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Jährlicher Test der Nikon D100

"Jährlich" ist ja eigentlich gelogen. Aber alle paar Monate hole ich die D100 raus und teste, ob sie noch funktioniert, immer in der Erwartung, dass es sie jetzt dann wohl endgültig dahin gerafft hat. Schließlich - so habe ich nachgerechnet - ist sie jetzt bald 25 Jahre alt und in letzter Zeit eher weniger im Einsatz. Die Bauteile da drin werden sicher nicht besser und Anfang der 2000er waren diese winzigen Kondensatoren auch nicht unbedingt von höchster Qualität. Oder vielleicht täusche ich mich ja auch und Nikon hat damals das Teuerste und Beste verbaut, was es am Markt zu kaufen gab. Schließlich war diese Kamera schweineteuer! (Ich sag ja immer, "die ist noch in D-Mark bezahlt", was durchaus sein kann: Gegen Ende 2002 habe ich sie bekommen - die ersten Fotos im Archiv sind vom 21.11.2002, 18:53 - und ich meine mich zu erinnern, dass sie bar bezahlt wurde, mit dem nicht umgetauschten Restgeld von unter der Matratze. Das Internet behauptet steif und fest, dass der Einführungs-Preis bei 2800€ gelegen hätte, aber das ist meiner Erinnerung nach gelogen! Das war vielleicht der offizielle Einführungspreis im Sommer '02, aber ich habe damals, soweit ich mich erinnern kann, deutlich unter 2000€ bezahlt, mit der 512MB CF-Karte und noch irgendeiner anderen kleinen Dreingabe. Ich müsste mal in den Keller steigen und nach der Pappkiste suchen, in der die kam; da liegt, soweit ich weiß, noch die Quittung drin. Ich weiß, dass alleine die CF-Karte 100 Euro oder sowas gekostet hat!)

Aber egal. Sie funktioniert jedenfalls noch immer genau so, wie ich sie im Herbst letzten Jahres weg gelegt habe: Alles ist gut, nur die Abblendtaste funktioniert nicht wirklich, weil es zwar KLACK macht, aber dann "Err" im Display erscheint. Das schiebe ich aber schon, seit das zum ersten Mal aufgetreten ist, auf die schwachen Akkus, die wohl nicht mehr genug Strom liefern für solch anstrengende Arbeiten. ;-) Was aber nicht erklärt, weshalb das Öffnen und Schließen der Blende einwandfrei funktioniert, wenn ich Fotos mache. Egal. Nicht lebenswichtig. Müsste vielleicht auch einfach mal gereinigt und gefettet werden.


Jedenfalls kann ich jetzt einen ganzen Stapel Fotos, die ich hier vorzeigen kann, weil ich mich ja mal wieder nicht zurück halten konnte. Ich habe übrigens das 35-70/2.8 drauf gemacht gehabt, weil ich das da noch nie drauf hatte, wenn ich mich recht erinnere, und das auf dieser Crop-Sensor-Kamera einen recht brauchbaren effektiven Brennweitenbereich von ~52mm bis ~105mm hat. Als Normalbrennweite bis schon ein bisschen ins nähere Tele rein. Kann man ganz gut mit arbeiten und die Lichtstärke von dem Teil ist ja durchaus brauchbar. Nicht, dass ich die bei dem sonnigen Winterwetter gebraucht hätte, vor allem, weil die D100 ja erst bei ISO 200 anfängt. Zudem ist das Objektiv so scharf wie es geht, die Tonnen und Kissen, die es auf Full Frame hat, werden einigermaßen weg gecropt und es hat einen tollen Makro-Bereich, der noch durch den Crop verstärkt wird. Eigentlich das perfekte Objektiv für diese Kamera, habe ich festgestellt.

Die Bilder selber handeln überwiegend von Dingen, die wir eh schon hundert mal gesehen haben, deswegen schreibe ich da jetzt erst mal weniger zu - dafür gibt es ja den "erweiterten Eintrag". ;-) Interessanter finde ich, wie gut die Bilder wirken. Man sollte nicht glauben, dass es sich hier um eine 23 Jahre alte Digitalkamera handelt. Die war damals schon tatsächlich erste Sahne! Wenn sie nicht diese winzige Auflösung von gerade mal 6 und ein bisschen Megapixeln hätte, könnte man meinen, das wäre eine moderne Kamera, mit der ich diese Bilder gemacht habe. Wenn man das mit den üblichen Knipsen vergleicht, die damals auf dem Markt waren, weiß man auch sofort, weshalb ich eine "richtige" Kamera haben wollte. :-D


Der Sensor ist dreckig, das sieht man auf jeden Fall, wenn ich auf f/8 abblende, um Masten zu fotografieren. Damals hatten DSLRs noch keine eingebaute Sensorreinigung, sowas gab es erst später. Und ich habe keine Lust, da wieder auf dem Sensor rum zu matschen, das macht auf die Dauer nur das Filter davor kaputt. Geht auch so, so schlimm ist es nicht, die paar Flocken und Punkte kann ich auch in der Post weg retouchieren. Wofür hat man Gimp denn sonst? ;-) Die Pixelfehler in den höheren ISOs muss ich ja eh weg machen, die kann man auch nicht einfach so vom Sensor wischen. Der ist halt auch alt. (Zum Glück war an diesem gestrigen Tag nichts anderes als die Grundempfindlichkeit von 200 nötig, sodass ich mir da keinen Kopf drum machen musste.)

Insgesamt wirken die Bilder noch immer so knackig und frisch wie damals, als ich die Kamera das erste Mal ausgepackt habe. Das alte CMOS-CCD macht schon irgendwie andere Farben und Kontraste als die modernen. In Kombination mit dieser Linse habe ich jedenfalls sehr schöne Ergebnisse bekommen, finde ich. War aber auch ein wirklich schöner Tag - wieder 4kWh vom Dach geholt! ;-) Wer noch mehr Bilder sehen will, der möge auf den Erweiterten klicken! KLICK!
Wie man sehen kann, habe ich die Bilder für diesen Eintrag auch nicht verkleinert, sondern nur auf Webgröße rekomprimiert. Soll heißen, auch wenn mein Stylsheet die jetzt alle theoretisch auf 3840 hoch skaliert, sie haben eigentlich "nur" 3008x2000 Pixel. Das erscheint wenig, ist aber doch noch immer genug für einen 300dpi-Druck auf A4 oder sogar größer. Ich weiß das, ich habe der Mutter mal wieder einen Dänemark-Kalender gemacht und die Bilder aus dieser Kamera dafür verwendet, die ungefähr genau so alt sind, also auch über 20 Jahre. Und der Kalender sieht genau so aus, wie ich es erwartet hatte. Diese Megapixelomanie max ja schön und gut sein, aber wofür braucht ein Handy, das nur dumme Selfies für WhatsDepp und Instaschlamm macht, eigentlich 50, 100 oder gar 200 davon? Eben. Braucht es nicht. Dann doch lieber ein guter 6 MP Sensor und eine anständige Optik, die nicht aus Plastiklinsen besteht.


Klinge ich wieder wie so'n Boomer? Vielleicht! Aber es gibt schon Dinge, die man leicht über den vermeintlichen Fortschritt vergisst: Wir haben Jahrzehnte lang mit analogen Bildern gelebt, da war die D100 mit ihrer gestochenen digitalen Schärfe geradezu eine Revolution. Vor allem eine, die man sich leisten konnte, wenn man das nötige Kleingeld hatte. (Oder noch DMs unterm Kopfkissen! ;-)) Und ich finde, das sieht man auch heute noch. Natürlich kann man keine Wunder verlangen und gerade ich, der noch immer so gerne und oft auf Film fotografiert, sollte sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Aber gerade diese zweite Generation von DSLRs, die beriets massenmarkttauglich waren, aber eben noch sehr rudimentär im Vergleich zu dem, was man heute bekommen kann, haben ihren Reiz für mich nie ganz verloren! Ich hätte auch gerne eine der späteren D1 oder der früheren D2, aber die sind noch immer so teuer, dass ich sie mir nicht leisten will. Stattdessen bekommt man die D100 heutzutage praktisch hinterher geworfen und das wird ihr eigentlich nicht gerecht. Die Qualität ist nämlich da!


Nach so viel Blabla über die alte Technik, schreibe ich da jetzt noch was zu den Bildern, die ich hier ausstelle? Na, von mir aus: Wie man sieht, bin ich mal wieder durchs Hanfbachtal geschlichen. Da weiß ich ungefähr, wie lang der Weg ist, und ich habe das für passend für mein noch immer nicht ganz verheiltes Knie empfunden. Wie man oben sehen konnte, habe ich aber schon direkt vor der Haustür Fotos gemacht, weil der Kater plötzlich ans Fenster sprang und da dachte ich mir: Warum nicht, wenn er unbedingt will?!

Dann runter bis zur Höhenstraße und die Pferde besucht, es war aber nur eins da. Mit der Kamera/Objektiv-Kombi kann man auch mal ein bisschen Portrait-Arbeit machen. Funktioniert gut, das Pferd hat sich auch direkt in Positur geworfen. (...und bestimmte, erregte Körperteile ausgefahren und raus hängen lassen. War ihm in der Sonne mit dem schwarzen Pelz wohl dich etwas zu warm. :-D) Dann runter ins Tal, am den Apfelbäumen vorbei und ein paar Vogelhäuschen mit genommen, weiter übers Feld ins Nachbardorf und dort an der Brücke sind wir jetzt ungefähr mit den Bildern.


Hinten auf dem feldweg habe ich dann festgestellt, dass bei f/22 sehr schöne Sonnensterne raus kommen, wenn man direkt in die Wintersonne fotografiert. Hier vor allem mit einem coolen Flare dabei. Dann weiter bis zu der üblichen Scheune und den Strohballen und schließlich noch die Pferde auf der anderen Seite besucht. Da da aber gerade so ein Mädelchen dabei war, des Sattel drauf zu werfen und fest zu schnüren, habe ich mal auf Fotos verzichtet. Wären eh etwas weit weg gewesen für den beschreänkten Brennweitenbereich.


Und zum Schluss quer durchs Dorf nach Hause. Da war es mittlerweile schon sehr schattig, die Wintersonne steht so tief, dass sie bereits wieder hinterm Berg verschwunden war. Deshalb auch von da eher nur wenige Bilder. Das Eis, das da aus dem Rohr gepresst kam, wegen Dichteanomalie und so, ist da das interessanteste, was ich zu bieten habe.

Fazit: Ich mag meine D100 noch immer. Wenn sie die einzige Kamera wäre, die ich hätte, ich würde vielleicht nicht ganz so viele Bilder machen - weil die CF-Karte ständig voll wäre! ;-) -, aber ich würde trotzdem fotografieren. Und so schrecklich veraltet ist sie auch wirklich nicht. Gut, wir haben hier jetzt keine erhöhten ISOs mit Megarauschen gehabt. Aber. ;-)

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