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Schwarz-weiß und analog, Teil 26: Eindrücke vom Dorf

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Nachdem ich die letzten Tage ständig unterwegs war und davon zum Großteil nicht für mich, nehme ich den heutigen langsamen Dienstag mit seinem schlechten Wetter mal wieder zum Anlass, mich ein wenig faul in die Ecke zu setzten und nichts zu tun. Daraus resultieren dann meistens solche Artikel wie heute, die ich ja eh noch in der Pipeline habe. ;-)

Nachdem ich im letzten Eintrag dieser Serie lauter Pferde vorgestellt habe, gibt es heute allerlei Gemüse zu bewundern. Pflanzen haben ja, wie ich schon mehrfach erwähnt habe, den großen Vorteil, dass sie seltener versuchen wegzulaufen, wenn man sie fotografiert! ;-) Außer im Wind bewegen die sich halt grundsätzlich weniger. Aus dem gleichen Grund gibt es auch noch mehr Fotos von Dingen, die sich nicht bewegen. Weil. ;-)

Am Anfang haben wir hier sowas lilienartiges, das bei den Nachbarn am Ende der Höhenstraße im Garten steht. Bei f/4 reicht die Tiefe der Schärfe nicht ganz aus, ich war hier definitiv schon im Macro-Bereich des Helios-Objektivs. Hätte wohl noch von den 1/500s was weg nehmen sollen und auf f/8 oder so abblenden sollen. Licht genug hätte ich ja gehabt und gegen den Himmel gibt es eh kein nennenswertes Bokeh. Aber ich bin ja jemand, der immer möglichst offen und schnell fotografiert, also eine Frage der Gewohnheit. Alles in Allem finde ich das Foto aber trotzdem ganz gut gelungen und ausreichend scharf.


Die Knospen am Wacholder hingegen sind genau getroffen: Knackig scharf trotz f/2 und kräftig im Kontrast, die Zweige im Hintergrung verschwinden in Unschärfe und Dunkelheit. Richtig gut geworden, das Bild, viel besser, als ich es mir vorgestellt hatte, als ich es gemacht habe. Also auf jeden Fall ein Highlight auf dieser Filmrolle! Da es sehr dunkel in der Ecke vorm Wald war, musste ich hier trotz Offenblende auf 1/125s runter gehen.

Da ich ja selten menschliche Subjekte zum fotografieren finde, nehme ich ja immer die ein oder andere Statue. Damals, so gegen Ende Juni, als diese Bilder entstanden sind, habe ich mich wohl mal wieder an einer Madonna vergriffen, die am Wegesrand stand. Sehr schön kann man hier bei f/2 mal wieder das swirlige Bokeh sehen, das das Helios-44 produziert. Und es war auch heller, also reichten die üblichen 1/500s aus, die ich eigentlich fast immer an dieser Kamera verwende. (Schnellere Belichtung fehlt der wirklich. Auch wenn der Film Überbelichtung um ein, zwei Blendenstufen ganz gut mit macht.) Krasses Bild, jedenfalls, die Struktur des Materials kommt richtig gut raus und das Bokeh im Hintergrund gefällt mir auch extrem.


Das Kinderfahrrad konnte übrigens auch nicht von alleine weg fahren, deshalb bot sich das auch als unbewegtes Motiv an! ;-) Dafür, dass das nur so ein Schnappschuss (1/500s, f/2,8) am Wegesrand war, ein ganz gutes Foto. Als wollte es mir eine Geschichte erzählen. "Mama, Mama, guck mal, ich hab mir beim Freihändig-Fahren die Schneidezähne ausgeschlagen!" Oder so ähnlich! Nee, watt bin isch alswidder nett! ;-) Ganz OK-es Foto, jedenfalls.

Beim Nächten habe tatsächlich ein bewegtes Objekt genommen. Und natürlich ist es gleich aus dem optimalen Schärfebereich heraus gewatschelt. Dumme Ente! Vor Schreck habe ich glatt zu früh ausgelöst, denn eigentlich sollte der Bildausschnitt etwas höher angelegt sein, also die Ente und der "Horizont" mehr so bei ⅔. Immerhin konnte sie bei 1/500s nicht verwackeln. ;-) Bei f/2 ist hier auch das sich drehende Bokeh zu erahnen.


Das letzte Bild von heute stammt auch aus dem Kurpark, wo sich zu Corona-Zeiten bei geschlossenen Amüsements offenbar die Dorfjugend zum Saufen trifft und ihr Leergut hinterlässt. Muss allerdings schon ziemlich ekeliges Zeug sein, bei der Menge, die da noch in den Flachen drin ist. Bei f/2 und 1/250s auch wieder viel sich drehende Bokeh-Bällchen, wobei es links im Wald leider etwas sehr dunkel war.

Und das war's dann auch für heute schon. Beim nächsten Mal ist das Thema "In der Nähe des Rheins", dann geht es nach Bonn und nach Lülsdorf.