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Bunt, in Farbe und analog, Teil 5: Das August-Trekdinner in den Rheinauen

Film: Kodak Gold 200 #2, Kamera: Nikon FE10, 7. August 2021

Bin ich wirklich mal wieder vier Monate hinterher mit der Veröffentlichung meiner analogen Fotos?! Ich fürchte fast! Na, dann wird es ja mal Zeit.

Heute aber mal in bunt! Denn zum Trekdinner lege ich ja traditionell mal einen Farbfilm ein. Also, zum zweiten Mal! Und seitdem waren wir auch auf keinem mehr, weil seit dem Sommer ja die Infektionszahlen so explodiert sind, dass wir demnächst wieder alle Lockdown spielen dürfen. Aber das ist ein anderes Thema.

Da ich an jenem Tag im August die FE10 mit genommen und mit einem Kodak Gold beladen hatte, stand mir die ganze Palette meiner Objektive zur Verfügung. Und weil ich es glaube ich noch nicht getestet hatte, habe ich auch - nachdem ich ein paar Personenfotos gemacht hatte, die ich hier natürlich nicht ausstellen kann - mal den 2x Telekonverter mit dem 200mm AI Nikkor getestet. (Nikkor 200mm AI + 2x Konverter, 1/500s, f/5,6.) Toll ist hier die Unschärfe im Vordergrund, die such kräftig um das eigentliche Motiv, das UN-Gebäude, herum dreht. Ein Phänomen, das ich mit dem Konverter ja schon öfter beobachtet habe, hier aber extrem ausgeprägt ist.

Bei dem Eiswagen war ich dann viel traditioneller unterwegs. (Nikon Lens Series E 50mm, f/8, 1/250s.) Ich bin schwer erstaunt, wie scharf der Film ist. Aber ich glaube, das hatte ich beim letzten mal, als ich einen davon in der Olympus hatte, auch schon festgestellt. Außerdem gefallen mir die Farben sehr gut.


Bild Nummer 3 wäre wohl in s/w besser gewesen. In bunt kommt der Müllcontainer jedenfalls sehr seltsam rüber. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/500s, f/4.) Hätte auch etwas höher zielen müssen. Aber egal. Hauptsache Müll. ;-)

Die Nasen am Ahorn sind hingegen sehr faszinierend geworden. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/125s, f/4.) So scharf, dass sogar in der herunter gerechneten Web-Version die Adern zu erkennen sind. Außerdem ist das Hintergrund-Bokeh richtig schön geworden. Ein sehr gut gelungenes Bild, für das sich der Farbfilm mal richtig gelohnt hat.

Ebenso gelohnt hat er sich bei der gelben Blume gelohnt, die so richtig knackig hervorsticht. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/125s, f/8.) Sehr hübsches Bild, für das es sich gelohnt hat, auch mal während des Trekdinners noch ein bisschen herum zu laufen. Man kann ja nicht immer nur faul auf dem Hintern sitzen. ;-)

Gar nicht so weit von unserem Picknick saßen die Nilgänse im Gras und taten es uns gleich. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/1000s, f/4.) Auch hier kommen die Farben richtig knackig rüber, viel wärmer als bei der Digitalkamera. Und was die Schärfe angeht, kann man sogar noch das Schwarze in Augen erkennen. Ebenfalls ein sehr schönes Bild, auf das ich ein bisschen Stolz bin. Das 135er macht aber auch sonst schon immer sehr schöne Bilder.

Der Rabe im Flug war leider ein bisschen schnell und ist somit etwas verwackelt. (Nikkor 200mm AI, 1/250s, f/5,6.) Andererseits gibt das dem Bild das gewisse Etwas, die Bewegung wird dadurch so richtig deutlich. In s/w hätte es mir allerdings vielleicht noch etwas besser gefallen.



Nach unserem eigentlich Picknick gab es dann noch Kuchen zum Nachtisch, den wir uns von unterwegs mitgebracht hatten. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/60s, f/16.) Um beide Stücke richtig scharf zu kriegen, habe ich mal maximal abgeblendet. Hat gewirkt, wie man sieht. Motivtechnisch könnte man fast ein Werbebild draus machen, besonders weil die Tüte mit Adresse und allem auch im Bild ist! ;-)

Die, die sich keinen Kuchen mit gebracht hatten, sind dann noch mal zum Eiswagen gewackelt und haben sich ein paar Kugeln im Horn gegeben. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/250s, f/4.) Man beachte auch das Desinfektionsmittel in der Sprühfasche im Hintergrund. Ja, es war zwar nicht so schlimm wie jetzt im Winter, aber Corona war nie wirklich weg. Auch hier könnte man glatt ein Werbefoto draus machen. Außer der Preis, der törnt einen eher ab! ;-)

Weil es irgendwann etwas kalt wurde und die ersten gingen, haben wir zwischendurch die Picknickstühle zurück zum Auto gebracht und die Jacke geholt. Auf dem Rückweg in die Rheinauen habe ich dann den gelben Pavillion mitgenommen. (Nikkor 35mm AI, 1/125s, f/5,6.) Mit dem Weitwinkel hatte ich noch kein buntes Analogfoto gemacht. Auch ein schönes Bild, mit den ganzen bunten Farben: Gelb, grün, rot, blau. Hübsch.

Cool ist auch die Beethoven-Fahne geworden, die ich gegen das Licht mit genommen habe. (Nikkor 35mm AI, 1/2000s, f/5,6.) Ein nettes Bild, interessante Farben. Und erstaunlich wenige Leute, also eigentlich gar keiner, bis auf ein einsames Auto.


Was nie fehlen darf, das ist die Lara. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/250s, f/8.) Auf der Süßgetränkeflasche vor den unscharfen Bäumen im Hintergrund sehr interessantes Foto. Die Farben dieses Films erstaunen mich schon wieder. Außerdem ist die Lara-Figur schon schon fast überscharf.

Ein Regenbogen-Drache stand dann auch noch am Himmel: Gut für mich, noch ein Motiv. (Nikkor 200mm AI, 1/2000s, f/5,6.) Allerdings hatten die Drachenflieger schon sehr Probleme, das Ding am Himmel zu halten. So richtig viel Wind war nämlich nicht. Deshalb kam er immer wieder runter. Nur in diesem Moment hatte ich die Gelegenheit, ihn im Flug zu fotografieren.

Der Springbrunnen ist ja schon seit Längerem eines meiner Lieblingsmotive, das ich immer mal wieder mitnehme. (Nikkor 85mm AF, 1/500s, f/4.) In bunt und analog hatte ich ihn allerdings noch nicht, dabei ist der so ganz besonders schön. Vor allem mit den bunten Blumen im Hintergrund. Wieder habe ich allerdings festgestellt, dass das 85mm an manuellen Kameras nicht ganz einfach einfach zu Fokussieren ist. Hier hat es allerdings ganz gut geklappt, die FE10 ist ganz gut zu kontrollieren.

Der Wimpel mit der Piraten-Hai-Fahne hat sich leider in dem Moment, als ich abgedrückt habe, noch bewegt. Jetzt ist er leider total unscharf. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/250s, f/8.) Trotzdem ist es eigentlich sehr künstlerisch. Naja, nicht wirklich, aber so kann man sich alles schön reden! ;-) Aber spannend ist schon, all diese unscharfen Bildteile.


Das Türmchen im Japanischen Garten hat es mir ja auch angetan, weshalb ich es immer mal wieder im Bild festhalte. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/500s, f/2.) Der Farbfilm gibt ihm nämlich auch noch mal ein ganz besonderes Feeling. Schön geworden, mit dem roten Busch daneben. Müsste dringend noch mal mit all den schönen Objektiven nach Leverkusen in den großen Garten. Mal sehen, wie die Corona-Zahlen im Frühjahr so sind.

Am Teich war das Licht allerdings auch nicht so perfekt; das Wetter wurde zusehens schlechter, dadurch fehlt ein bisschen der Kontrast. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/125s, f/4.) Trotzdem, die Spiegelungen im Wasser sind ganz interessant geworden. Allerdings alles sehr grün, es fehlen ein paar Blumen.

Und dann noch mal den Turm aus der anderen Richtung. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/500s, f/2,8.) Ich glaube, hier habe ich tatsächlich nicht richtig scharf gestellt, denn das Bild ist irgendwie sehr weich geworden. Keine Ahnung, was da los war. Wurde wahrscheinlich mal wieder zum Aufbruch gedrängt! ;-)

Apropos Viehzeug: In den Rheinauentümpeln dümpelt ja der ein oder andere Nutria herum. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/60s, f/4.) Leider ist das Bild etwas verwackelt und hat sehr viel grünen Schlodder mit drin, aber immerhin: Nutria! Ich find die Viecher ja total witzig, auch wenn die ja eigentlich nicht hier hin gehören.

Ein bisschen weiter draußen tummelten sich dann gleich mehrere und gegen das Licht ist es schon fast ein s/w-Foto. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/250s, f/4.) Vielleicht hätte ich ein bisschen länger belichten sollen, die Tiere sind nämlich doch ein bisschen dunkel geraten.


Am Ufer des Rheins steht dann noch dieser Sockel rum. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/60s, f/4.) Der ist ja auch bekannt, den hatte ich bestimmt auch schon hier im Blog drin. Hab aber wieder vergessen, was es damit auf sich hatte.

Währenddessen schwamm auf dem Rhein die "Interceptor" vorbei. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/250s, f/4.) Hier kann man sehr gut sehen, wie das Wetter sich langsam verschlechterte. Am Ende fing es dann sogar an, ein bisschen zu tröpfeln. Ja, der Sommer war definitiv nasser als die letzte Jahre.

Und zum Schluss noch ein Blick unter die Rheinbrücke. (Nikkor 20mm AF, 1/60s, f/4.) Auch dieses Foto wäre in s/w wahrscheinlich besser geworden. Ansonsten etwas langweilig.

Nächstes Mal: Abendstimmung in Blankenberg, der Film sollte ja voll werden. ;-)

Bunt, in Farbe und analog, Teil 4: Abendstimmung am Hausberg

Film: Kodak Gold 200 #1, Kamera: Olympus OM-10, Juli 2021

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Auf dem Kodak Gold Farbfilm war nach dem Besuch der Rheinauen mit dem Trekdinner noch ungefähr die Hälfte unbenutzt. Um den Film möglichst schnell in die Entwicklung zu kriegen - schließlich wollte ich die Fotos beim nächsten TD bereits vorzeigen können -, habe ich am nächsten Tag direkt alle Fotos verschossen, während wir einen kleinen Spaziergang über die den Hausberg gemacht haben. Wie sich herausstellte, sind wir genau zur richtigen Zeit unterwegs gewesen, denn die Abendstimmung hat den Fotos diesen gewissen Golden-Hour-Glow verpasst.

Wie immer, wenn ich das Haus verlasse und die Pferde gegenüber des Wendekreises auf der Weide stehen, habe ich drauf gehalten und ein paar sehr schöne Szenen erwischt. Neugierig, wie die Pferde sind, kamen die sofort angelaufen und so konnte ich mal ein Frontalportrait vom Braunen machen. (Zuiko 135mm, ca 1/1000s, f/5,6.) Um zweieinhalb Blendenstufen abgeblendet ist das 135mm so scharf, dass das Pferd praktisch komplett scharf ist, obwohl es sich auf mich zu bewegt hat und ich sehr schnell und daher bestimmt nicht ganz korrekt fokussieren musste. Trotzdem ist der Hintergrund sehr schön unscharf geworden und das Hauptmotiv setzt sich gut vom Rest ab. Ein sehr hübsches Pferd, ein sehr brauchbares Foto.

Damit der Kolleg nicht alleine im Fokus steht, kam dann auch das weiße Schmuddelpferd an und hat geguckt, was ich da mache. (Zuiko 135mm, ca 1/1000s, f/8.) Da es bereits sehr viel näher war, habe ich hier noch eine Blendenstufe weiter abgeblendet. Aber selbst bei f/8 habe ich noch immer tolle Hintergrundunschärfe, während gleichzeitig jedes einzelne Haar an der Pferdeschnauze zu erkennen ist. Das 135mm ist ein wirklich geniales Portrait-Tele. Davon abgesehen sind die wuseligen Haare das perfekte Detail bei diesem Bild, zusammen mit dem hell angestrahlten Auge, in dem man noch sehr gut die Pupille erkennen kann.


Zu dem kleinen Gruppenfoto wollte sich das Weiße dann nicht dazu stellen, sodass hier nur die beiden anderen zu sehen sind. (Zuiko 50mm, 1/500s, f/4.) Dieses Foto ist nicht so spektakulär wie die ersten beiden, aber ich wollte auch eines mit dem 50er machen, um mal die Farbbilder mit meinen sonst immer an dieser Stelle geschossenen s/w-Fotos zu vergleichen. Hätte etwas mehr Baum drauf nehmen müssen, also höher zielen sollen. Ansonsten ist das Bild ganz OK, aber eben auch nicht überwältigend.

Der Weinbergschnecke hingegen habe ich mal einen besonders prominenten Platz in diesem Artikel eingeräumt. (Zuiko 50mm, 1/60s, f/2,8.) Wie man an den Belichtungsdaten sehen kann, es wurde langsam schon dunkler. Aber für die langsam kriechende Schnecke hat es definitiv noch ausgereicht! ;-) Auf dem nassen Teer der Höhenstraße gibt die helle Schnecke mit ihrem filigran gestreiften Häuschen einen guten Kontrast ab. Zudem bin ich immer wieder erstaunt, wie nah das Zuiko fokussieren kann, dass ich am Ende so eine riesige Schnecke auf dem Bild habe. Ich mein, ja, Weinbergschnecken sind schon etwas größer, aber wenn ich das Bild jetzt nach dem Scan sehe und ich mir vorstelle, dass mit einem guten Scanner definitiv noch mehr aus dem Negativ rauszuholen wäre... Wie auch immer, eines der besten Bilder auf dieser Rolle, zusammen mit den ersten beiden Pferde-Fotos oben.


Nachdem ich Tiere fotografiert hatte, war es dann Zeit, ein bisschen Landschaft einzufangen. Der erste Versuch mit den Strommasten ist leider etwas unscharf, was aber sicher an mir und liegt - ich hatte direkt das Gefühl, dass ich hier den Fokusring nicht ganz bis zum Anschlag gedreht hatte. Das merkt man einerseits daran, dass die Blätter der Vordergrundbäume erschreckend scharf sind, andererseits daran, dass ich mir nicht mal die Mühe gemacht habe, die Belichtungsdaten aufzuschreiben. Einzig und alleine, dass das Bild mit dem Zuiko 50mm gemacht wurde, kann ich noch durch meine Aufzeichnungen bestätigen. Aber selbst wenn es scharf wäre, es wäre trotzdem kein besonderes Bild. Meine Idee war hier hauptsächlich der Test der Blautöne im Himmel gegenüber dem Grün unten rum sowie der Schwarzwerte in den Bäumen. Insofern tut es seinen Dienst, mit allen diesen Aspekten, die das Filmmaterial betreffen, bin ich zufrieden. Ansonsten: Schwamm drüber. ;-)

Besser sehen da schon die Strommasten im Sonnenuntergang aus, während im Tal der Nebel wallt und bereits ein bisschen nächtliche Gruselstimmung verbreitet. (Zuiko 50mm, 1/250s, f/8.) Hier habe ich extra weit abgebelndet, um möglichst das ganze Bild scharf zu haben, von den Masten bis zu den Grashalmen weiter vorne. Ansonsten ist es auch ein guter Test der Filmdynamik, die auch nicht so schlecht ist. Ich muss gestehen, um Platz zu sparen scanne ich Farbfilme nur in 24 Bit, sodass hier mit einem besseren Scan vielleicht auch noch mehr raus zu holen wäre. Aber auch so ist in den schattigen und unterbelichteten Bereichen kaum buntes Rauschen zu sehen. Die einzelnen Farbkörner sind relativ klein und nicht zu unruhig. Ähnlich sieht es in dem voll durch belichteten Bereich nahe der Sonne aus. Zugleich bleibt auch etwas der orangen Abendstimmung erhalten. Auch hier bin ich erstaunt, dass der billige Film eine ganz gute Leistung zeigt.

Das sieht man auch im Schattenspiel in den Wolken, die ich auf dem nächsten Bild vorzeigen möchte. (Zuiko 135mm, 1/500s, f/8.) Die einzelnen Halme des Kornfelds sind problemlos voneinander zu unterscheiden und das Licht in den Wolken gibt schöne Muster. Auch hier kann man allerdings wieder sehen, dass alles Blaue etwas flau ausfällt. OK, es war um den Sonnenuntergang herum, somit war der Himmel eher rötlich-gelb, aber trotzdem. (Ich habe versucht, das Scan-Ergebnis relativ nah an den Abzügen zu halten; diese sind im Blaubereich auch nicht so knackig bunt wie rot und grün. Jetzt kann man mir natürlich vorwerfen, dass ich keinen kalibrierten Workflow habe: Weder der Scanner noch mein Monitor sind in irgend einer Form perfekt für Bilder dieser Art. Aber umgekehrt doch irgendwie repräsentativ für das, was die meisten "normalen" Leute zu Hause stehen haben werden.)


Die Disteln auf dem folgenden Foto habe ich dann mal richtig hart am Licht fotografiert. (Zuiko 135mm, 1/250s, f/8.) Hier teste ich eigentlich mehr das Objektiv als den Film: Viel gelbes Licht, das den ganzen Film mit Glühen füllt und die Farben und den Kontrast ziemlich auswäscht. Trotzdem - oder gerade deswegen - gehört dieses Foto mit zu meinen Lieblingsbildern auf diesem Film, denn es gibt die tatsächliche Abendstimmung an jenem Tag sehr gut wieder. Mag seltsam klingen, aber es ist ziemlich genau das dabei heraus gekommen, was ich mit vorgestellt habe, was auch ein Lob an die OM-10 und ihre Belichtungsmessung ist, die in einer solchen Situation sicher nicht ganz einfach war.

Das war dann bereits fast auf dem Rückweg nach Hause, aber noch hatte ich kein Foto von den Schafen. (Zuiko 135mm, 1/60s, f/3,5.) Natürlich kann ich bei solchen Belichtungszeiten und Brennweiten die Kamera nicht mehr so still halten, wie ich sie eigentlich müsste. Daher habe ich hier ein bisschen Verwackelung zu beklagen. Auch hat die Belichtungsmessung es etwas sehr gut gemeint, ich hätte durchaus eine Blende schneller belichten können, dann wäre das mit der Verwackelung auch nicht so schlimm geworden. Das Bild ist nämlich dafür, dass die Szene bereits im Schatten der untergehenden Sonne liegt, doch sehr hell geworden. Insgesamt also ein nicht ganz so gelungenes Foto.

Stattdessen konzentrieren wir uns lieber auf das Flugzeug im Anflug auf Köln-Bonn. (Zuiko 135mm, 1/250s, f/3,5.) Kann mir jemand sagen, was das für eine Fluggesellschaft ist, ich erkenne das Symbol auf dem Leitwerk nicht. Mit den Blättern am unteren Rand gefällt mir das Bild eigentlich ganz gut, auch wenn so tief fliegende Flugzeuge hier in der Gegend ja eher zum Alltag gehören. Die bereits untergegangene Sonne (oder zumindest knapp davor) strahlt den Flieger sehr hübsch an und verleiht ihm ein paar Highlight.

Eine weitere Herausforderung für Film und Optik war der Blick auf den Ölberg, der in der Ferne im abendlichen Dunst liegt. (Makinon 28mm, 1/250s, f/4.) Ein recht hübsches Landschaftsfoto, mit Berg ganz hinten, wallenden Nebeln im Tal in der Mitte, und schließlich dem Kornfeld, dem Strommast und der Straße im Vordergrund. Gut ausgeleuchtet, schön bunt wegen der letzten Sonnenstrahlen des Tages, scharf, was will man mehr?


Noch ein bisschen Nachglühen vom Sonnenuntergang vielleicht? (Zuiko 50mm, 1/250s, f/5,6.) Wie man sieht, hier ziehen bereits die Wolken für den nächsten Tag ins Land und geben der Abendstimmung zusätzlich noch etwas warmes, reflektierendes, Struktur und Licht. Die durch die Bäume brechenden letzten Strahlen der Sonne verstärken das Gefühl eines warmen Sommerabends noch. Nettes Bild.

An dieser Stelle habe ich mich dann einmal ungedreht und das Ortsausgangsschild fotografiert, während die Straße dahinter bereits sehr dunkel und zugleich etwas milchig wegen des aus dem Tal aufsteigenden Dunstes war. (Zuiko 50mm, 1/125s, f/1,8.) Wie man sieht, der Film kommt auch mit wenig Licht ganz gut zurecht. Gut, das Motiv ist jetzt vielleicht nicht so spannend wie manch anderen Dinge, die ich an diesem Tag fotografiert habe, aber ich habe ja ein Faible für Straßenschilder. Normalerweise mache ich diese Art von Bildern zwar mit der digitalen Kamera - Film ist teuer ;-) -, aber als Experiment kann man ja auch mal was Verrückteres machen.

Für die Rosen war es leider schon zu dunkel, weshalb die Automatik der OM-10 hier leider etwas reichlich und lang belichtet hat. (Zuiko 50mm, 1/4s, f/2,8.) Dass hier trotzdem nicht alles total verwackelt ist, liegt wahrscheinlich daran, dass ich die Kamera gut abstützen konnte. Für die Umstände also ein sehr brauchbares Bild, mit dem ich eigentlich gar nicht gerechnet hatte. An dieser Stelle wollte ich eigentlich nur noch den Film voll kriegen, um ihn am nächsten Tag auch direkt in die Entwicklung geben zu können. Die Farben sind hier wirklich sehr poppig geworden - ob das an der langen Belichtung liegt? Sogar das dezente Türkies in den Blenden-Sechsecken im Hintergrund hat einen gewissen pastelligen Wumms, den ich bisher auf dem Film noch nicht gesehen hatte.


Und dann stiegen die Nebel aus dem Tal erst so richtig auf und haben den lauen Sommerabend in eine Szene aus dem Hund von Baskerville verwandelt. ;-) (Zuiko 50mm, 1/125s, f/4.) Das Bild erscheint schon sehr milchig, aber so ähnlich sah es an dem Abend tatsächlich aus. Leider hatte ich die digitale ja gar nicht erst mit genommen, so kann ich keine Vergleichsbilder anbieten. Aber diese Art von Abendstimmung war schon sehr gruselig. Vielleicht eine Vorschau auf das, was uns zwei Tage später erwartet hat: Wasser im Keller!

Und zuletzt nur noch ein quadratisches Bild, das bei der Entwicklung im Labor leider ge-zweidrittel-t wurde. (Zuiko 50mm, 1/30s, f/1,8.) Aber gerade die Tatsache, dass das Schild hier halb durchgeschnitten wurde, macht es noch besonders interessant. Zudem ergibt die weit offene Blende schöne Hintergrundunschärfe, die den Nebel im Tal verschwimmen lässt. Die Aussage des Bildes: "Achtung! Wetter!" ;-) Schade, dass es nur noch halb vorhanden ist, denn es gefällt mir ziemlich gut.



Fazit: Der Kodak Gold 200, obwohl der billigste Farb-Film, den ich bekommen konnte, macht einen sehr guten Eindruck. Die Farbwiedergabe, gerade im roten und grünen Bereich, ist sehr schön und erinnert mich tatsächlich an früher. Mit ISO 200 ist er nicht zu empfindlich, als dass ich ihn nicht auch in den alten Kameras verwenden könnte, deren schnellste Zeit vielleicht nur 1/500s ist. (Die OM-10 geht ja bis 1/1000s, die Nikon F601 ja sogar bis 1/2000s; da muss ich gar nicht mal so viel abblenden und kann auch viel Unschärfe in die Bilder bringen.) Gerade zusammen mit den Zuiko-Objektiven und sogar dem günstigen Makinon Weitwinkel, die ich vorher ja noch nie in Farbe gesehen hatte, bin ich sowohl von Schärfe als auch Farbwiedergabe begeistert - beides Bereich, bei denen ich ja mit den alten Filmen aus den 1980ern und '90ern, die ich in den letzten Jahren immer mal wieder durch den Scanner gejagt habe, nicht unbedingt immer so zufrieden war. Offenbar hätte ich damals doch mal etwas mehr in meine Filme investieren sollen. Das einzige Manko, das ich zu beklagen habe, ist das teilweise etwas flaue Blau, zumindest im Vergleich zu den beiden anderen Primärfarben, die sehr viel besser rüber kommen. Und die Tatsache, vielleicht, dass der Film an manchen Stellen relativ viele Defekte in der Emulsion hat, die sich nachher durch weiße oder schwarze Punkte bemerkbar machen. Wobei ich mir wie immer nicht sicher bin, wie gut das Labor die Filme behandelt - siehe Fusseln...

Weiter geht es bei den analogen Fotos mit einem schon sehr lange abgelaufenen Ilford Delta 400, den C mir in die Hand gedrück hatte, nachdem sie davon noch ein paar beim Aufräumen im Keller gefunden hatte. Die Fotos auf diesem Film sind zwar alle am gleichen Tag entstanden, auf dem Rück wen von Porz, wo ich bei einem Kunden war, aber ich habe ihn trotzdem in drei thematische Bereiche aufgesplittet.

Bunt, in Farbe und analog, Teil 3: Das Juli-Trekdinner in den Rheinauen

Film: Kodak Gold 200 #1, Kamera: Olympus OM-10, Juli 2021

Navigation: 3, 4

Es war ein langer Tag, deswegen gibt es nur einen Eintrag aus der Pipeline. Und zwar mal ein paar andere analogen Fotos als sonst. Denn dieses Mal gibt es mal wieder was Buntes! Als wir im Sommer das erste Mal seit langem ein Trekdinner in den Rheinauen von Bonn gemacht haben, habe ich einen von den guten Kodak Gold 200 in die OM-10 gelegt und den halb verschossen, um nachher was in den Händen zu halten, das ich ganz klassisch in ein Fotoalbum kleben kann. Ja, ich gehe jetzt total unter die Hipster! ;-)

Wie immer gibt es von mir keine Bilder mit Personen drauf im Internet zu sehen. Versteht sich eigentlich von selbst, von wegen Persönlichkeitsrecht und so. Das macht diesen Eintrag natürlich nicht leichter, denn schließlich wollte ich gerade Menschen fotografieren, nämlich unsere Trekdinner-Mirglieder. Aber wie immer habe ich auch ein bisschen drumherum geknipst. Es gibt also doch ein paar Lücken, aber das macht nichts.

Anfangen will ich zuerst mit dem Test-Bild von der Blume auf der Veranda, dem ersten auf dem Film, mit dem ich ausprobiert habe, ob sich neben der Nummernanzeige neben dem Hebel auch die Spule mit dreht, ich also weiß, dass der Film auch richtig drin liegt. (Zuiko 50mm, 1/60s, f/4.) Hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass da überhaupt was raus kommt, schließlich ist das das Foto vor der Nummer 00, die ja eigentlich schon nichts werden sollte. Leider ist das Bild nicht ganz scharf, etwas verwackelt, aber immerhin kann man schon mal sehen, dass der Film ein sehr kräftiges Grün wiedergibt. Auch das Orange-Rot und Gelb der Blüte kommt ganz gut rüber. Im Hintergrund haben wir zudem noch ein paar wenige Blenden-Sechsecke. Für ein Test-Foto also eigentlich gar nicht mal so schlecht.

Während Rot und Grün also recht kräftig leuchten - übrigens auch auf den Abzügen, die ich habe machen lassen - fällt das Blau leider etwas matt aus, wie man im nächsten Bild mit den UN-Fahnen sehen kann, die immer mal wieder am Haupteingang der Rheinauen wehen. (Zuiko 50mm, 1/500s, f/4.) Schade, denn so kommen die wehenden Fahnen gar nicht so richtig rüber. Wie man sieht, vielleicht liegt es auch nur an dem eher bescheidenen Wetter. Alles etwas schattig. So richtig sonnig wurde es leider an diesem Tag auch nicht mehr, somit sind die Farben alle etwas trübe geblieben.



Immerhin sehen die Blumenrabatten vor den Fahnen ganz gut aus. (Makinon 28mm, ca 1/250s, f/5,6.) Lila, rot, grün, alle ganz gut geworden. Auch kann man sehen, dass sowohl mit dem Zuiko als auch mit dem günstigen Makinon die Bilder sehr scharf werden; der Film hat also eine relativ gute Auflösung. Bei den s/w-Filmen erwarte ich das im Allgemeinen ja, aber dass der doch sehr günstige Kodak-Farbfilm so brauchbare Resultate liefert, wundert mich schon etwas.

Das kann man auch beim nächsten Bild vom Posttower sehen, das mit dem Tele entstanden ist. (Zuiko 135mm, 1/500s, f/8.) Ich bin ja immer wieder erstaunt, was für eine hervorragende Abbildungsleistung die Zuikos liefern, ganz besonders das 135er. Gegen den sehr grauen Himmel setzt sich der Tower allerdings nicht so wirklich ab. Ist ja auch klar, die vielen Glasscheiben reflektieren schließlich einfach nur den gleichen tristen Himmel. Einen besseren Eindruck macht das der Pavillon des Restaurants, der da unten durch die Bäume lugt. Mehr Kontrast wäre allerdings schon besser, aber dafür hätte es mehr Licht bedurft.

Das Bild der Wegweiser leidet da nicht so sehr drunter. (Zuiko 50mm, 1/250s, f/8.) Da ich es direkt gegen den hellen Himmel gemacht habe, ist der Wegweiser selber entsprechend dunkel geworden. Die Wolken sehen recht gut aus und trotzdem ist die Schrift auf den Schildern, die Schrauben und schattigen Stellen noch gut zu erkennen. Der Film hat also recht gute Reserven, was Fehlbelichtungen angeht. Ansonsten hätte dieses Foto in s/w sicher besser gewirkt.

Bei den Eistüten auf dem Eiswagen oben am Haupteingang sieht man wieder, wie bunt der Film tatsächlich ist. (Zuiko 50mm, 1/500s, f/2,8.) Sieht meiner Meinung nach ziemlich gut aus. Hat ein bisschen was von Rimini 1960! ;-) Gefällt mir ziemlich gut, dieses Foto, weshalb ich auch mal wieder nicht viel dazu sagen muss, oder?


Genau so witzig ist das Foto von der Fassbrause-Dose auf der Wiese, vielleicht sogar noch besser! (Makinon 28mm, 1/250s, f/4.) Gute Farbwiedergabe des Films und gute Schärfe des billigen Objektivs treffen hier auf schönes Bokeh im Hintergrund und ein sowieso eigentlich völlig überflüssiges Motiv! Perfekt! ;-) Achso, krieg ich jetzt eigentlich von der Firma Gaffel was, weil ich so ein schönes Werbefoto für sie geschossen habe? Nicht? Das Wetter war einfach nicht strahlend genug? Ach, Mist! Naja, immerhin muss ich dann nicht das böse Wort "Werbung" hier rein schreiben! ;-)

Einen kleinen Überblick über die Rheinaue und angrenzende Gebäude erhält man mit dem nächsten Bild. (Zuiko 50mm, 1/250s, f/4.) Wie man am Himmel sieht, es sah schwer nach Gewitter aus, aber zum Glück sind wir nicht nass geworden. Auch hier finde ich die Farbwiedergabe eigentlich sehr schön und ausgewogen. Die drei Objektive, die ich für die OM-10 habe, bieten aber offenbar auch eine gute Grundlage. Bisher hatte ich die ja noch nicht mit Farbe testen können.

Währenddessen hat eine kleine Familie mehrfach versucht, diesen Drachen starten zu lassen. (Zuiko 135mm, 1/250s, f/3,5.) Auch hier wieder sehr schöne Schärfe bereits bei Offenblende und auch sieht man keinerlei Chroma-Fehler, auch nicht an den unscharfen Blättern im Hintergrund. Gut, es ist auch nicht so hell gewesen, dass das wirklich ein Problem gewesen wäre; zu wenig Kontrast. Vom Motiv her: Ganz OK, hatte mir was Spektakuläreres erhofft.


Und zu guter Letzt noch der Eiswagen, der in der Rheinaue seine Runden dreht. (Zuiko 135mm, 1/60, f/3,5.) Bei der Belichtungszeit hatte ich ehrlich gesagt mit mehr Verwackelung gerechnet, aber insgesamt sieht das gar nicht mal so schlecht aus. Wenn das Fenster nicht so spiegeln würde, dann könnte man fast noch den Fahrer erkennen! Ansonsten hätte ich hier was höher zielen sollen, finde ich. Aber insgesamt ein ganz nettes Bild. Was den Film angeht, bin ich auch hier mit den Farben ganz zufrieden, dafür dass es sich um den billigsten Farbfilm handelt, den man überhaupt noch bekommen kann.

Nächstes Mal: Abendstimmung am Hausberg. Sehr interessante Bilder dabei!