Schwarz-weiß und analog, Teil 239: Flohmarktnikon in Seelscheid
Fomapan 200 #6, März 2023
Die Kamera hat zum Glück keine Probleme damit, dass die Fomapan-Filme keine DX-Kodierung haben, man kann die Empfindlichkeit manuell einstellen. Das ist ja bei diesen Einsteigerkameras leider nicht immer der Fall. Ich habe mich in diesem Fall für ISO 200 entschieden, denn auf der einen Seite habe ich einen ganzen Haufen davon, auf der anderen kann das Licht im April ja noch immer etwas winterlich daher kommen. Da ist ein bisschen Spielraum ganz gut, vor allem weil das Sigma ja nicht unbedingt das lichtstärkste Objektiv in meiner Sammlung ist. 400 war mir dann aber doch zu schnell. Eine spannende Sache an der F55 ist, dass sie den Film erst komplett abwickelt und dann bei jedem gemachten Bild rückwärts in die Patrone zurück spult. Das ist gut, falls einem mal aus Versehen die Rückwand auf geht - auch wenn ich bei dieser Kamera nicht sehen kann, wie das passieren könnte. Entwickelt habe ich dann in D76 und ich muss sagen, der Film ist schön gleichmäßig und nur sanft gekörnt. Wenn man nicht genau hin schaut, könnte man meinen, das wäre digital fotografiert und nachträglich in s/w umgerechnet worden.
Aber zu den Bildern. Ich war mal wieder in Seelscheid unterwegs, meinen alte Jagdgründen, und das sonnige Frühlingswetter verleitete mich mit seinem blauen Himmel dazu, die ebenso blauen Fußgängerüberwegsignale zu fotografieren. (A, 1/1000s, f/5,6, ~50mm.) Dafür, dass das einfach mal "ins Blaue hinein" (wortwörtlich) geschossen ist, sieht das Bild erstaunlich interessant aus. Die Belichtung ist sehr gleichmäßig, fällt zu den Rändern aber etwas ab - ob das am Objektiv liegt oder daran, wie der Himmel ausgeleuchtet war und der Film auf die unterschiedliche Polarisation reagiert, kann ich nicht sagen; es rahmt das Motiv aber ganz gut ein. Die Schärfe ist superb, was mir bei dem Objektiv ja schon an der digitalen Kamera aufgefallen war (zB in Kassel). Es handelt sich hier also um eine sehr brauchbare Kombination.
Als nächstes haben wir hier ein Bild von den Graffiti an der weißen Wand beim Rose Döner. (A, 1/500s, f/5,6, ~50mm.) Die Belichtungsmessung der Kamera ist hier sehr brauchbar, muss ich ja mal sagen. Schließlich handelt es sich um eine weiß gekalkte Wand mit diversen Abstufungen von Farbe und Schmutz darauf. Trotz dieser einigermaßen komplizierten Vorlage passt hier eigentlich alles. Kontrast und Details sind perfekt eingefangen. Gut, man kann vom Motiv halten, was man will, aber es zeigt auf jeden Fall die Leistungsfähigkeit von Kamera und leicht abgeblendetem Objektiv.
Kurz davor habe ich an der Hauptkreuzung noch die Leihräder mitgenommen, perfekte Voraussetzungen, um den Weitwinkelbereich zu testen. (A, 1/2000s, f/4, 28mm.) Wie man sieht, der Schatten des Fotografen hat sich mit ins Bild geschmuggelt. Auch hier: Erstaunliche Schärfe, man kann sogar noch die Profile der einzelnen Reifen bewerten, ohne tatsächlich da gewesen zu sein. Bei f/4 lässt sich auch schon die erste angedeutete Hintergrundunschärfe feststellen: Die letzten Räder in der Reihe beginnen schon, ein bisschen weichgezeichnet zu sein. Natürlich hält sich das in Grenzen, schließlich befinden wir uns hier im Weitwinkelbereich. Die Drittelblende, die ich hier abgeblendet hatte, sollte kaum eine Rolle spielen. Die war eh nur nötig, um die maximale Geschwindigkeit der Kamera einzuhalten, die bei 1/2000s liegt.
Beim Döner auf dem kleinen Platz daneben befinden sich diese mit Fundament ausgegrabenen Pöller. (A, 1/750s, f/5,6, ~35mm.) Hier konnte ich eine sehr beliebte Brennweite testen: 35mm. Auf diese kurze Entfernung war auch ein bisschen Unschärfe im Hintergrund drin, zwar nur ganz leicht angedeutet, aber doch vorhanden. Aber um die Pinne alle komplett scharf zu bekommen, musste ich halt ein kleines bisschen abblenden. Sieht soweit aber auch OK aus. Wieder habe ich meinen eigenen Schatten mit im Bild, was mich vermuten lässt, dass der Sucher nicht 100% des Bildes abdeckt.
Auf der anderen Seite des Dönerladens gibt es noch dieses seit Jahren verbogene Geländer oder Zaungitter oder was auch immer das genau ist; das erste Motiv, dass ich nicht als reines Testbild konzipiert hatte, sondern dass tatsächlich ein bisschen Kunst beinhaltet, soweit ich dazu überhaupt in der Lage bin! (A, 1/500s, f/5,6, 80mm.) Weit offen und bei maximalem Zoom bekommen wir hier tatsächlich eine gewisse Separation zwischen Vorder- und Hintergrund. Die Fahrzeuge im Hintergrund sehen nicht zu unruhig aus, allerdings sind sie auch nicht mit dem zu vergleichen, was ich von meinen Festbrennweiten so gewohnt bin. OK, es ist eben doch "nur" ein Zoom, man hat da immer eine gewissenen Trade-Off zwischen Convenience und Quality. (...wenn ich mal so Denglisch sprechen darf! ) Trotzdem ein spannendes Foto, das sich gelohnt hat.
Da, wo früher mal der Blumenladen war - der ganze Einzelhandel geht immer mehr verloren - steht noch immer diese große Magnolie herum, deren Blüte ich dann mal mit dem Makro eingefangen habe. (A, 1/350s, f/5,6, 80mm + Macro.) Hier kann das Objektiv seine eigentliche Stärke zeigen. Bei vielen Linsen dieser Klasse ist die Bezeichnung "Macro" ja meist nur so ein Werbe-Dings, das nachträglich drauf geklatscht wird, wenn man es tatsächlich schafft, etwas näher an das Motiv heran zu kommen, als ungefähr die Brennweite in Metern. Hier hat man einen tatsächlichen Makro-Modus, der diesen Namen auch verdient und der sogar sehr gute Ergebisse liefert. Auch das gefiel mir ja auch auf der digitalen Kamera schon ganz gut., aber hier auf Film in schwarz-weiß kommt es sogar noch mal krasser rüber. Sehr gut! Falls also jemand ein kleines, praktisches Zoom mit Makro sucht, das auch noch einen sehr breiten Zooom-Bereich abdeckt, sollte dieses Sigma durchaus in die nähere Wahl nehmen.
Auf der anderen Straßenseite habe ich dann den Kaugummiautomaten mitgenommen, ich kann ja einfach nicht vorbei gehen. (A, 1/500s, f/5,6, ~40mm.) Interessant hier: Der Automat wirft sich selber Schatten, während der Himmel strahlend blau ist. Tatsächlich ist hier im Efeu erstaunlich viel Detail zu erkennen, dafür dass es ein Foma ist, der untenrum ja gerne ein bisschen wenig zu bieten hat. Und auch im Himmel gibt es noch einen gewissen Graustufenverlauf.
Noch ein paar Mognolienblüten hat das nächste Bild zu bieten. (A, 1/250s, f/11, 80mm + Macro.) Hier habe ich mal richtig weit abgeblendet, das Licht war ja vorhanden. Das Ergebnis ist eine sehr weiche Unschärfe im Hintergrund mit vereinzelten Blenden-Sechsecken. Unter den richtigen Voraussetzungen kann man mit diesem Objektiv sehr gute Makro-Aufnahmen machen und auch ein sehr hübsches Bokeh erzielen. Hübsch.
Ein Vogel ist auch ein Tier, nicht wahr? (A, 1/250s, f/5,6, 28mm.) Jaja, kleines Wortspiel am Rande, weil ich heute mal den Leih-Roller einer anderen Firma als sonst dazwischen habe. (Bird kannte ich allerdings tatsächlich noch nicht. Öfter mal was Neues.) Insgesamt ist das allerdings eines der schwächeren Bilder auf dieser Rolle. Ein bisschen langweilig. Nicht mal das leicht angedeutete Flare/Ghost-Sechseck in der Mitte bringt so wirklich was. Also lieber komplett ignorieren.
Das Stiefmütterchen hingegen ist wieder ein perfektes Beispiel dafür, was man mit diesem Objektiv im Makro-Modus machen kann. (A, 1/90s, f/11, 80mm + Makro.) Einfach nur brilliant. Muss ich glaube ich kaum was zu schreiben. Könnte ich mir stundenlang anschauen, dieses Bild.
Ein Phänomen, dass ich ja nie so ganz verstanden habe: Warum bleiben LKW eigentlich ständig an Straßenschildern hängen? Müssten nicht viel mehr davon mit aufgerissener Seite durch die Gegend fahren? (A, 1/750s, f/5,6, 80mm.) Wieder: In den langen Zoom-Bereichen kann man hervorragend Unschärfe in den Hintergrund bekommen, die weit offen allerdings ein bisschen künstlich wirkt. Ein bisschen, als hätte jemand einen Gauss-Filter drüber laufen lassen. Das Schild hingegen ist ganz gut raus gekommen.
Ich bin dann übrigens durchs Tal nach Hause gegangen und habe dort unter Anderem dieses alte Fachwerkhaus abgelichtet. (A, 1/750s, f4, ~35mm.) Hübsch hier unten am Wenigerbach. Und das Haus haben die auch irgendwann in den letzten 20 Jahren wieder hübsch hergerichtet. Ich erinnere mich allerdings auch nur noch schemenhaft, wie das damals hier unten in den '80er/'90er-Jahren aussah, als ich noch als Kind die Gegend unsicher gemacht habe und den Wald angezündet hab. Ach ja... So jung müsste man noch mal sein...
Und kurz vor der Heimat Hühner! (A, 1/1000s, f/5,6, 80mm.) Obwohl ich hier durch den Zaun musste, habe ich die Tiere ganz gut hin bekommen. Besonders das eine auf der Leiter habe ich gut erwischt. Apropos Kindheit, hier habe ich als Blag immer stundenlang gestanden und den Hühnern beim Scharren zugeschaut und Gras durch den Zaun gereicht. Ja, Kindheit auf dem Lande! Und trotzdem Allergien gekriegt, soviel zu der Statistik! Hühner sind jedenfalls faszinierend und auch immer ein gern genommenes Motiv.
Fazit: Kamera funktioniert ganz hervorragend, das Objektiv ist auch extrem brauchbar. Also def. kein Fehlkauf für 25€! Natürlich fehlt hier das eigentliche Retro-Gedöns mit manuellem Fokus und manueller Belichtung und sowas. Aber die Bilder sprechen echt für sich!
- Nikon F55, Sigma Zoom 28-80mm 1:3.5-5.6 II Macro
- Entwicklung: Kodak D-76 Stock, 6:00 Minuten (5:30+10%), 20°C, Adofix Plus 1+7 (4.), 8:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Die Kamera hat zum Glück keine Probleme damit, dass die Fomapan-Filme keine DX-Kodierung haben, man kann die Empfindlichkeit manuell einstellen. Das ist ja bei diesen Einsteigerkameras leider nicht immer der Fall. Ich habe mich in diesem Fall für ISO 200 entschieden, denn auf der einen Seite habe ich einen ganzen Haufen davon, auf der anderen kann das Licht im April ja noch immer etwas winterlich daher kommen. Da ist ein bisschen Spielraum ganz gut, vor allem weil das Sigma ja nicht unbedingt das lichtstärkste Objektiv in meiner Sammlung ist. 400 war mir dann aber doch zu schnell. Eine spannende Sache an der F55 ist, dass sie den Film erst komplett abwickelt und dann bei jedem gemachten Bild rückwärts in die Patrone zurück spult. Das ist gut, falls einem mal aus Versehen die Rückwand auf geht - auch wenn ich bei dieser Kamera nicht sehen kann, wie das passieren könnte. Entwickelt habe ich dann in D76 und ich muss sagen, der Film ist schön gleichmäßig und nur sanft gekörnt. Wenn man nicht genau hin schaut, könnte man meinen, das wäre digital fotografiert und nachträglich in s/w umgerechnet worden.
Aber zu den Bildern. Ich war mal wieder in Seelscheid unterwegs, meinen alte Jagdgründen, und das sonnige Frühlingswetter verleitete mich mit seinem blauen Himmel dazu, die ebenso blauen Fußgängerüberwegsignale zu fotografieren. (A, 1/1000s, f/5,6, ~50mm.) Dafür, dass das einfach mal "ins Blaue hinein" (wortwörtlich) geschossen ist, sieht das Bild erstaunlich interessant aus. Die Belichtung ist sehr gleichmäßig, fällt zu den Rändern aber etwas ab - ob das am Objektiv liegt oder daran, wie der Himmel ausgeleuchtet war und der Film auf die unterschiedliche Polarisation reagiert, kann ich nicht sagen; es rahmt das Motiv aber ganz gut ein. Die Schärfe ist superb, was mir bei dem Objektiv ja schon an der digitalen Kamera aufgefallen war (zB in Kassel). Es handelt sich hier also um eine sehr brauchbare Kombination.
Als nächstes haben wir hier ein Bild von den Graffiti an der weißen Wand beim Rose Döner. (A, 1/500s, f/5,6, ~50mm.) Die Belichtungsmessung der Kamera ist hier sehr brauchbar, muss ich ja mal sagen. Schließlich handelt es sich um eine weiß gekalkte Wand mit diversen Abstufungen von Farbe und Schmutz darauf. Trotz dieser einigermaßen komplizierten Vorlage passt hier eigentlich alles. Kontrast und Details sind perfekt eingefangen. Gut, man kann vom Motiv halten, was man will, aber es zeigt auf jeden Fall die Leistungsfähigkeit von Kamera und leicht abgeblendetem Objektiv.
Kurz davor habe ich an der Hauptkreuzung noch die Leihräder mitgenommen, perfekte Voraussetzungen, um den Weitwinkelbereich zu testen. (A, 1/2000s, f/4, 28mm.) Wie man sieht, der Schatten des Fotografen hat sich mit ins Bild geschmuggelt. Auch hier: Erstaunliche Schärfe, man kann sogar noch die Profile der einzelnen Reifen bewerten, ohne tatsächlich da gewesen zu sein. Bei f/4 lässt sich auch schon die erste angedeutete Hintergrundunschärfe feststellen: Die letzten Räder in der Reihe beginnen schon, ein bisschen weichgezeichnet zu sein. Natürlich hält sich das in Grenzen, schließlich befinden wir uns hier im Weitwinkelbereich. Die Drittelblende, die ich hier abgeblendet hatte, sollte kaum eine Rolle spielen. Die war eh nur nötig, um die maximale Geschwindigkeit der Kamera einzuhalten, die bei 1/2000s liegt.
Beim Döner auf dem kleinen Platz daneben befinden sich diese mit Fundament ausgegrabenen Pöller. (A, 1/750s, f/5,6, ~35mm.) Hier konnte ich eine sehr beliebte Brennweite testen: 35mm. Auf diese kurze Entfernung war auch ein bisschen Unschärfe im Hintergrund drin, zwar nur ganz leicht angedeutet, aber doch vorhanden. Aber um die Pinne alle komplett scharf zu bekommen, musste ich halt ein kleines bisschen abblenden. Sieht soweit aber auch OK aus. Wieder habe ich meinen eigenen Schatten mit im Bild, was mich vermuten lässt, dass der Sucher nicht 100% des Bildes abdeckt.
Auf der anderen Seite des Dönerladens gibt es noch dieses seit Jahren verbogene Geländer oder Zaungitter oder was auch immer das genau ist; das erste Motiv, dass ich nicht als reines Testbild konzipiert hatte, sondern dass tatsächlich ein bisschen Kunst beinhaltet, soweit ich dazu überhaupt in der Lage bin! (A, 1/500s, f/5,6, 80mm.) Weit offen und bei maximalem Zoom bekommen wir hier tatsächlich eine gewisse Separation zwischen Vorder- und Hintergrund. Die Fahrzeuge im Hintergrund sehen nicht zu unruhig aus, allerdings sind sie auch nicht mit dem zu vergleichen, was ich von meinen Festbrennweiten so gewohnt bin. OK, es ist eben doch "nur" ein Zoom, man hat da immer eine gewissenen Trade-Off zwischen Convenience und Quality. (...wenn ich mal so Denglisch sprechen darf! ) Trotzdem ein spannendes Foto, das sich gelohnt hat.
Da, wo früher mal der Blumenladen war - der ganze Einzelhandel geht immer mehr verloren - steht noch immer diese große Magnolie herum, deren Blüte ich dann mal mit dem Makro eingefangen habe. (A, 1/350s, f/5,6, 80mm + Macro.) Hier kann das Objektiv seine eigentliche Stärke zeigen. Bei vielen Linsen dieser Klasse ist die Bezeichnung "Macro" ja meist nur so ein Werbe-Dings, das nachträglich drauf geklatscht wird, wenn man es tatsächlich schafft, etwas näher an das Motiv heran zu kommen, als ungefähr die Brennweite in Metern. Hier hat man einen tatsächlichen Makro-Modus, der diesen Namen auch verdient und der sogar sehr gute Ergebisse liefert. Auch das gefiel mir ja auch auf der digitalen Kamera schon ganz gut., aber hier auf Film in schwarz-weiß kommt es sogar noch mal krasser rüber. Sehr gut! Falls also jemand ein kleines, praktisches Zoom mit Makro sucht, das auch noch einen sehr breiten Zooom-Bereich abdeckt, sollte dieses Sigma durchaus in die nähere Wahl nehmen.
Auf der anderen Straßenseite habe ich dann den Kaugummiautomaten mitgenommen, ich kann ja einfach nicht vorbei gehen. (A, 1/500s, f/5,6, ~40mm.) Interessant hier: Der Automat wirft sich selber Schatten, während der Himmel strahlend blau ist. Tatsächlich ist hier im Efeu erstaunlich viel Detail zu erkennen, dafür dass es ein Foma ist, der untenrum ja gerne ein bisschen wenig zu bieten hat. Und auch im Himmel gibt es noch einen gewissen Graustufenverlauf.
Noch ein paar Mognolienblüten hat das nächste Bild zu bieten. (A, 1/250s, f/11, 80mm + Macro.) Hier habe ich mal richtig weit abgeblendet, das Licht war ja vorhanden. Das Ergebnis ist eine sehr weiche Unschärfe im Hintergrund mit vereinzelten Blenden-Sechsecken. Unter den richtigen Voraussetzungen kann man mit diesem Objektiv sehr gute Makro-Aufnahmen machen und auch ein sehr hübsches Bokeh erzielen. Hübsch.
Ein Vogel ist auch ein Tier, nicht wahr? (A, 1/250s, f/5,6, 28mm.) Jaja, kleines Wortspiel am Rande, weil ich heute mal den Leih-Roller einer anderen Firma als sonst dazwischen habe. (Bird kannte ich allerdings tatsächlich noch nicht. Öfter mal was Neues.) Insgesamt ist das allerdings eines der schwächeren Bilder auf dieser Rolle. Ein bisschen langweilig. Nicht mal das leicht angedeutete Flare/Ghost-Sechseck in der Mitte bringt so wirklich was. Also lieber komplett ignorieren.
Das Stiefmütterchen hingegen ist wieder ein perfektes Beispiel dafür, was man mit diesem Objektiv im Makro-Modus machen kann. (A, 1/90s, f/11, 80mm + Makro.) Einfach nur brilliant. Muss ich glaube ich kaum was zu schreiben. Könnte ich mir stundenlang anschauen, dieses Bild.
Ein Phänomen, dass ich ja nie so ganz verstanden habe: Warum bleiben LKW eigentlich ständig an Straßenschildern hängen? Müssten nicht viel mehr davon mit aufgerissener Seite durch die Gegend fahren? (A, 1/750s, f/5,6, 80mm.) Wieder: In den langen Zoom-Bereichen kann man hervorragend Unschärfe in den Hintergrund bekommen, die weit offen allerdings ein bisschen künstlich wirkt. Ein bisschen, als hätte jemand einen Gauss-Filter drüber laufen lassen. Das Schild hingegen ist ganz gut raus gekommen.
Ich bin dann übrigens durchs Tal nach Hause gegangen und habe dort unter Anderem dieses alte Fachwerkhaus abgelichtet. (A, 1/750s, f4, ~35mm.) Hübsch hier unten am Wenigerbach. Und das Haus haben die auch irgendwann in den letzten 20 Jahren wieder hübsch hergerichtet. Ich erinnere mich allerdings auch nur noch schemenhaft, wie das damals hier unten in den '80er/'90er-Jahren aussah, als ich noch als Kind die Gegend unsicher gemacht habe und den Wald angezündet hab. Ach ja... So jung müsste man noch mal sein...
Und kurz vor der Heimat Hühner! (A, 1/1000s, f/5,6, 80mm.) Obwohl ich hier durch den Zaun musste, habe ich die Tiere ganz gut hin bekommen. Besonders das eine auf der Leiter habe ich gut erwischt. Apropos Kindheit, hier habe ich als Blag immer stundenlang gestanden und den Hühnern beim Scharren zugeschaut und Gras durch den Zaun gereicht. Ja, Kindheit auf dem Lande! Und trotzdem Allergien gekriegt, soviel zu der Statistik! Hühner sind jedenfalls faszinierend und auch immer ein gern genommenes Motiv.
Fazit: Kamera funktioniert ganz hervorragend, das Objektiv ist auch extrem brauchbar. Also def. kein Fehlkauf für 25€! Natürlich fehlt hier das eigentliche Retro-Gedöns mit manuellem Fokus und manueller Belichtung und sowas. Aber die Bilder sprechen echt für sich!
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt