Film allerdings dann doch zu empfindlich in der prallen Sonne. Ist eh schon etwas auf der überbelichteten Seite. Außerdem war ich eh zu weit weg, da hätte ich wahrscheinlich trotzdem keine weitere Unschärfe rein bekommen.

Am Aufgang zu den Grundmauern der ehemaligen Burg habe ich dann noch eine Brombeerranke mit genommen. (Nikon Series E 50mm, 1/1000s, f/2.) Die Schärfe ist ganz OK, auch wenn ich mal wieder etwas besser hätte zielen können. Die Unschärfe im Hintergrund mit den vielen Bokeh-Bällen gefällt mir hingegen sehr gut. Ansonsten etwas hell, aber noch OK; hätte besser manuell noch eine Blendenstufe schneller belichtet, statt mich auf die Automatik zu verlassen.



Als nächstes haben wir einen Blick über den Rhein nach Bonn hinein, den ich hier oben von der Rosenau mit dem Tele aufgenommen habe. (Nikkor 200mm, 1/1000s, f/5,6.) Kontrast ist leider etwas mau in dem Bild, aber es ist über dem Tal halt auch immer etwas diesig. Hochhäuser, Kirchtürme und Brücke kommen jedoch ganz OK rüber, finde ich.

Die nächsten beiden Fotos sind vom Stenzelberg, jeweils mit einer Blende Belichtungsunterschied. Das Hochkante ist schön kontrastreich und man kann die Strukturen im Fels gut erkennen. (Nikon Series E 50mm, 1/2000s, f/4.) Auch der Himmel hat einen schönen Verlauf und die Bäume auf der Abbruchkante vollenden die Komposition zur Seite hin.

Das zweite Bild ist mehr frontal auf die Ecke ausgerichtet und bei gleicher Blende halb so schnell belichtet. (Nikon Series E 50mm, 1/1000s, f/4.) Hier ist der Fels doch schon etwas überstrahlt und die Details in den Bäumen werden langsam unruhig. Von der Belichtung her ist dieses vielleicht sogar das interessantere, aber zu erkennen ist mehr auf dem Ersten. Ich bin hier etwas hin und her gerissen, welches ich jetzt besser finden soll.

Auf dem Rückweg zum Auto stand ein Pferd sehr nahe am Weidezaun im Schatten und ich habe dann mal einfach drauf gehalten. (Nikon Series E 50mm, 1/30s, f/4.) Leider hat es ein klein wenig Verwackelungsunschärfe, aber das gibt ihm auch gleichzeitig etwas Dynamik, die ich erstaunlich gut finde. Aus einem Schnappschuss ist ein interessantes Foto geworden. Manuell bei 1/60s wäre die Belichtung an sich zwar besser, nehme ich an, denn das Bild ist an sich etwas überbelichtet, aber dann wäre wohl auch die Verwackelung weg und es sähe eher uninteressant aus. "Noch ein Pferd, wie originell," halt.

Die Beeren des Ilex-Buschs habe ich wiederum versucht, mit so viel unscharfem Hintergrund wie möglich hin zu bekommen. Hier im Schatten des Waldes auch nicht so schwierig - bis auf meine üblichen Fokus-Probleme auf Grund heftiger Kurzsichtigkeit! ;-) (Nikon Series E 50mm, 1/60s, f/1,8.) Die Beeren waren knallrot, während die Blätter ein tiefes, sattes Grün hatten; hier kann man also sehen, wie die Farben vom Fomapan gerendert werden: Beinahe identisch. Ich glaube, ich würde gerne mal einen anderen - vielleicht sogar einen nicht panchromatischen - Film in solch einer Situation testen.


Und zum Schluss noch das gesamte Pferd, dessen Kopf auch schon auf Foto #11 zu sehen war. (Nikon Series E 50mm, 1/60s, f/4.) Gut zu erkennen sind die Spuren der Rasur, die das Tier wohl im Sommer über sich ergehen lassen musste, als es so schrecklich heiß war, dass selbst die Pferde fast verdampft wären. Leider ist das Bild nicht sehr kontrastreich, da hier die Schatten des Waldes sehr weit auf die Weide hinaus gereicht haben; Ende Oktober ist halt doch schon früh dunkel.

Aber halt: Ein Foto habe ich noch, und zwar vom Vollmond! (Nikkor 200mm + 2x Panagor Konverter, ca. 1/500s, f/4 x 2.) Das habe ich einfach mal als Test gemacht, wie die Film-Kamera auf den Konverter reagiert. Ich mein, im Prinzip ist der ja genau für solch einen Einsatz gedacht. Und wenn man mal von den Kompressionsartefakten im schwarzen Himmel absieht, sieht der Mond sogar ganz gut aus: Die Maare sind gut zu erkennen und auch einigermaßen scharf - soweit das bie der Bewegung in der Atmosphäre überhaupt geht, damit muss ich ja auch immer kämpfen, wenn ich Mond und Sterne mit der Digitalen fotografieren möchte.


Alles in Allem also ein sehr erfolgreicher Tag gewesen, viele schöne Fotos gesammelt und Spaß dabei gehabt. Aus dem Film habe ich noch zwei weitere Artikel heraus geholt, beim nächsten Mal geht es einfach nur auf einen kleinen Spaziergang durch die Lanzenbacher Umgebung.

Schwarz-weiß und analog, Teil 58: Rheinauen Bonn

Film: Fomapan 100 #10, Kamera: Nikon F601

Navigation: 56, 57, 58

Nachdem letzte Woche dann doch mal der Winter über Deutschland herein gebrochen ist und im Norden Schneeverwehungen den Verkehr zum Erliegen gebracht haben, kann man sich ja denken, wie es hier im Rheinland aussieht; und ein Blick aus dem Fenster bestätigt die Vermutung: Japp, in der Tat, nichts! ;-) Also, fast nichts: Es friert Stein und Bein, und das schon seit Tagen. Nachdem ich mir gestern fast die Nierenverkühlung geholt habe, als ich mit dem Rad die beiden größeren Seen der Umgebung abgefahren habe, habe ich heute beschlossen, trotz strahlenden Sonnenscheins lieber zu Hause zu bleiben. Es waren laut meiner Uhr nämlich wieder nur maximal -1°C hier. Nein, danke, nicht schon wieder!

Deshalb machen wir heute also einen kleinen, schwarz-weißen Ausflug in die Bonner Rheinauen und die nähere Umgebung. Ich erinnere mich, das war Ende Oktober und ein sehr schöner, sonniger Herbsttag, was auch auf den Bildern sehr gut zur Geltung kommt. Die meisten Bilder sind mit dem Series E 50mm gemacht - ich glaube, nur für 2 oder 3 habe ich das Objektiv gewechselt - und man kann gut erkennen, dass die Kombination aus F601 und Series E die tiefstehende Sonne liebt!

Als allererstes Bild haben wir hier einen Blick auf den Posttower. (Nikon Series E 50mm, 1/2000s, f/4.) Viel Himmel, viele Bäume, ein Hochhaus aus Glas in der Mitte: Nettes Bild. Jetzt nicht überragend, aber durchaus brauchbar. Und bei f/4 auch gut scharf.

Das zweite Foto ist eines der Besten auf dem ganzen Film: Der Springbrunnen in den kleinen Pool bei den Rosen. (Nikkor 85mm, 1/2000s, f/2.) Das sprudelnde Wasser setzt sich perfekt gegen die im Hintergrund verschwimmenden Büsche und Bäume ab. Aber besonders gut gefallen mir die sich auf der Wasseroberfläche ausbreitenden Wellen, die die Spiegelung in regelmäßigen Abständen unterbrechen, sowie die Blubber-Blasen, die auf den Betrachter zu geschwommen kommen. Außerdem haut mich der Kontrast vom Sockel! Perfekter Winkel gegen die Dunkelheit im Hintergrund. Geiles Foto! Würde ich mir in A3 an die Wand hängen wollen.


Die Römischen Grabsteine im Schatten machen sich allerdings auch ganz gut. (Nikon Series E 50mm, 1/250s, f/4.) Weniger krasser Kontrast gibt diesem Bild etwas Beruhigendes, finde ich. Das eher sanfte f/4-Bokeh ist auch gut im Hintergrund verteilt, dominiert das Bild schon fast, während der Stein links und der Weg darunter richtig schön scharf sind. Außerdem finde ich die Delfine ja sehr hübsch.

Dann haben wir noch einen Abstecher in den kleinen Japanischen Garten gemacht. Dort steht der kleine Turm zwischen den Bäumen am Teich und spiegelt sich im Wasser. (Nikon Series E 50mm, 1/1000s, f/4.) Auch ein ganz nettes Bild, wenn auch vielleicht etwas unruhig. Das viele Geblättere von den umgebenden Bäumen ist schon etwas viel. Trotzdem ein ganz brauchbares Bild geworden.

Das kleine lampenartige Dings gefällt mir da schon besser. (Nikon Series E 50mm, 1/250s, f/4.) Schön viel Kontrast, davon lebt die s/w-Fotografie ja. Und die Reflexion im Wasser: Super scharf! Leider ist der Hintergrund etwas verwaschen und überbelichtet; wenn der jetzt noch etwas dunkler wäre, wäre es perfekt.

Den Turm habe ich dann noch aus der Nähe mit dem Weitwinkel gegens Licht genommen. (Sigma 28mm, 1/250s, f/4.) Das Weitwinkel biegt den nach oben etwas in die Bildmitte, aber das sieht schon gar nicht so falsch aus. Vielleicht hätte ich bei der Belichtung noch eine Blende drauf legen sollen, der Vordergrund ist mir etwas zu hell geraten, die Wolken hätten gerne noch ein bisschen mehr heraus kommen können. Aber ansonsten ein ganz gutes Bild, bei dem man den leichten Nebel im Objektiv kaum wahrnehmen kann (was gerne mal passiert im Gegenlicht).



Da ich die hochkanten Fotos alle gruppiert habe, damit das im Artikel nachher besser aussieht, kommen dann auch direkt noch drei weitere, beginnend mit dem Posttower, der sich im Gebüsch versteckt. Ja, da muss man schon ganz genau hin gucken! (Oberhalb links vom linken Grabstein.) Die Steine waren aber auch das eigentlich Motiv, das ich hier ins Auge genommen hatte. (Nikkor 20mm, 1/125s, f/2.8.) Das Ultra-Weitwinkel mach hier einen sehr guten Eindruck, finde ich. Ich hätte vielleicht noch näher an den Grabstein heran gehen sollen, besonders weil das mit dem Posttower im Hintergrund ja eh nicht richtig geklappt hat.

Als wir dem Posttower dann näher kamen, habe ich mal ein richtiges Foto von ihm gemacht, auch wenn das mit dem Geradehalten der Kamera ja bei mir bekanntlich so ein Problem ist. (Nikon Series E 50mm, 1/2000s, f/5,6.) Gegen das Licht und die Wolken macht er aber trotzdem einen guten Eindruck. Musste ja auch weit genug abblenden, um überhaupt auf eine Zeit zu kommen, die die F601 unterstützt. Insgesamt aber ein spannendes Bild, auch wenn der Turm etwas schief steht. Habe mich wohl zu sehr am Baum links orinetiert.

Das dritte Bild schließlich finde ich extrem gut gelungen: Das "neue" WCCB mit seiner spiegelnden Glasfassade. (Nikon Series E 50mm, 1/2000s, f/4.) Mit dem Putz-Aufzug an der Oberkante sieht das richtig, richtig gut aus. Noch eines der besseren Bilder auf diesem Film. Schön viel Kontrast, starke, gerade Linien. Gefällt mir gut.

Wenn man schon von den Rheinauen nach Norden läuft, sollte man auch einen Abstecher zu Adenauers Kopf machen. (Nikon Series E 50mm, 1/125s, f/4.) Er sieht ja schon etwas verknautscht aus, oder? Aber so als s/w-Foto macht er sich doch ganz gut, nicht wahr? Gut, ich hätte die Kamera mal wieder 1° nach rechts drehen sollen, ungefähr, aber ohne Stativ bin ich doch etwas aufgeschmissen.


Wenn man schon den Herrn Adenauer besucht, kann man ein paar hundert Meter weiter auch noch am Museum König anhalten und den Löwenkopf fotografieren. (Nikon Series E 50mm, 1/250s, f/1,8.) Bei Offenblende hebt er sich auch einigermaßen gut vom unscharfen Hintergrund ab. Sehr cooles Bild. Noch ein sehr gutes auf diesem Film. (Dieser Nachmittag war sowieso sehr ergiebig, was hervorragende Bilder angeht!)

Zuletzt dann noch der 50er-Jahre Bundesadler am ehemaligen Bundeskanzleramt, dann ist der Film auch tatsächlich voll gewesen. (Nikon Series E 50mm, 1/60s, f/4.) Ebenfalls ein sehr gutes Foto, das ich aber - ich muss es gestehen - nachher um das berühmte eine Grad gedreht habe, denn die Mauer sollte schon gerade stehen. Aber auch hier: Schön viel Kontrast, viel Struktur in den einzelnen Steinen der Mauer, und das unscharfe Museum König im Hintergrund setzt dem Bild die Krone auf. Noch ein richtiges Schmuckstück.

Damit war der Film dann auch zu Ende, wie gesagt; nächstes Mal geht es weiter mit der #11, ebenfalls mit der F601 belichtet, und zwar im Siebengebirge. Ich verspreche nicht zu viel wenn ich sage, dass da auch ein paar sehr gut gelungende dabei sind.

Schwarz-weiß und analog, Teil 57: Stadt Blankenberg

Film: Fomapan 100 #10, Kamera: Nikon F601

Navigation: 56, 57, 58

Heute ganz viel Regen und kalter Wintereinbruch, ich traue mich nicht raus. Deswegen s/w-Fotos! ;-)

Fangen wir heute also mit dem Katarinenturm an, der mit samt der angeschlossenen Mauer die eigentliche Altstadt vom Neubaugebiet abgrenzt. (Nikon Series E 50mm, 1/1000s, f/2,8.) Ein Bild, das ich in dieser oder ähnlicher Form schon diverse Male hier hatte, also nichts Neues. Bei diesem Exemplar stören die Autodächer am unteren Rand vielleicht ein bisschen. Und insgesamt könnte es vielleicht etwas schärfer sein, und besser belichtet: Es rauscht doch sehr, nachdem ich nachträglich ein bisschen an der Helligkeit gedreht habe.

Apropos Mauer: Auf der einen Seite des Dorfes sind die Häuser ja mehr oder weniger in die Stadtmauer integriert. (Nikon Series E 50mm, 1/2000s, f/4.) Von der Seite ist der Berg so steil, dass eh keine Angreifer kommen können. Und wenn doch, dann wirft man sie halt mit Küchenutensilien (und Kühen[1]) zu! ;-) Die relativ schnelle Belichtung versucht hier einen Ausgleich zwischen dem grellen Himmel und dem im Schatten liegenden Bereich im Vordergrund hin zu bekommen und versagt wie immer spektakulär. Ich mein, noch immer nicht so schlimm wie bei (m)einer Digitalkamera, die auf Grund des geringeren Dynamik-Umfangs wahrscheinlich noch schlechter abgeschnitten hätte, aber der billige Foma-Film in der Standard-Entwicklung vom Großlabor... naja, is halt, wie es is. Die Mauer ist noch relativ kontrastreich, aber in den Bäumen links hätte ich mir schon etwas mehr Struktur gewünscht. Der Himmel sieht zwar gerade noch OK aus, aber so richtig reißt mich das Bild jetzt nicht vom Hocker. Hätte entweder f/8 nehmen sollen, damit der Himmel richtig raus kommt und der Vordergrund nur noch Silhouette ist, oder im Gegenteil f/2, mit einem komplett weißen Himmel und dafür richtig sichtbaren Häusern - oder wahlweise den entsprechenden Zeiten. (Wobei f/8 wahrscheinlich schon etwas sehr dunkel geworden wäre.)


Von den ersten Dreien am Besten gefällt mir das letzte am Besten: Das Wegkreuz im Efeu. (Nikon Series E 50mm, 1/300s, f/1,8.) Wie man am Belichtungswert erkennen kann, stand das so richtig im Schatten. Trotz relativ langer Belichtung habe ich es geschafft, mal nicht allzu sehr zu verwackeln, obwohl ich das sonst doch immer mache. Sollte mir mal so einen praktischen Monopod zulegen, damit ich wenigstens etwas schnelle und leichte Stabilität mit mir rum schleppen kann. Das Bild jedenfalls ist schön konrastreich geworden, hat viel Struktur und ist nicht zu unscharf, trotz Offenblende. Bin immer wieder erstaunt, dass das ja doch sehr günstige Serie E 50er selbst in die Ecken hinein kaum Verzerrungen aufweist. (Ich muss sowieso mal sagen, dass eigentlich alle Unschärfe in den Bildern, die ich mit diesem Objektiv mache, daher rühren, dass ich persönlich zu blind bin, es richtig zu fokussieren. Bzw. an der eher bescheidenen Mattscheibe der F601, die tatsächlich eher auf Autofokus-Objektive ausgelegt ist und nicht wirklich viel Kontrast bietet.)

Das nächste Bild zeigt einen Blütenstand (bzw. die Beeren) einer Efeu-Ranke. (Nikon Series E 50mm, 1/1000s, f/2.) Hier war das Experiment mal wieder: Was macht das Bokeh auf diese Hintergrunds-Entfernung? Und auch hier bin ich erstaunt, dass es praktisch keine linsenförmigen Verzerrungen in den Bällen gibt. (Also praktisch gar keinen Helios-Typischen Swirl.) Das schafft selbst das moderne 50mm G nicht wirklich besser, da habe ich den Eindruck, dass es unter manchen Bedingungen sogar etwas stärker herauskommt. Leider ist das eigentliche Motiv etwas unscharf geraten, wahrscheinlich habe ich wieder zu sehr vor und zurück gewackelt. Makros sollte man grundsätzlich mit Stativ machen, ich merke das immer wieder. Die Fokusebene liegt jedenfalls etwas zu weit hinten, dadurch sind die hinteren Blütenstände scharf und nicht die vorderen, die wahrscheinlich besser gewesen wären.


Das Bild mit der Hexennase ist sicher auch schon so oder so ähnlich hier drin gewesen. (Nikon Series E 50mm, 1/500s, f/1.8.) Im Gegensatz zum Efeu habe ich hier den Fokus relativ gut getroffen: Man kann sogar die Spinnenweben unter der Nase noch erkennen. Gut, ich musste mich hier auch viel weniger strecken, um den richtigen Winkel hin zu bekommen. Ich finde jedenfalls, dass ich den Gesichtsausdruck dieser Holzskulptur recht gut eingefangen habe und dass sich ihr riesiger Zinken vor dem unscharfen Hintergrund sehr klar absetzt. ;-)

Als nächstes habe ich mal ein Frontal-Gegenenlich-Testbild versucht, um ein paar Flares und Ghosts zu provozieren. (Nikon Series E 50mm, 1/2000s, f/5.6.) Direkt in die Sonne hat der Belichtungsmesser der F601 noch immer gemeint, es wäre eine bis ein-zweidrittel Blenden über, aber ich finde, ich hätte durchaus sogar noch eine Blende runter gehen können, denn eigentlich wollte ich die Stadtmauer-Silouhette komplett schwarz haben, eben um die Flares besser sehen zu können, und die Weide im Vordergrund ist mir etwas zu hell geraten. Die sechseckige Blende ist jedenfalls schön zu erkennen und ziemlich genau so geworden, wie ich sie erwartet hatte. Daneben halten sich Flare-Streifen erstaunlich stark zurück und es gibt auch nur einige wenige punktförmige Kleckse innerhalb der Blendensechsecke. Gut finde ich die unscharfen Blätter am oberen Rand und die Wolken, die recht gut heraus gekommen sind.

Danach mal eine Weitwinkelaufnahme vom Himmel über der Stadtmauer. (Sigma 28mm, 1/1000s, f/2.8.) Wie gewollt ist hier der Himmel einigermaßen spektakulär bis dramatisch, leider ist die Mauer darunter aber etwas fehl am Platze, habe ich fast den Eindruck. Irgendwie ist es mir jedenfalls nicht gelungen, die Abendstimmung so richtig auf das Negativ zu bannen. Bin etwas zwiegespalten, was dieses Foto angeht.


Danach noch mal ein Überblick über die Burganlage, diese Mal mit dem "richtigen" Weitwinkel. (Nikkor 20mm, 1/60s, f/8.) Wieder ein krasser Himmel, aber irgendwie wirkt die Burg darunter irgendwie fast verloren, vor allem zwischen all dem wuchernden Gemüse davor und dahinter. Nicht, wie ich es haben wollte. Und außerdem wiedermal ein Beispiel dafür, dass man nicht einfach ein Ultraweitwinkel auf die Kamera klatschen kann, um "Alles" aufs Bild zu kriegen, und dann ein brauchbares Bild erwarten sollte. Ist also eher eines meiner schlechteren Bilder, das nicht nur an der Aufnahmetechnik und dem Medium krankt, sondern auch an sich eine schlechte Idee war.

Nachdem wir längere Zeit die Gleitschirmflieger beobachtet hatten, wie sie im Aufwind über den Bergen entlang des Siegtals ihre Kreise zogen, habe ich dann doch noch das Tele ausgepackt und einfach mal ein Bild gemacht, nur so, um zu wissen, wie das Ergebnis danach aussieht. (Nikkor 200mm, 1/2000s, f/5.6.) Und jetzt weiß ich es: Bei geschätzt drei bis vier Kilometern Entfernung sind 200mm eher lachhaft, wenn man auf Film fotografiert und nachher einen Scanner benutzt, dessen Auflösung ebenfalls ein leises Grinsen erzeugt; da ist dann nämlich nix mit rein croppen... Ansonsten lasse ich das hier mal so als Experiment stehen. So richtig schlecht ist nämlich auch wieder nicht. Halt nur auch nicht wirklich spektakulär.


Der Husky hingegen: Krasses Bild! (Nikon Series E 50mm, 1/125s (?), f/4.) Wie er seine Nase in Richtung Sonne streckt, um die letzten wärmenden Strahlen des Herbstes einzufangen. Die Bretter im Hintergrund, die in der tief stehenden Sonne glänzen. Der Schatten der Leine. Gefällt mir. Einziges Manko: Es geht hier so bergauf, dass ich mal wieder keinen Plan hatte, was waagerecht ist. Daher ist das Bild leider um ca 5° nach rechts gekippt. Mist. ;-)

Als ich die Gleitschirmflieger fotografiert habe und ich das Tele eh gerade drauf hatte, hab ich mir gedacht: "Was soll's?" ...und habe gleich noch eins von den Kühen im Tal hinterher geschieben. (Nikkor 200mm, 1/250s, f/4.) Die waren nur etwa halb so weit weg und so eine Kuh ist auch irgendwie von Natur aus schon größer, sodass sie im Scan tatsächlich erkennbar werden. (Sind wohl auch keine Kühe, sondern wohl eher die üblichen Jungbullen, die alleine auf der Weide stehen, weil sie sonst rum randalieren.) Erstaunlich gutes Bild, obwohl ich hier eigentlich ebenfalls nicht viel erwartet hatte. Schön kontrastreich trotz Offenblende. Diese sorgt auch dafür, dass die Vignettierung recht deutlich sichtbar wird und damit die Aufmerksamkeit noch stärker auf die Mitte des Bildes lenkt. Außerdem gefallen mir die unscharfen Vordergrundäste richtig gut, ebenso der Zaun am oberen Bildrand.

Beim nächsten Mal gibt es Bilder aus den Bonner Rheinauen. Bis dahin.

[1] Ja, das ist eine Monty-Python-Referenz.

Schwarz-weiß und analog, Teil 56: Der Hausberg

Film: Fomapan 100 #10, Kamera: Nikon F601

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Heute mal wieder ekeliges Regenwetter - also, außer Abends, aber dann war es mir auch zu spät -, das kann nur eins bedeuten: Schwarz-weiße Bilder, die mal analog waren, bevor ich sie durch meinen alten, schebbigen Scanner gejagt habe. Heute welche gemacht mit der Nikon F601 und diversen Nikon-Objektiven, also eigentlich so Standard.

Zuerst einmal haben wie da einen Blick ins Hanfbachtal. (Nikon Series E 50mm, 1/2000s, f/2,8.) Ein bisschen dunstig war es schon, aber es war auch noch recht früh und Ende Oktober ist es morgens schon was feucht in der Luft. Ansonsten war es ein ganz schöner Tag und die Fotos sind eigentlich alle ganz gut geworden, auch wenn dieses jetzt ein bisschen langweilig ist. Für Landschaft eignet sich s/w dann vielleicht doch nicht immer so gut.

Das Licht- und Schattenspiel zwischen den Bäumen die Höhenstraße hoch macht sich da schon besser. (Nikon Series E 50mm, 1/2000s, f/2,8.) Das Glitzern auf der nassen Straße hat schon was und kommt auf dem s/w-Film richtig gut raus. Genauso die Sonne, die sich hinter den Blättern versteckt. Schönes Bild, trotzdem dass das eigentlich eine ziemlich langweilige Kurve ist.


Als nächstes haben wir dann noch ein paar Eichenblätter, die auf dem feuchten Asphalt kräftig hell heraus stechen. (Nikon Series E 50mm, 1/1000s, f/1,8.) Etwas überbelichtet und auch nicht 100%ig scharf, weil ich da wirklich so nah wie möglich ran gekrochen bin, wie es ging. Bei den Entfernung ist f/1.8 aber auch wirklich sehr verwegen, vor allem, wenn man praktisch schon auf der Straße liegt, um noch durch den Sucher gucken zu können. Aber dafür ist das Bokeh im Hintergrund schon ziemlich cremig und macht sehr tolle, fast runde Bälle. Witziges Bild.

Praktisch genau so nah bin ich ich danach an einen Pilz heran gekrochen, aber dann doch eher mit mehr Blende, damit es schärfer wird. (Nikon Series E 50mm, 1/500s, f/4.) Leider bin ich nicht noch weiter von unten dran gekommen, der Winkel gefällt mir jetzt nicht sooo gut. Und ehrlich gesagt, ich hätte durchaus noch weiter abblenden können. Oder weniger. Die Grashalme im Hintergrund sind jedenfalls etwas stressig.

In der Mitte gibt es dann einen der Telekom-Masten. Mit Leine. Und mit Baum am Feldweg. (Nikkor 85mm, 1/2000s, f/2.8.) Das Portrait-Tele eignet sich auch hervorragend für Landschaft, sogar wenn diese nur in s/w auf dem Film landet. Das ist schon einigermaßen erstaunlich. Vor allem sieht der Himmel aus, als hätte ich ein Filter drauf gehabt, aber da war nur das übliche UV drauf, weil wegen gegen Kratzer und sowas. Cooles Bild, mit dem leicht unscharfen Mast im Vordergrund und den drohenden Wolken oben drüber.


Als nächstes hätten wir da ein Weitwinkel-Bild von einem Trecker. (Sigma 28mm, 1/30s, f/4.) Mit dem 20er wäre es noch besser geworden, dann hätte ich noch näher ran gehen können, aber das hatte ich wohl nicht dabei. Insgesamt bin ich erstaunt, wie scharf das Bild ist, da das Objektiv ja auf der Digitalen mittlerweile auf -30 oder sowas korrigiert wird. Der Himmel ist bei der Belichtungszeit natürlich völlig überstrahlt, aber der Trecker selber, so von unten, sollte ja richtig raus kommen. Hatte ja so meine Zweifel, dass das Bild was wird, aber der Belichtungsmesser der F601 hat in der Punktmessung offenbar gute Dienste geleistet. Insgesamt ein gutes Bild, und sogar beinahe gerade! ;-)

Als nächstes habe ich aufs Tele gewechselt, um das Schaf zu fotografieren, aber trotzdem, dass ich die Kamera auf dem Zaun versucht habe zu stabilisiert, ist es leider etwas verwackelt. (Nikkor 200mm, 1/15s, f/5.6.) Da hätte auch f/4 nichts gebracht, da wollte ich lieber etwas mehr Schärfe im Bild haben. Andererseits sieht diese leichte Verwackelung auch wieder sehr interessant aus. Jedenfalls ein sehr interessantes Bild. Kann man auch mal machen, wenn man - so wie ich - etwas experimentierfreudig ist! Es muss nicht immer alles perfekt sein; von perfekt haben wir im digitalen Zeitalter eh schon zu viel!


Als ich dann mal wieder an dem Basketball-Korb vorbei gekommen bin, konnte ich auch da wieder nicht widerstehen und musste einfach ein Bild machen. (Nikon Series E 50mm, 1/60s, f/4.) Und was soll ich sagen: Ein Klasse Bild ist draus geworden! Schön scharf, wobei der Hoop noch etwas schärfer sein könnte. (Das Wetter war, wie man an den Belichtungszeiten sehen kann, leider nicht mehr ganz so schön hell wie am Anfang des Morgens; deswegen war bei f/4 leider Schluss, auch wenn ein, zwei Blendenstufen besser gewesen wären.) Der Himmel ist jedenfalls schön unscharf. Und die Position des Korbes ist genau an der Stelle, wo ich ihn hin haben wollte. Gefällt mir sehr gut!

Weiter den Berg runter bin ich dann an dem gefesselten Bär vorbei gekommen, den ich ja schon von meinen sommerlichen Besuchen bei der Physio um die Ecke kannte. (Nikon Series E 50mm, 1/60s, f/4.) Auch hier war es leider nicht hell genug, noch ein oder zwei Blendenstufen drauf zu legen, um den Bär noch schärfer zu bekommen. Aber trotzdem ist das Bild ganz gut geworden.

Um die Ecke leuchteten mich dann ein paar lila Blüten an, die sich etwas im Schatten versteckt hatten. (Nikon Series E 50mm, 1/60s, f/4.) Auch hier finde ich, das Bild ist ziemlich gut geworden, könnte aber schärfer sein. Gleiches Problem wie oben: Bei der Entfernung sind kleinere Löcher einfach schärfer, aber das Licht war nicht ausreichend. Wobei ich es hier vielleicht einfach mal hätte versuchen sollen: Die Blüten, die eigentlichen Objekte meiner Begierde, hätten sicherlich auch bei f/5,6 noch gut ausgesehen und der Hintergrund hätte auch nicht wirklich gelitten, wenn er dunkler geworden wäre.


Das letzte Bild an diesem Morgen stammt aus dem eigenen Garten: Die letzten Fliederblüten. (Nikon Series E 50mm, 1/2000s, f/2.8.) Ganz nett gewordenes Bild, auch wenn ich den Winkel vielleicht noch länger hätte ausknobeln sollen. Nennen wir es einfach einen Blütenschnappschuss.

Die folgenden Bilder sind dann ein paar Tage später entstanden. Thematisch passen die aber besser hier rein und es sind nur vier, das lohnt sich gar nicht für einen eigenen Artikel. Also hier rein. Zuersteinmal haben wir hier das verrückte Huhn im Garten der direkten Nachbarn. (Nikon Series E 50mm, 1/2000s, f/4.) Wie man an der Belichtungszeit-Blenden-Kombi sieht, hat hier die Sonne kräftig geschienen. Sieht ganz gut aus, obwohl auch hier ein paar Blenden mehr gut und im Gegensatz zu oben auch durchaus drin gewesen wären.

Dann mal wieder ein Pferdebild, wir hatten ja auch schon so lange keines mehr. (Nikon Series E 50mm, 1/1000s, f/4.) Im Schatten erscheint das Pferd schon beinahe silouhettenhaft, während der Hintergrund ziemlich im überbelichteten Bereich liegt. Auch ein ganz nettes Bild.



Den Hundepfad rauf habe ich dann mal wieder die Pilze auf dem Baumstamm vor die Linse genommen und mal wieder ganz bewusst eine sehr weit geöffnete Blende verwendet, um viel Hintergrund-Bokeh hin zu bekommen. (Nikon Series E 50mm, 1/2000s, f/2.) Trotz der dadurch auch in den Pilzen vorhandenen Unschärfe ein ziemlich krasses Foto, das mir wiedermal sehr gut gefällt. Ich liebe weit offene Blenden! Aber auch der Winkel und die Enfrenung stimmen wirklich hundertprozentig! Sehr schön.

Und als letztes heute: Eine Biene im Twingo! ;-) (Nikon Series E 50mm, 1/1000s, f/2.) Dadurch, dass die genau in einem Sonnenstrah hing, während der Hintergrund eher schattig geblieben ist, wirkt die Biene ziemlich gut. Auch nicht ganz scharf, aber damit muss man bei dem Objektiv und diesen weiten Blenden wohl leben.

So, nächstes Mal dann Bilder aus Blankenberg, da war ich ja auch nicht schon hundert Mal! ;-)