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Anno 1800 auf der Konsole

Konsolen-Adaptionen von PC-Strategiespielen sind immer so eine Sache: Irgendwo hakelt es immer. Die Umsetzung von City Skylines und Civilization haben mich beide nicht so vom Hocker gerissen, dass ich die jetzt unbedingt an der Konsole hätte weiter spielen müssen. Sie waren OK, aber eben doch etwas fiddelig.

Deswegen war ich erst mal skeptisch, als Anno 1800 im PS Extra auftauchte - passend zum bald neu erscheinenden Titel -, was bedeutet, dass ich es einfach so spielen kann. Da ich das Spiel selber auch noch gar nicht kannte, weil mich bisher das Setting in den 1800er Jahren nicht wirklich interessiert hat und ich noch genügend andere Anno-Titel hier rum liegen habe, bin ich einigermaßen unvoreingenommen in die Sache rein gegangen. Eben hauptsächlich mit der Frage nach der Umsetzung der Steuerung. Wie macht man das überhaupt so ganz ohne Maus und Tastatur?


Und ich muss sagen: Es geht erstaunlich gut. Ja, man sollte regelmäßige Save Games anlegen, besonders wenn man vor hat, sich mit Piraten und Mitspielern anzulegen - die Kampfsteuerung überfordert mich -, aber das normale Bauen in der Sandbox, das Einzige, was ich ja sonst auch immer nur in Anno-Spielen betreibe; wen interessieren schon irgendwelche Szenarien ;-), das geht erstaunlich gut. Ja, wenn man vom PC kommt, hat man eine gewisse Lernkurve vor sich, aber nach einer gewissen Zeit der Übung kann man recht gut seine Gebäude platzieren. Und das Move Tool hilft, wenn man mal wieder etwas zu hektisch mit dem Analogstick war oder zu schnell das X geklickt hat.


Das Spiel selber ist auch ganz nett gestaltet. Da scheine ich wohl tatsächlich in den letzten vier Jahren was verpasst zu haben. Ich habe es jedenfalls recht schnell und problemlos die neuen Gebäude und Klassen von Einwohnern durchschauen können. Nun habe ich aber schon jahrelange Erfahrung mit Anno. Einzig, dass zumindest am Anfang scheinbar jeder verarbeitende Betrieb nur noch einen Produktionsbetrieb erfordert, hat mich zuerst ein wenig aus der Bahn geworfen. Erst ab der Produktion von Brot und Eisenträgern wird es da etwas komplizierter. Aber auch das knobelt man irgendwann aus.


Schön finde ich, dass die Einwohner jetzt auch mal endlich selber was zu tun haben! Sonst liefen de immer nur rum und haben einem die Haare vom Kopf gefressen. Aber dass jeder Betrieb eine gewisse Anzahl von Personal benötigt, das erst mal vorhanden sein muss, damit überhaupt was produziert wird, ist schon mal eine tolle Idee. Das heißt aber auch, dass man seine Stadt relativ schnell wachsen lassen muss, um überhaupt genug Arbeitskräfte zu haben.


Von der Grafik her ist das Spiel auch Anno-typisch hübsch bis niedlich. Es handelt sich um ein reines PS5-Spiel, sodass auch von den Effekten her und der Knackigkeit des ganzen Designs alles auf hohem Niveau daher kommt. Gefällig. Die Texte, die die Leute drauf haben, sind allerdings für einen non-native speaker wie mich schon manchmal ein bisschen zu hoch, und ich halte mich schon für einen fortgeschrittenen Anwender der englischen Sprache. (Ja, man könnte natürlich auch die Konsole auf Deutsch stellen. Hm... Wäre überhaupt mal interessant, was die dann für Sachen von sich geben...)


Insgesamt ein sehr kurzweiliges und typisches Anno, mit dem man Stunden um Stunden verbrennen kann. Wie gesagt, die Steuerung in Konflikten ist mäßig, weil man eben mit der Maus viel zackiger von Schiff zu Schiff und von Einheit zu Einheit klicken kann, aber der Rest ist gelungen. Und wie gesagt, ich spiele ja eh immer nur im Sandkasten, da kann man die Piraten auch getrost abschalten! ;-)

Ark Nova

Wir kaufen uns in letzter Zeit zu viele Spiele. Kurz vor Weihnachten haben wir uns die Arche Nova zugelegt, war gerade günstig. (Vielleicht, weil es die englische Version ist?) Wieder so ein Spiel, bei dem das Erststudium der Anleitung bereits zwei Stunden dauert, sodass wir beim ersten Mal nur beim Versuch bleib, das Spiel tatsächlich zu spielen. Und manche Unklarheit haben wir dann auch erst im dritten oder vierten Spiel endgültig verstanden, bzw und auf eine Interpretation des Sachverhaltes geeinigt. Ich mein, die Anleitung ist wirklich umfangreich!

Aber erst mal: Worum geht es überhaupt? Also: Die Mitspieler, von denen es insgesamt bis zu vier gibt, schlüpfen in die Rolle von Zoodirektoren, die ihren eigenen Zoo auf Vordermann bringen sollen. Nun sind moderne Zoos aber nicht mehr nur Menagerien für exotische Tiere, sondern sie erfüllen auch mehrere andere Zwecke: So etwa spielt die Nachzucht und Arterhaltung eine große Rolle, aber auch Forschung und Lehre sind wichtige Bestandteile des Betriebs. Und so geht es hier in diesem Spiel nicht hauptsächlich darum, Geld zu verdienen, sondern eher draum, internationales Ansehen bei Umweltschützern und Universitäten, sowie Punkte bei den Sponsoren einzusammeln.


Natürlich muss das ganze auch finanziert werden, also ist die Anziehungskraft auf ein zahlendes Publikum auch nicht zu vernachlässigen. Hier gilt es also, einen passenden Mittelweg zu finden. Je exotischer die Tiere, die man in seinen Zoo "pflanzt", desto mehr Punkte beim Publikum, aber nicht unbedingt auf der Ansehens-Leiste. (Ob die Namen der Teile, die ich hier beschreibe, so richtig sind, kann ich nicht sagen, wir haben ja wie gesagt die englische Variante. Da heißen die einen "Appeal Points" und die anderen "Conservation Points".) Da ein Zoo, der noch nichts zur Erhaltung beigetragen hat, also gerade ganz frisch eröffnet hat, eben nicht besonders gut dasteht, beginnt man auf der grünen Leiste also auch direkt mal bei minus 14 Punkten! Da muss man sich erst mal raus arbeiten, indem man zB Arterhaltungs-Projekte unterstützt oder in seinem Zoo Verhaltensforschung betreibt und solche Dinge.

Das Spiel endet, sobald es einem Spieler gelingt, dass sich beide Marker seiner Farbe auf dem Spielplan begegnen. Dann wird abgerechnet, und wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt. Also eigentlich ganz klassisch. Nur der Weg dahin, der ist eben ein bisschen schwieriger. Deswegen werde ich jetzt auch gar nicht erst versuchen, die 20 Seiten Anleitung, die 6 Seiten Erläuterung zu den Karten, oder gar die insgesamt so um die 150 Karten, die einem im Spiel begegnen können, zu erklären. Was man sich merken kann: Man baut Gehege verschiedener Größe in seinen Zoo, in die man dann Tiere einziehen lassen kann, man sucht such Partner auf bis zu vier der fünf Kontinente, die einen vor Ort unterstützen können. man kann bis zu drei Partner-Universitäten haben und schließlich auch noch große Projekte in freier Windbahn unterstützen. Klingt alles sehr Kompliziert, vor allem, weil jede Tier-, Projekt- oder Mitarbeiter-Karte, die man spielt, noch gewisse Nebeneffekte haben kann. Wie gesagt, ich will hier gar nicht alles erklären, dann sitze ich übermorgen noch an der Tastatur.


Schauen wir uns lieber das Spielmaterial an: Die Tierkarten sind nett gestaltet, man erfährt immer auch ein wenig etwas über die jeweilige Art, auch wenn die Spielemacher selber zugeben, dass die Kategorisierung manchmal nicht so 100% stimmt, aber irgendwie ist so ein Spiel natürlich trotz aller Komplexität nur eine Abstraktion der realen Welt. Im Großen und Ganzen vermitteln die Karten schon eine gewisse Menge Wissen über das abgebildete Tier. Die meisten Karten bringen einem Punkte auf der Appeal-Leiste, die auch für Einkommen sorgt: Je mehr Viecher, desto mehr Besucher, desto mehr Geld in der Kasse. Einige bringen aber auch Conservation Points. Und das Kleingedruckte ist auch immer sehr wichtig.

Es gibt verschiedene Layouts für die Zoos, aber die ersten Spiele spielt man am Besten mit der "Map A". Die ist wohl am ehesten Anfänger-geeignet. Aber danach kann man sich auch an die komplizierteren heran wagen. Die hexagonalen Gehege-Plättchen aus Pappe erfüllen ihren Zweck gut, auch wenn das alles manchmal etwa fiddelig ist. Das Spiel ist nichts für Grobmotoriker, ich habe da schon meine liebe Last damit, die Dinger korrekt zu platzieren. Daneben gibt es noch einen Haufen Holz-Marker, etwa die Anzeiger für die Punkte, die auf den Leisten auf dem großen Plan herum laufen, oder die Mitarbeiter, die man einsetzt, um zB Universitäten oder Partner-Zoos auf verschiedenen Kontinente zu erhalten. Sagen wir mal so: Das Material ist reichhaltig und rechtfertigt sicher auch den für ein Gesellschaftsspiel recht hohen Preis.


Der erste Eindruck ist überwältigend: Man hat viel zu viele Dinge, die man scheinbar gleichzeitig im Auge behalten muss. Also wie ein echter Zoodirektor. Nur, dass der eine entsprechende Ausbildung genossen hat, wir aber mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen werden. Trotzdem macht das Spiel von Anfang an großen Spaß, auch wenn man sich die ersten zwei, drei Partien fragt: "Was zum Ficus mache ich hier eigentlich?" Ich fand die gemeinsame Entdeckungsreise mit J, die das Spiel ja auch vorher nicht kannte, aber durchaus spannend. Und es ist auch gar nicht mal so wichtig, wer am Ende gewinnt, denn man bekommt tatsächlich das Gefühl, dass die Arbeit, die man hier investiert, eher dazu dienen soll, dass es dem eigenen Zoo und den darin lebenden Tieren gut geht und dass man sich entsprechendes Ansehen in der Community erkämpft, sprich: Sich auch oder eben besonders für die Tiere in der Wildnis einsetzt! Insofern ist der Grundgedanke hinter dem ganzen Konzept tatsächlich ein eher grüner umweltschützender. In wieweit das geglückt ist, kann ich als Laie nur schwer einschätzen, da müsste mal jemand vom Fach seine Meinung zu abgeben. Wie immer, so nehme ich an, wird nicht jeder Aspekt der Realität 1 zu 1 abgebildet worden sein, aber für mein Verständnis von modernen Zoos passt das alles schon ganz gut und logisch zusammen.


Fazit: Das Spiel ist recht teuer und hat eine steile Lernkurve. Wer mit dieser Art von Strategiespiel eher schlecht zurecht kommt, sucht wahrscheinlich besser in anderen Genres. Man wird aber durchaus mit viel Spielspaß belohnt und die Menge an Material sorgt für Abwechslung bei den Partien. Nebenbei lernt man noch etwas über modernen Umweltschutz und die Kontroverse, ob Zoos, in denen Scharen von Menschen eingesperrte Tiere bestaunen, überhaupt noch zeitgemäß sind und ob man sich nicht lieber ganz auf das Wildtier konzentrieren sollte. Dieses Spiel scheint eindeutig eine Lanze für den modernen Zoo und die Arterhaltungsarbeit, die hier betrieben wird, brechen zu wollen, indem es einem bereits im Grundkonzept mit der Tatsache konfrontiert, dass natürliche Lebensräume leider immer weiter zusammenschrumpfen. Ist es gut, dass manche Arten nur in Zoos überleben werden? Eindeutig: Nein! Aber es ist besser, sie zumindest dort zu erhalten, statt sie komplett aussterben zu lassen! Und so wird vielleicht auch bei dem ein oder anderen Spieler das Bewusstsein für die traurige Realität geschärft.

Ein gutes, komplexes Strategiespiel mit ernstem Hintergrund, also. Mir gefällt es!

Hennef bleibt bunt

In solch politischen Zeiten ist es nötig, auch politische Zeichen zu setzen und Farbe zu bekennen. Deswegen wäre ich heute gerne nach Köln runter, um and er großen Demo teilzunehmen, aber da es mir körperlich noch immer nicht wieder so richtig gut geht, stand das leider nicht zur Diskussion. Zum Glück gab es aber hier in Hennef eine kleine Ausweichveranstaltung. Extra familienfreundlich. Ich bin zwar keine Familie, aber. ;-)


Jedenfalls bin ich dann eben um halb 12 los, habe hinterm Bahnhof geparkt und sofort losgelegt, Fotos zu schießen. Wie ich das immer so mache. Es hängen ja auch genügend Wahlplakate rum, die ganz passend zum Anlass der Demo gewisse Aussagen tätigen, die man gut oder schlecht oder einfach nur ätzend finden kann. Frei Auswahl, sozusagen.


Die Schwiegermutter hatte uns darauf aufmerksam gemacht, denn schon wie bei den letzten Demos war auch wieder die evangelische Kirchengemeinde involviert. Mit dem großen Banner waren sie auch sehr prominent dabei. Wie man sieht, habe ich extra zur Feier des Tages das große, schwere 24-120mm abgestaubt und auf die D800 gedreht. Damit war jedenfalls auch das große Banner gut drauf zu kriegen.

Da ich hier über 50 Bilder eingebaut habe, geht es mal wieder in einem erweiterten Eintrag weiter. KLICK! "Hennef bleibt bunt" vollständig lesen

Wahlplakate (und Tiere) auf dem Weg zum Discounter

Letztens, die Grippe hielt sich ein bisschen mehr in Grenzen als jetzt gerade, und ich dachte, ein wenig frische Luft täte mir gut, da habe ich mich auf die Lauer gelegt und Jagd auf Tiere und Wahlplakate gemacht, während wir den langen und beschwerlichen Weg zum $Discounter unten an der Autobahn gegangen sind. Das Ergebnis war, dass ich nachher noch mehr Grippe hatte und außerdem schlechte Laune ob der vielen, vielen Halbwahrheiten und Nullaussagen, die mir auf den Plakaten entgegen strahlten. (Wer meinen Blog aufmerksam verfolgt, wird längst herausgefunden haben, dass ich zu diesem linksgrünversifften Kriegstreiber-Pack gehöre, das Deutschland deindustrialisiern und den Migranten in den Rachen werfen will, insofern kaum erstaunlich, dass ich mich über Merz-Plakate und "einen Wagen, sie zu knechten" aufrege. Aber ich greife vor.) Dementsprechend ziehe ich die hier jetzt alle mal ein bisschen durch den Kakao, damit es mir ein wenig besser geht. Ich bin zwar kein ausgebildeter Staatsmedien-Satiriker, aber für ein Hobby reicht es! ;-) (Noch ein Hobby!)

Am Ortsausgang unseres schönen Kuhkaffs haben die Grünen zuerst einmal den Herrn Habeck plakatiert. Oder eher Ortseingang, er strahlt mit seiner optimistischen Zuversicht - vorsichtshalber etwas, worauf ihn nach der Wahl keiner so richtig festnageln kann - die Leute an, die ins Dorf rein fahren. Auch hier Pluspunkte für die Platzierung, steht er doch direkt neben dem Insektenhotel. Sozusagen am Puls der Basis. ;-) Alle sind se am Nölen über die Grünen, die wären ja alles Schuld, dabei haben die doch in den letzten dreieinhalb Jahren vielleicht nur so ein Viertel dessen machen dürfen, was sie eigentlich wollten, weil die anderen beiden, die Schlafmütze mit Erinnerungslücken, und der andere, na, der, wie hieß er noch... Stellt euch mal vor, was die mit unserem schönen Deutschland machen würden, wenn! WÄRMEPUMPEN! ÜBERALL WÄRMEPUMPEN! :-D :-D

Weiter unten im Nachbardorf hängen diverse Portraits von Lisa, unserer CDU-Kandidatin, rum, gegen die ich persönlich nicht wirklich viel habe. Ich benutze noch immer ihren Stift, den sie mir vor Jahren mal in die Hand gedrückt hat, oder einer ihrer Wahlhelfer. Müsste mal schauen, für und gegen was die in den letzten Jahren abgestimmt hat. Den persönlichen Bezug - also tatsächlich mal die Direktkandidaten zu plakatieren -, finde ich ja grundsätzlich auch mal ganz spannend, weil man die meisten Hempels ja irgendwie sonst nie zu Gesicht bekommt. Mein Problem mit der schwarzen Partei liegt zur Zeit jedoch immer eher dort, wo der "sympathische" Mr. Burns, der von den Simpsons, seinen Mund auf merzt und irgendein Blackrock-Blödsinn heraus fällt. Ich habe selten so einen abstoßenden Spitzenkandidaten gesehen! Sorry, CDU. Also, dann lieber drei Laschets! Wenn es jemand schafft, unsympathischer und empathie-loser als die Frau W von den blau-braunen Agitatoren rüber zu kommen, das ist schon eine Leistung. Und was sind das eigentlich für Sprüche da auf den Plakaten?! "Stabilität statt Chaos." Ja, OK, aber Du und der Söder, zusammen, in einer Regierung, am Besten noch mit den Gelben? Huiuiuiui! "Für ein Land, auf das wir wieder stolz sein können." Hör mal zu, min Jong, wenn Du nicht die Eier hast, stolz auf irgendwas zu sein, und sei es Deutschland, ist das ja wohl kaum mein Problem, oder? Erst den Laden an den Meistbietenden verscherbeln und sich dann beschweren, weiste?! Komm, geh wech.


Puh, nach so viel Politik muss ich erst mal eine Pause einlegen und über was anderes schreiben. zB das sich mittlerweile im Endstadium der Renovierung befindliche Fachwerk, das einstmals eine simple Scheune war. Haben sie echt hübsch aufpoliert und mit einem neuen Dach versehen. Das werden bestimmt sehr interessante Wohnungen, auch wenn die Fenster sicherlich ein bisschen klein sein werden. "Lichtdurchflutet" sollte der Makler jedenfalls als Adjektiv meiden. ;-) Frage mich, warum die im neuen Dach nicht das ein oder andere Kippfenster integriert haben. Aber ansonsten: Schön gemacht. Ist aber bestimmt auch nicht ganz billig, da drin zu wohnen.

Wie das so ist, wenn man auf dem Bauernhof wohnt: Überall Tiere. Diese hier, diese grün-blau-türkisen, haben jetzt alle so einen Aufkleber drauf: Die ersten 30 Minuten sind gratis. Das ist wie bei den Heroin-Dealern. ;-) Oder eben bei der ersten Kippe auf dem Schulhof, und dann rennste jahrzehntelang zum Fluppomaten an der Ecke. Praktischer Weise direkt neben dem Kaugummi-Automaten. Weißte, Kiffen dürfen sie nicht in soundsoviel Meter Abstand zur Schule, aber den Zigarettenautomaten direkt neben die Verkaufsstelle zuckriger Kinder-Bespaßung stellen, das ist OK?

Komm, weniger aufregen, lieber über den Weinachtsaum freuen, der noch immer am Denkmal rum steht. Den hatte ich dieses Jahr ja tatsächlich noch nicht abgelichtet. Was ich hiermit nachgeholt habe. Liegt zwar kein Schnee mehr, vor 'ner Woche oder so wäre das also passender gewesen, aber man nimmt, was einem vor die Linse läuft. Außerdem hatte ich mit der Canon glaube ich tatsächlich noch keine Bilder von diesem Baum (oder seinen Vorgängern). Hm, ich habe die jetzt ca. ein Jahr, ich könnte mal ein kleines Review schreiben... Ist ja nicht so, als hätte ich groß was zu tun, während ich vor mich hin vegetiere, *hust* *röchel* *sterb*...


Immer wieder erstaunlich, wie schnell man hier unten im Dorf ankommt. Zack, stehste vor der Kirche. Oder vor einem Jesus, der am Kreuz hängt. Oder an der roten Ampel. Letzteres ist jetzt tatsächlich kein so lohnenden Motiv, sollte man meinen, aber ich glaube, mit dem Geäst im Hintergrund habe ich das ganz gut in Szene gesetzt und ich habe ja ein Faible für Lichtzeichenanlagen. Und Schilder. Und Tiere. Und eigentlich alles, was mit zwei oder vier Rädern daher kommt. Oder dreien. Sagen wir mal so: Ich fotografiere alles, was nicht schnell genug weg läuft! ;-)

Ich muss allerdings sagen, dass die Tier-Diche an jenem Tag aber auch ganz besonders hoch war. Gefühlt an jeder zweiten Ecke stand eines, und auf dem Weg zum Aldi gibt es einen ganzen Haufen Ecken. So auch hier, wenn man auf der anderen Seite der Kirche wieder runter kommt, um zwischen den Mietskasernen-Häusern durch zu schleichen, um zum Bahnübergang zu gelangen.


Da ist ja gerne mal Stau - hallo, Herr Laschet, ich meine mich zu erinnern, dass sie uns eine Unterführung versprochen haben, als sie noch Wahlkampf als Ministerpräsident von NRW gemacht haben; jetzt regiert schon seit einiger Zeit ihr unverWüstlicher jung-dynamischer Nachfolger, und was ist? Nix is... Moment, ich bin falsch abgebogen, noch mal: Da steht man ja gerne mal im Stau, also die perfekte Stelle für ein paar weitere Wahlplakate. Wobei, den Herrn von der FDP, also der erste da, der so lässig die Rohrzange auf der Schulter liegen hat, als wollte er mir sagen: "Wähl mich, SONST!", also der, der nicht total abgehoben in s/w mit ausgestreckter (künstlerisch unscharfer) Deutungshoheitshand auf mich herab blickt, der hängt tatsächlich noch vor der Kirche. Den haben sie ein bisschen versteckt und ich weiß gar nicht wieso, denn im Gegensatz zu seinem Parteivorsitzenden ist der sogar ein bisschen sympathisch, mit seinem Lächeln und seiner Bodenständigkeit. Gut, ich weiß nicht, was sie ihm in den Tee getan haben, dass der bei den Umfrageergebnissen noch so breit grinsen kann, aber OK, muss er wissen. Tut er mir ja schon fast ein bisschen leid. Ich mein, das Kind ist schätzungsweise halb so alt wie ich, da kommt schon mal ein bisschen dieser Beschützerinstinkt hoch. :-D Besagten großen Vorsitzenden habe ich dann mal auch nur in leicht unscharf (und aus Protest in bunt) hier in der kleinen Sammlung drin. Denn das, was der umgestürzte E-Scooter davor zu sagen hat, erscheint mir schon fast hörenswerter. Sorry, Herr L, aber wenn Sie wollen, dass ihre Partei wieder über 5% rangiert, sollten sie vielleicht mal über eine vorgezogene Pension nachdenken. Sylt ist auch im Winter sehr schön, habe ich mir sagen lassen. Oder sie lernen mal endlich, dieses Empathie-Ding zu faken. Wie wärs? (Hatte ich, als alter Naturwissenschaftler, eigentlich schon mal darüber genölt, dass der Spruch "man kann alles ändern" ja sowas von falsch ist? Erklär das mal dem Energieerhaltungssatz oder der Lichtgeschwindigkeit. Windmühlen! Überall Windmühlen! Und nur eine einzige Lanze. Seufz.)

Und dann habe ich auch endlich mal ein Plakat von dem Wagen, sie alle zu knechten, gefunden. Die Dame ist ja bei mir noch nie besonders hoch im Kurs gewesen, aber seit sie, wie der Spalter (sie möchte, glaube ich, ja nicht gegendert werden), der (!) sie ist, eine eigene Selbstbefriedigungsgruppe gegründet hat und ihr dann auch noch so ganz ohne Demut und Einfühlungsvermögen den eigenen Namen verpasst hat, ist der Ofen bei mir ja ganz aus. Vielleicht hätte man den Verein auch "sollen sie doch Kuchen essen"-Partei nennen können. Jaja, das hat die ein wie die andere ja (angeblich) nie gesagt, aber. Sie wissen, was ich meine! (Ich versuche mich hier gerade mit meinen bescheidenen wortschöpferischen Mitteln an Satire, ich übe noch. Kommt zu verbittert rüber? OK, Mist. :-D) Jedenfalls tut die Frau Dings, na, ich hatte sie doch nachgeschaut, ach komm, der Name steht doch drauf auf dem Plakat, wieso kann ich mich nicht erinnern, auch egal, die von den Volts, jedenfalls, fast schon leid, dass sie am gleichen Laternenpfosten hängen muss wie die Frau W. Bin mal gespannt, wo die beiden bei mir landen, wenn Anfang Februar der Wahl-o-mat online geht.

Gleiches gilt auch für die Verkehres-Ablenker par excellence, weil Riesenplakat, meine freundlichen Linken, die was verändern wollen. Da sind sie sich ja mit dem Herrn L wohl zumindest in der Wahl ihres Wahlspruchs einig, auch wenn ich glaube, dass die politischen Ansätze hier doch ein ganz kleines Bisschen divergieren. Und nachdem die die drei alten, weißen Parteigenossen wieder ausgebuddelt haben - ich dachte eigentlich, dass mindestens einer von denen schon das Zeitliche gesegnet gehabt hätte -, kann ich die auch schon wieder nicht ganz ernst nehmen. Silberlocke, ey! Ich dachte, ihr wärd so jung und dings! Viel Glück damit, jedenfalls. Was man ihnen zu Gute halten muss: Sie treten den Spaltern nicht allzu sehr hinterher. War zwar eine schmutzige Scheidung, aber jetzt, da es vorbei ist, hat man wieder Zeit, sich ein bisschen mit sich selber zu beschäftigen, herauszufinden, wer man eigentlich ist, so als Mensch und Partei. Wie gesagt, viel Glück damit.

Wie auch immer, ich habe beschlossen, die Gans zu wählen, die hat die besten Plakate:


Und dann waren wir auch endlich am Discounter und ich habe auf dem Rückweg die Hände voll gehabt und konnte keine weiteren Fotos machen. Was für ein Glück, das wäre nur noch mehr ausgeartet. ;-) Ich bin jedenfalls mal gespannt, wie das so aussieht, wenn die "Besorgten Bürger" ihre Plakate aufhängen. Ich wollte erst das N-Wort hier hin schreiben, aber ich kriege ja immer wieder gesagt, dass ich nicht alle über einen Kamm scheren sollte. Egal, aber dann kriege ich wahrscheinlich endgültig das große Kotzen.

Aber insgesamt hoffe ich, euch mit diesen kleinen Überblicken über die Parteien- und Plakat-Landschaft des südlichen Rhein-Sieg-Kreises nicht allzu sehr auf den Sack zu gehen. Ich halte jedenfalls die Augen weiter offen. Mal sehen, was ich noch so vor die Linse bekomme! Und bitte bedenken, bevor ihr jetzt böse Kommentare absetzt oder mich gar direkt auf die schwarze Liste der auszumerzenden Unerwünschten setzt: Wenn man mal einen Schritt zurück tut und sich die eigenen Überzeugungen genauer betrachtet, findet man hin und wieder auch den ein oder anderen Punkt, den man mit ein wenig Humor und Selbsteinsicht ändern kann. Immer schön human bleiben. Wie wie ich bereits Anfang des Jahres sagte: Mehr Empathie, weniger aufregen. Na, das hat ja bei mir ganz hervorragend geklappt! ;-) (Siehste: Selbstironie! Geht doch! :-D)