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Letzter Film des Jahres 2024

Während ich noch immer diverse Einträge schwarzweißer Artikel vor mir her schiebe, produziere ich schon wieder fleißig neue Bilder. Zum Abschluss des Jahres habe ich gestern noch mal einen Film in die Rodinal-Suppe gelegt und siehe da: Die Nikkormat FT, die ich jetzt schon seit einer Woche oder so antease, funktioniert wohl einwandfrei. Warum auch nicht, die ist schließlich eine hervorragende Kamera mit unzerstörbarer 1960er-Technik! ;-)


Aber zu der Kamera gibt es ja wie gesagt bereits einen vorbereiteten Eintrag, aber auch den schiebe ich jetzt schon seit einer Woche oder so vor mir her. Schlimm. Ich bin einfach zu produktiv! ;-)

Ansonsten gibt es über diese Entwicklung nicht viel zu berichten. Ich hatte Angst, dass die Lichtdichtungen nicht mehr Licht dichten, dichten sie aber doch, daher diese Bilder, die eindeutig zeigen: Ja, ich bin dicht! Nur Goethe war Dichter. :-D (Watt is los, ich hatte doch noch gar keinen Silvester-Alkohol! ;-))


Bleibt die Frage, wieso der Film sich so seltsam durchbeult, wie er da unter der Dusche baumelt. Hat die Firma Foma den wieder zu fest gewickelt? Lag er schon zu lange im Kühlschrank? Hat die Kamera zu viel Spannung? Man weiß es nicht.

Ansonsten aber schön zu wissen, dass diese sehr hübsche, wenn auch abgenutzte Kamera noch immer problemlos Bilder macht! Ich freue mich drauf, die im Sommer auch mal öfter zu benutzen, einfach weil ich so ein kleiner Nikon-Fanatiker bin, der einfach alles, was die je gebaut haben, toll finde, und weil ich gerade ganz besonders die späten 1960er und die frühen 1970er so spannend finde. Jetzt fehlt mir nur noch eine originale F, dann wäre ich glücklich. Aber die sind ja leider einfach viel zu teuer!

Ein 127 Film aus China

Da hatte ich ja letztens bemerkt, dass an meiner D800 die silikonistische Abdeckung von den Blitz-Buchsen gerissen ist und jetzt endgültig nicht mehr hält. Also, ohne Tesafilm, mit geht es noch so gerade, wenn ich die beiden miteinander verklebe. Da es in ganz Europa niemanden gibt, der mir diese Abdeckung verkaufen wollen, ohne dafür horrende Versandgebühren und/oder Preisaufschläge zu verlangen, hatte ich mich dann ja schweren Herzens entschlossen, direkt an der Quelle (Shenzen) zu bestellen. Ich weiß ja nicht, wie die das mit dem Versand machen, aber offenbar ist die chinesische Post zu 110% subventioniert, anders kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Teil (actually zwei, einzeln gab es die nicht) für insgesamt knapp über 8 Euro um den halben Globus geschickt werden kann, ohne zusätzliche Gebühren. Aber das ist ein anderes, politischeres Thema.

Jedenfalls hatte ich ja schon länger bei Ali Express die chinesischen s/w-Filme beobachtet, denn die produzieren ja tatsächlich noch 127 und andere obskure Formate. Zu welchem Zweck? Ich kann nur raten. Für westeuropäische Analog-Enthusiasten kann es ja wohl kaum sein. Gibt es in China noch Leute, die nach wie vor Kameras für 127 Film regelmäßig benutzen? Oder hat das vielleicht irgendeinen faszinierenden Legacy-Grund? (Ich denke bei sowas ja immer direkt ans Militär. Die haben sicher nicht nur bei uns seit Jahrzehnten standardisierte Prozesse und Abläufe, die keine Macht der Welt je ändern wird. Das Militär ist immer ein Paradebeispiel für "das haben wir schon immer so gemacht". Wenn es nach dem Militär ginge, würden wir noch immer mit römischen Sandalen in die Schlacht ziehen, die haben schließlich das römische Imperium möglich gemacht! :-D Ich vermute, bei den Chinesen wird das ähnlich sein. Oder vielleicht brauchen die den Film in ihrem Raumfahrtprogramm. Oder vielleicht liegt es einfach daran, dass die Chinesen ALLES herstellen, wenn man sie danach fragt. ALLES. Die sind da nicht so "oh, das ist jetzt aber nicht mehr Stand der Technik, einen Fiesta zu bauen, da machen wir lieber pleite". Wenn da einer 127 Film will, wird das produzierte Rohmaterial halt auf 4cm geschnitten und auf Spulen gewickelt. Und zwar so lange, bis die Maschine, die das macht und aus den 1950ern und irgendeinem abgerockten Ostblockland stammt, irgendwann den Geist aufgibt. Und dann finden die sicher noch eine kreative Methode, die zu reparieren. Und das ist der Grund, weshalb ich seit 25 Jahren sage, dass wir uns noch alle wundern werden, wenn die Chinesen eines Tages die Welt regieren. Because they get shit done! Die haben alle gelacht, als sie auf der Expo in Hannover ihre Raumstationen und Mondbasen im Verhältnis 1:42 vorgestellt haben! Who's laughing now? Aber ich schweife ab.)


Jedenfalls war der Film gestern in der Post - da dürfte der Silikon-Schnuppsi für die Kamera ja nicht weit hinterher hinken. Ich hab den dann mal ausgepackt und es ist tatsächlich etwas drin, was aussieht, als wäre es ein 127 Film. Außen auf der Dose steht GP3 ISO 100 und irgendwas chinesisches, was ich nicht lesen kann. (Google sagt: "panchromatischer Film" und "Shanghai Jianfang Industrial Co., Ldt.".) Klingt also nach dem, was ich bestellt habe. Ich werde dieses Film also mal in die Yashica 44 stecken und gucken, was raus kommt. Aber nicht bei dem Wetter, da werde ich noch ein bisschen auf den Frühling warten.

Und warum habe ich nur eine einzige Spule bestellt? Weil: Eine hat 7 Euro nochwas gekostet, während das Zweier-Pack 18 Euro kosten sollte, und die größeren entsprechend noch mehr. Und ich weiß nicht, wer da nicht rechnen kann, aber da probiere ich das erst mal mit einer Spule. Wenn das dann funktioniert und ich raus habe, wie man den Film überhaupt entwickeln muss, kann ich mir noch immer überlegen, ob ich mehr davon bestelle. Der hat ja schließlich kaum zwei Wochen gebraucht, bis der hier war, das ist nicht die Welt, und das trotz Weihnachten. Erstaunlich, was die Chinesen hin bekommen. Ich bin kein Freund ihres politischen Systems, aber man muss anerkennen, dass sie erstaunliche Dinge hin kriegen.


Was mich aber auch zum nächsten Problem bringt: Wie zum Henker entwickel ich den Film? Einfach in Rodinal werfen und gucken, was raus kommt? Gibt es da irgendwo ein Datenblatt? Hat wer Erfahrungswerte? Es gibt immerhin auf Massive Dev Chart Anhaltspunkte, allerdings nur für 35mm oder 120. Ich nehme an, 127 ist nur anders geschnittener 120 Film, sodass ich mich wohl daran orientieren werde. Es gibt übrigens auch 620 Film, da müsste ich mal drüber nachdenken, dann müsste ich für die Rolleiflex nichts umspulen! Hmmm... So blöd, dass meine Willkommensangeote (weshalb diese Rolle so billig war) jetzt nicht mehr gültig sind, weil ich ja schon mal bestellt habe! Ob man da wohl iiiirgendwie drumherum kommt?! ;-) :-D

Gestensteuerung - Ein Weihnachts-Rant

Niemand will das! Niemand! Also, zumindest ich nicht! Irgend so ein verfurzter Windows-GUI-Designer hat sich vor 10 oder 15 Jahren gedacht: "Oh my God! Man kann Handys mit Gesten steuern, das muss unser verschissenes Betriebssystem auch können, wir wollen das schließlich auf Telefone portieren!" Jetzt sind Windows Phones seit 10 Jahren mausetot und irgendwelche Bengel in der Open Source Community tun ihr Bestes (?), um KDE und Gnome diesen Kack auch noch beizubringen! Nein! Einfach NEIN!

Ich will nicht, dass mein Fenster einen auf Vollbild macht, wenn ich es mit der Maus nach oben an den Rand ziehe! Ich möchte, dass das genau da hin gelegt wird, wo ich es hin ziehe! Ich brauche keine Desktopvorschau, wenn ich versuche, mit der Maus mein Startmenü zu treffen, das bei mir oben links in der links angedockten Taskbar liegt, wo es verdammt noch Mal hin gehört, hörst Du mich, Windows 11, hörst Du mich, du verfluchter Blindgänger?! Und ich will auch nichts von links oder rechts oder oben oder unten in meinen Bildschirm rein ziehen! Ich möchte verf***t noch mal einfach mit meinem PC arbeiten, ohne dass mein Workflow ständig von irgendwas unterbrochen wird, was ich nicht will! Boah, geht mir das auf den Sack!

Und noch mehr auf den Sack geht mir, dass ich das jetzt bestimmt schon zum dritten Mal alles in den KDE Settings abschalte. Wo merkt der Frakker sich das (nicht), dass er das immer wieder vergisst? Sind es die in letzter Zeit ständigen KDE Plasma Updates, die mein Gentoo häufiger treffen, als andere Leute die Unterwäsche wechseln? Ja, gut, ich könnte xfce oder sowas installieren (gibt's das noch?) aber im Großen und Ganzen finde ich die Benutzerführung ja ganz OK und KDE bringt halt auch einige nette Features mit. Aber diese standardmäßig aktivierte Gestensteuerung auf einem Desktop, der mit einer Maus gesteuert wird und eben nicht mit einem Touchscreen jagt mich echt die Wände hoch!

Bitte lasst den Scheiß! Ich will das nicht! OK, dann wiederum bin ich auch jemand, der die Fenstertechnik von Windows 3.1 noch jahrelang auf all dem Krams nachgebildet hat, der danach kam. Old ducking habits die ducking hard!

So, und jetzt hab ich mittlerweile vergessen, wofür ich den Rechner eigentlich angeschaltet hatte. Aber das musste ich mir jetzt erst mal von der Seele schreiben. Sorry. Carry on. Nothing to see here. ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 278: Restbilder aus Bonn

Kentmere 100 #11, Februar 2023
  • Nikon F90x, Nikkor AF 50mm 1:1.4, Nikkor AI 200mm 1:4, Sigma High-Speed Wide 28mm 1:1.8
  • Entwicklung: Fomadon P Stock #8, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (6.), Adoflo II 1+200

Am Ende des Filmes waren noch fünf Bilder übrig, als wir als Kassel nach Hause kamen. Als wir dann nach Bonn gefahren sind, habe ich gedacht: Mach Fotos von der Kirschblüte. Noch ist da ein bisschen was zu sehen (zwischen all den Touristen). Bei diesen fünf Bildern fehlen allerdings alle Metadaten, denn ich habe einfach nichts mehr aufgeschrieben. Das ist dann auch viel entspannter gewesen zwischen den vielen Leuten.

Also, wie gesagt, Kirschblüte zuerst. Allerdings hatte ich da schon das Gefühl, dass die nur mäßig gut raus kommen würde. Die ist nun mal rosa und mein Film ist schwarz-weiß. Also habe ich nur das eine Bild davon gemacht, bevor ich mich auf andere Motive gestürzt habe. Etwa dieses Vogelhaus am Kirschbaum, das da jemand hin gehängt hatte.


Offenbar sind wir dann aus der Kirschblüten-Altstadt auf dem Weg in die Innenstadt am Landgericht vorbei. Das hatte ich vorher auch noch nie auf Film abgebildet, das habe ich an dieser Stelle nachgeholt. So ein alter, klassizistischer Bau eignet sich ganz gut für Architekturfotografie. Frage mich, was ich da für ein Objektiv dabei hatte. Ist das nur das 50er gewesen? Ich erinnere mich deutlich, dass ich mich auf der gegenüberliegenden Straßenseite an die Hauswand quetschen musste, um das einigermaßen in den Sucher zu kriegen. Kann also durchaus sein.

Alte, außer Betrieb stehende Telefonzellen sind auch so ein Ding, an dem ich schlecht vorbei gehen kann. Besonders die am Suttnerplatz, die diese sehr wichtige Botschaft auf dem Hörer hat. Diesen Rat sollte man immer beherzigen! Ist wichtig.


Und zuletzt ein Blick über den Rhein auf das Riesenrad der Frühjahrskirmes am Rheinufer. Das wars dann aber auch schon. Wie gesagt, es waren nur noch fünf Bilder auf dem Film, kaum genug für einen Eintrag. Und dadurch, dass ich mir keine Daten zu den Fotos aufgeschrieben habe, auch noch ohne meine üblichen Anhaltspunkte, was ich mir dabei eigentlich gedacht hatte. Das hier ist jedenfalls so ein richtiger Touristen-Schnappschuss, finde ich.

Nächstes Mal wären eigentlich die Bilder von der FedCon dran, aber da sind nur Gaststars drauf und ich weiß nicht, wie interessant die sind. Deswegen und weil ich so schneller durch mein Backlog komme, habe ich die ausgelagert und sie sind nur auf der Strange New World Seite zu finden. Daher geht es hier direkt weiter mit Bildern vom Tomb Raider Meeting, die keine Leute zeigen. Ich muss echt mal flott machen, das Jahr ist fast rum!

Vermalledeite Fokusjustage

Da war ja noch diese Agfa Isolette, nach deren Reinigung ich mir nicht sicher war, ob der Fokus noch korrekt justiert war. Nachdem ich bei der letzten Nachfrage nach meiner D610 beim Fotomenschen in der Stadt das Thema mal angesprochen hatte, hat der mich auf die Idee gebracht, es mal mit der so genannten Haarmethode zu versuchen: Dabei wird in die zu justierende Kamera ein möglichst dünner Faden, also zB ein Haar in die Fokusebene eingespannt. Dann löst man die zu justierende Kamera Auf T aus, sodass der Verschluss offen bleibt - bzw verriegelt einem Fernauslöser auf B, was den gleichen Effekt hat - und zielt man mit einer auf Unendlich gestellten SLR durch das Objektiv hindurch. Jetzt dreht man so lange am Fokusring der zu justierenden Optik, bis das Abbild auf der SLR-Mattscheibe möglichst scharf wird. Et voila: Eine justierte Kamera!


Dazu verwendet man an der SLR eine möglichst lange Brennweite, denn dadurch wird das Haar entsprechend vergrößert und man kann genauer justieren. Außerdem ist die Tiefe bei längeren Brennweiten geringer, sodass auch dadurch eine genauere Justage möglich sein sollte. Dazu habe ich das 70-210 auf die Mamiya geschraubt, das erschien mir eine gute Wahl. Das Ganze dann auf mein Stativ und zielen und im Prinzip sieht das schon mal gut aus:


Aber wenn es doch nur so einfach wäre! Denn: Ich habe nämlich absolut gar keinen Unterschied feststellen können, wenn ich am Fokusring gedreht habe. Ob ich ihn jetzt ganz rein gedreht hatte, also bis zum Anschlag, wo ich ihn einst festgefressen vorgefunden hatte, oder ob er schon fast vom Gewinde fiel, es sah irgendwie immer gleich aus auf meiner Mattscheibe. Funktioniert das in diesem Setup nicht? Liegt das daran, dass die Agfa eine Mittelformat-Kamera ist? Sollte ja eigentlich nicht!

Um das mit einer anderen Kamera nachzuvollziehen, habe ich eine gewählt, die einen Schnittbild-Sucher hat. Vielleicht hilft der mir ja. Meine Wahl fiel auf die Minolta XD7. Und weil die Zooms ja alle etwas lichtschwach daher kommen, habe ich es mit der 100mm Festbrennweite versucht. Da ist die Vergrößerung dann zwar weniger groß, aber dafür ist das Sucherbild heller.


Aber auch das hat irgendwie keinen richtigen Erfolg gezeitigt. Irgendwas mache ich noch falsch. Oder habe ich das Objektiv nach der Reinigung falsch wieder zusammen gesetzt? Ich mein, möglich wäre es, aber das sollte dann ja nciht solche Auswirkungen haben! Ich muss das Prinzip mal an einer anderen Kamera, von der ich weiß, dass der Fokus stimmt, nachvollziehen. Bis dahin bleibt diese Kamera leider weiterhin potenziell unjustiert. Schade. Ich würde so gerne mal 4,5x6-Aufnahmen machen!