Skip to content

Schwarz-weiß und analog, Teil 251: Mit der Nettar am Mediapark

Fomapan 200 (120) #3, 3. Juli 2023
  • Kamera: Zeiss Ikon Nettar
  • Entwicklung: 5x Prewash, Adonal 1+50, 9:00 Minuten 20,5°C, Adofix Plus 1+7, 5:00 Minuten(5.), Adoflo II 1+200
Heute gibt es Test-Bilder. Irgendwann im Sommer habe ich von C eine Kamera bekommen, die sie wiederum von ihrer Nachbarin bekommen hatte: Ein Nettar. Diese war ziemlich pilzig und verrostet, sodass ich sie erstmal wieder auf Vordermann bringen musste. (Und zwar in 1, 2, 3, 4 Teilen.) Da ich sie dafür praktisch komplett auseinander genommen hatte, war ich mir nicht so sicher, ob es tatsächlich ansehbare Bildergebnisse geben würde. Aber: Sieht gut aus! Scheine den Fokusring zumindest einigermaßen korrekt angebracht zu haben. Andererseits, mit f/6.3 ist das Objektiv ja auch nicht sooo empfindlich, was ein bisschen Kurz- oder Weitsichtigkeit angeht.

Da wir an dem Tag ins Kino wollten, sind alle Bilder rund um den Mediapark entstanden; so auch das erste mit dem Colonius und dem Hochhaus am Mediapark. (∞, 1/200s, f/16.) Gegens Licht war Sunny Sixteen eine gute Wahl und trotzdem ist noch genug Detail in den Fenstern zu erkennen. (Viel langsamer wird es an diesem Tag übrigens auch nicht, es war sehr hell!) Der Foma 200 im 120-Format scheint also gar nicht so schlecht zu sein, sage ich ja immer wieder. Wenn da nicht diese kleine schwarzen Stippse wären. Kratzer? Gut, wenn man nicht rein zoomt, fällt das bei 720p auf meinem Notebook gar nicht auf. Zur Bewertung der Qualität der Optik kann man sich gerne die Ecken anschauen, die schon sehr verzerrt und unscharf sind. Voll Retro! ;-) Aber das ist halt so bei diesen alten Dreilinsern. Immerhin gibt es bei f/16 so gut wie keine Vignettierung.


Der Schwan mit seinen beiden Jungen ist ein ziemlich gutes Foto geworden, das hätte ich gar nicht gedacht. (4m, 1/200s, f/11.) Die Auflösung der Kamera ist erstaunlich gut. Immer wieder erstaunlich, was diese alten Medium-Format-Knipsen auf den Film zeichnen können. Aber auch der Kontrast sieht sehr gut aus, nachdem ich die Sauerei zwischen den Linsen weg gepopelt hatte. Die arme Kamera hatte wirklich einige Jahre auf dem Dachboden hinter sich. Oder im Keller. Jedenfalls war sie nicht korrekt gelagert worden. Dafür funktioniert der Verschluss aber erstaunlich gut. Man sollte meinen, dass gerade dieser nicht mehr so besonders gut laufen würde mit den ganzen Verharzungen, die sich über die Jahre gebildet haben.

Und man bekommt sogar ein bisschen Bokeh hin, wie man an diesen Tauben auf der Mauer sehen kann. (2m, 1/200s, f/11.) Und das bei so weit geschlossener Blende. Erstaunlich. Ich mein, ja, man sieht, dass das f/11 ist, aber man kann auch erahnen, was bei weiter geöffneter Blende möglich wäre. So heben sich die Tauben aber wenigstens ein kleines Bisschen vom Hintergrund ab. Diese Kameras waren einfach für langsameren Film gebaut. Was war in den 1950ern Standard? Irgendwas zu ISO 50 Äquivalentes, wahrscheinlich.

Die große Eins musste ich gleich zweimal fotografieren, denn beim ersten Mal habe ich nachher nicht am Knöpfchen gedreht, sodass ich eine unfreiwillige Doppeltbelichtung hatte. Die gibt es am Ende zu sehen. Aber gut, dass ich es noch gemerkt habe - es hat auch Vorteile, wenn man sich jedes Foto aufschreibt -, denn das Ergebnis ist spannend. (3m, 1/200s, f/8.) Immerhin sind wir hier nur noch 2/3 Blendenstufen von Offenblende entfernt und so bekommen wir auf diese Entfernung schon eine ganze Menge Unschärfe. Immerhin ist bei den Mittelformatkameras die Brennweite auch entsprechend groß. So zeigen die Bäume im Hintergrund schon ein kleines bisschen Rotationsansatz. Aber wirklich nur ein kleines Bisschen. Das ist der Retro-Look, nach dem ich immer so suche! ;-)


Die Lüftungsrohre neben dem Colonius ist dann schon wieder sehr viel härter am Licht entlang fotografiert. (Fast ∞, 1/200s, f/11) Zum Glück zogen immer wieder Wolken vorbei und sorgten so für diese dramatische Stimmung, wie wir sie hier sehen. Ein ziemlich gutes Bild, zu dem ich mal wieder nicht viel zu sagen habe.

Der Blick über die Brücke - inkl. Radfahrerin - gefällt mir fast genau so gut. (∞, 1/200s, f/11.) Schön geometrisch, nette Spiegelungen auf dem Wasser, ein paar Wolken am Sommerhimmel: Gut. Und sogar fast gerade. Was mir bei den quadratischen Bildern aber ehrlich gesagt meist gar nicht so sehr auffällt wie bei denen im Format 3:2. Wie auch immer, ich merke jedes Mal, dass Mittelformat ein ganz besonderes Feeling hat, besonders mit diesen alten Klappkameras. Da fühlt man sich wirklich in die 1950er/60er zurück versetzt.

Die Brücke habe ich auch ein bisschen von der Seite mitgenommen, denn die Bögen über dem flachen Wasser machen sich auch so gut. (∞, 1/200s, f/8.) Leider war das Wasser etwas zu unruhig, um eine schönere Spiegelung zu bekommen. Hier am Mediapark zieht es ja immer wie kölsche Hechtsuppe. Zwischen den Bäumen war es jedenfalls etwas schattiger und ich konnte die Blende ein bisschen weiter öffnen. Schließlich ging es mir darum zu sehen, ob ich die Skala wieder richtig angebracht hatte. Sieht gut aus: Die Brücke ist scharf und auf die hatte ich schließlich gezielt.


Fahrräder haben es mir ja eh angetan, besonders solche, die in Herden auftreten. (4m, 1/75s, f/16.) Hier habe ich die Blende sehr weit geschlossen und mal eine langsamere Zeit verwendet, schließlich wollte ich wissen, ob auch die funktionieren. Scheint so. Ich mein, viel Auswahl hat man bei diesen alten Zentralverschlüssen ja eh nicht, da ist es gut zu wissen, dass das bisschen, das man hat, auch tatsächlich geht. Und außerdem boten sich die hintereinander abgeställten Räder auch dafür an, denn so habe ich sie praktisch alle im Fokus. Und ich glaube, unten links habe ich ein bisschen die Linse verdeckt? Sieht nach dem unscharfen Rand eines Fingers aus! ;-)

Ein bisschen verwischte Springbrunnendüsen gefällig? (150cm, 1/75s, f/8.) Hier befinden wir uns ziemlich am unteren Ende der Entfernungsskala, so wie sie auf dem Objektiv angebracht ist. Die Fontänen könnten ein bisschen schärfer sein, ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass das hier an meinem eigenen Unvermögen, Entfernungen richtig abzuschätzen, liegt, und nicht an der Fokusskala. Die schein bisher schließlich zu stimmen. Andererseits ist das das einzige Foto, dass ich praktisch "am Anschlag" gemacht habe und die Fokusebene liegt offensichtlich ein bisschen vor der vorderen Fontäne. Naja, egal, trotzdem ein ziemlich cooles Bild!


Das Cinedom selber darf natürlich auch nicht fehlen. (∞, 1/200s, f/6,3.) Ich dachte mir, so gegen Ende des Films, da muss ich dann doch mal Offenblende testen, sonst habe ich die am Ende gar nicht dabei, und bei Unendlich wird schon nicht so viel schief gehen. Und auch hier muss ich sagen: Erstaunlich scharf alles. So sehr, dass man auf dem Mittelformat tatsächlich noch die Leute erkennen könnte, wenn man es wollte. Was Multiplex-Kinos angeht, ist das Cinedom tatsächlich eines der hübscheren, finde ich. Viele dieser Dinger sind ja einfach nur in die Landschaft geworfene Betonklötze. Das in Bad Godesberg zB ist ja nicht unbedingt das hübscheste, und auch in Siegburg oder Troisdorf folgt die Form eher dem Zweck. Während hier in Köln, da hat man zumindest einen Ansatz von Architektur: Weite, runde Fensterfronten, die das Licht rein lassen, zB. Und in der Abendsonne spiegeln die auch schön, was sich auf dem Foto auch ganz gut macht.

Und ganz zum Schluss noch die versprochene Doppelbelichtung: Sieht ja schon sehr witzig aus. Sowas passiert einem heutzutage halt einfach nicht mehr - wobei die D800 tatsächlich wohl einen Modus für Doppelbelichtung hat, wenn ich die Betriebsanleitung richtig verstanden hat; ob die aber den Sensor tatsächlich zwei Mal belichtet oder einfach zwei Bilder digital mischt, weiß ich auch nicht. Jedenfalls verpasst man so manchmal auch witzige Fotos. Wie dieses: Schwäne, die über den Bürgersteig schwimmen und Autos, die im See parken! ;-)


Fazit: Eine weitere, gut funktionierende Klappkamera im Mittelformat, die hübsche Bilder macht. Nicht, dass ich nicht mittlerweile genug davon hätte! ;-)

Nächstes Mal: Oberkassel mit der Konica Autoreflex TC.

Bunt, in Farbe und analog, Teil 10: Tomb Raider Meeting 2023 - Kodak Gold

Kodak Gold 200 #4 + #5, Juni 2023
  • Nikon F601, Nikon Series E 50mm 1:1.8, Nikkor AI 200mm 1:4, Nikkor AF 85mm 1:1.8, Nikkor AI 35mm 1:2
  • Entwicklung: Labor (Rossmann)
Nachdem ich vor ein paar Tagen hier die Schwarzweiß-Fotos vom Tomb Raider Meeting vorgestellt habe, kommen heute eine paar bunte, die ich mit der F601 gemacht habe. Wie in alten Tagen! Habe glaube ich mit dieser F601 noch gar keinen bunten Film belichtet. Aber das Gefühl von 1990er-Urlauben in Dänemark war direkt wieder da.

Insgesamt sind es dann zwei Filme geworden, von denen ich hier aber wie immer nur die vorstellen möchte, die keine Personen zeigen. Der Kodak Gold 200 ist vom Material her auch so ziemlich genau die Qualität, die ich damals in den 1990ern verschossen habe. Somit haben die auch das entsprechende Retro-Feeling. (Wobei ich damals meist den noch billigeren Kodak VR verwendet habe, den es aber glaube ich gar nicht mehr gibt.) Ich habe den Eindruck, dass sie einen leichten Stich ins Lilane haben, aber das kann auch an meinem Scan liegen. Ich mache sonst ja hauptsächlich s/w, da bin ich das nicht gewohnt. Die Filme waren jedenfalls mehr oder weniger frisch, das Mindesthaltbarkeitsdatum gerade so abgelaufen, wenn ich mich recht erinnere.

Kommen wir aber zu den Bildern, insbesondere zu Film 1: (Bei allen Bildern fehlen die Belichtungsangaben, denn in der Hitze des Gefechtes hatte ich dafür nicht auch noch Zeit. Außerdem handelt es sich ja hauptsächlich um Schnappschüsse ohne großen künstlerischen Anspruch. ;-))

Das erste Bild zeigt das Kurhaus in Bad Grund. (35mm) Mal wieder habe ich die üblichen Probleme, die Kamera gerade zu halten. Unten links in der Ecke sieht man ein paar Mitglieder unserer Geocaching-Gruppe, sie mögen mir verzeihen, dass sie dann doch mit drin sind. Aber das Sucherbild der F601 ist merklich kleiner als das, was nachher auf dem Film landet. Da die automatischen Abzüge, die man aus dem Labor bekommen hat, ja auch immer ein bisschen ausgeschnitten waren, ist das früher nicht so aufgefallen. Aber meine Scans versuchen immer, möglichst viel der belichteten Fläche einzufangen. Jedenfalls, wie man sieht, das Wetter war eher so naja. Durch den leichten Lila-Stich sieht es allerdings drohender aus, als es tatsächlich war.


Die Steine in der Grubenlore vor der Kirche sind ganz interessant raus gekommen. (35mm.) Würde mich interessieren, welche Blende ich da benutzt habe. Muss ja relativ weit offen gewesen sein. Aber nicht zu sehr. 2,8? Keine Ahnung. Die Kirche ist jedenfalls schön unscharf, so wie ich es gerne habe. Auch hier könnte der Horizont etwas gerader sein, aber aus dieser halb hockenden Position kann man das entschuldigen.

Der Zwerg hinter der Kirche wirkt sehr viel Schärfer, habe ich den Eindruck, was wohl am verwendeten Objektiv liegen wird. (85mm.) Das ist ja eh immer rattenscharf. Auch die Farbwiedergabe erscheint mir etwas besser. Liegt es vielleicht daran, dass auf dem 35er ein Skylight drauf ist, während auf den anderen, also insbesondere auch auf dem 85er, nur ein normales UV-Filter sitzt? Hm. Der Unterschied ist mir früher nicht so aufgefallen. Aber wahrscheinlich liegt es dann doch eher am Objektiv selber, oder? Das ältere AI ist völlig anders vergütet, was man auch gut sehen kann, wenn man es ins Licht hält. Naja, im Endeffekt liegt es wahrscheinlich eh an meiner Nachbearbeitung, was sämtliche Spekulationen ad absurdum führt... ;-)

Genießen wir daher lieber diesen verzierenden Heißluftballon. (85mm.) Den fand ich sehr spannend, wie er da am alten Fachwerk herunter hängt. Im Nachhinein spannender ist es allerdings, mal richtig weit rein zu zoomen in diese 4k Version und festzustellen, wie scharf fas 85er ist. Und dass es auch auf Film erstaunlich wenige Chroma-Fehler hinterlässt. Aber auch wieder nicht zu genau hin schauen, denn oben in der Regenrinne kann man erkennen, wie die automatische Fusselentfernung ein recht großes Störobjekt entfernt hat. Die funktioniert grundsätzlich zwar ganz gut, aber hat dann doch manchmal Probleme, gerade bei Katzenhaaren! ;-) Aber dieser Film kam so schmutzig aus der Entwicklung, dass ich ihn nicht so wie sonst manuell hätte behandeln können, da wäre ich jetzt noch nicht fertig. Ich weiß ja auch nicht, wann die im Labor das letzte Mal den Entwickler gewechselt haben, aber da hatte sich wohl einiges an Dreck drin angesammelt. Vielleicht kommt da auch der Farbstich her: Alte Chemie! (Ich sollte mal testen, wie die Entwicklung bei dem Laden am Markt in Bonn ist; für 6 Euronen machen die Entwicklung und Scan, da lohnt es sich kaum noch, das selber zu machen, zumindest bei den Farbfilmen, die ich eh nicht selber entwickle.)


Die Kirche ist auch wieder schief. (35mm.) Unten an der Ecke kommt U genau in dem Moment um die Ecke, als ich den Auslöser gedrückt habe. Kann man ja nicht mit rechnen. Aber sie ist dann doch so weit weg, der Film so grob und das Objektiv so weitwinklig, dass man sie eh nicht erkennen kann. ;-) Hübsches Bild, jedenfalls, bei dem die Blautöne des Himmels auch einigermaßen stimmig sind. Trotzdem ist die Lila-Grün-Balance auch hier ein bisschen off. Pass auf, am Ende liegt das nur an meinen Monitoren, die ja alle was unterschiedliches anzeigen! Blöder, neumodischer LCD-Kram! :-D

Für ein Farbfoto eignete sich diese Pflanzschale perfekt, schließlich hatte sie einer mit roter Farbe verunstaltet. (35mm.) Da hatte wohl jemand was gegen die Darstellung der weiblichen Nacktheit und hat aus Protest... oder auch nicht! ;-) Sieht jedenfalls faszinierend aus. Rot kriegt der Kodak also schon mal gut hin!

Daran, dass die Rose vorne schon ein ganz kleines bisschen unscharf ist, während die Kelchblätter perfekt sind, entnehme ich, dass ich dieses Bild wohl mal wieder weit offen gemacht habe. (35mm.) Der Wirkung tut es allerdings keinen Abbruch. Die schon leicht an Wassermangel leidende Blume zwischen den Beinen des Bergmann-Denkmals gefällt mir sehr gut. Der Winkel ist allerdings vielleicht nicht spitz genug, da hätte ich noch ein bisschen mehr mit Fluchtpunkten arbeiten sollen. Im leicht unscharfen Granit kann man übrigens wieder haufenweise automatisch retouchierte Flusen sehen. Schlilmm, wie verstaubt der Film zurück kam. Insgesamt ist das Motiv glaube ich fast besser für einen s/w-Film geeignet gewesen.


Eines der schönsten Bilder auf diesem Film ist meiner Meinung nach diese regenbogenfahrradfahrende Katze. (35mm.) Hier sind auch die Fluchtpunkte passender. Leider kommt die kleine Maus auf dem Lenker nicht so richtig raus, der Kontrast zum Hintergrund ist erstaunlich gering. Aber ein hübsches Bild. Gefällt mir. (Wie immer merkt man das daran, dass ich recht wenig dazu schreibe. Hach, ich bin immer viel zu selbstkritisch! ;-))

Bei diesem Blick auf die alten Holzhäuser kann die Serie E mal so richtig scheinen. (50mm.) Ich muss wirklich mal, jetzt da ich das 50/1.8G zurück habe, ein Shoot-Out machen zwischen den verschiedenen 50ern, die ich habe. Ich habe immer den Eindruck, bis auf die Beschichtung, die bei den neueren Objektiven zweifelsfrei besser sein wird, ist das kleine 50/1,8E ein richtig gutes Objektiv. Ich bin von den Bildern, die ich damit gemacht habe, jedenfalls noch nie enttäuscht worden! Immer scharf, immer kontrastreich. Der Kodak macht hier, wo endlich mal ein bisschen Sonne die Szenerie erhellt, übrigens auch einen ganz guten Eindruck.

Einige Besucher der Meetings kann ich übrigens doch online stellen: Die Hunde! Hier den kleinen schwarzen. (85mm.) Schönes Foto, zu dem ich auch wieder recht wenig sagen werde. Etwas schief, wie immer, aber wenn man sich halb auf den Boden legen muss, ist das auch OK.


Am Ende des Filmes sind wir dann auch schon am nächsten Tag angekommen. Da war mein erstes Opfer mal wieder eine Lore, von denen es in Bad Grund ja diverse gibt. (35mm.) Alte Bergwerksstadt halt. Diese hier ist allerdings ziemlich zugewuchert. Hätte noch einen Schritt näher ran gehen können. Hübsche Unschärfe im Hintergrund. f/2 tatsächlich?

Kommen wir dann auch direkt zu Film 2, den ich an diesem verlängerten Wochenende verschossen habe:

Was haben wir da als erstes? Eine Tränke für Kühe. (85mm.) Kann ich ja irgendwie auch nie dran vorbei gehen. ;-) Diese hier ist recht bunt mit der roten Hängerkupplung vorne, den grau-metallenen Tanks, dem hellbraunen Holz, auf dem sie angebracht sind, und der allgemeinen Grünheit drumherum. Fehlt eigentlich nur ein bisschen blauer Himmel, aber so weit kam ich nicht runter.

Ein Blick den Weg runter, den wir gerade hoch gegangen waren, mit den Bäumen an den Rändern, verpasst einem ein leicht romantisch-heimatliches Gefühl. (50mm.) Also zumindest mir. Hübsch. Nicht wirklich was drauf zu sehen, ein typisches touristisches Landschaftsfoto. Immerhin kann man sehen, dass wir auch mal richtig gutes Wetter hatten.


Im Wald hin Kunst herum, die ich natürlich auch mit genommen habe. (50mm.) Ist allerdings sehr grün geworden. Apropos: Der zweite Film scheint in der Grün-Lila-Balance besser abgestimmt zu sein. Ist der vielleicht durch eine andere Maschine gegangen? Scheint mir auch etwas weniger Staub und Flusen zu haben. Wieder bin ich erstaunt von der Abbildungsleistung des 50E: Diese feinen, filigranen Muster an den Rändern dieser Platte sind hervorragend aufgelöst und nur die Grobheit des Films verhindert ein schärferes Bild. Stelle ich ja auch immer wieder an der Digitalen fest, wie klasse das Ding ist!

Je weiter man den Berg hoch kommt, je tiefer man in den Wald eindringt, desto mehr Kunst gibt es übrigens zu entdecken. So auch diesen creepy Roboter. (85mm.) Muss man glaube ich nicht viel mehr zu sagen. Ziemlich gruselig, dieses Gesicht auf dem Metallkörper. Hatte ich das 135mm eigentlich nicht dabei? Das wäre hier wohl besser geeignet gewesen. Mit dem 85er ist das Ding doch recht weit weg. Auch wenn man gut rein zoomen kann, schließlich ist das 85mm mit das beste (Alt-)Glas, das ich besitze! Schlägt auf jeden Fall das 50E, das ich gerade noch so gelobt habe.


Schilder, gerade verbogene und misshandelte Schilder, sind ja auch so eine Leidenschaft von mir. (85mm.) Wenn dann auch noch viele bunte Blätter drumherum hängen, umso besser. Schöne Strukturen, die gerade noch in den Blättern erkennbar sind. Ja, da reicht der Film dann doch nicht mehr aus. Digital hat schon was für sich. Aber den weichen Retro-Look mit Grain kriegt man halt doch nur auf Film!

Die drei Typen am Wasserfall wollten einfach nicht weg gehen, auch nachdem ich sie gewarnt habe, dass sie dann in meinem Blog landen! Selber Schuld! ;-) (50mm.) Viel Wasser ist ja nicht drin, im Wasserfall. Ich habe aber extra eine lange Belichtungszeit gewählt, daran kann ich mich erinnern. Und das sieht man ja auch, das Wasser ist ist recht verschmiert. Die Gesichter meiner drei Mit-Cacher übrigens auch, sodass ich auch nur ein mäßig schlechtes Gewissen habe. Sie selber würden sich wohl noch erkennen, aber ich glaube, die KI-Gesichtserkennung hätte dann doch so ihre Probleme. ;-)

Und dann waren wir auch wieder am Meetinghaus, denn es war Zeit, den Grill anzuwerfen! (50mm.) Hm, lecker, da krieg ich gleich Hunger! Da wir das Futter dieses Mal selber mariniert hatten - also, nicht wir am Grill, sondern Lemon, die kann das -, war es auch gleich noch mal doppelt so lecker. Aber so ein richtig großer Grill hat ja schon was. Da passen gut drei bis vier Tüten Kohle rein. Gut, ist ja auch für 30, 40 Leute gegrillt worden!


Aber nicht nur Grillgut, auch Salate hatten wir mal wieder in diversen Ausführungen. (50mm.) Und nein, ich werde nicht für Cola-Werbung bezahlt! Die stand rein zufällig so! (Wenn ich mir das recht überlege, ich sollte für Cola-Werbung bezahlt werden! :-D)

Und dann war auch schon der letzte Tag und ich wollte den Film noch voll bekommen, statt ihn angefangen mit nach Hause zu schleppen. War bei diesem auch einfacher als bei dem s/w, den ich in der F90x drin hatte. Da habe ich tatsächlich weniger Bilder gemacht, als ich gedacht hätte. Jedenfalls, hier ein Blick nach gegenüber, auf eines der blau gestrichenen Holzhäuser. (85mm.) Wer genau hin schaut, kann einen schlafende Mann finden. ;-)


Am Ende noch zwei Mal Hundis! (Beide 85mm.) Den Schwarzen hatte ich ja oben schon mal. Hier aber seitlich, wie er gerade an irgendwas herum kaut. Der Weiße war mal wieder müde. Die beiden sind ja schon sehr niedlich. Wenn es nur keine müffeligen Hündchen wären! :-D Solange die sich mit sich selber beschäftigen, bin ich ja OK damit, aber ansonsten werde ich immer ganz schnell wieder zu einem Katzenmensch! ;-)

So, das waren dann aber auch endlich alle Bilder vom Meeting dieses Jahr. Jetzt ist ja bald schon wieder Zeit fürs Orga! Man man man, ich bin aber auch irgendwie schwer hinterher. Ich habe auch gerade gar keinen Plan, was als nächstes bei den s/w ansteht. Ich glaube, der 120er, den ich mit der Zeiss Nettar verschossen habe, damals im Juli am Cinedom in Köln.

Schwarz-weiß und analog, Teil 250: Filmreste aus Seelscheid und Lanzenbach

Kentmere 400 #5 + #6, Juni 2023
  • Nikon F90X, Nikkor AI 135mm 1:2.8, Nikkor AF 85mm 1:1.8
  • Entwicklung: Kodak D-76 Stock, 15:00 Minuten (9:30 + 60%) 20°C, Adofix Plus 1+7 (3.+4.), Adoflo II 1+200
Da ich es in St. Augustin nicht geschafft hatte, den Film voll zu bekommen, habe ich das dann in Seelscheid und Lanzenbach gemacht, und hier sind die Ergebnisse:

Hinter der ev. Kirche in Seelscheid habe ich mich mal wieder dem Springbrunnen genähert und ganz genau ausgemessen. (50mm, 1/8000s, f/2,8.) Habe es tatsächlich geschafft, die Kamera komplett auszureizen. Bei 1/8000s ist schließlich Schluss und die Blende von f/2,8 ist noch nicht mal ganz offen. Was aber auch gut ist, denn so habe ich hier viele hübsche kleine Sechsecke ins Bild bekommen. Nicht nur im Hintergrund, gerade auch in der Vordergrundunschärfe in jeder kleinen Lichtbrechung sieht das richtig schick aus!

Die Kirchentür war dann als nächstes dran. (35mm, 1/1000s, f/8.) Sehr hell war es auch hier, weshalb ich das kleine Weitwinkel auch schön weit abblenden konnte, um wirklich jedes Detail scharf zu bekommen. Sehr spannend: Der Schattenwurf der Lampe über der Tür. Da sickert irgendwo Licht durch und macht Muster.


Um die Ecke habe ich dann die Stromversorgung der Kirche dokumentiert. (135mm, 1/250s, f/4.) Kirchen sind ja meist sehr alte Gebäude und haben auch recht zeitig einen Stromanschluss bekommen, weshalb die Verkabelung immer ein bisschen rudimentär daher kommt. So auch hier. Ob das noch modernen Vorschriften entspricht? Ich glaube es kaum! ;-) Vor allem direkt darunter dieser moderne Kabelkanal.

Das folgende Bild habe ich nicht gedreht! Warum eigentlich nicht? Jetzt hängen die Lindenblüten zur Seite raus... (135mm, 1/320s, f/4.) Ist aber auch egal, sieht auch so ganz spannend aus. Ich glaube, das ist der Baum, der da direkt neben dem Kirchturm steht. Müsste ich aber noch mal genau überprüfen.


Das Korn ist jedenfalls dann beim Nachmittagsspaziergang abgelichtet worden. (50mm, 1/125s, f/4.) Auf diese Entfernung ist auch f/4 im Hintergrund komplett unscharf. Habe hier mal wieder den Minimalfokus ausgetestet. Cool finde ich die Strommasten im Hintergrund, die aber eigentlich fast noch etwas schärfer sein könnten. Nur ein kleines bisschen, damit sie mehr ins Auge fallen. Nächstes Mal also doch f/8. ;-) Allerdings war auch nicht wirklich mehr Licht, es war dann doch schon sehr später Nachmittag.

Für die Rollen auf dem Feld hat es ja auch nur gerade noch so gereicht. (50mm, 1/60s, f/2.) Eigentlich ist das für dieses Motiv und auf diese Entfernung schon ein bisschen zu weit, aber immerhin hatte ich so genug Licht auf dem Film, dass ich nicht verwackelt habe. Und der Hintergrund hat natürlich auch wieder einen schönen Blur-Faktor. Aber insgesamt ist es doch ein bisschen weich geworden. Was allerdings auch am Motiv selber liegt, denn wenn man genau hin schaut: Die Falten auf dem ersten Knödel sind schon ziemlich scharf. Die Folie selber macht durch ihre extreme Glätte halt ein bisschen diesen unscharfen Eindruck.


Am Ende stand dann noch ein Pony im leichten Niesel. (135mm, 1/160s, f/2,8.) Dass hier noch genug Licht war, war schon erstaunlich, aber das Bild ist eigentlich perfekt belichtet. Habe ich hier die Punktmessung für das Pony selber verwendet? Sieht ja fast so aus. Tolles Foto jedenfalls. Leider ist die Emulsion ein bisschen kaputt gegangen hier auf dem letzten Foto. Ob das beim Einspulen passiert ist oder ich es mit der Schere gekratzt habe, als ich das Ende abgeschnitten habe, kann ich nicht sagen; vielleicht ist es auch einfach so passiert, weil es eben das letzte Bild war. Trotzdem, sehr schönes Bild.

So, jetzt nächstes Mal aber wirklich die bunten analogen Bilder vom Meeting. Die müssen ja auch mal weg. ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 249: St. Augustin

Kentmere 400 #5 + #6, Juni 2023
  • Nikon F90X, Nikkor AI 135mm 1:2.8, Nikkor AF 85mm 1:1.8
  • Entwicklung: Kodak D-76 Stock, 15:00 Minuten (9:30 + 60%) 20°C, Adofix Plus 1+7 (3.+4.), Adoflo II 1+200
Am Ende des Meetings waren noch noch 21 Bilder auf dem Film, von denen ich 14 an einem mäßig bedeckten Tag in St. Augustin verschossen habe, um den Film dann auch schnellstmöglich entwickeln zu können. Im Gegensatz zum Meeting habe ich hier tatsächlich auch sämtliche Belichtungswerte und die verwendeten Objektive wieder aufgeschrieben - Old Habits und so...

Den Anfang macht der Erdbeer-Stand auf dem Marktplatz. (50mm, 1/400s, f/4.) Dass da links noch die Frau im Bild war, habe ich beim Auslösen gar nicht gemerkt. Der Plan war eigentlich, nur den Verkaufsstand auf dem Bild zu haben. Aber die passt trotzdem ganz gut da rein und löst ein bisschen die Sterilität des restlichen Bildes auf. Naja, vielleicht bilde ich mir auch nur wieder was ein. ;-)

Es war Frühling, oder zumindest sowas ähnliches, also war auch die Springbrunnenfontäne in Betrieb. (50mm, 1/4000s, f/1,8.) Um das Wasser in der Luft einzufrieren, habe ich die schnellste Zeit genommen, die die Kamera mir erlaubt hat. Das hat natürlich den anderweitigen Effekt, dass der Hintergrund wegen der weit offenen Blende sehr blurry geworden ist. Wo ich ja total drauf stehe! :-D Sieht gut aus, die messerscharfen Wassertropfen vor dem unscharfen Hintergrund. Hat was.


Im Springbrunnen lagen diese beiden Pylone herum. (50mm, 1/640s, f/4.) Haben wahrscheinlich die spielenden Kinder da rein geworfen. Unter Wasser, mit den entsprechenden Verzerrungen der bewegten Wasseroberfläche, sehen die beiden jedenfalls sehr spannend aus. Fast wie gewollt, wie ein kleines Kunstwerk. Aber auch da interpretiere ich wohl wieder zu viel rein.

Dieses Denkmal für den Herrn Augustinus finde ich extrem creepy! (50mm, 1/1600s, f/1,8.) Wie ein Transporterunfall hängt der da halb im Stein. Creeeepy! Was hat der Künstler sich dabei gedacht? Ich weiß es nicht. Macht mir jedenfalls Angst. Weit offen habe ich immerhin den Hintergrund seht matschig bekommen, was umgekehrt das Auge aber noch mehr auf diesen genetischen Unfall lenkt. Creeeeeeepy!

Nach dem Besuch im Huma waren wir dann noch ein bisschen hinten raus in Richtung der Hochschule, wo die Baracken auf dem Parkplatz stehen. (50mm, 1/4000s, f/2,8.) Gegens Licht habe ich hier mit dem recht empfindlichen ISO 400 Film schon fast den gesamten Spielraum der Kamera ausgenutzt. Die Abendstimmung kommt aber ganz gut rüber, finde ich. Wenn man davon ausgeht, dass die Kante des Containers einigermaßen gerade ist, sieht man hier auch mal, wie viel Verzerrung in dem alten Series E 50er steckt. Oder ist das nur der Knick in meiner Optik?


Vor der Hochschule steht noch mehr Kunst, etwa diese gigantische metallene Feder. (35mm, 1/320s, f/8.) Nicht nur, dass ich hier auf das kleine 35er gewechselt habe, ich habe für meine Verhältnisse auch sehr weit abgeblendet. Dadurch ist aber praktisch alles scharf, was die Ausmaße dieses Kunstwerks noch deutlicher macht. Leider habe ich die Kamera mal wieder etwas schief gehalten. Und der Lieferwagen im Hintergrund geht mehr auf den Zeiger. Aber warten, bis den wer weg fährt? Dann würde ich wahrscheinlich jetzt noch da stehen, 6 Monate später! ;-)

Eine Rose gegens Licht macht sich auch immer gut, auch wenn die Farbe schon ein bisschen fehlt. (35mm, 1/200s, f/4.) Allerdings war die glaube ich eh sehr hell gelb, viel verpassen wir hier also nicht. Allerdings ist sie ein bisschen unter, gegen den hellen Hintergrund hat die F90x mal ausnahmsweise etwas zu vorsichtig belichtet. Kenn ich eigentlich gar nicht von der. So sieht man sehr kräftig die Körnung des Films.

Am Sportplatz fanden wir dann noch ein Kassenhäuschen, das natürlich unbesetzt war. (35mm, 1/800s, f/4.) Wie vielleicht schon bemerkt, habe ich die ganze Zeit das 35er nicht wieder abgemacht, was daran liegt, dass es sich eigentlich ganz hervorragend für alle Arten von Motiven eignet. Ich benutze das jedenfalls sehr gerne, aber das verkünde ich ja nicht zum ersten Mal. Nicht so weit wie ein 28er, das schon ziemliches Weitwinkel-Feeling produziert, aber auch nicht so eng wie das 50er, das sich dann doch schon wieder mehr für die Details oder Portraits eignet. Außerdem habe ich immer den Eindruck, dass das einen gewissen Vintage-Faktor in die Bilder bringt.


Rund im St. Augustin gibt es so viel Kunst, aber die beiden, die da zwischen den Sportgeräten rum hocken, nehme ich ja eigentlich jedes Mal mit. (35mm, 1/4000s, f/2.) Die beiden haben es mir irgendwie angetan. Deshalb versuche ich auch immer wieder, sie anders in Szene zu setzen. Hier zum Beispiel mit der untergehenden Sonne im Hintergrund, den ich mit Offenblende schön blurry bekommen habe. Trotzdem sind die beiden alten Rostigen scharf genug, mit einer leichten Aura von Weichheit, durch die weit geöffnete Blende bedingt. Apropos Vintage Look. Cooles Bild, bei dem man den Weitwinkel-Faktor des 35mm dann doch mal spürt.

Den Rückweg haben wir dann entlang der Straße genommen, wo im Gras des Randstreifens dieser Spiegel lag. (50mm, 1/60s, f/2,8.) Wie man sieht, es wurde dann langsam doch etwas dunkler, selbst für den 400er Film. Trotzdem ist dieses Bild voller Schärfe und Kontrast. Und ein cooles Motiv obendrein!

Vor dem Kinderkrankenhaus habe ich dann noch die Elefanten mitgenommen. (50mm, 1/640s, f/1,8.) Ebenfalls mal wieder ein Bild mit Offenblende, was in diesem Fall belichtungstechnisch zwar nicht unbedingt nötig gewesen wäre, aber ich wollte, dass die beiden sich möglichst kräftig vom Hintergrund abheben. Im Ergebnis sind sie mir beide allerdings dann doch ein bisschen zu weich geworden. f/2,8 wäre wohl die Blende der Wahl gewesen, f/4 hätte den Hintergrund wahrscheinlich schon zu weich gemacht. Wäre ein gutes Bild für das 50/1,4 gewesen, das ich damals noch nicht hatte. Das ist bei f/2 schon deutlich schärfer.


Hinten rum sind wir dann über die Brücke wieder in Richtung des Marktplatzes gegangen. (50mm, 1/60s, f/8.) Wenn man weit abblendet, bekommt man tatsächlich auch komplett scharfe Bilder. Ich sollte das mal wieder öfter machen und meine softe Phase ein bisschen hinter mir lassen! ;-) Für diese Architektur-Fotos sind größere Blendenzahlen einfach besser geeignet und der Film gab mir hier auch entsprechende Spielräume, obwohl es doch schon recht dunkel war, kurz vor/nach Sonnenuntergang. Überhaupt war an diesem Abend ein ziemlich krasses Licht, das sich gut zum fotografieren auf Film geeignet hat.

An der Brücke habe ich noch die Sonne mit genommen. (50mm, 1/60s, f/4.) Die hält alles am Laufen, die Sonne. Wie man hier gut sehen kann, sie treibt jedes noch so kleine Zahnrad im Getriebe an. Drumgerum dieses Blätter-Motiv, finde ich sehr passend. Vor allem aber, dass diese Art von Kunst in Alltägliches wie diese Gehwegbegrenzung eingelassen ist, finde ich sehr spannend. Alltagskunst. Lockert das Leben etwas auf. Ich vermute nur leider, dass viel zu viele Leute einfach dran vorbei laufen. Hier an der Brücke sind noch viel mehr Motive eingebaut, die eigentlich alle eine genauere Betrachtung wert sind.


Am Ende noch ein englischer Briefkasten, der - wenn ich mich recht erinnere - aus einer der Partnerstädte von St. Augustin stammt, in diesem Fall dann wohl Grantham. (50mm, 1/250s, f/2.) Wo liegt das eigentlich? Leider ist das gute Stück ein bisschen rostig, könnte mal wieder einen Anstrich vertragen. Andererseits macht sich Rost ja immer erstaunlich gut auf s/w-Fotos. Mir gefällts jedenfalls, das Foto, bildet es doch einen ganz netten Abschluss dieses Bilderabends.

Nächstes Mal: ...bin ich mir noch nicht sicher, ob ich jetzt nicht erst die bunten Bilder (analog) vom Meeting einschiebe. Ansonsten gibt es noch mehr Filmreste, die ich in Seelscheid und Hennef verschossen habe. Hm, ich glaube, letzteres, dann habe ich den Film endlich durch. Sind ja nur sieben Stück...

Schwarz-weiß und analog, Teil 248: Tomb Raider Meeting 2023 - s/w

Kentmere 400 #5 + #6, Juni 2023
  • Nikon F90X, Nikkor AI 35mm 1:2, Nikkor AF 85mm 1:1.8
  • Entwicklung: Kodak D-76 Stock, 15:00 Minuten (9:30 + 60%) 20°C, Adofix Plus 1+7 (3.+4.), Adoflo II 1+200
Es war im vergangenen Juni, als wir das letzte Mal in Bad Grund waren, um ein Tomb Raider Meeting abzuhalten. Ein paar der digitalen Fotos von damals hatte ich ja bereits in 1, 2, 3 Teilen hier rein gestellt, heute folgen nun die analogen. Viel dazu zu sagen werde ich nicht haben, das meiste sind Schnappschüsse am Wegesrand. Leute sind auch keine zu sehen. Aber es sind immerhin 17 Stück geworden, verteilt über zwei Kentmere 400. Insofern... Ach ja, und alle sind mit dem 85mm AF oder dem 35mm AI gemacht, wenn ich das richtig im Kopf habe. Ich habe allerdings zu keinem die Belichtungsdaten aufgeschrieben.

Fangen erst mal mit dem weißen Hundi an. Wie man sieht, es wartet drauf, dass jemand das Spielzeug wirft! Eigentlich ein ganz hübsches Köterli, wenn die nicht so müffeln würden. ;-) Und alle fünf Minuten um die Ecke gebracht werden wollten. Mein übliches Problem mit Hunden halt. Aber immerhin geben die meisten sehr interessante Fotomotive ab. Vom allgemeinen Schärfe-Eindruck gehe ich hier von f/4 aus, wobei ich mir aber nicht sicher bin. Könnte auch f/5,6 sein, es war schließlich sehr hell, aber die F90X hat ja genug Geschwindigkeits-Spielraum nach oben!


Die Bergbaumuseumswegweiserlore hingegen scheint mir recht weit offen gemacht zu sein, wie man am sehr weichen Hintergrund erkennen kann. Aber auch da kann ich mich täuschen, das 85er macht ja von sich aus schon recht cremige Bilder, wegen der mäßig langen Tele-Brennweite. Ich benutze dieses Objektiv viel zu wenig, merke ich immer wieder. Eigentlich sollte ich mal ein paar Tage nur damit rum laufen.

Das erste Bild, bei dem ich mir was anderes als das 85er aufgeschrieben habe, ist von einem der Hydranten im Dorf. Und zwar ist das wohl mit dem 35er gemacht. Auch hier denke ich mir immer wieder: Sollte ich mal viel öfter benutzen. Aber das Filter fällt ja immer ab, weil das Gewinde so im Popo ist. Trotzdem, die Bilder, die das macht, sind erste Klasse. Gerade auf Film mag ich diese Brennweite sehr.

Auch die Glocken hinter der Kirche habe ich wohl leicht geweitwinkelt, aber deutlich stärker abgeblendet. Trotz des Schattens hier schätze ich mal f/8. Aber ich kann mich auch hier täuschen, das ist ja an sich schon recht scharf, besonders sobald man in die mittleren Entfernungen kommt, so wie hier auf diesem Bild. Ich habe allerdings den Eindruck, dass sich das 35er und das 85er gegenseitig gut ergänzen. Kein Wunder, dass die meisten Normalbrennweiten-Zooms ungefähr dieses Bereich abdecken.


Auch das Kur-Cafe, so runtergekommen, wie es mittlerweile ist, habe ich mit dem 35er gemacht. Etwas schief, das stört mich ja direkt wieder, aber dem allgemeinen Eindruck tut das keinen Abbruch. Besonders witzig finde ich das "f", das da so schief hängt. Schade eigentlich, dass diese alten Gaststätten alle zu gemacht haben und jetzt dem Verfall preisgegeben sind. Andererseits hoffe ich ja, dass die Absperrung unten rum darauf hindeutet, dass hier bald mal wieder was passiert. Aber wenn die Besucher ausbleiben...

Und wo ich das kleine Weitwinkel gerade drauf hatte, habe ich den Blende wohl noch ganz auf gemacht und hinter mir die Briefkästen abgelichtet. Die Hatte ich glaube ich vor ein paar Jahren schon mal in digital. Müsste ich mal nachschauen. Aber in s/w und auf Film haben die eine ganz andere Wirkung von Verfall und Zahn der Zeit und so. ;-) Ich mag diese leicht deprimierenden Bilder ja ganz gerne. Passt zu mir, ich bin auch immer leicht deprimierend. :-D

Man wäre nicht im Harz, wenn einen nicht immer eine Hexe verfolgen würde. Selbst hier, mitten im Dorf, ist man nicht sicher vor ihnen. Das einzige Gegenmittel: Auf die Portrait-Brennweite wechseln und ein Foto machen! ;-) Frage mich allerdings, warum Hexen immer mit krummer Nase und überhaupt so stereotyp dargestellt werden. OK, damit man erkennt, dass es eine Hexe sein soll, aber, hallo? Body Shaming much?! Macht man doch nicht! Wo kämen wir denn da hin, wenn das jeder täte?


Nebenan der Bergmann jedenfalls wird nicht ganz so stereotyp dargestellt. Wenn der nicht seinen Hacke oder Hammer, oder was er da geschultert hat, hätte, ich würde ihn gar nicht als solchen erkennen. Na gut, der Helm ist ein Hinweis. Und dass wir uns in einem alten Bergbauort befinden auch. ;-)

Aus dem besagten Dorf hinaus sind wir dann irgendwann im Wald einer Herde Jungrinder begegnet. Eins kratzte sich gerade am Kinn. Rindvieh müsste man sein, die haben schon einen erstaunlichen Bewegunsgspielraum. Dafür, dass die irgendwo im Bereich von Tonnen wiegen, führen die manchmal recht grazile Bewegungen aus.


Auf dem Weg in den Wald haben wir die Gelegenheit genutzt und und die vielen verschiedenen Gesteine angeschaut, die hier auf diesem Lehrpfad aufgereiht sind. Hier sehen wir: Gips. OK, ist für den Durchschnittsmenschen jetzt wahrscheinlich so interessant wie Raufasertapete, aber ich finde es spannend zu wissen, was im Boden unter einem so alles lagert. Und Gips ist ja auch wichtig, wie sonst soll man die Löcher zu spachteln, die man in den Wänden hat, wenn man beim Zocken wieder den Controller geworfen, aber den Fernseher verfehlt hat? :-D

Sein Verwandter, der Riffkalkstein, stand übrigens ganz in der Nähe. Ist das eigentlich sein kleiner Bruder, der Gips? Immer diese Carbonate, man weiß es nicht! :-D Ja, ich bin alber. Aber ich hab ja sonst nicht viel zu sagen zu den Bildern, da ich mir ja keine weiteren Daten aufgeschrieben habe. Gut, ich könnte jetzt wieder das fröhliche Blendenraten betreiben, aber spannend ist das beim dritten Versuch dann auch nicht mehr. (f/4, sag ich mal.)


Oben am Berghang gab es dann diesen Wasserablauf zu sehen. Obwohl es viel geregnet hat dieses Jahr war der trotzdem staubtrocken. Ich würde gerne wissen, wie das zZt aussieht, wo es alle par Stunden schüttet wie aus Eimern. Frage mich, ob der Grundwasserspiegel dann endlich mal wieder ein bisschen gestiegen ist. Nicht, dass ich viel Hoffnung hätte.

Den Stolleneingang habe ich irgendwie ein bisschen verrissen. Manchmal löst die F90 so zackig aus. Das ist mit bei der D800 jetzt auch schon ein paar Mal passiert, die hat auch so einen zarten Auslöser. Je professioneller die Nikon-Kameras werden, desto geschmeidiger ist wohl der Knopf gelagert, der die Bilder macht. Jedenfalls hätte ich hier gerne ein paar Grad weiter nach unten gezielt, bevor es Schnapp-Surr gemacht hat.

Die Lore des SV Victoria hat einen besonderen Platz verdient:


Ziemlich geiles Bild, finde ich. Wie weit habe ich denn hier geöffnet? Bin ich bei f/4 geblieben, meiner Lieblingsblende? Wenn ja, das ganz leichte Drehen im Hintergrund gefällt mir extrem gut und ich glaube, das lässt sich eigentlich nur bei kleineren Blendenzahlen provozieren. Total geiles Bild jedenfalls, das wohl das beste auf der ganzen Rolle darstellt.

Kurz bevor wir uns auf den Heimweg gemacht haben, habe ich noch diesen Maulwurf am Schlüssel fotografiert. Ist das Ms Schlüssel? Möglich, ich glaube es. Bin dafür extra unter den Tisch gekrochen und die Leute haben schon wieder seltsam geguckt, was ich da treibe. Na, das eben! Cooles Bild!


Die geschlossene Würstchenbude ist dann schon auf dem Heimweg. Die steht kurz vor Limburg am Straßenrand. Habe die glaube ich noch nie geöffnet gesehen. Aber scheinbar scheint sie auch noch keiner weg geräumt zu haben. Eines Tages kommen wir hier mal vorbei, dann hat die offen, dann kauf ich mir 'ne Wurst! (Ich nehme an, dass die nur an Werktagen öffnet. Und da sind wir immer in die andere Richtung unterwegs auf dieser baulich getrennten Bundesstraße. Da kommt man da nicht ran.)

Zum Schluss, ein Windrad, um unsere Sauerländer zu foppen. :-D Ist schon ein recht prächtiges Exemplar. Habe ich das wirklich mit dem 85er gemacht? Ich hatte den Eindruck, dass das weiter weg stand. Hm, wahrscheinlich täusche ich mich auch da.

Und das war das letzte Bild, was ich guten Gewissens dem Thema TRM zuteilen kann. Danach waren wir dann praktisch ja fast schon zu Hause. Limburg ist ja nur noch ein Katzensprung von der rheinischen Heimat entfernt. Den Rest des Filmes gibt es daher in einer eigenen Abteilung zu sehen; ich habe ihn in St. Augustin verschossen.