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Flughafen Kassel-Calden

Viele Menschen sind mit der Politik unzufrieden; manche werfen ihr Geldverschwendung oder Vetternwirtschaft vor; manche sagen, die Politik würde zu wenig auf Expertenrat hören und zu viel auf Lobbyisten hören; und wieder andere sind der Meinung, Politiker würde untereinander solange klüngeln, statt sich um die tatsächlich dringendsten Belange der Bürger zu kümmern. All dies fasst man im allgemeinen unter dem Schlagwort "Politikverdrossenheit" zusammen.

Dann aber, alle paar Jahre, kommt so ein richtiger Klops daher, über den die gesamte Republik lacht[1]: "Diese Kasseler!" Dabei muss man ihnen zugute halten, dass - im Gegensatz zum Berliner Hauptstadtflughafen -, diese beton-gewordene Monstrosität tatsächlich betriebsbereit, eröffnet und mit funktionierendem Brandschutz ausgestattet ist. Es fliegt halt einfach nur einmal am Tag einer her und wieder weg. Also, an manchen Tagen. Weil, wer will schon nach Kassel? Ich mein, ja, ich könnte verstehen, wenn das Wetter so wie heute ist, wer würde nicht gerne nach Teneriffa oder Hurgada fliegen? Nur, ach, so viele Leute können sich das dann auch wieder nicht leisten...

Und so schmunzelt man als Tourist ob eines Flughafens, der dort in der Kasseler Einöde steht und praktisch nur eröffnet ist, damit die beiden Damen im Reisebüro nicht im Kalten stehen müssen, sich die Platzwarte, die Security- und Maintanence-Angestellten zum Mittag im "Up & Away" auch mal hin setzen, die Wildpinkler nicht wildpinkeln, sondern eine gut ausgestattete Toilette benutzen können. Ach ja, und damit der Fieseler Storch untergestellt werden kann, der jetzt endlich eine eigene Halle hat.


Was ist ein Fieseler Storch? Ein Flugzeug aus den 1930ern. Sieht nicht wirklich spektakulär aus, aber es gibt nicht mehr viele davon, und es spielt vor allem eine ganz wichtige Rolle in einem Custom Level von Ute, weshalb wir das gute Stück natürlich sehen wollten!

Weiter geht es im "Erweiterten Eintrag"! So viel Text und Fotos, das ist nichts für einen Kurzartikel! ;-) "Flughafen Kassel-Calden" vollständig lesen

Chinesisch essen in Kassel

Heute Abend waren wir dann beim Chinesen. Klingt jetzt erst mal nicht so spannend, aber der hier war schon was besonderes. Wo sonst muss man an einem Montag Abend reservieren? Weil man sonst wirklich keinen Platz bekommt?


Das Essen war durch die Bank extrem lecker! Selten so gut chinesisch gegessen. Nicht der übliche Einheitspamps, den man heutzutage so angeboten bekommt. Hier eine kleine Auswahl:


Ich hatte die scharfen Garnelen Kung Pao, die waren schon sehr gut, aber der Tintenfisch hätte mir vielleicht sogar noch besser geschmeckt. Und auch die vegetarischen Gerichte waren superb: Die Aubergine war wirklich klasse. Das Buddhistische Fastenmal konnte ich leider nicht auch noch probieren, weil ich sonst geplatzt wäre.

Kann ich nur empfehlen, den Laden. Wenn ich mich jetzt nur noch an den Namen erinnern könnte! Ich und mein Problem mit Namen...

Karneval in Kassel

...ist praktisch nicht-existent! Keine besoffenen Clowns, die einem vor's Auto wanken, keine Jack Sparrows, die sich fragen, wo der Rum eigentlich hin ist, keine Cowboys, Indianer, Pokemons, Harry Potters... Was für ein Segen. Einer der Gründe, weshalb ich so bereitwillig ja gesagt habe, als es um den Termin ging: Hauptsache nicht im Rheinland sein, wenn die Fröhlichkeit plötzliche wieder überhand nimmt und es gesellschaftlich akzeptabel ist, Herpesviren weiter zu bützen und sich sinnlos zu besaufen.

Wir waren heute in der Innenstadt und mussten feststellen, eine Gemeinsamkeit haben Kassel und Köln: Praktisch kein historisches Gebäude hat den Zweiten Weltkrieg überstanden. Alles, was nicht aus den dicksten Steinen gebaut war, ist in Flammen aufgegangen. Die Innenstadt sieht aus wie jede andere: Austauschbar, architektonische Sünden reihen sich aneinander. Das interessanteste sind da noch die tiefblauen Straßenbahnen, die dem Stadtbild eine ziemliche Unverwechselbarkeit verleihen, und die lange, gerade Hauptstraße, die sich praktisch quer durch die ganze Innenstadt zieht.

Auf dem Weg dorthin habe ich erstmal von alledem nichts geahnt, denn ich habe mich mehr mit Apfelbäumen und Nussdieben beschäftigt und nebenbei die interessantere Architektur am Horizont abgelichtet:



All die Zerstörung in der Mitte des letzten Jahrhunderts heißt aber nicht, dass es nicht doch das ein oder andere Schmuckstück gibt: Goldene Löwen, Statuen, Türme... Und auch offensichtliche Reparaturen können interessante Effekte haben.


Auf dem Museumsvorplatz trifft man zum Beispiel einen großen Friedrich und auf den Dächern stehen auch seltsame Figuren. Interessant, dass die Person mit dem Migrationshintergrund nach hinten versetzt in der zweiten Reihe stehen muss. Ob da der Künstler eine versteckte Gesellschaftskritik unterbringen wollte? Ich weiß es nicht und habe auch keine Ahnung von Kunst, also sag ich jetzt einfach mal "ja", denn ein bestimmtes Auftreten, so habe ich feststellen dürfen, ist meist schon die halbe Miete! ;-)


Auf dem Rückweg sind wir dann noch an einer anderen Kirche vorbei gekommen, haben die Grimms getroffen, denen auf den Dätz gekackt worden ist, und schließlich waren wir wieder zu Hause.


Ach ja, und unterwegs sind wir noch bei Sven in seinem Krimskramsladen in der Wolfsschlucht vorbei gegangenen, der mit dem Waschbär im Logo, also der Shop, nicht der Sven. (Das sollte als Werbung jetzt mal ausreichen! ;-)) Der hat jedenfalls sehr nette Dinge und wir haben einen Untersetzer aus Schiefer mit Waschbär für uns mitgebracht und Karten für die Daheimgebliebenen.

(PS: Nein, Sven hat mir nichts dafür bezahlt, dass ich seinen Laden hier verlinke. Ich fand den Laden nur einfach gut. UNd Sven auch. ;-))

Herkulesaufgabe in Kassel

Nein, aufgegeben haben wir nicht. Aber ist schon ganz schön steil hier. Trotz der Treppen (oder gerade wegen?) ganz schön ins Schwitzen gekommen.


Heute waren wir also am Herkules. Der überblickt Kassel schon seit 300 Jahren, man glaubt es kaum, und hat alle Wirren der Zeit scheinbar mehr oder weniger gut überstanden. Zur Zeit ist sein Sockel jedenfalls eingerüstet und besteigen kann man ihn auch nicht. Also, den Sockel, den Herkules besteigen, da weiß ich nicht, ob der nicht was dagegen hat! ;-)


Das Wetter war sehr passend, tiefstehende Sonne und blauer Himmel mit leichter Bewölkung und im Tal unten wallende Nebelschwaden. Das hat den ansonsten grandiosen Ausblick zwar etwas geschmälert, dafür aber auch ein wenig die Herbsstimmung unterstrichen. Und man sieht mal, was so eine Stadt an Smog produziert, selbst wenn die Wetterlage gar nicht so sehr in die Richtung geht.

Da das jetzt sehr viele Bilder werden, gibt es alles Weitere im "Erweiterten Artikel". Zum Beispiel Fische, Raben, Cosplayer auf Brücken und vieles mehr... ;-) "Herkulesaufgabe in Kassel" vollständig lesen

Hallo, Kassel!

Es begann alles damit, dass wir uns in der WhatTheF***-Gruppe über Katzen unterhalten haben und dass wir die meisten dieser vierbeinigen Freunde (oder Feinde) noch nie persönlich zu Gesicht bekommen haben. Und jetzt sind wir in Kassel, man glaubt es kaum. Also, ich zumindest glaube es kaum, weil, wie uns schon das Graffiti am Ortseingang mitteilte: "Berlin kann jeder, Kassel muss man wollen!" ;-)

Aber so schlimm ist das hier gar nicht. Gut, die Innenstadt ist eine unsortierte Ansammlung undefinierter prä- und postmoderner Gebäude, aber das findet man ja in jeder größeren deutschen Metropole. (Ist Kassel eine Metropole? Sieht mir eher so nach der Größe von Bonn aus...) Aber es gibt hier Sehenswürdigkeiten und eine davon kann man direkt von Utes Straße aus sehen, wenn man nur ein paar Schritte den Berg runter macht: Den Herkules auf seinem Sockel, wie er über dem Kasseler Talkessel thront.


Dreht man sich um, sieht man den (fast) Vollmond. OK, das ist jetzt nur an bestimmten Tagen des Jahres so, und die Wolkendecke macht bei der langen Belichtungszeit auch interessante Dinge, aber hat ja auch irgendwie was, finde ich.

Abends haben wir uns jedenfalls noch an die frische Luft begeben, so man diese denn in Stadtlagen wie dieser finden kann, in der alle Abgase vom Wind immer nur schön durchgerührt, statt mal aus dem Tal heraus geblasen zu werden. Auf dem Weg ein ebenfalls historisch wertvolles Stück gesehen. Und natürlich wieder den Mond:


Die eigentliche Attraktion Kassels ist aber die hohe Waschbären-Dichte, die der Stadt auch den Beinamen "Racoon City" gegeben hat. Dieses Exemplar trottete uns entgegen, war kurzzeitig vom Schein unserer Taschenlampen irritiert, stolzierte dann aber völlig unbeeindruckt nur etwa 20 cm an mir vorbei. Wollte halt auf die andere Seite des Wassers, und was so ein echter Waschbär ist, teilt man sich das Wasser nicht mit den ordinären Drecksenten, sondern nimmt lieber die Brücke, auch wenn da gerade die verdammten Touristen rum lungern! ;-)

Auf der anderen Seite angelangt, wurde es ihm dann aber doch scheinbar unheimlich und er hat sich auf den nächstgelegenen Baum verzogen, um von oben auf uns herab zu blicken. Alles in Allem erinnert mich die Verhaltensweise dieses Tieres also sehr an die Katzen, derentwegen wir eigentlich nach Kassel gekommen waren. Viecher, weißte?!


Das Ganze spielte sich in der Nähe der Orangerie ab, also im Park mit seiner Beleuchtungsinstallation, die von irgendeiner Documenta übrig geblieben ist. Ob das jetzt wirklich Laser sind, lasse ich mal dahin gestellt... (Ein Nachlesen in der Wikipedia später...) Ach, erneuert irgendwann nach 2007. Hatte mich schon gewundert; dass die Laser seit 1977 in Dauerbetrieb laufen sollen, konnte ich irgendwie nicht glauben. Aber das erklärt dann das. ;-)

Sieht im Dunkeln jedenfalls sehr interessant aus. Vor allem, wenn der Laser auf der Wasseroberfläche gespiegelt wird und so wie heute die Nebelschwanden langsam aufsteigen, gibt das erstaunliche Effekte.


Da ich mit der Kamera und den vielen Fotos und dem einhergehenden ständigen Objektivwechsel in der Dunkelheit ja total überfordert war, hatte ich im Nebel bald auch meine Begleitung verloren, und da hat die Beleuchtung auch sehr geholfen, mich zu orientieren. Vor der Orangerie habe ich sie dann wieder gefunden, wo sie eine hübsche Silhouette gegen den Nebel abgaben.


Und dann war es plötzlich spät und wir sind wieder heim. Besser ist das. Morgen geht's zum Herkules,