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VI

Irgendwann im Frühjahr (als es noch warm war) hat J Karten für eines der letzten Konzerte gekauft, die You Me At Six wohl geben werden. Die haben wohl keinen Bock mehr und wollen nach 20 Jahren aufhören. Gut, kann man machen, wenn man genug Geld verdient hat, aber da die jetzt nur so mittel-bekannt sind, kann ich mir das auch nicht sooo vorstellen, dass die jetzt in einem Geldspeicher voller Kohle schwimmen! ;-)

Jedenfalls war es dann gestern Abend sow weit. Zum ersten Mal seit einer kleinen Ewigkeit bin ich also in Köln-Mülheim an der Schanzestraße gewesen. Das Konzert hat nämlich im alten Carlswerk stattgefunden, der ehemaligen Wirkungsstätte vom Vater. Also, um der Ecke in einer der ehemaligen Hallen, natürlich, nicht in der Verwaltung. Aber trotzdem. Ich kann mich noch gut erinnern, dass wir hier mal zur Besichtigung waren, wie die hier die Kabel gezogen haben. Lang, lang ist's her. Mehr als 30 Jahre. Bestimmt eher so 35. Müsste ich mal genau nachrechnen, wann das ungefähr war. Ich mein, die letzten 10 Jahre der Firma F&G hat er ja schon gar nicht mehr mit gemacht, da war er ja dann nachher schon wo anders.


Jedenfalls, bevor ich jetzt noch mehr in alten Erinnerungen grabe: Band! Die machen ja durchaus laute Musik, mit der ich mich anfreunden kann. Ich weiß gar nicht, wie J die damals entdeckt hat. Aber durchaus brauchbar, ist also schon irgendwie ein bisschen traurig, dass die aufhören wollen.

Laute Musik in so einer kleinen Halle ist allerdings auch nicht unbedingt die beste Kombination. Ich hab mir als erstes Mal die roten Bauarbeiter-Stöpsel in die Ohren gestopft und bis zum Ende auch nicht wieder raus genommen, außer zur Repositionierung. Weil: Das Hallendach hat mit vibriert, die Wände gewackelt, die Erdbebenwarte an der Uni hat sicher auch seismische Aktivität aufgezeichnet! :-D Wobei ich schon auf schlechter abgemischten Konzerten war. (I'm looking at you, Philipshalle!) Der Bass hat nur einfach das Dach der Halle abgedeckt!


Ansonsten: Tolle Show, coole Leute, gute Musik. Wobei ich ja sagen muss, dass ich mich schon ein bisschen fehl am Platze fand: Das durchschnittliche Publikum ist hier weiblich und ca 20 Jahre jünger als ich. Macht nichts, so kann sich ein alter Sack wie ich auch noch mal 20 Jahre jung fühlen! :-D (Dann wäre ich noch immer fast 30 und ich weiß nicht, ob dieser Gedanke nicht irgendwie deprimierend ist! ;-)) Und die sind alle so agil! Ich mein, ich hätte auch in meinen besseren Tagen jetzt nicht unbedingt beim Crowd Surfing mitgemacht! Und eng war es, vor allem, als sie dann in der Mitte vor der Bühne den Kreis gebildet haben und voll abgegangen sind. Wie Schmitz' Katze! Die Stimmung war also wirklich richtig gut! Kann ich mit arbeiten, selbst wenn meine leichten Panik-Probleme wegen Menschenmassen sich zwischendurch dann doch mal wieder gemeldet haben. Zum Glück bin ich ja immer eine der größeren Personen und kann das Chaos überblicken, das beruhigt den Puls dann doch immer etwas.

Am Ende der Veranstaltung hatten wir uns irgendwie und unbewusst durch die halbe Halle bewegt, wir standen plötzlich an der Bar und ich weiß bis jetzt nicht, wie wir da hin gekommen sind. Es war also einiges an Bewegung in der Menschenmenge. Wie gesagt, muss am Crowd Surfing gelegen haben. (Der letzte socially accepted Grund, fremden Frauen an den Po zu greifen. Das ist dann sowas wie Selbstverteidigung, man will die ja nicht auf'n Kopp kriegen! ;-)


Wie man sieht, ich hatte Spaß und die Frau hat ein T-Shirt und ein Hoodie abgegriffen. Waren zwar nicht ganz so günstig, aber wir wollten der Band noch was in den Klingelbeutel stecken, für die Rente. :-D Ich weiß nicht, wie das Sozialsystem in England so ist, ob es da eine Kasse für Entertainer gibt. ;-)

Nach knapp anderthalb Stunden war der Spuk dann auch vorbei. (Also, ohne die beiden Vorgruppen, die beide auch noch mal so ca. eine halbe Stunde gespielt haben.) Um die 20 Titel haben sie auf jeden Fall von sich gegeben. Die haben ja auch mittlerweile ein recht großes Repertoire, musste ich feststellen, und daher war ich dann an manchen Stellen doch nicht ganz so textsicher, muss ich zugeben. Und das mir, der ich doch sonst immer alles mitsinge. ;-)


Am Ende war es ein toller Abend und der Ausflug nach Köln hat sich definitiv gelohnt. Ich mein, ich bin ja jetzt wirklich nicht der größte Konzertgänger, aber das hier war definitiv eines der besseren, die ich besucht habe. Ich mag ja eh diese kleinen Veranstaltungen lieber als voll geladene Stadien. Das ist so irgendwie viel persönlicher, man kann die Leute auf der Bühne auch tatsächlich mal sehen, statt ständig auf einen riesigen Bildschirm starren zu müssen. Und günstiger sowieso! Ich mein, wo kriegt man noch Konzert-Tickets für unter 50€?

Fazit: Falls jemand jetzt Lust bekommen hat, heute Abend spielen sie wohl noch in Stuttgart. Ich kann's empfehlen! ;-)

PS: Sorry wegen der gruseligen Handy-Fotos, aber eine Kamera darf man bei solchen Veranstaltungen ja nicht mitbringen. Also, eigentlich. Im Publikum lief trotzdem wer mit so was modernem Spiegellosen von Sony rum. Naja. Gut. Wäre mir dann ehrlich gesagt aber auch zu gefährlich, dass die Security die einsackt bzw. die beim Surfen runter fällt und am Popo ist!

Flügelschlag

Flügelschlag ist ein "Kennerspiel des Jahres" gewesen und zwar bereits 2019. Das ist ja so lange her, wenn man mal bedenkt, dass diese ganze Corona-Kacke dazwischen gelegen hat. Und hätte ich damals gewusst, dass es dieses Spiel gibt und wie liebevoll gestaltet es ist, wäre die Pest sicher leichter zu ertragen gewesen. So haben wir es aber erst vor ein paar Wochen beim Buchladen gefunden und mitgenommen, weil J die Verpackung so angesprochen hat. Und die hübschen Vögel sind nicht nur außen auf der Kiste, sondern auch innen drin auf so vielen Karten, dass man einen riesigen Turm davon als Nachziehstapel aufstellt.

Ehrlich gesagt, war ich zuerst ein wenig skeptisch. Das Spiel sieht auf den ersten Blick, wenn man sich den sehr reichhaltigen Inhalt der Box zum ersten Mal anschaut, etwas überwältigend aus. Die Regeln in Text-Form sind zwar eindeutig formuliert, aber eben auch kompliziert. Da ist es gut, dass es a) auf der Webseite einen Link zu einem Video gibt, das kurz die Regeln erklärt, und b) die ersten vier Züge eines Einführungsspiels vorbereitet in einer eigenen kleinen Tüte liegen, mitsamt der Anleitung, was welcher Spieler bei welchem Zug zu tun hat. (Die Karten in diesem Tutorial lassen sich natürlich auch später in den dicken Stoß Vogelkarten mischen; wenn man das Tutorial noch mal spielen will, kann man diese an den grauen Ecken oben rechts und unten links erkennen und so leicht wieder aussortieren.)

Bevor man allerdings anfangen kann zu spielen, muss man erstmal das Vogelhäuschen zusammensetzen! Ja, Bastelarbeit abends um halb 9, das ist schon nicht ganz so einfach, und so haben wir es erst mal falsch gemacht. Das Häuschen ist dafür gedacht, dass man hinten die fünf Würfel, die bestimmen, welche Vogelfutter-Ressourcen man ziehen darf, einwirft, die dann vorne wieder in die Schale heraus purzeln. So hat man nicht das übliche Problem, dass die Würfel unterm Tisch verschwinden, weil sie in der praktischen Schale landen. Da wir aber beim Aufbau zu blöd waren, mussten wir das Teil noch einmal demontieren, wofür es eigentlich nicht gedacht ist. Es hat diese Prozedur jedoch unbeschadet überstanden.


Vor dem Spiel ziehen alle Spieler fünf Vogelkarten und fünf Ressourcen (wenn man nicht gerade das Tutorial spielt), von denen man insgesamt aber nur fünf behalten darf, also zB zwei Vögel und drei Futterressourcen. Der Rest kommt zurück. Außerdem erhält jeder zwei Bonus-Karten, auf denen zusätzliche Spielziele formuliert sind, für die man am Ende Punkte bekommt, von denen man aber auch nur eine behält. Der persönliche Spielplan ist aufgeteilt in drei Habitate: Wald, offene Wiese und Wasser. Vögel leben in einer oder mehreren dieser Gegenden und können nur dort abgelegt werden, wo die Symbole oben in der linken Ecke es vorgeben.

Zu den Regeln: Man spielt vier Runden. In jeder Runde sind alle Spieler mehrfach am Zug, so lange, bis die kleinen Holzquader in Spielerfarbe aufgebraucht sind, die man zu Anfang erhalten hat. (Jede Runde verliert man einen dieser Quader, da sie auch als Marker für die erhaltenen Bonuspunkte für die Rundenziele dienen. Die Runden werden also zum Ende des Spiels hin kürzer.) Zu Beginn des Zugs entscheidet man sich, ob man eine Vogelkarte in einen freien Slot in einem Habitat auslegen möchte, ob man Futter sammeln möchte, ob man seine Vögel Eier legen lassen möchte, oder ob man neue Vogelkarten ziehen will. Je nachdem platziert man dann einen seiner Quader auf dem entsprechenden Feld auf dem Spielplan. Möchte man also zum Beispiel in den ersten Slot im Wald einen Vogel auslegen, so setzt man den Quader ganz oben auf den Plan, zahlt die Futterkosten, die auf der Karte angegeben sind und ist fertig. Die Slots werden von links nach rechts aufgefüllt, spätere Slots kosten mehr (insbesondere benötigt man hier ein oder zwei Eier, die man in einem vorherigen Zug hat legen lassen), bringen aber auch entsprechend besser Vorteile. Entsprechend: Möchte man Eier legen, legt man den Kubus in das erste, nicht von einem Vogel besetzte Feld, bekommt die entsprechende Menge Eier, die man auf seine Vögel verteilen kann (solange noch Platz in den Nestern ist) und lässt dann seinen Kubus von rechts nach links über die in dieser Spalte bereits ausgelegten Vögel wandern (falls dort in einem vorherigen Zug bereits welche ausgelegt wurden). Dabei wird jeweils die im braunen Feld auf der Vogelkarte angegebene Fähigkeit aktiviert.

Das klingt jetzt alles furchtbar kompliziert, aber wenn man einmal im Spiel drin ist, ist man so in die ganze Vogelwelt hinein gezogen, dass man am liebsten gar nicht mehr aufhören will. Das oben erwähnte Einführungsspiel ist hier wirklich sehr hilfreich, einen Einstieg zu finden. Wenn man die ersten paar Züge durch hat - die man am Besten sich selber und seinen Mitspielern jedes Mal genau erklärt, um im Zweifel auch eine Rückmeldung der anderen zu erhalten, ob man die Regeln richtig interpretiert hat -, läuft alles von ganz alleine und man fragt sich, wieso das am Anfang so schwer erschien. So ging es mir jedenfalls.


Wenn man keine farbigen Quader mehr hat, endet die Runde und die Rundenziele werden ausgewertet, die man am Anfang beim Aufbau des Spiels zufällig aus dem Vorrat gezogen hat. Die Symbole auf diesen sind nicht immer sofort ersichtlich, aber dafür gibt es eine gute Zusatzanleitung, die auch andere Karten erklärt, etwa die Bonuskarten, die man während des gesamten Spiels zu erledigen hat. Man darf also trotzdem, dass einem die Züge irgendwann scheinbar leicht von der Hand gehen, immer im Hinterkopf behalten, welches Ziel man hat und ob man es noch erreichen kann; ebenso ist es nicht falsch, immer mal wieder zu hinterfragen, wie das Ziel eigentlich noch mal genau formuliert war!

Wenn man dann vier Runden durch gespielt hat, folgt die Endabrechnung. Das passiert erstaunlich schnell, denn - wie gesagt - verliert man in jeder Runde einen seiner Spielsteine, die als Marker auf die Pappe mit den Rundenzielen gestellt werden. Jetzt wird einfach die Liste in der Anleitung von oben nach unten durch gegangen und schon weiß man, wer gewonnen hat. Ich habe es nicht geschafft, das während des Spiels nachzuhalten, wer gerade wie viele Punkte hat, sondern habe mich einfach voll und ganz auf mich konzentriert. Das scheint auch für den Anfang eine gute Strategie gewesen zu sein, denn ich hatte am Ende doch einen guten Vorsprung, mit dem ich gar nicht gerechnet hatte.

Insgesamt gefällt mir dieses Spiel extrem gut und ich kann nachvollziehen, wieso es damals den ersten Preis in dieser Kategorie bekommen hat. Es ist im Einstig nicht ganz einfach, sodass ich mich frage, ob die Empfehlung "ab 10" gerechtfertigt ist, andererseits sind Kinder meist schneller in der Erfassung neuer Umstände als alte Säcke wie ich, daher nehme ich mal an, dass die wahrscheinlich nach dem Durchlesen der Regeln eher mir noch was erklären könnten als umgekehrt! ;-) Außerdem bekommt man hier ein wirklich sehr liebevoll gestaltetes Spiel, das einen tollen Bezug zur Natur hat: Ich mein, wer mag schon keine Vögel? Vor allem die detaillierten Zeichnungen der einzelnen Arten auf den Vogelkarten hat mich voll erwischt und ich bin sofort schockverliebt gewesen.

Leider bietet das Grundspiel nur amerikanische Arten, das Spiel stammt wohl aus den USA. Aber es gibt Zusatzpacks mit neuen Vogelkarten für Europa, Asien und Ozeanien. Als einziger Kontinent fehlt also bisher noch Afrika. (Ich mein, ja, in der Antarktis gibt es auch spannende Vögel - Pinguine -, aber ich fürchte, nicht genug, um damit ein ganzes Kartenset zu erstellen.) Neben den neuen Vögeln erweitern diese Sets auch zum Teil die Regeln und Asien dient zudem als Erweiterung für bis zu 7 Spieler (statt der 5 im Grundspiel) - und man kann Asien zudem auch als eigenständiges Zweispieler-Spiel spielen. Cool. Zumal sowohl das Grundspiel als auch die Erweiterungen nicht sooo schrecklich teuer sind, zumal wenn man die Menge der enthaltenen Materialien bedenkt.

Fazit: Eines der besten Spiele, die wir in letzter Zeit mitgenommen haben! Kann ich voll empfehlen! Einzig der Einstig ist ein bisschen verwirrend - was man sicher auch daran merkt, wie ich da oben versucht habe, die Regeln zusammenzufassen. Aber wenn man einmal drin ist, lässt es einen auch nicht mehr los. Ich hätte direkt noch eine Partie spielen können, aber dafür war es dann doch etwas spät, leider! ;-)

Gedanken zum Tage

Mal so ganz nebenbei: Eine Nation, deren erklärtes Ziel es jahrzehntelang es war, im Ausland demokratische Systeme zu unterwandern und wohlgesonnene Diktatoren zu installieren, wird demnächst (wieder) von einem autokratischen Präsidenten regiert, dessen Wahl zu einem großen Teil durch die Unterwanderung demokratischer Strukturen durchs Ausland möglich wurde. Das ist schon irgendwie ein bisschen eine Ironie der Geschichte, oder? Ich bin ja mal auf unsere Neuwahlen gespannt und ob uns das eine Lehre sein wird. ...oder eben nicht.

Zug um Zug Deutschland Sonderedition

Nachdem wir auf der Spielemesse letztens endlich mal eine eigene Version von Zug um Zug erworben hatten, haben wir das am Sonntag direkt mal ausprobiert (und ich habe verloren, schnüff). ;-) Aber es hat Spaß gemacht und deshalb jetzt ein kleines Review.

Über das Spiel ist glaube ich ja eigentlich schon genug schrieben worden, es scheint ja eines der beliebtesten zu sein, die in den letzten Jahren raus gekommen ist. Mich erinnert das sehr an das Dampfross, das ich noch mit meinen Eltern gespielt habe, als ich noch sooooo klein war. (Also, damals in den wilden 1980ern.) Aber da kann ich mich auch nur noch dunkel dran erinnern, weswegen das hier auch kein Vergleich wird. (Aber das liegt noch immer im Keller, das könnte ich eigentlich mal mit bringen und mit J spielen. Wenn die Stifte nicht total eingetrocknet sein sollten nach 40 Jahren! ;-) Da liegen überhaupt noch einige sehr interessante Spiele aus meiner Jugend, die man mal wieder auspacken könnte.)


Jedenfalls: Zug um Zug. Das Spielprinzip bei dieser Deutschland-Ausgabe ist das gleiche wie immer: Man verbindet Städte mit Zügen. Dazu zieht man vom Stapel oder von den offen ausliegenden Karten Waggons (und wenn man Glück hat Lokomotiven, die als Joker gelten), mit denen man dann die gleichfarbigen Strecken für sich gewinnen kann. Das gibt dann Punkte. Um das ganze interessanter zu gestalten, gibt es Streckenziele, die man am Anfang oder auch zwischendurch vom Streckenstapel zieht und dann erfüllen muss. Lange Strecken bringen dabei mehr Punkte als die kurzen. Wer die meisten seiner Karten erfüllt, bekommt am Ende auch noch die Bonus-Globetrotter-Karte, die noch mal 15 Punkte wert ist. Wenn ich das richtig verstehe, sind die Passagiere eine Besonderheit dieser Ausgabe: Wenn man Städte verbindet, darf man sich aus jeder verbundenen Stadt einen Passagier beliebiger Farbe nehmen und wer am Ende die meisten einer Farbe hat, bekommt noch mal Bonuspunkte.

Das Spielmaterial ist gut, die Waggons sind zwar nur aus Plastik, dafür sind aber einige Ersatzteile mit in der Kiste. Die Macher wussten schon, dass die Teile verloren gehen werden. Zusätzliches Material wie die Passagiere und die Punktezählsteine sind dafür aus Holz. Der Spielplan ist dicke Pappe, die nicht zum Verknicken neigt, sondern einen sehr wertigen Eindruck macht. Auch die Karten sind aus recht stabiler Pappe und sollten einige Spielesessions durchhalten. Was mich ein bisschen stört ist, dass die Geschichte zum Spiel in der Kaiserzeit angesiedelt ist, der Spielplan aber die modernen Grenzen Deutschlands zeigt. Da wäre doch sicher noch Platz gewesen für Danzig und Königsberg auf der einen Seite, Eupen und Straßburg auf der anderen. Aber vielleicht war das den Machern zu politisch. Oder der Plan wäre einfach zu groß geworden.


Was mich erstaunt hat: Man ist doch recht schnell durch, wenn man nur zu zweit spielt. Wir haben die Sonderregel für ein Zweispieler-Spiel, dass man auf den parallel verlaufenden Strecken trotzdem nur einmal bauen darf, ein wenig abgemildert, und die doppelte Bebauung zumindest auf den dreifachen Strecken zugelassen. Mal sehen, ob wir das beibehalten, ober ob wir uns demnächst strikt an die Anleitung halten. Bei mehreren Spielern wird es eh interessant, wo man denn all seine Züge aufbauen kann, also ob es überhaupt so viele Strecken gibt, dass man sich nicht direkt ins Gehege kommt. Durch die vielen, vielen Streckenkarten kommen sicher immer wieder neue Elemente ins Spiel kommen. Zwar bin ich allerdings nicht der aggressivste und kompetitivste Spieler, aber ich sehe hier durchaus Konfliktpotential, wenn man seine Strecken nicht zu Ende bauen kann, weil sie von einem anderen Mitspieler besetzt ist.

Insgesamt ein sehr kurzweiliges Spiel, das uns sehr gut gefällt. Kann man immer mal wieder spielen!

Rheinspaziergang vor dem Trekdinner mit Flammkuchen

Vor dem Trekdinner waren wir also noch am Rhein unten. In Oberkassel kommen die Schiffe ja immer sehr nah ans Ufer, sodass man die mal richtig detailliert sehen kann. Zum Glück hatte ich zum 50/1.4 auch noch das Zoom mitgenommen, sodass ich auch ein bisschen Leute auf Ausflugsschiffen ausspähen konnte! ;-) Aber das kommt später erst.

Geparkt hatten wir mitten im Dorf auf einem der kleinen Parkplätzen, die es hier gibt. Hier habe ich mich als erstes um diesen alten Pickup gekümmert, der hier öfter durchs Dorf pröttert. Das ist schon eine echte Institution. Dass es sowas überhaupt noch gibt, vor allem im täglichen Einsatz!


Dann sind wir an den Kürbissen vorbei runter Richtung Wasser. Es war ja gerade erst Halloween, deswegen hingen die wohl noch draußen. Sie verschönern allerdings auch so grundsätzlich das Straßenbild und passen hier besonders zu dem zugewucherten Haus. Also, finde ich jetzt. Wie man sieht, war das Wetter eher mies und bedeckt, was gepaart mit der Zeitumstellung letzte Woche dazu führt, dass die Belichtungszeiten und die ISO-Werte bereits schon um kurz vor 5 mächtig angeschwollen sind. Gibt dem ganzen aber auch eine gewisse Herbststimmung. Leider die D800 im automatischen Weißabgleich einiges an rosa-rot heraus gerechnet, das hier gerade in der Luft lag. Hätte sie wohl mal auf Abendstimmung stellen müssen! (Wie geht das noch mal? Ich stelle da so selten dran rum, dass ich das vergessen habe!)

Dann unten an der Unterführung mal wieder ein paar der Graffiti mitgenommen, die uns da immer anstarren! Auch die waren in diesem Licht eine Herausforderung. Hinterm Bahndamm ist es ja immer schon ein bisschen dunkel, aber heute war es extra schwierig.


Dann kamen wir am Rhein an und in dem Moment fuhr gerade die Vivare vorbei. Die Blagen im Bild gehören übrigens nicht zu den beiden Erwachsenen. Ich hab mich erst etwas gewundert, dass die einfach so weiter gingen und die Kinder am Rhein spielen ließen. Ich weiß, ich bin ja immer etwas übervorsichtig, aber ich weiß nicht, ob ich meine Brut unbeaufsichtigt an der von den Schiffen extra aufgewühlten Strömung spielen lassen würde. Die dazugehörigen Eltern tauchten dann aber doch irgendwann auf und pfiffen die dann nach Hause. Gut, waren also scheinbar doch nicht ganz unbeobachtet.

Der herbstlichen Stimmung wegen haben wir uns dann ein wenig auf eine der Bänke gehockt und den Leuten zugeschaut, die hier rauf und runter flaniert kamen. Es war allerdings auch weniger warm als gedacht und ich war froh, die dicke Herbstjacke dabei zu haben. Mit Mütze. Schal war noch nicht nötig. Tagsüber ist es ja noch richtig warm gewesen, aber hier am windigen Wasser war ich wirklich froh, was warmes dabei zu haben.


Der Schiffsverkehr war leider nur so mittel, sodass ich nur wenige Schiffe fotografieren konnte. Ich könnte jedoch schwören, dass ich bereits letztes Mal, als ich hier war, die Alisa fotografiert habe. Kommt die vielleicht immer am Samstag hier vorbei? Ich meine mich zu erinnern, dass wir vor dem letzten Flammkuchentrekdinner auch ein wenig am Rhein spazieren gegangen sind. Könnte also durchaus sein...

Hier musste ich dann auch mal wieder ein paar Gesichter unkenntlich machen. Trotz des Kribbelns der hohen ISO-Einstellung hätte die AI-Gesichtserkennung die nämlich sonst noch wiedergefunden und das muss ja nicht sein. Muss ja nicht gleich jeder wissen, wer wann wo auf welchem Ausflugsschiff herum gehangen hat. ;-)


Insgesamt sind wir wie sonst auch bis rauf zu der Promenade gegenüber der Rheinauen gegangen. Dann wurde es aber auch langsam zu dunkel. Den Poller da unten musste ich schon mit 1/15s belichten, damit ich noch was brauchbares raus kriege, und das mit dem 50/1.4 weit offen. Erstaunlich, dass ich das nicht verwackelt habe. An der Stelle war ich wieder erstaunt, was die Z fc so kann, die J im Anschlag hatte. (Hätte eigentlich auch ein paar Bilder von der hier ein mischen können - aber es sind so schon so viele! Außerdem braucht die dringend eine Sensorreinigung!)

Sind dann jedenfalls zurück nach Oberkassel, weil es langsam auf 6 zuging und wir nicht die letzten sein wollten. So waren wir die ersten. Auch nicht viel besser. Was hingegen gut war, das waren die Flammkuchen. Allerdings ist All You Can Eat ja wirklich nicht für mich geeignet. Ich hab mir mal wieder den Magen verrenkt! Viel zu viel gefressen! Aber war alles so lecker! Sogar die veganen! ;-)


Ich hab dieses Mal gar kein Protokoll geführt. Hatte irgendwie keinen Bock. Außerdem hätte ich da noch zwei zum abtippen, zu denen ich nicht komme. Weil. Keine Zeit. Zu viel zu tun. Ansonsten haben wir C noch das Fjords überreicht, das wir auf der Spielemesse mitgenommen hatten, worüber sie sich gefreut hat und das eben wohl auch gleich mit D zusammen gespielt hat. Wir haben WhatsApp-Fotos, die das zu zeigen scheinen! ;-) Und der P hat noch die fünf Kentmere 400 bekommen, die ich ihm mit bestellt hatte. Mal sehen, ob ich ihn noch weiter angefixt bekomme! :-D Muss er sich nur noch Cs Canon ausleihen. Weil, Canon-Objektive hat er ja auch, dann kann er Mix'n'Match machen.

Auf dem Weg zurück zum Auto dann mal wieder die Baustellenlampen fotografiert. Ich frage mich, ob die hier überhaupt jemals fertig werden mit was auch immer die da verbuddeln. Die Baustelle existiert jetzt auch schon seit Jahren. Ist ein bisschen hin und her gewandert, aber ansonsten scheint da nicht viel zu passieren. Keine Ahnung, was da abgeht. Man hätte im Restaurant mal fragen sollen, die hätten das vielleicht gewusst...

Und kurz vor zu Hause haben wir dann noch die Kampfhasen gesehen. Im Lichte der Scheinwerfer bewegte sich was auf dem Feld nebenan und ich denk so: "Hat vier Beine, wird ein Reh sein." Denkste, es waren tatsächlich die Feldhasen, die sich gegenseitig verkloppt haben. Das habe ich bisher auch nur in irgendwelchen Tierdokus gesehen. Leider hatte ich die Kamera im Kofferraum, sonst hätte ich mal versucht, die zu blitzdingsen.