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Spaziergang am Wahltag

Heute war Wahltag. Ich hatte ja schon vor längerer Zeit per Briefwahl gewählt, um mir zu Coronazeiten den Weg ins Wahllokal zu ersparen. Aber J musste ja auch - auch wenn sie im Nachhinein meint, sie hätte auch lieber Briefwahl machen sollen -, und so sind wir bei bestem Spätsommerwetter zu Fuß zum Wahllokal gewackelt. Unterwegs habe ich mal wieder Blumen bei den Nachbarn unten an der Kreuzung fotografiert:



Brom- und andere Beeren haben wir hingegen weiter unten neben der Bank im Tal gefunden. Sehr fotogen.

Direkt neben dem Wahllokal befindet sich ein Gehege für Hühner. Hübsche Hühner. Hühner, die sich Löcher im Boden gebuddelt haben, um sich dort hinein zu kuscheln. Und er Hahn ist auch ein ganz besonders Hübscher, der vor allem einigermaßen still gehalten hat, als ich ihn so porträtiert habe:



Mit ins Wahllokal bin ich nicht gegangen, was soll ich auch da, ich hatte meine Stimme ja wie gesagt schon in meinem Wahlkreis abgegeben. Als J dann wieder zurück kam, brach da auch so ein bisschen die Hölle los, da kam ein ganzer Schwung Wahlwilliger mitsamt Kind und Kegel. Deswegen sind wir recht schnell geflüchtet und den Berg hoch zum nächsten Cache, und zwar einer, an dem wir im März schon mal ohne Stift gestanden haben. Der ist leider in den letzten Wochen irgendwann archiviert worden. Mist. Wieder ein Logbuch, in dem wir nicht drin stehen.

Deswegen sind wir weiter zum nächsten, auch wenn der ein, zwei Kilometer in die falsche Richtung liegt. Der ließ sich dann zum Glück unproblematisch finden. Schön war danach der Blick über Siegburg hinweg nach Köln. Wer die Dom-Ohren im Wald findet, darf sie behalten! ;-)



Dann noch quer über den Golfplatz. Hier gab es neben Fahnen und Golfern und Golfbällen auch noch einen Jesus mit Blumen in den Haaren. Steht ihm besser als die Dornenkrone.

Als es dann nur noch zwei, drei Kilometer bis nach Hause war, kamen wir noch an den Schafen vorbei, die usn blöd angeguckt haben. Also, eigentlich nicht blöd, sondern eher so, wie Schafe im Allgemeinen immer gucken: Etwas misstrauisch und allzeit bereit, los zu rennen.



Und zum Abschluss noch ein paar Äpfel und eine Schwebfliege auf den Blumen am Wegesrand. Außer dem Mais sind die meisten anderen Felder ja mittlerweile abgeerntet, deswegen ist es da im Hintergrund so braun am Boden.

Zu Hause angekommen habe ich dann erst mal den Wasserhahn leer getrunken. Für Mitte September ist es doch gut warm und es soll die kommenden Tag ja noch mal an die 35°C werden. Bin mal gespannt.

Geht wählen!

Morgen ist Wahltag in NRW. Also kommt jetzt wie immer mein Wahlaufruf: GEHT WÄHLEN! Auch wenn es "nur" eine Kommunalwahl ist. Oder gerade weil, denn gerade in der Kommune wird Politik gemacht, die am Ende alle spüren: Ob neue Straßen oder Fahrradwege, ob Schwimm- oder Hallenbad, ob Mittagsstunde oder Restaurant-Tische auf dem Gehweg, wird alles in der Gemeinde entschieden.

Ich persönlich habe ja bereits gewählt, per Briefwahl. Außerdem hier meine Favoriten von verunstalteten Wahlplakaten: Leider habe ich nur diese beiden gefunden. Corona scheint auf die Graffiti-Künstler und solche, die es noch werden wollen, von der Straße geholt zu haben.


Dass die jetzt beide hauptsächlich von der einen roten Partei sind, ist eher Zufall. Oder doch nicht? War das vielleicht der gleiche Künstler? Man weiß es nicht...

Die kontroversesten Plakate sind mal wieder von den Spaßparteilern. Ob die jetzt wirklich "sehr gut" ist, mag ja mal dahin gestellt bleiben, aber immerhin beziehen sie klare Position gegenüber den Braunblauen, oder wie muss ich die Platzierung verstehen?


So, und hier noch der Disclaimer: Die Abbildung dieser Plakate ist natürlich eine Wahlempfehlung meinerseits, sondern nur das, was mir in diesem Wahlkampf besonders ins Auge gefallen ist. Informiert euch, was welche Partei in eurer Kommune die Partei macht, die euch besonders anspricht und vertritt. Und dann geht ihr morgen wählen!

(Edit 14.9.: Zwei Fotos von Plakaten hinzugefügt, die ich die Tage noch gefunden habe. Einfach, damit dieser ohnehin schon prächtige Bart der schwarzen Partei auch vertreten ist. ;-))

Gewählt

Vorsicht: Jetzt wird es mal etwas politischer. Normalerweise seht ihr hier in meinem Blog ja hauptsächlich Fotos von Bienchen und Blümchen, aber manchmal empfinde ich auch den Drang, zum tagespolitischen Geschehen einen Löffel meines eigenen Senfes hinzu zu geben. Wer also lieber so tun möchte, als wäre alles gut in der Welt, der möge diesen Artikel überspringen.

Der Anlass: Ich habe heute gewählt. Klingt vielleicht komisch, ist aber so. Während sich heute in Berlin die Verschörungs-Schwurbler mit den besorgten Bürgern treffen, um gemeinsam mit den Neonazis den Reichstag zu stürmen, habe ich vier Kreuzchen gemacht. (Nicht auf dem selben Zettel, keine Angst! ;-)) Während ein Hassprediger vom Rasen des weißen Hauses aus seine menschenverachtende Rhetorik vom Stapel lässt und gegen die Briefwahl wettert, während in den Straßen seiner Städte der Bürgerkrieg zwischen Schwarz und Weiß immer unausweichlicher erscheint, habe ich meine Zettelsammlung in die entsprechenden Umschläge gepackt und versiegelt, um sie zur Post zu bringen. Während der eine Möchtegern-Diktator dem anderen im direkten Nachbarland wortgewaltig unter die Arme greift, weil dessen Bürger einfach keinen Bock mehr haben auf Geheimpolizei, während in ostasiatischen Riesenreichen unbemerkt vom Rest der Welt Angehörige von Minderheiten in Lagern verschwinden, während allgemein die Welt, wie wir sie kennen, droht, in den nächsten 50 Jahren im Meer zu versinken, habe ich versucht, als kleines Rädchen im Getriebe einer noch funktionierenden Demokratie meine Bürgerpflicht zu erledigen und mich am politischen Prozess zu beteiligen.


Es mag sich zwar "nur" um eine schäbige Kommunalwahl handeln. Die Verhältnisse in Rat und Bürgermeisteramt werde ich sicher nicht mit meiner einen kleinen Stimme revolutionieren, einen Einfluss auf das große Ganze werde ich damit kaum haben. Aber das ist auch gar nicht der Punkt!

Der Punkt ist: Wenn andere lauthals einem Bundesminister das Wort "Massenmörder" an den Kopf werfen, weil sie glauben, dass wir alle von Echsenmenschen regiert werden, wenn Reichskriegsfahnen wieder vor dem Reichstag wehen, dann ist es glaube ich an der Zeit, in den Sturm der Dummheit etwas Vernunft hinein zu brüllen. Und sei es nur symbolisch, indem ich meinen Briefumschlag ins Internet stelle.

Ich hoffe inständig, dass nach den Ereignissen des heutigen Tages der nächste Bekloppten-Aufmarsch tatsächlich verboten bleibt. Ich hoffe, dass ein Autor veganer Kochbücher wegen Volksverhetzung ein paar Monate einfährt, zusammen mit den anderen Oberschwurblern. Soll er doch seine Version von "Mein Krampf" auf der Festung schreiben, dass alle sehen können, was er für einer ist. Ich hoffe, dass der Rest unserer miefigen, kleinbürgerlichen Gesellschaft endlich den Arsch in der Hose hat, sich klar und offen gegen die braune Suppe zu stellen, die da in den letzten Jahren in unsere Parlamente und Köpfe geschwappt ist. Die Zeit, die Sorgen der Bürger ernst zu nehmen, ist vorbei. Es ist an der Zeit, die Sorgen der verbliebenen Demokraten ernst zu nehmen, wenn wir nicht irgendwann wieder Verhältnisse wie Anno '33 haben wollen.

And now, back to our regular scheduled programming.

Antrag zur Briefwahl

Auf Grund von Corona möchten wir dieses Mal alle den Biefwähler machen. Deswegen huete die Rückseite der Wahlbenachrichtigung ausgefüllt und direkt beim Bürgerbüro eingeworfen.


Bin mal gespannt, wie lange das dann wohl dauert, bis die Unterlagen kommen. Bis September ist ja noch ne ganze Zeit hin...

Trekdinner in den Rheinauen (Teil 2)

Gestern war der erste Samstag im Monat, das bedeutet: Trekdinner! Während in Berlin 20.000 Vollpfosten demonstriert haben, weil sie keine Maske tragen wollen und lieber auf das Geschwurbel von möchtegern-prominenten Suppenkaspern hören, und während die Infektionszahlen wieder extrem ansteigen, möchte das Trekdinner nicht zu den Nasenpimmeln gehören, weil wir alle zumindest rudimentäre Kenntnisse der dahinter stehenden Wissenschaft haben. Also haben wir uns wieder, genau wie letzten Monat, mit reichlich Abstand in den Rheinauen getroffen. Gut, war jetzt auch einfach: Wir waren zu Viert. Es hatte den ganzen Vormittag noch kräftig geregnet, aber sobald die Sonne raus kam und die Temperaturen auf die 30 Grad zu strebten, wurde es tatsächlich etwas waschküchig, sodass einige der Angekündigten lieber zu Hause geblieben sind. Auch verständlich. Im Nachhinein war es auch wirklich sehr warm, besonders direkt unten am Rhein. Solange wir uns im Schatten aufgehalten haben, ging es aber ganz gut.


Wie man sehen kann, hatte jeder sein eigenes Essen mit gebracht. Normalerweise wird ja immer alles rum gereicht, aber auch hier haben wir coronabedingt auf ein "richtiges" Picknick verzichtet, damit man nicht mit der Salatschüssel auch gleich die Infektion rum reicht.

In den Rheinauen selber fand eine seltsame Kulturveranstaltung statt, es war also schon mal etwas lauter als normalerweise. Umpf umpf umpf dingeling, sozusagen. Gut, kann man ignorieren, wenn man sich weiter weg setzt. Aber auch sonst war es gut gefüllt, auch wenn das Ordnungsamt hauptsächlich zu nah unter Bäumen geparkte Grills zu bemängeln hatte und niemanden wegen Verstoßes gegen Abstandsregeln anhalten musste. (Die Schlümpfe waren ja auch alle in Berlin.) Ich habe wie immer haufenweise Fotos gemacht und auf den meisten sind auch tatsächlich keine Leute zu sehen: Es kann also gar nicht so voll gewesen sein.


Haufenweise Fotos bedeutet auch, dass ich einen "erweiterten Artikel" anlege. Wer sich also mit einem allgemeinen Bericht über unser Trekdinner (mit Eis im Hörnchen und einem gefundenen Geocache) zufrieden gibt, der kann im Prinzip jetzt aufhören zu lesen. Wer aber noch niedliche Nilgansküken, Schwäne und einen Nutria sehen möchte, der sollte unbedingt noch den Link anklicken: "Trekdinner in den Rheinauen (Teil 2)" vollständig lesen