Schwarz-weiß und analog, Teil 185: Oberkassel
Film: Fomapan 400 #6, Kamera: Chinon CP-7m (#2), Objektive: Auto Zoom Chinon 1:3.5-4.5 35-70mm & Auto Zoom Chinon 1:4-5.6 70-210mm, August 2022
Es ist Weihnachten und für mehr als einen Instant-Eintrag aus der Dose, äh, Pipeline habe ich heute keine Böcke mehr. Oder sagt man an Weihnachten Rentier?
Auf dem Rückweg von Bonn waren dann noch ein paar Frames frei auf dem Film, der in der zweiten CP-7m lag. Da der Rückweg uns nach Oberkassel führte, habe ich dort auch gleich ein paar Bilder und somit den Film voll gemacht.
Als alter (Semi-) Fan musste ich natürlich ein Foto von den Gorillaz machen, die da als gespraytes Kunstwerk an der Bahnhaltestelle kleben. (35-70@35mm, 1/1000s, f/8.) Auch hier kann man wieder sehen, dass sich die Wand ein bisschen durchbiegt, wenn man das kleine Objektiv auf die minimale Brennweite einstellt. Nicht ganz so schlimm, wie im letzten Eintrag bei den Stromkästen auf dem Rathausplatz, die waren sehr viel näher und daher anfälliger für diese Art von Fehler, aber doch merklich. Bei gut anderthalb Blendenstufen abgeblendet ist das Bild komplett scharf, wie man es auch erwarten würde. Ganz gutes Bild, bei dem das starke Korn ein bisschen stört. Aber ich hatte ja schon gesagt, dass ich hierfür dem Labor die Schuld gebe.
Extrem scharf ist auch die Fahne vor den Felsen im Hintergrund. (35-70@70mm, 1/500s, f/11.) Das wundert wenig, habe ich hier doch noch eine Blendenstufe zusätzlich drauf gelegt - bzw durch das hineinzoomen provoziert. f/11 ist aber auch wirklich schon extrem geschlossen für meine Verhältnisse. Da ist selbst bei dieser leichten Telebrennweite alles scharf. Die tiefstehende Sommer-Sonne direkt hinter mir führt zu extremen Kontrasten, die das Objektiv gut wiedergibt. Für solche Szenen ist es also durchaus geeignet.
Im Schatten hat hingegen der Film mal wieder leichte Probleme, wobei gegen die hellen Himmel die Belichtung auch wirklich nicht ganz einfach war. (35-70@35mm, 1/250s, f/8.) Ich hätte für das Haus gut eine Stufe weiter öffnen können, aber dann wäre vom Himmel nicht mehr viel übrig geblieben. So saufen halt die Automaten sehr im Dunklen ab, selbst nachdem ich die Szene in der Nachbearbeitung aufgehellt habe. Über die Leistung des Objektiv kann ich mich an dieser Stelle allerdings eher weniger beschweren, sieht soweit OK aus.
Das kleine Türmchen auf der Kirche hat ein ähnliches Problem: Etwas dunkel geworden. (35-70@35mm, 1/250, f/8.) Auch hier war f/8 glaube ich eine ganz gute Wahl, sowohl das eigentliche Motiv als auch die Wolken im Hintergrund sind schön scharf. Obwohl ich ja ansonsten Bokeh liebe. Recht nettes, stimmungsvolles Bild, das von der untergehenden Sonne gut hinterleuchtet wird.
Am Straßenrand stand dann etwas, was ich damals als alte Waschmaschine identifiziert habe, aber je länger ich drüber nachdenke, handelt es sich wahrscheinlich eher um eine mehr oder weniger antike Eismaschine. Ich kann allerdings auch nur raten! (35-70@35mm, 1/500s, f/3,5.) Hier habe ich es mit Offenblende versucht, aber leider habe ich kaum Unschärfe in den Hintergrund bekommen. Stattdessen habe ich wohl das eigentlich Motiv nur mäßig scharf gestellt, da könnte es nämlich an der ein oder anderen Stelle durchaus was schärfer sein. Wie war das mit neuer Brille? Auch hier kann man gut sehen, wie sich am linken Rand die Wand durchbiegt und ein Pincussion bildet. In den sowieso sehr dunkeln Ecken fällt die Vignettierung hingegen eher wenig bis gar nicht auf. Was ich noch gar nicht erwähnt hatte, glaube ich, ist die Tatsache, dass dieses Objektiv im Weitwinkelbereich auch bei Offenblende so gut wie keine Verzerrungsfehler in den Ecken hat, was ja bei günstigeren (*hsut* Exakta *hust*, die billigen japanischen, die nur noch den Namen tragen) gerne mal vorkommt.
Kein Jesus, an dem ich vorbei gehen könnte, ohne nicht mindestens ein Foto gemacht zu haben. (35-70@70mm, 1/125s, f/4,5.) Wie man an den Belichtungswerten sehen kann, wurde es langsam dunkel und im Schatten war Offenblende Pflicht. Das ist der Grund, weshalb ich eigentlich ja keine Zooms mehr verwende, denn mit meiner normalen Nifty-Fifty-Festbrennweite - oder meinem geliebten 85mm Portrait-Nikkor - hätte ich noch zwei Blendenstufen mehr zur Verfügung, was an einem Sommerabend im August durchaus eine Stunde längeres Fotovergnügen bedeuten kann! Das Bild selber ist aber ganz OK geworden, Mir fehlt natürlich das Bokeh im Hintergrund, was der zweite Grund für mich ist, zur Festbrennweite zu greifen.
Der Kirchturm steht ja relativ frei und der helle Himmel dominiert hier eh die Belichtung, da ist das Problem dann nicht so ausgeprägt. (35-70@70mm, unbekannte Blende/Zeit.) Wiedermal ein klassisches Foto, bei dem ich vergessen habe, die Werte aufzuschreiben. Passiert mir dann doch manchmal. Ja, ich weiß, die interessieren wahrscheinlich eh keinen, aber ich finde, bei der Bewertung einer Optik sollte man schon angeben, womit man sie gerade gequält hat. Was hier zu sehen ist und was wir bisher noch gar nicht angesprochen hatten: Dadurch, dass das Bild recht hart am Licht entstanden ist, sieht man recht gut den Kontrastabfall unten rechts im Baum. Die helle Sonne, die durch die Blätter scheint, erhört die allgemein Helligkeit in dem Bereich erheblich.
Und dann kam noch ein Heißluftballon vorbeigezogen, sodass ich das Tele-Zoom dann doch noch mal auspacken konnte. (70-210@210mm, 1/1000s, f/11.) Sehr weit weg, aber mit dem Teil kann man den Ballon doch relativ gut ran holen. Die Auflösung des Films reich nicht aus, um den Ballon scharf zu kriegen, aber zumindest der große Text scheint durch das Objektiv gut abgebildet zu werden.
Und ganz zum Schluss noch eine Büste von einem Herrn, dessen Namen ich mir nicht gemerkt habe. (35-70æ70mm , 1/1000s, f/4,5) Aber da steht er, auf seinem Sockel und guckt gewichtig! Leider fehlt mir hier wieder die ausgeprägte Unschärfe einer weiteren Blende, die der Turm im Hintergrund gerne haben dürfte, aber das ist mit diesem Objektiv auf diese Entfernung wohl leider nicht drin. Trotz der Unterbelichtung im Vordergrund ganz OK.
Abschließendes Fazit: Die Kamera funktioniert genau so problemlos, wie ich es vom ersten Exemplar gewohnt bin. Die Optiken sind mir persönlich aber nicht lichtstark genug. Ja, es ist praktisch, immer die passende Brennweite dabei zu haben und praktisch nie das Objektiv wechseln zu müssen, aber das mache ich mit meinem Fünfziger ja auch selten. Man hat halt ein bisschen mehr Rennerei beim Zoomen mit den Füßen zu erledigen, kriegt aber dafür gut zwei Blendenstufen geschenkt...
Es ist Weihnachten und für mehr als einen Instant-Eintrag aus der Dose, äh, Pipeline habe ich heute keine Böcke mehr. Oder sagt man an Weihnachten Rentier?
Auf dem Rückweg von Bonn waren dann noch ein paar Frames frei auf dem Film, der in der zweiten CP-7m lag. Da der Rückweg uns nach Oberkassel führte, habe ich dort auch gleich ein paar Bilder und somit den Film voll gemacht.
Als alter (Semi-) Fan musste ich natürlich ein Foto von den Gorillaz machen, die da als gespraytes Kunstwerk an der Bahnhaltestelle kleben. (35-70@35mm, 1/1000s, f/8.) Auch hier kann man wieder sehen, dass sich die Wand ein bisschen durchbiegt, wenn man das kleine Objektiv auf die minimale Brennweite einstellt. Nicht ganz so schlimm, wie im letzten Eintrag bei den Stromkästen auf dem Rathausplatz, die waren sehr viel näher und daher anfälliger für diese Art von Fehler, aber doch merklich. Bei gut anderthalb Blendenstufen abgeblendet ist das Bild komplett scharf, wie man es auch erwarten würde. Ganz gutes Bild, bei dem das starke Korn ein bisschen stört. Aber ich hatte ja schon gesagt, dass ich hierfür dem Labor die Schuld gebe.
Extrem scharf ist auch die Fahne vor den Felsen im Hintergrund. (35-70@70mm, 1/500s, f/11.) Das wundert wenig, habe ich hier doch noch eine Blendenstufe zusätzlich drauf gelegt - bzw durch das hineinzoomen provoziert. f/11 ist aber auch wirklich schon extrem geschlossen für meine Verhältnisse. Da ist selbst bei dieser leichten Telebrennweite alles scharf. Die tiefstehende Sommer-Sonne direkt hinter mir führt zu extremen Kontrasten, die das Objektiv gut wiedergibt. Für solche Szenen ist es also durchaus geeignet.
Im Schatten hat hingegen der Film mal wieder leichte Probleme, wobei gegen die hellen Himmel die Belichtung auch wirklich nicht ganz einfach war. (35-70@35mm, 1/250s, f/8.) Ich hätte für das Haus gut eine Stufe weiter öffnen können, aber dann wäre vom Himmel nicht mehr viel übrig geblieben. So saufen halt die Automaten sehr im Dunklen ab, selbst nachdem ich die Szene in der Nachbearbeitung aufgehellt habe. Über die Leistung des Objektiv kann ich mich an dieser Stelle allerdings eher weniger beschweren, sieht soweit OK aus.
Das kleine Türmchen auf der Kirche hat ein ähnliches Problem: Etwas dunkel geworden. (35-70@35mm, 1/250, f/8.) Auch hier war f/8 glaube ich eine ganz gute Wahl, sowohl das eigentliche Motiv als auch die Wolken im Hintergrund sind schön scharf. Obwohl ich ja ansonsten Bokeh liebe. Recht nettes, stimmungsvolles Bild, das von der untergehenden Sonne gut hinterleuchtet wird.
Am Straßenrand stand dann etwas, was ich damals als alte Waschmaschine identifiziert habe, aber je länger ich drüber nachdenke, handelt es sich wahrscheinlich eher um eine mehr oder weniger antike Eismaschine. Ich kann allerdings auch nur raten! (35-70@35mm, 1/500s, f/3,5.) Hier habe ich es mit Offenblende versucht, aber leider habe ich kaum Unschärfe in den Hintergrund bekommen. Stattdessen habe ich wohl das eigentlich Motiv nur mäßig scharf gestellt, da könnte es nämlich an der ein oder anderen Stelle durchaus was schärfer sein. Wie war das mit neuer Brille? Auch hier kann man gut sehen, wie sich am linken Rand die Wand durchbiegt und ein Pincussion bildet. In den sowieso sehr dunkeln Ecken fällt die Vignettierung hingegen eher wenig bis gar nicht auf. Was ich noch gar nicht erwähnt hatte, glaube ich, ist die Tatsache, dass dieses Objektiv im Weitwinkelbereich auch bei Offenblende so gut wie keine Verzerrungsfehler in den Ecken hat, was ja bei günstigeren (*hsut* Exakta *hust*, die billigen japanischen, die nur noch den Namen tragen) gerne mal vorkommt.
Kein Jesus, an dem ich vorbei gehen könnte, ohne nicht mindestens ein Foto gemacht zu haben. (35-70@70mm, 1/125s, f/4,5.) Wie man an den Belichtungswerten sehen kann, wurde es langsam dunkel und im Schatten war Offenblende Pflicht. Das ist der Grund, weshalb ich eigentlich ja keine Zooms mehr verwende, denn mit meiner normalen Nifty-Fifty-Festbrennweite - oder meinem geliebten 85mm Portrait-Nikkor - hätte ich noch zwei Blendenstufen mehr zur Verfügung, was an einem Sommerabend im August durchaus eine Stunde längeres Fotovergnügen bedeuten kann! Das Bild selber ist aber ganz OK geworden, Mir fehlt natürlich das Bokeh im Hintergrund, was der zweite Grund für mich ist, zur Festbrennweite zu greifen.
Der Kirchturm steht ja relativ frei und der helle Himmel dominiert hier eh die Belichtung, da ist das Problem dann nicht so ausgeprägt. (35-70@70mm, unbekannte Blende/Zeit.) Wiedermal ein klassisches Foto, bei dem ich vergessen habe, die Werte aufzuschreiben. Passiert mir dann doch manchmal. Ja, ich weiß, die interessieren wahrscheinlich eh keinen, aber ich finde, bei der Bewertung einer Optik sollte man schon angeben, womit man sie gerade gequält hat. Was hier zu sehen ist und was wir bisher noch gar nicht angesprochen hatten: Dadurch, dass das Bild recht hart am Licht entstanden ist, sieht man recht gut den Kontrastabfall unten rechts im Baum. Die helle Sonne, die durch die Blätter scheint, erhört die allgemein Helligkeit in dem Bereich erheblich.
Und dann kam noch ein Heißluftballon vorbeigezogen, sodass ich das Tele-Zoom dann doch noch mal auspacken konnte. (70-210@210mm, 1/1000s, f/11.) Sehr weit weg, aber mit dem Teil kann man den Ballon doch relativ gut ran holen. Die Auflösung des Films reich nicht aus, um den Ballon scharf zu kriegen, aber zumindest der große Text scheint durch das Objektiv gut abgebildet zu werden.
Und ganz zum Schluss noch eine Büste von einem Herrn, dessen Namen ich mir nicht gemerkt habe. (35-70æ70mm , 1/1000s, f/4,5) Aber da steht er, auf seinem Sockel und guckt gewichtig! Leider fehlt mir hier wieder die ausgeprägte Unschärfe einer weiteren Blende, die der Turm im Hintergrund gerne haben dürfte, aber das ist mit diesem Objektiv auf diese Entfernung wohl leider nicht drin. Trotz der Unterbelichtung im Vordergrund ganz OK.
Abschließendes Fazit: Die Kamera funktioniert genau so problemlos, wie ich es vom ersten Exemplar gewohnt bin. Die Optiken sind mir persönlich aber nicht lichtstark genug. Ja, es ist praktisch, immer die passende Brennweite dabei zu haben und praktisch nie das Objektiv wechseln zu müssen, aber das mache ich mit meinem Fünfziger ja auch selten. Man hat halt ein bisschen mehr Rennerei beim Zoomen mit den Füßen zu erledigen, kriegt aber dafür gut zwei Blendenstufen geschenkt...
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