Skip to content

Schwarz-weiß und analog, Teil 230: Kölner Winter

Fomapan 100 #44, 31. Januar 2023
  • Nikon F601
  • Entwicklung: Microphen Stock, 16:45 Minuten (12:00+40%), 20°C, Adofix Plus 1+5 (9.), 7:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Das besondere an diesem Film ist, dass ich ihn nicht nur mal wieder um zwei Blendenstufen gepusht habe, sondern auch, dass ich keine Daten zu den verwendeten Zeiten, Blenden und Objektiven habe. Einfach, weil ich keine Zeit hatte, das alles aufzuschreiben, als wir mit Finchen bei diesem Schiet-Wetter durch die Stadt gegangen sind. Deshalb können wir - ganz uncharakteristisch - diesen Teil des Films einfach mal so genießen, ohne ihn zu sehr analysieren zu müssen. ;-) Davon abgesehen scheinen mir so ziemlich alle Bilder mit dem 50mm E-Serien-Objektiv gemacht zu sein. Und zumindest als der Abend später wurde dann auch ziemlich weit offen.

Fangen wir also einfach mal mit einem der diversen Portale des Kölner Doms an, bzw. dem Fenster darüber. Wie man am Himmel sehen kann, es war wirklich nicht das beste Wetter. Trotzdem haben wir hier einigermaßen starke kontraste, was wohl auch am Pushprozess liegt. Wenn man zwischen die Verstrebungen hinein zoomt, sieht man dementsprechend auch schon recht kribbeliges Korn. Aber ich bin immer wieder fasziniert, dass der Kentmere 400 sich recht gut pushen lässt, dafür dass es sich ja doch immerhin um einen der günstigeren Filme handelt, die man so bekommen kann.


Ähnlich sieht das Bild aus, wenn man von der Hohenzollern-Brücke in Richtung des Doms zurück schaut. Hier hat F noch eben schnell den berühmten Liebes-Schlösser-Cache mitgenommen, der gehört für jeden Cacher ja zum Pflichtprogramm. Schon recht kribbelig, was man da im Himmel alles an Korn hat. Aber das macht ja auch den Charme eines solchen s/w-Experiments aus. Insgesamt gefällt mir das Bild sogar sehr gut, ich sollte häufiger mal solchen touristischen Blödsinn fotografieren. Und ein bisschen Street Photography wäre auch mal schön, aber ach, das Persönlichkeitsrecht der abgebildeten Menschenmassen kommt mir dann immer ins Gehege. Hier und bei diesem Rauschen kann man die Leute zum Glück alle nicht erkennen, deshalb macht das auch nichts, denke ich.

Da Köln ja bekannt für seinen Karneval ist, hier noch ein Beispiel für das, was einen im Februar so erwartet: Ein bisschen dickliche Leute mit seltsamer Kappe auf dem Kopf! ;-) Ich denke, vorne in diese Tülle, die der in der Hand hält, gehören eigentlich noch ein paar Strüssche rein. Aber da der eigentliche Karneval noch ein paar Tage entfernt war, als wir hier waren, gab es die wohl noch nicht.

Am Römisch-Germanischen Museum habe ich dann noch den halben beleuchteten Schriftzug mitgenommen. Weil der so glühte, also von hinten. Und diese Metallverkleidung des Gebäudes fasziniert mich ja auch immer wieder, wenn ich hier vorbei kommen. Beides kommt auf dem Film richtig gut raus. Die Laterne links gibt zugleich noch ein bisschen Chaos im Bild. Gefällt mir. (Ja, klar, was soll ich auch andres sagen? ;-))


Auf der Hohestraße hab ich dann versucht, nur die Beleuchtung mitzunehmen, statt alle Leute, die dann nachher meckern, dass sie im Internet sind. Siehe Persönlichkeitsrecht oben. (Warum ist das in Deutschland eigentlich so seltsam? Die Leute haben Fratzenbuch und Schmoogl, holen sich die Aal-Ex-Ah ins Haus und regen sich dann auf, wenn sie mal aus Versehen im Bild stehen... Naja... Muss so eine Sache sein.) Jedenfalls, man sieht, es wurde langsam Abend und somit dunkler, da kommen die Lampen und die Leuchtreklamen richtig gut raus. Auch ein witziges Bild.

Wir waren dann mit ihr in einem der leckeren Restaurants (Pizza) am Heumarkt, wo wir nachher dann noch dieses Lastenrad gefunden haben. Mit dem regennassen Kopfsteinpflaster darunter und den Leuchtreklamen dahinter ergab das ein sehr spannendes Motiv. Eines der besten Bilder auf der Rolle, glaube ich. Also, ich finde es jedenfalls sehr spannend.

Nebenan habe ich dann noch das Gilden Brauhaus erwischt, wie es nachts mit dieser aufwärts strahlenden Beleuchtung aussieht. Ziemlich cool eigentlich. Überhaupt finde ich, dass sich s/w-Filmfotografie, und insbesondere mit einem gewissen Push, für solche Nachtaufnahmen gut eignet. Da kommen immer wieder spannende Ergebnisse bei rum.


So auch bei der Pommensbude. Also, Pommes und Currywürste. Und wahrscheinlich noch einige andere Schweinereien. Hier finde ich besonders faszinierend, dass man die Preistafel sogar noch fast lesen kann. Die Überschriften gehen ganz gut, der Rest versinkt leider in der Körnung des Films. Die Auflösung hinkt hier leider hinter der Schärfe des Objektives etwas hinterher. Trotz des recht heftigen Pushs sind aber die Mittentöne noch immer durchweg gut zu erkennen. Selbst in den dunkelsten Stellen kann man noch was erkennen, zB den "Currywurst"-Schriftzug auf der Theke neben dem Getränkeschrank.

Was ich erst kapiert hatte, als wir auf dem Rückweg waren: Die Karnevals-Heinis lassen sich tatsächlich von innen beleuchten. So wird gleich noch ein viel spannenderes Motiv daraus. Leider habe ich es nicht ganz geschafft, den CDU-Schriftzug hinter einem der Typen zu verstecken. (OK, den hatte ich damals auch glaube ich gar nicht wirklich wahrgenommen. ;-)) Ansonsten eine nette Nachtszene aus Köln, wie man sie eben nur um die Karnevalszeit herum antrifft.


Das Bahnhofsgebäude ist ja am Tag nicht unbedingt das schönste, was Köln zu bieten hat, aber nachts, wenn es von innen beleuchtet ist, wird es zu einem strahlenden Palast. Also, zumindest auf diesem Foto von mir. Dann sieht es schon fast wieder cool aus in seiner verspielten Strenge der 1950/60er Jahre. Schon witzig, was die damals für Architektur gehalten haben! ;-)

Im Bahnhof selber habe ich dann noch diesen Snack-Shop mitgenommen. Bei ISO 1600 kann man schon bei sehr sehr wenig Licht Bilder machen, das merke ich immer erst, wenn ich es versuche. Im digitalen Zeitalter ist man es ja so gewöhnt, dass man einfach ein bisschen an dem ISO-Regler dreht und dann kann man praktisch bei stockfinsterer Nacht noch Fotos machen. Aber bei Film ist das eben nicht so einfach möglich und deshalb ist es gerade so spannend. Frage mich, wie der Film wohl aussähe, wenn ich ihm noch eine Stufe abverlangen würde. Weiß nur nicht, ob ich ihn dann noch in unter 20 Minuten aus dem Microphen wieder raus kriegen würde! ;-)


Von oben vom Bahnsteig aus habe ich dann noch den Blick zum Musical Dome versucht, aber dafür war es dann doch ein bisschen sehr dunkel. Wobei die Taxis, die draußen warten, schon ganz interessant geworden sind. Wie gesagt, Nachtfotos auf Film sind echt spannend!

Und ganz zum Schluss dann noch was ganz seltenes: Ein Bild des Fotografen selber. Wie man sieht, es war kalt und nass und ich habe meine rote Winterjacke über dem schwarzen Sweater an. Und natürlich zwei Kamerataschen um den Hals! ;-) Gutes Bild, das meine Frau da gemacht hat. Besonders die Reflexe hinter mir im Glas der Fahrplankästen faszinieren mich.

Nächstes Mal: Mit der Canon in der Waldau. Die wollte ich auch noch mal probieren, vor allem, nachdem ich das Sigma-Zoom mal wieder festgeschraubt hatte und es nicht mehr so viel hin und her wackelt.

Schwarz-weiß und analog, Teil 226: Bergheim und Villich

Kentmere 100 #5, Januar 2023, @ ISO 200
  • Nikon F90x, Nikon Series E 50mm 1:1.8, Nikon Series E 135mm 1:2.8, AF Nikkor 20mm 1:1.8, Hanimex 24mm 1:2.8
  • Entwicklung: Microphen Stock, 11:45 Minuten (9:00+30%), 20°C, Adofix Plus 1+5 (8.), 6:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Heute ein paar Fotos aus der Gegend rum um Bergheim und Villich. Wenn man mal gerade in der Gegend ist und die Kamera schon dabei hat, kann man durchaus auch ein paar Bilder machen.

Heute als erstes: Efeu im Loch in der Backsteinwand an der Kirche in Bergheim. (1/50s, f/2, Nikon Lens Series E 50mm 1:1.8.) Hat hervorragend geklappt, das Bild, oder? Obwohl ich Angst hatte, dass ich die Blende zu weit öffnen musste, weil das Licht hier hinter der Kirche so scheiße war. Mauer und Efeu sind schön scharf und alles andere interessiert auch nicht so wirklich. Insgesamt ein bisschen hell, hätte mehr für die Mauer belichten sollen. Aber OK.


Kein Jesus am Kreuz, der von mir nicht fotografiert wird. So auch dieser hier hinter/vor der Kirche. (1/30s, f/2, 50mm.) Wie man an der Zeit sehen kann, es war bedeckt und hier im Schatten schon regelrecht dunkel. Trotzdem sind die Personen alle recht gut geworden. 1/50s hätte aber sicher auch gereicht, dann wäre Jesus auch nicht ganz so hell.

Türen als Portale in eine andere Welt sind ja auch nicht vor mir sicher. (1/60s, f/2, 50mm.) Diese hier gehörte glaube ich zum Pfarrhaus. Ist ganz gut geworden, sie war halt recht dunkel in der hellen Mauer. Aber der Kontrast stimmt so schon ganz gut, die Gebüsche links und rechts sind ein bisschen hell geworden, vielleicht. Aber insgesamt ganz gut.


Die verlorenen Handschuhe vor der Kirche habe ich dann mal versucht, mit dem richtig weiten Weitwinkel in Szene zu setzen. (1/8s, f/5,6, Nikkor 20mm 1:2,8.) Leider war es doch sehr dunkel, ich hätte nämlich eher noch f/8 gewollt. Aber schon bei f/5,6 ist das Bild leicht verwackelt. Die Perspektive gefällt mir auch im Ergebnis ganz gut, aber der Kontrast ist nicht so richtig raus gekommen. Und ich hätte noch näher an die Handschuhe ran gewollt, was aber einerseits wegen des Minimalabstands des Objektives nicht so richtig ging, andererseits weil ich eh schon wie so ein Bekloppter halb auf der Straße gelegen habe. Insgesamt also ein Bild, bei dem ich sagen kann: OK, ich weiß, was ich machen wollte, aber das hat an mehreren Stellen nicht geklappt, wie es sein sollte.

Die Kirche als Ganzkörperportrait habe ich dann von der anderen Straßenseite und wieder mit dem 50er gemacht. (1/100s, f/4, 50mm.) Es war wirklich sehr bedeckt an diesem Tag, da wäre der 400er vielleicht gar nicht so falsch gewesen. Die Kirche macht jetzt insgesamt nicht so viel her, aber ich wollte sie dann doch nicht einfach so ignorieren, nachdem ich drumherum ja schon so viele Detailaufnahmen gemacht hatte.

Und dann noch ein Jesus. (Unbekannte Belichtung, Nikon Lens Series E 135mm 1:2,8.) Dieser hier ist hell angemalt und steht auch an einer helleren Ecke, somit war die Belichtung sicher leichter. Wenn ich sie denn nur aufgeschrieben hätte. Ich schätze aber mal, f/4 und irgendwo im Bereich um 1/125s. Ganz gutes Bild, die unscharfen Backsteine gefallen mir mal wieder besonders. Gut raus kommt auch die Dornenkrone.


Ein bisschen Fachwerk stand auf der gegenüber liegenden Straßenseite und wartete auf ein Bild. (1/50s, f/8, Hanimex 24mm 1:2,8.) Habe mich gerade erst mal gefragt, warum das so ausgewaschen aussieht. Dann fiel mir auf: Ach, das Hanimex, das wird es sein. Auch bei f/8 wirkt es ein bisschen flach und kontrastarm. Und selbst bei dieser Blende ist noch immer gut die Abschattung in den Ecken zu sehen. Seltsames Teil. Frag mich echt, wer das gebaut hat. Dabei ist, wie gesagt, die Brennweite eigentlich ganz praktisch, zB wenn man so ein Haus ganz in den Frame bekommen möchte.

Zwischen #30 und #31 erfolgte dann der Ortswechsel - von Bergheim ein paar Meter weiter rüber nach Villich. Das Objektiv habe ich aber offenbar dazwischen nicht gewechselt, denn die Kirche hier ist ebenfalls ein bisschen flau und auch sehr weitwinkelig. Dafür ist das Gebäude selber etwas interessanter. Mehr Ecken und Winkel und die Bäume im Vordergrund rahmen sie als Motiv schön ein. Schade, dass das Teil so unglaublich grottig ist. ;-)

Vor der Kirche stand dann die Äbtissin rum - glaube ich jedenfalls, haben die auch einen Bischofsstab, ich kenn mich doch nicht aus. (1/160s, f4, 135mm.) Schönes Foto, gutes Portrait, nett unscharfe Kirche im Hintergrund. Muss ich mal wieder weniger was zu sagen, oder? Gefällt.


Bei dem Schlüsselmeister bin ich mir ja eigentlich ganz schön sicher, dass es sich um den Heiligen Petrus handelt, aber vielleicht ist es doch der berühmte Zauberlehrling aus den Büchern und Filmen, die so populär waren. :-D (1/50s, f/4, 50mm.) Ebenfalls ein gutes Portrait, das mir sehr gefällt.

Fahrräder sind ja noch so eine Sammelleidenschaft bei mir. (1/13s, f/8, 24mm.) Und wieder: Mit dem Hanimex wirkt das Bild irgendwie stumpf. Ich mein, so weit abgeblendet ist die Schärfe ja schon noch OK, aber irgendwie hat das echt so einen richtigen Retro-Look, das könnte auch glatt ein Foto aus den 1940ern sein. Nur, dass es da nicht so moderne Fahrradschlösser gab! ;-) Ansonsten ein Bild, das ganz OK ist. Der Weitwinkel gibt ihm was.


Und als Letztes heute: Die Schnickschackereien, die vor der Kirchentür standen. (1/125s, f/4, 50mm.) Die sind mit dem 50er ganz gut geworden, wenn auch wetterbedingt auch wenig kontrastreich. Sieht aber noch immer um Klassen besser aus, als das Bild davor, und das würde es auch noch, wenn ich die Blende ganz auf machen würde. Diese Schärfe geht bei dem kleinen Nikon ja nicht weg, beim Hanimex schon. Egal, das Bild gefällt mir ansonsten auch ganz OK, die Heiligenbilder im Hintergrund haben was mit ihrer leichten Unschärfe.

Nächstes Mal: Die Burg Lede.

Schwarz-weißes FedCon-Preview

Bin dann heute morgen mal dazu gekommen, die Filme vom FedCon-Wochenende zu entwickeln. Zwei gute, teure Ilford Delta 3200 hängen also gerade, während ich das tippe, in der Dusche zum Trocknen. Da das noch ein bisschen dauert, bis ich die gescannt habe, hier schon mal ein kleines Preview:


Konnte bei der Gelegenheit auch gleich mal testen, was passiert, wenn der Fixierer nix mehr ist. Ich wusste ja schon, dass der alt ist, aber dass er tatsächlich gar nicht mehr will, selbst nachdem ich die Filme 10 Minuten darin eingelegt hatte, das hätte ich nicht gedacht. Hätte vorher mal ein bisschen testen sollen. So musste ich schnell noch mal 500ml neu anrühren. Meine Vorräte gehen dementsprechend jetzt auch langsam wieder zu Ende, wird wohl bald mal wieder eine Bestellung fällig werden.

Aber immerhin hat das Microphen noch ganz gut funktioniert. Das war dann jetzt aber auch tatsächlich die letzte Ladung, die ich damit entwickelt habe, das geht jetzt in die Entsorgung. Habe ich zwar nur neun Filme damit gemacht, aber das sah schon nicht mehr so gut aus, nachdem ich das aus dem Tank raus geholt hatte. Irgendwie so gräulich. Ist ja mittlerweile auch schon ziemlich lange in Benutzung. Im November hatte ich das angerührt. Hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm, dass das schon so alt ist. Habe zwischendurch ja auch einiges mit dem D-76 von Kodak gemacht. Das werde ich dann jetzt auch mal als nächstes leer machen, bevor ich neues Microphen ansetze.




Insgesamt machen die Bilder einen sehr brauchbaren Eindruck, trotz der dreieinhalb Minuten, die ich die nachfixieren musste. Dann ging mir am Ende auch noch mein wohltemperiertes Spülwasser aus, weil ich davon ja einen halben Liter für neuen Fixierer gebraucht habe. Ging heute also einiges schief. Fing schon damit an, dass mir das doppelseitige Klebeband von meinem Filmrückholfilm abgegangen und in der Filmdose kleben geblieben war. Ich scheine aber vor der Entwicklung alles erwischt zu haben, ich sehe jedenfalls keine Rockstände auf den Fotos.

Werde mich dann am Wochenende wohl mal dran setzten und die Bilder scannen. Dann kommen die auch recht zügig hier ins Blog bzw. auf unsere Star Trek Seite. Ich habe auf dieser FedCon ja recht wenige Bilder gemacht, weil - ich wiederhole das jetzt noch mal - meine D610 ja noch immer in Reparatur ist. Man, das war einfacher, als ich die nach Bilderstöckchen zum Albrecht bringen konnte. Warum hat der eigentlich zu gemacht? Zu wenige Leute, die ihre Kameras warten lassen, nehme ich an. Aber die von Nikon-Service in Düsseldorf scheinen ja alle Zeit der Welt zu haben. :-/

Schwarz-weiß und analog, Teil 225: Mondorfer Werft

Kentmere 100 #5, Januar 2023, @ ISO 200
  • Nikon F90x, Nikon Series E 50mm 1:1.8, Hanimex 24mm 1:2.8
  • Entwicklung: Microphen Stock, 11:45 Minuten (9:00+30%), 20°C, Adofix Plus 1+5 (8.), 6:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Immer mal wieder, wenn wir in Mondorf sind - sei es zum Arbeiten oder zu Besuch -, gehen wir runter zur Lux-Werft und dort auch an den Rhein, denn hier kann man durchaus gute Fotos machen. Insbesondere mit einem guten Film in der Kamera, diversen Retro-Objektiven im Köcher und dazu noch passend-schönem Winterwetter.

Wir kamen heute tatsächlich mal mit dem Auto hier hin und sind nicht von C aus zu Fuß gegangen, deshalb grüßte schon von Weitem das Logo der Werft. (1/320, f/4, Nikon Lens Series E 50mm 1:1.8.) Sehr schön und detailreich kommt der Dreck auf der weißen Wand raus, das Logo ist wie bei allem, was ich mit dieser Ausrüstung fotografiere, scharf und auch der Kontrast ist ganz gut dafür, dass ich hier in den Schatten hinein fotografieren musste. Viel zu sehen ist außer dem Logo ja nicht, aber ich finde, das BIld hat auch ein bisschen einen Architektur-Vibe, schöne gerade Linien, die auf einen unsichtbaren Fluchtpunkt zulaufen. Gefällt mir.


Hinter den Werkshallen dann das erste, was auf eine Werft hinweist: Der Bug eines Bootes, frisch geschweißt. (1/500s, f/1,8, 50mm.) Dazu eine Winde mit Regentropfen an der Kurbel, und im Hintergrund eine Kabeltrommel, schön unscharf. Sehr schönes Bild, zu dem ich glaube ich nicht viel sagen muss. Außer vielleicht, dass ich wegen des Wetters ganz froh war, dass ich mich am Anfang des Films vertan hatte und ISO 400 eingestellt hatte, mich dann aber auf ISO 200 geeinigt hatte für den Rest des Filmes: Es war nämlich recht dunkel und bewölkt, die eine Blendenstufe mehr Flexibilität kam mir da ganz gut entgegen.

Wenn man dann ganz um das Gebäude rum ist und da am Wasser entlang über das Werksgelände laufen muss, findet man diese alte Boje, die ich ja sicher schon ein paar Mal hier im Blog hatte. (1/160s, f/4, 50mm.) Die gibt aber immer wieder ein gutes Motiv ab, ich kann einfach nicht an ihr vorbei gehen, ohne sie nicht zu fotografieren. Heute mal aus der Perspektive, dass man dahinter die Gebäude und vor allem den, was ist das? Ein Gabelstapler? ...sehen kann. Aber besonders gut gefällt mir der Rost auf der Boje und die vielen verdorrten Blätter vom letzten Jahr, die drum herum liegen. Sehr gutes Bild, bei f/4 vielleicht ein bisschen weit geschlossen. Auf die Entfernung hätte es f/2,8 sicher auch getan und der Hintergrund wäre noch ein bisschen unschärfer. Ihr wisst ja, da stehe ich drauf! ;-)


Die Fähre Mondorf lag gerade auf Reede, deswegen habe ich sie auch direkt mal mitgenommen. (1/500s, f/4, 50mm.) Die sieht man ja sonst nur im Hafenbecken in Mondorf rum liegen, oder wie sie über den Rhein schippert. Hier kann man sie dann auch mal von unten bewundern, Im trüben Winterlicht macht sie auf dem s/w-Film auch wirklich gut was her, finde ich. Interessant finde ich immer, wie diese Schiffe scheinbar einfach so an Land gezogen werden: Auf den Sockeln absetzen und dann über die Schienen hoch kurbeln. Also, so stelle ich mir das jedenfalls vor. Ach ja, und die Person am linken Rand einfach ignorieren: Die war im Sucher nicht zu sehen. Kann man mal sehen, was mit laut Anleitung "92% coverage" gemeint ist, da können sich offensichtlich ganze Menschen drin verstecken. ;-)

Wie man an dem folgenden Bild sehen kann, war nicht viel Wasser im Rhein und die Bote lagen teilweise so, dass man unterm Kiel durchschauen konnte. (1/100s, f/4, 50mm.) Cooles Foto, finde ich, mit dem "Loch" unten drunter, durch das das wenige Sonnenlicht dieses Tages durchluken kann. Ansonsten habe ich vielleicht ein bisschen viel Busch drauf genommen.


Damit die hochkanten Bilder alle beieinander zu liegen kommen, habe ich hier ein bisschen geshuffelt, weshalb ich jetzt erstmal nachdenken musste, zu welchem Schiff der Propeller eigentlich gehört. Ich glaube, der ist von der Mondorfer Fähre. (1/60s, f/2,8, 50mm.) Wie man sieht, komme ich hier schon hart an die Grenze dessen, was selbst bei ISO 200 noch zu belichten ist. Unterm Schiff ist in der Tat mehr Schatten, wer hätte es gedacht, aber es war halt doch sehr dunkel. Januar und bedeckt, auch kein Wunder. Dafür haben wir hier aber einen sehr brauchbaren Kontrast und ich bin erstaunt, dass der Film trotz der Push-Misshandlung recht viele Details in den dunklen Bereichen bewahrt hat. Hätte allerdings beim Ausschneiden aus dem Streifen ein bisschen sauberer arbeiten müssen, da am linken Rand ist mal wieder ein Stück vom Negativhalter mit drauf. Mist. Ansonsten spannendes Bild, bei dem man stundenlang die kleinen Defekte und Ablagerungen an Rumpf und Schraube zählen kann.

Diese Schilder und Pfosten und Gedöns, die entlang des Flusses stehen und wahrscheinlich irgendwelche Kilometerangaben darstellen, muss ich ja auch immer wieder mitnehmen. (1/80s, f/8, Hanimex 24mm 1:2.8.) Nachdem ich digital ja schon festgestellt hatte, dass man dieses Objektiv möglichst weit abblenden muss, um überhaupt ein brauchbares Bild zu bekommen, wollte ich es auch mal mit Negativfilm testen. Sieht gar nicht mal sooo schlimm aus, Film ist da offenbar ein bisschen vergebender. Besonders der schwarz-weiße, der die Chromafehler naturgemäß nicht so deutlich zeigt. Bei f/8 ist die Acht jedenfalls brauchbar scharf. (Hihi, 8 bei f/8. See what I did there? ;-)) Es ist eigentlich schade, dass das Objektiv so grottig ist, denn die Brennweite ist eigentlich ganz nützlich: Schon sehr weitwinkelig, aber noch nicht ganz so extrem wie das 20mm, das ich auch noch habe, liegt es eben auf der Grenze zum Ultra. Weit abgeblendet kann man es aber auf Film ganz gut nutzen, wenn ich mir das so anschauen, da werde ich wohl noch mal mit experimentieren.

Wer sich übrigens doch nach der Person in #14 gewundert hat, wird hier in #15 sehen: Die gehörte zum Hund! ;-) (1/160s, f/4, 50mm.) Und mir ist ein wahrlich krasses Foto gelungen, das ich so zwar fast erwartet hatte, aber als ich es dann aus dem Scanner geholt habe, war ich schon ein bisschen hin und weg! Nicht nur, dass der Hund sich extra für mich so in Pose geworfen hatte, ich hab ihn auch wirklich genau auf den Punkt (also das Auge) scharf getroffen und zudem noch im korrekten Moment abgedrückt! Würde ich gerne einen Abzug von machen und der Dame zukommen lassen! Kann nur gerade so die Hundemarke nicht lesen! ;-) Perfektes Foto!


Nach dem süßen Köter habe ich mich dann wieder meinen üblichen Bildern zugewandt: Dinge, die man am Boden findet! (1/80s, f/2,8, 50mm.) Schwerindustrie gefällt mir ja auch immer besonders, so auch diese Verbindung aus Stahl und Rost. Wenn ein bisschen mehr Licht gewesen wäre, hätte ich vielleicht noch etwas mehr Schärfe in die Tiefe bringen können, denn da sind manche Stellen, Ecken und Kanten schon etwas unscharf. Normalerweise hätte ich da mich eher in den Bereich von f/8 vorgewagt, aber es war halt eher bedeckt, ich wiederhole mich.

Zu welchem Schiff jetzt der schmutzige Anker gehört, kann ich mich gerade nicht wirklich dran erinnern. (1/50s, f/2,8, 50mm.) Diese Streifen von einstmals flüssigem Schmutz und Schlamm gefielen mir vor Ort schon sehr, aber auf dem fertigen Bild kommen sie noch mal um Klassen krasser rüber. Faszinierend. Sieht schon fast wie Kunst aus. Sehr spannend.


Dann noch zum Abschied ein weiteres Bild von der Fähre Mondorf, für dass man sich nur umdrehen (und das Objektiv wechseln) musste. (1/160s, f/4, Nikon Lens Series E 135mm 1:2.8.) Mit dem längeren, manuellen Portrait-Tele habe ich hier ein ganz nettes Detail-Bild hin bekommen, finde ich: Die Fähre im Vordergrund, der leicht unscharfe Rhein mit seinen Anlegern und Bäumen und niedrigem Wasserstand in Hintergrund. Gefällt mir auch ganz gut. Hätte vielleicht noch ein bisschen weiter nach links zielen können, um mehr Rhein aufs Bild zu bekommen und das eigentliche Motiv mehr so in die Richtung zweidrittel zu schieben. Aber ist so auch OK. Und nicht vergessen: Schritt fahren! ;-)

Schilder faszinieren mich ja immer, so auch dieses Parkverbot. (1/125s, f/4, 50mm.) Gerade in unbunt sind diese eigentlich sehr bunten Schilder immer total spannend, finde ich. Dahinter eine ganz nette Unschärfe, die die Wand hoch kriecht wie die winterkahlen Ranken daneben. Besonders interessant finde ich ja auch immer die Sticker, die manche Leute auf die Schilder pappen, bei denen ich mich dann immer frage, was sie bedeuten, denn ich bin halt nicht mehr jung, cool und hip. ;-) Ich kann auch nur raten. Macht sich aber ganz gut auf dem Schild, genau wie die Schrauben und das schon fast plastisch hervortretende Kreuz mit rundem Rand.


Dann noch nasse, verregnete Blumen. (1/200s, f/4, 50mm.) Gegen das Licht sind sie eher nicht so brauchbar geworden, was den Kontrast angeht. Andererseits, durch s/w und das fürchterliche Wetter haben die auch schon wieder was künstlerisches. So ein bisschen Memento Mori. Oder sowas. Ich interpretiere mir wieder einen Stuss zusammen, nur um ein mittelmäßiges Bild interessanter zu machen... ;-) Wobei die Kamera sich ja alle Mühe gegeben hat, mit der eher ungünstigen Lichtsituation zurechtzukommen, das muss ich mal lobend erwähnen.

Wieder (beinahe) zurück beim Auto dann noch diesen Delfin mitgenommen, den man an dem Pflanzkübel/Verkehrsleitung zu sehen bekommt. (1/60s, f/5,6, 50mm.) Ist ganz nett geworden, oder? Jetzt nicht das überragendste Foto auf dem Film, aber eben ganz nett. Wann sieht man schon mal einen Delfin und Heidekraut in einem Bild?! ;-)


Auf dem Parkplatz liegt zudem noch diese Schiffsschraube rum, die braucht wohl keiner mehr. (1/320s, f/2, 50mm.) Fast ganz geöffnet bekommen wir hier eine nette Trennung zwischen Motiv und Hintergrund, mehr als ich mir erhofft hatte. Das lässt die störenden Häuser im Hintergrund ein bisschen zurück treten. Zudem gefällt mir die Musterung auf den Flügeln der Schraube sehr. Der Baum im Hintergrund gibt dem Foto eine gewisse Tiefe. Gutes Bild.

Fazit: Auch - oder gerade - bei schlechtem Wetter kann man sehr spannende Fotos machen. Ja, gerade hier an der Werft eignet sich das trübe, fast schon Küstenwetter erstaunlich gut dafür. Sind ein paar sehr spannende Bilder bei rum gekommen.

Schwarz-weiß und analog, Teil 224: Asbach im Schnee

Kentmere 100 #5, Januar 2023, aus Versehen @ ISO 400
  • Nikon F90x, Nikon Series E 50mm 1:1.8, Nikon Series E 135mm 1:2.8, AF Nikkor 20mm 1:1.8
  • Entwicklung: Microphen Stock, 11:45 Minuten (9:00+30%), 20°C, Adofix Plus 1+5 (8.), 6:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Weil mir die Bilder, die aus der F90x raus kamen, auf Anhieb so gut gefallen haben, habe ich diese direkt wieder mit einem Film beladen - dieses Mal aber mit einem 100er Kentmere, weil ich man sehen wollte, was sie auf besserem Material so produziert. Dass ich dann vergessen habe, die Kamera von 400 auf 100 (oder Automatik) zurück zu stellen, war insofern dann natürlich dumm! Aber da es doch sehr bedeckt und eher diesig war, fiel mir das erst nach den ersten paar Bildern auf. War also ein bisschen dumm gelaufen. Andererseits konnte ich so direkt die schnelleren Zeiten im Schnee probieren. Habe mich dann entschieden, auf ISO 200 zu wechseln, nachdem ich wieder zu Hause war, und den Film dann in Microphen um eine Stufe zu pushen.

Das Ergebnis: Die Negative sind zwar ein bisschen dünn raus gekommen, aber beim Scannen und Nachbearbeiten habe ich sie dann um die letzte fehlende Blendenstufe gepusht. (Die restlichen, die ich @ 200 gemacht habe, sind von der Dichte her OK.) So sehen die Fotos, die ich hier heute vorstellen möchte, insgesamt ganz gut aus. Der 100er Kentmere verträgt also durchaus auch ein Push um bis zu zwei Stufen, wie ich bei diesem unfreiwilligen Experiment herausgefunden habe. Wer das also künstlerisch einsetzen möchte, kann das durchaus probieren. Der Film behält dabei allerdings seine - im Vergleich zum Foma - weniger kribbelige und feine Körnung, obwohl die Kontraste durchaus angehoben werden.

Fangen wir aber mal endlich mit Fotos an: Das erste zeigt den Sockel des Umspannhäuschens am Parkplatz neben der Kirche. (1/1250s, f/4, A, Nikon Lens Series E 50mm 1:1,8.) Das Graffiti da drauf leuchtete im ansonsten trüben Wetter so sehr, dass ich gedacht habe, das probier ich mal auf dem ersten Bild aus, das möglicherweise ja eh wieder nichts wird. (Wobei die F90x den Vorspann schon sehr großzügig bemisst, da kriege ich bei anderen Kameras bequem noch ein bis anderthalb Bilder rein.) Ist jetzt nicht das spannendste Foto geworden, aber immerhin. Der Schnee unten ist fast ganz weiß, also auf dem Negativ praktisch komplett durchentwickelt, sodass selbst die geringen Körner kaum noch wahrnehmbar sind. In den mittleren Tönen kribbelt der Rauputz des Motivs selbst leider sehr stark, aber in den Fenstern im Hintergrund kann man zumindest ein bisschen Korn sehen. Sehr wenig, meiner Meinung nach, für einen um eine Stufe gepushten und damit noch immer um eine Stufe unterbelichteten Film, den ich nachträglich angepasst habe. Erstaunlich. Die dunklen Töne bieten auch noch immer ausreichend Abstufungen. Kann man mal sehen, was man mit Film machen kann, was mit digitalen Fotos eher nicht so gut funktioniert.


Kein Besuch an oder in der weiteren Umgebung einer Kirche, ohne nicht ein Bild von einem Jesus. (1/640s, f/4, A, Nikon Lens Series E 135mm 1:2.8.) Bis auf den Kratzer unten links ist das ein sehr gutes Portrait geworden. Warum haben meine Filme immer an der gleichen Stelle einen Kratzer? Ich verstehs nicht, ich bin immer so vorsichtig. Und auch die Laborentwickelten haben das. Die spulen die zu fest in der Fabrik, bestimmt! Gutes Bild, ansonsten!

Grabsteine im Schnee geben auch ein gutes Motiv. (1/4000s, f/1,8, A, 50mm.) Das ist der große Vorteil dieser Kamera über die F601: Ich kann selbst bei diesen Lichtverhältnissen - viel heller Schnee - und ISO 400 noch mit Offenblende arbeiten und ein ziemlich hübsches Bokeh abgreifen. Hätte ja echt gerne das 1:1.4 50er Nikkor, aber das kann man sich ja nicht leisten. Blöde Sammler! ;-) Ebenfalls ein sehr schönes Foto, jedenfalls. Hatten viel Schnee diesen Winter. Achso, den Aufmerksamen wird aufgefallen sein, dass ich damals statt des 50mm G das alte, voll manuelle E benutzt habe. Damit ich einen Vergleich zwischen den beiden habe. Von der Abbildungsqualität sind die durchaus vergleichbar. Das modere ist vielleicht einen Tacken schärfer weit offen und hat einfach die bessere Vergütung, die in s/w aber gar nicht so auffällt.

Dann noch schnell die Kirchturmuhr. (1/2000s, f/4, A, 135mm.) Die Zeiger leuchten sehr schön in der nicht vorhandenen Sonne. Schöner, detailreicher Ausschnitt aus dem Kirchturm. Man kann trotz der falschen Belichtung und der daraus resultierenden Misshandlung bei der Entwicklung sehr schon noch die Zahlen auf dem Ziffernblatt erkennen. Hier erhält man auch noch mal einen Einblick in das Rauschverhalten und die Körnung. Gut.


Im nächsten Bild kann man sehen, dass ich auch mal wieder das "richtige" Weitwinkel dabei hatte und es auch mal benutzt habe: Die Lampe ganz nah ran genommen und das Fachwerk weit in den Hintergrund rücken lassen. (1/5000s, f/2,8, A, Nikkor AF 20mm 1:2,8.) Das Ergebnis ist witzig. Hat ziemlich genau so geklappt, wie ich mir das vorgestellt hatte. Bei dem Objektiv ein Bokeh hinzubekommen, selbst weit offen, ist schon gar nicht so einfach, da muss man wirklich auf den Mindestabstand runter rücken. Hat hier besser geklappt, als ich es mir gedacht habe. Und die Möglichkeit, einer schnellen Belichtung hilft tatsächlich sehr. Wie gesagt, die ist schneller als meine aktuelle Digitale!

Da ich das Ultraweitwinkel dann schon mal drauf hatte, habe ich auch noch das gemacht, was man ja eigentlich nicht damit macht, nämlich eine Frontalansicht der Kirche. (1/2000s, f/5,6, A, 20mm.) Musste einfach mal sein, denn anders kriegt man die einfach nicht drauf; man kann hier auf dem Vorplatz einfach nicht weiter zurück gehen. Ich bin immer wieder erstaunt, dass dieses Objektiv die geraden Linien kaum verbiegt, obwohl es so weit ist. Grenzt ja schon ein bisschen an ein Fischauge, also von der Brennweite her. Stattdessen ist tatsächlich alles gerade, was gerade sein soll. Natürlich flüchtet aus dieser Perspektive alles auf einen unsichtbaren Punkt irgendwo im Himmel jenseits des Fotos hin, aber auch dieser Effekt hält sich einigermaßen in Grenzen. Ich benutze das viel zu wenig, merke ich immer wieder.


Dann sind wir noch ein wenig durch das Dorf gelaufen und ich konnte mich beim Kaugummi-Automaten wieder nicht zurückhalten. (~1/2000s, f/4, A, 50mm.) Ich glaube, das ist einer der besseren Automaten, die ich in letzter Zeit mitgenommen habe. Passt jedenfalls gut in meine kleine Serie! ;-) Schön scharf, schön kontrastreich, cooler Backsteinhintergrund. Gefällt mir sehr. Besonders, weil man den Fahndungsaufruf und die Zutatenliste problemlos lesen kann.

Die Madonna an der Hausecke habe ich dann auch mal mitgenommen, und das sogar mit dem 2x-Telekonverter unter dem Objektiv. (1/640s, f/4 x2, 135mm x2.) Sieht erstaunlich gut aus. Gut, die Bereiche in den Ecken, die der Konverter ja immer mit so einem leichten Motionblur-Effekt versieht, sind hier eh wenig kontrastreich und man sieht davon nicht viel, aber insgesamt, wenn ich es nicht wüsste... Von daher, technisch ein spannendes Bild. Das Motiv selber kommt derweil auch erstaunlich gut und detailreich rüber, dafür dass ich den Film so misshandeln musste.


Und Was bleibt einem am Ende des Tages anderes übrig, als die Tür gezeigt zu bekommen? (1/1250s, A, f4, 50mm.) Gute Sättigung, guter Kontrast. Das Motiv? Muss man mögen. Ist jetzt wahrscheinlich nicht das Spannendste, aber ich sammele neben Kaugummiautomaten und Verkehrsschildern ja auch Türen und Tore! ;-)

Nächstes Mal: Die Mondorfer Lux-Werft.