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Talsperre und Wald

So. Heute also die Fotos, die ich gestern im Wald an der Talsperre in Siegburg gemacht habe. Es sind 50 Stück geworden. Fünfzig. Kein Wunder, dass ich die gestern nicht mehr bearbeiten, hier rein stellen und beschreiben wollte. Wobei, so fit bin ich auch gerade nicht, viel zu wenig geschlafen: Die Pollen, die ich unterwegs eingesammelt habe, haben mich ziemlich lange wach gehalten. *schniiiief* *röchel*

Geparkt habe ich jedenfalls unten am Parkplatz direkt nebenan von der Staumauer. Ich weiß nicht, ob man das eigentlich darf, denn das Schild, dass einem sagt, "ab hier nur noch Land- und Forstwirtschaft, Anlieger frei", das steht bereits so 100 Meter weiter den Berg runter. Egal, alle parken hier, und das nicht erst seit gestern. "Das haben wir schon immer so gemacht" ist glaube ich auch eine der deutschesten Ausreden, die es gibt, oder? ;-)


Egal. Was mir nach derm Gewicht der Schranke als erstes und besonders ins Auge fiel, das waren die Hortensienblüten vom letzten Jahr, die keiner abgemacht hat. Was für mich ein Glück ist, denn die tiefstehende Sonne hat die ganz hervorragend hinterleuchtet, sodass ich wirklich hervorragende Fotos machen konnte. Das goldene Licht gepaart mit den sowieso schon sehr warmen Farben des 35mm Nikkor liefern hier ein ziemlich liebliches Ergebnis ab. Das ist selbst mir schon fast zu süß! ;-)

Dann vielleicht lieber diese Stahl-Dinger, die an den Schleusenmotoren dran sind, so industriell und so? Ich habe ja keine Ahnung von den Dingen, aber ich nehme an, dass die dafür da sind, dass man das Tor daran hoch fahren kann? Technik fasziniert mich ja immer, besonders bei solchen großen und schweren Geräten, aber leider weiß ich nie genug davon, um es wirklich genau zu verstehen.


Jedenfalls ragen diese Dinger oben aus den motorartigen Pöllern raus. Die haben an den Seiten Achsen heraus stehen, also nehme ich an, dass das Motoren sind. Wie die jetzt genau angetrieben werden, weiß ich nicht. Kann man sowas mit dem Wasserdruck betreiben, der eh schon in der Talsperre nebenan ist? Irgendwo unten im Damm eine kleine Turbine oder so? Ich weiß, dass wir den Damm vor geschätzt 30+ Jahren mit der Schule besucht und besichtigt haben. Und ich erinnere mich, dass das extrem interessant war. Aber ich habe wie immer alles vergessen, was die uns damals erzählt haben.

Weil das hier so viel ist, geht es im "erweiteren Eintrag" weiter. Klick!
 
Ausnahmsweise bin ich mal nicht über den ganzen Damm gelatscht, denn ich hatte mir ja vorgenommen, mal die Gegend den Berg hoch etwas zu erkunden. Also wieder zurück an den Hortensien und Rosen vorbei und am Durchfahrt-Verboten-Schild rechts abgebogen, um zu den Aussichts-Liegebänken zu gelangen, die eine tollen Blick über einen großen Teil der Wahnbachtalsperre haben.


Hier kann man im Sommer sehr schön Pause machen, wenn man mit dem Fahrrad von Hennef nach Seelscheid fährt. Die liegen nämlich ungefähr auf der Hälfte des Weges und nach der heftigsten Steigung dieser Strecke, da ist eine Pause immer gerne genommen. Aber auch im Winter ist es hier schön, vor allem, wenn das Wetter so hervorragend mitspielt wie gestern.



Wie man sieht, der Maulwurf war trotz der nächtlichen Kälte fleißig und hat ganz frische Hügel aufgeschüttet. Hier hätte ich gut das weitere Weitwinkel brauchen können, aber das hatte ich mal wieder zu Hause gelassen. Das 35er war das weiteste, was ich dabei hatte. Ich schleppe wie gesagt eh immer zu viel Altglas durch den Wald. Aber seltsamer Weise benutze ich meist auch jedes einzelne der Objektive, die ich dabei habe, und manchmal - so wie gestern - könnte es ruhig noch eins mehr sein. Oder zwei! Das 135er habe ich zwischenzeitlich nämlich auch vermisst. ;-)

Aber egal. Um die vermoderten Baumstämme zu fotografieren, reichts. Danach dann noch die alten Obstbäume auf der gleichen Wiese genauer angeschaut und dabei mal wieder festgestellt, dass dieser eine Baum besonders - sagen wir es mal vorsichtig - weiblich aussieht. Wenn die Ents also ihre Frauen suchen, es scheint so, als würden sie in Siegburg an der Talsperre wohnen. ;-)


Durch das Loch hindurch habe ich dann noch mal die Talsperre ins Visier genommen. Das Bild, auf dem das Loch scharf ist und die Talsperre unscharf hat mir dabei besser gefallen als das umgekehrte. Unscharf ist ja eh mein Ding, stelle ich immer wieder fest. ;-)

Dann weiter die Straße entlang zum Gut Umschoss, wo ich erstmal das kleine Vogelhaus mitgenommen habe. Und dann die Äste, die über die Straße hingen. Gegen die tiefblauen Himmel zeichneten die sich extrem gut ab.


Die anderen, hochkanten Fotos sind praktisch an der gleichen Stelle entstanden, nur dass ich mich um 180° gedreht habe. Wobei das 30-km/h-Schild schon um die Ecke steht, an der man auch den folgenden Pöller und den Verkehrs-Spiegel findet. Bei den Dingern habe ich mir ja angewöhnt, immer mal wieder ein neues Selbstportrait zu machen. Das hat nämlich den Vorteil, dass diese Spiegel so stark gewölbt sind, dass man meist eh nichts richtig erkennen kann. Wenn man dann auch noch die Kamera vor dem Gesicht hat, braucht man keine Angst haben, dass einen der Algorithmus wiederfindet. Wobei, die KIs sind mittlerweile so gut trainiert, vielleicht selbst dann. Komme mir langsam vor, als würden wir in der Zukunft leben; als die auf der Enterprise ihre Fotos immer mit einem einfachen Sprachbefehl an den Computer komplettiert haben, war das noch Science Fiction...


Die Allee runter findet man dann dieses Gebäude aus Backstein, von dem ich annehme, dass da sowas wie ein Umspannwerk drin ist. Jedenfalls steht auf der Tür "Lebensgefahr: Hochspannung!". Überhaupt ein sehr faszinierendes Fotomotiv, mit diesen kleinen und größeren Macken: Rost lässt sich ja immer besonders gut fotografieren, besonders mit der milchigen Glasscheibe mit dem Sicherheitsdraht drin, und das Loch nebenan in der Regenrinne fand ich auch gut. Konnte mich auch hier mal wieder so richtig austoben.

Statt weiter geradeaus Richtung Franzhäuschen zu gehen, bin ich dann links in einen der Wirtschaftswege abgebogen. Da Schilder es mir ja eh immer angetan haben, musste auch dieses schiefe Exemplar dran glauben. Am Ende des Weges habe ich dann glaube ich den Rest des Baumes wieder gefunden, in den ich als Kind immer rein geklettert bin. Kann aber auch ein anderer sein, die Gegend hat sich so sehr verändert. In den letzten Jahren sind hier so viele Bäume an der Hitze eingegangen und dann kam auch noch der Borkenkäfer. Gut, die fressen im Allgemeinen Nadelbäume, und das war ein Laubbaum - ich glaube, eine Eiche, wenn ich drüber nachdenke -, aber der war damals schon nicht mehr der fitteste. Und so ist er dann wohl irgendwann mal abgesägt worden, damit die Krone einem nicht irgendwann auf den Dätz stürzt. Deshalb steht jetzt nur noch das Untergeschoss. Aber ich meine, darin den Baum meiner Jugend wieder zu erkennen. Allzu oft waren wir ja auch nicht hier. Manchmal im Herbst haben wir die Walnüsse unter den Alleebäumen eingesammelt. Lange her. Mehr so 40 Jahre bald. Herrjeh, was bin ich alt. ;-)


Dass die Bäume von damals alle weg sind, habe ich dann ganz deutlich daran gemerkt, dass da ein Hütte im Wald steht, die ich noch nie vorher gesehen habe. Die alten Dachziegel haben jedenfalls kräftig orangebraun in der tiefen Sonne geleuchtet, dass man das nicht übersehen konnte. Frage mich, was das mal war und warum die so verfallen ist. Müsste man mal instandsetzen, könnte man eine Wanderhütte draus machen. Ob die wohl zum Wahnbachtalsperrenverband gehört? Die Tür war jedenfalls mit einem alten Hinweisschild mit Infos über die Talsperre vernagelt.


War aber auf jeden Fall ein sehr ergibiges Motiv, wie man sehen kann. Ich wiederhole das noch mal: 50 Fotos in diesem einen Artikel. Ich glaube, das ist ein neuer persönlicher Rekord. ;-) Aber was soll ich denn machen, wenn es hier an jeder Ecke was zu entdecken gibt? Und das Wetter so gigantisch ist?

Danach dann weiter links rum, um aus dem Spaziergang eine Runde zu machen. Dabei zuersteinmal an der großen blauen Tür vorbei gekommen. Bei der kann man sich ziemlich sicher sein, dass die zum WTV gehört. Da sind bestimmt irgendwelche Messfühler oder Bohrungen oder Pumpen oder irgendwas hinter. Auf der anderen Seite des kleinen Baches, der da unten im Tal rauscht, dann wieder rauf an kahlen Flächen, die der Käfer leer gefressen hat. Da ist jetzt ein Versuchsfeld, auf dem getestet wird, welche Bäume den Klimawandel in Zukunft wohl besser vertragen. Gesponsort von einem großen Energieversorger. Greenwashing? Ich hoffe, dass es nicht nur das ist, sondern dass sich selbst da langsam die Erkenntnis durchsetzt, dass wir so nicht weiter machen können. Der Vorteil an den ganzen Lücken im Wald ist jedenfalls, dass man von den Bänken wieder ein gewisse Aussicht hat. Also, "Vorteil". Besser wärs, wenn der Wald gesund wäre...


Durch den alten Steinbruch, der jetzt von den Mountainbikern für Abfahrten genutzt wird, bin ich dann wieder zurück zur Straße, die die Talsperre mit dem Rest des Umlands verbindet. Dort steht dieses alte rostige Tor, das ich mir dann auch mal detaillierter vorgenommen habe. Ich glaube, ich hatte wirklich was nachzuholen, nachdem ich ja die letzten Wochen eher weniger Fotos gemacht habe. ;-)

An der Straße entlang bin ich dann zurück zum Parkplatz. Unterwegs dann auch festgestellt, dass es ganz gut war, dass ich den Weg, den ich eigentlich nehmen wollte, nicht finden konnte: Da stand ein großes böses Schild, dass der Käfer die Bäume so geschädigt hat, dass auf dem Weg Lebensgefahr besteht, weil jederzeit die Bäume umfallen könnten.


Verabschieden möchte ich mich mit dem alten Parkplatzschild, das mitten in den Wald zeigt. Ich weiß gar nicht genau, welchen Parkplatz das meint. Den auf dem alten Brückenstummel? Möglich. Ich jedenfalls bin wieder die 100 Meter en Berg hoch geklommen, wo ich meine alte Möhre abgestellt hatte. (Hatte ich erwähnt, dass der Motor viel besser anspringt, seit ich den Zahnriemen habe tauschen lassen. Und ich ihn bei diesen Temperaturen immer etwas Vorglühen lasse? Also, nicht wirklich, ist ja kein Diesel, aber ich dreh immer die Zündung auf an, bis ich das Brummen der Benzinpumpe höre, bevor ich ihn zu zünden versuche. Läuft viel besser!)

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