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Schwarz-weißes FedCon-Preview

Bin dann heute morgen mal dazu gekommen, die Filme vom FedCon-Wochenende zu entwickeln. Zwei gute, teure Ilford Delta 3200 hängen also gerade, während ich das tippe, in der Dusche zum Trocknen. Da das noch ein bisschen dauert, bis ich die gescannt habe, hier schon mal ein kleines Preview:


Konnte bei der Gelegenheit auch gleich mal testen, was passiert, wenn der Fixierer nix mehr ist. Ich wusste ja schon, dass der alt ist, aber dass er tatsächlich gar nicht mehr will, selbst nachdem ich die Filme 10 Minuten darin eingelegt hatte, das hätte ich nicht gedacht. Hätte vorher mal ein bisschen testen sollen. So musste ich schnell noch mal 500ml neu anrühren. Meine Vorräte gehen dementsprechend jetzt auch langsam wieder zu Ende, wird wohl bald mal wieder eine Bestellung fällig werden.

Aber immerhin hat das Microphen noch ganz gut funktioniert. Das war dann jetzt aber auch tatsächlich die letzte Ladung, die ich damit entwickelt habe, das geht jetzt in die Entsorgung. Habe ich zwar nur neun Filme damit gemacht, aber das sah schon nicht mehr so gut aus, nachdem ich das aus dem Tank raus geholt hatte. Irgendwie so gräulich. Ist ja mittlerweile auch schon ziemlich lange in Benutzung. Im November hatte ich das angerührt. Hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm, dass das schon so alt ist. Habe zwischendurch ja auch einiges mit dem D-76 von Kodak gemacht. Das werde ich dann jetzt auch mal als nächstes leer machen, bevor ich neues Microphen ansetze.




Insgesamt machen die Bilder einen sehr brauchbaren Eindruck, trotz der dreieinhalb Minuten, die ich die nachfixieren musste. Dann ging mir am Ende auch noch mein wohltemperiertes Spülwasser aus, weil ich davon ja einen halben Liter für neuen Fixierer gebraucht habe. Ging heute also einiges schief. Fing schon damit an, dass mir das doppelseitige Klebeband von meinem Filmrückholfilm abgegangen und in der Filmdose kleben geblieben war. Ich scheine aber vor der Entwicklung alles erwischt zu haben, ich sehe jedenfalls keine Rockstände auf den Fotos.

Werde mich dann am Wochenende wohl mal dran setzten und die Bilder scannen. Dann kommen die auch recht zügig hier ins Blog bzw. auf unsere Star Trek Seite. Ich habe auf dieser FedCon ja recht wenige Bilder gemacht, weil - ich wiederhole das jetzt noch mal - meine D610 ja noch immer in Reparatur ist. Man, das war einfacher, als ich die nach Bilderstöckchen zum Albrecht bringen konnte. Warum hat der eigentlich zu gemacht? Zu wenige Leute, die ihre Kameras warten lassen, nehme ich an. Aber die von Nikon-Service in Düsseldorf scheinen ja alle Zeit der Welt zu haben. :-/

Schwarz-weiß und analog, Teil 225: Mondorfer Werft

Kentmere 100 #5, Januar 2023, @ ISO 200
  • Nikon F90x, Nikon Series E 50mm 1:1.8, Hanimex 24mm 1:2.8
  • Entwicklung: Microphen Stock, 11:45 Minuten (9:00+30%), 20°C, Adofix Plus 1+5 (8.), 6:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Immer mal wieder, wenn wir in Mondorf sind - sei es zum Arbeiten oder zu Besuch -, gehen wir runter zur Lux-Werft und dort auch an den Rhein, denn hier kann man durchaus gute Fotos machen. Insbesondere mit einem guten Film in der Kamera, diversen Retro-Objektiven im Köcher und dazu noch passend-schönem Winterwetter.

Wir kamen heute tatsächlich mal mit dem Auto hier hin und sind nicht von C aus zu Fuß gegangen, deshalb grüßte schon von Weitem das Logo der Werft. (1/320, f/4, Nikon Lens Series E 50mm 1:1.8.) Sehr schön und detailreich kommt der Dreck auf der weißen Wand raus, das Logo ist wie bei allem, was ich mit dieser Ausrüstung fotografiere, scharf und auch der Kontrast ist ganz gut dafür, dass ich hier in den Schatten hinein fotografieren musste. Viel zu sehen ist außer dem Logo ja nicht, aber ich finde, das BIld hat auch ein bisschen einen Architektur-Vibe, schöne gerade Linien, die auf einen unsichtbaren Fluchtpunkt zulaufen. Gefällt mir.


Hinter den Werkshallen dann das erste, was auf eine Werft hinweist: Der Bug eines Bootes, frisch geschweißt. (1/500s, f/1,8, 50mm.) Dazu eine Winde mit Regentropfen an der Kurbel, und im Hintergrund eine Kabeltrommel, schön unscharf. Sehr schönes Bild, zu dem ich glaube ich nicht viel sagen muss. Außer vielleicht, dass ich wegen des Wetters ganz froh war, dass ich mich am Anfang des Films vertan hatte und ISO 400 eingestellt hatte, mich dann aber auf ISO 200 geeinigt hatte für den Rest des Filmes: Es war nämlich recht dunkel und bewölkt, die eine Blendenstufe mehr Flexibilität kam mir da ganz gut entgegen.

Wenn man dann ganz um das Gebäude rum ist und da am Wasser entlang über das Werksgelände laufen muss, findet man diese alte Boje, die ich ja sicher schon ein paar Mal hier im Blog hatte. (1/160s, f/4, 50mm.) Die gibt aber immer wieder ein gutes Motiv ab, ich kann einfach nicht an ihr vorbei gehen, ohne sie nicht zu fotografieren. Heute mal aus der Perspektive, dass man dahinter die Gebäude und vor allem den, was ist das? Ein Gabelstapler? ...sehen kann. Aber besonders gut gefällt mir der Rost auf der Boje und die vielen verdorrten Blätter vom letzten Jahr, die drum herum liegen. Sehr gutes Bild, bei f/4 vielleicht ein bisschen weit geschlossen. Auf die Entfernung hätte es f/2,8 sicher auch getan und der Hintergrund wäre noch ein bisschen unschärfer. Ihr wisst ja, da stehe ich drauf! ;-)


Die Fähre Mondorf lag gerade auf Reede, deswegen habe ich sie auch direkt mal mitgenommen. (1/500s, f/4, 50mm.) Die sieht man ja sonst nur im Hafenbecken in Mondorf rum liegen, oder wie sie über den Rhein schippert. Hier kann man sie dann auch mal von unten bewundern, Im trüben Winterlicht macht sie auf dem s/w-Film auch wirklich gut was her, finde ich. Interessant finde ich immer, wie diese Schiffe scheinbar einfach so an Land gezogen werden: Auf den Sockeln absetzen und dann über die Schienen hoch kurbeln. Also, so stelle ich mir das jedenfalls vor. Ach ja, und die Person am linken Rand einfach ignorieren: Die war im Sucher nicht zu sehen. Kann man mal sehen, was mit laut Anleitung "92% coverage" gemeint ist, da können sich offensichtlich ganze Menschen drin verstecken. ;-)

Wie man an dem folgenden Bild sehen kann, war nicht viel Wasser im Rhein und die Bote lagen teilweise so, dass man unterm Kiel durchschauen konnte. (1/100s, f/4, 50mm.) Cooles Foto, finde ich, mit dem "Loch" unten drunter, durch das das wenige Sonnenlicht dieses Tages durchluken kann. Ansonsten habe ich vielleicht ein bisschen viel Busch drauf genommen.


Damit die hochkanten Bilder alle beieinander zu liegen kommen, habe ich hier ein bisschen geshuffelt, weshalb ich jetzt erstmal nachdenken musste, zu welchem Schiff der Propeller eigentlich gehört. Ich glaube, der ist von der Mondorfer Fähre. (1/60s, f/2,8, 50mm.) Wie man sieht, komme ich hier schon hart an die Grenze dessen, was selbst bei ISO 200 noch zu belichten ist. Unterm Schiff ist in der Tat mehr Schatten, wer hätte es gedacht, aber es war halt doch sehr dunkel. Januar und bedeckt, auch kein Wunder. Dafür haben wir hier aber einen sehr brauchbaren Kontrast und ich bin erstaunt, dass der Film trotz der Push-Misshandlung recht viele Details in den dunklen Bereichen bewahrt hat. Hätte allerdings beim Ausschneiden aus dem Streifen ein bisschen sauberer arbeiten müssen, da am linken Rand ist mal wieder ein Stück vom Negativhalter mit drauf. Mist. Ansonsten spannendes Bild, bei dem man stundenlang die kleinen Defekte und Ablagerungen an Rumpf und Schraube zählen kann.

Diese Schilder und Pfosten und Gedöns, die entlang des Flusses stehen und wahrscheinlich irgendwelche Kilometerangaben darstellen, muss ich ja auch immer wieder mitnehmen. (1/80s, f/8, Hanimex 24mm 1:2.8.) Nachdem ich digital ja schon festgestellt hatte, dass man dieses Objektiv möglichst weit abblenden muss, um überhaupt ein brauchbares Bild zu bekommen, wollte ich es auch mal mit Negativfilm testen. Sieht gar nicht mal sooo schlimm aus, Film ist da offenbar ein bisschen vergebender. Besonders der schwarz-weiße, der die Chromafehler naturgemäß nicht so deutlich zeigt. Bei f/8 ist die Acht jedenfalls brauchbar scharf. (Hihi, 8 bei f/8. See what I did there? ;-)) Es ist eigentlich schade, dass das Objektiv so grottig ist, denn die Brennweite ist eigentlich ganz nützlich: Schon sehr weitwinkelig, aber noch nicht ganz so extrem wie das 20mm, das ich auch noch habe, liegt es eben auf der Grenze zum Ultra. Weit abgeblendet kann man es aber auf Film ganz gut nutzen, wenn ich mir das so anschauen, da werde ich wohl noch mal mit experimentieren.

Wer sich übrigens doch nach der Person in #14 gewundert hat, wird hier in #15 sehen: Die gehörte zum Hund! ;-) (1/160s, f/4, 50mm.) Und mir ist ein wahrlich krasses Foto gelungen, das ich so zwar fast erwartet hatte, aber als ich es dann aus dem Scanner geholt habe, war ich schon ein bisschen hin und weg! Nicht nur, dass der Hund sich extra für mich so in Pose geworfen hatte, ich hab ihn auch wirklich genau auf den Punkt (also das Auge) scharf getroffen und zudem noch im korrekten Moment abgedrückt! Würde ich gerne einen Abzug von machen und der Dame zukommen lassen! Kann nur gerade so die Hundemarke nicht lesen! ;-) Perfektes Foto!


Nach dem süßen Köter habe ich mich dann wieder meinen üblichen Bildern zugewandt: Dinge, die man am Boden findet! (1/80s, f/2,8, 50mm.) Schwerindustrie gefällt mir ja auch immer besonders, so auch diese Verbindung aus Stahl und Rost. Wenn ein bisschen mehr Licht gewesen wäre, hätte ich vielleicht noch etwas mehr Schärfe in die Tiefe bringen können, denn da sind manche Stellen, Ecken und Kanten schon etwas unscharf. Normalerweise hätte ich da mich eher in den Bereich von f/8 vorgewagt, aber es war halt eher bedeckt, ich wiederhole mich.

Zu welchem Schiff jetzt der schmutzige Anker gehört, kann ich mich gerade nicht wirklich dran erinnern. (1/50s, f/2,8, 50mm.) Diese Streifen von einstmals flüssigem Schmutz und Schlamm gefielen mir vor Ort schon sehr, aber auf dem fertigen Bild kommen sie noch mal um Klassen krasser rüber. Faszinierend. Sieht schon fast wie Kunst aus. Sehr spannend.


Dann noch zum Abschied ein weiteres Bild von der Fähre Mondorf, für dass man sich nur umdrehen (und das Objektiv wechseln) musste. (1/160s, f/4, Nikon Lens Series E 135mm 1:2.8.) Mit dem längeren, manuellen Portrait-Tele habe ich hier ein ganz nettes Detail-Bild hin bekommen, finde ich: Die Fähre im Vordergrund, der leicht unscharfe Rhein mit seinen Anlegern und Bäumen und niedrigem Wasserstand in Hintergrund. Gefällt mir auch ganz gut. Hätte vielleicht noch ein bisschen weiter nach links zielen können, um mehr Rhein aufs Bild zu bekommen und das eigentliche Motiv mehr so in die Richtung zweidrittel zu schieben. Aber ist so auch OK. Und nicht vergessen: Schritt fahren! ;-)

Schilder faszinieren mich ja immer, so auch dieses Parkverbot. (1/125s, f/4, 50mm.) Gerade in unbunt sind diese eigentlich sehr bunten Schilder immer total spannend, finde ich. Dahinter eine ganz nette Unschärfe, die die Wand hoch kriecht wie die winterkahlen Ranken daneben. Besonders interessant finde ich ja auch immer die Sticker, die manche Leute auf die Schilder pappen, bei denen ich mich dann immer frage, was sie bedeuten, denn ich bin halt nicht mehr jung, cool und hip. ;-) Ich kann auch nur raten. Macht sich aber ganz gut auf dem Schild, genau wie die Schrauben und das schon fast plastisch hervortretende Kreuz mit rundem Rand.


Dann noch nasse, verregnete Blumen. (1/200s, f/4, 50mm.) Gegen das Licht sind sie eher nicht so brauchbar geworden, was den Kontrast angeht. Andererseits, durch s/w und das fürchterliche Wetter haben die auch schon wieder was künstlerisches. So ein bisschen Memento Mori. Oder sowas. Ich interpretiere mir wieder einen Stuss zusammen, nur um ein mittelmäßiges Bild interessanter zu machen... ;-) Wobei die Kamera sich ja alle Mühe gegeben hat, mit der eher ungünstigen Lichtsituation zurechtzukommen, das muss ich mal lobend erwähnen.

Wieder (beinahe) zurück beim Auto dann noch diesen Delfin mitgenommen, den man an dem Pflanzkübel/Verkehrsleitung zu sehen bekommt. (1/60s, f/5,6, 50mm.) Ist ganz nett geworden, oder? Jetzt nicht das überragendste Foto auf dem Film, aber eben ganz nett. Wann sieht man schon mal einen Delfin und Heidekraut in einem Bild?! ;-)


Auf dem Parkplatz liegt zudem noch diese Schiffsschraube rum, die braucht wohl keiner mehr. (1/320s, f/2, 50mm.) Fast ganz geöffnet bekommen wir hier eine nette Trennung zwischen Motiv und Hintergrund, mehr als ich mir erhofft hatte. Das lässt die störenden Häuser im Hintergrund ein bisschen zurück treten. Zudem gefällt mir die Musterung auf den Flügeln der Schraube sehr. Der Baum im Hintergrund gibt dem Foto eine gewisse Tiefe. Gutes Bild.

Fazit: Auch - oder gerade - bei schlechtem Wetter kann man sehr spannende Fotos machen. Ja, gerade hier an der Werft eignet sich das trübe, fast schon Küstenwetter erstaunlich gut dafür. Sind ein paar sehr spannende Bilder bei rum gekommen.

Schwarz-weiß und analog, Teil 224: Asbach im Schnee

Kentmere 100 #5, Januar 2023, aus Versehen @ ISO 400
  • Nikon F90x, Nikon Series E 50mm 1:1.8, Nikon Series E 135mm 1:2.8, AF Nikkor 20mm 1:1.8
  • Entwicklung: Microphen Stock, 11:45 Minuten (9:00+30%), 20°C, Adofix Plus 1+5 (8.), 6:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Weil mir die Bilder, die aus der F90x raus kamen, auf Anhieb so gut gefallen haben, habe ich diese direkt wieder mit einem Film beladen - dieses Mal aber mit einem 100er Kentmere, weil ich man sehen wollte, was sie auf besserem Material so produziert. Dass ich dann vergessen habe, die Kamera von 400 auf 100 (oder Automatik) zurück zu stellen, war insofern dann natürlich dumm! Aber da es doch sehr bedeckt und eher diesig war, fiel mir das erst nach den ersten paar Bildern auf. War also ein bisschen dumm gelaufen. Andererseits konnte ich so direkt die schnelleren Zeiten im Schnee probieren. Habe mich dann entschieden, auf ISO 200 zu wechseln, nachdem ich wieder zu Hause war, und den Film dann in Microphen um eine Stufe zu pushen.

Das Ergebnis: Die Negative sind zwar ein bisschen dünn raus gekommen, aber beim Scannen und Nachbearbeiten habe ich sie dann um die letzte fehlende Blendenstufe gepusht. (Die restlichen, die ich @ 200 gemacht habe, sind von der Dichte her OK.) So sehen die Fotos, die ich hier heute vorstellen möchte, insgesamt ganz gut aus. Der 100er Kentmere verträgt also durchaus auch ein Push um bis zu zwei Stufen, wie ich bei diesem unfreiwilligen Experiment herausgefunden habe. Wer das also künstlerisch einsetzen möchte, kann das durchaus probieren. Der Film behält dabei allerdings seine - im Vergleich zum Foma - weniger kribbelige und feine Körnung, obwohl die Kontraste durchaus angehoben werden.

Fangen wir aber mal endlich mit Fotos an: Das erste zeigt den Sockel des Umspannhäuschens am Parkplatz neben der Kirche. (1/1250s, f/4, A, Nikon Lens Series E 50mm 1:1,8.) Das Graffiti da drauf leuchtete im ansonsten trüben Wetter so sehr, dass ich gedacht habe, das probier ich mal auf dem ersten Bild aus, das möglicherweise ja eh wieder nichts wird. (Wobei die F90x den Vorspann schon sehr großzügig bemisst, da kriege ich bei anderen Kameras bequem noch ein bis anderthalb Bilder rein.) Ist jetzt nicht das spannendste Foto geworden, aber immerhin. Der Schnee unten ist fast ganz weiß, also auf dem Negativ praktisch komplett durchentwickelt, sodass selbst die geringen Körner kaum noch wahrnehmbar sind. In den mittleren Tönen kribbelt der Rauputz des Motivs selbst leider sehr stark, aber in den Fenstern im Hintergrund kann man zumindest ein bisschen Korn sehen. Sehr wenig, meiner Meinung nach, für einen um eine Stufe gepushten und damit noch immer um eine Stufe unterbelichteten Film, den ich nachträglich angepasst habe. Erstaunlich. Die dunklen Töne bieten auch noch immer ausreichend Abstufungen. Kann man mal sehen, was man mit Film machen kann, was mit digitalen Fotos eher nicht so gut funktioniert.


Kein Besuch an oder in der weiteren Umgebung einer Kirche, ohne nicht ein Bild von einem Jesus. (1/640s, f/4, A, Nikon Lens Series E 135mm 1:2.8.) Bis auf den Kratzer unten links ist das ein sehr gutes Portrait geworden. Warum haben meine Filme immer an der gleichen Stelle einen Kratzer? Ich verstehs nicht, ich bin immer so vorsichtig. Und auch die Laborentwickelten haben das. Die spulen die zu fest in der Fabrik, bestimmt! Gutes Bild, ansonsten!

Grabsteine im Schnee geben auch ein gutes Motiv. (1/4000s, f/1,8, A, 50mm.) Das ist der große Vorteil dieser Kamera über die F601: Ich kann selbst bei diesen Lichtverhältnissen - viel heller Schnee - und ISO 400 noch mit Offenblende arbeiten und ein ziemlich hübsches Bokeh abgreifen. Hätte ja echt gerne das 1:1.4 50er Nikkor, aber das kann man sich ja nicht leisten. Blöde Sammler! ;-) Ebenfalls ein sehr schönes Foto, jedenfalls. Hatten viel Schnee diesen Winter. Achso, den Aufmerksamen wird aufgefallen sein, dass ich damals statt des 50mm G das alte, voll manuelle E benutzt habe. Damit ich einen Vergleich zwischen den beiden habe. Von der Abbildungsqualität sind die durchaus vergleichbar. Das modere ist vielleicht einen Tacken schärfer weit offen und hat einfach die bessere Vergütung, die in s/w aber gar nicht so auffällt.

Dann noch schnell die Kirchturmuhr. (1/2000s, f/4, A, 135mm.) Die Zeiger leuchten sehr schön in der nicht vorhandenen Sonne. Schöner, detailreicher Ausschnitt aus dem Kirchturm. Man kann trotz der falschen Belichtung und der daraus resultierenden Misshandlung bei der Entwicklung sehr schon noch die Zahlen auf dem Ziffernblatt erkennen. Hier erhält man auch noch mal einen Einblick in das Rauschverhalten und die Körnung. Gut.


Im nächsten Bild kann man sehen, dass ich auch mal wieder das "richtige" Weitwinkel dabei hatte und es auch mal benutzt habe: Die Lampe ganz nah ran genommen und das Fachwerk weit in den Hintergrund rücken lassen. (1/5000s, f/2,8, A, Nikkor AF 20mm 1:2,8.) Das Ergebnis ist witzig. Hat ziemlich genau so geklappt, wie ich mir das vorgestellt hatte. Bei dem Objektiv ein Bokeh hinzubekommen, selbst weit offen, ist schon gar nicht so einfach, da muss man wirklich auf den Mindestabstand runter rücken. Hat hier besser geklappt, als ich es mir gedacht habe. Und die Möglichkeit, einer schnellen Belichtung hilft tatsächlich sehr. Wie gesagt, die ist schneller als meine aktuelle Digitale!

Da ich das Ultraweitwinkel dann schon mal drauf hatte, habe ich auch noch das gemacht, was man ja eigentlich nicht damit macht, nämlich eine Frontalansicht der Kirche. (1/2000s, f/5,6, A, 20mm.) Musste einfach mal sein, denn anders kriegt man die einfach nicht drauf; man kann hier auf dem Vorplatz einfach nicht weiter zurück gehen. Ich bin immer wieder erstaunt, dass dieses Objektiv die geraden Linien kaum verbiegt, obwohl es so weit ist. Grenzt ja schon ein bisschen an ein Fischauge, also von der Brennweite her. Stattdessen ist tatsächlich alles gerade, was gerade sein soll. Natürlich flüchtet aus dieser Perspektive alles auf einen unsichtbaren Punkt irgendwo im Himmel jenseits des Fotos hin, aber auch dieser Effekt hält sich einigermaßen in Grenzen. Ich benutze das viel zu wenig, merke ich immer wieder.


Dann sind wir noch ein wenig durch das Dorf gelaufen und ich konnte mich beim Kaugummi-Automaten wieder nicht zurückhalten. (~1/2000s, f/4, A, 50mm.) Ich glaube, das ist einer der besseren Automaten, die ich in letzter Zeit mitgenommen habe. Passt jedenfalls gut in meine kleine Serie! ;-) Schön scharf, schön kontrastreich, cooler Backsteinhintergrund. Gefällt mir sehr. Besonders, weil man den Fahndungsaufruf und die Zutatenliste problemlos lesen kann.

Die Madonna an der Hausecke habe ich dann auch mal mitgenommen, und das sogar mit dem 2x-Telekonverter unter dem Objektiv. (1/640s, f/4 x2, 135mm x2.) Sieht erstaunlich gut aus. Gut, die Bereiche in den Ecken, die der Konverter ja immer mit so einem leichten Motionblur-Effekt versieht, sind hier eh wenig kontrastreich und man sieht davon nicht viel, aber insgesamt, wenn ich es nicht wüsste... Von daher, technisch ein spannendes Bild. Das Motiv selber kommt derweil auch erstaunlich gut und detailreich rüber, dafür dass ich den Film so misshandeln musste.


Und Was bleibt einem am Ende des Tages anderes übrig, als die Tür gezeigt zu bekommen? (1/1250s, A, f4, 50mm.) Gute Sättigung, guter Kontrast. Das Motiv? Muss man mögen. Ist jetzt wahrscheinlich nicht das Spannendste, aber ich sammele neben Kaugummiautomaten und Verkehrsschildern ja auch Türen und Tore! ;-)

Nächstes Mal: Die Mondorfer Lux-Werft.

Schwarz-weiß und analog, Teil 217: Ein Trekdinner in Siegburg (mit Mittelaltermarkt)

Kentmere 400 #2, 3. Dezember 2022
  • Minolta Dynax 5, Minolta AF 50mm 1:1.7 (22)
  • Entwicklung: Microphen Stock (4. Verw.), 17:00 Minuten (Push 2 = ISO/ASA 1600), 20°C, Adofix Plus 1+5 (5.), 5:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Da das mit der Push-Entwicklung vom Kentmere 400 beim letzten Trekdinner ja so hervorragend geklappt hat, habe ich mir gedacht, mach ich das doch diesen Monat wieder. Vor allem, weil uns auf dern Mittelaltermarkt in Siegburg begeben wollten, wo es entsprechend viele Motive nebenbei im Angebot gibt, die ich natürlich alle mitgenommen habe. Weil die kleine Minolta meiner Frau sich zu diesem Zwecke als recht geeignet erwiesen hatte, habe ich wieder die mit dem passenden 50mm dafür genommen. Eine ziemlich gute Kombination, diese Kamera und das schön lichtstarke 1:1,7er. Das hat einen recht flotten Autofokus-Motor und die Kamera misst hervorragend.

Geparkt hatten wir unten jenseits meiner alten Schule, weshalb wir die Ringstraße hoch sind, wo ich als erstes Motiv diese Dose Ice Tea Pfirsich gefunden habe. (1/1000s, f/2,8.) Etwas schief, aber ansonsten ein witziges Foto, finde ich. Besonders mit der ausgeprägten Unschärfe im Hintergrund. Das ist übrigens der Zaun, der das Schulgelände vom Rest der Stadt trennt. Es hat sich zwar viel verändert an meiner alten Schule, aber das ist die letzten 30 Jahre gleich geblieben.

Nebenan steht noch immer die alte Kapelle, die ich dann auch mal direkt aufs Korn genommen habe. (1/500s, f/8.) Hihi. Aufs Korn? See what I did there? :-D Dabei ist der Film selbst nach dem Pushen nur mäßig körnig, ich bin immer wieder erstaunt. Wobei der schon kräftigen Kontrast ausbildet, selbst bei dem eher bedeckten Schmuddelwetter, das wir da an diesem Samstag im Dezember hatten. Aber das mag ich ja. Kontrast kann man ja gar nicht genug haben, fast so wie Hintergrundunschärfe! ;-) Gut, die fehlt bei f/8 in diesem Bild natürlich. Aber immerhin habe ich es geschafft, dass die Kapelle die hässliche Baustelle am Rathaus komplett verdeckt. Gefällt mir gut, das BIld.


Da wir noch etwas Zeit hatten, sind wir noch ein bisschen durch die Geschäfte, bevor wir uns mit den anderen getroffen haben; so waren wir auch kurz im Kaufhof - der nächstes Jahr ja dann wohl endgültig zu gemacht wird, was aber auch nicht so erstaunlich ist, wenn die Schaufensterpuppe einem da den Stinkefinger zeigt! :-D (1/90s, f/4.) Ein ziemlich albernes Foto, zugeben, aber dafür ist es doch erstaunlich gut geworden. Schon witzig, wie viel Spielraum einem so ein Push in den Belichtungszeiten gibt. Bei Nennempfindlichkeit hätte ich hier wohl Blende und Zeit halbieren müssen, was sicher nicht so gut raus gekommen wäre, weil ich ja a) immer alles verwackel und b) auch aufgrund meiner Blindheit den Fokus nicht immer treffe, selbst mit Autofokuskameras. ;-)

Ich glaube, eines der besten Bilder, die ich seit langem fabriziert habe, ist das von den Weihnachtsmännern mit dem beleuchteten Weihnachtsbaum im Hintergrund. (1/350s, f/4.) Dadurch, dass ich hier gut abblenden konnte, habe ich unglaublich schöne Siebenecke im Hintergrund - das Minolta 50mm hat eine sehr schöne Blende für sowas, finde ich. Die Weihnachtsmänner sind perfekt getroffen, die zweite Reihe ist bereits leicht unscharf, und je weiter man nach hinten guckt, verschwimmen sie immer mehr. Perfekt. Bin ich extrem stolz drauf!


Nachdem wir uns mit den ersten Mit-Trekkies am Bahnhof getroffen hatten, sind wir wieder in dieses vegane Café gegangen, wo es dieses hübsche Herz zu fotografieren gab. (1/45s, f/4.) Wenn ich mich gleichzeitig nach unten abstützen kann, bekomme ich auch leicht zu lange Zeiten aus der Hand noch gut gehalten. (Meine Frau hat da ja scheinbar ein noch ruhigeres Händchen, die kann ja Bilder aus der Hand schütteln, die eigentlich gar nicht möglich sein sollten. Bin ich immer wieder fasziniert.) Aber zurück zum Foto: Auch nicht schlecht, könnte ich denen mal anbieten, dass sie das bei sich aufhängen. So als kleine Ausstellung. ;-)

Wenn ihr wissen wollt, wie es mit unserem schwarz-weißen Trekdinner weiter ging: Klick! ;-) "Schwarz-weiß und analog, Teil 217: Ein Trekdinner in Siegburg (mit Mittelaltermarkt)" vollständig lesen

Schwarz-weiß und analog, Teil 212: Morgendlicher Dorfspaziergang

Kentmere 400 #2, November 2022
  • Minolta Dynax 5, Minolta AF 50mm 1:1.7 (22)
  • Entwicklung: Microphen Stock, 13:00 Minuten (Push 2 = ISO/ASA 1600), 20°C, Adofix Plus 1+5 (3.), 4:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Wenn man schon nicht schlafen kann, dann kann man auch aufstehen und den Rest des Films voll machen, den man am Vorabend angefangen hatte. Dann kann man das Experiment mit dem Pushen auch gleich zu Ende bringen und entwickeln. Zu diesem Zweck bin ich also am Sonntag nach unserem Trekdinner einfach mal eben durchs Dorf und habe mal probiert, was passiert, wenn man drei oder vier EV mehr zur Verfügung hat.

Den Anfang macht die Weihnachtsbeleuchtung der Nachbarn gegenüber. (1/45s, f/2,8.) Schön: Die Sterne um die einzelnen LEDs! Wierd: Die Halos, die sich bei der Entwicklung teilweise um die Lämpchen gebildet haben. Spannend: Das sehr grobe, kontrastreiche Korn in der Hintergrundunschärfe. Insofern: Ein sehr spannendes Foto, bei dem ich immer wieder länger hin schauen muss, um alle versteckten Eigenartigkeiten zu finden. Zum Beispiel diese Spinnwebe in der linken oberen Ecke, fasziniert mich total, wie scharf und hell die sich da gegen die Dunkelheit im Hintergrund abhebt.


Danach haben wir da die Kerzen, die bei den Nachbarn unten an der Talstraße von außen auf der Fensterbank standen. (1/45s, f/4.) Um etwas mehr Tiefe ins Bild zu bringen, habe ich hier lieber eine weiter geschlossene Blende genommen, statt auf die 1/60s zu beharren, die man bei der Normalbrennweite im allgemeinen nicht unterschreiten sollte. Das Ergebnis sind zwei knackscharfe Teelichte, die an diesem nebeligen Morgen ein bisschen Licht ins Dunkle brachten.

In diesen beiden eher schattigen Ecken konnte ich so jedoch nicht wirklich die Reaktion dieser Film-Entwickler-Push-Kombination auf mehr Licht testen. Das kommt aber gleich im nächsten Bild mit den Lampignons, das glaube ich eines der besten auf der Rolle ist! (1/350s, f/1,7.) Klasse Bokeh mit mäßigem Kornrauschen, tolle Schärfe im vordersten Lampignon, faszinierendes Bild! Gefällt mir richtig gut, dabei war das auch nur so ein Schnappschuss nebenbei.


Und dann habe ich die Nachbarin mit ihrem Hund getroffen. (1/1500s, f/2.) Und durch schieren Zufall habe ich hier durch einfaches Draufhalten genau den Fokus in das rechte Auge (also, sein linkes) gesetzt und das perfekte Hundeportrait produziert! Hätte ich mehr Zeit gehabt, ich hätte natürlich eher f/4 genommen, aber gerade durch diese wirklich sehr geringe Schärfentiefe wirkt das Bild einfach total weich und warm, obwohl es so ein grauer Morgen war. Ist das das beste Bild auf der Rolle? Ich weiß nicht, aber ich vermute es!

Etwas nebelige Herbststimmung gefällig? (1/180s, f/8.) Es wurde langsam heller und dadurch ist der Nebel ein bisschen ausgewaschen, aber trotzdem noch erkennbar. Die Wiese davor wirkt unnatürlich kontrastreich, aber das macht ja auch der Push-Prozess. Ein einsamer Vogel auf der Erdungsleitung rundet dieses herbstlich-depressive Motiv nach oben ab. Gut.


Und zu allerletzt noch die Scheune, durch die Blätter der den Zugang zu Feld umgebenden Bäume hindurch, eines meiner neuen Standard-Test-Motive. (1/125s, f/8.) Auch hier: Extremer Kontrast, aber das macht das Bild nur noch interessanter. Der Himmel ist praktisch komplett durchbelichtet, man kann die Stromleitungen kaum noch erkennen. Sehr interessante Körnung, durch die hindurch man gerade noch genug Details in der Scheune ausmachen kann. Interessant.

Fazit: Auch bei mehr Licht kann man den Film durchaus um zwei Stufen gepusht verwenden, auch wenn das eigentlich nicht nötig wäre. Bei dem Licht an jenem Morgen hätte durchaus auch eine Stufe gereicht. Trotzdem: Für den extra Vintage Look kann man das auch mal machen.

Nächstes Mal: Ein Agfa APX, den ich bei einer Tour durch Overath verschossen habe. Grüße an P, mit dem zusammen ich dieses kleine Shoot-out veranstaltet habe! ;-)