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Nikon AF Nikkor 85mm 1:1.8

Nachdem mein Preisvorschlag bereits abgelehnt worden war, hatte ich eigentlich schon gar keine Hoffnung mehr, dieses gute Stück doch noch zu bekommen. Denn ich bin da ja hart: Mehr als das Limit, dass ich mir vor jeder Auktion setzte, bin ich ja nicht bereit, auszugeben. Erstaunlicherweise habe ich dieses Objektiv am Ende aber dann tatsächlich sogar für 10 Euro weniger "gewonnen". Hätte der Verkäufer mal besser meinen Sofort-Kaufen-Vorschlag angenommen! ;-)


Wie man sieht, das Objektiv ist gut in Schuss, dafür, dass es die AF-Version (also nicht AF-D) ist, und somit schon vom Ende der 1980er bzw dem Anfang der 1990er stammt. Es ist übrigens auch die Sonnenblende dabei, die fehlt ja manchmal bei solchen Angeboten. Nur der Objektivdeckel ist wohl nicht mehr vorhanden, muss ich mal suchen, ob ich was in Größe 62 finde. Dafür kam es aber mit aufgeschraubtem Skylight-Filter. Die Innenlinse hat allerdings ganz leichte Kratzer; nichts Wildes, aber der Vorbesitzer hatte wohl in der Hitze des Gefechts nicht immer den Deckel aufgeschraubt.

Am Blendenring lassen sich übrigens f/1,8 und dann in einem Drittel-Schritt als nächstes f/2 einstellen, während sich von da an in ganzen Schritten f/2,8, f/4, f/5,6 etc bis f/16 einstellen lassen. Es funktikniert somit auch hervorragend an meiner analogen F601 (und der digitalen D100 sowieso). Auf der Analogen stört allerdings etwa, dass der Ring bei f/16 einrastet und man erst den kleinen Knopf seitlich finden muss, um ihn wieder freizugeben.

85mm ist ja prädestiniert für Portraits, aber wie immer habe ich auf die Schnelle keinen Menschen gefunden, der jetzt unbedingt als Beispielbild hier im Blog enden wollte, also habe ich die Nachbarskatze genommen, die gerade zufällig anwesend war:


Wie man sieht: Macht gute Bilder. Der Kater ist schön scharf, da ist der Autofokus schon sehr hilfreich. Vor allem, weil ich ja so blindsichtig geworden bin. Das Bokeh ist auch recht hübsch, aber man beachte die rechte untere Ecke im zweiten Bild: Die Notebook-Tastatur sieht schon ziemlich verrückt aus! ;-) Ansonsten, auf den ersten Blick, habe ich ein Schnäppchen gemacht!

Und weil man sowas ja nicht nur für Portraits benutzen kann, gibt es jetzt ein paar Testbilder von draußen. Das Wetter gestern Abend war Scheiße und das Licht auch definitiv schlechter als man es haben will, weil ja schon kurz vor Sonnenuntergang - was für eine Sonne? -, und geregnet hat es auch noch, deswegen sind das alles nur Schnapschüsse mit Offenblende und trotzdem bei ISO-1600-Äquivalent. Weil: Dunkel war's. Aber gerade in Extremsituationen ist das Verhalten ja interessant:


Das einzige, was mir am Gesamtbild auf Anhieb auffällt, ist die etwas stärkere Vignettierung als beim 50mm. Schärfe ist optimal, wie man beim Crop aus der Mitte des Bildes sehen kann, nur ein ganz klein wenig Einbluten von Lila vom weißen Hintergrund in die schwarzen Buchstaben, das aber genauso gut auch von der hohen Empfindlichkeit und der jpg-Komprimierung herrühren könnte. Oder vom verkratzten Skylight-Filter. Der Ausschnitt der oberen linken Ecke liegt bereits einiges hinter der Fokusebene, ist aber trotzdem noch erstaunlich scharf. Wenn man genau hinschaut, erkennt man vor dem Backsteinbau herab fallende Regentropfen. (Innerhalb von 1/160s fallen die schon erstaunlich weit - laut den EXIF-Daten liegt die Fokusebene bei 6,31 Meter, mit etwas Mathe ließe sich also die Tropfenfallgeschwindigkeit ausrechnen. ;-) Edit 12.12.: Ignoriert das, ich habe festgestellt, dass dieses Objektiv offenbar immer 6,31m in die Exif-Daten schreibt. Blöd, das.)

So, und jetzt noch ein paar Fotos aus der üblichen Unterführung. Da werden in letzter Zeit auch immer mehr Graffiti über die bereits vorhandenen gepinselt. Was eigentlich schade ist.


Ich muss zugeben, hier habe ich ein bisschen mehr nachbearbeitet. Aber die Farbwiedergabe ist recht akkurat und es sind absolut keine Verzerrungen zu sehen.

Fazit: Gefällt mir. ;-) To do: Passenden Deckel finden und das Filter gegen was weniger Verschraptes austauschen!

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