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Schwarz-weiß, analog und Mittelformat, Teil 6b: Vintage Cars, Part 2

Film: Fomapan 120 100 #7, Kamera: Meopta Flexaret VI Automat, 14. August 2022

Eigentlich wollte ich ja was ganz anderes posten heute, aber ich hab den Kater auf dem Schoß und kann mich nicht bewegen. Alles, was ich noch machen kann, ist am Handy was aus der Pipeline holen. Deshalb: Mehr Autos heute. Der zweite Film sieht auch sehr viel besser aus, viel weniger Verwackler dabei.

Das erste Opfer war ein alter MG mit Union Jack Vinyl auf der Motorhaube. (1/125s, f/8.) Auch hier spiegelt sich ganz hervorragend das Auto daneben im hochglanzpolierten Lack. Sehr schönes Foto. Die Häuser im Hintergrund könnten für meinen Geschmack zwar ruhig etwas unschärfer sein, aber dafür ist das Auto selber so richtig kräftig scharf geworden.


Den alten BMW aus den 1970ern habe ich dann mal so aufs Korn genommen, dass auch gleich noch der Rest der Reihe zu sehen ist. (1/125s, f/8.) Der Käfer dahinter macht sich schon sehr gut, auch wenn da bereits der Feuerlöscher bereit stand! :-D Ob der jetzt wirklich nötig ist? ;-) Der BMW selber ist aber das eigentliche Schmuckstück, auf das ich es hier abgesehen hatte.

Es gab auch ein paar amerikanische Fahrzeuge älteren Datums zu bestaunen, zum Beispiel diesen Impala. (1/500s, f/4.) Hier habe ich noch mal wieder eine weiter offene Blende verwendet, wollte eigentlich den Baum im Hintergrund schon möglichst unscharf haben. Ist aber nicht so wirklich was draus geworden. Macht aber nichts, solange das schwarze Auto im Vordergrund gut getroffen ist. Ich erwarte beim Anblick dieses Autos ja immer, dass die beiden Winchesters plötzlich irgendwo erscheinen! ;-) Der alte Opel nebenan ist nebenbei auch ganz gut erwischt worden, finde ich.


"Oh Lord, won't you buy me a Mercedes Benz?" (1/125s, f/8.) Aber die hieß doch gar nicht SuSe? :-D Und wo kommt der Typ her, der da an seiner Wasserflasche nuckelt? Tut das Not, dass der mit im Bild ist?! Habe mich beim Auslöserdrücken offenbar so auf das Motiv konzentriert, dass ich den gar nicht gesehen habe! Aber der Benz ist an und für sich ziemlich perfekt getroffen! Das ist so diese Generation von Mercedes, die ich am ehesten als ikonisch bezeichnen würde. Und so direkt in den markanten Kühlergrill hinein fotografiert verstärkt das diesen Eindruck nur noch,

In der Abteilung für die ausländischen Fahrzeuge stand dieses eher ungleiche Paar direkt nebeneinander: Ein Chevrolet und daneben eine kleine Ente. (1/250s, f/5,6.) Beides Autos, die ihre Zeit geprägt haben, aber auf unterschiedlichen Kontinenten. So ein alter Chevy hat schon was, aber ich will nicht wissen, was der wohl an Benzin nimmt. ...und dann aus dem Vergaser verliert und auf die Straße sprüht! ;-) Da war die Ente doch schon ein bisschen sparsamer. Also, erstaunlicherweise nicht viel, aber. ;-)


Und dann noch was ganz altes, was man noch ankurbeln muss, damit es an geht. (1/250s, f/5,6.) Leider kann ich das Schild nicht mehr lesen, das da im Fenster hängt, und aufgeschrieben hatte ich mir wohl nichts dazu. Daher weiß ich jetzt leider nichts dazu zu sagen. Schade, denn das sieht extrem interessant aus. Auch das Logo habe ich bei meiner zugegebenermaßen eher kurzen Suche nicht gefunden. Aber wenn man sieht, wo das mit dem Individualverkehr alles mal angefangen hat, der heute unsere Innenstädte und Autobahnen verstopft...

Und dann habe ich noch ein Bild davon gemacht, wie der Besitzer dieses Fiat 500 gerade interviewt wurde. (1/500s, f/4.) Ich finde ja immer gerade diese kleineren Fahrzeuge besonders spannend, denn das ist was, was seine Zeit meist viel mehr geprägt hat als die teuren Sportwagen, ab die man sich trotzdem meist mehr erinnert. Ich jedenfalls habe in meiner 1980er Kindheit sicher häufiger noch einen solchen Fiat rumfahren sehen als einen gleich alten Porsche. Das waren schließlich Autos, die sich der Durchschnittsbürger leisten konnte und die wurden auch gepflegt, weil man sie länger verwenden wollte.


Genau wie so ein Mini, der gegens Licht leider ein bisschen kontrastlos wirkt. (1/125s, f/8.) In den 1980ern fuhren die ja noch zu Hauf rum und ich fand die immer extrem niedlich. Ich mein, der neue Mini ist vom Stil her ja recht nah am Original, aber dann doch irgendwie zwei Nummern größer. Da muss man sich als große Person nicht erst doppelt falten, um da überhaupt ansatzweise reinzupassen! ;-)

Und dann noch ein Fahrzeug, an dem ich natürlich nicht vorbei gehen konnte: Die zweite Modellreihe Civic, das in Europa herum fuhr. (1/250s, f/5,6.) Ich als alter Honda-Fahrer musste da natürlich ein Bild machen. Besonders bei einem so gut erhaltenen Stück. Ich mein, das Auto ist fast so alt wie ich! Ich mag diese zackigen Ecken und Kanten ja, damit bin ich aufgewachsen - da merkt man, welches Baujahr ich selber habe! ;-)


Gegen Ende des Films dann noch mal beim Auslösen verrissen. (1/60s, f/11.) Gut, bei der Belichtungszeit ist das ja auch kaum verwunderlich, da verwackel ich ja manchmal schon Kleinbild. Schade, denn die beiden da nebeneinander, der Pickup und das Cabrio, finde ich schon ganz spannend. Aber da machste nix.

Dann noch ein Bild an die verankerte Fähre Mondorf verschwendet, dann hab ich die auch mal auf Mittelformat. (1/125s, f/8.) Habe den Eindruck, dass es da doch etwas heller war und ich mal hätte nachmessen sollen - eine Blende schneller wäre sicher drin gewesen. Das Schiff sieht doch etwas überstrahlt aus, der Wald im Hintergrund etwas kontrastarm.


Und zu guter Letzt noch dieses sehr flache und sehr vinylierte Fahrzeug, von dem ich leider auch nicht aufgeschrieben habe, was es denn jetzt tatsächlich war. (1/125s, f/8.) Auch hier hätte ich durchaus noch eine Stufe schneller schalten können. Auch wenn es hier nicht so krass erscheint wie bei der Fähre auf dem letzten Bild.

So, und schon bin ich durch mit den Vintage Cars. Fazit: Mit der Flexaret muss ich sehr vorsichtig sein, wenn ich den Auslöser betätige - ich verreiße zu schnell! Hatte ich schon gesagt, dass ich deswegen mit der letzten Lieferung 200er Film gekauft hatte? ;-)

Schwarz-weiß, analog und Mittelformat, Teil 6a: Vintage Cars, Part 1

Film: Fomapan 120 100 #6, Kamera: Meopta Flexaret VI Automat, 14. August 2022

Es wird langsam mal Zeit, die Vintage Cars (auf Deutsch auch gerne "Oldtimer" genannt ;-)) vorzustellen, die ich im Sommer in Mondorf auf der Ausstellung angeschaut und mit der Flexaret fotografiert habe. Der erste Film ist nicht so gut geworden, das vorweg, da sind ein paar Bilder verwackelt. Die Kamera ist doch sehr groß und es ist nicht ganz einfach, beim Auslösen nicht zu verreißen. Ist doch etwas ungewohnt klobig, wenn man sonst immer nur mit Spiegelreflex- oder Sucher-Kameras arbeitet.

Dafür ist die Bedienung von dem Teil ansonsten sehr gut durchdacht: Ich habe an diesem Tag nur zweimal mit dem Belichtungsmesser gemessen und die entsprechnde Kombination eingestellt; danach habe ich dann nur noch an der Belichtungszeit gedreht und die Automatik führt den Blendenhebel entsprechend direkt mit. Sehr praktisch, wenn man Bilder immer bei gleichem Licht macht. Und ja, beim ersten Bild war very sunny, und dementsprechend sind die Werte auch alle Sunny-16-äquivalent! ;-) Danach konnte ich dann zwei Stufen runter schalten.

Aber zu den Bildern: Auf dem Weg runter zum Rhein gab es diesen Spider zu sehen. (1/500s, f/8.) Von ganz unten unter die Stoßstange fotografieren ist mit einer Lichtschachtkamera tatsächlich recht einfach. Man muss ein bisschen aufpassen, denn auf die kurze Entfernung macht sie die Parallaxe bereits ein bisschen bemerkbar. Aber dagegen hilft, einfach ein bisschen weiter nach oben zu zielen. Ein sehr hübsches Auto, jedenfalls, das sich vor den hellen Gebäuden im Hintergrund sehr schön absetzt.

Beim zweiten Bild mit dem Adler drauf ist mir leider der Bändel von einem Windstoß vor die Linse geweht worden, natürlich genau in dem Moment, in dem ich auf den Auslöser drücke - Mist. (1/500s, f/4.) Aber wenn man mal vom rechten Rand absieht, der entsprechend milchig wirkt, so ein Scheiß, ist der Rest ganz gut gelungen. Also, man sieht zumindest, was ich vorhatte: Schöne Unschärfe im Hintergrund, was mit einer schnellsten Zeit von 1/500s bei der Kamera ja nicht unbedingt ganz so einfach ist.


Es gab übrigens nicht nur vintage Autos, es gab auch vintage Trecker. (1/500s, f/4.) Das ist eines der Bilder, die ein ganz kleines bisschen verrissen sind. Fast nicht zu sehen, aber wenn man rein zoomt, kann man es an den Kanten schon sehen. Außerdem muss ich mich immer erst mal an das quadratische Format gewöhnen, wenn ich diese Kamera auspacke. Irgendwie gefällt mir die Aufteilung nicht so richtig, der Himmel ist so leer. Oder ist es der Winkel? Ich glaube, ich hätte weiter nach links gehen sollen und mehr die Reihe entlang fotografieren müssen. Naja, egal.

Die Einzelportraits wirken besser. Wenn ich dann diesen Polizeikäfer nicht so verwackelt hätte. (1/125s, f/8.) Ich drücke den Auslöser zu feste. Schade, denn das wäre ein wirklich gutes Bild geworden! Vor allem mir der Mütze auf dem Lenkrad. Komplettausstattung sozusagen. Wundert mich aber schon, dass man mit der Polizei-Beschriftung einfach so rum fahren darf, da braucht man doch sicher eine Genehmigung dafür, oder? Was frag ich, wir sind in Deutschland, _natürlich_ braucht man eine Genehmigung dafür! :-D


Wo wir gerade von Kleinwagen sprechen: Witzig - und dieses Mal unverwackelt - ist auch immer wieder die Isetta! (1/250s, f/5,6.) Dass da überhaupt wer rein passt. Wenn jetzt nicht der Besitzer im Hintergrund halb mit drauf wäre. Zielen ist mit der Kamera noch nicht so ausgeknobelt, wie ich es gerne hätte! ;-)

Der Austin im nächsten Bild macht sich auch extrem gut, ein sehr hübsches Auto. (1/250s, f/5,6.) Was mir auffällt: Der Hintergrund ist für die recht kleine Blendenöffnung dann doch einigermaßen unscharf. Gut, ich war ja auch recht nah dran, aber das ist noch so eine Sache beim Mittelformat: Das Negativ ist größer, die Brennweite ist länger, das relativiert die Blende dann halt doch wieder ein bisschen! Das erste Foto auf der Rolle, mit dem ich ganz zufrieden bin!


Denn der Army-Jeep ist leider schon wieder ein bisschen verwackelt. (1/125s, f/8.) Das ist einer der Gründe, weshalb ich mir bei der letzten Lieferung ein paar ISO 200 Filme hab dazu packen lassen. Dann habe ich eine Blendenstufe mehr Geschwindigkeit, besonders jetzt im Winter, wenn es vielleicht doch mal ein bisschen dunkler wird draußen. Die 125stel nämlich offenbar zu langsam. Da verreiße ich zu sehr, wenn ich nicht aufpasse.

Das merkt man am Austin Healey Spirit, der ist nämlich komplett scharf, da ich ihn eine Stufe schneller belichtet habe und so weniger verreißen konnte. (1/250s, f/5,6.) Sehr gutes Bild, so von unten in den Kühlergrill hinein! Besser geht's eigentlich nicht, oder? Bestes Bild auf der Rolle? Mal sehen, was noch kommt. ;-)


Wenn der Borgward nur etwas weniger schief wäre... (1/60s, f/11.) Aber ich kann den Auslöser auch vorsichtig betätigen, wie man sieht, dann wird sogar die 60stel scharf! ;-) Und wie! Ich glaube, das ist das schärfste Bild auf der Rolle, wenn wegen der Schiefe auch vielleicht nicht das beste. Total gut finde ich, dass man die Refelxionen im Lack der Autos nebenan sehen kann! Sieht man mal, wie poliert die waren - und wie hoch das Mittelformat auflösen kann, selbst auf dem billigen Fomapan!

Bei der Ente ist wohl ein bisschen Licht von oben in den Film gefallen, aber das sieht ganz nicht mal so schlecht aus; solche kleinen Defekte produzieren den Retro-Look, den man ja haben will, wenn man eine 50+ Jahre alte Kamera benutzt! (1/500s, f/4.) f/4 ist bei der Kamera ja beinahe Offenblende, dementsprechend schön weich ist der Hintergrund geworden. Optisch ist die Flexaret wirklich nicht schlecht, denn ich sehe da kaum Probleme in den Ecken, also keine Abschattungen und nur ganz wenige Verzerrungen im Gras. Sollte mal einen 120er Farbfilm kaufen und den da durch schicken, würde mich interessieren, wie das Chroma-Verhalten so ist.


Der alte Bully bei gleicher Belichtung läuft dem Bild da oben vielleicht sogar den Rang des besten Fotos auf der Rolle ab. (1/500s, f/4.) Schöne Reflexionen, ein bisschen Schatten in den Bäumen dahinter, was mir auf den anderen Bildern ja ein bisschen gefehlt hat, nur die Leute im Hintergrund, naja, die müssten nicht da sein, aber schlimm sind die jetzt auch nicht.

Kurz bevor der Film voll war, habe ich dann noch diesen Ford gefunden, der die Motorhaube offen hatte. (Unbekannte Zeit/Blenden-Kombination.) Hätte die Kamera da vielleicht mal in den Motorraum rein halten sollen, das war nämlich auch nicht ganz uninteressant. Der Doppelvergaser da oben drauf sieht nämlich nicht original aus, der ist bestimmt ge-hot-rod-det. ;-)

So, und dann war es Zeit, in praller Sonne den Film zu wechseln. Sollte man ja auch nicht tun, aber es gab diesen Sommer ja eher weniger Schatten. Hat aber gut geklappt, auf beiden Filmen sind die Bilder was geworden. Das Papier scheint also dicht zu sein. Die Fotos vom zweiten Film gibt es dann aber nächstes Mal.