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Schwarz-weiß und analog, Teil 58: Rheinauen Bonn

Film: Fomapan 100 #10, Kamera: Nikon F601

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Nachdem letzte Woche dann doch mal der Winter über Deutschland herein gebrochen ist und im Norden Schneeverwehungen den Verkehr zum Erliegen gebracht haben, kann man sich ja denken, wie es hier im Rheinland aussieht; und ein Blick aus dem Fenster bestätigt die Vermutung: Japp, in der Tat, nichts! ;-) Also, fast nichts: Es friert Stein und Bein, und das schon seit Tagen. Nachdem ich mir gestern fast die Nierenverkühlung geholt habe, als ich mit dem Rad die beiden größeren Seen der Umgebung abgefahren habe, habe ich heute beschlossen, trotz strahlenden Sonnenscheins lieber zu Hause zu bleiben. Es waren laut meiner Uhr nämlich wieder nur maximal -1°C hier. Nein, danke, nicht schon wieder!

Deshalb machen wir heute also einen kleinen, schwarz-weißen Ausflug in die Bonner Rheinauen und die nähere Umgebung. Ich erinnere mich, das war Ende Oktober und ein sehr schöner, sonniger Herbsttag, was auch auf den Bildern sehr gut zur Geltung kommt. Die meisten Bilder sind mit dem Series E 50mm gemacht - ich glaube, nur für 2 oder 3 habe ich das Objektiv gewechselt - und man kann gut erkennen, dass die Kombination aus F601 und Series E die tiefstehende Sonne liebt!

Als allererstes Bild haben wir hier einen Blick auf den Posttower. (Nikon Series E 50mm, 1/2000s, f/4.) Viel Himmel, viele Bäume, ein Hochhaus aus Glas in der Mitte: Nettes Bild. Jetzt nicht überragend, aber durchaus brauchbar. Und bei f/4 auch gut scharf.

Das zweite Foto ist eines der Besten auf dem ganzen Film: Der Springbrunnen in den kleinen Pool bei den Rosen. (Nikkor 85mm, 1/2000s, f/2.) Das sprudelnde Wasser setzt sich perfekt gegen die im Hintergrund verschwimmenden Büsche und Bäume ab. Aber besonders gut gefallen mir die sich auf der Wasseroberfläche ausbreitenden Wellen, die die Spiegelung in regelmäßigen Abständen unterbrechen, sowie die Blubber-Blasen, die auf den Betrachter zu geschwommen kommen. Außerdem haut mich der Kontrast vom Sockel! Perfekter Winkel gegen die Dunkelheit im Hintergrund. Geiles Foto! Würde ich mir in A3 an die Wand hängen wollen.


Die Römischen Grabsteine im Schatten machen sich allerdings auch ganz gut. (Nikon Series E 50mm, 1/250s, f/4.) Weniger krasser Kontrast gibt diesem Bild etwas Beruhigendes, finde ich. Das eher sanfte f/4-Bokeh ist auch gut im Hintergrund verteilt, dominiert das Bild schon fast, während der Stein links und der Weg darunter richtig schön scharf sind. Außerdem finde ich die Delfine ja sehr hübsch.

Dann haben wir noch einen Abstecher in den kleinen Japanischen Garten gemacht. Dort steht der kleine Turm zwischen den Bäumen am Teich und spiegelt sich im Wasser. (Nikon Series E 50mm, 1/1000s, f/4.) Auch ein ganz nettes Bild, wenn auch vielleicht etwas unruhig. Das viele Geblättere von den umgebenden Bäumen ist schon etwas viel. Trotzdem ein ganz brauchbares Bild geworden.

Das kleine lampenartige Dings gefällt mir da schon besser. (Nikon Series E 50mm, 1/250s, f/4.) Schön viel Kontrast, davon lebt die s/w-Fotografie ja. Und die Reflexion im Wasser: Super scharf! Leider ist der Hintergrund etwas verwaschen und überbelichtet; wenn der jetzt noch etwas dunkler wäre, wäre es perfekt.

Den Turm habe ich dann noch aus der Nähe mit dem Weitwinkel gegens Licht genommen. (Sigma 28mm, 1/250s, f/4.) Das Weitwinkel biegt den nach oben etwas in die Bildmitte, aber das sieht schon gar nicht so falsch aus. Vielleicht hätte ich bei der Belichtung noch eine Blende drauf legen sollen, der Vordergrund ist mir etwas zu hell geraten, die Wolken hätten gerne noch ein bisschen mehr heraus kommen können. Aber ansonsten ein ganz gutes Bild, bei dem man den leichten Nebel im Objektiv kaum wahrnehmen kann (was gerne mal passiert im Gegenlicht).



Da ich die hochkanten Fotos alle gruppiert habe, damit das im Artikel nachher besser aussieht, kommen dann auch direkt noch drei weitere, beginnend mit dem Posttower, der sich im Gebüsch versteckt. Ja, da muss man schon ganz genau hin gucken! (Oberhalb links vom linken Grabstein.) Die Steine waren aber auch das eigentlich Motiv, das ich hier ins Auge genommen hatte. (Nikkor 20mm, 1/125s, f/2.8.) Das Ultra-Weitwinkel mach hier einen sehr guten Eindruck, finde ich. Ich hätte vielleicht noch näher an den Grabstein heran gehen sollen, besonders weil das mit dem Posttower im Hintergrund ja eh nicht richtig geklappt hat.

Als wir dem Posttower dann näher kamen, habe ich mal ein richtiges Foto von ihm gemacht, auch wenn das mit dem Geradehalten der Kamera ja bei mir bekanntlich so ein Problem ist. (Nikon Series E 50mm, 1/2000s, f/5,6.) Gegen das Licht und die Wolken macht er aber trotzdem einen guten Eindruck. Musste ja auch weit genug abblenden, um überhaupt auf eine Zeit zu kommen, die die F601 unterstützt. Insgesamt aber ein spannendes Bild, auch wenn der Turm etwas schief steht. Habe mich wohl zu sehr am Baum links orinetiert.

Das dritte Bild schließlich finde ich extrem gut gelungen: Das "neue" WCCB mit seiner spiegelnden Glasfassade. (Nikon Series E 50mm, 1/2000s, f/4.) Mit dem Putz-Aufzug an der Oberkante sieht das richtig, richtig gut aus. Noch eines der besseren Bilder auf diesem Film. Schön viel Kontrast, starke, gerade Linien. Gefällt mir gut.

Wenn man schon von den Rheinauen nach Norden läuft, sollte man auch einen Abstecher zu Adenauers Kopf machen. (Nikon Series E 50mm, 1/125s, f/4.) Er sieht ja schon etwas verknautscht aus, oder? Aber so als s/w-Foto macht er sich doch ganz gut, nicht wahr? Gut, ich hätte die Kamera mal wieder 1° nach rechts drehen sollen, ungefähr, aber ohne Stativ bin ich doch etwas aufgeschmissen.


Wenn man schon den Herrn Adenauer besucht, kann man ein paar hundert Meter weiter auch noch am Museum König anhalten und den Löwenkopf fotografieren. (Nikon Series E 50mm, 1/250s, f/1,8.) Bei Offenblende hebt er sich auch einigermaßen gut vom unscharfen Hintergrund ab. Sehr cooles Bild. Noch ein sehr gutes auf diesem Film. (Dieser Nachmittag war sowieso sehr ergiebig, was hervorragende Bilder angeht!)

Zuletzt dann noch der 50er-Jahre Bundesadler am ehemaligen Bundeskanzleramt, dann ist der Film auch tatsächlich voll gewesen. (Nikon Series E 50mm, 1/60s, f/4.) Ebenfalls ein sehr gutes Foto, das ich aber - ich muss es gestehen - nachher um das berühmte eine Grad gedreht habe, denn die Mauer sollte schon gerade stehen. Aber auch hier: Schön viel Kontrast, viel Struktur in den einzelnen Steinen der Mauer, und das unscharfe Museum König im Hintergrund setzt dem Bild die Krone auf. Noch ein richtiges Schmuckstück.

Damit war der Film dann auch zu Ende, wie gesagt; nächstes Mal geht es weiter mit der #11, ebenfalls mit der F601 belichtet, und zwar im Siebengebirge. Ich verspreche nicht zu viel wenn ich sage, dass da auch ein paar sehr gut gelungende dabei sind.

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