Schwarz-weiß und analog, Teil 122: Sigma-Test in Seelscheid
Film: Fomapan 100 #27, Kamera: Canon EOS 10s, Objektiv: Sigma Zoom 28-70mm 1:2.8, August 2021
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Schon wieder habe ich viel zu lange meine in der Pipeline schlummernden Schwarz-Weiß-Fotos missachtet, es wird Zeit, noch ein paar davon zu veröffentlichen, bevor das neue Jahr beginnt.
Heute gibt es ein paar Testfotos, die ich mit dem (priovisorisch) reparierten Sigma Zoom 28-70mm gemacht habe, das zu der EOS eines meiner Kunden gehört. Ich hatte ja schon einen Film mit den beiden Teleobjektiven verschossen, die ebenfalls zu der Kamera gehören, aber das Sigma ging ja nicht, bis ich es nicht aufgemacht und das Zahnrad der Blendensteuerung "repariert" hatte. Jetzt war es an der Zeit, das Teil einem genaueren Test zu unterziehen, um herauszufinden, in wie weit der Defekt in der Fokussierung - wir erinnern uns, die vorderste Linsengruppe, die zum Scharfstellen dient, wackelt ein paar Millimeter vor und zurück - noch einen praktischen Einsatz dieses Objektivs erlaubt. Kleiner Spoiler vorweg: Wenn man sich dran gewöhnt hat, kann man damit umgehen und tatsächlich seht gute Bilder bekommen. Das Teil ist in der Tat nicht schlecht, sehr scharf und für ein Zoom relativ verzerrungsfrei. Aber es wiegt halt auch gefühlt eine Tonne.
Erstes Bild: Die Kinder-Einkaufswagen vor dem Aldi in Seelscheid. (1/250s, f/2,8, bei 28mm.) (Alle Fotos sind übrigens heute in Seelscheid entstanden, weil ich gerade mal wieder da war.) Schon direkt im ersten Bild habe ich ein nis zwei Extreme gewählt: Blende ganz offen und zugleich den weitmöglichsten Weitwinkel eingestellt. Das Ergebnis ist außerdem mal wieder schief, aber vermittelt trotzdem einen guten Eindruck von der Abbildungsleistung der Optik. In den Ecken erkennen wir sofort relativ extreme und plötzlich einsetzende Abschattungen, die ich eigentlich so nicht gewohnt bin. Normalerweise erwarte ich, dass die Helligkeit zu den Ecken hin etwas langsamer und konsistenter abfällt. Das deutet für mich darauf hin, dass hier tatsächlich schon das Filtergewinde im Weg ist? Möglich. Die Schärfe des angepeilten Einkaufswagen ist hervorragend und geht hier bei Offenblende und der relativ kurzen Entfernung von vielleicht einem Meter sehr schnell in relativ weiche und kaum hektische Unschärfe über, trotz des Wabenmusters in den Körben. Die geraden Linien von Tür, Fensterrahmen und Platten auf den Boden weisen eine leichte Pincushion-Beule auf, die erkennbar ist, aber in diesem Weitwinkel-Shot nicht zu sehr stört, sondern sich einigermaßen natürlich anfühlt.
Das zweite Bild von der großen Eistüte vor dem Café ist ein reiner Bokeh-Test, den ich bei Normalbrennweite gemacht habe. (1/2000s, f/2,8, bei ca. 50mm. ) Das bedeckte Wetter hat mit hier durchaus in die Karten gespielt, denn so konnte ich hier wieder mit Offenblende arbeiten und hatte sogar noch eine Blendenstufe Belichtungszeit nach oben Platz, wenn es denn nötig gewesen wäre. Der Hintergrund ist relativ weich gezeichnet und gefällt mir - für ein Zoom - eigentlich ganz gut. Die weite Öffnung dieses Objektivs ist definitiv ein Vorteil im Vergleich zu manch anderem Normal-Zoom, das ich getestet habe. Währenddessen ist die Eistüte selber sehr scharf und kontrastreich, was bei dem verfügbaren, eher indirekten Licht schon keine schlechte Leistung ist. Die Straße scheint sich etwas durchzubiegen, was aber tatsächlich an der Perspektive liegen kann, denn die Laternenmasten und Hausdachkanten sind ziemlich gerade.
Das folgende Bild vom "Parken nur für Gaststätte" hat gleich einen dreifachen Grund, weshalb ich es gemacht habe. (1/180s, f/5,6, bei ca. 50mm.) Zuerst einmal frage ich mich, wie man denn eine Gaststätte parkt. Braucht man da einen besonderen Führerschein, oder reicht meine alte Klasse 3? Die andern beiden Gründe sind dann wieder technischer Natur: Einmal wollte ich testen, ob das provisorische Verarzten des Zahnrads in der Blendensteuerung mit Sekundenkleber dafür sorgt, dass das Abblenden auch anständig funktioniert, weshalb ich hier auf f/5,6 gegangen bin. Zum anderen kommen so die Details schärfer heraus, wobei ich feststellen muss, dass das Objektiv bereits offen extrem scharf ist, zumindest soweit ich das auf billigem Foma-Film und mit einem in die Jahre gekommenen Scanner beurteilen kann. Der dritte Grund war, dass ich hier viele gerade Linien habe, an denen ich überprüfen kann, wie stark eventuelle Verzerrungen sind. Die Antwort auf diese Fragestellung lautet: Kaum. Bei 50mm sind die Pincushion-Effekte am Rand, die ich im allerersten Bild beobachtet hatte, bereits weg geschnitten. Oder es liegt an der größeren Entfernung von ein paar Metern, dass sie hier nicht so zu Tage treten - auch wenn ich bezweifle, dass sie dann praktisch ganz weg wären, so wie hier zu sehen. Ich muss hier wirklich schon ein Lineal anlegen, um sie zu sehen. Und selbst dann frage ich mich, ob nicht einfach die Wand nicht ganz gerade ist.
Im August war Wahlkampf und die Grünen hatten wieder ihre grünen Fahrräder aufgestellt. (1/90s, f/5,6, bei 70mm.) Hier habe ich dann mal den Unschärfe-Effekt bei mittleren Blenden und maximalem Tele getestet. Viel Unschärfe ist hier leider nicht drin, wer also Portraits mit diesem Objektiv machen möchte sollte höchstens f/4 wählen und noch ein gutes Stück an das Subjekt heran rücken. Auf der anderen Seite erhält man ein wirklich extrem scharfes Bild: Sämtliche Texte auf den angesteckten Flyern sind zu lesen und die Schärfe ist praktisch nur durch die Auflösung meines Scanners beschränkt. Mit einem guten Vergrößerer könnte man hier sicher Abzüge in Postergröße machen, ganz ohne Probleme.
Wie bestellt macht das nächste Foto fast genau das, was ich gerade gesagt habe: Näher ran und Blende 4. (1/250s, f/4, bei ca. 50mm.) Das Stoppschild ist leider etwas größer, als ein Portraitkopf wäre, deshalb konnte ich hier nicht den vollen Zoom ausnutzen. Trotzdem ist der Hintergrund schon einiges gefälliger als bei f/5,6 oben. Auch die Vordergrundunschärfe unten links ist nicht zu unruhig. Insgesamt ein ganz gutes Bild, auch wenn ich mich mal mit der Belichtung der EOS 10 im A-Modus unterhalten muss - die scheint mir in diesen Situationen grundsätzlich etwas zu vorsichtig und dunkel, mehr auf den Himmel ausgerichtet zu belichten. Gut, das Wetter war ja auch beschissen, da kann ich das verzeihen.
Den zurückgelassenen Kinderwagen im nächsten Bild konnte ich auch nicht einfach so stehen lassen, ohne nicht zumindest ein Foto davon mitzunehmen. (1/90s, f/4, bei 28mm.) Den Fokus hatte ich hier auf den Schaltkasten mit seiner defekten Rechtschreibung und fragwürdigen Message gesetzt, sodass der Kinderwagen schon etwas unscharf ist. Auf diese Entfernung auch kein Wunder. Was mich eher stutzig macht, ist dass man hier kaum Verzerrungen wahrnimmt. Gut, es gibt wenige gerade Linien, an denen man das festmachen könnte, aber der Schaltkasten hat nur ganz leichte Knicke in seinen Kanten und Fugen.
Dann aber endlich mal ein richtiges Portrait: Der Hund vom Kunden, mit dem der Herr B sich gerade aus dem Fenster heraus unterhalten hat. (1/180s, f/4, bei ca. 50mm.) Ein perfektes Foto, finde ich, das auch die Stärken dieses Objektives sehr gut herausarbeitet, während es kaum Schwächen zeigt. Erstaunlich gut, muss ich glaube ich nicht viel mehr zu sagen.
Zuletzt noch mal gerade Linien: Der Bücherschrank und das Sparkassen-Thermometer an der Zeithstraße. (1/125s, f/8, bei ca. 50mm.) Ein stärker abgeblendetes Bild habe ich bei dem Wetter nicht hin bekommen. Gut, eine Blende wäre sicher noch drin gewesen, aber ich wollte auch sicher gehen, dass ich nichts verwackle. Bei f/8 ist praktisch das ganze Bild scharf. In der nicht fürs Internet herunter gerechneten Version sind alle Beschriftungen und Schilder gut lesbar, wenn man mal von den Streifen absieht, die mein Scanner macht. Die Schärfe ist also extrem gut. Selbst der Hintergrund ist fast scharf; wer also nicht so wie ich auf massenhaft Hintergrundunschärfe steht, kann auch hier weit abblenden und entsprechende Effekte erzielen.
Erstes Fazit: Wenn man sich einmal an die nicht mehr fest sitzenden Fokuslinsen gewöhnt hat, kann man durchaus mit dem Objektiv arbeiten und sehr gute Ergebnisse erzielen. Die starken Pincushion-Effekte, die ich im allerersten Foto wahrgenommen habe, liegen vielleicht nur am Knick in meiner eigenen bebrillten Optik, oder sie sind vielleicht eine Folge genau dieser nicht ganz fest sitzenden Linsengruppe. Zudem, das ganze Objektiv biegt sich ja - wie schon mal gesagt - unter dem eigenen Gewicht etwas durch. Es hat halt mal einen schweren Schlag abbekommen. Vielleicht kommt das etwas uneinheitliche Ergebnis in der Beziehung daher. Andere schwerwiegende Probleme konnte ich in diesem ersten Test jedenfalls nicht feststellen.
Beim nächsten Mal geht es nach Blankenberg. Da waren wir ja auch schon hunderte Male, insofern keine neuen Motive. Das hat aber auch den Vorteil, dass man das erzielte Ergebnis gut vergleichen kann. Außerdem war das Wetter besser!
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Schon wieder habe ich viel zu lange meine in der Pipeline schlummernden Schwarz-Weiß-Fotos missachtet, es wird Zeit, noch ein paar davon zu veröffentlichen, bevor das neue Jahr beginnt.
Heute gibt es ein paar Testfotos, die ich mit dem (priovisorisch) reparierten Sigma Zoom 28-70mm gemacht habe, das zu der EOS eines meiner Kunden gehört. Ich hatte ja schon einen Film mit den beiden Teleobjektiven verschossen, die ebenfalls zu der Kamera gehören, aber das Sigma ging ja nicht, bis ich es nicht aufgemacht und das Zahnrad der Blendensteuerung "repariert" hatte. Jetzt war es an der Zeit, das Teil einem genaueren Test zu unterziehen, um herauszufinden, in wie weit der Defekt in der Fokussierung - wir erinnern uns, die vorderste Linsengruppe, die zum Scharfstellen dient, wackelt ein paar Millimeter vor und zurück - noch einen praktischen Einsatz dieses Objektivs erlaubt. Kleiner Spoiler vorweg: Wenn man sich dran gewöhnt hat, kann man damit umgehen und tatsächlich seht gute Bilder bekommen. Das Teil ist in der Tat nicht schlecht, sehr scharf und für ein Zoom relativ verzerrungsfrei. Aber es wiegt halt auch gefühlt eine Tonne.
Erstes Bild: Die Kinder-Einkaufswagen vor dem Aldi in Seelscheid. (1/250s, f/2,8, bei 28mm.) (Alle Fotos sind übrigens heute in Seelscheid entstanden, weil ich gerade mal wieder da war.) Schon direkt im ersten Bild habe ich ein nis zwei Extreme gewählt: Blende ganz offen und zugleich den weitmöglichsten Weitwinkel eingestellt. Das Ergebnis ist außerdem mal wieder schief, aber vermittelt trotzdem einen guten Eindruck von der Abbildungsleistung der Optik. In den Ecken erkennen wir sofort relativ extreme und plötzlich einsetzende Abschattungen, die ich eigentlich so nicht gewohnt bin. Normalerweise erwarte ich, dass die Helligkeit zu den Ecken hin etwas langsamer und konsistenter abfällt. Das deutet für mich darauf hin, dass hier tatsächlich schon das Filtergewinde im Weg ist? Möglich. Die Schärfe des angepeilten Einkaufswagen ist hervorragend und geht hier bei Offenblende und der relativ kurzen Entfernung von vielleicht einem Meter sehr schnell in relativ weiche und kaum hektische Unschärfe über, trotz des Wabenmusters in den Körben. Die geraden Linien von Tür, Fensterrahmen und Platten auf den Boden weisen eine leichte Pincushion-Beule auf, die erkennbar ist, aber in diesem Weitwinkel-Shot nicht zu sehr stört, sondern sich einigermaßen natürlich anfühlt.
Das zweite Bild von der großen Eistüte vor dem Café ist ein reiner Bokeh-Test, den ich bei Normalbrennweite gemacht habe. (1/2000s, f/2,8, bei ca. 50mm. ) Das bedeckte Wetter hat mit hier durchaus in die Karten gespielt, denn so konnte ich hier wieder mit Offenblende arbeiten und hatte sogar noch eine Blendenstufe Belichtungszeit nach oben Platz, wenn es denn nötig gewesen wäre. Der Hintergrund ist relativ weich gezeichnet und gefällt mir - für ein Zoom - eigentlich ganz gut. Die weite Öffnung dieses Objektivs ist definitiv ein Vorteil im Vergleich zu manch anderem Normal-Zoom, das ich getestet habe. Währenddessen ist die Eistüte selber sehr scharf und kontrastreich, was bei dem verfügbaren, eher indirekten Licht schon keine schlechte Leistung ist. Die Straße scheint sich etwas durchzubiegen, was aber tatsächlich an der Perspektive liegen kann, denn die Laternenmasten und Hausdachkanten sind ziemlich gerade.
Das folgende Bild vom "Parken nur für Gaststätte" hat gleich einen dreifachen Grund, weshalb ich es gemacht habe. (1/180s, f/5,6, bei ca. 50mm.) Zuerst einmal frage ich mich, wie man denn eine Gaststätte parkt. Braucht man da einen besonderen Führerschein, oder reicht meine alte Klasse 3? Die andern beiden Gründe sind dann wieder technischer Natur: Einmal wollte ich testen, ob das provisorische Verarzten des Zahnrads in der Blendensteuerung mit Sekundenkleber dafür sorgt, dass das Abblenden auch anständig funktioniert, weshalb ich hier auf f/5,6 gegangen bin. Zum anderen kommen so die Details schärfer heraus, wobei ich feststellen muss, dass das Objektiv bereits offen extrem scharf ist, zumindest soweit ich das auf billigem Foma-Film und mit einem in die Jahre gekommenen Scanner beurteilen kann. Der dritte Grund war, dass ich hier viele gerade Linien habe, an denen ich überprüfen kann, wie stark eventuelle Verzerrungen sind. Die Antwort auf diese Fragestellung lautet: Kaum. Bei 50mm sind die Pincushion-Effekte am Rand, die ich im allerersten Bild beobachtet hatte, bereits weg geschnitten. Oder es liegt an der größeren Entfernung von ein paar Metern, dass sie hier nicht so zu Tage treten - auch wenn ich bezweifle, dass sie dann praktisch ganz weg wären, so wie hier zu sehen. Ich muss hier wirklich schon ein Lineal anlegen, um sie zu sehen. Und selbst dann frage ich mich, ob nicht einfach die Wand nicht ganz gerade ist.
Im August war Wahlkampf und die Grünen hatten wieder ihre grünen Fahrräder aufgestellt. (1/90s, f/5,6, bei 70mm.) Hier habe ich dann mal den Unschärfe-Effekt bei mittleren Blenden und maximalem Tele getestet. Viel Unschärfe ist hier leider nicht drin, wer also Portraits mit diesem Objektiv machen möchte sollte höchstens f/4 wählen und noch ein gutes Stück an das Subjekt heran rücken. Auf der anderen Seite erhält man ein wirklich extrem scharfes Bild: Sämtliche Texte auf den angesteckten Flyern sind zu lesen und die Schärfe ist praktisch nur durch die Auflösung meines Scanners beschränkt. Mit einem guten Vergrößerer könnte man hier sicher Abzüge in Postergröße machen, ganz ohne Probleme.
Wie bestellt macht das nächste Foto fast genau das, was ich gerade gesagt habe: Näher ran und Blende 4. (1/250s, f/4, bei ca. 50mm.) Das Stoppschild ist leider etwas größer, als ein Portraitkopf wäre, deshalb konnte ich hier nicht den vollen Zoom ausnutzen. Trotzdem ist der Hintergrund schon einiges gefälliger als bei f/5,6 oben. Auch die Vordergrundunschärfe unten links ist nicht zu unruhig. Insgesamt ein ganz gutes Bild, auch wenn ich mich mal mit der Belichtung der EOS 10 im A-Modus unterhalten muss - die scheint mir in diesen Situationen grundsätzlich etwas zu vorsichtig und dunkel, mehr auf den Himmel ausgerichtet zu belichten. Gut, das Wetter war ja auch beschissen, da kann ich das verzeihen.
Den zurückgelassenen Kinderwagen im nächsten Bild konnte ich auch nicht einfach so stehen lassen, ohne nicht zumindest ein Foto davon mitzunehmen. (1/90s, f/4, bei 28mm.) Den Fokus hatte ich hier auf den Schaltkasten mit seiner defekten Rechtschreibung und fragwürdigen Message gesetzt, sodass der Kinderwagen schon etwas unscharf ist. Auf diese Entfernung auch kein Wunder. Was mich eher stutzig macht, ist dass man hier kaum Verzerrungen wahrnimmt. Gut, es gibt wenige gerade Linien, an denen man das festmachen könnte, aber der Schaltkasten hat nur ganz leichte Knicke in seinen Kanten und Fugen.
Dann aber endlich mal ein richtiges Portrait: Der Hund vom Kunden, mit dem der Herr B sich gerade aus dem Fenster heraus unterhalten hat. (1/180s, f/4, bei ca. 50mm.) Ein perfektes Foto, finde ich, das auch die Stärken dieses Objektives sehr gut herausarbeitet, während es kaum Schwächen zeigt. Erstaunlich gut, muss ich glaube ich nicht viel mehr zu sagen.
Zuletzt noch mal gerade Linien: Der Bücherschrank und das Sparkassen-Thermometer an der Zeithstraße. (1/125s, f/8, bei ca. 50mm.) Ein stärker abgeblendetes Bild habe ich bei dem Wetter nicht hin bekommen. Gut, eine Blende wäre sicher noch drin gewesen, aber ich wollte auch sicher gehen, dass ich nichts verwackle. Bei f/8 ist praktisch das ganze Bild scharf. In der nicht fürs Internet herunter gerechneten Version sind alle Beschriftungen und Schilder gut lesbar, wenn man mal von den Streifen absieht, die mein Scanner macht. Die Schärfe ist also extrem gut. Selbst der Hintergrund ist fast scharf; wer also nicht so wie ich auf massenhaft Hintergrundunschärfe steht, kann auch hier weit abblenden und entsprechende Effekte erzielen.
Erstes Fazit: Wenn man sich einmal an die nicht mehr fest sitzenden Fokuslinsen gewöhnt hat, kann man durchaus mit dem Objektiv arbeiten und sehr gute Ergebnisse erzielen. Die starken Pincushion-Effekte, die ich im allerersten Foto wahrgenommen habe, liegen vielleicht nur am Knick in meiner eigenen bebrillten Optik, oder sie sind vielleicht eine Folge genau dieser nicht ganz fest sitzenden Linsengruppe. Zudem, das ganze Objektiv biegt sich ja - wie schon mal gesagt - unter dem eigenen Gewicht etwas durch. Es hat halt mal einen schweren Schlag abbekommen. Vielleicht kommt das etwas uneinheitliche Ergebnis in der Beziehung daher. Andere schwerwiegende Probleme konnte ich in diesem ersten Test jedenfalls nicht feststellen.
Beim nächsten Mal geht es nach Blankenberg. Da waren wir ja auch schon hunderte Male, insofern keine neuen Motive. Das hat aber auch den Vorteil, dass man das erzielte Ergebnis gut vergleichen kann. Außerdem war das Wetter besser!