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Schwarz-weiß und analog, Teil 319: Akarette-Testbilder in Hennef und am Allner See

Foma 200 #14, Mai 2025
  • Aka Akarette II, Schneider-Kreuznach Radionar 1:3,5/50 2220994
  • Entwicklung: Amaloco AM74 1+7 5:30 19,5°C, Adofix 1+5 #13 (?) 20°C 6:00, Adoflo 1x
Mit der Akarette war ich wirklich viel unterwegs, wenn ich das so sehe. Zum Beispiel war ich auch noch in Hennef die Gegend unsicher machen. Die Kamera ist wirklich praktisch und klein, für ein Teil aus den 1950ern. Eine echte Kompaktkamera mit Technik, die begeistert. Also, damals. Heutzutage... ich mein, ich habe ja bereits in den vorangegangenen Artikeln geschrieben, wo die großen Mankos dieser Kamera liegen: Schwierig bis unmöglich zu fokussieren, Vergütung der Linsen praktisch nicht vorhanden, Abschattungen in den Ecken, das ganze Programm...

Ein guter Test für die Verzerrungsfestigkeit eines Objektivs sind ja immer viele gerade Linien wie zB die Backsteinmauern mit Fenstern beim alten Chronos-Werk, wo jetzt Wohnungen sind. (1/100s, f/8, ~10m.) Nicht nur das, man bekommt auch zugleich ein Selbstportrait ganz umsonst dazu, wenn man sich genau richtig zum Eingang der Tiefgarage positioniert. (Ich frage mich übrigens, wo die Einfahrt zur Tiefgarage ist. Wahrscheinlich kennen die nur die Anwohner, denn mir ist die noch nirgends ins Auge gefallen. Die muss ja irgendwo von der Frankfurter Straße abgehen...) Jedenfalls, so erstaunlich das auch erscheinen mag, das ist eines der schärfsten Fotos, die ich auf diesen Film bekommen habe. Und es zeigt, dass dieses kleine Radionar mit all seinen Problemen in genau dieser Beziehung eigentlich keine Wünsche offen lässt: Alles Linien sind gerade. Auch halten sich die Abschattungen in den Ecken dezent zurück, was aber vielleicht auch daran liegt, dass ich das Bild leicht beschnitten habe, weil ich die gerade Linien erst mal tatsächlich gerade rücken musste: Ich hab die Kamera wieder so schief gehalten, dass mir bei genauerer Betrachtung ganz schwummerig wurde. (Aber an den Winkeln im Bild habe ich nichts manipuliert, das ist alles so, wie es aus der Kamera kam.)

Überhaupt scheine ich hier in Hennef mal ein bisschen besser fokussiert zu haben, siehe Siegpromendadenstraßenschild. (1/100s, f/8, ~4m.) Ich glaube, weil es so richtig hell war, konnte ich besser mit dem Rangefinder arbeiten und musste mich nicht auf die Aufsteck-Mattscheibe verlassen. Ja, der Brennpunkt liegt noch immer ein bisschen hinter dem eigentlichen Motiv, aber das fällt bei der allgemeinen Unschärfe gar nicht so auf.


Und wenn man die Blende so richtig weit schließt, fällt es praktisch gar nicht mehr auf, wie hier bei der Laternenpfahlreihe auf der Horstmannstegbrücke. (1/300s, f/11, ~5m.) Ja, war wirklich hell an jenem Frühlingstag im Mai, das sieht man auch an den wenigen Wolken. Meine Theorie, dass die Abschattungen in den Ecken bei höheren Blendenzahlen schlimmer werden, ist damit auch hinfällig. Hätte mich ehrlich gesagt auch gewundert. Normalerweise wird das ja besser, je kleiner das Loch vorne wird. Vielleicht hatte sich in der Wärme nur mal endlich die verharzte Ölung im Verschluss gelöst und jetzt ging das alles etwas flüssiger von der Hand. Ich habe nämlich auch den Eindruck, dass bei den späteren Fotos die Belichtungszeiten mehr und mehr in Richtung "korrekt" gehen. Wer weiß, wie lang diese Kamera nicht benutzt worden ist, bevor ich sie aus dem Ruhestand geholt habe.

Das Landschaftsschutzgebiet im Schatten ist wieder etwas unschärfer; es ist aber auch echt schwierig, das Sucherloch ist wirklich extrem klein. (1/50s, f/3,5, ~2,50m.) Und dass es im Schatten etwas dunkler war und ich die Blende tatsächlich ganz öffnen musste, hat der Schärfe echt nicht geholfen. Davon abgesehen, dass ich bei solchen Problem ja meist dem Fotografen als erstes die Schuld gebe, weil, meistens ist es ja einfach ein Anwenderfehler, da bin ich ganz unvoreingenommen, würde diesem Teil trotzdem eine Justage nicht schaden. Ich habe nur keine Ahnung, ob sowas noch jemand kann. Ich glaube, die letzten Menschen, die für das Einstellen eines Entfernungsmessers ausgebildet wurden, sind längst im wohl verdienten Ruhestand.

Wenn man am Landschaftsschutzgebiet dem kleinen Pfad runter zum Allner See folgt, kommt man an einen kleinen Strand, auf dem ich mich aber nur gerade so lange aufgehalten habe, um ein Foto von den Entenküken zu machen, bevor ich mich ganz langsam und vorsichtig wieder zurück gezogen habe. (1/300s, f/8, ~15m.) Man will die armen Tiere ja nicht mehr stressen, als man es aus Versehen eh schon gemacht hat. Aber niedlich! Wenn auch sehr klein auf diesem Normalbrennweitenbild und auch mal wieder unscharf. Dieses Mal aber mehr so aufgrund der allgemein Unschärfe dieses Objektivs.


Und dann war da noch die Sonnenbrille am Weidezaun. (1/300s, f/8, ~1m.) Jupp, das war kein Meter. Aber kleinere Entfernungen kann man eben nicht einstellen. Schade eigentlich, denn ansonsten ist das Bild ganz witzig. Und selbst bei f/8 ist die Hintergrundunschärfe erstaunlich konsistent. Das kleine Radionar kann auch Dinge richtig machen. ;-)

Auf der anderen Seite des Sees angekommen, habe ich dann noch schnell zwei Bilder vom Schwan gemacht, der der in der Sonne saß und sich putze, mit den Füßen im Wasser. (1/300s, f/8, ~5m und 1/300s, f/11, ~3m.) Beide Bilder sind einigermaßen scharf geworden. Beide zeigen den Schwan in all seiner Schönheit, einmal mit und einmal gegen das Licht. Beide Bilder haben was. Aber man sieht auch hier wieder deutlich die Schwächen einer solch alten Kamera: Kontrastschwäche und allgemeine Unschärfe auch bei großen Blendenzahlen. Trotzdem: Damals, in den 1950ern, da war das sicher eine interessante Kamera, vor allem mit der Möglichkeit des Objektivwechsels. (Ich hab ja leider nur das 50er. Die anderen Objektive, die es für die Akarettes gabe, sind entweder unobtainium oder so teuer, dass ich dafür lieber was Modernes kaufe. ;-))


So, und das war der dritte Streich. Einen hab ich noch, denn ich habe die Kamera auch mit nach Bonn genommen. Mal schauen, ob da die Bilder etwas schärfer geworden sind! (Spoiler: Nein. ;-))

Weihnachtsdeko im HUMA

27.11.: Da waren noch Bilder auf der Kamera, vom HUMA, als wir vorher in Siegburg waren. Es gab mal wieder was beim Buchladen mit T abzuholen, wieder war es kein Buch. (J hatte sich "Ein Fest für Odin" bestellt, was ja auch nur wieder so ein Vier-Stunden-Klassiker ist! :-D Egal, mit gefangen, mit gehangen!)


Da es nur die gleiche Weihnachtsdeko wie jedes Jahr gibt, kann ich mich ja eigentlich kurz fassen. Wäre auch mal was anderes, sonst laber ich ja immer blödsinniges Zeug vor mich in und keiner hört mir zu. Die Geschichte meine Lebens! ;-) Dann doch lieber den Eisbären beim Schlittenfahren zuschauen. Wussten Sie eigentlich, dass es in der kanadischen Kleinstadt Churchill eine Auffangstation für Eisbären gibt, die sich auf der Suche nach Futter in die Stadt verirrt haben. Die werden dann irgendwann in die Wildnis ausgeflogen, scheinbar wenn es sich lohnt, sie also genug zusammen haben. Die armen Tiere kriegen da nix zu fressen, solange sie im Knast sitzen! Sowas! Die könnten ja doch hin und wieder mal ein Karibu da durch jagen! :-D


Jedenfalls, das war das. Und das soll es dann auch für heute gewesen sein. Manchmal muss es auch schnell gehen. Außerdem wird es mal langsam Zeit für ein Frühstück. ;-)

Feuersäule über Lanzenbach

Da hatten wir uns gerade hin gesetzt, um noch schnell eine kurze Partie mit den Starship Captains zu spielen, da geht so kurz vor 22 Uhr draußen die Sirene los, erst hier um die Ecke, dann aber auch unten in der Stadt und schließlich auch oben auf dem Berg in Söven. Kann man ja recht gut hören, wo der Alarm her kommt, das schallt hier ja je nachdem entsprechend das Tal entlang. Draußen laute Stimmen, Rufe, Hundegebell. Sirenen, Blaulicht folgen. Wir gucken zum Fenster raus und hinter Nachbars Hecke ist der Himmel hell erleuchtet, feuerrot, orange, blau, lila! Ich denke: "Mist, die Nachbarn haben ihre Feuerschale nicht unter Kontrolle!" Renn raus und stell das Auto von der Straße weg, vielleicht muss ja die Feuerwehr durch! Kommt J von oben zurück und meint: "Nein, das ist unten im Dorf!" (So kann man sich in der Nacht mit Entfernungen täuschen.) Zu dem Zeitpunkt fängt es dann auch langsam an, nach verbranntem Dachstuhl zu riechen. Nachalarmierung, irgendwo, noch ein oder zwei Dörfer weiter, geht die Sirene auch noch los! Derweil der Blick von der Veranda ungefähr so:


Heilige Feuersbrunst, Batman! Das Dorf steht in Flammen! Mit dem Tele sieht man die Flammen langsam die Hauswand hoch klettern und das Dach in Flammen setzen! Feuerwehr gefühlt aus allen Richtungen, Krankenwagen! Weiter laute Stimmen, jetzt über Funk und Megaphon! Wenn man das so sieht, weiß ich auch, weshalb früher Feuer die größte Angst der Leute war, als es noch keine organisierte Feuerwehr gab und Häuser zum größten Teil aus Holz waren, noch vor Pest und Cholera: Da brennt in einer Nacht durchaus mal eine mittelgroße Siedlung nieder!

Und mit dabei die Urangst vor dem Feuer, der Instinkt zur Flucht, der Respekt vor der Naturgewalt steigt in mir auf, als ich da den Feuerschein im Tal sehe, die Rauchsäule, hell erleuchtet von Blaulicht und Feuergewalt, hoch, hoch, höher als die umliegenden Berge, stiebende Funken, verwirbelt im Luftsog, getragen von der Hitze in der feuchtkalten Nacht. Erschreckend! Furchteinflößend in seiner Ästhetik! Hephaistos am Amboss! Logi und Glöd tanzen in die ansonsten finstere Nacht hinein! Und die Gedanken bei den Leuten, die da wohnen: Sind sie alle raus gekommen? Hoffentlich sind sie alle raus gekommen!... (Ja, scheinbar sind alle raus gekommen, berichten heute verschiedene Zeitungen.) Schlimm! Ganz schlimm!

(Fast) Voller Mond

Mal eben so nebenbei, weil er gerade am Fenster vorbei gesegelt kam und ich die Kamera gerade griffbereit neben mir liegen hatte: Fast voller Mond, aufgenommen mit dem AT-X 80-400mm.


Geht. Kann man mit arbeiten. Jetzt noch 'n guten 2x Konverter für Minolta! ;-)

Testbilder mit dem AT-X in Seelscheid (noch immer schlechtes Fotowetter)

Wenn ich ein neues Spielzeug habe, möchte ich es natürlich auch möglichst schnell ausprobieren - egal, wie beschissen das Wetter draußen ist und ob das überhaupt Sinn macht! ;-) Deswegen habe ich das 80-400 AT-X mal einfach mit nach Seelscheid zum Einkauf genommen, als ich da am Donnerstag hin bin. Ich wusste ja, dass ich für all die vielen kleinen Besorgungen immer wieder hin und her rund kreuz und quer durchs Dorf werde laufen müssen. Also einfach das Objektiv drauf geschraubt und Fotos gemacht und währenddessen das Micro AF Adjustment immer weiter erhöht. Am Ende des Tages bin ich dann auch da bei +15 raus gekommen - der Wert, auf den ich jetzt für jedes Objektiv eingestellt habe und was die Dicke der Klebepads ist, die ich unter den Adapter gepappt habe, damit der nicht auf dem Mount hin und her wackelt. Daher sind die ersten Bilder etwas unschärfer als die gegen Ende des Eintrags.


Praktisch ist bei diesem Wetter auch, dass man modernen Kameras auf "Auto ISO" einstellen kann, sodass die Wahrscheinlichkeit zu verwackeln relativ gering ist, weil die Kamera im A-Modus ja dann nur den ISO-Wert entsprechend der Brennweite anpasst. Dementsprechend sind auch hier die Bilder mit langen Brennweiten doppelt im Nachteil: Nicht nur, dass die die gesamte Fehlertoleranz des Objektivs ausnutzen, sie leiden auch nur unter grisseligem Sensorrauschen und der daraus resultierenden Unschärfe, wenn die eingebauten Algorithmen versuchen, das ein wenig runter zu glätten.

Trotzdem, die Bilder sind allesamt interessant geworden. Zuerst einmal lässt sich nämlich gut erkennen, dass wir bei praktisch allen Brennweiten Abschattungen in den Ecken habe. Das ist bei solch einem kompakten Objektiv (für den Brennweitenumfang) ja durchaus zu erwarten. Außerdem verstärkt wird dieser Eindruck zudem von der Tatsache, dass ich den meisten Bildern noch einen zusätzlichen Kontrast-Boost im GIMP verpasst habe - das Wetter ist halt doch recht trüb-herbstlich bis regnerisch-winterlich gewesen, sodass ich da teilweise etwas nachhelfen musste. Tele-Aufnahmen leiden ja meist eh ein bisschen an Kontrastarmut, das stelle ich ja nicht zum ersten Mal fest.


Andererseits kommen die Farben doch recht natürlich rüber, das Wetter war wirklich so schlecht, wie es in den Fotos aussieht. Die beiden Regenbogen-Fahnen vor dem Unverpackt-Laden sind tatsächlich das bunteste, was ich an diesem Tag finden konnte, und sie kommen doch ganz gut rüber.

Den anderen Teil des Dorfes sehen wir im "erweiterten Eintrag". Ich habe nämlich mal wieder viel mehr Fotos gemacht, als für das Thema angemessen gewesen wäre! ;-) Wer sich die trotzdem noch anschauen möchte, der möge klicken! Alle anderen warten zusammen mit mir mal auf besseres Wetter, wenn ich das Fokus-Adjustment mal richtig überprüfen kann und dann auch noch mit grundsätzlich höherem Kontrast Fotografieren kann. "Testbilder mit dem AT-X in Seelscheid (noch immer schlechtes Fotowetter)" vollständig lesen