Schwarz-weiß, analog und Mittelformat, Teil 4: Heisterbacher Chorruine durch zwei Augen
Film: Fomapan 120 100 #4, Kamera: Meopta Flexaret VI Automat, 2. Februar 2022
Für einen kleinen Augenblick muss ich noch mal zu Bildern zurück, die ich noch mit dem Scanner gescannt habe. Die liegen nämlich schon so lange hier rum, es wird langsam Zeit, die los zu werden, sonst kommt die Chronologie ganz durcheinander. Deswegen gibt es heute ein kleines Mittelformat-Intermezzo.
Die Fotos sind mit der Flexaret Automat gemacht, die ich als Beifang in einem meiner Konvolutä-Käufe dabei hatte, und die ich erst mal richtig sauber machen und ein wenig am Auslöser manipulieren musste, bis sie wieder einigermaßen lief. Das war im Februar! Man sieht: Ich bin mit der Veröffentlichung meiner Fotos ein ganzes Stück hinterher! Wann ist eigentlich September geworden?! Egal. Das Wetter an jenem Tag im Winter war sehr durchwachsen und daher sind die Belichtungen nicht alle so perfekt gelungen. Die Sonne verschwand immer wieder hinter den Wolken oder kam im unpassendsten Moment dahinter hervor. Außerdem sind ein paar Verwackler dabei, der ISO 100 Fomapan war in diesem Fall nicht der richtige Film; ein 400er wäre durchaus angesagt gewesen, aber ich habe bisher nur 120er in 100 gekauft!
So ist das Kreuz vor dem Haupteingang sowohl etwas wackelig als auch zu hell belichtet. (1/125s, f/4.) Man sieht, ich musste damals noch etwas mit der TLR üben (was ich zwischenzeitlich ja gemacht habe, auf dem Oldtimer-Treffen letztn Monat). Es handelt sich übrigens nicht um den ersten Schuss, den ich an diesem Tag getätigt habe, sondern um den zweiten. Was aus dem Bild geworden ist, weiß ich allerdings nicht: Es fehlt einfach auf dem Negativstreifen. Ob der Verschluss versagt hat, kann ich nicht sagen. Vielleicht hat das Labor auch einfach falsch geschnitten und das erste Bild verloren... Egal: Aus diesem Bild irgendwas über die Leistungsfähigkeit der Kamera heraus zu lesen, fällt einigermaßen schwer, daher gehen wir gleich lieber zum nächsten über.
Hier sehen wir die Chorruine im tiefstehenden Gegenlicht. (1/125s, f/4.) Außer, dass ich die Kamera mal wieder nicht gerade gehalten bekommen habe, was bei einer TLR auch etwas schwierig ist, habe ich festgestellt, fällt vor allem der Fleck in der oberen rechten Ecke auf. Fehler im Film? Labor hat Scheiße gemacht? Ich glaube, irgendwas stimmt mit diesem Film nicht so richtig. Die Belichtung stimmt ansonsten einigermaßen, auch wenn der Himmel stark überstrahlt wirkt. Die einzelnen Verästelungen der Baumkronen sind noch ganz gut zu erkenne. Wieder sieht das Bild aber ein bisschen verwackelt aus. Ich muss den Auslöser wohl sanfter betätigen.
Das erste richtig gute Bild ist das der Maria im ehemaligen Altarraum der Klosterruine. (1/30s, f/3,5.) Bei den verwendeten Werten ist das allerdings eher erstaunlich. Warum verwackle ich die 1/125s-Shots aber diesen bei viel zu langsamen 1/30s nicht?! Weil ich den Auslöser wohl bewusst ganz sanft durchgedrückt habe. Leider ist das Bild auch hier nicht ganz gerade. Die Schärfe ist OK, ich hatte von der Offenblende offen gesagt nichts schärferes erwartet. Der alte Scanner ist allerdings auch wirklich nicht besonders gut gewesen, selbst bei 4k-Scans eines Mittelformat-Negativs.
Das nächste Bild ist mal wieder eines meiner Favoriten, weil so viel Unschärfe im Hintergrund zu finden ist, wie mit dieser Kamera technisch überhaupt möglich sein sollte: Der steinerne Fisch vor dem winterlich-kahlen Wald im Hintergrund. (1/60s, f/3,5.) Bei den vorhandenen Lichtverhältnissen ist das glaube ich tatsächlich das Beste, was ich aus der Kamera herausholen konnte. Und das Bild gefällt mir insgesamt ganz gut, auch wenn es etwas kontrastarm ist.
In die andere Richtung gab es an diesem Vormittag mehr Licht, die das alte Klostergebäude angestrahlt hat. (1/250s, f/8.) Hier konnte ich mal richtig weit abblenden und trotzdem eine brauchbare Belichtungszeit herausholen. Das Ergebnis ist ein ziemlich scharfes Bild, bei dem sogar die rechts herein ragenden Äste noch scharf sind. Die Wolken hätten ein Gelbfilter vertragen können, aber auch so kommen sie noch gerade so aus dem überbelichteten Himmel heraus. Wie gesagt, das Licht an diesem Tag war wirklich nicht einfach und ich war zu ungeduldig, auf einen schöneren Tag zu warten - wenn ich gewusst hätte, wie viel Sonne wir diesen Sommer gehabt haben... Als Architekturfoto lasse ich es aber gerade noch mal durchgehen.
Die Klosterruine aus einem anderen Blickwinkel hat auch nicht viel gebracht. (1/125s, f/5,6.) Das Licht war einfach zu schlecht. Und ich habe das Gefühl, dass ich hier nicht ganz scharf gestellt habe, was aber sehr verwunderlich ist: Unendlich wäre hier richtig gewesen. War das der Schnellschuss, bei dem ich vergessen hatte, vorher am Knöpfchen zu drehen? Hm... Es hat einen gewissen Retro-Charme, aber es genügt insgesamt nicht meinen Ansprüchen. Außerdem scheint der Fleck am oberen Rand immer größer zu werden.
Ein Bild, das mit hingegen wieder extrem gut gefällt, ist vom alten Torpfosten. (1/125s, f/3,5.) Für eine ganz offene Blende recht scharf, nette Unschärfe im Hintergrund, recht gut getroffenes Motiv. Es könnte halt etwas kontrastiger sein, aber ich erwähne dann jetzt nochmal den bedeckten Himmel und das schlechte Licht! (Ausreden! Nichts als Ausreden!) Aber in diesem Bild zeigt die Kamera, was sie könnte, wenn die Bedingungen besser wären. Ich bin daher wirklich sehr auf die Bilder von der Autoshow gespannt, die ich ja im prallen Sonnenschein gemacht habe.
Eine recht gute Belichtung habe ich dann beim Torbogen hin bekommen, nur leider habe ich auch hier verwackelt, was bei 1/250s eigentlich gar nicht möglich sein sollte. (1/250s, f/8.) Auslöser viiiiel sanfter drücken! Und dann nicht im letzten Moment verreißen, dann ist das Bild vielleicht auch nicht so schief. In "normaler" Größe sieht es allerdings gar nicht so schlimm aus. Naja. Doch. Schon. Mein Fehler. Ich übe halt noch, mit TLRs Fotos zu machen, das ist doch irgendwie ganz anders als mit einer SLR.
Seltsamer Weise sind die Fotos, von denen ich echt gedacht hätte, "das wird doch nie was," am besten geworden: Die Schubkarre mit der Kräuterbepflanzung im Schatten ist richtig, richtig gut! (1/60s, f/3,5.) Liegt es wirklich nur an mir, oder kaufen die schnellen Zeiten irgendwie unruhig ab? Ich weiß es nicht! Ich vermute ja, dass ich selber schuld bin, dass die meisten Bilder verwackelt sind, aber dieses hier ist kristallklar und scharf. Also, es könnte schärfer sein, wenn ich besser fokussiert hätte, aber die Stellen, die in Focus sind, sind richtig gut! Gutes Bild, sogar fast gerade, und der Dreck am oberen Rand scheint sich auch langsam zur Seite raus zu verziehen!
Das Mausoleum ist auch gut geworden. (1/60s, f/4.) Scharf genug ist es jedenfalls. (Das ist bei zu wenig Licht nämlich auch nicht ganz so einfach, weil die Mattscheibe doch einigermaßen dunkel und dreckig ist. Wenn der Vorbesitzer die Schrauben nicht so ausgefranst hätte, würde ich die und den Spiegel gerne mal von innen reinigen.) Motivseitig: Ich hätte noch einen Schritt nach rechts gehen sollen, dass das Türmchen nicht genau vor dem Baum zu liegen kommt. Der Winkel, so von unten, sah in Natura interessanter aus als auf dem Foto. Ansonsten OK.
Und zum Schluss ein Beispiel dafür, was ich eigentlich gedacht hätte, wie jedes Bild bei der Geschwindigkeit aussehen würde: Ein total verrissenes Kreuz! (1/60s, f/4,8.) Hat was wie aus einem Gruselfilm! Als ob der Vampir hinter einem her wäre und man Schutz im Schatten des Kreuzes suchen würde! OK, im Nachhinein irgendwelche Rechtfertigungen suchen, wenn man was total verbockt hat.......
Fazit: Leider eignen sich die Bilder nur bedingt, um die Leistungsfähigkeit der Meopta Flexaret VI Automat abzuschätzen. Unter besseren Bedingungen und bei einer ruhigeren Hand erwarte ich sehr viel bessere Fotos! Ich bin gespannt, die Auto-Bilder sollten nächste, spätestens in der darauffolgenden Woche fertig sein.
Für einen kleinen Augenblick muss ich noch mal zu Bildern zurück, die ich noch mit dem Scanner gescannt habe. Die liegen nämlich schon so lange hier rum, es wird langsam Zeit, die los zu werden, sonst kommt die Chronologie ganz durcheinander. Deswegen gibt es heute ein kleines Mittelformat-Intermezzo.
Die Fotos sind mit der Flexaret Automat gemacht, die ich als Beifang in einem meiner Konvolutä-Käufe dabei hatte, und die ich erst mal richtig sauber machen und ein wenig am Auslöser manipulieren musste, bis sie wieder einigermaßen lief. Das war im Februar! Man sieht: Ich bin mit der Veröffentlichung meiner Fotos ein ganzes Stück hinterher! Wann ist eigentlich September geworden?! Egal. Das Wetter an jenem Tag im Winter war sehr durchwachsen und daher sind die Belichtungen nicht alle so perfekt gelungen. Die Sonne verschwand immer wieder hinter den Wolken oder kam im unpassendsten Moment dahinter hervor. Außerdem sind ein paar Verwackler dabei, der ISO 100 Fomapan war in diesem Fall nicht der richtige Film; ein 400er wäre durchaus angesagt gewesen, aber ich habe bisher nur 120er in 100 gekauft!
So ist das Kreuz vor dem Haupteingang sowohl etwas wackelig als auch zu hell belichtet. (1/125s, f/4.) Man sieht, ich musste damals noch etwas mit der TLR üben (was ich zwischenzeitlich ja gemacht habe, auf dem Oldtimer-Treffen letztn Monat). Es handelt sich übrigens nicht um den ersten Schuss, den ich an diesem Tag getätigt habe, sondern um den zweiten. Was aus dem Bild geworden ist, weiß ich allerdings nicht: Es fehlt einfach auf dem Negativstreifen. Ob der Verschluss versagt hat, kann ich nicht sagen. Vielleicht hat das Labor auch einfach falsch geschnitten und das erste Bild verloren... Egal: Aus diesem Bild irgendwas über die Leistungsfähigkeit der Kamera heraus zu lesen, fällt einigermaßen schwer, daher gehen wir gleich lieber zum nächsten über.
Hier sehen wir die Chorruine im tiefstehenden Gegenlicht. (1/125s, f/4.) Außer, dass ich die Kamera mal wieder nicht gerade gehalten bekommen habe, was bei einer TLR auch etwas schwierig ist, habe ich festgestellt, fällt vor allem der Fleck in der oberen rechten Ecke auf. Fehler im Film? Labor hat Scheiße gemacht? Ich glaube, irgendwas stimmt mit diesem Film nicht so richtig. Die Belichtung stimmt ansonsten einigermaßen, auch wenn der Himmel stark überstrahlt wirkt. Die einzelnen Verästelungen der Baumkronen sind noch ganz gut zu erkenne. Wieder sieht das Bild aber ein bisschen verwackelt aus. Ich muss den Auslöser wohl sanfter betätigen.
Das erste richtig gute Bild ist das der Maria im ehemaligen Altarraum der Klosterruine. (1/30s, f/3,5.) Bei den verwendeten Werten ist das allerdings eher erstaunlich. Warum verwackle ich die 1/125s-Shots aber diesen bei viel zu langsamen 1/30s nicht?! Weil ich den Auslöser wohl bewusst ganz sanft durchgedrückt habe. Leider ist das Bild auch hier nicht ganz gerade. Die Schärfe ist OK, ich hatte von der Offenblende offen gesagt nichts schärferes erwartet. Der alte Scanner ist allerdings auch wirklich nicht besonders gut gewesen, selbst bei 4k-Scans eines Mittelformat-Negativs.
Das nächste Bild ist mal wieder eines meiner Favoriten, weil so viel Unschärfe im Hintergrund zu finden ist, wie mit dieser Kamera technisch überhaupt möglich sein sollte: Der steinerne Fisch vor dem winterlich-kahlen Wald im Hintergrund. (1/60s, f/3,5.) Bei den vorhandenen Lichtverhältnissen ist das glaube ich tatsächlich das Beste, was ich aus der Kamera herausholen konnte. Und das Bild gefällt mir insgesamt ganz gut, auch wenn es etwas kontrastarm ist.
In die andere Richtung gab es an diesem Vormittag mehr Licht, die das alte Klostergebäude angestrahlt hat. (1/250s, f/8.) Hier konnte ich mal richtig weit abblenden und trotzdem eine brauchbare Belichtungszeit herausholen. Das Ergebnis ist ein ziemlich scharfes Bild, bei dem sogar die rechts herein ragenden Äste noch scharf sind. Die Wolken hätten ein Gelbfilter vertragen können, aber auch so kommen sie noch gerade so aus dem überbelichteten Himmel heraus. Wie gesagt, das Licht an diesem Tag war wirklich nicht einfach und ich war zu ungeduldig, auf einen schöneren Tag zu warten - wenn ich gewusst hätte, wie viel Sonne wir diesen Sommer gehabt haben... Als Architekturfoto lasse ich es aber gerade noch mal durchgehen.
Die Klosterruine aus einem anderen Blickwinkel hat auch nicht viel gebracht. (1/125s, f/5,6.) Das Licht war einfach zu schlecht. Und ich habe das Gefühl, dass ich hier nicht ganz scharf gestellt habe, was aber sehr verwunderlich ist: Unendlich wäre hier richtig gewesen. War das der Schnellschuss, bei dem ich vergessen hatte, vorher am Knöpfchen zu drehen? Hm... Es hat einen gewissen Retro-Charme, aber es genügt insgesamt nicht meinen Ansprüchen. Außerdem scheint der Fleck am oberen Rand immer größer zu werden.
Ein Bild, das mit hingegen wieder extrem gut gefällt, ist vom alten Torpfosten. (1/125s, f/3,5.) Für eine ganz offene Blende recht scharf, nette Unschärfe im Hintergrund, recht gut getroffenes Motiv. Es könnte halt etwas kontrastiger sein, aber ich erwähne dann jetzt nochmal den bedeckten Himmel und das schlechte Licht! (Ausreden! Nichts als Ausreden!) Aber in diesem Bild zeigt die Kamera, was sie könnte, wenn die Bedingungen besser wären. Ich bin daher wirklich sehr auf die Bilder von der Autoshow gespannt, die ich ja im prallen Sonnenschein gemacht habe.
Eine recht gute Belichtung habe ich dann beim Torbogen hin bekommen, nur leider habe ich auch hier verwackelt, was bei 1/250s eigentlich gar nicht möglich sein sollte. (1/250s, f/8.) Auslöser viiiiel sanfter drücken! Und dann nicht im letzten Moment verreißen, dann ist das Bild vielleicht auch nicht so schief. In "normaler" Größe sieht es allerdings gar nicht so schlimm aus. Naja. Doch. Schon. Mein Fehler. Ich übe halt noch, mit TLRs Fotos zu machen, das ist doch irgendwie ganz anders als mit einer SLR.
Seltsamer Weise sind die Fotos, von denen ich echt gedacht hätte, "das wird doch nie was," am besten geworden: Die Schubkarre mit der Kräuterbepflanzung im Schatten ist richtig, richtig gut! (1/60s, f/3,5.) Liegt es wirklich nur an mir, oder kaufen die schnellen Zeiten irgendwie unruhig ab? Ich weiß es nicht! Ich vermute ja, dass ich selber schuld bin, dass die meisten Bilder verwackelt sind, aber dieses hier ist kristallklar und scharf. Also, es könnte schärfer sein, wenn ich besser fokussiert hätte, aber die Stellen, die in Focus sind, sind richtig gut! Gutes Bild, sogar fast gerade, und der Dreck am oberen Rand scheint sich auch langsam zur Seite raus zu verziehen!
Das Mausoleum ist auch gut geworden. (1/60s, f/4.) Scharf genug ist es jedenfalls. (Das ist bei zu wenig Licht nämlich auch nicht ganz so einfach, weil die Mattscheibe doch einigermaßen dunkel und dreckig ist. Wenn der Vorbesitzer die Schrauben nicht so ausgefranst hätte, würde ich die und den Spiegel gerne mal von innen reinigen.) Motivseitig: Ich hätte noch einen Schritt nach rechts gehen sollen, dass das Türmchen nicht genau vor dem Baum zu liegen kommt. Der Winkel, so von unten, sah in Natura interessanter aus als auf dem Foto. Ansonsten OK.
Und zum Schluss ein Beispiel dafür, was ich eigentlich gedacht hätte, wie jedes Bild bei der Geschwindigkeit aussehen würde: Ein total verrissenes Kreuz! (1/60s, f/4,8.) Hat was wie aus einem Gruselfilm! Als ob der Vampir hinter einem her wäre und man Schutz im Schatten des Kreuzes suchen würde! OK, im Nachhinein irgendwelche Rechtfertigungen suchen, wenn man was total verbockt hat.......
Fazit: Leider eignen sich die Bilder nur bedingt, um die Leistungsfähigkeit der Meopta Flexaret VI Automat abzuschätzen. Unter besseren Bedingungen und bei einer ruhigeren Hand erwarte ich sehr viel bessere Fotos! Ich bin gespannt, die Auto-Bilder sollten nächste, spätestens in der darauffolgenden Woche fertig sein.