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Bunt, in Farbe und analog, Teil 13a: Aufstieg zum Drachenfels

Kodak Color 200 #6, 19. September 2025
  • Minolta XD7, Minolta MC Rokkor-PF 1:1.7 f=55mm, Minolta MD W.Rokkor 28mm 1:2.8, Minolta MD Tele Rokkor 1:2.5 f=100mm, Minolta MC Tele Rokkor-PE 1:4.5 f=200mm
  • Entwicklung: Axel Color Newbie C41 Kit
Da ich an dem Freitag, an dem wir auf den Drachenfels gestiegen sind, habe ich ja einen ganzen Film verschossen. 38 Bilder habe ich raus bekommen aus dem Kodak Color 200 36. Das ist das schöne an diesen alten, vollständig manuellen Kameras: Die ziehen den Leader nicht so weit ein, bzw. man kann mehr oder weniger selber bestimmen, wie weit man den Film vordreht und ob man auf den ersten zwei noch einen Streifen hat, wo Licht durch den Schlitz gesickert ist. ;-) Wo ich aber eigentlich drauf hinaus wollte: Diese wahre Flut an analogen Bildern habe ich dann mal in drei Einträge aufgeteilt: Aufstieg, rund um die Ruine und schließlich den Abstieg. Das sind drei ungefähr gleiche Teile. Das macht Sinn. Vielleicht. Hoffentlich.

Fangen wir also direkt mal mit dem Grund an, wieso ich die Minolta mit dem MD-Anschluss mit genommen hatte: Um das 200mm, das ich vom Flohmarkt habe, in seiner natürlichen Umgebung testen zu können. Wenn man vom Wanderparkplatz am Nachtigallental los geht, hat man als erstes mal dieses Häuschen im Wald. (200mm, 1/250s, f/4,5.) Das ist auch das einzige Bild, das ich manuell belichtet habe, alle anderen sind mit A-Modus entstanden. Und das kam so: Entweder hat der Belichtungsmesser das helle Laub gemessen und wollte 1/500s haben, oder er hat den dunklen Schatten gemessen und wollte 1/125s machen. Da hab ich gesagt: "Bevor ich das jetzt irgendwie hin getrickst bekomme, mach ich es doch einfach manuell und nehme die Mitte, dann ist da auch nichts verwackelt oder unterbelichtet." Und hat sogar fast funktioniert, das mit dem verwackeln - nur ein ganz kleines bisschen Wischeffekt drin. Das Objektiv als solches kann man deswegen hier noch nicht ganz so gut beurteilen, aber es macht, zumindest was die Farbwiedergabe angeht, einen guten Eindruck.

Wenn man dann in die Unendlichkeit des Bonner Hochhausviertels zielt, sieht man, dass es tatsächlich sehr brauchbare Bilder produzieren kann, auch auf dem recht billigen, niedrig auflösenden Kodak-Film. (200mm, 1/1000s, f/5,6.) Denn hier ist es sehr viel heller und die Belichtungszeit ist der Brennweite angemessen. Leider war es allerdings sehr diesig und flimmrig über der Stadt, sodass gewisse Details im Dunst untergehen und zugleich unschärfer erscheinen, als sie es tatsächlich waren. Was man aber sehen kann: Das Objektiv ist praktisch frei von Vignettierung. Die Ecken sind nicht merklich dunkler als das Zentrum des Bildes.


Wenn man schon hier am Hang steht, bietet sich ein Blick nach oben zum Petersberg an. (200mm, 1/1000s, f5,6.) Auf die kürzere Entfernung spielen Flimmern und Dunst auch weniger eine Rolle, sodass das Bild recht klar und scharf geworden ist. Die Körnung vom 200er ist recht grob und ich frage mich, wo der ganze Dreck her kommt, aber ansonsten kann ich mich eigentlich nicht beschweren. Dieser Film ist ja auch gleichzeitig ein Test des Entwicklungsprozesses und das Axel Color Newbie C41 Set scheint auch befriedigend zu funktionieren. Die Bilder sehen zwar nicht ganz so dicht und bunt aus, wie ich es von einer Labor-Entwicklung gewohnt bin, aber ich nehme mal an, das ist meine eigene Schuld. Ich übe noch, die Temperatur stabil zu halten!

Beim weiteren Aufstieg kommt man an der Hirschburg vorbei, in der heutzutage ein großes deutsches Mobilfunkunternehmen sitzt. (55mm, 1/1000s, f/2,8.) Um die Bäume im Vordergrund etwas unscharf zu gestalten, habe ich die Blende so weit geöffnet, wie es das Wetter zulies. Die blöde Laterne ist trotzdem im Weg. Wer stellt sowas auch genau da hin? Über das alte 55/1.7 bin ich ja immer wieder erstaunt, was das für hübsche Bilder macht, so auch auf Farbfilm! (Ich hatte die Minolta-Sachen bisher glaube ich nur auf s/w benutzt.) Tatsächlich auch eines der besseren Objektive in meinem Arsenal.

Kein Aufstieg zum Drachenfels ohne Fotos von der Zahnradbahn. (100mm, 1/1000s, f/4.) Wenn die Kombination aus Film und Scanner höhere Auflösungen produzieren könnte, würde man glatt noch die Blagen in der ersten Bankreihe identifizieren können. Das 100/2.5 ist auch eines der schöneren Teile, die ich habe. Sollte mal mehr Portraits machen, dafür ist das hervorragend geeignet! Aber auch für vorbeifahrende Touristen-Züge, offenbar.


Der entgegenkommende Wagen hat durch die Hinterleuchtung mehr Kontrast und ich finde, das sieht tatsächlich besser aus. (100mm, wahrscheinlich auch 1/1000s, f4 - hatte vergessen, dieses Bild in meinem Spreadsheet zu notieren.) Zu dem Objektiv brauche ich an dieser Stelle glaube ich nichts weiter mehr zu sagen. Ich will es nicht zu sehr loben, sonst bildet es sich wieder was ein! ;-) Der Fotograf hingegen hätte weiter nach oben zielen sollen. Aber ich bin den sanften aber doch zackigen Auslöser der XD7 nicht mehr gewohnt. ;-)

Ich habe glaube ich noch nie erlebt, dass der Eis- und Erfrischungen-Wagen mal offen gehabt hätte. (55mm, 1/1000s, f/5,6.) Bin ich immer zur falschen Zeit hier vor der Drachenburg? Aber als Motiv eignet sich das Ding trotzdem gut, auch wenn da nie wer drin ist. Mal wieder ein bisschen schief, aber das kommt, weil ich schon mit dem Rücken an der Wand stand und noch immer nicht mit dem Winkel zufrieden war. Bin ich auch immer noch nicht! Außerdem ist die Blende zu weit zu, aber es war einfach zu hell für das, was ich hier normalerweise mit einer Digitalen gemacht hätte.

Das hat bei der Laterne ein paar Meter weiter wiederum hervorragend funktioniert! (55mm, 1/1000s, f/2,8.) Schatten kann auch hilfreich sein! Die verrostete alte Lampe mit dem leichten Bokeh im Hintergrund: Hervorragend! Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich natürlich gerne weit offen fotografiert, aber so geht auch! Ich glaube, eines der besten Bilder auf der Rolle!


Wenn man dann weiter den Berg hoch schlappt, kommt man an eine Stelle, wo man erst die Burg durch das Blätterdach sieht (100mm, 1/1000s, f/4) und dann ein paar Meter weiter einen freien Blick von einem Aussichtspunkt bekommt (200mm, 1/1000s, f/5,6). Beide Stellen haben ihren besonderen Charme. Welches Bild ich jetzt besser finde, kann ich schwer sagen. Ich glaube, ich mag das erste lieber, das mit den mehr Blättern. Vielleicht hätte ich auch hier mal das 200er versuchen sollen? Oder doch nicht, sind die vielen Blätter genau das, was das Bild besonders macht? Man könnte an solchen Stellen stundenlang hin und her probieren! ;-)


Zuletzt dann noch von eben diesem Aussichtspunkt die Fähre in Mehlem (glaube ich) fotografiert. (200mm, 1/500s, f/5,6.) Erstaunlich, wie Detailreich das alte Tele hier sein kann. Wie ich so oft sage: Der Film hat nicht genug Auflösung, der Scanner ist schlecht! Mit dem richtigen Medium und einem teuren Negativ-Scanner würde man sicher auch den Fahnenmast noch problemlos erkennen können.

So, das war Teil 1: Der Aufstieg. Kurz danach kamen wir auf dem kleinen Plateau mit dem Ausflugslokal an und aus diesen Bildern habe ich einen eigenen Eintrag gebaut. Wer also den Blick auf die, von der und um die ikonische Ruine herum genießen will: Stay tuned! ;-)

Ein bisschen Siegburg

26.9.: Auf der unendlichen Suche nach passenden Bilderrahmen - weil die Formate der aufzuhängenden Gedönse teilweise exotisch sind - verschlug es uns dann auch mal in die schöne Kreisstadt Siegburg. Hat aber auch nicht geholfen, der Euroladen hier hatte zwar mehr Auswahl, aber auch nicht das Passende für uns. Stattdessen haben wir uns dann zwei völlig überteuerte Teile aus dem Laden gegenüber vom ehemaligen Kaufhof mitgenommen. Die sehen zwar stabil und schick aus, kosten aber auch 20 Euro! Uiuiui, Herr von Bödefeld! Wenn dass die Leute mitkriegen, die alles bei Temu bestellen! :-D

Geparkt hatten wir heute mal am Hotel unterhalb der Abtei. Die haben da jetzt auch so elektronische Dinger, bei denen man nur noch mit Karte zahlen kann. Immerhin scheinen die dann auch mal zu funktionieren. Aber ungewohnt. Raus kam dann aber ein ganz klassischer Papierschnippsel, den man ins Auto legen muss. Da sind die Klollegen in Königswinter aber schon weiter, ich berichtete.


Auf dem Parkplatz ist ungefähr ein Drittel noch immer abgesperrt und ich frage mich, was machen die da? Weil, sieht nicht nach Sinnvollen Dingen aus, sondern nach Zwischenlagerung von Bauschutt und -fahrzeugen. Platzverschwendung in einer Stadt, in der sowieso schon nie genug Parkraum vorhanden ist. Aber ich fang jetzt nicht wieder an mit dem Thema "Ausbau des ÖPNV bei gleichzeitiger Senkung der Preisschwelle". Natürlich könnte ich das Geld, das ich jeden Monat in eine Tankfüllung investiere, auch in das sogenannte Deutschlandticket einzahlen, aber dann wäre das noch immer 10 bis 20 Euro teurer und ich käme noch immer nicht überall hin, wo ich hin müsste. Ganz zu schweigen davon, dass die andere Person im Haushalt das ebenfalls machen müsste und dann wären wir mehr als doppelt so teuer unterwegs. Völlig verfehlte Preisplanung, meiner Meinung nach. Aber jetzt habe ich doch wieder mit dem Thema angefangen. Mist! ;-)

Auf dem weg in die Innenstadt sind uns jedenfalls noch ein paar Baumpilze begegnet, die ich auch mal aus einem etwas ungewöhnlicheren Winkel mitgenommen habe. Ebenso ist mit endlich mal ein gutes Bild vom "LOST"-Container gelungen! Total gerade und alles! Wahnsinn!


Danach noch einen Abstecher durch den C&A gemacht. Die haben zwar keine Hunde... äh, Kundentoilette, aber immerhin einen großen, roten Feuerlöscher. Draußen vor der Tür stand am Gedenkbrunnen für die ehemalige Synagoge eine einsame Kerze. War es schon wieder so weit? Das ist doch eigentlich erst im November? Hm, vielleicht war es einfach nur so mal wieder nötig, eine Kerze aufzustellen. Bei dem Chaos, das die täglichen Nachrichten, insbesondere die aus dem nahen Osten, zZt sind, ist das vielleicht keine so schlechte Idee. Eine Kerze für den Frieden.

Dann endlich in den Euroladen. Die hatten aber wie bereits angekündigt hauptsächlich Blödsinn und keine passenden Rahmen. (Dann nimm doch Udon! HOHO HAHA! :-D ;-)) Stattdessen ist bald wieder Karneval. Nee. Was ist das noch mal mit den Kürbissen? Kür-Biss zum Abwinken? Was ist eigentlich aus der Glitzervampierwelle geworden, hat sich auch ein bisschen tot gelaufen, gell? Besser ist das. Das Gute an Mode ist, dass sie morgen schon wieder vergessen ist. Halloween! Das war das Wort, das mir nicht einfiel! Man, man, man, ich werd alt! ;-) Nebenan lagen jedenfalls die Sommerhüte, die jetzt im 1-Euro-Ausverkauf sind, weil der Sommer ist vorbei. Leider. Auch wenn es auf diesen Bildern noch einigermaßen sommerlich aussieht. Die Schatten werden doch merklich länger.


Nachdem wir dann im Laden waren und überteuerte Rahmen gekauft hatten, habe ich die eben schnell zum Auto gebracht, damit die unterwegs keinen Schaden nehmen, während wir noch in andere Läden und so. J hat sich in der Zwischenzeit die Auslage im Müller angeschaut. Mal wieder die Spieleabteilung unsicher gemacht. Währenddessen habe ich auf dem Rückweg, als ich die Hände wieder zum Fotografieren frei hatte, jenseits der Kirche japanische Schriftzeichen fotografiert. Die Sushi-Bar scheint geöffnet zu haben, mitsamt der Außengastronomie. Gut für sie. Der Absperrbändel und die fremden Schriftzeichen haben aber auf mich eigentlich eher den abschreckenden gegenteiligen Eindruck gemacht. ;-)

Dann noch mal eben die Victoria auf ihrem Sockel mitgenommen. Ein grauer Himmel mit Löchern für Sonnenstrahlen hat manchmal genau das richtige Timing, um erstaunliche Bilder machen zu können. Ich habe die gute Frau ja jetzt schon einige Male fotografiert, aber an jenem Tag kam sie ganz besonders gut rüber. Insbesondere mit dem alten 100-200mm, das ja eine extreme Vignettierung an den Ecken aufweist und die Statue dementsprechend ins Zentrum rückt. Ich glaube, das sind meine neuen Lieblingsfotos von der Siegessäule in Siegburg.


Und dann waren wir auch langsam fertig hier. Die Parkzeit lief dann auch mal endlich ab und es wartete noch ein Döner auf uns. Ich erinnere mich nämlich endlich: Nach dem Flohmarkt, der erst am 27. war, haben wir den Salat mit den Nudeln gemacht, am 26. haben wir das Schnetzelmassaker im Fladenbrot mit nach Hause genommen. Weil, es war dann ja doch schon ein bisschen später geworden als gedacht. Und hin und wieder kann man sich auch mal Fast Food gönnen! ;-)

Bunt, in Farbe und analog, Teil 12b: Getoasteter Agfa Color in einer Flohmarkt 7000i - Flohmarkt Lutz

Agfa Color 200 #1, Ablaufdatum unbekannt, August 2025
  • Minolta 7000i, Minolta AF 50mm 1:1.7 (u.A.)
  • Entwicklung: Axel Color Newbie C41 Kit
"Lohnt sich das eigentlich", habe ich mich gefragt, "der Film war eh so scheiße! Soll ich tatsächlich aus den vier Fortos vom Flohmarkt am Lutz noch einen eigenen Eintrag machen?" Die Antwort seht ihr vor euch! ;-) Natürlich habe ich da noch einen zweiten Eintrag draus gemacht. Einfach um zu zeigen, wie sehr die Umwelteinflüsse (vorhandenes Licht und dessen Farbtemperatur) so einen vergammelten alten Film beeinflussen. Es war an jenem Tag nämlich sehr viel heller und dementsprechend sind die Bilder auch etwas farbiger geworden, bzw ich musste nicht ganz so viel an den Kurven drehen, um ein brauchbares (bedeutet in diesem Fall erkennbares) Ergebnis zu erzielen!


So richtig Spaß macht das allerdings trotzdem nicht, die Bilder anzuschauen. Eher kriegt man da Mitleid mit den armen alten Fabkupplern, die aus Altersschwäche nicht mehr so wirklich Bock zur Arbeit hatten! "Nix mit Rente, Kinners, ihr müsst noch reagieren", hab ich ihnen zugerufen, als ich sie in die Suppe geworfen habe. Hätte ich vielleicht nicht tun sollen: Manche konnten vor Aufregung nicht mehr an sich halten und haben unter sich gemacht! :-D

Nee, also, ich bin eigentlich wieder sehr erstaunt, dass ich überhaupt noch was erkennen kann auf den Bildern. Wenn ich mir die Negative so anschaue, kann ich da nur was erkennen, wenn ich sie direkt in die 200 Watt Baustellenlampe halte. Ein Wunder, dass der Scanner da überhaupt noch was raus lesen konnte. Der Träger ist so stark durchbelichtet, dass der Unterschied zwischen Foto und nicht Foto marginal ist!


Trotzdem sind sie alle erkennbar geworden. Faszinierend. Ich muss echt mal diese fünf Diafilme testen, die ich letztens in Siegburg auf dem Flohmarkt für'n Euro mitgenommen habe. Kann eigentlich auch nicht schlimmer sein. Nur habe ich mich noch nicht mit mir selber darüber verständigt, ob ich die dann selber in C41 cross-develop-e oder ob ich sie in den Fotoladen bringe.

Fazit: Ja, nee, der Film war gekocht! Wortwörtlich! Eigentlich eine Verschwendung von Zeit und Entwickler! ;-)

Ein bisschen Hennef

25.9.: Warum waren wir in der Stadt? Ich habs vergessen. Irgendwas Unwichtiges. Irgendwas mussten wir abholen. Ist aber auch egal. Da das nur ein sehr kurzer Ausflug nach Hennef war, ist auch dieser Eintrag sehr kurz und nur mit den üblichen Motiven bebildert.


Wie man sieht, es hingen noch die Wahlplakate rum. Die kommunale Stichwahl stand uns in diesem Moment ja noch bevor. Ich hoffe aber inständig, dass die schnell wieder aus dem Stadtbild verschwinden. Mir geht das ja immer unheimlich auf den Zeiger. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, weshalb ich die immer im Bild festhalten muss, damit ich den Rest der Zeit weiß, wie gut wr es haben, wenn nicht die ganze Innenstadt zugekleistert ist. Dieses spezielle Plakat habe ich mal mit genommen, weil es sich tatsächlich auf ein konkretes kommunales Thema bezieht, was ja eher eine Seltenheit ist. Wobei ich ja grundsätzlich auf der anderen Seite des politischen Spektrums zu suchen wäre. Trotzdem, man muss auch mal den politischen Gegner loben, dass er sich an Themen versucht, die tatsächlich relevant für diese Wahl waren. Auch wenn ich den Ton nicht unbedingt produktiv finde. Aber das muss ja jeder selber wissen, wie viel Polemik er/sie/es aufs Plakat druckt. ;-)


Wie gesagt, es war ansonsten ein kurzer Ausflug. Einmal durch die Unterführung rein ins Dorf, einmal durch die Unterführung raus aus dem Dorf. Unterwegs drei Bilder gemacht. Das wars. Wenn ich mich jetzt noch erinnern könnte, was wir hier gewollte haben, hätte ich glatt noch was zu schreiben. Ich glaube, wir waren nur im Euroladen auf der Suche nach Bilderrahmen. Nachdem wir den alten Schrank entsorgt haben, ist die Wand so kahl und J wollte mal ein paar ihrer besten Stücke aufhängen. Alles, was was mit Tomb Raider und Star Trek zu tun hat. ;-)


Und obwohl uns auf dem Rückweg der Dönermann schon persönlich gegrüßt hat - ich glaube, wir haben in letzter Zeit zu viele Döner gegessen -, sind wir standhaft geblieben und haben besagte orientalische Spezialität erst am nächsten Tag mit genommen, als wir vom Flohmarkt so erschöpft waren. Oder hatten wir da doch den Salat mit den Nudeln gemacht? Ich glaube, ich muss mal früher was zu den Bildern schreiben, meine Erinnerung ist gerade bei den trivialen Dingen nicht mehr ganz so zuverlässig. :-D

Bunt, in Farbe und analog, Teil 12a: Getoasteter Agfa Color in einer Flohmarkt 7000i - Trekdinner

Agfa Color 200 #1, Ablaufdatum unbekannt, August 2025
  • Minolta 7000i, Minolta AF 50mm 1:1.7 (u.A.)
  • Entwicklung: Axel Color Newbie C41 Kit
Der zweite Film, den ich letztens in dem Newbie C41 entwickelt hatte, war ein Agfa Color, den ich in der Minolta 7000i gefunden habe, die ich ja nur mit genommen hatte, weil ich auf das 50/1.7 scharf war, das da vorne drauf war. AF-Minoltas habe ich ansonsten ja mittlerweile wie Sand am Meer! Die werden einem ja förmlich nach geworfen! ;-) Nicht, dass das irgendwie schlechte Kameras wären, aber es gibt sie halt zu Hauf, keiner will sie haben. Was ein bisschen unfair ist. Die 7000i zB ist ein hervorragende Kamera, die trotz der Misshandlungen, die sie in ihrem Leben wohl schon mit gemacht hat, noch immer funktioniert. ...bis aufs Rückspulen! Ich nehme an, da ist ein Zahnrad kaputt. Der Filmtransport vorwärts funktioniert ja schließlich. Aber was erwarte ich, die hat sicher einen heftigen Sturz hinter sich, den Griff musste ich ja auch erst mal flicken.

Langer Rede kurzer Sinn: Einige der Kratzer auf den Negativen stammen daher, dass ich den Film aus der Kamera ziehen musste. Sie hat ihn ja nicht freiwillig wieder her gegeben! Und die hält den wirklich richtig fest! Aber macht nichts, denn die Bildqualität ist, nun sagen wir mal: eigenwillig! Der Film ist offenbar schon länger in der Sonne gewesen. Die Kamera lag wohl schon länger und auf mehreren Flohmärkten in der Auslage. Und ich habe das deutliche Gefühl, dass jemand die Rückwand auf gemacht hat, denn der Anfang vom Film sieht entsprechend aus. Da sind noch drei Bilder, auf denen ansatzweise Leute an einem Tisch sitzen. Sieht nach frühe 1990er aus. Oma und Enkel an einem gedeckten Festtagstisch. Frische rote Rosen in einer Sechseckigen Vase. Ein Mann mit schrecklichem Schnauzbart.


Meine Bilder am Ende des Filmes sind da von mundäneren Motiven geprägt: Ich hatte die Kamera mit zum August-Trekdinner und habe rund um Miss Pepper ein paar Bilder vom Industriegebiet gemacht. So Motive, wie ich sie ständig vor die Linse nehme: Verkehrsschilder, am Straßenrand geparkte Fahrzeuge, solche Dinge. Und wenn ihr gedacht habt, der Farb-Shift bei dem letzten Film war schlimm, dann macht euch auf was gefasst: Der Film ist praktisch komplett im Hintergrundnebel abgesoffen. Die Negative sind so dicht verwolkt, dass ich kaum die Stege zwischen den Bildern erkennen konnte, um den einigermaßen auf Streifen zu schneiden, damit ich ihn in den Scanner einlegen konnte.

Mit ganz viel digitaler Nachbearbeitung konnte ich dann dann allerdings doch noch ein bisschen Farbe aus ihnen heraus holen. Trotzdem haben sie so einen leichten 1950er-Technikolor-Vibe. Das Weiß in den Wolken wäre wirklich perfekt gewesen, um die Farben abzugleichen, aber das Problem war: Die schwanken selbst innerhalb eines Bildes so stark, dass ich unweigerlich zu den Rändern hin entweder ins Grüngelbe oder ins Lilablaue abgedriftet bin, je nachdem, welchen Regler ich wie weit gedreht habe. Das Histogramm bestand eigentlich nur noch aus schmalen Bändern, die zerhäckselt über den ganzen Bereich verteilt waren. Blau ist dominant, der Film selber hat eine sehr orange Grundtönung angenommen, die beim Invertieren alles andere überstrahlt. Grün ist praktisch vollständig verloren, weshalb das hier in den Büschen und Bäumen eher herbstlich als nach Hochsommer aussieht. Das Knallrot der Verkehrsschilder konnte ich einigermaßen rekonstruieren. Aber das Grün des Schaltkastens und das gelbe Hochspannungsschild darauf: Keine Chance! Zugleich wellige Überbelichtungen über den ganzen Film verteilt, als wäre da irgendwo auch ein Lichtleck. Da ist aber keins, soweit ich das sehen kann, da hat die Sonne wohl durch Filmdosenschlitz geschienen. Zudem biegt der Film sich durch die lange Lagerung an den Schneidekanten unheimlich nach oben und macht die Fabkorrektur nicht einfacher.


Je länger ich durch das Industriegebiet geschlichen bin, desto mehr verdunkelte sich ja auch der Himmel und desto blauer wurde das Licht, was in dem blauen Hintergrundschleier völlig aufgefressen wird. Der Regenschauer, der dann folgte, hat mich ins Möbelhaus flüchten lassen, wo ich mich von D und C habe abholen lassen, die kamen ja gerade auf ihrem Weg zum Trekdinner hier vorbei. Danach habe ich dann noch zwei Bilder im Miss Pepper drinnen gemacht. Hat erstaunlich gut funktioniert. Die Bilder indoors sehen fast besser aus als die draußen. Wahrscheinlich weil drinnen das Licht von sich aus roter war.


Und dann ganz zum Schluss, als wir uns verabschiedet haben, noch die Freiheitsstatue von hinten mit genommen. Das Bild ist fast schon schwarz-weiß, außer dass es statt weiß mehr blau ist. Erstaunlich aber, dass die Wolken so prominent raus gekommen sind. Die Belichtungszeit war hier schon sehr lang, so sehr, dass ich das gerade noch mit meinem Gewissen vereinbaren konnte, dieses Bild zu "verschwenden". Aber gut, dass ich das gemacht habe. Dieser Colour Shift hat in diesem Fall nämlich tatsächlich was für sich!

Fazit: Von der Belichtungssteuerung und -messung her funktioniert die Kamera hervorragend, trotz des zerdepperten Griffs. Muss ich echt mal sehen, ob ich die auf kriege und raus bekomme, warum sie nicht zurück spult. Ansonsten: 20 Jahre alte Filme, die wer weiß wie oft und wie lange in der Sonne auf irgendwelchen Flohmärkten rum gelegen haben, sind kein vertrauenswürdiges Medium! ;-) Die Ergebnisse sehen aus, als hätte ich den Film durch ein Aqarium hindurch fotografiert. Ganz schlimm! Aber auch witzig, irgendwie! ;-)