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Vier Filme

Das hat man dann davon, wenn man seit März nicht mehr entwickelt hat: Es sammelt sich halt was an! In diesem Fall waren es vier Filme. Es fing alles damit an, dass ich mir gedacht habe: "Sammel mal, da kommt ja noch was dazu. Dann kann ich alles in der gleichen Suppe entwickeln." Ja, Pustekuchen! Dafür hätte ich dann auch mal die korrekten Filme und Push-Levels verwenden müssen! So musste ich alle vier Filme in Einzelhaft waterboarden! ;-)


Das ist natürlich entsprechend aufwendig und erfordert vor allem einen Haufen Zeit, sodass ich mich dazu entschlossen habe, wenn ich eh schon zwei Entwicklertanks habe, dann kann ich die auch gleichzeitig verwenden. Das erhöht natürliche das Stesslevel und damit die Fehleranfälligkeit, aber ich glaube, ich habe mittlerweile genügend Übung in der Entwicklung, dass ich das durchaus hinbekomme.

Also habe ich den Timer auf den "längeren" Film eingestellt und das Fomadon P (ähnlich zu D76) zu gleichen Teilen aufgeteilt - zum Glück habe ich ja genügend Messbecher - und dann erst in den hohen Paterson, dann in den flachen Jobo gefüllt. In Ersterem war der Kentmere 100, der schon seit dem letzten Kasselbesuch im März hier rum lag, in der Jobo-Dose war der Foma-200-Testfilm, den ich gerade vorgestern erst aus der Fed 3 vom Flohmarkt raus gepult habe. Und was soll ich sagen? Ja, es ist ein bisschen stressig, aber es geht ganz gut:


Nachdem die 6 Minuten für den Foma abgelaufen waren, habe ich den gespült, während ich den Kentmere weiter alle Minuten invertiert habe. Dann habe ich auch den gespült und währenddessen den Fixierer auf zwei gleiche Teile aufgeteilt. Als ich dann mit dem Spülen beider Filme fertig war, habe ich beide genau so nebenläufig wie die eigentliche Entwicklung fixiert. Das Ergebnis ist voll OK. (Das Fomadon sieht allerdings jetzt sehr trübe aus und ich weiß nicht, ob ich das noch mal benutzen will. Zumindest nicht, ohne es nicht vorher an einem Teststreifen ausprobiert zu haben!)

Von diesem Erfolg motiviert habe ich dann auch die beiden anderen Filme in Angriff genommen. Dabei handelt es sich jeweils um einen Kentmere 400, den einen von der FedCon habe ich bei 1600 ISO belichtet, den anderen auf dem Meeting mit 800 ISO. Warum ich den nicht auch auf 1600 gepusht habe, wird mir auf immer ein Rätsel bleiben, dann hätte ich die gemeinsam für die gleiche Zeit ins Microphen legen können. So... halt nicht.


Also gleiches Spiel noch mal: Den länger zu entwickelnden Film am Handy eingestellt und dann nacheinander die beiden Dosen befüllt. ...und dann erst gemerkt, dass ich Microphen ja eigentlich mit einem Verlängerungsfaktor versehen müsste, wenn ich es schon n-mal benutzt habe. In diesem Fall hätte ich also 30% drauf legen sollen, also statt 10 Minuten 13 und statt 12 Minuten 15:40. Ähmja, kurz gepanikt, dann aber einfach nach Ablauf der 12 Minuten die Uhr noch mal für 4 weitere angestellt, dann den Film Nummer 3 abgekippt und gestoppt, dann den vierten ebenfalls nach Ablauf von insgesamt mehr gefühlten als gemessenen 15-einhalb Minuten. Dann wie oben fixiert. Die Ergebnisse? Sehen unproblematisch aus, so wie sie da zum Trocknen unter der Dusche baumeln:


So, und während ich das hier jetzt tippe, bewache ich nebenbei den Scanner-Rechner, wie er sich seine neuesten Windows-Updates reinpfeift! Was bin ich froh, wenn Win 10 nächstes Jahr keinen Support mehr hat, dann wird die Kiste einfach vom Internet getrennt und gut is. Wird ja eh nur noch zum Scannen verwendet. Diese furchtbare Stromverschwendung hat dann auch mal ein Ende, wenn das Teil wieder einen halben Tag lang läuft, nur um ein "Cumulative Update for Windows 10 Version 22H2 for x64-based Systems (KB5039211)" zu verarbeiten. Windows, weißte?! Ohne SSD ist echt nix mehr damit anzufangen. Aber dafür noch eine kaufen, das lohnt echt nicht. Ich sollte mal gucken, ob ich nicht bei ehBlöd eine gebrauchte finden kann, muss ja nicht groß sein...

Schwarz-weiß und analog, Teil 265: Let's Go to the Mall

Fomapan 100 #50, 10. Oktober 2023
  • Minolta XD7, Minolta MD W.Rokkor 28mm 1:2.8, Minolta MD Tele Rokkor 1:2.5 f=100mm, Travenar MC Auto Zoom 1:4.5 f=80-200mm
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (18.?), 10:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Dieser Eintrag läuft auf einen Test des 28mm Rokkor sein. Einmal drauf habe ich es offenbar nicht mehr ab gemacht. Macht nichts, schließlich scheint das das Standard-Objektiv des Vorbesitzers gewesen zu sein. Und ich habe ja im letzten Artikel schon bemerkt, dass es sich ganz gut als Always On bewährt. Mit seinen 28mm liegt es auch sehr nah an den modernen Sehgewohnheiten, die von weitwinkligen Handykameras bestimmt werden.

Eigentlich waren wir ja - so wie immer - in der St. Augustiner Gegend, um im Einkaufszentrum unser Unwesen zu treiben. Damals konnte man noch umsonst auf den Parkplätzen der Hochschule parken, was seit diesem Jahr ja leider nicht mehr möglich ist, wieso uns der Blick auf das Rathaus in letzter Zeit verwehrt (erspart?) bleibt. (1/250s, f/8, 28mm.) Habe hier extra eine etwas geschlossenere Blende verwendet, um die Blätter im Vordergrund auch scharf zu bekommen, was auch einigermaßen geklappt hat. Ehrlich, über das kleine Weitwinkel-Rokkor kann man sich echt nicht beschweren, das macht gute Bilder.

Drinnen (im Elektronikladen mit dem Planeten im Logo) haben wir Pikatchu einen Besuch abgestattet. (1/30s, f/2,8, 28mm.) Bei schlechtem Licht und weit offener Blende macht das ebenso eine gute Figur wie das plüschige Pokemon im Motiv. (Weiß nur nicht, warum ich 70 Euro dafür ausgeben sollte; da würde ich lieber noch ein oder zwei Altglasobjekive anschaffen! :-D) Natürlich könnte es gerne noch eine Blendenstufe schneller sein, aber man will es ja auch nicht übertreiben. Selbst bei der mäßigen Kunstlichtbeleuchtung hier drin hat es ja ausgereicht.


Draußen vor der Tür habe ich mich dann mal wieder am Strommasten versucht. (1/125s, f/8, 28mm.) Der ist im Weitwinkel wieder wirklich weit, da wäre eine Normalbrennweite besser gewesen, oder ich hätte die 50 Meter gehen müssen, um direkt davor zu stehen. Außerdem hätte ich auch hier gerne ein gelbes Filter gehabt, um den Himmel etwas abzudunkeln. Muss mit mal so eins besorgen, das man einfach als Platte davor halten kann. Sind ja auch nicht so teuer, gebraucht bei ehBlöd. Andererseits, dieses Jahr hatten wir eh noch kein Wetter dafür. Schmuddel!

Weil wir Durst hatten, haben wir uns in dem anderen Drogeriemarkt im ersten Stock jeder was tu Trinken mitgenommen. (1/250s, f/5,6, 28mm.) Bei praktisch Minimaldistanz bekommt man auch um zwei Stufen abgeblendet noch Unschärfe in den Hintergrund, gleichzeitig sind beide Flaschen scharf. Hübsche Flaschen, übrigens. Der schwarze Inhalt hatte mir mal wieder zu viel Coffein, sodass ich nur einen kleinen Schluck davon in mein gelbes Zeugs gekippt hatte. 40 Kalorien sind auch so schon schlimm genug! (Heißt das eigentlich, dass da ein oder zwei Zuckerwürfel weniger drin sind als im Konkurrenzprodukt?)

Das Fachwerk hinter Glas muss ich ja auch praktisch jedes Mal mitnehmen, vor allem, wenn die Sonne es so gut ausleuchtet. (1/60s, f/8, 28mm.) Ein Polfilter wäre was, die Spiegelungen hätte ich sicher raus bekommen. Auch dieses Foto war eher ein Test der Verzerrungseigenschaften dieses Objektives. Und ich sehe wieder keine größeren Probleme. Sieht OK aus.


Beim Abbiegen zum Parkplatz stand dann diese Kindersandale auf dem Telekomkasten. (1/1000s, f/4, 28mm.) Da konnte ich dann mal bei meiner "normalen" Lieblingsblende testen, ob die Kamera auch brav ihre schnellste Geschwindigkeit hin bekommt. Test bestanden, denke ich mal. Und auch bei f/4 kommt die Struktur im Stoff hervorragend scharf raus. Die Blendenbälle links sind erstaunlich wenig sechseckig, die Lamellen scheinen also ein bisschen abgerundet zu sein. Gefällt mir ganz gut, auch wenn ich im Allgemeinen mehr auf eckige Blenden stehe.

Um den Film dann endlich voll zu bekommen, habe ich noch ein paar Einkaufswagen am Glascontainer mitgenommen. (1/1000s, f/4, 28mm.) Schon eine ziemlich schmutzige Stelle hier auf dem Parkplatz, die ich weniger vermisse als den Weg über den neu gestalteten Markt am oberen Eingang der Mall.


Hier werden ja immer wieder Sachen entsorgt, von denen ich mich frage, wo die her kommen, wie etwa dieser Barhocker, der einen gewissen 70er Vibe hat... (1/500s, f/2,8, 28mm.) Hier habe ich gegen das Licht eine erstaunlich gute Belichtung hin bekommen, muss ich mich ja mal wieder selber loben. Im Hintergrund sehen wir den viereckigen Klotz mit dem Abluftrohr; ist das eigentlich das Heizkraftwerk für die Schule nebenan? In seiner Schmuddeligkeit finde ich das Foto aber trotzdem ganz gelungen. Fast schon ein künstlerisches Statement! ;-)

Und weil dann noch immer ein Bild drauf war - die Fomas sind erstaunlich lang, wenn man sie sparsam einfädelt - noch die Rückseite vom Wegweiser. (1/1000s, f/4, 28mm.) Schön die Spinnwebenreste, die man tatsächlich trotz der begrenzten Auflösung noch gut erkennen kann. Dieses Objektiv könnte definitiv mehr und ich würde es gerne mal auf einer modernen spiegellosen Vollformat-Digitalkamera sehen!

Fazit: Eine sehr tolle Ausrüstung, die ich da geerbt habe! Macht echt was her! Und hat vor allem zwei Minolta-Objektive im Gepäck, die mir in meiner Sammlung noch gefehlt haben. Beide machen eine gute Figur: Das 28er als Alltagsobjektiv, das 100er als Portrait-Tele. Aber auch das Travenar ist ganz OK, dafür dass es ein Zoom ist. Ich werde diese Kamera also sicher noch öfter verwenden, vor allem, nachdem ich sie im nächsten Artikel-Zyklus mal mit meiner 55mm Festbrennweite konfrontiert habe und diese auch dort eine sehr gute Figur macht!

Schwarz-weiß und analog, Teil 264: Flugplatz Hangelar

Fomapan 100 #50, 10. Oktober 2023
  • Minolta XD7, Minolta MD W.Rokkor 28mm 1:2.8, Minolta MD Tele Rokkor 1:2.5 f=100mm, Travenar MC Auto Zoom 1:4.5 f=80-200mm
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (18.?), 10:00 Minuten, Adoflo II 1+200
So, es ist mittlerweile ein bisschen länger her, dass ich mich mal wieder um die vielen, vielen s/w-Fotos, die ich noch auf Halde liegen habe, gekümmert habe. Ich mache gerade wenige s/w-Bilder, das Wetter ist scheiße, und da vergesse ich scheinbar auch, dass ich noch viel zu viele rum liegen habe, die eigentlich ganz gut geworden sind. Deshalb wird es langsam mal Zeit, die anderen Bilder, die ich mit der Minolta XD7 gemacht habe, hier auszustellen. So geht es dann heute also zum Flugplatz in Hangelar mit seinen kleinen Fliegern und Seglern.

Deshalb ist der erste Blick auch gleich mal rüber übers halbe Flugfeld zu den Segelfliegern, die auf bessere Aufwinde warten. (1/125s, f/8, 80-200mm @ 200mm.) Wenn die Film/Scanner-Auflösung ein bisschen besser wäre, könnte man glatt die Gesichter der Leute erkennen! Das kleine Travenar Zoom scheint also gar nicht so schlecht zu sein. Ich nehme an, das stammt noch aus einer Zeit, in der man auch als Dritthersteller noch Qualität produziert hat. Bei f/8, also um knapp zwei Blendenstufen abgeblendet, macht es jedenfalls einen recht guten Eindruck: Kaum Vignettierung und ausreichend scharf. Schnell ist es jedoch nicht, da muss man schon aufpassen, dass man nicht in den Bereich kommt, in dem man aus Versehen verwackelt. Ich scheine an diesem Tag eine recht ruhige Hand gehabt zu haben! Oder habe ich mich da irgendwo abstützen können? Ich erinnere mich nicht. Gott, das ist ein Dreivierteljahr her!


Schilder dürfen ja nicht fehlen, wenn ich auf Motiv-Jagd gehe. Deshalb kommen jetzt gleich zwei. Das erste ist einfach nur das übliche Landschaftsschutzgebiet, das mich zwischen den Brombeerranken angeleuchtet hat. (1/250s, f/8, 80-200mm @ 200mm.) Auch auf nähere Entfernungen macht das Travenar-Zoom also ganz brauchbare Fotos. Ein Gelbfilter hätte dem Himmel ganz gut getan, glaube ich, dann hätte das noch stärker gepoppt.

Das andere Schild ist die Warnung vor der Einflugschneise. (1/500s, f/4, 100mm.) Das kleine, recht kompakte Tele-Rokkor schlägt sich hier ganz gut. Es ist zwar kein echte Portrait, aber ich finde für meine Portrait-Teles selten Leute, die bereit sind, sich ins Internet stellen zu lassen! ;-) Man sieht aber deutlich, dass das doch noch ein kleines Stückchen mehr Schärfe hat als das Zoom. Und über alles auch ein klareres, kontrastigers Bild liefert. Der Grund, weshalb ich so gerne Festbrennweiten verwende, zumindest im Vintage-Retro-Blabla-Buzzword-Bereich. :-D Nein, ehrlich, diese alten festbrennweitigen Linsen sind einfach superb, da können die Zooms selten mithalten, jedenfalls nicht im Consumer-Bereich.


Am Flugplatz ist natürlich Flugverkehr, den ich in den drei Bildern da oben auch mal festgehalten habe. (Von rechts nach links: 1/1000s (over), f/4, 100mm; 1/500s, f/5,6, 80-200 @ ~175mm; 1/250s, f/11, 80-200 @ 200mm.) Besonders auf letztes Bild bin ich echt stolz, denn bei den alten, komplett manuellen Objektiven bei diesen Brennweiten richtig scharf zu stellen, ist bei gesunden Augen schon nicht einfach. Zum Glück ist der Schnittbildsucher in der Minolta hervorragend und der Fokusring-Wurf an dem Travenar-Zomm sehr schön leichtgängig, aber zugleich trotzdem präzise. Eine richtig gute Kombination, bei der sich der ehemalige Besitzer dieser Kameraausrüstung wohl auch was gedacht hatte. Macht richtig Spaß, damit zu fotografieren. Ich erinnere mich jedenfalls, dass ich mich hier wirklich zurückhalten musste, dass ich nicht den ganzen Film auf einmal verblase!

Aber ein bisschen von der Umgebung wollte ich natürlich auch noch mit nehmen. So zB die Mohnblüte, die dort jemand an den Pfosten einer der Parkbänke gesteckt hatte. (1/125s, f/4, 100mm.) Schon eine ziemlich sämige Unschärfe im Hintergrund. Ich mein, das ist ja schließlich auch genau der Grund, weshalb man sich diese Portrait-Teles damals (und heute) angeschafft hat: Hübsches Bokeh bei krasser Schärfe im Vordergrund. Hübsches Bild, das in bunt wohl ein bisschen besser rüber kommen würde. Das Rot vom Mohn muss man sich hier einfach dazu denken! ;-)

Wenn ich einen Basketball-Korb sehe, wird er fotografiert, das ist wie bei Schildern! (1/1000s, f/4, 100mm.) Hätte noch einen Schritt nach links gehen müssen, um den Hintergrund mehr freigestellt zu bekommen. Ansonsten technisch einwandfrei. Das Objektiv gefällt mir sehr gut!


Hinterm Flugplatz gibt es auch immer ein bisschen Stacheldraht zu fotografieren. (1/125s, f/2,5, 100mm.) Endlich die Gelegenheit, die Blende ganz auf zu machen und das extrem hübsche Bokeh zu genießen. Ich liebe diese alten Linsen. Einfach nur schön, wie weich das Spiel aus Licht und Schatten den Hintergrund auffüllt. Dazu der krasse Kontrast von kratzigem Stacheldraht im Vordergrund. Perfekt. Bestes Bild auf der Rolle bisher.

Hier haben wir dann auch noch eine Kneipe im Container-Flachdach-Format, eine Gelegenheit fürs Weitwinkel. (1/125s, f/5,6, 28mm.) Vor allem aber eine Gelegenheit, im Bild nach den üblichen Weitwinkelverzerrungen zu suchen. Ja, die sind da, bei diesen gerade Linien sieht man sie schon, aber für ein Objektiv diesen Alters durchaus akzeptabel. In den unscharfen Ecken oben werden die Blätter schon ein bisschen lang gezogen, aber, hey, es ist ein Weitwinkel! Das gehört so! ;-) Zugleich ist das eigentlich Motiv bei zwei Stufen abgeblendet auch perfekt scharf. Was will man mehr. Ein durchaus brauchbares Alltagsweitwinkel.


Die Hubschrauberpiloten machte mal wieder einen ihrer Übungsflüge, den ich dann auch gleich mal im Bild festgehalten habe. (1/125s, f/4,5, 80-200 @ 200mm.) Ich habe lange gerätselt, was das für ein dunkler Fleck auf der rechten Seite des Fotos ist, bis mir schließlich irgendwann aufgegangen ist, dass ich hier durch den Maschendrahtzaun hindurch fotografiert habe und die Offenblende des Travenar es nicht schafft, diesen vollständig unscharf verschwinden zu lassen! In der Hitze des Gefechts hatte ich das wohl nicht bemerkt, als ich das Bild geschossen habe. Ich musste mich schließlich beeilen, denn Helikopter sind ja doch recht flott unterwegs, wenn sie wollen. Rauf, runter, links, rechts, alles Mögliche, schon praktisch, so ein Fluggerät!

Die flogen jedenfalls die ganze Zeit die Landebahn rauf und runter, wahrscheinlich um den Tiefflug zu üben. (1/500s, f/4,5, 80-200 @ 200mm.) Jedenfalls macht das Objektiv auch bei 200mm und weit offen einen ganz guten Eindruck. Wobei ich glaube, dass ich hier den Fokus nicht genau getroffen habe, oder kommt es mir nur so vor, als wäre der Hintergrund schärfer als das Fluggerät selber? Man kann sich nie so ganz sicher sein bei dieser Art von Motiv: Die viele bewegte Luft unter den Rotorblättern, gemischt mit Abgasen und Abwärme des Motors sorgen gerne dafür, dass man schon aus physikalischen Gründen keine scharfen Bilder bekommen kann. Lichtbrechung an unterschiedlich dichten Luftmassen und so. Man vergisst ja gerne, dass Luft auch ein optisches Medium ist!


Jedenfalls, das alte Sportflugzeug, dass da fest installiert ist, darf bei einem Besuch hier natürlich auch nie fehlen. (1/60s, f/11, 28mm.) Ja, ich mache manchmal auch die Blende weit zu, hier erschien es mit sinnvoll. Nicht nur, dass ich so testen kann, inwieweit das Bild hier schon wieder unscharf wird, sondern auch, weil ich eben das ganze Flugzeug, von Flügelspitze bis Propeller im Fokus haben wollte. Beides sieht gut aus: Keine oder nur unbedeutende Beugung des Lichts an der Blende und ich glaube, ich hätte durchaus auch noch f/16 nehmen können. Das kleine Weitwinkel-Rokkor kann echt überzeugen.

Auf dem Weg zurück zum Freibad, wo wir geparkt hatten, habe ich dann noch eine markierte Bank mitgenommen. (1/125s, f/2,8, 28mm.) Einfach so als Kontrast habe ich hier die Blende ganz geöffnet und das Ergebnis kann auch hier überzeugen: Auf diese Entfernung bekommt man sogar ein bisschen Unschärfe in den Hintergrund, die gar nicht mal so unflott aussieht. Ich mag ja dieses Spiel des Lichts und des Schattens zwischen den Blättern. Gut, die Eichenhecke ist vielleicht ein bisschen sehr unruhig, aber die war halt da. Die Masern im Holz sind jedenfalls gut raus gekommen und auch das Tag kann man gut erkennen. Nicht so wie sonst bei Foma, wo man manchmal echt Probleme hat, rote Wellenlängen zu sehen. (Ich glaube, das war grüne Farbe, aber ich erinnere mich nicht genau.) ;-)

So, und nächstes Mal: Let's go to the mall! :-D

Fed 3 mit Industar 61A

Was ist hübscher als eine alte sowjetisch/ukrainische Sucherkamera aus den 1960ern? Kaum etwas, ist meine Meinung. Bei diesem Exemplar, das ich letzten Samstag auf dem Rheinauenflohmarkt in Bonn habe mitgehen lassen dürfen, handelt es sich scheinbar um das Modell Fed 3b (oder evtl. eine Fed 3L?) mit einem Industar 61 53/2.8 Objektiv dabei. Beides sah sehr gut erhalten aus, nur ein bisschen staubig und jemand hat mal wieder am Belichtungszeit-Knöpfchen gedreht, ohne die Kamera vorher aufzuziehen, weshalb der Pfeil nicht mehr auf die richtige Zeit zeigt, aber ansonsten könnte sie fast schon so gerade vom Band gefallen sein. OK, die Belederung hinten löst sich leicht, an der stelle, an der man das gute Stück unweigerlich anfasst, aber das ist ja normal. Der Sucher mitsamt des Rangefinders funktioniert brauchbar gut, die Bilder passen nicht 100%ig übereinander, aber mehr als ausreichend, um richtig scharf stellen zu können.


Auch von innen sieht das gute Stück sehr gut aus: Der Tuchverschluss (beide) ist lochfrei, was bei dem Alter schon gar nicht mehr so häufig zu sein scheint. Die Mechanik des Filmtransports läuft ziemlich brauchbar. Die Andruckplatte und die Schienen sind sauber und unverkrazt und sogar ohne Fingerabdrücke - noch, ich möchte diese Kamer nämlich tatsächlich auch benutzen, somit habe sie bereits mit einem passenden Foma 200 ausgestattet und auch bereits ein paar Bilder geschossen. Dabei ist mit aufgefallen, dass der Filmtransport manchmal etwas hakelig ist, der Auslöser ist vereinzelt nach einem ganzen Dreh am Transporthebel noch nicht gespannt, sodass ich noch ein kleines Stückchen mehr drehen muss. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob der Hebel überhaupt als "full stroke" ausgelegt ist, oder ob man tatsächlich eigentlich zwei "half strokes" machen sollte. Hm, irgendwo gibt es doch sicher eine Betriebsanleitung. Egal, es scheint jedenfalls alles soweit zu funktionieren und ich bin auf die Bilder gespannt, die ich damit machen werde.


Was kann ich ansonsten über die Fed 3 erzählen? Nunja, nicht viel mehr, als ich aus dem Internet weiß und was man bei genauer Betrachtung des Top Decks sehen kann: Die Belichtungszeiten gehen von B über 1s bis zu 1/500s. Wobei die 1/30s (Blitzsynchronzeit) aus der Skala heraus fällt und zwischen B und 1s liegt. Es gibt das übliche Zählwerk rund um den Spannhebel, den man manuell zurücksetzen kann. Rund um den Auslöser ist eine Krone, mit der man die Walze mit den Transporthaken lösen kann, um den Film zurückspulen zu können - ob man auf diese Weise auch Doppelbelichtungen hin bekommen kann, weiß ich nicht. (Wie war das mit "irgendwo muss es doch eine Anleitung geben?" ;-))

Das Mitgelieferte Industar 61 ist der übliche Tessar-Nachbau, soweit ich weiß, 4 Elemente, 3 Gruppen. Dieses würde sich recht problemlos austauschen lassen, denn die Kamera verfügt über den einigermaßen weit verbreiteten M39-Schraubanschluss - leider wohl nicht ganz Leica-kompatibel, aber wer kann sich die Objektive schon leiste?! Welche Version ich da genau habe, also wie viele Blendenlamellen und Hastenichgesehen, was die Sammler alles unterscheiden, kann ich nicht sagen, ich habe es noch nicht nachgezählt. Hauptsache, ich teste das Teil erst mal. Ich erwarte allerdings die übliche, brauchbare Bildqualität, die ich von diesen Objektiven auf M42 gewohnt bin, schließlich handelt es sich um mehr oder weniger das gleiche Design. Auch das Objektiv scheint übrigens mechanisch in gutem Zustand zu sein, nur habe ich nach der Reinigung einen leichten Schmier auf der Innenseite der Fokuslinse gesfunden, den ich vorher nicht sehen konnte. Hat auf dem Flohmarkt wahrscheinlich zu lange in der Sonne gelegen und das Blendenfett hat sich verflüssigt. Es lohnt sich aber nicht, es dafür auseinander zu nehmen, die Verschmutzung ist nur ganz am Rand und sollte nur minimal den Kontrast beeinflussen. Kratzer habe ich keine gesehen, weder auf der Front- noch auf der Rücklinse.


Ansonsten kann man über diese kleinen aber einigermaßen mächtigen Sucherkameras nicht viel sagen. An sonnigen Tagen einfach auf f/16 stellen, den Fokus kurz vor unendlich, und schon kann man einfach dahin knipsen, ohne sich groß mit irgendwas beschäftigen zu müssen. Oder, man macht das so aufwendig wie ich, und verwendet den eingebauten Entfernungsmesser und weitere Blenden (was bei einem ISO 200 Film und einer minimalen Zeit von 1/500s meist bei f/5,6 endet) und versucht ein bisschen Unschärfe im Bild zu haben. Aber auch in diesem Modus ist die Bedienung kinderleicht. Mehr als Sunny 16 muss man eigentlich nicht wissen, auch wenn ich zur Absicherung und an den dunkleren Stellen unter Bäume oder im Schatten von Häusern dann doch mal das Handy und die Belichtungsmesser-App zücke. Bei einigermaßen gleichbleibenden Lichtverhältnissen hingegen: Einmal einstellen und vergessen.

Die Bedienung geht also schon mal recht leicht von der Hand. Man muss sich nur merken, dass wie so oft bei alten Ostblock-Objektiven die Blende ganz vorne eingestellt wird - wie bei Olympus, was mich immer wieder fragen lässt, wer da von wem abgeschaut hat. Bietet das einen Vorteil, ist das so einfacher zu bauen? Ich weiß es nicht. Solange es funktioniert, sag ich mal, ist alles gut. (Würde mich halt nur mal interessieren.)

Fazit: Insgesamt habe ich hier glaube ich ein ganz hübsches Exemplar in einigermaßen funktionstüchtigem Zustand erworben. Die Bereitschaftstasche war auch dabei und das Leder ist noch einigermaßen geschmeidig und die Nähte reißen nicht auf, was wohl darauf hindeutet, dass diese Kamera auch nicht allzu schlimm gelagert wurde. Also wohl eher kein Dachbodenfunde, der 40 Jahre vergessen in Hitze und Kälte herum gelegen hat. Was ja auch das restliche Aussehen der Kamera bestätigt. Habe ich zu viel bezahlt? Wahrscheinlich sind 40 Euro tatsächlich mehr, als ich bei eBay ausgeben würde, um dieses Modell zu bekommen. Aber hier auf dem Flohmarkt konnte ich mich wenigstens vorher ansehen, ob alles einigermaßen funktionstüchtig ist. Und wenn ich sehe, was die für den laufenden Meter Stand bezahlen müssen, das ist ja schlimmer als die eBay- und PayPal-Gebühren! Werde ich in Zukunft Ausschau nach anderen M39-Objektiven halten? Wenn die Kamera sich als voll funktionstüchtig erweisen sollte, wäre ein Weitwinkel und ein kleines Tele vielleicht tatsächlich interessant!

Flohmarkt in den Rheinauen

Hallo! Hallo, alles klar? Ja. Es ist wieder Samstag, es ist wieder dieser Park! ;-) (...oder so ähnlich.) Es ist also wieder Samstag, in den bonner Rheinauen gibt es wieder einen Flohmarkt. Den letzten hatten wir ja leider verpasst, weil wir beide noch die coronierten FedCon-Nachwirkungen auszukurieren hatten. Da konnte man ja nicht unter Leute gehen! ;-)

Heute hingegen: Ich hatte die Nikon geschnappt, schnell das Zoom drauf gemacht, weil mir in dem heftigen Wind das Wechseln von Objektiven als nicht empfehlenswert erschien - das bläst nur die ganzen Pollen auf den CCD - und los gings. Geparkt wie immer an der Telekom, dann durch den Beueler Teil der Auen und rauf auf die Brücke. Wie immer alles voller Griller und Wochenendausflügler, hier. Gut, dass ich das Piratenschiff irgendwann vor nicht allzu langer Zeit mal ohne Blagen erwischt habe. ;-)


Wie man sieht, habe ich auch schon einen ganzen Haufen Bilder gemacht gehabt, bevor ich überhaupt über die Brücke rüber war. Wie immer hat man von hier oben ja einen besonderen Ausblick. Im heutigen Wind - der schon ein bisschen an Sturm erinnert hat - war das (noch immer recht hoch stehende) Wasser im Rhein besonders kräuselig. Zudem warfen die vereinzelten Wölkchen immer genau in dem Moment Schatten, wenn ich ein Motiv hatte. Böse Wolken!

Dann aber Flohmarkt. An einem der frühen Stände fand ich ein interessantes Objektiv: Ein Kalimar 28-70mm f/3.5 für Nikon F-AI (mit Hasenohren für Backwards Compatibility) push-pull-Zoom. Hätte mich interessiert, weil ungewöhnlich und ich habe im Netz erst mal so gut wie nichts dazu in Erfahrung bringen können. Er wollte 10 Euro dafür haben, aber so richtig habe ich es nicht übers Herz gebracht. Wollte erst noch schauen, was ich sonst so finden könnte, wir hatten ja gerade erst mit der Suche begonnen. Habe es trotzdem mal auf die Nikon geschraubt, aber die Bildqualität war wie erwartet eher so naja. Nicht wirklich scharf, recht wenig Kontrast (was natürlich am Dreck zwischen den Linsen liegen könnte) und im Weitwinkelbereich starke Abschattungen in den Ecken. Hier drei Bilder, die ich schon ein bisschen kräftiger nachbearbeitet habe, damit der Kontrast nicht ganz so flach rüber kommt:


Also eher nichts für den täglichen Gebrauch, eher was zum Sammeln, weil es doch eher ein ungewöhnliches Stück ist. Habe ihm dann 5€ geboten, die er aber dankend abgelehnt hat. Für 10 war es mir zu teuer. Habe es dann zurück gelegt und wollte eigentlich später auf dem Rückweg noch mal vorbei schauen, falls ich dann noch nichts gefunden hätte. Hatte ich dann aber. Ich habe nämlich eine Fed 3 gefunden, die ich für einen relativ guten Preis und in gutem Zustand mitnehmen konnte. Yay! Meine erste M39-Kamera! ;-) Muss ich jetzt mal noch genau durchchecken, aber diese alten sowjetischen Kameras sind ja eigentlich nicht kaputt zu kriegen, wenn nicht einer an der Verschlusszeit gedreht hat, ohne den Mechanismus vorher zu spannen! Der Pfeil am Knopf zeigt leider dementsprechend auch nicht mehr auf die tatsächlich eingestellte Zeit, aber das lässt sich hoffentlich gut korrigieren. Ansonsten scheint sie aber in tip-top Zustand zu sein! Bin auf Fotos gespannt. (Habe ich nicht eh noch drei Filme zum Entwickeln im Keller liegen?! Ja.)

Dann haben wir uns auch langsam auf den Rückweg gemacht. Wir haben eh erstaunlich lange gebraucht, über 4 Stunden waren wir unterwegs. Es war viel los, aber ich habe mich auch wirklich an vielen Ständen länger umgeschaut, denn es gab neben reichlich Kameras auch diverse andere Technik zu begutachten. Außerdem habe ich mich an einem der Stände, die immer da sind - wo ich immer frage, was er für die Canon A1 haben will und er noch immer was von 150 Euro sagt, verdammt! ;-) -, länger mit einem unterhalten, der auf der Suche nach einer manuellen analogen Kamera war. Was er denn da am liebsten nehmen würde. Ich muss mal meinen Ratgeber zu Ende schreiben und veröffentlichen! Dringend! Vielleicht kann ich da ja sogar Geld für nehmen!


Wieder auf der anderen Seite des Rheins habe ich noch die flatternden Raben mitgenommen, die sich auf dem Hügel, den die Autobahnbrückenrampe bildet, die Ameisen in die Federn kriechen ließen, während die Sonne sie aufgewärmt und getrocknet hat. Ich mag Raben ja, kluge Tiere. Weiß gar nicht, warum da manche Menschen so Vorurteile gegen die haben. Aber das frage ich mich bei Vorurteilen ja eh immer.


Dann heim mit Gewissensbissen, denn ich hätte das Geld, das ich für die Kamera ausgegeben habe, lieber zurücklegen sollen und in einen neuen Innenraumlüfter für den Honda investieren sollen. Es war doch sehr warm und schwül da drin, nachdem der über Mittag in der Sonne gestanden hatte. Naja, es ist, wie es ist. Noch zum Haribo rüber gegurkt und J hat Vorräte für den Winter angelegt, wie so ein Eichhörnchen! :-D Und auch noch beim Discounter mit dem L gewesen, direkt nebenan. Der ist ja riesig, ganz anders als die, die es hier auf dem Land gibt. Das ist ja fast wie Großstadt, dabei ist das nur Bad Godesberg! ;-) Von da aus dann heim. Und auch auf dem Weg noch mal beim Discounter mit dem N gehalten, weil sie noch Nachschub an Sonnenblumenkernen brauchte. Also erst um halb 5 wieder zu Hause gewesen. War ein erstaunlich langer Tag mit >15.000 Schritten und den restlichen Nudeln, die noch im Kühlschrank lagen, zusammen mit Garnelen und Cherry-Tomaten und Paprikastreifen. Dadraus könnte ich eigentlich auch noch einen Eintrag machen, das war schnell, einfach und lecker. Egal. Jetzt erst mal Ende dieses Artikels.