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Schwarz-weiß und analog, Teil 73: Verkratztes Seelscheid

Film: Fomapan 100 #15, Kamera: Revue 4, Dezember 2020

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Da ich heute mal wieder in Seelscheid war, aber das Wetter eher so besch***en war, dass ich keine Fotos gemacht habe, ist es denke ich ganz passend, einen s/w-Artikel raus zu hauen, der thematisch passt: Bilder vom Seelscheider Friedhof. Weil, das Wetter war echt unterirdisch! Get it? Get it? :-D ;-) (Je erschöpfter der Autor, desto sinnfreier die Witze.)

Wie auch immer! Alle Bilder sind mit der Revue 4 und dem dazugehörigen Industar 61 entstanden. Und auch ganz am Ende des Filmes sind noch immer ein paar Kratzer auf den Negativen, die entstanden sind, als ich den verhakten Film aus der verkanteten Kamera piddeln musste. Sie sind aber eher dezent, im Vergleich zu dem, was im letzten Eintrag abging.

Zuerst haben wir hier einen leicht unscharfen Bagger. (1/125s, f/4.) Es musste schnell gehen, die waren gerade dabei, den weg zu fahren. Und mit der Messsucherkamera schnell den richtigen Fokus zu finden, das ist schon nicht ganz so einfach. Echt nicht für Schnappschüsse gebaut. Naja, stimmt so halb: Als die Kamera neu war und das Objektiv sich noch nicht ganz so schwergängig drehen ließ, weil sämtliche Schmierung in den letzten 50 Jahren ausgetrocknet ist, da hätte man vielleicht auch Schnellschüsse machen können. Außerdem war das Sucherbild bestimt auch mal besser. Aber man nimmt, was man kriegt! ;-) Und wir kriegen: Ein eigentlich fast schon annehmbares Foto. Viel unschärfer als sonst ist es jetzt auch wieder nicht, das Objektiv ist ja eh nicht mehr so dolle. Ich wiederhole mich. ;-)


Gut, der Wasserhahn ist schon schärfer. (1/250s, f/2,8.) Hierbei handelt es sich hauptsächlich um einen Bokeh-Test des Industar. Leider ist aber im Hintergrund alles ziemlich einheitlich grau geworden, da waren wohl nicht genügend Lücken zwischen den Gebüschen, als dass ich ein paar Blendenabbilder raus bekommen hätte. Man kann aber erahnen, dass das Objektiv bei Offenblende zumindest leichte Verzerrungen in den Ecken produzieren würde. Zudem wollte ich testen, wie stark das Sucherbild vom tatsächlichen Foto abweicht, wenn man so nah an ein Objekt ran geht. Die Antwort ist: Etwas. Aber wenn man das weiß, kann man es korrigieren. Ansonsten ein ganz nettes Bild, nur eben der Hintergrund ist etwas langweilig.

Das vorletzte Bild auf dem Film stammt von der Kirche, die ich dieses Mal quer durch die Bäume fotografiert habe. (1/500s, f/2,8.) Der Vordergrund hat praktisch null Unschärfe, sodass dieser Test nicht das gewünschte Ergebnis ergeben hat. Dabei war der vorderste Baum vielleicht gerade mal 15 Meter weit weg. Dementsprechend ist auch nichts Interessantes in dem Bild zu sehen: Technisch so lala, vom Motiv her langweilig bis uninteressant. Aber halt auch nicht das Schlimmste, was ich je hier ausgestellt habe.


Zu guter Letzt noch das Hunde-Verboten-Schild. (1/250s, f/4.) Hier habe ich die Sucherabweichung etwas überkorrigiert, wie man daran sieht, dass das Schild nicht in der Mitte ist, wo es eigentlich hin gehört hätte. Da weiß man echt nicht, was man am Ende kriegt, wenn man so eine Kamera auf so kurze Distanz benutzt. Bei f/4 ist der Hintergrund noch immer sher unscharf, aber die einzelnen Äste sehen schon etwas unruhig aus. Ansonsten ist es wie immer sehr schief. Passiert mir ja immer! ;-)

Und das wars auch schon. Nur vier Stück heute, das ist auch mal eine Abwechslung, wenn ich doch sonst immer 20 und mehr hier in einen Artikel quetsche!

Beim nächsten Mal: Foma 100 Film #16 stammt von Ende Dezember 2020 und wurde mit der Olympus belichtet. Das war zu der Zeit, als meine Nikon gerade in Reparatur war und ich nebenbei getestet habe, ob an der OM 10 jetzt der Fokus wieder stimmt, weshalb in meinem Spreadsheet nicht nur die Belichtung sondern auch die Entfernung, die ich am Objektiv eingestellt hatte, mit drin steht. Ich bin mir da noch nicht ganz sicher, wie ich den Film aufteile, denn ich habe sehr viele Fotos aus Hennef, die aber zeitlich nicht zusammen hängen, und nur ganz wenige von wo anders. Naja, mal sehen.

Bunt, in Farbe und analog, Teil 1: Die Wahner Heide

Film: 127 Crossbird 200 (C41) #1, Kamera: Yashica 44 LM, März 2021

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Vorweg: Ich habe damals zwei dieser Filme zu dieser Kamera gekauft, weil sie die billigere Alternative von zwei waren. (Wenn man 13,- Euro als billig bezeichnen möchte. Aber 127 ist heutzutage ja ein wirklich exotisches Format, von daher beschwere ich mich nicht zu sehr.) Den zweiten der Beiden werde ich aber versuchsweise mal als Diafilm E6 entwickeln lassen, denn auch wenn das Ergebnis interessant aussieht, es überzeugt mich als Puristen nicht wirklich. Die Farben, die bei der Cross-Entwicklung in C41 raus kommen, sind mir dann doch etwas zu fancy. Oder nicht fancy enough? Schwer zu sagen, wo ich da stehe... ;-)

Jedenfalls war dieser Film ein Pain in the proberbial Butt beim Einscannen: Ich habe noch nie etwas erlebt, das so unbedingt und ohne Kompromiss zurück in die Form will, wie es - zugegebener Maßen - über Jahre hinweg aufgerollt war. Ich habe die eine LM 44 vor etwas über einem Jahr gekauft und mir relativ zügig die beiden Filme im Internet organisiert. Da die aber jetzt schon dieses Jahr ablaufen, nehme ich an, dass die insgesamt eher schon ein oder zwei Jahre lang vorher auf die Spule gedreht im Laden gelegen haben. Davon abgesehen, habe ich keine Ahnung, ob es sich bei dem Fim tatsächlich um "frisches" Material handelt, das extra dafür hergestellt wurde, oder ob das noch aus uralten Zeiten irgendwo rum lag und nur auf das entsprechende Maß zugeschnitten wurde. Mein Plan ist auf jeden Fall: Es gibt so ein praktisches, 3D-gedrucktes Teil, in das man einfach nur eine Rasierklinge einsetzt (oder war es ein Teppichmesser?) und dann kann man sich seine 120 Filme auf 127 zurecht schneiden. Das würde ich tatsächlich mal mit den billigen Fomapan machen, glaube ich. Was mich bisher davon abhält, ist der nicht ganz günstige Preis von knapp 50 Euro ohne Versand! Es gibt auch Leute, die das mit einem Zigarrenschneider machen, aber ich bin mir nicht sicher, ob der am Ende nicht mehr kostet... ;-)

Der Film ist zudem schmaler als das Plastikteil mit Diffuser, der bei meinem uraltem Epson-Scanner dabei war, weil das nun mal für 120 Rollfilm gemacht ist. Außerdem hat das Labor mir den natürlich geschnitten und die Yashica macht relativ kurze Stege zwischen die einzelnen Bilder. Kombiniert mit dem Aufroll-Problem heißt das, dass ich beim besten Willen keine glatten Scans hin bekommen habe. Ich habe aber tatsächlich erst nach 2/3 des Filmes und mehreren Anläufen aufgegeben und nach einer Alternative gesucht. Diese habe ich dann in einer alten Glasscheibe eines Bilderrahmens gefunden: Den Film einfach so flach wie möglich auf die Scanner-Scheibe, mit den Handschuhen an den Fingern so glatt wie möglich ziehen und dann vorsichtig die Scheibe drauf. Hat den Nachteil, dass ich nicht weiß, wie scharf der Scan jetzt tatsächlich wird. Grundsätzlich sollte der Scanner sowohl direkt auf die Scheibenoberseite als auch etwa einen Millimeter darüber fokussieren können, schließlich muss er Papiervorlagen direkt vom Glas als auch Negative im entsprechenden Halter hin bekommen. Nur eben weiß ich nicht, ob der in der Software gewählte Vorlagen-Modus den Fokus eben beeinflusst und im "normalen" geht die Lampe in der Durchlichteinheit nicht mit an. Zudem fehlt so auch der zusätzliche Diffuser, was die Streifigkeit der Duchlichteinheitenlampen evtl. sichtbar machen könnte. (Also, zusätzlich zu den Streifen der defekten Pixel!)

Genug der technischen Probleme, ich wollte eigentlich was zu den Fotos schreiben, die ich aus dieser wunderschönen, überwältigenden, sexy Yashica heraus bekommen habe. Da ich erst mal testen wollte, ob die Kamera und der Verschluss und all der ganze Rest überhaupt funktionieren, hatte ich keine großen Erwartungen und habe einfach mal auf alles drauf gehalten, was ich in der Heide finden konnte. Zum Beispiel einen Baum. (1/500s, f5,6)


Das Ergebnis ist erstaunlicherweise ein Baum. Nun sah es aber Ende März definitiv nicht aus wie in der Wüste; ich weiß nicht, wo das Grün hin ist. Im Histogramm ist definitiv etwas Grün zu finden, nur wenn ich da zu viel dran drehe, wird der Himmel cyanfarben. Das will ich dann auch nicht. Ich schiebe das also darauf, dass der Crossbird eigentlich ein Positiv-Film ist, der beim Entwickeln in der Negativlösung seltsame Dinge macht. (Oder ist das genau der Effekt, den ich will? Dass der Himmel cyan wird?) Überhaupt sind die Bilder vom Dynamik-Umfang her sehr eng. Mit einem professionellen Scanner könnte man da bestimmt mehr raus holen, aber sowas habe ich nun mal nicht. Die größte Bandbreite hat das Blau, das ich fast als "normal" bezeichnen würde. Deshalb habe ich versucht, mich daran zu orientieren. Es war schließlich ein schöner, sonniger Frühlingstag und der Himmel war extrem Azur.

Das Bild selber ist jetzt nicht besonders spannend, aber auch nicht zu schlecht. Die Schärfe der Yasica ist sehr gut, selbst nachdem ich mit der Glasplatte gescannt habe. Einen sichtbaren Unterschied zum Filmhalter habe ich nicht bemerkt, allerdings habe ich auch nur bei 3200dpi gescannt, um die Datenmenge etwas einzudämmen. Dabei kommen Bilder raus, die knapp unter 5000 Quadratpixel haben. Herunter gerechnet auf 2048x2048 sollte das also ungefähr dessen entsprechen, was der Scanner tatsächlich leisten kann - alles Höhere ist meistens nur eine dreiste Lüge Beschönigung der Tatsachen durch das Marketing-Department. ;-)

Und je länger ich mir das Foto anschaue, desto besser finde ich die Farben sogar. Oder vielleicht liegt es auch an der eingeschränkten Farbwiedergabe meines Notebooks hier draußen im Garten, wo mir die Sonne in die Augen ballert und das Display im Schatten des Sonnenschirms steht, damit man überhaupt was erkennen kann. Wer weiß, vielleicht gewöhne ich mich aber auch einfach an diesen Pseudo-Retro-Hipster-Farbraum! ;-) (Nichts gegen Hipster, einige meiner besten Freunde... äh, nee, den Satz schreibe ich lieber nicht zu Ende.) (Für alle, die das nicht direkt verstanden haben sollten, das sollte Selbstironie sein. :-D )

Das zweite Bild sieht ähnlich aus, da es auch ein ähnliches Motiv zeigt, nur dieses Mal sind es mehrere Bäume und ein Stapel gestapelten Holzes, das die Waldarbeiter aufgestapelt haben, nachdem sie mit den toten Käfer-Bäumen durch waren, die im letzten Jahr ja zu Hauf angefallen sind. (1/500s, f/8.) Das Komponieren eines Bildausschnitts ist bei einer Kamera wie dieser extrem ungewohnt, wenn man wie ich eigentlich schon immer durch einen Sucher geschaut hat, der einem das Bild richtig rum dreht. Das macht die Mattscheibe hier auch, allerdings nur in der Horizontalen, sodass das Bild zwar richtig rum steht (durch den Spiegel, der das Bild nach oben projiziert), links und rechts aber für mein Verständnis vertauscht ist, sodass ich bei jedem Korrekturversuch erst mal in die falsche Richtung geschwenkt habe. Hat was gedauert, bis ich das raus hatte. Ganz so zentral wollte ich den Holzstapel nämlich eigentlich gar nicht haben. Trotzdem, ein befriedigendes Ergebnis.

Bild 3 zeigt wieder Bäume, zwischen denen sich dieses Mal aber kein Holzstapel sondern einer der alten Munitionsbunker versteckt, die es im ehemaligen Truppenübungsgebiet gibt. Oder war das zur Beobachtung des Manövers? Wer Ahnung hat, melde sich! Netter Schattenwurf, wieder sehr rotlastig. Das irritiert mich sehr, denn von den Reviews dieses Filmes her hätte ich eher auf ein zu grünes Bild getippt. Oder habe ich nicht genug an den Kurven gedreht? An dieser Stelle habe ich schon dran gezweifelt, ob ich nicht doch als Positiv hätte scannen müssen, aber in den späteren Bildern sind Stellen, die definitiv rot waren und auch so raus gekommen sind. Ich gebe also weiterhin dem Cross-Entwickeln die Schuld. ;-)


Oben auf dem Bunker befinden sich rostige Lüftungsrohre, die ebenfalls ein gutes Motiv abgegeben habe. (1/500s, f/5,6.) Auch hier kommt ein weiterer Kritikpunkt an diesem Film zum tragen: Ich hätte gerne auch mal die längeren Zeiten der Kamera getestet, aber da der Film eine Nenn-Empfindlichkeit von ISO 200 hat, war es dem hier draußen in der Heide einfach zu hell! Da der einzige andere Film, der zur Auswahl stand, allerdings ein 400er war, hätte mir das da auch nicht geholfen. Diese Kameras stammen aus einer Zeit, als man noch mit ISO 50 oder 25 Fotos gemacht hat, bevor diese modernen, lichtempfindlichen Emulsionen auf den Markt kamen. Da waren 1/500s schon so schnell, dass man durchaus mit Offenblende Bilder machen konnte, was ich jetzt leider nicht zu testen vermochte.

Das Bild selber gefällt mir jedenfalls ganz gut, auch wenn der Birkenast oben links etwas sehr prominent und scharf ist. Ich kämpfe da noch etwas mit dem quadratischen Format! ;-) Die Abbildungsleistung des Yashica-Objektivs ist jedenfalls sehr gut, habe ich den Eindruck. Sollte es auch, bei einer Kamera, die damals sicher nicht ganz billig war, und heute auch nicht günstig zu bekommen ist. (Ich würde mal sagen, das ist das teuerste Stück Retrofototechnik, das ich mir je angeschafft habe.)

Bild #5 zeigt den Mast auf dem Telegraphenberg, und hier sieht man auch ganz eindeutig: Rote Gegenstände bilden sich auch in einem sehr leuchtendem, satten Rot ab, zB die Leitplanke unten und das lackierte Gitter oben. Grün hingegen fehlt nach wie vor fast völlig. (1/500s, f/8.) Aber ansonsten ein sehr schönes Bild. (Wenn man die Fotos übrigens auf s/w umrechnet, sehen sie alles in allem richtig gut aus, aber ich wollte ein bisschen meine Erfahrungen mit diesem Film wiedergeben, wie er aus meinem Scanner heraus kam.) Leider ist es nicht ganz scharf, da ich ein bisschen zu sehr auf deie Vordergrund-Äste geachtet habe, statt einfach auf Unendlich zu drehen und die 8er-Blende sich um den Rest kümmern zu lassen. Eh, well... close enough! ;-)


Zuletzt noch mal der Telegraphenbergmast, aber aus einer anderen Position und mit einem steileren Winkel. (1/500s, f/11.) Hier wollte ich mal sehen, was das Objektiv zu direktem Gegenlicht sagt. Ich bin beeindruckt: Praktisch keine Flares, schöne Silhouetten-Schärfe, kontrastreich (soweit man das bei dem Film sagen kann, den ich sowieso kräftig nachbearbeitet habe wegen der Farbe). Bei der (Scanner-)Auflösung lassen sich auch keine allzu großen Farbränder erkennen, Chroma-Fehler halten sich also im Rahmen. Die habe ich allerdings auch eher weniger erwartet, die alten Objektive sind zwar simpler aufgebaut als heutige, dafür aber meist doch sehr gut angepasst an die Kamera. Insgesamt also: Bestes Bild auf der Rolle bisher.

Die nächsten 6 Fotos kommen in einem separaten Eintrag. Diese Stammen dann aus der schönen Stadt Blankenberg, in der ich meinen Test am nächsten Tag fortgesetzt habe.

127 Preview

Heute war ein langer, langer Tag. Morgens in Seelscheid gewesen, eingekauft. Dann zum Arzttermin in Troisdorf am Krankenhaus. Schließlich noch ein Rezept in Siegburg abgeholt. Wenn ich also Corona kriege, dann weiß ich, an welchem Tag es passiert ist. (Man sollte keine Scherze machen, aber so ist es nun mal.)

Jedenfalls, unterwegs sind ein paar Fotos entstanden. Zum einen habe ich den s/w-Film in der Olympus voll gemacht, damit ich ihn gleich noch in die Entwicklung geben konnte. Konnte auch direkt einen Film auch wieder mit nehmen, nämlich den 127er Cossbird aus der Yashica LM 44. Kleines Sneak Preview:


Im die Negative positiv zu kriegen, musste ich sehr heftig an der Farbe drehen, aber immerhin: Es ist was drauf auf dem Film! Sieht schon mal gut aus. Muss jetzt nur noch raus kriegen, wie ich den am Besten scanne, weil der sich leider sehr stark aufzurollen versucht. Habe ihn jetzt mal in der Schutzhülle unter was schweres geklemmt. Mal sehen.

Außerdem ist mein Paket gekommen, was mancher vielleicht schon daraus entnommen hat, dass ich jetzt diese Schutzfolien habe. Dazu auch ein paar Handschuhe, damit ich die Negative nicht immer mit den fettigen Fingern anzupacken.

Schwarz-weiß und analog, Teil 72: Verkratztes Bonn

Film: Fomapan 100 #15, Kamera: Revue 4, Dezember 2020

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Da ich heute die Kopfschmerzen aus der Hölle habe - gestern wahrscheinlich zu lange mit frisch geduschten und noch feuchten Haaren sowie dem Kopfhörer oben drauf Zombies gejagt; ist ja auch wichtig, mit Freunden in Kontakt zu bleiben, gerade während so einer Pandemie[1] - gibt es heute den zweiten Schwung verkratzter Negative. Die Bilder drauf stammen von einem Bonn-Besuch im letzten Dezember und sind mit der Revue 4 und dem dazugehörigen Industar 61 gemacht. Die Kratzer habe ich dann beim Retten des Films aus der verklemmten Kamera rein gemacht. (Verstehe bis jetzt nicht so ganz, was sich da verklemmt hatte, denn nachdem ich den Film raus hatte, ließ sich die Krone problemlos auf die Rückspulposition drehen und alles klappte ganz hervorragend. Seltsam.) Die Kratzer gehen übrigens auch nicht weg, will sagen: Die Bilder haben alle ähnliche Schäden, hier in der Mitte des Filmes ist es ganz besonders schlimm.

Kommen wir zu den Fotos. Als erstes haben wir da ein Bild vom Rhein mit dem Posttower, einem Ausflugsschiff und dem Siebengebirge. (1/500s, f/8.) Ganz nettes Bild, bei der schnellen Belichtung und der Blende, die schon in den oberen Bereich des machbaren zu verorten ist, haben wir hier ganz viele Wolkenstrukturen im Himmel, was sehr hübsch aussieht. Dafür ist der Vordergrund allerdings etwas kontrastarm: Die 7 auf dem Schild kann man kaum noch erkennen.

Die Fassade der Uni Bonn habe ich hingegen um zwei Blenden heller belichtet, was man auch direkr sieht. (1/500, f/4.) Sehr schön scharf und kontrastreich (und schief). Ein technisch brauchbares Foto, bei dem ich allerdings gehofft hatte, dass die vergoldete Statue in der Mitte stärker zur Geltung kommt. Aber mit dem 50mm war die wohl etwas weit weg.



Unten am Rhein hatte ich vorher noch ein Foto vom Herrn Lenne zu machen versucht. Hier habe ich sehr in den Schatten der Uferbefestigung im Hintergrund hinein fotografiert, weshalb ich hier noch eine Blendenstufe langsamer unterwegs war. (1/250s, f/4.) Das Ergebnis: Der Kopf der Bonner Berühmtheit kommt sehr gut zur Geltung, ohne dass das Bokeh im Hintergrund völlig in Dunkelheit versinkt. Ach ja, auch dieses Foto ist schief, wie man sieht. Die Kamera ist relativ schwer und mit dem kleinen Sucher (und meiner dicken Brille) ist es nicht ganz einfach, die Fluchtpunkte und -linien zu finden. Andererseits ist die Laterne mitten im Bild, hätte mir schon auffallen müssen! Immerhin ist der Kopf schön scharf.

Dazu passend habe ich die moderne Kunst mit ihren Highlights auch direkt mal versucht, die man auf dem Weg vom Rhein hoch zur Uni findet. (1/250s, f/4.) Auch nicht gerade, aber durch die seltsame Form der Plastik fällt das gar nicht so auf. Auch fällt der Kratzer nicht so auf, da es oben rum eh sehr hell ist. Auf jeden Fall eines der besseren Bilder auf dieser Rolle. Besonders witzig fand ich den Kanalreinigungswagen der Stadtwerke im Hintergrund; der war einer der Gründe, weshalb das Bild so schief ist, denn es musste schnell gehen, als die Ampel grün wurde. ;-)

Apropos Kunst: Vor der Galerie in der Stadt habe ich dann dieses Prachtstück erwischt. (1/60s, f/2,8.) Wie man an der Belichtung sieht: Hier zwischen den hohen Häusern war es dunkel. Ich fand aber die Einfassung des Kunstwerks durch den Spruch "in diesen Zeiten" gepaart mit der spärlichen Weihnachtsbeleuchtung auf der anderen Seite sehr witzig. Auch hier ist alles wieder schief, was war denn los, hatte ich an dem Tag irgendwie Innenohrprobleme und wusste nicht, wo unten ist? ;-)

Bei den eScootern fällt das gar nicht so auf, die liegen ja eh kreuz und quer. (1/60s, f/2,8.) Auch hier musste es schnell gehen, der Rewe-Wagen im Hintergrund ("Natürlich frisch", "besser leben.") fuhr schon langsam an, und den wollte ich unbedingt mit im Bild haben. Bei Offenblende ist der gerade unscharf genug, aber ein lichtstärkeres Objektiv mit mehr Unschärfe wäre schon witziger gewesen.


Zum Thema Kunst und Plastiken gibt es dann noch den stilisierten Adler vor der Oper, der auch immer wieder ein beliebtes Motiv ist. (125s, f5,6.) Dieses Mal ist er allerdings sehr kontrastarm geworden. Vielleicht doch lieber f/4? Man weiß es nicht. Vielleicht liegt es auch an den vielen Kratzern. Also, auf der Linse jetzt, obwohl die hier auf dem Negativ auch sehr prominent sind. Wie man sieht, war es auch recht bedeckt an dem Tag, vielleicht liegt es also auch einfach an dem vielen Streulicht.

Die Ananas-Sticker machen sich vor dem grauen Himmel und der unscharfen Brücke (Mit Stadtahn? Oder ist das einer von den langen Bussen, so einer mit Gelenk?) allerdings sehr gut, und das bei gleicher Zeit/Blende. (1/125s, f/5,6.) Besonders die Highlights auf den Aufklebern finde ich gut gelungen.

Mit den Fahnen im Gegenlicht habe ich dann mal wieder ein experimentelles Foto dabei, bei dem ich wirklich nicht abschätzen konnte, was dabei rum kommt. (1/500s, f/8.) Aber das Ergebnis ist erstaunlich brauchbar: Wolken erkennbar, aber auch die Köln-Düsseldorfer unten links im Schatten ist noch durchaus lesbar. Und dabei ausreichend scharf, was ich nicht gedacht hätte. Das Bild ist allerdings vielleicht etwas überladen, hätte mich evtl. auf nur eine oder zwei Fahnen konzentrieren sollen und dann in den Hochkantmodus wechseln sollen.


Die Efeu-Blüten unten an der Rheinpromenade sind ebenfalls etwas experimentell. (1/500s, f/2,8.) Hier hätte ich die schnelle Belichtung gegen ein paar Blenden mehr eintauschen sollen, denke ich, damit die Blüten alle scharf sind. So ist es eher nur mittelmäßig. Aber ich wollte halt wissen, wie unscharf der Hintergrund bei Minimaldistanz werden kann und hier ist die Antwort: Sehr. ;-) Wobei der Blendenblobb leicht links von der Mitte tatsächlich nicht ganz rund ist. Muss mal schauen, ob die Lamellen vielleicht nicht ganz gleichmäßig öffnen und schließen.

Unter die Berühmten Bonner, deren Antlitze man am Rhein findet, gehört auch der Ernst Moritz A., wie er auf den Vater Rhein hinaus blickt. (1/250s, f/8.) Oder guckt er nach Beuel? Hat er da was gesehen, was ihn interessiert? Hier habe ich jedenfalls eine schon recht große Blendenzahl gewählt, weil ich sowohl seine Hand als auch seine Nase scharf haben wollte. Licht hatte ich ja offenbar genug und ich glaube, schärfer als f/8 wird es nicht. Fazit: Bild ganz gut. Kratzer: Scheiße. Wie man sieht, hat der Film hier gegen Ende richtig gehakt und sich gewehrt, da sind richtig Löcher ins Material gerissen. Wo hatte der sich denn da verhakt?


Wenn man schon hier oben ist, kann man gleich noch ein Bild von einer der Kanonen machen, die hier oben stehen. (1/250s, f/4.) Dieses hier sogar mit Beuler Kirchturm. Schön scharf ist es, aber leider sind genau in dem Moment die Menschen, die ich eigentlich hinter der Kanone verstecken wollte, einen Schritt nach rechts gegangen und zack, waren sie im Bild. Mist.

Zuletzt das "7"-Schild, das ich am Anfang schon mal klein irgendwo in der Ecke mit drauf hatte, aber dieses Mal groß und prominent. (1/60s, f/8.) Warum diese Werte? Weil ich nach dem Entfernungs-Messen die Kamera über den Kopf gehalten und blind geschossen habe, weil ich den Winkel so haben wollte, dass noch was Horizont mit drauf ist, und da meine Augen nicht so weit oben sind, zum Nachmessen, lieber mehr Tiefenschärfe riskieren. ;-) Hat sogar beides einigermaßen funktioniert: Das Schild ist einigermaßen scharf, die Berge des Siebengebirges und der Posttower sind gerade so noch mit drauf. Mit 'ner Leiter hätte ich es besser hin bekommen, aber ich nehme, was ich kriege. Sieht ja auch doof aus, wenn man mit der Leiter am Rhein rum läuft! ;-)

Nächstes Mal: Verkratzte Fotos aus Seelscheid! Bis dahin.

[1] Ja, ich habe extra etwas Zeit investiert, um diesen Einschub so zu formulieren, dass er besonders zweideutig wirkt! (...und in zwei, drei Jahrzehnten, wenn wir Corona völlig vergessen haben werden, ganz besonders!) ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 71: Verkratztes Lanzenbach

Film: Fomapan 100 #15, Kamera: Revue 4, Dezember 2020

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Heute mal den ersten Eintrag (von drei), die ich aus dem verkratzten s/w-Film heraus bekommen habe. Die Kratzer stammen davon, dass sich der Film in der Revue 4 verhakt hatte und ich ihn manuell heraus piddeln musste; dabei ist er wahrscheinlich etwas fest an einer der Kanten vorbei geschrammt. Aber dafür habe ich offensichtlich erfolgreich die Lichtlecks im Vorhang abgedichtet, denn die sind weg und der Film ist ziemlich genau richtig belichtet. Alle Bilder sind mit dem Industar-61-Objektiv gemacht, ich habe ja kein anderes für die Rangefinder-Kamera.

Wie immer, wenn ich das Haus verlasse und an der Weide vorbei komme, wird das erste Bild, von dem ich nicht genau weiß, ob es überhaupt schon komplett auf dem brauchbaren Bereich des Films liegt, an das schmuddelige weiße Pferd verschwendet, das da immer steht. (1/250s, f/4) Es stand wohl relativ weit weg, wie man sieht, aber vor dem Baum ist es trotzdem ein ganz nettes Foto geworden.

Auf dem zweiten Bild haben wir das Fachwerk unten am Ende der Höhenstraße. (1/500s, f/4.) Wenn man etwas unterbelichtet und starke Kontraste im Bild hat, macht das Industar tatsächlich ganz schön scharfe Fotos. Muss mir vielleicht doch mal eine unverkratzte Version davon zulegen, so teuer sind die ja nicht. Der große, böse Kratzer zieht sich jetzt leider über einige Bilder, allerdings sind immer wieder welche dazwischen, auf denen er zum Glück nicht drauf ist.

So auch bei den Knospen am Magnolienbaum, die ich im Gegenlicht fotografiert habe - die sind dafür etwas unscharf; mit dem Entfernungsmesser solche Kleinigkeiten genau auszumessen, ist gar nicht so leicht. (1/500s, f/4.) Bei f/4 ist das Bokeh auch etwas unruhig und ansich ist das Bild glaube ich etwas zu dunkel belichtet. OK, so gibt es etwas mehr Herbststimmung her, aber es ist auch schwer, überhaupt was zu erkennen, weil praktisch keine Strukturen in den Knospen übrig geblieben sind.


Das Ziegenbild ist besser belichtet, allerdings war da der Zaunpfahl halb im Bild. (125s, f/2.8.) Kommt davon, wenn man nur durch den Sucher guckt und vergisst, dass das keine Spiegelreflex ist und das, was die Linse sieht, nicht unbedingtdas Gleiche sein muss! ;-) Die Ziegen sind dafür schön scharf geworden. Ansonsten hatten wir Fotos dieser Art schon genug, also nichts besonderes.

Deshalb hab ich gleich noch eins gemacht, dieses Mal aber ohne Zaunpfahl! ;-) (1/250s, f/4.) Der blöde Zaun stört etwas. Und ich hätte weiter runter in die Knie gehen müssen. Aber ansonsten ganz nett, mit der gleichen Einschränkung - hatten wir schon oft genug - wie oben. Aber bei ähnlichen Motiven kann ich auch immer ziemlich gut nachvollziehen, was die Quirks und Features (:D) der einzelnen Kameras und Objektive sind.

Das Geschenk am Weihnachtsbaum zum Beispiel sieht selber gar nicht so spannend aus, aber das Bokeh ist das eigentlich Interessante. (1/250s, f/2,8.) Bei Offenblende wird das im Hintergrund schon extrem weich, was bei dem kleinen, kompakten Objektiv schon einigermaßen erstaunlich ist. Das Paket selber habe ich allerdings leider auch nicht ganz scharf; wie man an den Tannennadeln ganz links oben sehen kann, lag mein Fokus ein paar Zentimeter hinter dem Paket. Die sind auch schön scharf geworden; hier unten im Tal war wenig Licht, das sich in den Kratzern hätte brechen können und so den Kontrast hätte kaputt machen können.

Die Hagebutten sehen auch einigermaßen scharf aus und der Halo-Effekt der Kratzer macht sich nur ganz leicht zu bemerken. (1/250s, f/2,8.) Die etwas hellere Belichtung ist auch ganz gut und die einzelnen Fachwerkstreben werden relativ weich wiedergegeben. Die Dachziegel sind vielleicht etwas unruhig, aber ansonsten technisch ganz gut geworden. OK, das Motiv selber ist halt etwas langweilig. Aber ich mag ja Gemüse-Fotos! ;-)


Die Belichtung ist auch bei den drei Schafen unten auf der Weide ganz gut geworden und über das Motiv kann man jetzt auch weniger streiten als zuvor. (1/125s, f/4.) Perspektivisch ist es allerdings etwas weniger gut gelungen, was aber daran liegt, dass der Weg halt so weit oben liegt und ich nicht näher oder anders an die Tiere ran gekommen wäre. Bei f/4 ist praktisch alles im Fokus, bis auf das bisschen Zaun unten links. Der weiße Popo des einen Viechs überstrahlt zudem leider etwas. Aber ich glaube, ich bin mal wieder zu selbstkritisch.

Das nächste Bild ist ein gutes Beispiel dafür, warum eine solch alte Kamera eher nicht für schnelle Schnappschüsse geeignet ist: Entweder hat man das Motiv unscharf im Bild, oder man stellt alles genau richtig ein, aber dann ist es weg. ;-) So auch bei diesem Schaf, das ganz nah an den Zaun ran kam. (1/60s, f/4.) Positiv: Zaun und Brennnessel sind total scharf. Und das war ja auch ganz genau das, worauf ich gezielt hatte! Wen interessiert schon das blöde Schaf?! :-D ;-) Haken wir mal unter "dumm gelaufen" ab, oder?

Der Baum im Gegenlicht ist hingegen sehr schön gelungen und die Weichheit, die die Kratzer auf der Frontlinse ins Bild bringen, arbeiten hier tatsächlich mal für mich: Eine sehr schöne, melancholische Herbststimmung. (1/500s, f/5,6.) Gefällt mir sehr gut. Fast, als wäre es etwas nebelig gewesen, was es aber nicht war. Erinnert mich ein bisschen an alte s/w-Horrorfilme, so "Hund von Baskerville" oder sowas...

Und dann gibt es noch mal ein Trecker-Foto. (1/60s, f/5,6.) Schade, dass der da tatsächlich mal weg gefahren worden ist, der war echt eines meiner beliebtesten Motive, das ich tatsächlich mit jeder Kamera-Objektiv-Kombo als Referenzbild benutzen konnte. Hier habe ich mal eine mittlere Blendenstufe testen wollen und das Ergebnis ist wirklich ganz gut geworden. Alles sehr schön scharf, praktisch alles ist im Fokus, und das Überstrahlen hält sich einigermaßen in Grenzen; nur kompositionstechnisch hätte ich etwas weiter nach oben zielen müssen. Alles in allem aber ein gelungenes Bild.



Irgendwo unterwegs habe ich dann dieses Bild vom Ölberg unter einer dicken Wolkendecke gemacht. (1/500s, f/5,6.) Ich weiß bloß nicht mehr, wo das war. Offenbar bin ich an dem Tag ja das Rosental hoch, dann am Trecker rechts abgebogen und von dort nach Söven gegangen, aber wo hat man denn da unterwegs einen solchen Blick auf den Ölberg? Muss ich beim nächsten Mal, wenn ich die Strecke gehe, mal drauf achten. Sehr dramatisch, jedenfalls, das Bild, wie das Licht durch die Wolken strahlt und der hell erleuchtete Himmel über dem Berg in der Ferne. Schickes Bild.

Wie man sieht, habe ich dann versucht, durch den Zaun hindurch die Herdenschutzhunde zu fotografieren. (1/500s, f/2,8.) Leider ist selbst bei Offenblende der Zaun im Vordergrund zu deutlich zu sehen. Da ist die eine-ein-Drittel-Blende, die ich an meinem Nikkor habe, sehr hilfreich, da zerfließt der Zaun so, dass er nicht mehr stört. Für einen schnellen Schnappschuss mit dieser doch einigermaßen schwer zu bedienenden Entfernungsmesserkamera trotzdem ganz gut gelungen. Etwas länger belichtet hätte es aber schon sein können.

Genauso das Pferd. (1/60s, f/4.) Das ist schon relativ lang belichtet, aber. Gut, auf der Digitalkamera hätte ich wieder gar keine Strukturen im Hellen oder im Dunklen, da ist Film noch immer besser. Also, zumindest bei meiner doch einigermaßen günstigen D610 und weil ich ja nie RAW fotografiere. Aber bevor ich mich zu sehr von der Technik ablenken lasse: Schönes Pferde-Foto.

Bei dem Weg muss ich wohl vergessen haben, den Fokus auf unendlich zu drehen, oder überhaupt was an der Kamera einzustellen. (1/125s, Blende irgendwo mittig zwischen f/2,8 und f/4.) Wobei: Da die Belichtung praktisch 100%ig korrekt ist, war das mit der Blende vielleicht sogar so gemeint. Kann mich nicht erinnern. Darüber habe ich dann aber wohl vergessen, auf Unendlich zu stellen, denn alles ist sehr weich und leicht unscharf. Bedienungsfehler. Aber trotzdem ein ganz hübsches Bild, finde ich; die Unschärfe hilft hier sogar, die Herbststimmung rüber zu bringen. Und der Kratzer sorgt zusätzlich für einen Vintage-Look! ;-)


Die Bank im Wald ist hingegen glaube ich einer der besten Shots auf diesem Film: Knackig scharf, guter Winkel, perfekt belichtet. (1/250s, f/2,8.) Der Kratzer nervt allerdings, aber da kann das Foto selber ja nichts dafür. Sehr, sehr schönes Foto.

Die Schatten im nächsten Bild waren mein eigentliches Ziel. (1/250s, f/8.) Da ich hier praktisch direkt in die Sonne gezielt habe, habe ich mehr oder weniger Sunny 16 angewendet, und dafür ist es recht gut gelungen. Nicht so schön wie das vorhergehende, aber gut genug!

Kommen wir zum Bullen auf der Weide, der schön in der Sonne gestanden hat. (1/500s, f/4.) Hier merkt man mal wieder, dass der Fomapan 100 in den dunklen Stellen durchaus gerne ein bisschen überbelichtet werden will, damit man Struktur - in diesem Fall - ins Gras bekommt. Auch ein sehr gutes Bild, außer, dass ich mir wünschen würde, der blöde Bulle würde andersherum stehen, sodass er ins Bild hinein blickt, statt heraus. Aber ich hatte nicht den ausreichenden Mut, auf die Weide zu gehen und ihn umzudrehen! :-D

Überhaupt sind die Bilder hier oben im Licht sehr gut geworden; die tiefstehende Sonne und das Pferd, das direkt in deren Richtung blickt... sieht gut aus. (1/500s, f/4.) Auch hier etwas überbelichtet, und die Strukturen am Boden kommen direkt viel besser raus. Dass da sehr viel Flare im Bild abgeht, liegt sicherlich auch wieder an den Kratzern, war in diesem Fall aber tatsächlich sogar gewollt: Wenn man es nicht verhindern kann, benutze es halt einfach zu deinem Vorteil! ;-)



Das nächste Bild ist schließlich auch tatsächlich so dramatisch geworden, wie ich es mir gewünscht hatte. (1/500s, f/4.) Auch hier wieder etwas überbelichtet. Leider so viele Kratzer im Bild, dass man kaum was vom dramatischen Himmel hat. Aber trotzdem gefällt es mir sehr gut. Besonders diese krasse Schärfe des Gatters vor dem unscharfen Pferd. Immer mit dem Licht, bei diesem Objektiv! ;-)

Zu guter Letzt noch ein Bild, direkt in die Sonne. (1/500s, f/11.) Einfach nur als Experiment. Sieht ganz witzig aus, wie die Äste so langsam aus dem grellen Feuerball namens Sonne auftauchen. Auf jeden Fall interessant, wenn vielleicht auch nicht unbedingt "schön". ;-)

Nächstes Mal: Verkratzets Bonn. Auch wenn ich kaum glauben kann, dass noch zwei andere Themen auf diesem Film drauf waren, nachdem ich bei diesem Spaziergang schon 20 Bilder verballert hatte...