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Alles unscharf, Teil 1

Also, das, was ich da letzte Woche versucht habe, hat nicht so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe. Also, irgendwie so gar nicht. Deswegen ziehe ich das jetzt mal vor, damit das Experiment nicht unkommentiert bleibt.

Sagen wir mal so: Grundsätzlich würde das wohl schon funktionieren, einen 135er Film in das alte Papier eines 127er einzuspulen, um es dann in einer entsprechenden Kamera zu verwenden. Aber so nicht. Das Problem ist wohl hauptsächlich, dass ich den Film nicht glatt auf die Papierrückwand drauf kriege. 35mm-Film ist einfach nicht steif genug, also wohl wahrscheinlich zu dünn. Der verdreht sich in sich selbst und beult sich dann auf, sodass er nicht glatt an der Andruckplatte anliegt. Das Resultat: Lauter unscharfe Fotos.


Ich hab da oben in der Reihe als erstes mal die, die einigermaßen gehen, ausgestellt. Wie sehr das Material sich aufwellt, sieht man schon alleine daran, wie verzerrt die Bilder sind, selbst wenn es sich um die handelt, die ich mal als "einigermaßen erkennbar" bezeichnen würde. Fazit: Wenn ich also normalen Kleinbildfilm in der Yashica verwenden will, werde ich nicht drumherum kommen, einen richtigen Adapter zu drucken. Oder eben doch 120er auf 127 zuschneiden. Wäre wahrscheinlich einfacher, dafür gibt es ja so praktische Schneidemaschinchen zu kaufen. Kosten aber halt Geld. Gut, da echte 127er um die 15 Euro kosten, hätte sich die Anschaffung nach 3 oder 4 Filmen schon amortisiert.

Kommt halt drauf an, wie viele ich machen will. Ich muss sagen, dass ich das Fotografieren mit der 44 LM sehr genossen habe. Es ist einfach eine unglaublich tolle Kamera, bei der es ebenso unglaublich schade ist, dass es nur so wenig Filmauswahl gibt!

Hier nun eine Reihe von Bildern, die gar nicht gehen. Ich mein, die Effekte sind spannend, haben vielleicht sogar was künstlerisches, dadurch, dass meist genau das Motiv unscharf geworden ist. Aber zu mehr sind sie halt nicht zu gebrauchen. Was schade ist, denn die Belichtung ist durchweg perfekt gelungen, und das mit dem Modell, an dem der Belichtungsmesser defekt ist. (Ich habe mit der Handy-App gemessen.)


Die besten beiden Bilder waren die am Ende des Films. Die Pylone sind beinahe perfekt und auch die Kirche habe ich sehr gut getroffen, finde ich. Wenn der Plan funktioniert, sieht man vor allem, wie unglaublich scharf die Bilder sein könnten. Da steckt einiges drin in der alten Optik! Beide Bilder sind bei f/4 ja fast mit Offenblende gemacht und ich mag besonders die Verzerrungen im Laub oben rechts in der Ecke beim Pylon-Bild.


Insgesamt finde ich auch sehr spannend, dass man die Filmtransportlöcher mit belichtet hat. Das gibt dem ganzen so ein ganz besonderes Feeling. Hm. Ich muss mir echt was überlegen. Ich will die Kamera unbedingt noch mal für richtig gute und nicht solche höchst experimentelle Bilder wie diese hier verwenden.

Der zweite Teil vom Film, bei dem ich mehr Tesa auch am anderen Ende verwendet habe, ist übrigens als nächstes dran. Der ist noch schlechter geworden. Ich glaube fast, es wäre sinnvoller gewesen, den Film komplett auf dem Papierrücken festzukleben. Oder zumindest immer mal wieder zwischendrin zu sichern. Hm. Alles suboptimal.

Schwarz-weiß, analog und Mittelformat, Teil 6b: Vintage Cars, Part 2

Film: Fomapan 120 100 #7, Kamera: Meopta Flexaret VI Automat, 14. August 2022

Eigentlich wollte ich ja was ganz anderes posten heute, aber ich hab den Kater auf dem Schoß und kann mich nicht bewegen. Alles, was ich noch machen kann, ist am Handy was aus der Pipeline holen. Deshalb: Mehr Autos heute. Der zweite Film sieht auch sehr viel besser aus, viel weniger Verwackler dabei.

Das erste Opfer war ein alter MG mit Union Jack Vinyl auf der Motorhaube. (1/125s, f/8.) Auch hier spiegelt sich ganz hervorragend das Auto daneben im hochglanzpolierten Lack. Sehr schönes Foto. Die Häuser im Hintergrund könnten für meinen Geschmack zwar ruhig etwas unschärfer sein, aber dafür ist das Auto selber so richtig kräftig scharf geworden.


Den alten BMW aus den 1970ern habe ich dann mal so aufs Korn genommen, dass auch gleich noch der Rest der Reihe zu sehen ist. (1/125s, f/8.) Der Käfer dahinter macht sich schon sehr gut, auch wenn da bereits der Feuerlöscher bereit stand! :-D Ob der jetzt wirklich nötig ist? ;-) Der BMW selber ist aber das eigentliche Schmuckstück, auf das ich es hier abgesehen hatte.

Es gab auch ein paar amerikanische Fahrzeuge älteren Datums zu bestaunen, zum Beispiel diesen Impala. (1/500s, f/4.) Hier habe ich noch mal wieder eine weiter offene Blende verwendet, wollte eigentlich den Baum im Hintergrund schon möglichst unscharf haben. Ist aber nicht so wirklich was draus geworden. Macht aber nichts, solange das schwarze Auto im Vordergrund gut getroffen ist. Ich erwarte beim Anblick dieses Autos ja immer, dass die beiden Winchesters plötzlich irgendwo erscheinen! ;-) Der alte Opel nebenan ist nebenbei auch ganz gut erwischt worden, finde ich.


"Oh Lord, won't you buy me a Mercedes Benz?" (1/125s, f/8.) Aber die hieß doch gar nicht SuSe? :-D Und wo kommt der Typ her, der da an seiner Wasserflasche nuckelt? Tut das Not, dass der mit im Bild ist?! Habe mich beim Auslöserdrücken offenbar so auf das Motiv konzentriert, dass ich den gar nicht gesehen habe! Aber der Benz ist an und für sich ziemlich perfekt getroffen! Das ist so diese Generation von Mercedes, die ich am ehesten als ikonisch bezeichnen würde. Und so direkt in den markanten Kühlergrill hinein fotografiert verstärkt das diesen Eindruck nur noch,

In der Abteilung für die ausländischen Fahrzeuge stand dieses eher ungleiche Paar direkt nebeneinander: Ein Chevrolet und daneben eine kleine Ente. (1/250s, f/5,6.) Beides Autos, die ihre Zeit geprägt haben, aber auf unterschiedlichen Kontinenten. So ein alter Chevy hat schon was, aber ich will nicht wissen, was der wohl an Benzin nimmt. ...und dann aus dem Vergaser verliert und auf die Straße sprüht! ;-) Da war die Ente doch schon ein bisschen sparsamer. Also, erstaunlicherweise nicht viel, aber. ;-)


Und dann noch was ganz altes, was man noch ankurbeln muss, damit es an geht. (1/250s, f/5,6.) Leider kann ich das Schild nicht mehr lesen, das da im Fenster hängt, und aufgeschrieben hatte ich mir wohl nichts dazu. Daher weiß ich jetzt leider nichts dazu zu sagen. Schade, denn das sieht extrem interessant aus. Auch das Logo habe ich bei meiner zugegebenermaßen eher kurzen Suche nicht gefunden. Aber wenn man sieht, wo das mit dem Individualverkehr alles mal angefangen hat, der heute unsere Innenstädte und Autobahnen verstopft...

Und dann habe ich noch ein Bild davon gemacht, wie der Besitzer dieses Fiat 500 gerade interviewt wurde. (1/500s, f/4.) Ich finde ja immer gerade diese kleineren Fahrzeuge besonders spannend, denn das ist was, was seine Zeit meist viel mehr geprägt hat als die teuren Sportwagen, ab die man sich trotzdem meist mehr erinnert. Ich jedenfalls habe in meiner 1980er Kindheit sicher häufiger noch einen solchen Fiat rumfahren sehen als einen gleich alten Porsche. Das waren schließlich Autos, die sich der Durchschnittsbürger leisten konnte und die wurden auch gepflegt, weil man sie länger verwenden wollte.


Genau wie so ein Mini, der gegens Licht leider ein bisschen kontrastlos wirkt. (1/125s, f/8.) In den 1980ern fuhren die ja noch zu Hauf rum und ich fand die immer extrem niedlich. Ich mein, der neue Mini ist vom Stil her ja recht nah am Original, aber dann doch irgendwie zwei Nummern größer. Da muss man sich als große Person nicht erst doppelt falten, um da überhaupt ansatzweise reinzupassen! ;-)

Und dann noch ein Fahrzeug, an dem ich natürlich nicht vorbei gehen konnte: Die zweite Modellreihe Civic, das in Europa herum fuhr. (1/250s, f/5,6.) Ich als alter Honda-Fahrer musste da natürlich ein Bild machen. Besonders bei einem so gut erhaltenen Stück. Ich mein, das Auto ist fast so alt wie ich! Ich mag diese zackigen Ecken und Kanten ja, damit bin ich aufgewachsen - da merkt man, welches Baujahr ich selber habe! ;-)


Gegen Ende des Films dann noch mal beim Auslösen verrissen. (1/60s, f/11.) Gut, bei der Belichtungszeit ist das ja auch kaum verwunderlich, da verwackel ich ja manchmal schon Kleinbild. Schade, denn die beiden da nebeneinander, der Pickup und das Cabrio, finde ich schon ganz spannend. Aber da machste nix.

Dann noch ein Bild an die verankerte Fähre Mondorf verschwendet, dann hab ich die auch mal auf Mittelformat. (1/125s, f/8.) Habe den Eindruck, dass es da doch etwas heller war und ich mal hätte nachmessen sollen - eine Blende schneller wäre sicher drin gewesen. Das Schiff sieht doch etwas überstrahlt aus, der Wald im Hintergrund etwas kontrastarm.


Und zu guter Letzt noch dieses sehr flache und sehr vinylierte Fahrzeug, von dem ich leider auch nicht aufgeschrieben habe, was es denn jetzt tatsächlich war. (1/125s, f/8.) Auch hier hätte ich durchaus noch eine Stufe schneller schalten können. Auch wenn es hier nicht so krass erscheint wie bei der Fähre auf dem letzten Bild.

So, und schon bin ich durch mit den Vintage Cars. Fazit: Mit der Flexaret muss ich sehr vorsichtig sein, wenn ich den Auslöser betätige - ich verreiße zu schnell! Hatte ich schon gesagt, dass ich deswegen mit der letzten Lieferung 200er Film gekauft hatte? ;-)

Schwarz-weiß, analog und Mittelformat, Teil 6a: Vintage Cars, Part 1

Film: Fomapan 120 100 #6, Kamera: Meopta Flexaret VI Automat, 14. August 2022

Es wird langsam mal Zeit, die Vintage Cars (auf Deutsch auch gerne "Oldtimer" genannt ;-)) vorzustellen, die ich im Sommer in Mondorf auf der Ausstellung angeschaut und mit der Flexaret fotografiert habe. Der erste Film ist nicht so gut geworden, das vorweg, da sind ein paar Bilder verwackelt. Die Kamera ist doch sehr groß und es ist nicht ganz einfach, beim Auslösen nicht zu verreißen. Ist doch etwas ungewohnt klobig, wenn man sonst immer nur mit Spiegelreflex- oder Sucher-Kameras arbeitet.

Dafür ist die Bedienung von dem Teil ansonsten sehr gut durchdacht: Ich habe an diesem Tag nur zweimal mit dem Belichtungsmesser gemessen und die entsprechnde Kombination eingestellt; danach habe ich dann nur noch an der Belichtungszeit gedreht und die Automatik führt den Blendenhebel entsprechend direkt mit. Sehr praktisch, wenn man Bilder immer bei gleichem Licht macht. Und ja, beim ersten Bild war very sunny, und dementsprechend sind die Werte auch alle Sunny-16-äquivalent! ;-) Danach konnte ich dann zwei Stufen runter schalten.

Aber zu den Bildern: Auf dem Weg runter zum Rhein gab es diesen Spider zu sehen. (1/500s, f/8.) Von ganz unten unter die Stoßstange fotografieren ist mit einer Lichtschachtkamera tatsächlich recht einfach. Man muss ein bisschen aufpassen, denn auf die kurze Entfernung macht sie die Parallaxe bereits ein bisschen bemerkbar. Aber dagegen hilft, einfach ein bisschen weiter nach oben zu zielen. Ein sehr hübsches Auto, jedenfalls, das sich vor den hellen Gebäuden im Hintergrund sehr schön absetzt.

Beim zweiten Bild mit dem Adler drauf ist mir leider der Bändel von einem Windstoß vor die Linse geweht worden, natürlich genau in dem Moment, in dem ich auf den Auslöser drücke - Mist. (1/500s, f/4.) Aber wenn man mal vom rechten Rand absieht, der entsprechend milchig wirkt, so ein Scheiß, ist der Rest ganz gut gelungen. Also, man sieht zumindest, was ich vorhatte: Schöne Unschärfe im Hintergrund, was mit einer schnellsten Zeit von 1/500s bei der Kamera ja nicht unbedingt ganz so einfach ist.


Es gab übrigens nicht nur vintage Autos, es gab auch vintage Trecker. (1/500s, f/4.) Das ist eines der Bilder, die ein ganz kleines bisschen verrissen sind. Fast nicht zu sehen, aber wenn man rein zoomt, kann man es an den Kanten schon sehen. Außerdem muss ich mich immer erst mal an das quadratische Format gewöhnen, wenn ich diese Kamera auspacke. Irgendwie gefällt mir die Aufteilung nicht so richtig, der Himmel ist so leer. Oder ist es der Winkel? Ich glaube, ich hätte weiter nach links gehen sollen und mehr die Reihe entlang fotografieren müssen. Naja, egal.

Die Einzelportraits wirken besser. Wenn ich dann diesen Polizeikäfer nicht so verwackelt hätte. (1/125s, f/8.) Ich drücke den Auslöser zu feste. Schade, denn das wäre ein wirklich gutes Bild geworden! Vor allem mir der Mütze auf dem Lenkrad. Komplettausstattung sozusagen. Wundert mich aber schon, dass man mit der Polizei-Beschriftung einfach so rum fahren darf, da braucht man doch sicher eine Genehmigung dafür, oder? Was frag ich, wir sind in Deutschland, _natürlich_ braucht man eine Genehmigung dafür! :-D


Wo wir gerade von Kleinwagen sprechen: Witzig - und dieses Mal unverwackelt - ist auch immer wieder die Isetta! (1/250s, f/5,6.) Dass da überhaupt wer rein passt. Wenn jetzt nicht der Besitzer im Hintergrund halb mit drauf wäre. Zielen ist mit der Kamera noch nicht so ausgeknobelt, wie ich es gerne hätte! ;-)

Der Austin im nächsten Bild macht sich auch extrem gut, ein sehr hübsches Auto. (1/250s, f/5,6.) Was mir auffällt: Der Hintergrund ist für die recht kleine Blendenöffnung dann doch einigermaßen unscharf. Gut, ich war ja auch recht nah dran, aber das ist noch so eine Sache beim Mittelformat: Das Negativ ist größer, die Brennweite ist länger, das relativiert die Blende dann halt doch wieder ein bisschen! Das erste Foto auf der Rolle, mit dem ich ganz zufrieden bin!


Denn der Army-Jeep ist leider schon wieder ein bisschen verwackelt. (1/125s, f/8.) Das ist einer der Gründe, weshalb ich mir bei der letzten Lieferung ein paar ISO 200 Filme hab dazu packen lassen. Dann habe ich eine Blendenstufe mehr Geschwindigkeit, besonders jetzt im Winter, wenn es vielleicht doch mal ein bisschen dunkler wird draußen. Die 125stel nämlich offenbar zu langsam. Da verreiße ich zu sehr, wenn ich nicht aufpasse.

Das merkt man am Austin Healey Spirit, der ist nämlich komplett scharf, da ich ihn eine Stufe schneller belichtet habe und so weniger verreißen konnte. (1/250s, f/5,6.) Sehr gutes Bild, so von unten in den Kühlergrill hinein! Besser geht's eigentlich nicht, oder? Bestes Bild auf der Rolle? Mal sehen, was noch kommt. ;-)


Wenn der Borgward nur etwas weniger schief wäre... (1/60s, f/11.) Aber ich kann den Auslöser auch vorsichtig betätigen, wie man sieht, dann wird sogar die 60stel scharf! ;-) Und wie! Ich glaube, das ist das schärfste Bild auf der Rolle, wenn wegen der Schiefe auch vielleicht nicht das beste. Total gut finde ich, dass man die Refelxionen im Lack der Autos nebenan sehen kann! Sieht man mal, wie poliert die waren - und wie hoch das Mittelformat auflösen kann, selbst auf dem billigen Fomapan!

Bei der Ente ist wohl ein bisschen Licht von oben in den Film gefallen, aber das sieht ganz nicht mal so schlecht aus; solche kleinen Defekte produzieren den Retro-Look, den man ja haben will, wenn man eine 50+ Jahre alte Kamera benutzt! (1/500s, f/4.) f/4 ist bei der Kamera ja beinahe Offenblende, dementsprechend schön weich ist der Hintergrund geworden. Optisch ist die Flexaret wirklich nicht schlecht, denn ich sehe da kaum Probleme in den Ecken, also keine Abschattungen und nur ganz wenige Verzerrungen im Gras. Sollte mal einen 120er Farbfilm kaufen und den da durch schicken, würde mich interessieren, wie das Chroma-Verhalten so ist.


Der alte Bully bei gleicher Belichtung läuft dem Bild da oben vielleicht sogar den Rang des besten Fotos auf der Rolle ab. (1/500s, f/4.) Schöne Reflexionen, ein bisschen Schatten in den Bäumen dahinter, was mir auf den anderen Bildern ja ein bisschen gefehlt hat, nur die Leute im Hintergrund, naja, die müssten nicht da sein, aber schlimm sind die jetzt auch nicht.

Kurz bevor der Film voll war, habe ich dann noch diesen Ford gefunden, der die Motorhaube offen hatte. (Unbekannte Zeit/Blenden-Kombination.) Hätte die Kamera da vielleicht mal in den Motorraum rein halten sollen, das war nämlich auch nicht ganz uninteressant. Der Doppelvergaser da oben drauf sieht nämlich nicht original aus, der ist bestimmt ge-hot-rod-det. ;-)

So, und dann war es Zeit, in praller Sonne den Film zu wechseln. Sollte man ja auch nicht tun, aber es gab diesen Sommer ja eher weniger Schatten. Hat aber gut geklappt, auf beiden Filmen sind die Bilder was geworden. Das Papier scheint also dicht zu sein. Die Fotos vom zweiten Film gibt es dann aber nächstes Mal.

Schwarz-weiß und analog, Teil 176: Endenich mit Ladehemmungen

Film: Kentmere 100 #2, Kamera: Nikon FE-10, Juni 2022

Heute einen ganzen Film in Overath voll gemacht, aber das ist eine andere Geschichte. Habe mal ein bisschen mit dem P sein Heimatdorf unsicher gemacht. Deswegen keine Zeit, noch was zu schreiben, besonders nachdem ich mir am Abendessen auch noch ganz böse den linken daumen verbrüht habe... Gut, dass ich immer was in der Pipeline habe. ;-)

Endenich ist auch schön. Also, es gibt das schöne Ecken. Man muss sie kenne und wiederfinden. Bin ja nun schon ein paar Jahre nicht mehr regelmäßig in der Gegend, seit ich der Uni den Rücken gekehrt habe. Aber so einige Ecken erkenne ich dann doch noch wieder. Eigentlich war ich ja nur mal da hin gefahren, weil ich Zeit hatte und mir die ganzen Neubauten angucken wollte.

Da das zur Zeit des 9-Euro-Tickets war, bin ich natürlich mit dem Bus gekommen und dann vom Bahnhof in Richtung des botanischen Gartens gegangen, wo ich mich als erstes mal auf einer dieser Bänke niedergelassen habe. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/500s, f/4.) Wie gesagt, der Sommer war unerträglich. Ich meine mich zu erinnern, dass ich an jenem Tag mehr Wasserflaschen dabei hatte als Kameras, und das will bei mir ja echt was heißen! ;-) Das Foto ist sogar fast gerade geworden. Bei sowas langem, gleichmäßigen wie einer Bank fällt halt jedes Zehntelgrad schon wieder auf. Aber insgesamt doch ein ganz gut gelungenes Foto, finde ich.

Von hier dann in die Wegelerstraße abgebogen, wo sich die alten Häuser in der neuen Glasfassade spiegeln. (Sigma High-Speed Wide 28mm, 1/500s, f/4.) Leider standen da - wie immer - viel zu viele Autos vor der Tür, die hätte ich ja eigentlich lieber nicht mit auf dem Bild gehabt. Außerdem musste ich sehr nah ran an die Glasfassade, denn sonst hätte ich die Bäume mit drauf gehabt, sodass ich diesen etwas schrägen Winkel nehmen musste, sonst hätte ich nämlich wieder ein ungewolltes Selbstportrait gemacht gehabt. Aber so laufen die Linien wenigstens fluchtpunktmäßig nach oben ein bisschen zusammen. Hätte hier gut das 20er brauchen können. Das sollte ich eh mal wieder öfter verwenden, das habe ich so selten in Benutzung, dass sich die Anschaffung schon eigentlich gar nicht mehr gelohnt hat.


Bei den Physikern habe ich dann noch das Lüftungsrohr auf der Wiese mitgenommen. (50mm, 1/1000s, f/2.) Gerade so habe ich noch den hintergrund unscharf bekommen, ohne das Bild zu sehr überzubelichten. Da bräuchte ich jetzt wirklich ein 1,4er und eine sehr viel schnellere Kamera. Aber haste Geld? Ne. Jedenfalls nicht in den rauen Mengen. ;-) Obwohl, es gibt ja tolle Chinesen, nur wahrscheinlich nicht im altmodischen Nikon-F-Mount... Achso, zum Foto wollte ich auch noch was sagen: Jo, gefällt mir. ;-)

Die Physiker haben noch mehr Rohre. (50mm, 1/2000s, f/2.) Die können gar nicht genug davon bekommen, scheints. Deshalb habe ich da auch mal direkt rein gehalten. Sieht interessant aus, wie dieser alte Windows-3.1-Screensaver. Pipes, oder wie hieß der? Jo, der Name ist Programm.


Um die Ecke bei der Anatomie stehen jetzt Luftpumpen, die kannte ich auch noch nicht. (50mm, 1/250s, f/8.) Bei den Studierenden ist die Verkehrswende also schon angekommen. Aber das war damals ja auch schon so, dass die meistens mit ihren Rädern kamen. Hätte ich auch gerne gemacht, aber jeden Morgen 30km hin und Abends wieder 30km zurück und dann hoffen, dass das Rad auch noch immer da ist, wenn man aus der Vorlesung kommt, das war dann doch nichts für mich. Immerhin durften wir damals ja noch mit der Bahn fahren und das Rad mitnehmen. Aber da haben SWB und VRS ja irgendwann keinen Bock mehr zu gehabt. Aber ich schweife ab...

Nach den Luftpumpen noch den Stuck am Haus nebenan fotografiert. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/250s, f/2,8.) Für so ein kontrastarmes Motiv ist das recht gut raus gekommen. Und auch hier: Tatsächlich beinahe fast gerade. Ist das jetzt eigentlich eine Rose? Hat aber mehr als fünf Blätter. Lilie? Ich habe keine Ahnung, muss ich nebenan mal beim botanischen Garten nachfragen...


An der alten Landwirtschaftskammer, in der ja jetzt die Mathematiker drin hausen, habe ich dann mal die Blagen mit der Lampe überm Kopf mitgenommen. (135mm, 1/500s, f/4.) Perfekte Situation für das 135er Portrait-Tele, perfekte Entfernung für f/4. Toll auch, wie sich das Licht in der Lampe bricht und der Dreck, der denen übers Gesicht läuft. Und der strenge Blick vom Typ im Hintergrund. Ganz großes Kino! ;-)

Hin und wieder muss ich ja auch ein bisschen Architektur auf meine Bilder bringen, so auch hier an der Mensa. (50mm, 1/125s, f/8.) Für Architektur mache ich ja auch regelmäßig die Blende ziemlich weit zu, um richtig knackige Schärfe ins Bild zu bekommen. Hat hier auch ganz hervorragend geklappt und das Bild ist auch nur ein ganz kleines Bisschen schief! ;-) Aber die Treppe, der viereckig gepflasterter Vorplatz, die Holzpaneele und überhaupt, gefällt mir recht gut, das Bild. Und wichtig: Keine störenden Personen! ;-)

Die Beton-Bank im Schatten ist hingegen ein wenig kontrastlos geworden. (50mm, 1/250s, f/4.) War wohl etwas sehr schattig. Dabei fand ich diese Betonbrutalität schon sehr ansprechend, auf die eine oder andere Art. Zusätzlich hätte ich hier vielleicht auch auf f/8 gehen sollen, das Bild ist mir irgendwie nicht scharf genug. Und mich stört das Gemüse im Hintergrund. Vielleicht sollte ich jetzt im Winter noch mal wieder kommen und das gleiche Foto noch mal ohne Grünzeug dahinter machen. Das Motiv schreit ja geradezu nach Kahlheit und Kälte.


Wasser-Schilder nehme ich auch immer gerne mit. (50mm, 1/250s, f/5,6.) Dieses hier steht am Botanischen Garten. Mit der verbogenen Zaunspitze im Hintergrund und dem übermalten Rost am Laternenpfahl eines der besseren Bilder auf dieser Rolle. Macht was her. Der Fokus könnte noch ein ganz klein bissche näher auf den Betrachter zu liegen, am Rand des Schildes ist es mit ein bisschen zu unscharf. Die 5 ist doch schon sehr weich. Aber bei flüchtigem Hinsehen merkt man das kaum.

Im Botanischen Garten dann gleich mal die Palme fotografiert, schließlich hatten wir ja Wüstenwetter, da passte die ganz gut ins Konzept. (50mm, 1/1000s, f/4.) Im Hintergrund die Fassadenrenovierung, übrigens. Auch ein ganz nettes Foto, bei dem mich am meisten der Kratzer auf der rechten Seite stört. Ansonsten ziemlich gut belichtet und komponiert. Gerade hier gefällt mir diese leichte Schiefheit des Bildes erstaunlich gut, wo mich das doch sonst immer so aufregt. Vielleicht liegt es daran, dass ich hier gewollt schief fotografiert habe...

Wenn man schon hier ist, darf man den Herrn Lenne natürlich nicht vergessen. (50mm, 1/500s, f/4.) Obwohl ich hier mit meiner ganz normalen Normalbrennweite zugschlagen habe, statt auf das 135er zu wechslen, ist das Bild doch ganz gut geworden. Die Unschärfe im Hintergrund ist ausreichend und die Schärfe des Kopfes ist gut. Könnte vielleicht etwas heller belichtet sein, aber sein Gesicht lag nun mal im Schatten, was will man machen?


Dann noch ein ganz schnelles Bild vom Springbrunnen, das die Wassertropfen im Flug einfangen und den Hintergrund möglichst unscharf halten sollte; beides ist nur so mittelprächtig gelungen. (50mm, 1/2000s, f/2.) Hätte vielleicht doch das 135er nehmen und nur einen Ausschnitt des Oberteils machen sollen. Technisch ist das Bild gar nicht so schlecht, aber irgendwie gefällt es mir nicht. Es fehlt das gewisse Etwas. Hm.

Das Vorhängeschloss hingegen mir Kette und Bändel ist praktisch perfekt geworden. (50mm, f/4, unbekannte Zeit.) Klasse Bild. Mehr sag ich nicht dazu. Spricht mich an, im Gegensatz zum Springbrunnen oben.

Weiter durch den Garten durch kommt man auf der anderen Seite irgendwann über die Brücke, von der aus man einen guten Blick über den Graben hat, in dem sich an diesem Tag schön die Häuser auf der anderen Seite spiegelten. (50mm, 1/1000s, f/4.) Schön finde ich den Kontrast alt/neu bei den Gebäuden. Und die zufällig ins Bild geflogenen Tauben, oder was sind das da für Vögel? Ansonsten ist es nicht ganz so künstlerisch geraten, wie ich es gehofft hatte. Trotzdem brauchbar.


Auch die schönste Fotosession muss irgendwann zu Ende gehen, deshalb bin ich dann irgendwann auch zum Bahnhof zurück gekehrt. Vor der Unterführung steht dieser Kasten mit Vorhängeschloss. (50mm, 1/500s, f/4.) Musste ich auch mitnehmen. Einfach wegen seiner in der Sonne aufgeheizten Metall-Kühle. Macht das Sinn? Außerdem frage ich mich, was die da drin einsperren! Kleine, gemeine Eisenbahngnome, bestimmt! ;-) Die beiden aufgeklebten Tauben unten am Rand und das Gesicht-Graffiti geben dem Ganzen etwas mehr Menschlichkeit und schwächen die Brutalität des Riegels ein bisschen ab. Interpretiere ich wieder zu viel? Ja. :-D Aber he, das sind meine Fotos, ich darf dazu schreiben, was und so viel Blödsinn ich will! ;-)

Dann, nach der Ankunft bei C im Garten noch die Katze fotografiert. (135mm, 1/60s, f/4.) Erstaunlich unverwackelt bei der Belichtungszeit, ich hatte wohl was zum Abstützen. Und eine sehr hübsche Mieze! Etwas wenig Kontrast hier im Schatten, aber trotzdem OK.


Cs Vogel darf auch nicht fehlen, aber durch die Gitterstäbe nicht ganz so leicht. (50mm, f/4, unbekannte Zeit.) War eh das letzte Bild auf dem Film, da kann man das auch mal für sowas raus hauen. Sieht man ja auch an dem Klammerloch unten rechts, da hat das Labor wieder ganz brutal reingehauen. Das Bild selber ist leider ziemlich schlecht: Falsche Blende, Vogel unscharf, Gitter im Weg. Egal, ein Vogelfoto!

So, und jetzt am Ende des Films weiß ich gar nicht, was als nächstes dran ist, meine Pipeline ist tatsächlich mal leer. Also, die von hochgeladenen Bildern, zumindest. Ich glaube meine Pipeline an s/w-Fotos wird nie mehr ganz leer laufen... ;-)

Ein alter Vergrößerer

Heute möchte ich mal den kleinen alten Vergrößerer vorstellen, den ich vor bestimmt bald 25 Jahren mal dem Betrieber meines lokalen Fotoladens - damals noch in Seelscheid - abgekauft habe, als der sein Geschäft aufgegeben hat. Es handelt sich um kein besonderes Teil, sondern um so ein relativ günstiges Quelle-Produkt: Ein Revue, Bestellnummer 2006. Ist aber auch gar nicht so schlimm, für den Einstieg ist das Teil sicher ausreichend. Das verbaute Objektiv ist ein mir unbekanntes Wilon 50mm 1:3,5. Noch nie von gehört, aber durchaus möglich, denn von Vergrößerern habe ich jetzt nicht so die Ahnung.

Nachdem ich das Ding vom Dachboden geholt habe, musste ich es erstmal etwas säubern. War ziemlich eingestaubt. Nun ist der Dachboden da recht gut ausgebaut und dicht, aber Dreck gab es genug, offenbar. Kam gut was ab, als ich das ganze Gerät mit einem weichen Schwammtuch abgewischt habe. Jetzt sieht er wieder richtig schick aus, wenn es sich auch nicht um das tollste Gerät dieser Art handelt.


Ich weiß gar nicht mehr, was ich damals für das ganze Set bezahlt habe. Waren glaube ich so 50 Mark oder so. Ja, Mark! Da sieht man, wie lang das her ist! ;-) Ich denke, das war damals wohl ganz OK, heutzutage würde man das Teil bei eBlöd bestimmt günstiger bekommen.

Ich hab ihn nach dem Säubern dann auch mal angeschaltet und siehe da: Lampe geht noch. Müsste das Gehäuse aber dann wohl auch mal öffnen, und da den Dreck raus putzen, denn ich glaube, auf der Lampe hat sich auch was abgesetzt: Für 75 Watt kommt mir das recht dunkel vor.


So, und da war dann noch die steinalte Chemie, die ich damals mit dazu bekommen habe. Drei Phiolen Tetenal Ultrafin zum Beispiel. Ich weiß nicht, das Zeug ist so alt, ich hab Angst! ;-) Benutzen kann man das sicher nicht mehr, obwohl es mich ja schon interessieren würde, ob das noch funktioniert. Daneben noch ein Fläschchen Ilford-Entwickler, auch bis zum Rand voll und ziemlich gut durchgedunkelt. Also wohl auch eher nicht mehr so toll zu gebrauchen. Und das Tütchen Tetenal Fixiersalz ist steinhart. Gut, OK, wenn man das trotzdem noch aufgelöst bekommt, wer weiß. Der bereits angerührte Flüssigfixierer, der auf dem Foto unter der Tetenal-Packung liegt, ist schon ganz auskristallisiert. Also alles nicht mehr ernsthaft zu gebrauchen, höchstens noch aus Spaß man testen.

Was ich noch am ehesten noch ernsthaft mal testen kann, das wäre die Packung Ilfospeed Multigrade II Papier. Das ist zwar bestimmt auch schon 30 Jahre alt, aber ich hatte schon fast genauso alte Filme, auf denen noch was zu erkennen war. Immerhin ist die Packung noch praktisch neu und ungeöffnet. Mal sehen. Erstmal muss ich die Waschküche in eine Dunkelkammer verwandeln. ;-)


Schön ist übrigens auch, das ich tatsächlich auch noch die originale Anleitung für den Vergrößerer dabei habe. Ich mein, nicht, dass in den gefühlten drei Sätzen irgendwas drin stände, das man nicht auch so wüsste. Höchstens noch, wie rum man den Filmhalter einlegen soll.

Jedenfalls. Mal sehen, wann ich dazu komme, das zu testen und ob ich das Papier auch im Adonal entwickeln kann, weil: Das hab ich halt gerade da rum liegen, einfach nur zum Testen, ob das Papier überhaupt noch was macht. Wenn ich ernsthaft Abzüge machen will, muss ich eh erstmal neues Papier kaufen und dazu auch passenden Entwickler.