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Übern Berg mit 'ner Canon

Voll das Dilemma: Ich habe da noch Bilder von der Weihnachtsorgie in Wesel, die ich eigentlich noch dieses Jahr raus werfen wollte, andererseits habe ich gestern so schöne Bilder mit Cs alter 400D gemacht, die ich ja heute zurück gebe, die möchte ich eigentlich nicht noch auf einen anderen Tag verschieben! ;-) Ich habe mich also für die aktuellen Fotos entschieden; die anderen sind ja mittlerweile eh veraltet und können somit ruhig noch ins neue Jahr verschoben werden. Fängt das auch gleich richtig besinnlich an! :-D

So, jetzt aber zu den Bildern aus der Canon. Wie ich ja bereits berichtet hatte, sind die eigentlich ganz annehmbar, dafür dass die Kamera ja gerade so ein haarbreit über dem, was ich hier als 4k-Auflösung verkaufe, kann. Also gerade so ausreichend für meine Zwecke. Bei der relativen Lichtschwäche des kleinen EF-S 18-55mm 1:3.5-5,6 habe ich wieder hauptsächlich Offenblendenfotos gemacht. Mit dem Unterschied, dass heute zumindest zeitweilig mal die Sonne hinter den Wolken hervor gekommen ist und ich dementsprechend das ISO auf 100 stellen kann. Das ist der Wert, bei dem man diese Kamera wahrscheinlich verwenden soll. Bis 400 ist OK, 800 geht auch noch, aber alles darüber ist dann doch ein bisschen viel verlangt. Was man auch daran sehen kann, dass die sich ja gar nicht auf noch viel größere Werte einstellen lässt.


Aber wie gesagt, es gab mal etwas Licht, daher sehen die Bilder auch gleich viel kontrastreicher aus. Ich mein, es ist noch immer Winter da draußen, man kann also keine Wunder erwarten. Besonders in den dunklen Ecken ist die Helligkeit manchmal nicht ganz ausreichend und die Bilder wirken wieder ein bisschen fahl und farblos, sodass ich in der Post ein bisschen nachgeholfen habe. Vielleicht, wenn ich mich ein bisschen länger mit dem Ding beschäftigen würde und mal einen anderen Belichtungsmessermodus probieren täte - die Bilder sind alle mittenbetont gemessen, teilweise mit Messwertspeicher -, hätte ich wohl noch was raus holen können. Aber es ist, wie es ist, und für 17 Jahre alte Technik kann man echt nix sagen.


Einzig und alleine das Objektiv ist mit offen ein bisschen zu weich. Nun sag ich da so, als würde Abblenden helfen. Tut es auch - aber eben nur ein bisschen. Vielleicht tue ich dem Ding ja auch unrecht und es liegt am Sensor, kann ja sein, oder die Fokusebene ist vielleicht auch etwas verstellt, oder der Autofokus an sich ist nicht der Beste. Aber alles in allem, für ein Objektiv, dass ja extra für einen Sensor in APS-C-Größe gerechnet wurde, finde ich die Bilder allesamt ein bisschen zu weich, auch für ein kleines Kit-Zoom und gerade bei den veranschlagten Lichtwerten, die da drauf gedruckt sind. OK, vielleicht sind meine Ansprüche auch einfach zu hoch...

Nachdem ich jetzt das Objektiv ein bisschen gedisst habe, könnt ihr ganz entspannt auf den "erweiterten Artikel" klicken. Ich habe nämlich nichts desto trotz 100 Fotos gemacht. Man muss das Wetter ja ausnutzen! ;-)


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Seelscheid aus der Sicht einer ca. 17 Jahre alten Canon

Ich habe mir ja gestern auf dem Heimweg bei C ihre alte Canon 400D geklaut, mitsamt des Kit-Objektivs Canon Zoom Lens EF-S 18-55mm 1:3.5-5.6 II. Ich weiß nicht genau, wann sie die gekauft hat, aber das Modell ist irgendwann so um den September 2006 herum erschienen. Die hat also definitiv schon was auf dem Buckel. Leider schreibt die keinen Shutter Count in die Exif-Daten, sonst wüsste ich zumindest das.

Bevor ich euch aber wieder mit irgendwelchen Beauty Shots langweile, habe ich die heute einfach mal mit genommen und meine übliche Runde durchs Dorf von Laden zu Laden zu Post zu Laden damit dokumentiert. Das Wetter ist mies (stürmisch, unterbrochen von gelegentlichem Weltuntergang), sodass ich immer gegen den Regen arbeiten musste. Das ISO stand dementsprechend auf sehr optimistischen 400. 800 wäre wahrscheinlich besser gewesen, das Objektiv ist ja nicht besonders lichtstark, aber ich wollte kein zu heftiges Rauschen triggern.


Wie man aber sehen kann, sind die Bilder eigentlich ganz gut geworden und das Rauschen hält sich auch bei denen, die ich ein bisschen aufgehellt habe, sehr in Grenzen. Ich habe zudem praktisch die ganze Zeit mit Offenblende gearbeitet, weil, wie gesagt: Wetter Scheiße! Bei der niedrigen Auflösung von gerade mal 10-Komma-nochwas Megapixeln fällt das auch nicht zu sehr auf, auch wenn ich das Gefühl habe, dass es teilweise - gerade im Tele-Bereich - ein bisschen weich ist. Ansonsten performt das ganz gut: Keine Chroma-Fehler, die ich jetzt direkt sehen würde, und der Kontrast ist auch ganz brauchbar. Die Bilder habe ich größtenteils nur ein bisschen Farbkorrigiert und an den Rändern eine Kleinigkeit abgeschnitten, sodass sie jetzt meine übliche 4k-Auflösung haben, ohne dass ich sie skalieren musste.

Im Weitwinkelbereich ist die Verzerrung aber schon recht heftig. Der Fahnenmast zB biegt sich schon fast Fischaugenartig durch und ich habe da noch ein Bild vom Bücherschrank vor der KSK, das ich hier nicht rein genommen habe, weil es unscharf ist, aber da sieht man das noch deutlicher, weil ich da straight on drauf gehalten habe, statt wie bei der Fahne diese Perspektive von unten zu haben. Gut, 18mm sind auch sehr weit, selbst wenn man dann auf 1,6x runter crop-t. Die effektiv resultierenden 29mm klingen zwar gar nicht so weit, aber im Herzen ändert sich da nicht viel.

Hingegen hatte ich praktisch keine Beanstandung im Bereich Abschattung. Die Ecken der Bilder, in denen das Phänomen ja bekanntermaßen besonders gerne auftritt, werden ja aber auch weg geschnitten, sodass ich da wenig überrascht bin.


Das mit dem Bücherschrank war übrigens das einzig Unscharfe und das lag wahrscheinlich am Regen auf der Frontlinse. Ansonsten war der Autofokus durchweg recht präzise und hat auch bis auf das Bild mit den aus der Hecke raus stehenden Blättern immer den Punkt angepeilt, den ich im Sinn hatte. Das Autofokus-System bei Canon ist aber ja bekanntermaßen eh besser als das, was ich von Nikon seit Jahrzehnten gewohnt bin. Also, angeblich, ich benutze ja eher selten Canons, ich muss mich da auf das verlassen, was andere Leute in diesem neumodischen Internet, das sich ja eh nicht durchsetzen wird, so behaupten. ;-)

Die Bedienung der Kamera ist hingegen für mich alten Nikonianer etwas ungewohnt: Nicht nur, dass das Bajonett andersrum gedreht wird - OK, da ist Nikon ja the odd one out -, auch der Zoom-Ring geht in die andere Richtung. Ich total verwirrt. Glücklicherweise bin ich das ja von diversen anderen meiner Kameras gewohnt. Ist immer so 50-50, ob ich auf Anhieb in die richtige Richtung zoome. ;-) Liegt aber auch wahrscheinlich mit daran, dass ich ja mittlerweile praktisch nur noch Festbrennweiten verwende.


Schön hingegen ist der recht große Makro-Bereich an dieser Linse, die auch ein ordentliches Bokeh ermöglicht, auch wenn man bei vollem Zoom nur noch f/5,6 zur Verfügung hat. Da musste sich Canon aber auch nur mäßig für anstrengen, denn der Crop-Faktor hilft auch hier sehr. Das Makro hat mir auch sehr geholfen, als ich mir dann noch den Weihnachtskaktus und die Orchideen vorgenommen habe. Die sehen auch durchweg alle ganz gut aus. Abblenden auf f/11 oder sowas hätte hier natürlich mehr Schärfe gebracht, aber das Licht war eh schon so spärlich, dass ich verdammt nah an das ran gekommen bin, was ohne Stativ noch möglich ist. Da hätte ich dann mehr Photonen gebraucht! ;-)


Fazit: Der erste Eindruck von der Kombination aus Kamera und Objektiv ist ganz solide. Für eine so alte digitale aus einem eher für Einsteiger gedachten Marktsegment sogar durchaus brauchbar. Was wäre da der korrekte Vergleich bei Nikon gewesen? Eine D40? Oder doch eine D80? Ich glaube, ein genaues Äquivalent gab es da nicht. Aber eine von denen. Die D40 hatten eine geringere Auflösung, passt aber zeitlich ganz gut. Die D80 hat die gleiche Auflösung, aber mehr Featues. (Ich mache das ja immer daran fest, ob eine Kamera eine Abblendtaste hat - die Canon 400D hat keine, wie die D40, während die D80 eine hat.)

Nun sind diese ganzen Vergleiche aber eher akademischer Natur, denn ich habe weder die eine noch die andere. Grundsätzlich habe ich aber den Eindruck, dass beide Nikons stabiler waren. Die Canon fühlt sich doch sehr nach Plastik in meinen Händen an. Mehr wie ein Spielzeug denn eine ernsthafte Kamera. Das bedeutet nicht, dass sie nicht durchaus noch gute Bilder macht, selbst nach all dieser Zeit. Wer also ein wirklich sehr kleines Budget hat und mit gerade so 4k auskommt, kann evtl. noch immer mit dem Teil glücklich werden.

Kurpark: Nikkor AF-S 50/1.8 G auf FTZ II

Um den vollen Funktionsumfang des FTZ Adapters (und der Kamera) verwenden zu können, ist ein AF-S G Objektiv wohl angebracht. Mit AF-S funktioniert der Autofokus einwandfrei und das G sorgt dafür, dass man sich nicht um die Blende kümmern muss. OK, das müsste man wohl auch bei AF-S Objektiven mit Blendenring nicht, wenn man diesen auf die größte Blende dreht und verriegelt, was wahrscheinlich eh die meisten Menschen machen. Ich bin da ja was altmodisch und verwende den Ring meiner normalen AF-Objektive auch an der DSLR, statt am zweiten Drehrad zu drehen.

AF-S und G habe ich an zwei meiner Objektive, von denen das eine meine normale Standardbrennweite ist, das 50/1.8G. Dessen 50mm verwandeln sich an einer Crop-Sensor-Kamera in 75mm, was ein bisschen Tele, aber noch nicht wirklich viel ist. Es kommt vom Blickwinkel so also meinem AF 85/1.8, das ich ja sehr gerne verwende, weil es so schönes Bokeh macht. Deshalb habe ich an der Z fc ähnliche Ergebnisse erwartet. Und ich wurde auch nicht wirklich enttäuscht, wie man schon bei den ersten Bildern sehen kann.


Auch hier habe ich wieder das Bild drin gelassen, bei dem ich nicht gemerkt habe, dass es ein bisschen unscharf ist. Der Grund liegt hier allerdings nicht an der manuellen Einstellung wie beim AI 35/2, sondern an der Kamera selber, die sich offenbar gerne von zackigem Gemüse im Hintergrund ablenken lässt, wie man an dem Fußgänger-Schild oben erkennen kann: Die kahlen Äste im Hintergrund sind perfekt scharf, während das Schild, dass eigentlich im Fokus stehen sollte, ein ganz kleines bisschen zu kurz gekommen ist. Das habe ich in dem kleinen Sucher-Monitor mal wieder nicht auf anhieb erkannt.

Überhaupt, die Kamera unterstützt zwar die automatische Fokuspunkt-Wahl, hat aber auch hier gewisse Probleme, die einzelnen Vierecke tatsächlich grün zu bekommen. Scheinbar ist sie sich nie so 100%-ig sicher, was ich von ihr will. Auch hier würde es wahrscheinlich helfen, den Fokus-Sensor-Bereich manuell zu wählen, aber dafür müsste ich erst mal tiefer in die Menüstruktur eindringen. Nikon-Menüs sind sehr lang! ;-) Vielleicht liegt es aber auch daran, dass meine Kopie dieses 50/1.8G aber auch ein winziges bisschen kurzsichtig ist, wie ich ja immer letztens erst wieder festgestellt habe. Vielleicht reicht das aus, um die Kamera zu verwirren. (Ich habe zu Hause nämlich mal das AF 85/1.8 aufgesetzt und das zeigt mir sofort und problemlos einen grünen Kasten, wenn ich es fokussiert habe.) Wenn ich den Touch-Autofokus auf dem großen Bildschirm verwendet habe, hatte ich keinerlei Probleme.


Die Bildqualität spricht ansonsten wohl für sich. Die Bilder sind alle knackig bunt (für so einen nassen Tag) und kontrastig raus gekommen, fast schon besser als an der D800. Zugleich wird durch die Crop-bedingte Brennweitenverlängerung die Unschärfe im Hintergrund hervorgehoben. Und auch wenn es somit keine echte Normalbrennweite mehr ist, konnte ich trotzdem sehr gut damit arbeiten und hatte fast keine Probleme, mich umzustellen. Muss man halt hin und wieder mal einen Schritt zurück gehen.

Da das 50/1.8G ansonsten ein extrem modernes Objektiv ist, hat es praktisch keine Verzerrungen an den Ecken und auch keine Abschattungen. Da bringt der Crop-Faktor also auch keine Verbesserung, wie es beim 35er war. Das bisschen, was das Objektiv (wie alle optischen Geräte prinzipbedingt) haben wird, rechnet die Firmware offenbar komplett raus. Nikon kennt seine Objektive ja und hat entsprechende Korrekturdaten hinterlegt. (Das ist wahrscheinlich der Grund, weshalb in der Anleitung steht, dass man als erstes mal die Firmware updaten soll. Wenn die Kamera mit irgendeinem Mobilgerät verbunden ist, macht sie das ja praktisch mehr oder weniger automatisch.)


Die verschiedenen Bilder, die ich noch vom Siegfried gemacht habe, bis ich den AF tatsächlich mal davon überzeugen konnte, dass nicht die schön kontrastreichen Äste im Hintergrund gemeint sind, habe ich mir jetzt mal gespart. Hier habe ich am Ende tatsächlich mit dem Touchscreen gearbeitet, weil die Kamera sich partout geweigert hat, das richtige Messfeld zu verwenden. Aber das ist glaube ich weniger ein Problem des Adapters, sondern eben der künstlichen Intelligenz in der Kamerafirmware. Ähnliche Probleme habe ich ja auch schon mit den Z-Objektiven gehabt. Hier sollte Nikon grundsätzlich noch mal nachbessern. Ich weiß, dass das schon immer ein Problem gewesen ist, weshalb ich meine D800 ja direkt wieder manuell - genau wie die D610 - auf den einen, mittleren Messpunkt umgestellt habe, und so ganz klassisch erst den Fokuspunkt setze und dann nachträglich den Bildausschnitt. Call me old school, but that's what I do. ;-)

Fazit: Moderne F-Objektive funktionieren mit dem Adapter nicht groß anders als originale Z-Objektive. Da die Auswahl bei den Festbrennweiten ja noch immer etwas beschränkt ist, kann man hier vielleicht tatsächlich auf die entsprechenden F-Objektive ausweichen. Diese sind ja auch auf dem Gebrauchtmarkt einigermaßen günstig geworden, nachdem eben Gott und alle Welt auf Spiegellose umgestiegen ist. Das Foto-Erlebnis mit diesem Objektiv und dieser Kamera war jedenfalls mehr oder weniger flawless für mich.

Kurpark: Nikkor AI 35/2 auf FTZ II

Heute also der Test eines meiner alten F-Objektive auf der Nikon Z fc. Ich habe mich entschlossen, als erstes mal die Bilder zu veröffentlichen, die mit dem Nikkor AI 35mm f/2 entstanden sind. Auf der Crop-Kamera sind das effektiv 52,5mm, auch wenn sie abrundet und 52 ins Exif schreibt. Da der Adapter keine Möglichkeit hat, die eingestellte Blende zu messen, steht da außerdem überall f/2 drin, was man in diesem Fall also getrost ignorieren kann; der Großteil der Bilder ist um die f/4 entstanden, maximal bin ich auf f/8 hoch, ein paar Mal auch auf f/2 runter. Fragt mich aber nicht, genau welche wie entstanden sind.

Da die eingestellte Blende für die Kamera unbekannt ist, muss sie auch ganz klassisch wie damals in den Urzeiten der Fotografie eine Arbeitsblenden-Messung für die Belichtung machen. Das hat einige Nachteile, aber auch den ein oder anderen Vorteil. Nachteile: Wenn man an der Blende dreht, braucht die Kamera einen Moment, bis sie sich wieder auf einen bestimmten Wert eingependelt hat, in dem das Bild entweder zu hell oder zu dunkel ist. Auch hatte ich ein bisschen Probleme mit dem Korrektur-Knopf: Wenn ich den Bildausschnitt nachträglich geändert habe, war sie manchmal ein bisschen verwirrt, was ich von ihr wollte und hat wieder "normal" belichten wollen, obwohl der Knopf noch immer auf zB +1 stand. Das sind wahrscheinlich Quirks, ab die man sich gewöhnt und mit denen man leben muss, wenn man so altes Glas an so einer modernen Kamera verwenden will. Der Vorteil an der Arbeitsblende ist allerdings, dass man auf den ersten Blick die Schärfentiefe beurteilen kann. Da die Kamera ja genug Spielraum in ihrem modernen Sensor hat, hat man eigentlich immer ein Bild, das hell genug ist. Der elektronische Sucher ist allerdings vielleicht ein bisschen zu niedrig aufgelöst, als dass man bei Offenblende immer auf Anhieb den richtigen Fokus trifft. Da bietet sich der große Monitor teilweise eher an, vor allem, wenn man etwas hinein zoomt.


Ansonsten ist die Arbeit mit dem manuellen Objektiv an dieser Kamera nicht groß anders als an einer alten Analogen, wo es eigentlich drauf gehören würde. Durch die recht hohe Sensorauflösung und das fehlende Filmkorn sieht man allerdings eher, wenn man mit dem Fokus daneben gelegen hat. (Ich habe die entsprechenden Bilder mal drin gelassen, damit man sehen kann, wie oft mir das ungefähr passiert ist. Ich glaube, von den 14 hier ausgestellten sind zwei etwas unscharf, und das sind auch die, die sehr weit offen gemacht sind, was das Ganze nochmals erschwert.) Mit etwas Übung sehe ich da aber doch gute Ergebnisse im machbaren Bereich.

Der Crop-Faktor verwandelt dieses leichte Weitwinkel in eine Normalbrennweite, wie ich sie eigentlich immer verwende. Man kann die Schärfe-Qualität dieses alten Objektives in der Bildmitte dadurch auch ganz gut beurteilen, hier wird schließlich jeder Fehler mit vergrößert. Im Gegenzug werden die Schwächen an den Rändern weg geschnitten. Nicht, dass diese Linse besonders viel Vignettierung in den Ecken oder Verzerrungen hätte. Auf Vollformat-Sensoren oder Film macht es schließlich sehr anständige Bilder, was man daran merkt, dass ich es auch da gerne und immer wieder verwende.


Insgesamt geht die Arbeit mit diesem manuellen AI-Objektiv aber sehr schön und einfach von der Hand. Ich habe mit dem Teil ja auch eine gewisse Vertrautheit und weiß, was es kann. Es macht Spaß, damit Bilder zu fabrizieren. Selbst an einem solchen, eher ungeeigneten Tag mit schlechtem Wetter und ungünstigen Licht, könnte ich den ganzen Tag weiter machen. Natürlich reicht es nicht an die Leistung moderner Gläser mit ihrer perfekten Vergütung heran, aber es liefert sehr farbenfrohe und trotzdem natürlich wirkende Bilder ab. Die Z fc ist ja generell etwas bunter und kontrastreicher, habe ich den Eindruck, als es meine D610 war oder die D800 ist. Die versuchen die Farben etwas dezenter darzustellen, während die Z fc lieber etwas poppiger ist. Das passt aber ganz gut zu diesem sowieso schon etwas wärmeren Objektiv. Also, mir gefällts.

Ich hatte hier im Kurpark jetzt nicht die Gelegenheit, in die Unendlichkeit zu fokussieren, aber das, was ich überprüfen konnte (z.B. die Wendeltreppe da unten), passte ganz gut. Man muss sich also keine Gedanken machen, dass ein gut kalibriertes Objektiv auf dem Adapter kurz- oder weitsichtig wird. Gut, das bisschen Geometrie sollte Nikon ja auch hin bekommen. Ich frage mich allerdings, ob das auch bei sehr tiefen oder sehr hohen Temperaturen so bleibt: Der Tubus ist relativ lang und aus Metall, der könnte also durchaus in der Kälte schrumpfen oder in praller Sommersonne etwas länger werden. Ob das mehr Auswirkung auf die Ergebnisse hat als die normale, in jedem Objektiv vorhandene Wärmeausdehnung, weiß ich nicht. Da muss ich mal auf einen heißen Sommertag warten! ;-)


Fazit: Insgesamt gefällt mir die Kombination sehr gut. Am störendsten empfand ich die Tatsache, dass der Monitor im Sucher etwas wenig Auflösung hat, um die Schärfe genau beurteilen zu können und zugleich das rote Viereck nicht grün werden wollte, die Fokussierungshilfe also nicht mitarbeiten wollte. Liegt aber vielleicht an mir. Die Anleitung sagt, dass man bei Fokus-Problemen manuell auf die Punktmessung des mittleren Sensors umschalten soll. Müsste ich mal testen. Ansonsten: Alles wie erwartet. Die Bilder da oben sind ganz gut geworden, und das ist die Hauptsache: Dass das Ergebnis am Ende gefällt!

Nikon FTZ II

In diesem Haushalt existiert ja seit ein paar Monaten eine Nikon Z fc. Hat sich raus gestellt, dass die gerade bei schlechtem Licht und mit Tele ganz gute Arbeit leistet. Vor allem als ich letztens diesen Kongress fotografiert habe, hat sie sehr schöne Bilder gemacht. Deshalb haben wir ihr jetzt einen FTZ II Mount Adapter gegönnt.

Wie der Name FTZ schon andeutet, adaptiert dieses viel zu teure Stück Technik "alte" Nikon F Mount Objektive an das moderne Z Bajonett der spiegellosen Nikons. (Was ich von der Elimination des Blendenrings halte und den Problemen mit anderen Kleinigkeiten halte, über die ich so gerne nöle, habe ich ja schon öfter berichtet. Wer es genau wissen möchte, möge in dem oben verlinkten Artikel noch mal nachlesen.) Dieser Adapter ist sehr hilfreich, wenn man eh einen ganzen Haufen F-Mount-Glas im Haus herum liegen hat, von den guten alten AI- über AF- bis hin zu modernen AF-S-G-Objektiven. So wie ich, ich alter Glassammler! ;-)


Wenn man die Kiste auspackt, ist man erst mal erstaunt: Das Ding ist groß! Ich wusste ja, dass Nikon Z die geringste Auflagefläche aller Spiegellosen hat, aber dass es so viel weniger ist als der alte F-Mount, war mir nicht bewusst. Wobei, wissen hätte ich das schon können, denn ich glaube, F war genau das andere Extrem, die höchste Auflagefläche von allen. Man hat hier also schon ein ziemliches Stück Tubus in der Hand. Das macht aber nichts, denn irgendwo muss ja auch die Technik drin unter gebracht werden, die die Bedienung von F-Objektiven an einer Z-Kamera ermöglicht.

Da ist zum Einen ein ganzes Array von Kontakten, die auf beiden Seiten vorhanden sind. Hier werden die Daten-Signale und der Strom für den Autofokus-Motor moderner Objektive weiter geleitet. Aber es gibt auch den guten alten Blenden-Aktuator, der auch bei G-Objektiven noch zum Einsatz kommt. Nikon war da ja sehr altmodisch bzw. auf Kompatibilität bedacht und hat im Gegensatz zu zB Canon nie den teilweise analog-mechanischen Weg verlassen. Was ich persönlich ja gut finde, denn das ist ein Plastik-Zahnrad-Bauteil weniger, dass kaputt gehen kann. Gut, dafür geht der Hebel in der Kamera halt irgendwann kaputt, wie an meiner D610... Aber egal, alles hat Vor- und Nachteile, Nikon hat halt diesen Kompromiss gewählt, und so kann ich jetzt sogar auch AI-Objektive von 1977 an der Z fc verwenden. (Wobei hierbei der Hebel gar nicht benutzt wird, sondern Stop-Down-Metering betrieben wird. Aber dazu nachher mehr.)

Ich habe zwei AF-S G Objektive, die vollständig vom Adapter unterstützt werden. Soll heißen: Die können Autofokus. Das ist zum einen das Nikkor AF-S 50mm f/1.8 G, zum anderen das "Monster", das Nikkor AF-S 24-120mm f/4 G. Natürlich gilt an der Z fc mit ihrem APS-C Sensor, dass sich die effektive Brennweite ver-1,5-facht. So hat das 50er effektiv durch den Cropfaktor 75mm. Auch eine schöne Brennweite, die sich schon ganz gut für Portraits nutzen lässt. Wenn man die beiden allerdings an die eher schmächtig-moderne Z fc anbringt, sieht man erst, wie gewaltig dieser Adapter tatsächlich ist! Die Länge meines 50/1.8 verdoppelt sich gefühlt. (Tatsächlich ist es wahrscheinlich ungefähr 1,25 mal so lang wie der Adapter, aber das wirkt schon sehr seltsam. Wenn ich das flache E-Serien-50er aufsetze, ist das noch extremer, da das sogar ein Stück kürzer ist als der Adapter!)


Funktioniert es denn wenigstens? Oh ja! Ich muss sagen, gerade das kleine 50/1.8 macht richtig geile Fotos an der Z fc. Da bin ich fast schon neidisch, die sehen fast besser aus als die, die aus der D800 raus kommen, obwohl die ja ein ganzes Stück Auflösung mehr und auch noch zusätzlich den Vollformat-Sensor hat! Ich habe das und zum Probieren auch gleich mal das 35/2 AI mit in den Kurpark genommen, als ich heute morgen beim Kunden fertig war. Richtig scharfe Bilder, die ich die Tage hier ausstellen werde.

Problemlos funktioniert auch das Zoom, das ich aber nur kurz angetestet habe. Das ist zwar vom Zoom-Bereich etwas eingeschränkter als die beiden Z-Objektive, die mit der Kamera kamen, aber dafür ist es mit f/4 fast durchweg gleich gut oder sogar etwas besser. Dafür ist es aber auch ein richtiger Klotz! Die Z fc ist dafür echt zu klein und zu leicht!

Wie oben angedeutet, habe ich dann auch ein paar Testbilder mit dem AI 35/2 Nikkor gemacht. Für mehr hätte heute das Licht nicht gereicht, es ist ziemlich pissiges Wetter im Kurpark gewesen, das jetzt erst so langsam etwas auflockert. Effektiv hat das an der Crop-Kamera 52,5mm, also perfekte Normalbrennweite. Auch das funktioniert ganz gut, aber das Fokussieren ist für mich nicht ganz so leicht, da ich ja ziemlich blind bin und der Fokusmesspunkt nicht grün werden will. Zu wenig Licht? Oder ist das so normal? Funktioniert das Focus-Peaking nur mit Objektiven mit Kontakten? Der Adapter hat ja keinen Blendensensor, weiß also nicht welche Blende am Objektiv eingestellt ist, vielleicht liegt es daran. Aus dem gleichen Grund schreibt die Kamera auch in jedes Bild f/2 rein, was natürlich Blödsinn ist - ich habe im A-Modus (wie immer) mit bis zu f/8 Bilder gemacht.

Fazit: Für Leute wie mich, die einen Haufen altes Nikon-Glas in der Ecke stehen haben und das auch tatsächlich täglich benutzen, ist die Anschaffung eines solchen Adapters eine gute Investition. Muss es die neue Version II sein? Wahrscheinlich nicht, der alte Adapter tut es wahrscheinlich gleich gut, zumindest solange Nikon nicht auf die Idee kommt, mehr physisch inkompatible Kameras zu bauen - bisher passt der alte wohl nur auf der Z9 nicht, weil sie unten den integrierten Batteriegriff hat, der mit dem Adapter kollidiert. Aber die kann man sich ja eh nicht leisten! ;-) Wer die 5000 Öcken (oder was ist der Listenpreis?) hat, der schlägt sich wahrscheinlich nicht mit Altglas herum, sondern investiert auch gleich in das neueste und beste, was es für Geld zu kaufen gibt! Etwas schade finde ich, dass es keine Focus-Hints gibt, wenn man AI-Glas ansetzt. Bei den bisher von mit getesteten AF und AF-D gibt es kein Problem damit - man muss wegen des fehlenden Motors jedoch selber fokussieren. Was bei dem etwas gewöhnungsbedürftigen Autofokus der Z fc aber keine wirkliche Einschränkung ist. (Bei der Verwendung des 50/1.8G musste ich öfter mal manuell eingreifen, denn die Kamera will grundsätzlich irgendwelche Blätter im Hintergrund scharf machen! Scheinbar hat Nikon noch immer den schlechteren Autofokus, auch nach vielen, vielen Jahren der Aufholjagd.)

tl;dr: Bisher bin ich jedenfalls begeistert und ich verstehe nicht, warum bei ehBlöd so viele diesen Adapter verkaufen oder man im Internet überall liest, dass das nicht anständig funktionieren würde. Wenn man sich vorher über die bestehenden Einschränkungen informiert, wird man auch nicht überrascht! Mir gefallen jedenfalls die Bilder, die ich mit dieser Kombination gemacht habe, so gut, dass ich ernsthaft überlege, ein paar Monate mein Foto-Budget an die Seite zu legen und eine gebrauchte Z5 oder Z6 anzuschaffen, um mein Altglas spiegellos verwenden zu können!