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Negative

Heute war ein sehr sehr langer Tag, deswegen gibt es nur einen kurzen Sneak Preview auf die Bilder, die ich letztens mit der Ikonta gemacht habe.


Besonders gut ist die Qualität nicht, denn statt die Bilder zu scannen, habe ich die alte Glasplatte aus dem Kühlschrank drauf gelegt, damit sie flach liegen, dann mit der Taschenlampe angestrahlt und mit dem Handy abfotografiert. Deshalb auch die vielen Staubpartikel und Flusen und Reflexionen in der Glasplatte, die teilweise die Bilder doppelt aussehen lässt. Aber es soll ja auch nicht perfekt sein, sondern nur ein bisschen die Nase lang machen, weil ich demnächst (also so in einem halben Jahr, bei der Geschwindigkeit, mit der ich meine Foto-Pipeline abarbeite :-D) richtig gute Bilder präsentieren kann...

Schwarz-weiß und analog, Teil 122: Sigma-Test in Seelscheid

Film: Fomapan 100 #27, Kamera: Canon EOS 10s, Objektiv: Sigma Zoom 28-70mm 1:2.8, August 2021

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Schon wieder habe ich viel zu lange meine in der Pipeline schlummernden Schwarz-Weiß-Fotos missachtet, es wird Zeit, noch ein paar davon zu veröffentlichen, bevor das neue Jahr beginnt.

Heute gibt es ein paar Testfotos, die ich mit dem (priovisorisch) reparierten Sigma Zoom 28-70mm gemacht habe, das zu der EOS eines meiner Kunden gehört. Ich hatte ja schon einen Film mit den beiden Teleobjektiven verschossen, die ebenfalls zu der Kamera gehören, aber das Sigma ging ja nicht, bis ich es nicht aufgemacht und das Zahnrad der Blendensteuerung "repariert" hatte. Jetzt war es an der Zeit, das Teil einem genaueren Test zu unterziehen, um herauszufinden, in wie weit der Defekt in der Fokussierung - wir erinnern uns, die vorderste Linsengruppe, die zum Scharfstellen dient, wackelt ein paar Millimeter vor und zurück - noch einen praktischen Einsatz dieses Objektivs erlaubt. Kleiner Spoiler vorweg: Wenn man sich dran gewöhnt hat, kann man damit umgehen und tatsächlich seht gute Bilder bekommen. Das Teil ist in der Tat nicht schlecht, sehr scharf und für ein Zoom relativ verzerrungsfrei. Aber es wiegt halt auch gefühlt eine Tonne.

Erstes Bild: Die Kinder-Einkaufswagen vor dem Aldi in Seelscheid. (1/250s, f/2,8, bei 28mm.) (Alle Fotos sind übrigens heute in Seelscheid entstanden, weil ich gerade mal wieder da war.) Schon direkt im ersten Bild habe ich ein nis zwei Extreme gewählt: Blende ganz offen und zugleich den weitmöglichsten Weitwinkel eingestellt. Das Ergebnis ist außerdem mal wieder schief, aber vermittelt trotzdem einen guten Eindruck von der Abbildungsleistung der Optik. In den Ecken erkennen wir sofort relativ extreme und plötzlich einsetzende Abschattungen, die ich eigentlich so nicht gewohnt bin. Normalerweise erwarte ich, dass die Helligkeit zu den Ecken hin etwas langsamer und konsistenter abfällt. Das deutet für mich darauf hin, dass hier tatsächlich schon das Filtergewinde im Weg ist? Möglich. Die Schärfe des angepeilten Einkaufswagen ist hervorragend und geht hier bei Offenblende und der relativ kurzen Entfernung von vielleicht einem Meter sehr schnell in relativ weiche und kaum hektische Unschärfe über, trotz des Wabenmusters in den Körben. Die geraden Linien von Tür, Fensterrahmen und Platten auf den Boden weisen eine leichte Pincushion-Beule auf, die erkennbar ist, aber in diesem Weitwinkel-Shot nicht zu sehr stört, sondern sich einigermaßen natürlich anfühlt.


Das zweite Bild von der großen Eistüte vor dem Café ist ein reiner Bokeh-Test, den ich bei Normalbrennweite gemacht habe. (1/2000s, f/2,8, bei ca. 50mm. ) Das bedeckte Wetter hat mit hier durchaus in die Karten gespielt, denn so konnte ich hier wieder mit Offenblende arbeiten und hatte sogar noch eine Blendenstufe Belichtungszeit nach oben Platz, wenn es denn nötig gewesen wäre. Der Hintergrund ist relativ weich gezeichnet und gefällt mir - für ein Zoom - eigentlich ganz gut. Die weite Öffnung dieses Objektivs ist definitiv ein Vorteil im Vergleich zu manch anderem Normal-Zoom, das ich getestet habe. Währenddessen ist die Eistüte selber sehr scharf und kontrastreich, was bei dem verfügbaren, eher indirekten Licht schon keine schlechte Leistung ist. Die Straße scheint sich etwas durchzubiegen, was aber tatsächlich an der Perspektive liegen kann, denn die Laternenmasten und Hausdachkanten sind ziemlich gerade.

Das folgende Bild vom "Parken nur für Gaststätte" hat gleich einen dreifachen Grund, weshalb ich es gemacht habe. (1/180s, f/5,6, bei ca. 50mm.) Zuerst einmal frage ich mich, wie man denn eine Gaststätte parkt. Braucht man da einen besonderen Führerschein, oder reicht meine alte Klasse 3? :-D Die andern beiden Gründe sind dann wieder technischer Natur: Einmal wollte ich testen, ob das provisorische Verarzten des Zahnrads in der Blendensteuerung mit Sekundenkleber dafür sorgt, dass das Abblenden auch anständig funktioniert, weshalb ich hier auf f/5,6 gegangen bin. Zum anderen kommen so die Details schärfer heraus, wobei ich feststellen muss, dass das Objektiv bereits offen extrem scharf ist, zumindest soweit ich das auf billigem Foma-Film und mit einem in die Jahre gekommenen Scanner beurteilen kann. Der dritte Grund war, dass ich hier viele gerade Linien habe, an denen ich überprüfen kann, wie stark eventuelle Verzerrungen sind. Die Antwort auf diese Fragestellung lautet: Kaum. Bei 50mm sind die Pincushion-Effekte am Rand, die ich im allerersten Bild beobachtet hatte, bereits weg geschnitten. Oder es liegt an der größeren Entfernung von ein paar Metern, dass sie hier nicht so zu Tage treten - auch wenn ich bezweifle, dass sie dann praktisch ganz weg wären, so wie hier zu sehen. Ich muss hier wirklich schon ein Lineal anlegen, um sie zu sehen. Und selbst dann frage ich mich, ob nicht einfach die Wand nicht ganz gerade ist.


Im August war Wahlkampf und die Grünen hatten wieder ihre grünen Fahrräder aufgestellt. (1/90s, f/5,6, bei 70mm.) Hier habe ich dann mal den Unschärfe-Effekt bei mittleren Blenden und maximalem Tele getestet. Viel Unschärfe ist hier leider nicht drin, wer also Portraits mit diesem Objektiv machen möchte sollte höchstens f/4 wählen und noch ein gutes Stück an das Subjekt heran rücken. Auf der anderen Seite erhält man ein wirklich extrem scharfes Bild: Sämtliche Texte auf den angesteckten Flyern sind zu lesen und die Schärfe ist praktisch nur durch die Auflösung meines Scanners beschränkt. Mit einem guten Vergrößerer könnte man hier sicher Abzüge in Postergröße machen, ganz ohne Probleme.

Wie bestellt macht das nächste Foto fast genau das, was ich gerade gesagt habe: Näher ran und Blende 4. (1/250s, f/4, bei ca. 50mm.) Das Stoppschild ist leider etwas größer, als ein Portraitkopf wäre, deshalb konnte ich hier nicht den vollen Zoom ausnutzen. Trotzdem ist der Hintergrund schon einiges gefälliger als bei f/5,6 oben. Auch die Vordergrundunschärfe unten links ist nicht zu unruhig. Insgesamt ein ganz gutes Bild, auch wenn ich mich mal mit der Belichtung der EOS 10 im A-Modus unterhalten muss - die scheint mir in diesen Situationen grundsätzlich etwas zu vorsichtig und dunkel, mehr auf den Himmel ausgerichtet zu belichten. Gut, das Wetter war ja auch beschissen, da kann ich das verzeihen.

Den zurückgelassenen Kinderwagen im nächsten Bild konnte ich auch nicht einfach so stehen lassen, ohne nicht zumindest ein Foto davon mitzunehmen. (1/90s, f/4, bei 28mm.) Den Fokus hatte ich hier auf den Schaltkasten mit seiner defekten Rechtschreibung und fragwürdigen Message gesetzt, sodass der Kinderwagen schon etwas unscharf ist. Auf diese Entfernung auch kein Wunder. Was mich eher stutzig macht, ist dass man hier kaum Verzerrungen wahrnimmt. Gut, es gibt wenige gerade Linien, an denen man das festmachen könnte, aber der Schaltkasten hat nur ganz leichte Knicke in seinen Kanten und Fugen.


Dann aber endlich mal ein richtiges Portrait: Der Hund vom Kunden, mit dem der Herr B sich gerade aus dem Fenster heraus unterhalten hat. (1/180s, f/4, bei ca. 50mm.) Ein perfektes Foto, finde ich, das auch die Stärken dieses Objektives sehr gut herausarbeitet, während es kaum Schwächen zeigt. Erstaunlich gut, muss ich glaube ich nicht viel mehr zu sagen.

Zuletzt noch mal gerade Linien: Der Bücherschrank und das Sparkassen-Thermometer an der Zeithstraße. (1/125s, f/8, bei ca. 50mm.) Ein stärker abgeblendetes Bild habe ich bei dem Wetter nicht hin bekommen. Gut, eine Blende wäre sicher noch drin gewesen, aber ich wollte auch sicher gehen, dass ich nichts verwackle. Bei f/8 ist praktisch das ganze Bild scharf. In der nicht fürs Internet herunter gerechneten Version sind alle Beschriftungen und Schilder gut lesbar, wenn man mal von den Streifen absieht, die mein Scanner macht. Die Schärfe ist also extrem gut. Selbst der Hintergrund ist fast scharf; wer also nicht so wie ich auf massenhaft Hintergrundunschärfe steht, kann auch hier weit abblenden und entsprechende Effekte erzielen.

Erstes Fazit: Wenn man sich einmal an die nicht mehr fest sitzenden Fokuslinsen gewöhnt hat, kann man durchaus mit dem Objektiv arbeiten und sehr gute Ergebnisse erzielen. Die starken Pincushion-Effekte, die ich im allerersten Foto wahrgenommen habe, liegen vielleicht nur am Knick in meiner eigenen bebrillten Optik, oder sie sind vielleicht eine Folge genau dieser nicht ganz fest sitzenden Linsengruppe. Zudem, das ganze Objektiv biegt sich ja - wie schon mal gesagt - unter dem eigenen Gewicht etwas durch. Es hat halt mal einen schweren Schlag abbekommen. Vielleicht kommt das etwas uneinheitliche Ergebnis in der Beziehung daher. Andere schwerwiegende Probleme konnte ich in diesem ersten Test jedenfalls nicht feststellen.

Beim nächsten Mal geht es nach Blankenberg. Da waren wir ja auch schon hunderte Male, insofern keine neuen Motive. Das hat aber auch den Vorteil, dass man das erzielte Ergebnis gut vergleichen kann. Außerdem war das Wetter besser! ;-)

Throwback Thursday: Dänemark, 1999 - Teil 10: Sonnenuntergänge

Da dachte ich letzte Woche, das wäre fürs erste der letzte Throwback Thursday gewesen, dabei habe ich doch noch einen ganzen Stapel Sonnenuntergänge! Die müssen natürlich auch noch raus. Nehmt sie einfach als eine Art verfrühtes Weihnachtsgeschenk, denn sie sind recht hübsch anzusehen und ich kann relativ wenig dazu schreiben, noch ein Vorteil! ;-) Außerdem, jetzt, da die Tage seit gestern wieder länger werden, geben (mir zumindest) Fotos von der Sonne ein gewisses Gefühl von Hoffnung! Frühling kann kommen, besonders nachdem es die letzten Tage so unglaublich ar***kalt war!

Wie man sieht, habe ich vor 22 Jahren auch schon gerne hochkant fotografiert, vielleicht sogar mehr als heutzutage, da jeder das mit seinem Handy macht. Damals war weit und hochkant ja noch eher ungewöhnlich, heute eher nicht. Die Anschaffung des 19-35mm Soligor war eine der besten Ideen, die ich in den 1990ern hatte. Damals hätte ich mir jedenfalls ein anständiges Weitwinkel-Nikkor nicht leisten können. Deshalb schön, dass die second-hand so billig geworden sind.


Wie gesagt, ich kann hier mal ausnahmsweise auch wieder nur raten, wo die einzelnen Bilder entstanden sind. Das erste ist glaube ich auf der höchsten Erhebung im Ringkøbing Amt gemacht, also irgendwo mitten in der Hinterland-Heide. Kann das sein, dass das das Jahr war, in dem da alles abgefackelt war? War da nicht irgendsoeine Krankheit, dass die das sogar extra gemacht hatten? Herrjeh, ist das lang her... Da sind Nummer 2 und 3 schon viel einfacher einzuordnen: Am Strand! ;-)

Das erste in der waagerechten Reihe darunter ist glaube ich direkt vom Ferienhaus aus gemacht. Leicht verwackelt, aber es fängt die Abendstimmung ganz hervorragend ein, besonders mit dem Fahnenmast im Vordergrund. Nichts ist so bunt wie ein dänischer Sonnenuntergang Ende August, habe ich immer den Eindruck, mit dem Meer darunter und ein paar Schleierwolken.

Das zweite könnte überall entstanden sein. Ich schätze aber mal, irgendwo am Strand beim Seezeichen in Sidselbjerg. Das jetzt als nächstes folgende Bild ist jedenfalls genau dort entstanden, daran erinnere ich mich genau. Einer der grandiosesten Sonnenuntergänge, die ich dort je erlebt habe. Der billige Film mit seiner groben Körnung wird dem gar nicht gerecht. Die Farben stimmen einigermaßen, immerhin.



Die Industrie in der Ferne ist auch ein sehr gut gelungenes Foto, finde ich. Entstanden ist es von der Fähre aus, die uns nach einem langen Tag zurück nach Thyborøn gebracht hat. Ich glaube, da hatten wir echt Glück, das war nämlich die letzte an dem Tag, wenn ich mich recht erinnere, und hat uns einen ziemlich langen Umweg erspart. Und das Licht war perfekt. Stundenlang könnte ich das Bild anschauen.

Die Buhnen an der Steilküste liegen in der Nähe vom Bovbjerg Leuchtturm im Meer. Von der Stimmung her ebenfalls ein erstaunlich schönes Bild. Wundere mich echt, dass die Farben sich auf den Abzügen so lange gehalten haben, denn wie gesagt: Ich habe dieses Jahr die Negative nicht gefunden. Außerdem war die Nikon F601 damals noch in ihren besten Jahren und hat ziemlich geile Fotos produziert!

Und das letzte Bild zum Abschluss ist wieder am Sidselbjerg. Denke ich. Sieht jedenfalls aus wie die gleiche Wolke, die wir schon drei Bilder vorher hatten, nur mit besagtem Weitwinkel-Zoom. Vielleicht sollte ich das auch noch mal öfter benutzen, das hat mir immer sehr gute Dienste geleistet. Von den günstigen 3rd-party Objektiven eines der besseren...

So, das war jetzt fürs erste aber wirklich der letzte Throwback Thursday. Ich habe noch so viele s/w-Fotos, die langsam mal weg müssen, da kann ich nicht auch noch die ganze Zeit alte dänische hier raus hauen! Als nächstes erwartet uns da übrigens ein Film mit Test-Fotos, gemacht mit dem Sigma-Zoom auf der EOS, die ich bewerten sollte.

Schwarz-weiß und analog, Teil 121: Kompakte Fahrradtour bis in den Lohmarer Wald

Film: Fomapan 100 #26, Kamera: Olympus Mju-II, August 2021

Heute noch mal Fotos von der Mju, die letzten von diesem Film. Diese sind entstanden, als ich im August mit dem Rad mal tatsächlich bis in den Lohmarer Wald gekommen bin. Kommt in letzter Zeit ja eher selten vor, viel zu viele Leute unterwegs, seit die Pandemie uns ins Homeoffice verbannt hat.

Mein Weg führte mich an jenem Tag jedenfalls durch die Stadt, und wie immer stand mir ein Satz e-Roller im Weg. Diese drei haben einen schönen Schatten geworfen und so habe ich sie mal im Hochkantformat mit genommen. Erstaunlich schön ist die Hintergrundunschärfe geworden, muss ich sagen. Erstaunlich gut geworden, wenn auch vielleicht ein kleines bisschen unterbelichtet.

Weiter an der Sieg entlang bis zum Wehr quer im Fluss. Übliche Stelle, übliches Foto. Nichts besonderes, aber relativ scharf. Man sieht vor allem das ganzen Treibgut, das nach dem Starkregen hier hängen geblieben war. Ansonsten ein ziemlich durchschnittliches Foto.


An der selben Ecke stand diese Prosecco-Dose - nobel geht die Welt zu Grunde - auf der Mauer, da habe ich die mal genau in die Sonne gestellt und auch ein Foto davon gemacht. Hier hat die Kamera sehr interessant belichtet, man kann eigentlich sämtliche Sachen gut erkennen: Die Steine im Beton, die Bretter im Schatten, die Dose in der hellen Sonne. Dabei ein ziemlich weicher Hintergrund. Leider ist es total schief und der Winkel ist auch nicht der beste. Will sagen: Die Kamera hat ihr bestes gegeben, aber der Fotograf war nicht so intelligent.

Ins Siegburg habe ich dann mal diese Kirche fotografiert, draußen jenseits von Wolsdorf, St. Dreifaltigkeit. Es war sehr hell und die Kirche ist relativ weit weg, da hat die Kamera offenbar die Blende weit zu gedreht: Alles ist scharf. Oder fast, die Blätter im Vordergrund vielleicht gerade nicht mehr so. Gutes Foto jedenfalls, wenn ich das mal so sagen darf.


An der Straße nebenan fand ich dann dieses Schaufelrad. Schaufel-Rad. Schaufelrad. Hihi! :-D Ich fand jedenfalls, dass der Gag es die ca 50¢ wert war, die so ein Foto kostet. ;-) Ansonsten auch eher unremarkable, nicht viel zu zu sagen. Habe es eher wegen des Motivs gemacht statt um damit die Kamera auf irgendwas zu testen.

Dann schließlich endlich im Wald angekommen und ich hatte nur noch zwei Bilder auf dem Film frei. So passend, dass ich als erstes diese beiden Waldmaschinen gefunden hatte. Etwas unruhig ist es im Hintergrund, etwas zu scharf. Wenn ich hätte manuell eingreifen dürfen, hatte ich hier die Blende weiter geöffnet, um den Hintergrund weicher zu bekommen. Im Ersten geht es eigentlich noch, aber im zweiten stört es mich dann doch etwas.


So, und das war die Mju. Für die allgemeine Schnappschussfotografie perfekt geeignet. Stärken in Architektur und bei Nahaufnahmen, bei denen man cremiges Bokeh provozieren kann. Aber Im Wald gefiel sie mir nicht so gut, da hat sie die Blende zu weit geschlossen. Von der Belichtung her sind die Bilder eigentlich alle perfekt gelungen. Insgesamt ist die Optik unglaublich scharf, selbst bei offener Blende.

Throwback Thursday: Dänemark, 1999 - Teil 9: Schiffe, Seezeichen und eine Windmühle

Das Praktische an diesen Throwback-Artikeln ist, dass ich sie auf Halde produzieren kann und sie sich dann automatisch veröffentlichen. Wenn ich also donnerstags mal keine Zeit haben sollte, einen "richtigen" Artikel zu verfassen, geht das ganz von alleine. ;-) Daher ist es etwas schade, dass wir jetzt schon am Ende der diesjährigen kleinen Serie dänischer Fotos angelangt sind.

Am Ende gibt es aber noch mal ein paar ganz besondere Bilder: Es geht im Seefahrt!! Also, bis auf das eine Bild von der Windmühle dazwischen, aber ich habe mir gedacht, dass die eh zu nichts anderem passt, steck ich sie also zu den sehenswürdigen Landmarken wie zum Beispiel Leuchttürme. Aber zuerst kommt Hvide Sande bei Nacht und ein angeblitzer Fischer. Da ich damals auf der F601 noch keinen Zusatzblitz hatte, ist das mit dem eingebauten Miniblitz aufgehellt. Ich bin erstaunt, dass der überhaupt genug Licht auf den ISO 200 Film gekriegt hat. Der arme Mensch muss nachher ein ziemlich kleines aber auch ziemlich helles Viereck in seine Netzhaut gebrannt gehabt haben! ;-) Aber immerhin habe ich ein hübsches Kutterbild. Wenn auch wie immer sehr schief. Im Dunkeln ist es noch schwerer, gerade zu zielen.


Die angelandeten Fische gingen schon damals direkt in die Fischmehlproduktion. In der Beziehung sind die ansonsten leicht grünlichen Dänen ja nie so besonders umweltbewusst gewesen: Der Fisch wird aus dem Mehl geholt, geschreddert und dann auf den unzähligen Farmen an der Küste an die Nerze verfüttert. Die wiederum wurden dann abgemurkst und zu Fellen verarbeitet. Wenn ich das richtig mit bekommen hatte, haben sich einige (Millionen) dieser Minks in den letzten zwei Jahren auch noch Corona eingefangen und mussten vorzeitig das Zeitliche segnen. Das relativiert irgendwie die ganze grüne Energiegewinnung per Windrad, die da an der Küste stattfindet. :-/ Naja, dafür lassen sie immerhin ihre Kühe und Schweine meist frei laufen.

Kommen wir nach diesen dunklen Gedanken zu erfreulicheren Fotos. Auf der großen Düne wurde in jenem Sommer 1999 wohl offenbar das Seezeichen neu angestrichen. Zumindest stand da dieses Gerüst drunter. Hier in den Dünen rund um den Sidselbjerg ist es ja immer besonders schön, auch wenn die nahe Straße manchmal recht laut sein kann. Aber je weiter man in die Dünen kommt, desto weniger kriegt man davon mit. Auch als Silhouette gegen den Abendhimmel mit tiefhängenden und leicht angestrahlten Wolken macht sich das Seezeichen immer gut.



Der Granit-Leuchtturm Lodbjerg ist auch zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter einen Ausflug wert, auch wenn er im Sommer natürlich besonders schön durch die Kiefern hindurch lugt. Auf einer unserer vielen, ziellosen Fahrten haben wir den entdeckt und lieben gelernt. Bei gutem Wetter hat man zudem einen unglaublichen Blick von oben auf die umgebende Heide, den Kiefernwald, das Meer, die Nissum Bredning, die Dünen... Es scheint, als könne man halb Jütland von hier oben sehen. Von den diversen Leuchttürmen entlang der Nordsee ist er einer der imposantesten, weil er so hoch aufragt und mit seinem rötlichen Granit auch etwas Besonderes ist.

Ganz in der Nähe - bei Verstervig - findet man auch die Windmühle. Wie immer, wenn es in Dänemark eine Sehenswürdigkeit gibt, gibt es hier auch ein kleines Outdoor-Museum mit Schautafeln und ein paar Seiten Text. Wenn man in der Gegend ist, auf jeden Fall einen Besuch wert, denn die Klosterkirche auf der anderen Seite des Dorfs sollte man sich auch angucken!

Aber zurück nach Hvide Sande. Wenn die Schiffe einlaufen, konnte man sie damals gut zwischen den ins Meer hinaus ragenden Dämmen fotografieren. Heutzutage ist das ja alles umgebaut und hat sich in den letzten 20 Jahren stark verändert, deswegen kann ich nicht mehr genau sagen, von welcher Position aus ich die beiden Bilder gemacht habe. Das erste zeigt jedenfalls ein Lotsenboot, wofür auch immer das gebraucht wurde. Die Fischer wissen meist, wie sie in den Hafen gelangen, ohne irgendwo anzustoßen. Vielleicht wurde der ja für das Sandspülschiff benötigt. Schon erstaunlich, dass die mittlerweile seit bald 25 Jahren immer wieder den Sand, den der Winter vom Strand nagt, im Sommer zurück spülen. Die spüren die Gefahren des Klimawandels da oben schon ein paar Jahre länger als wir.


Weiter südlich, bei Nyminde Gab lag dieses alte Segelschiff ja lange Zeit auf Grund, bis sie es irgendwann mal gehoben und daraus auch eine Attraktion gemacht habe. Zumindest glaube ich, dass es sich um das gleiche Schiffchen handelt, das jetzt im Nyminde Hafen liegt. Also, zumindest vor 5 Jahren, als ich das letzte Mal da war. Herrjeh, ist das wirklich schon so lange her? Kann ich mir kaum vorstellen... Krieg ich direkt Fernweh... Oder ist es eher sowas wie Heimweh? Ich habe da so viele Sommer verbracht, dass das fast eine zweite Heimat geworden ist.

Und dann machen wir zu guter Letzt noch mal einen Sprung nach Norden, wo der Leuchtturm Bovbjerg auf uns wartet. Auch dieser ist sehr markant, weil er erst mal so tief-rot angestrichen ist, und weil er zum Anderen so gedrungen wirkt. Er muss ja nicht höher sein, weil er hier auf der höchsten Klippe steht, die ich an der Küste kenne. Wie man sieht, habe ich ihn in diesem Jahr auch ausgiebig fotografiert. Auch immer wieder einen Ausflug wert, auch wenn es hier eigentlich nicht viel zu sehen gibt. Hunderte Stufen führen zum Meer hinunter, die kann man sich natürlich auch antun. Schön hier, nur leider auch immer viele Touristen, egal welches Wetter.


Und das wars dann auch schon. Mal sehen, was ich noch an alten Fotos auftue, die kann ich dann demnächst zur Fortsetzung dieser Serie benutzen. Es muss ja auch mal welche geben, die nicht aus DK stammen. Ich habe da doch irgendwo die aus Florida gefunden gehabt... Naja, mal sehen. Viel Scan-Arbeit.