Skip to content

Schwarz-weiß und analog, Teil 13: Kleine Tiere und große Tiere

Navigation: Teil 8, Teil 9, Teil 10, Teil 11, Teil 12, >>Teil 13<<, Teil 14, Teil 15.

Heute habe ich mir ein paar mehr Fotos vorgenommen; ich muss diese Serie ja auch irgendwann mal zu Ende bringen, denn sie blockiert mir mit den vielen vorbereiteten Artikeln ein wenig die Admin-Oberfläche des Blog-Systems! ;-)

Fangen wir an mit einer Nahaufnahme einer Kamelienblüte und einer Hummel, denen ich bei der Mutter im Garten aufgelauert habe. Beide Bilder sind mit dem 50mm G Nikkor entstanden, beide bei f/5,6 und bei 1/250s, beide mit aufgeschraubter +4 Dioptrien Nahlinse. Wie man sieht, dieses Mal hat das Halten des Blendensensorhebels am Bajonett einwandfrei funktioniert. Ich habe allerdings auch mehr Sorgfalt walten lassen als bei dem missglückten Magnolienbild, das ich vor einiger Zeit vorgestellt habe. Beide Bilder sind jedenfalls in der Zeitautomatik aufgenommen, die dieses Mal auch einwandfrei funktioniert hat. Offenbar mag der Belichtungsmesser mit diesem Objektiv zusammen keinen hellen Himmel.

Die Kamelienblüte ist sehr plastisch, die Blatt-Strukturen kommen sehr kontrastreich rüber, der Schattenwurf von umgebenden Blättern verteilt einzelne Lichtpunkte auf der Blüte. An sich ein ganz gut gelungenes Foto, das ich so fast nicht erwartet hatte, leben Blüten doch hauptsächlich von ihren Farben, die in einem schwarzweißen Bild nun mal grundsätzlich nicht vorhanden sind.


Das zweite Bild hingegen, ui, das hat echt Probleme! Die gelb-schwarze plüschige Hummel setzt sich gegenüber dem kontrastreichen Blattwerk praktisch gar nicht durch. Auf dem Abzug ist das Problem noch viel krasser, das könnte man glatt als Suchbild durchgehen lassen, obwohl das Tier praktisch genau in der Bildmitte sitzt! Das Auge sucht verzweifelt nach Farbe, um den Hintergrund vom eigentlichen Motiv zu trennen, findet aber nichts. Schade, in der bunten Realität des Suchers wirkte dieses Bild ganz anders, viel kräftiger.

Etwa eine halbe Woche später - mittlerweile war schon der 30. März - habe ich wieder zwei Fotos mit der Kamera gemacht. Auf einer meiner Corona-Wanderungen hatte es mich schon wieder Richtung Söven verschlagen, auch wenn ich dieses Mal einen ganz anderen Weg gegangen bin. (Die Bilder sind allerdings in umgekehrter Reihenfolge.) Hier habe ich zwei Mal mit dem 85mm Nikkor zugeschlagen. Dieses Objektiv stellt sich jedes Mal als einer der besseren Altglas-Käufe heraus, die ich in den letzten Monaten getätigt habe.

Nehmen wir zum Beispiel das Lamm mit seinen Elterntieren: Obwohl es sich hier um einen Schnellschuss handelt, bei dem ich völlig die Blende vergessen hatte, die deswegen auf f/16 stand (die Blendenautomatik hat 1/250s dazu gewählt), kann das Bild sich sehen lassen. Es ist etwas überscharf, selbst der Horizont ist noch eine scharfe Linie (zumindest so weit die Scannerauflösung reicht), und der ins Bild ragende und das Lamm kreuzende Grashalm ist dadurch leider sehr wahrnehmbar, aber trotzdem ist es kein schlechtes Bild. Alle mit wichtigen Elemente haben ihren Platz gefunden: Die Schafe in der Mitte bilden das eigentliche Motiv, aber das Drumherum gibt dem Auge Kontext. Im Nachhinein hätte ich den Bildausschnitt etwas höher angesetzt und die Tiere so weiter nach unten geschoben, aber auch so wirkt das Bild gut.


Gleiches gilt für das Pferd vor der Rotter Kirche: Für das 85er vielleicht schon etwas weit weg, aber mit dem 200er hätte ich die Komposition so nicht hin bekommen. Hier wäre ein 105er oder 135er vielleicht ganz angebracht gewesen, aber will ich noch mehr Altglas mit mir rum schleppen? Und günstig sind die auch nicht gerade! ;-) Bei f/4 und 1/2000s ist der Horizont nur minimal unscharf, in der Verkleinerung kaum wahrzunehmen. Hingegen sticht das reflektierende Fell des Pferdes mit seinen Highlights schön heraus.

Ein schönes Bild, finde ich, bei dem auch die Positionierung der einzelnen Bildelemente ganz gut gelungen ist. Also, für mein amateurhaftes Verständnis. Wie gesagt, ich versuche, Fotos so zu machen, dass sie mir gefallen und ich versuche, mich möglichst wenig von dem beeinflussen zu lassen, was andere Leute so von sich geben, besonders wenn es um "das Internet" geht! ;-)

Das folgende Bild ist ebenfalls am 30. entstanden, ein klassisches Landschaftsfoto mit Baum und Weg. Das 28mm Sigma hat mir hier gute Dienste geleistet. Es war so hell, dass ich selbst bei 1/2.000s noch auf f/5,6 abblenden musste. Am Ende blieben trotzdem noch eine drittel Blendenstufe in der Anzeige als Überbelichtung übrig, was aber nicht wirklich auffällt. Zu Motiv und Komposition ist nicht viel zu sagen. Ist ja auch nicht viel zu sehen in dem Foto. Außer einem Jagdhochstand, halb verdeckt von einem Kirschbaum in Blüte an einem Feldweg ins Nirgendwo, gesäumt von kargen, noch unbestellten Feldern. Ich mag es.


Das letzte Bild schließlich macht einen kleinen Zeitsprung zurück: Am 27. März entstanden zeigt es den Reiter, der gerade den Lindwurm meuchelt, im Detail. Hier kam das 200mm Nikkor zum Einsatz, dass ich zu diesem Zweck mit dem Panagor 2x Telekonverter gepaart hatte. Was meiner Meinung nach noch immer erschreckend gut funktioniert, solange man genug Licht hat: Für 1/1000s bei f/4 (also effektiv f/8) war es ausreichend. Selbst bei Offenblende macht das 200er unglaublich scharfe Bilder. Der Telekonverter ist ja unverzeihlich und vergrößert alle Fehler auf das Doppelte, aber wirklich sehen kann man keine. Dafür ist das Scharfstellen aber auch eine Höllenarbeit, besonders an der F601, deren Mattscheibe halt auch nur im maximal semiprofessionellen bis Amateur-Segment anzusiedeln ist.

Das Motiv selber kommt jedenfalls gut zu Geltung, auch wenn es an der Stelle um die Tageszeit (später Nachmittag) schon etwas schattig war. Ein brauchbares Bild, dafür, dass es eigentlich nur als Experiment gedacht war

Trackbacks

Keine Trackbacks

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Noch keine Kommentare

Kommentar schreiben

Umschließende Sterne heben ein Wort hervor (*wort*), per _wort_ kann ein Wort unterstrichen werden.
Standard-Text Smilies wie :-) und ;-) werden zu Bildern konvertiert.

Um maschinelle und automatische Übertragung von Spamkommentaren zu verhindern, bitte die Zeichenfolge im dargestellten Bild in der Eingabemaske eintragen. Nur wenn die Zeichenfolge richtig eingegeben wurde, kann der Kommentar angenommen werden. Bitte beachten Sie, dass Ihr Browser Cookies unterstützen muss, um dieses Verfahren anzuwenden.
CAPTCHA

Formular-Optionen

Kommentare werden erst nach redaktioneller Prüfung freigeschaltet!