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Schwarz-weiß, analog und Mittelformat, Teil 6a: Vintage Cars, Part 1

Film: Fomapan 120 100 #6, Kamera: Meopta Flexaret VI Automat, 14. August 2022

Es wird langsam mal Zeit, die Vintage Cars (auf Deutsch auch gerne "Oldtimer" genannt ;-)) vorzustellen, die ich im Sommer in Mondorf auf der Ausstellung angeschaut und mit der Flexaret fotografiert habe. Der erste Film ist nicht so gut geworden, das vorweg, da sind ein paar Bilder verwackelt. Die Kamera ist doch sehr groß und es ist nicht ganz einfach, beim Auslösen nicht zu verreißen. Ist doch etwas ungewohnt klobig, wenn man sonst immer nur mit Spiegelreflex- oder Sucher-Kameras arbeitet.

Dafür ist die Bedienung von dem Teil ansonsten sehr gut durchdacht: Ich habe an diesem Tag nur zweimal mit dem Belichtungsmesser gemessen und die entsprechnde Kombination eingestellt; danach habe ich dann nur noch an der Belichtungszeit gedreht und die Automatik führt den Blendenhebel entsprechend direkt mit. Sehr praktisch, wenn man Bilder immer bei gleichem Licht macht. Und ja, beim ersten Bild war very sunny, und dementsprechend sind die Werte auch alle Sunny-16-äquivalent! ;-) Danach konnte ich dann zwei Stufen runter schalten.

Aber zu den Bildern: Auf dem Weg runter zum Rhein gab es diesen Spider zu sehen. (1/500s, f/8.) Von ganz unten unter die Stoßstange fotografieren ist mit einer Lichtschachtkamera tatsächlich recht einfach. Man muss ein bisschen aufpassen, denn auf die kurze Entfernung macht sie die Parallaxe bereits ein bisschen bemerkbar. Aber dagegen hilft, einfach ein bisschen weiter nach oben zu zielen. Ein sehr hübsches Auto, jedenfalls, das sich vor den hellen Gebäuden im Hintergrund sehr schön absetzt.

Beim zweiten Bild mit dem Adler drauf ist mir leider der Bändel von einem Windstoß vor die Linse geweht worden, natürlich genau in dem Moment, in dem ich auf den Auslöser drücke - Mist. (1/500s, f/4.) Aber wenn man mal vom rechten Rand absieht, der entsprechend milchig wirkt, so ein Scheiß, ist der Rest ganz gut gelungen. Also, man sieht zumindest, was ich vorhatte: Schöne Unschärfe im Hintergrund, was mit einer schnellsten Zeit von 1/500s bei der Kamera ja nicht unbedingt ganz so einfach ist.


Es gab übrigens nicht nur vintage Autos, es gab auch vintage Trecker. (1/500s, f/4.) Das ist eines der Bilder, die ein ganz kleines bisschen verrissen sind. Fast nicht zu sehen, aber wenn man rein zoomt, kann man es an den Kanten schon sehen. Außerdem muss ich mich immer erst mal an das quadratische Format gewöhnen, wenn ich diese Kamera auspacke. Irgendwie gefällt mir die Aufteilung nicht so richtig, der Himmel ist so leer. Oder ist es der Winkel? Ich glaube, ich hätte weiter nach links gehen sollen und mehr die Reihe entlang fotografieren müssen. Naja, egal.

Die Einzelportraits wirken besser. Wenn ich dann diesen Polizeikäfer nicht so verwackelt hätte. (1/125s, f/8.) Ich drücke den Auslöser zu feste. Schade, denn das wäre ein wirklich gutes Bild geworden! Vor allem mir der Mütze auf dem Lenkrad. Komplettausstattung sozusagen. Wundert mich aber schon, dass man mit der Polizei-Beschriftung einfach so rum fahren darf, da braucht man doch sicher eine Genehmigung dafür, oder? Was frag ich, wir sind in Deutschland, _natürlich_ braucht man eine Genehmigung dafür! :-D


Wo wir gerade von Kleinwagen sprechen: Witzig - und dieses Mal unverwackelt - ist auch immer wieder die Isetta! (1/250s, f/5,6.) Dass da überhaupt wer rein passt. Wenn jetzt nicht der Besitzer im Hintergrund halb mit drauf wäre. Zielen ist mit der Kamera noch nicht so ausgeknobelt, wie ich es gerne hätte! ;-)

Der Austin im nächsten Bild macht sich auch extrem gut, ein sehr hübsches Auto. (1/250s, f/5,6.) Was mir auffällt: Der Hintergrund ist für die recht kleine Blendenöffnung dann doch einigermaßen unscharf. Gut, ich war ja auch recht nah dran, aber das ist noch so eine Sache beim Mittelformat: Das Negativ ist größer, die Brennweite ist länger, das relativiert die Blende dann halt doch wieder ein bisschen! Das erste Foto auf der Rolle, mit dem ich ganz zufrieden bin!


Denn der Army-Jeep ist leider schon wieder ein bisschen verwackelt. (1/125s, f/8.) Das ist einer der Gründe, weshalb ich mir bei der letzten Lieferung ein paar ISO 200 Filme hab dazu packen lassen. Dann habe ich eine Blendenstufe mehr Geschwindigkeit, besonders jetzt im Winter, wenn es vielleicht doch mal ein bisschen dunkler wird draußen. Die 125stel nämlich offenbar zu langsam. Da verreiße ich zu sehr, wenn ich nicht aufpasse.

Das merkt man am Austin Healey Spirit, der ist nämlich komplett scharf, da ich ihn eine Stufe schneller belichtet habe und so weniger verreißen konnte. (1/250s, f/5,6.) Sehr gutes Bild, so von unten in den Kühlergrill hinein! Besser geht's eigentlich nicht, oder? Bestes Bild auf der Rolle? Mal sehen, was noch kommt. ;-)


Wenn der Borgward nur etwas weniger schief wäre... (1/60s, f/11.) Aber ich kann den Auslöser auch vorsichtig betätigen, wie man sieht, dann wird sogar die 60stel scharf! ;-) Und wie! Ich glaube, das ist das schärfste Bild auf der Rolle, wenn wegen der Schiefe auch vielleicht nicht das beste. Total gut finde ich, dass man die Refelxionen im Lack der Autos nebenan sehen kann! Sieht man mal, wie poliert die waren - und wie hoch das Mittelformat auflösen kann, selbst auf dem billigen Fomapan!

Bei der Ente ist wohl ein bisschen Licht von oben in den Film gefallen, aber das sieht ganz nicht mal so schlecht aus; solche kleinen Defekte produzieren den Retro-Look, den man ja haben will, wenn man eine 50+ Jahre alte Kamera benutzt! (1/500s, f/4.) f/4 ist bei der Kamera ja beinahe Offenblende, dementsprechend schön weich ist der Hintergrund geworden. Optisch ist die Flexaret wirklich nicht schlecht, denn ich sehe da kaum Probleme in den Ecken, also keine Abschattungen und nur ganz wenige Verzerrungen im Gras. Sollte mal einen 120er Farbfilm kaufen und den da durch schicken, würde mich interessieren, wie das Chroma-Verhalten so ist.


Der alte Bully bei gleicher Belichtung läuft dem Bild da oben vielleicht sogar den Rang des besten Fotos auf der Rolle ab. (1/500s, f/4.) Schöne Reflexionen, ein bisschen Schatten in den Bäumen dahinter, was mir auf den anderen Bildern ja ein bisschen gefehlt hat, nur die Leute im Hintergrund, naja, die müssten nicht da sein, aber schlimm sind die jetzt auch nicht.

Kurz bevor der Film voll war, habe ich dann noch diesen Ford gefunden, der die Motorhaube offen hatte. (Unbekannte Zeit/Blenden-Kombination.) Hätte die Kamera da vielleicht mal in den Motorraum rein halten sollen, das war nämlich auch nicht ganz uninteressant. Der Doppelvergaser da oben drauf sieht nämlich nicht original aus, der ist bestimmt ge-hot-rod-det. ;-)

So, und dann war es Zeit, in praller Sonne den Film zu wechseln. Sollte man ja auch nicht tun, aber es gab diesen Sommer ja eher weniger Schatten. Hat aber gut geklappt, auf beiden Filmen sind die Bilder was geworden. Das Papier scheint also dicht zu sein. Die Fotos vom zweiten Film gibt es dann aber nächstes Mal.

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