Schwarz-weiß und analog, Teil 242a: Vier Filme Kassel, Teil 1
Kentmere 100 #6, 16. April 2023
Nebenbei und vorweg sei aber noch gesagt: Das Wetter war zum Fotografieren eher bescheiden. Bedeckt und zwischendurch auch immer mal wieder regnerisch. Dadurch ist der Kontrast in allen Bildern eher begrenzt. Außerdem gehören diese vier Filme noch zu denen, die ich gerührt und nicht gekippt habe, was ich ja für diese hellen Streifen an den Rändern verantwortlich mache. Die (Entwicklungs-)Qualität ist also eher so mittel, was ein bisschen schade ist, denn es sind motivlich ein paar ganz gute dabei gewesen.
Was die Zeiten und Blenden und sowas angeht, ich glaube, ich habe - gerade in dem heutigen Eintrag - einiges an Blödsinn aufgeschrieben. zB kann es schlecht sein, dass ich mit der E-Serie Bilder im P-Modus gemacht habe. Obwohl, wenn ich so drüber nachdenke... Doch, doch, ich glaube, ich hatte am Anfang vergessen, die Kamera auf A zu stellen. Bei AI-Objektiven defaultet die dann aber in genau diesen Modus zurück, wenn man trotzdem P auswählt. (Sorry, ist ja schon wieder ein halbes Jahr her. Ich bin vergesslich.)
Aber fangen wir einfach mal an: Auf dem Weg in die Stadt fand ich diese Wendeltreppe. (P, 1/640s, f/2, 50mm Serie E.) Die ist natürlich nicht für Menschen gedacht (hoffe ich zumindest), sondern um das mauzende Haustier schneller aus dem ersten Stock in den Garten befördern zu können. Was für ein Wetter war, kann man hier gut an den Regentropfen erkennen, die noch an den einzelnen Brettern hängen. Stimmt, jetzt weiß ich auch wieder, wo das ist: Im Schlangenweg, nachdem ich noch mal am Auto war, das ich da ganz unten parken musste, weil weiter oben bei U kein Platz war. Interessantes Bild jedenfalls mit dem bokehisierten Baum im Hintergrund.
Noch immer nicht bei unserem Spaziergang durch Kassel ist dann dieses nächste Bild entstanden, dass die weißen Mauerblämchen vor den Backsteinen zeigt. (P, 1/500s , f/2, 50mm E.) Auf diese kurze Entfernung werden die Steine im Hintergrund so schon recht unscharf, während die Blüten noch richtig gut erkennbar sind - wobei die Tiefe hier schon sehr gering ist, zugegebenermaßen. Auch ein ganz nettes Bild, das allerdings ebenfalls aufgrund des Ekelwetters ein bisschen dunkel geraten ist.
Dieser Baum mit den kleinen, magnolienartigen Blüten stehen auch in der Nähe von Us Haus. (P, 1/640s, f2,8, 50mm E.) Da habe ich die Blende wohl ein bisschen sehr weit offen gelassen, wodurch der Hintergrund zwar schön bokehig geworden ist, aber leider auch die Blüten nicht mehr richtig zu erkennen sind. Ja, ich habe es mal wieder übertrieben. Nicht zum letzten Mal auf unserer Kassel-Reise.
Dann aber ging es endlich in die Stadt. Hier sehen wir den Knast. Ach, nee, das ist die Altenpflegeeinrichtung! (P, unbekannte Zeit, f/8, 50mm E.) Selbst die Taube sieht ein bisschen bedröppelt aus. Naja, vielleicht liegt es ja auch an dem Trübetassenwetter drumherum. Aber schon deprimierend, wenn man dann so weg geschlossen wird, wenn man alt ist. Gut, OK, da gibt es wohl "Insassen" mit Fluchtgefahr, aber trotzdem...
Im Museum ein paar Straßen weiter dann den Weeping Angel gefunden und gleich mal abgelichtet, damit man den immer gut im Auge behalten kann! (P, 1/80s, f/2, 50mm E.) Gegen den hellen Hintergrund ist er ein kleines bisschen dunkel geraten, aber im Gegensatz zu den Foma-Fotos, die ich aus Kostengründen sonst immer mache, kann man beim Kentmere doch noch ganz gut was erkennen. Ich stelle immer wieder fest, dass der Euro mehr pro Film sich doch tatsächlich zu lohnen scheint.
Das Grimm-Museum (wo der Engel nicht steht) habe ich dann auch mal von außen mit genommen. (A, 1/160s, f/8, 50mm E.) Hier scheine ich dann auch mal endlich gemerkt zu haben, dass die Kamera noch immer auf P stand und habe das mal korrigiert. Merkt man jetzt aber nicht direkt was von. Die Kamera scheint also ganz einfach einen Gang zurück zu schalten, wenn sie merkt, dass das Objektiv das gar nicht kann.
Weiter gehts nach einem Klick!
- Nikon F90X, Nikkor AF-S G 50mm f:1.8, Nikon Lens Series E 50mm 1:1,8, Nikkor AI 35mm 1:2, Nikkor AI 135mm 1:2.8, Nikkor AF 85mm 1:1.8
- Entwicklung: Kodak D-76 Stock, 6:00 Minuten (5:30+10%), 20°C, Adofix Plus 1+7 (4.), 8:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Nebenbei und vorweg sei aber noch gesagt: Das Wetter war zum Fotografieren eher bescheiden. Bedeckt und zwischendurch auch immer mal wieder regnerisch. Dadurch ist der Kontrast in allen Bildern eher begrenzt. Außerdem gehören diese vier Filme noch zu denen, die ich gerührt und nicht gekippt habe, was ich ja für diese hellen Streifen an den Rändern verantwortlich mache. Die (Entwicklungs-)Qualität ist also eher so mittel, was ein bisschen schade ist, denn es sind motivlich ein paar ganz gute dabei gewesen.
Was die Zeiten und Blenden und sowas angeht, ich glaube, ich habe - gerade in dem heutigen Eintrag - einiges an Blödsinn aufgeschrieben. zB kann es schlecht sein, dass ich mit der E-Serie Bilder im P-Modus gemacht habe. Obwohl, wenn ich so drüber nachdenke... Doch, doch, ich glaube, ich hatte am Anfang vergessen, die Kamera auf A zu stellen. Bei AI-Objektiven defaultet die dann aber in genau diesen Modus zurück, wenn man trotzdem P auswählt. (Sorry, ist ja schon wieder ein halbes Jahr her. Ich bin vergesslich.)
Aber fangen wir einfach mal an: Auf dem Weg in die Stadt fand ich diese Wendeltreppe. (P, 1/640s, f/2, 50mm Serie E.) Die ist natürlich nicht für Menschen gedacht (hoffe ich zumindest), sondern um das mauzende Haustier schneller aus dem ersten Stock in den Garten befördern zu können. Was für ein Wetter war, kann man hier gut an den Regentropfen erkennen, die noch an den einzelnen Brettern hängen. Stimmt, jetzt weiß ich auch wieder, wo das ist: Im Schlangenweg, nachdem ich noch mal am Auto war, das ich da ganz unten parken musste, weil weiter oben bei U kein Platz war. Interessantes Bild jedenfalls mit dem bokehisierten Baum im Hintergrund.
Noch immer nicht bei unserem Spaziergang durch Kassel ist dann dieses nächste Bild entstanden, dass die weißen Mauerblämchen vor den Backsteinen zeigt. (P, 1/500s , f/2, 50mm E.) Auf diese kurze Entfernung werden die Steine im Hintergrund so schon recht unscharf, während die Blüten noch richtig gut erkennbar sind - wobei die Tiefe hier schon sehr gering ist, zugegebenermaßen. Auch ein ganz nettes Bild, das allerdings ebenfalls aufgrund des Ekelwetters ein bisschen dunkel geraten ist.
Dieser Baum mit den kleinen, magnolienartigen Blüten stehen auch in der Nähe von Us Haus. (P, 1/640s, f2,8, 50mm E.) Da habe ich die Blende wohl ein bisschen sehr weit offen gelassen, wodurch der Hintergrund zwar schön bokehig geworden ist, aber leider auch die Blüten nicht mehr richtig zu erkennen sind. Ja, ich habe es mal wieder übertrieben. Nicht zum letzten Mal auf unserer Kassel-Reise.
Dann aber ging es endlich in die Stadt. Hier sehen wir den Knast. Ach, nee, das ist die Altenpflegeeinrichtung! (P, unbekannte Zeit, f/8, 50mm E.) Selbst die Taube sieht ein bisschen bedröppelt aus. Naja, vielleicht liegt es ja auch an dem Trübetassenwetter drumherum. Aber schon deprimierend, wenn man dann so weg geschlossen wird, wenn man alt ist. Gut, OK, da gibt es wohl "Insassen" mit Fluchtgefahr, aber trotzdem...
Im Museum ein paar Straßen weiter dann den Weeping Angel gefunden und gleich mal abgelichtet, damit man den immer gut im Auge behalten kann! (P, 1/80s, f/2, 50mm E.) Gegen den hellen Hintergrund ist er ein kleines bisschen dunkel geraten, aber im Gegensatz zu den Foma-Fotos, die ich aus Kostengründen sonst immer mache, kann man beim Kentmere doch noch ganz gut was erkennen. Ich stelle immer wieder fest, dass der Euro mehr pro Film sich doch tatsächlich zu lohnen scheint.
Das Grimm-Museum (wo der Engel nicht steht) habe ich dann auch mal von außen mit genommen. (A, 1/160s, f/8, 50mm E.) Hier scheine ich dann auch mal endlich gemerkt zu haben, dass die Kamera noch immer auf P stand und habe das mal korrigiert. Merkt man jetzt aber nicht direkt was von. Die Kamera scheint also ganz einfach einen Gang zurück zu schalten, wenn sie merkt, dass das Objektiv das gar nicht kann.
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Die nächsten beiden Bilder habe ich kurz nacheinander gemacht, einmal mit, einmal ohne Person im Spiegel. (Links: 1/80s, f/8, Mitte: 1/320s, f/8, Beide: A, 50 E.) Die Reflexionen fand ich schon sehr spannend, vor allem, als sich dann Us Mitbewohnerin vor das Teil gestellt hat, um ein Selfie mit dem Handy zu machen. Als Bonus hat diese Installation dann auch noch diese drei Überwachungskameras oben drauf, das gibt dem ganzen noch eine gewissen Meta-Ebene.
Aber mindestens genau so hübsch sind die Osterglocken, die unten am Ende der Treppe zu finden waren. (A, unbekannte Zeit, f/5,6, 50mm E.) Hübsch, so mit den Wassertropfen dran. Könnte nur ein bisschen mehr Licht gewesen sein, das ist doch alles sehr kontrastarm, was ich an diesem Tag fotografiert habe. Trotzdem, selbst in diesem Lichte betrachtet ist ein bisschen Frühling nie falsch. (Vor allem so kurz vor Ende des Sommers, wie jetzt, da ich diesen Text verfasse, wo schon wieder der Herbst und, schlimmer noch, der Winter drohen!)
Und dann fand ich dieses Gitter im Boden eines für den Winter abgeschalteten Springbrunnens und ich dachte mir: "Das ist aber echt mal ein sehr geometrisches Dings!" (A, 1/60s, f/4, 50mm E.) Sieht auf dem s/w-Foto dementsprechend faszinierend aus. Erinnert mich ein bisschen daran, wenn man Tesselation anstellt und sich die Grafikkarte neue Polygone ausdenkt!
Das ist übrigens alles in der Nähe dieser alten Gewächshäuserfundamente. (A, 1/80s, f/4, 35mm AI.) Von hier oben hat man einen ganz guten Überblick darüber und das alles sieht so ein bisschen nach Lost Place mitten in der Stadt aus. Und das ist es ja eigentlich auch. Im Hintergrund kann man gut sehen, wie diesig und matschig es war.
Die Mauer habe ich dann auch mal mit genommen, einfach weil die in dem tristen Wetter so richtig passend rüber kam. (A, 1/800s, f/2, 35mm AI.) Hatte ich schon erwähnt, dass das total verrammelte 35mm Nikkor eines meiner liebsten Objektive ist? Gerade auch für solche Shots. Macht immer wieder einen überragenden Eindruck, gerade auch weit offen.
Jetzt mal wieder zwei Bilder nacheinander mit dem gleiche Motiv aber anderer Belichtung: Die Fundamente von "innen". (Links: 1/5s, f/4, Rechts: 1/25s, f/2, Beide: A, 35mm AI.) Erstaunlich, wie unterschiedlich die eigentlich effektiv gleiche EV (+/-1/3) sich auf den Film auswirkt. Die etwas dunklere bei Offenblende sieht besser aus, finde ich. Aber schon erstaunlich, dass ich es wieder mal geschafft habe, durch reinen Abstützen auch bei einer eigentlich viel zu langen Zeit keine Verwackelung im Bild zu haben.
Überhaupt finde ich diese Lost-Place-Atmosphäre hier sehr spannend, wie man auch an diesem Türrahmen ohne Tür sehen kann. (M, 1/15s, f/11, 35mm AI.) Hier bin ich dann gleich mal in den manuellen Modus gewechselt, um die Blende so weit zu zu bekommen und eine genaue Punktmessung für die Tür zu bekommen, um damit dann eine Tiefenschärfe bis an den Horizont zu provozieren. Ja, manchmal möchte auch ich alles scharf haben, so zum Beispiel bei diesem Blick durch die Tür auf das Holz-Dings dahinter und das dahinter. Spannendes Foto!
In die anderer Richtung musste ich dann noch den kahlen Baum fotografieren, der über diese Brüstung hinaus reichte. (A, 1/125s, f/8, 135mm E.) Dass ich das 135er ja fast genau so sehr liebe wie das 35er Nikkor, auch das habe ich ja schon oft genug verkündet. Ein ziemlich gutes Objektiv, dass auch im Nicht-Portrait-Einsatz immer eine gute Figur macht. Hier habe ich es auch schon hart an die Grenze des mit dem 100er Film Machbaren abgeblendet, aber das Ergebnis spricht für sich.
Was hat Kassel eigentlich mit Olympia zu tun? (A, 1/50s, f/4, 35mm AI.) Schade, dass das noch nicht geblüht hat, als wir da waren. Hätte sich sicher gut als buntes Motiv gemacht, je nachdem, was für Blüten da dran kommen. Aber so, in s/w mit der nassen grauen Mauer dahinter, hat auch was. Trotzdem: Wann hat in Kassel mal was Olympisches stattgefunden? Hm, es gibt einen Sportverein, der Olympia heißt... Vielleicht hat der was damit zu tun...?
Gehört dem vielleicht sogar das Stadion, das man jenseits der kasselaner Dächer entdecken kann? (A, 1/400s, f/4, 135mm E.) Also, zumindest die Flutlichter. Was auch immer da an Stadion steht, es ist von den Bäumen verdeckt, die es einrahmen. Müsste man sich bei Gelegenheit auch mal anschauen. So viele Punkte, an denen ich noch nicht gewesen bin. Gut, weiß jetzt auch nicht, wie spannend das da ist. Wahrscheinlich einmal was zum Fotografieren und dann vergessen.
Wenn man schon mal das Tele drauf hat, lohnt es sich auch immer, den Blick in die Ferne schweifen zu lassen, wo man dann etwa diesen Kirchturm in der Ferne erkennen kann, der hinter einem ebenfalls ganz interessanten Hausdach verschwindet. (A, 1/800s, f/2,8, 135mm E.) Vor allem diese Türmchen und der Schornstein hatten es mir angetan. Wie man sieht, waren wir hier schon wieder recht weit runter vom Hügel, auf dem die Stadt liegt.
Zurück zum 50mm bin ich dan für dieses Stück Rost gewechselt. (A, 1/80s, f/2,8, 50mm E.) Rost ist ja immer extrem spannend, finde ich, gerade in s/w und auf Film. Digital bringt das nicht so raus. Liegt vielleicht am allgemeinen Grundrauschen, das die Körnung mit sich bringt. Oder der Kontrast, der so einem s/w-Film innewohnt.
Gleiches - dass ich nicht dran vorbei gehen kann, ohne einmal auf den Auslöser zu drücken - gilt ja bekanntermaßen auch für Schubkarren. (A, 1/80s, f/2,8, 50mm E.) (Ich muss mir mal ein paar neue Standardmotive zulegen!) Obwohl ich dieses schon für besonders gelungen in meiner kleinen Sammlung halte. Die Wand gerade so nicht mehr scharf, die Schubkarren angekettet in Reih und Glied, der starke Kontrast im Profil der Reifen... Gut.
Irgendwo auf der Suche nach dem Cache kamen wir dann an diesem platten Eimer vorbei, den ich natürlich auch mit genommen habe. (A, 1/50s, f/2,8, 50mm E.) Ist der noch aus Zink? Muss jedenfalls alt sein, der sah schon ziemlich vergammelt aus. Einerseits ja gut fürs Motiv, andererseits aber auch schade. Sowas wird heutzutage ja auch nicht mehr gebaut...
Irgendwie fühlten wir uns bei der Dosensuche dann leicht beobachtet, bis uns der Stein in der Nische auffiel! (A, 1/60s, f/4, 50mm E.) Witzige Idee. Und überhaupt, wieder ein Motiv, mit den Spinnweben und den krümeligen kleinen Steinen. Auch in s/w sehr spannend.
Symbole auf Rost fanden wir dann am Ende, kurz vor dem Ausgang, nachdem wir das mit der Dose dann irgendwann dran gegeben hatten. (A, 1/100s, f/2,8, 50mm E.) Was die wohl bedeuten mögen? Eine Beschwörung der Geister der Stadt? (Das wäre in Kassel wahrscheinlich dann der gemeine Waschbär, aber danach sieht es irgendwie nicht aus, das stelle ich mir wuscheliger vor. ) Ich habe es jedenfalls mal dokumentiert, bevor es verschwindet.
Und zuletzt noch den Eingang in die Unterwelt. (A, 1/80s, f/5,6, 35mm AI.) Will man gar nicht wissen, zu welchem Höllenschlund das wohl führen mag. Wer weiß, welche Drachen unter Kassel alle lauern. Wahrscheinlich die besagten mit der Maske im Gesicht und einer Vorliebe für Mülltonnen!
So, das war der erste Tag in Kassel. Der zweite folgt im nächsten Artikel, da sind dann noch viel mehr Bilder drin. Ich hab mir doch jetzt schon die Finger wund getippt!
Aber mindestens genau so hübsch sind die Osterglocken, die unten am Ende der Treppe zu finden waren. (A, unbekannte Zeit, f/5,6, 50mm E.) Hübsch, so mit den Wassertropfen dran. Könnte nur ein bisschen mehr Licht gewesen sein, das ist doch alles sehr kontrastarm, was ich an diesem Tag fotografiert habe. Trotzdem, selbst in diesem Lichte betrachtet ist ein bisschen Frühling nie falsch. (Vor allem so kurz vor Ende des Sommers, wie jetzt, da ich diesen Text verfasse, wo schon wieder der Herbst und, schlimmer noch, der Winter drohen!)
Und dann fand ich dieses Gitter im Boden eines für den Winter abgeschalteten Springbrunnens und ich dachte mir: "Das ist aber echt mal ein sehr geometrisches Dings!" (A, 1/60s, f/4, 50mm E.) Sieht auf dem s/w-Foto dementsprechend faszinierend aus. Erinnert mich ein bisschen daran, wenn man Tesselation anstellt und sich die Grafikkarte neue Polygone ausdenkt!
Das ist übrigens alles in der Nähe dieser alten Gewächshäuserfundamente. (A, 1/80s, f/4, 35mm AI.) Von hier oben hat man einen ganz guten Überblick darüber und das alles sieht so ein bisschen nach Lost Place mitten in der Stadt aus. Und das ist es ja eigentlich auch. Im Hintergrund kann man gut sehen, wie diesig und matschig es war.
Die Mauer habe ich dann auch mal mit genommen, einfach weil die in dem tristen Wetter so richtig passend rüber kam. (A, 1/800s, f/2, 35mm AI.) Hatte ich schon erwähnt, dass das total verrammelte 35mm Nikkor eines meiner liebsten Objektive ist? Gerade auch für solche Shots. Macht immer wieder einen überragenden Eindruck, gerade auch weit offen.
Jetzt mal wieder zwei Bilder nacheinander mit dem gleiche Motiv aber anderer Belichtung: Die Fundamente von "innen". (Links: 1/5s, f/4, Rechts: 1/25s, f/2, Beide: A, 35mm AI.) Erstaunlich, wie unterschiedlich die eigentlich effektiv gleiche EV (+/-1/3) sich auf den Film auswirkt. Die etwas dunklere bei Offenblende sieht besser aus, finde ich. Aber schon erstaunlich, dass ich es wieder mal geschafft habe, durch reinen Abstützen auch bei einer eigentlich viel zu langen Zeit keine Verwackelung im Bild zu haben.
Überhaupt finde ich diese Lost-Place-Atmosphäre hier sehr spannend, wie man auch an diesem Türrahmen ohne Tür sehen kann. (M, 1/15s, f/11, 35mm AI.) Hier bin ich dann gleich mal in den manuellen Modus gewechselt, um die Blende so weit zu zu bekommen und eine genaue Punktmessung für die Tür zu bekommen, um damit dann eine Tiefenschärfe bis an den Horizont zu provozieren. Ja, manchmal möchte auch ich alles scharf haben, so zum Beispiel bei diesem Blick durch die Tür auf das Holz-Dings dahinter und das dahinter. Spannendes Foto!
In die anderer Richtung musste ich dann noch den kahlen Baum fotografieren, der über diese Brüstung hinaus reichte. (A, 1/125s, f/8, 135mm E.) Dass ich das 135er ja fast genau so sehr liebe wie das 35er Nikkor, auch das habe ich ja schon oft genug verkündet. Ein ziemlich gutes Objektiv, dass auch im Nicht-Portrait-Einsatz immer eine gute Figur macht. Hier habe ich es auch schon hart an die Grenze des mit dem 100er Film Machbaren abgeblendet, aber das Ergebnis spricht für sich.
Was hat Kassel eigentlich mit Olympia zu tun? (A, 1/50s, f/4, 35mm AI.) Schade, dass das noch nicht geblüht hat, als wir da waren. Hätte sich sicher gut als buntes Motiv gemacht, je nachdem, was für Blüten da dran kommen. Aber so, in s/w mit der nassen grauen Mauer dahinter, hat auch was. Trotzdem: Wann hat in Kassel mal was Olympisches stattgefunden? Hm, es gibt einen Sportverein, der Olympia heißt... Vielleicht hat der was damit zu tun...?
Gehört dem vielleicht sogar das Stadion, das man jenseits der kasselaner Dächer entdecken kann? (A, 1/400s, f/4, 135mm E.) Also, zumindest die Flutlichter. Was auch immer da an Stadion steht, es ist von den Bäumen verdeckt, die es einrahmen. Müsste man sich bei Gelegenheit auch mal anschauen. So viele Punkte, an denen ich noch nicht gewesen bin. Gut, weiß jetzt auch nicht, wie spannend das da ist. Wahrscheinlich einmal was zum Fotografieren und dann vergessen.
Wenn man schon mal das Tele drauf hat, lohnt es sich auch immer, den Blick in die Ferne schweifen zu lassen, wo man dann etwa diesen Kirchturm in der Ferne erkennen kann, der hinter einem ebenfalls ganz interessanten Hausdach verschwindet. (A, 1/800s, f/2,8, 135mm E.) Vor allem diese Türmchen und der Schornstein hatten es mir angetan. Wie man sieht, waren wir hier schon wieder recht weit runter vom Hügel, auf dem die Stadt liegt.
Zurück zum 50mm bin ich dan für dieses Stück Rost gewechselt. (A, 1/80s, f/2,8, 50mm E.) Rost ist ja immer extrem spannend, finde ich, gerade in s/w und auf Film. Digital bringt das nicht so raus. Liegt vielleicht am allgemeinen Grundrauschen, das die Körnung mit sich bringt. Oder der Kontrast, der so einem s/w-Film innewohnt.
Gleiches - dass ich nicht dran vorbei gehen kann, ohne einmal auf den Auslöser zu drücken - gilt ja bekanntermaßen auch für Schubkarren. (A, 1/80s, f/2,8, 50mm E.) (Ich muss mir mal ein paar neue Standardmotive zulegen!) Obwohl ich dieses schon für besonders gelungen in meiner kleinen Sammlung halte. Die Wand gerade so nicht mehr scharf, die Schubkarren angekettet in Reih und Glied, der starke Kontrast im Profil der Reifen... Gut.
Irgendwo auf der Suche nach dem Cache kamen wir dann an diesem platten Eimer vorbei, den ich natürlich auch mit genommen habe. (A, 1/50s, f/2,8, 50mm E.) Ist der noch aus Zink? Muss jedenfalls alt sein, der sah schon ziemlich vergammelt aus. Einerseits ja gut fürs Motiv, andererseits aber auch schade. Sowas wird heutzutage ja auch nicht mehr gebaut...
Irgendwie fühlten wir uns bei der Dosensuche dann leicht beobachtet, bis uns der Stein in der Nische auffiel! (A, 1/60s, f/4, 50mm E.) Witzige Idee. Und überhaupt, wieder ein Motiv, mit den Spinnweben und den krümeligen kleinen Steinen. Auch in s/w sehr spannend.
Symbole auf Rost fanden wir dann am Ende, kurz vor dem Ausgang, nachdem wir das mit der Dose dann irgendwann dran gegeben hatten. (A, 1/100s, f/2,8, 50mm E.) Was die wohl bedeuten mögen? Eine Beschwörung der Geister der Stadt? (Das wäre in Kassel wahrscheinlich dann der gemeine Waschbär, aber danach sieht es irgendwie nicht aus, das stelle ich mir wuscheliger vor. ) Ich habe es jedenfalls mal dokumentiert, bevor es verschwindet.
Und zuletzt noch den Eingang in die Unterwelt. (A, 1/80s, f/5,6, 35mm AI.) Will man gar nicht wissen, zu welchem Höllenschlund das wohl führen mag. Wer weiß, welche Drachen unter Kassel alle lauern. Wahrscheinlich die besagten mit der Maske im Gesicht und einer Vorliebe für Mülltonnen!
So, das war der erste Tag in Kassel. Der zweite folgt im nächsten Artikel, da sind dann noch viel mehr Bilder drin. Ich hab mir doch jetzt schon die Finger wund getippt!
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