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Schwarz-weiß und analog, Teil 150: Beueler Rheinauen

Film: Fomapan 100 #33, Kamera: Minolta Dynax 5, Minolta 50mm f/1.7, Februar 2022

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Der erste Film, den ich mit dem "neuen" Scanner gescannt habe. Naja, das stimmt nicht wirklich: Nachdem ich den neuen Workflow einmal verinnerlicht hatte, habe ich den hier ganz am Ende meines noch-zu-scannen-Stapels angefügt und noch mal durch den V500 geschubst. Geht doch deutlich schneller als mit dem alten, wenn man nicht die ganzen Streifen rausretouchieren muss. Jedenfalls, deswegen gibt es diesen Film in 4k-Auflösung. Einfach, weil es sich bei dieser Kamera/Objektiv-Kombination tatsächlich lohnt! (...und wahrscheinlich auch alle folgenden, zumindest die, die ich mit den besseren Kameras geschossen habe, die also entsprechend scharf genug für 4k sind.)

Zudem habe ich die Bilder für die ersten beiden Einträge eigentlich am gleichen Tag geschossen, aber da es so unglaublich viele geworden sind, habe ich die eben auf auf zwei verteilt. Sonst wird es einfach etwas groß! Vor allem, wenn ich jetzt Bilder einbinde, die durchaus auch mal 1 MB groß sein können. (Wenn ich von 4k rede, meine ich übrigens das, was ein 3-zu-2-Monitor an Auflösung hätte, wenn es so einen geben würde (3840 x 2560, ca. 9,8 Megapixel), nicht das Breitwand-Kino-Format.)

Aber zu den Fotos: An diesem schönen, sonnigen Februartag war ich in Beuel am Rhein und habe als erstes mal die Skyline von Bonn fotografiert. (1/2000s, f/4.) Wobei, gehört das hier unten eigentlich noch zu Beuel? Auf der Gegenüberliegenden Seite ist jedenfalls noch Südstadt. Keine Ahnung, technicallities! ;-) Nachdem ich an dem Minolta 50mm f/1,7 die Blende mal entfettet und somit wieder gängig bekommen habe, sehen die Bilder, die das macht, auch gleich wieder viel besser aus. Eigentlich würde ich sogar so weit gehen zu sagen, dass sie ganz hervorragend aussehen. Sehr scharf und kontrastreich. Man kann sogar noch die einzelnen Kabel erahnen, mit denen der Funkmast hinterm langen Eugen am Boden festgezurrt ist.Ebenso ist der Schriftzug des Marriott perfekt lesbar und die einzelnen Querverstrebungen der verschiedenen Kräne ist noch gerade zu erahnen. Überhaupt kommen wir hier in einen Bereich, in dem die Körnung des Films langsam größer wird als die Details, die das Objektiv abbildet. Was das Bild selber angeht: Der Himmel mit seinen verschiedenen Wolkenstrukturen gefällt mir sehr gut, ein Gelbfilter wäre hier aber durchaus hilfreich gewesen. Was nicht so schön ist: Das Labor arbeitet nicht wirklich sauber genug für meine Ansprüche. Die ganzen weißen defekte im Film, besonders unten rechts, stammen nämlich meiner Meinung nach nicht aus der Filmfabrik, sondern kommen davon, wenn man den Film zu ruppig handhabt.

Das auf dem Kopf stehende Boot habe ich auch sehr gut eingefangen, finde ich. (1/4000s, f/2.) Hier ist es wirklich hilfreich, dass diese Kamera so schnell belichten kann, dass ich selbst bei diesem hellen Wetter noch auf fast Offenblende runter gehen kann. Ein sehr cremiges, weiches Bokeh ist das Ergebnis. Zugleich ist der Bewuchs auf dem Boot selber aber schön scharf, das Objektiv kommt also gut mit weit offenen Blenden zurecht. Was hier am meisten stört, das sind die Fusseln und der Staub, der aber nicht von meinem Scanprozess stammt, sondern bereits im Film selber eingebrannt ist. Ich glaub, ich muss alle meine Kameras mal mit ein bisschen Druckluft behandeln. ;-) Entweder das, oder auch daran ist das Labor schuld.


Wie man sehen kann, gehört das Boot der Wasserrettung der DLRG. (1/1500s, f/4.) Sehr kontrastreiches Bild, die Bäume sind ja tatsächlich schon fast schwarz. Die tiefstehende Februarsonne war hier auf jeden Fall hilfreich. Was die Auflösng angeht: 4k reicht so gerade nicht mehr, die Aushänge am schwarzen Brett lesbar zu machen - ich fürchte, da würde auch die Filmauflösung nicht mehr ganz ausreichen -, während man die (zweite) Hausnummer (rechts daneben) noch gut erkennen kann.

Aber dann den Langen Eugen und Teile des neuen WCCBs noch mal direkt gegen das Licht. (1/1000s, f/5,6, manuell.) Habe hier gewollt ein bisschen überbelichtet, um die Strukturen in den Geböuden und das Schiff auf dem Rhein noch ein bisschen erkennbar zu machen, aber es hat nicht wirklich gereicht. Es handelt sich nämlich um das Baggerschiff, das die Fahrtrinne vertiefen soll. Wenn man ganz genau hinschaut, kann man das noch erahnen. Der Foma ist in den dunklen Bereichen aber leider nicht so brauchbar, dass ich das noch stärker im Postprocessing herausgearbeitet bekommen hätte.

Dafür sind die Möwen und der Kormoran auf den ins Wasser führenden Schienen sehr gut geworden. (1/2000s, f/4.) Hier werden wohl die DLRG-Boote zu Wasser gelassen, wenn es mal schnell gehen muss, aber bis dahin können die Vögel hier sitzen und sich ausruhen. Mit dem dicken Posttower im Hintergrund gefällt mir auch das Bild sehr gut. Der Detailreichtum in den Wellen und den Vögeln selber ist ebenfalls sehr spannend. Leider auch hier wieder viele Fusseln, vor allem direkt in der Bildmitte.

Eine andere, hochkatigere Perspektive bietet und das darauf folgende Bild. (1/1000s, f4.) Hier bin ich besonders stolz, dass ich es geschafft habe, die Kamere so gerade ausgerichtet zu bekommen. Und dass die Kackenten (Möwen) nicht weg geflogen sind, als ich so um sie herum gezirkelt bin. So sieht man jedenfalls das Wellenspiel auf dem sich unaufhaltsam dem Meer entgegen wälzenden Rhein noch besser. Gutes Bild.


Die Skyline hatte es mir an diesem Tag besonders angetan, wie man sehen kann, deswegen hier gleich noch mal der Posttower, dieses Mal ebenfalls hochkant und mit Spiegelung im Fluss. (1/1000s, f/5,6, manuell.) Dieses Mal hat der manuelle Eingriff in die Belichtung genau den gewünschten Effekt erzielt: Ein fast schwarzes Ufer, über die sich die Bäume silhouettenhaft erhebe, ein Posttower, in dessen Glasfassade sich die anderen Gebäude und der Kran spiegeln, Sonne, Wolken und Kondensstreifen, Wellen und Spiegelungen auf dem Rhein. Tolles Foto, das ich der Post mal anbieten sollte, vielleicht brauchen die noch was für ihre Werbebroschüren! ;-)

Ganz wichtig ist allerdings auch, dass eine solch viel befahrene Wasserstraße wie der Rhein immer gut beschildert ist, und dazu gehört auch das Ankerverbot in der Nähe der Brücke. Warum das aber nur 100m nach links und 100 nach rechts gilt, weiß ich auch nicht. Das Foto dieses direkt angestrahlten und aus dieser Perspektive somit fast weißen Schildes macht sich aber auf jeden Fall gut in meiner Sammlung. Auch hier bin ich stolz, dass die Kamera so schön gerade in meinen Händen lag. Ich glaube, das geringe Gewicht der Minolta spielt hier eine nicht ganz unerhebliche Rolle.

Wofür genau die 6 steht, weiß ich auch nicht, aber ich nehme an, es handelt sich um einen Entfernungsmarker. (1/2000s, f/4.) Die Sonne stand hier so grell auf der weißen Farbe, dass es schon etwas schwierig wird, die Struktur im Beton zu erkennen. Ich glaube, das gehört mit zu den Dingen, die ich mit dem alten Scanner so nicht hätte aus dem Negativ herauskitzeln können. Zudem gefällt mir auch der unscharfe Hintergrund ganz gut, auch wenn er in den Dunkelheit der schnellen Belichtung fast absäuft. (Immerhin ist das hier eine Belichtung äquivalent zu Sunny Sixteen, die Farbe wirft also fast alles Licht zurück, das die Sonne auf sie wirft!)


Sehr dramatisch ist das Schiff, das ich genau in dem Moment erwischt habe, als es durch die Sonnenreflexe auf den Rheinwellen fuhr. (1/750s, f/8.) Hier habe ich für meine Verhältnisse mal richtig weit abgeblendet und es hat sich, wie man am Ergebnis sehen kann, auch gelohnt: Extrem scharfe, punktförmige Glitzerlichter tanzen auf den Wellen. Leider ist die Grauabstufung in den schattigen Bäumen nur minimal (und wird durch jpg-Artefakte dominiert), aber wenn man genau hinschaut, kann man noch den Denkmal-Sockel am Ufer der Rheinauen erkennen! Nicht schlecht!

Und als letztes Bild für heute: Das Schiff, das unter der Brücke durch fährt, während oben drauf eine Bahn entlang rollt! (1/1000s, f/4.) Was habe ich hier an dieser Stelle gestanden, bis ich genau dieses Motiv im Kasten hatte? Bestimmt eine halbe Stunde! Es kommen zwar eigentlich ständig Bahnen und Schiffe, aber dass sie sich genau in dem Moment kreuzen, kommt dann doch erstaunlich selten vor! Schönes Bild, hat sich gelohnt, mir hier die Beine in den Bauch zu stehen! ;-)

Nächstes Mal: Der Bonner Bogen am gleichen Tag. Ich mein, ich musste ja praktisch nur unter der Brücke durch und war direkt da! ;-)