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Schwarz-weiß und analog, Teil 201: Am Krewelshof

Fomapan 200 #2, Oktober 2022
  • Olympus OM-2 SP, Olympus Zuiko MC Auto-S 1:1.8 f=50mm, Olympus OM-System E. Zuiko Auto-T 1:3.5 f=135mm, Auto Makinon 1:2.8 f=28mm
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten bei 20,5°C, Adofix Plus 1+5 (2. Benutzung), 3:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Da ich heute den ganzen Tag unterwegs sein werde, hier ein s/w-Eintrag aus der Retorte. Einfach nur Entwickler und Fixierer hinzufügen: Zack! Ein Artikel! ;-) Und da ja Karneval ist, lass ich einfach mal die passende, aber rein zufällig gewählte Uhrzeit eingestellt. (Nicht, dass jetzt einer glaubt, meine Nichtanwesenheit hätte was mit Karneval zu tun. Eher ist das Gegenteil der Fall: Wir flüchten vor den Jecken und Tollitäten und hastenichgesehen ins Sauerland! ;-))

Heute geht es auf den Krewelshof. Der ist hier irgendwo im Niemandsland zwischen Lohmar und Rösrath. Was witzig ist: Während ich diesen Artikel mit Text fülle, sitze ich keine 500 Meter entfernt im Autohaus und warte darauf, dass mein Honda fertig wird. (Natürlich schreibe ich diesen Text wieder im Voraus, dass heißt, dass ich nicht wirklich dort sitze, wenn ich ihn irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft tatsächlich veröffentlichte. Ist sowieso mal wieder witzig: Da ich ja keinen Plan habe, wann der Akku in meinem alten Notebook out-of-power ist - ich habe ihn zwar gestern Abend extra noch mal leer und wieder voll gemacht -, tippe ich das in ein Google Doc, weil das alle paar Sekunden eine Kopie in die Cloud legt! Ist die Raumfahrt nicht wunderbar? ;-))

Jedenfalls! Gar nicht all zu viele Bilder heute, die ich irgendwann im letzten September gemacht habe. Die Bilder sind aber typisch herbstlich und dementsprechend war auch der Hof geschmückt. Die machen da ja immer so besondere Themen-Veranstaltungen. Naja, also, "Veranstaltungen": Die schmücken den Laden halt entsprechend, damit man was zu gucken hat.

Deshalb ist das erste Bild heute auch ein dicker, runder Kürbis. (50mm, 1/1000s, f/8.) Mit der Normalbrennweite? Warum habe ich hier eigentlich nicht das Weitwinkel genommen? Dann wären die Nuppel auf der Kürbishaut sicher noch besser und größer raus gekommen und der Strommast im Hintergrund wäre noch weiter in die Ferne gerückt. Hm, ich erinnere mich nicht. Kam ich nicht näher ran? Hatte ich mal wieder keine Zeit für einen Objektivwechsel? Man weiß es nicht. Interessant ist das Bild trotzdem. Wieder bin ich vom Auflösungsvermögen des billigen Foma 200 erstaunt. Gut, ist jetzt nicht wie ein teurer Film, aber auch nicht schlechter als der normale 100er. Und die Selbstentwicklung hat offenbar auch ganz gut geklappt. Ich mein, die Fliege da in der Mitte unten ist schon wirklich sehr gut erkennbar und nur mäßig verrauscht. Hm, vielleicht hatte ich das Weitwinkel weggelassen, um die Fliege noch zu erwischen, das würde Sinn machen! ;-)


Der Kürbis war übrigens nur Teil einer größeren Installation, wenn man das so nennen kann: Einer gigantischen Kürbispyramide, die mir noch größer erscheint als in den Jahren zuvor. (50mm, 1/1000s, f/8.) Vor allem dieser Riesenkürbis an der linken Bildseite. Man, man, man, das ist ja ein Brummer! Wenn auch nicht Teil der eigentlichen Pyramide. Aber hier kann man gut sehen, wie der Film auf unterschiedliche Farbtöne reagiert. Die Farbpalette reichte hier von weiß über orange und gelb bis hin zu tiefgrün. Am hellsten erscheinen mir mal wieder die rötlichen Kürbisse; Foma ist nur so mäßig panchromatisch, stelle ich immer wieder fest. ;-) Aber für den Preis reicht mir das, das gibt den Bildern zudem ein etwas antikeres Aussehen. Der Kentmere reagiert besser auf Rottöne, habe ich schon festgestellt. Müsste eh mal besseren Film kaufen, aber insgesamt haben die Preise doch deutlich angezogen. Könnte natürlich auch einfach mal weniger davon verschießen! ;-)

Hinterm Laden standen dann diese Kürbistiere rum, ein Luchs zum Beispiel, wie man an den Pinselohren gut erkennen kann. (135mm, 1/1000s, f/5,6.) Ich glaube, das ist eine meiner liebsten Brennweiten und das Zuiko macht wie immer einen hervorragenden Eindruck. Olympus hat zu seiner Zeit tatsächlich sehr gute Optiken gebaut, da bin ich immer wieder erstaunt. Selbst bei diesem um anderthalb Stufen abgeblendeten Bild ist das Bokeh im Hintergrund sehr schön gelungen, obwohl die Wand nicht wirklich weit entfernt war. Das Praktische an den Zuikos ist ja, dass die grundsätzlich eine Abblendtaste integriert haben und nicht darauf angewiesen sind, dass die Kamera sowas kann. Wie schon öfter gesagt, die würde ich alle gerne mal an Digital adaptiert sehen...


Das nächste Bild habe ich damals mit "Giraffe" betitelt, aber vielleicht handelt es sich auch um ein Llama oder was Ähnliches. (135mm, 1/1000s, f/3,5.) Man weiß es nicht. Aber weit offen und mit etwas mehr Abstand zerfließt der Hintergrund ganz hervorragend, so wie ich es am liebsten habe, in eine cremige Brühe aus Unschärfe! (Ja, das war jetzt nicht besonders poetisch, aber. ;-)) Der Baum ist allerdings mit seinem Laub vielleicht ein ganz kleines Bisschen zu unruhig und nervös. Aber die Schatten und Strukturen im Holzgesicht reißen das glatt wieder raus.

Der Bremshebel gehört zum Werbeschild-Anhänger, der weiter Richtung Einfahrt zum Hofparkplatz steht. (50mm, 1/500s, f/5,6.) Rost kommt ja immer gut, aber in diesem Fall finde ich besonders spannend, dass man auch die Reste der letzten Spinnenmahlzeit noch im Netz erkennen kann. Selbst die dünnen Fäden sind noch einwandfrei auszumachen, und das, obwohl der Hintergrund weniger unscharf ist, als ich das normalerweise mache. Leider ist mir der Strommmast im Hintergrund ein bisschen verrutscht, den hätte ich gern etwas prominenter gehabt. Aber geht auch so.


Und zum Letzten heute: Das rechte der beiden angespannten Pferde, die die Kutsche zogen, welche hier die Sonntagsausflügler durch die Gegend karren. (50mm, 1/500s, f/5,6.) Dieses Bild finde ich extrem gut gelungen, mit den Bäumen, Shildern und der Straße mit den Markierungen drauf im Hintergrund, leicht unscharf, dafür den Pferdekopf knackscharf, der Kontrast im Fell und in der Mähne, die Highlights auf dem Leder am Geschirr. Schön. Gefällt mir.

Nächstes Mal: Die Baustelle an der Hanfbachtalstraße, direkt unten um die Ecke. Da hatte ich ja schon digital Bilder gemacht, als die Straße renoviert wurde.