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Schwarz-weiß und analog, Teil 138: Rund um Hofen

Film: Fomapan 400 #5, Kamera: Chinon CP-7m, Chinon 50mm f/1.9 Oktober 2021

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Da ich Fotos, die ich mit dem neuen Scanner gescannt habe, erst vorzeigen kann, wenn meine Pipeline vorbereiteter Artikel mal endlich wieder leer ist, kommen wir heute zum letzten Teil meiner kleinen Reihe von Fotos, die ich mit der Chinon CP-7m vom Flohmarkt geschossen habe. Und das, obwohl ich eigentlich noch zwei Tage Digitalfotos zu verwursten hätte. Hab aber ehrlich gesagt auch keine Lust dazu gerade, das Wetter drückt mir auf den Kopf.

Wieder kam nur das 50mm zum Einsatz, heute aber mal unter anderem mit dem Filter, die mit im Paket gelegen hatten: Gelb 2, der gerade bei Landschaftsszenen den Himmel und die Wolken stärker von einander trennen kann. Da wir an jenem Tag im Herbst letzten Jahres rund um Hofen unterwegs waren, wo es sehr viel Landschaft, blauen Himmel und Wölkchen gab, trifft sich das ganz gut.

Zum ersten Mal kam dieser gleich hier bei diesem Jesus an seinem Kreuz zum Einsatz. (1/2000s, f/4, Gelb 2.) Wenn man mal die Scannersreifen ignoriert, sieht man direkt, wie schön die feinen Cirruswolken hinter dem Kreuz heraus kommen und sich gegen den recht dunklen Himmel kontrastreich absetzen. Gleichzeitig ist der Herr am Kreuz trotzdem nicht zu dunkel geworden. Ein weiterer Vorteil des Gelb-Filters ist, dass ich eine etwas längere Belichtung wählen kann - auf dem Kistchen steht glaube ich 1,5x -, sodass ich hier mit f/4 gut hin gekommen bin. Ich bevorzuge ja grundsätzlich weiter offene Blenden, das ist ja bekannt. Auf jeden Fall ein sehr schöne Foto, auf dem eigentlich wirklich nur die blöden Fehler des Scanners so richtig stören.

Ein weiteres Bild mit dem gelben Filter vorne drauf stammt von ein paar Meter weiter und zeigt die Bank. (1/1000s, f/4, Gelb 2.) Leider ist dieses Bild ein bisschen überbelichtet, ich hätte bei der 1/2000s bleiben sollen, dann wäre der Hintergrund besser geworden. Die Bank selber ist nämlich so oder so vor dem dunklen Acker im Hintergrund weniger gut zu sehen. Hätte vielleicht tiefer in die Knie gehen müssen, um die Lehne bis in den Himmel raus zu ziehen. Oder insgesamt irgendwie was anders machen müssen. Es gefällt mir jedenfalls nicht. Interessant ist aber die untere rechte Ecke: Hier hat sich wohl das Licht in der Filterfassung verfangen und hat zurück in die Linse gespiegelt. Merken: Nicht so hart am Licht fotografieren.


Der Blick zum Ölberg ist dagegen schon etwas besser gelungen, hat aber auch Gegenlichtprobleme. (1/2000s, f/8, Gelb 2) Ziemlich cool finde ich die von oben ins Bild einsickernden Sonnenstrahlen. Sieht fast so aus, als ob da eine riesige Explosion im Himmel stattfinden würde - was ja prinzipiell auch tatsächlich so ist! ;-) Außerdem reflektiert die Blende bis in das Filter zurück und produziert ziemlich genau in der Bildmitte ein Sechseck. Dahinter: Wolken, Himmel und der Ölberg, der ein wenig im Dunst liegt. Interessant - wenn auch vielleicht nicht unbedingt "schön" - finde ich hier, wie kontrastreich der Himmel wirkt, während der Berg und alles davor sehr grau erscheint. Perspektivisch ist das Bild allerdings ganz gut gelungen: Der Weg, der auf den Berg zuläuft, der ihn begleitende Zaun am rechten Rand, die Bäume in der Mitte - alles ganz nett soweit.

Das Stoppelfeld mit der einen einzelnen, schon fast verloren wirkenden Mais-Pflanze kam dann als nächstes und hier hat das Filter erstaunliches erreicht: Der Himmel wirkt fast schwarz, die Wölkchen poppen richtig heraus! (1/2000s, f/5,6, Gelb 2.) Die Silhouetten an den Rändern rechts und unten runden das Bild ab. Gefällt mir ganz gut. Der 400er Film ist vielleicht etwas körnig, aber OK, hatte ich halt gerade eingelegt.

Gleich daneben habe ich noch mal auf die spalierstehenden Maispflanzen gehalten, aber dieses Mal ohne Filter und manuell belichtet, damit die Pflanzen auch Struktur haben. (1/1000s, f4.) Und was soll ich sagen: Noch ein Bild, das mir hervorragend gefällt. Muss ich also nicht viel mehr zu sagen.


Leider sind die Maiskolben auf der Bank im Schatten der Bäume etwas unscharf geworden. (1/500s, f/1.9.) Sehr schade, denn ansonsten ist das ein sehr schönes Bild, wie ich finde. Habe ich mich wohl mal wieder ein bisschen zu sehr bewegt, nachdem ich scharf gestellt hatte. Kommt ja leider öfter vor. Schwamm drüber. Immerhin ist die Hintergrundunschärfe ganz nett geworden.

Der Hof mit dem Silo hingegen gibt ein ganz hervorragendes Foto ab! (1/2000s, f/8.) Hier kann man auch gut den Unterschied zu einem der anderen Bilder mit dem Gelbfilter sehen: Der Himmel wirkt sehr viel "flacher", weniger kontrastreich. Aber die Straße auf der linken Seite und die Reihen der abgemähten Maisstoppeln finde ich tatsächlich richtig super. Schönes Bild, das man durchaus auch vergrößern lassen könnte.


Wenn dann am Ende des Tages noch ein Bild in der Kamera übrig ist, versucht man wie immer, damit den Kater abzulichten. (1/30s, f/1,9.) Und wenn es nur ist, um mal die Offenblendeneigenschaften des Objektivs genauer unter die Lupe zu nehmen, was bei einem 400er Film im Tageslicht definitiv nicht immer ganz einfach ist. Leider ist die lange Belichtungszeit etwas viel, wenn der Kater genau in dem Moment beschließt, vom Sofa zu hüpfen! ;-) Trotzdem ein witziges Bild. Und Katzen gehen im Internet ja immer, auch wenn sie leicht verwaschen wirken! :-D

Nächster Film: Wieder ein Foma 100, den ich in der Nikon F601 verschossen habe. Ich hatte tatsächlich mal keine neue Kamera am Start und konnte mich ganz auf die Motive konzentrieren! Passiert ja auch nicht oft in letzter Zeit! ;-)

Epson Perfection V500 Photo

Ich habe es getan: Ich habe mir einen "neuen" Scanner gekauft. Also, "neu". Der ist auch schon ein paar Jahre alt, aber was soll ich das Dreifache für ein neues Modell ausgeben, wenn der hier eigentlich alles kann, was ich brauche. Es handelt sich, wie man dem Titel entnehmen kann, um einen Epson Perfection V500 Photo. Das aktuelle Modell wäre V600. Die Spezifikationen sind im Großen und Ganzen gleich: 9600x6400 dpi, das ist gut anderthalb bis zwei mal so viel wie mein alter 3170 kann. Ist aber genau so langsam, bzw bei 6400 dpi braucht er für einen 5-Negativ-Streifen fast eine Stunde. (Der alte hat sich bei 4800 dpi mit etwa der Hälfte begnügt.) Ich sag mal einfach, das ist ungefähr gleich schnell, schließlich produziert er auch ungefähr das Doppelte an Daten. eine halbe Stunde. (Siehe unten!)


Wie man sieht, gut verpackt war er, allerdings kam er ohne die Filmstreifenhalter daher. Das macht aber nichts, denn erstens passen die von meinem alten Scanner ganz hervorragend, und zweitens war als Bonus noch ein ANR-Glas dabei. Das werde ich demnächst, wenn ich mal wieder einen Rollfilm scannen muss, direkt mal austesten. Soll ja Wunder wirken, was die Interferenz-Muster angeht, die ich bisher mit dem einfachen Bildträgerglas immer hatte, das ich benutzt habe, wenn der Film sich wieder übermäßig aufgewölbt hat.

Man sieht dem Gerät durchaus an, dass es schon ein paar Jahre im aktiven Einsatz überstanden hat, aber so passt es auch gut in meine sonstige Hardware-Sammlung. Hier ist ja nichts neu. Das habe ich auch mal wieder beim Installieren der Treiber feststellen dürfen, denn Windows hat sich auf dem alten Zwei-Kern-Athlon mal wieder angestellt wie 'ne Kuh beim Melken. Macht aber nix, der muss am Ende ja nichts anderes können, als die Dateien bereit halten, damit ich sie auf meinem eigentlichen Desktop bearbeiten kann.


Und was soll ich sagen: Die Qualität ist erstmal sehr viel besser, und außerdem muss ich nicht mehr ständig die defekten (oder verdreckten, ich habe es bis zum Ende ja nicht wirklich herausgefunden) CCD-Streifen heraus retouchieren. Das macht den Workflow trotz der noch mal angestiegenen Dateigröße direkt viel simpler. Seltsamer Weise möchte der Scanner aber unbedingt 48-Bit-Scans produzieren, auch wenn ich ihm in der Software "B/W Negative Film" angebe. Hm, vielleicht habe ich auch was falsch eingestellt. Egal, die drei Kanäle zu einem zusammenrechnen schafft mein alter Phenom auch gerade noch so. (Herrjeh, es wird wirklich mal Zeit für einen neuen PC!) Huch, tatsächlich, ich kann 16-Bit Grayscale auswählen! Naja, mein Fehler! ;-) Ich muss mich erst noch was einarbeiten. Ach, Guck mal, dann scannt er auch gleich doppelt so schnell! (ca 25 Minuten für 5 Negative.)

Jedenfalls ist die Auflösung jetzt hoch genug, dass ich theoretisch dazu übergehen könnte, hier im Blog 4k-Bilder auszustellen. Ob ich das tatsächlich machen werde, sei mal dahin gestellt, denn die sind natürlich gleich viermal so groß wie die 2k/FullHD, die ich bisher hochgeladen habe. Trotzdem hier mal ein Beispiel, was das Ding kann:


Das erste Bild ist auf 4k runter gerechnet, das zweite ist ein Crop für die Pixeljäger, bei dem ich nur ein bisschen am Kontrast gespielt habe, bevor ich es auf ge-jpg-t habe. Da ist schon was drin! Vor allem, wenn ich es mit dem vergleiche, was der alte Scanner produziert hat. Ich mein, OK, der hat damals (2005) neu auch etwas weniger gekostet als der V500 (ca. 2007) gekostet hätte. Zum vielen Negativ-Scannen, wie ich es mache, ist das Ding zwar nicht unbedingt perfekt geeignet, einfach weil es so ewig braucht, aber ich stell mir einfach einen Timer in der Uhr und wechsle dann halt den Streifen, wenn es am Handgelenk klingelt...

Schwarz-weiß und analog, Teil 137: Hangelar, das grüne C und Menden

Film: Fomapan 400 #5, Kamera: Chinon CP-7m, Auto Chinon 1:1.9 50mm, Oktober 2021

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Alle Jubeljahre komme ich mal zum Flugplatz in Hangelar, um Fotos zu machen. Dieses Mal hatte ich die Chinon vom Flohmarkt dabei. Die war noch immer mit einem 400er Foma galaden, was nicht so ganz zum Objektiv passte, das ich mir extra dazu bestellt hatte und das dann endlich in der Post war. Nämlich ein Auto Chinon 1:1.9 50mm, das gleich noch mit einem ganzen Haufen Filter kam. Die habe ich allerdings erst im vierten und letzten Teil dieser kleinen Serie zu dieser Kamera getestet. Heute ging es mir hauptsächlich darum, diese kleine, praktische Nifty-fifty-Brennweite kennenzulernen.

Was eignet sich da besser, als das hell erleuchtete Flugzeug, das da vor dem Flugplatzgebäude herum steht. (1/2000s, f/8.) Das steht da ja schon ewig und grüßt die Besucher. Keine Ahnung, warum das nicht mehr fliegen darf, das sieht doch eigentlich ganz gut erhalten aus? Nun habe ich keine Ahnung von Flugzeugen, deshalb konzentriere ich mich eher auf die Fotos, die ich gemacht habe: Wegen des empfindlichen Films musste ich hier leider auf f/8 runter gehen, denn schneller als 1/2000s kann die Kamera ja leider nicht. Das Flugzeug ist ja so hell lackiert, dass es praktisch das ganze Sonnenlicht zurückwirft und ich hier praktisch Sunny Sixteen anwenden konnte. Also, die Kamera hat das von sich aus gemacht, ich war wie (fast) immer im A-Modus. Jedenfalls: Sehr schönes Foto ist das geworden und das 50er macht direkt einen richtig guten Eindruck! Keine offensichtlichen Verzerrungen, keine Vignettierung (bei dieser Blende auch eher nicht zu erwarten), dafür reichlich Kontrast und Schärfe. Gefällt mir schon mal sehr gut!


Aus einer anderen Perspektive konnte ich dann mal versuchen, eine Blende weiter zu öffnen. (1/2000s, f/5,6.) Ist ein bisschen über, glaube ich, aber dadurch kommt die morgendliche Sonnenflut noch viel besser rüber, finde ich. Sehr cooles Bild, wenn ich mich mal wieder selber loben darf! Weiß tatsächlich nicht, welches der beiden mir besser gefällt. Die Leistung dieses relativ günstigen Kit-Objektivs ist auch hier superb. Einzig der Fahnenmast am rechten Bildrand biegt sich etwas durch, aber das ist wohl kaum zu verhindern und würde auch etwas unnatürlich aussehen, wenn er das nicht täte. Ansonsten bin ich bereits nach zwei Bildern überzeugt, keinen Fehlkauf getätigt zu haben!

Die Blätter im Stacheldraht ziehen mich dann endgültig auf seine Seite: Coole Unschärfe im Hintergrund! (1/2000s, f/2,8.) Dabei ist das nichtmal Offenblende! OK, dafür war es praktisch bei Minimalabstand. Der Hintergrund ist vielleicht noch einen Ticken zu dunkel, sodass sich die Blätter doch nicht so gut abgeben, wie sie es könnten, aber Alles in Allem ist das doch eine sehr gelungene Aufnahme, zumindest für den ersten Versuch, ein Bokeh zu bekommen!


Die Kirche in Hangelar hingegen ist dann wieder sehr, sehr hell gewesen, sodass ich hier zurück zu f/8 musste und trotzdem kaum schnell genug belichten konnte! (1/2000s, f/8.) Aber wie man sieht: Architektur geht auch gut! Alles gut. Muss ich was Weiteres dazu schreiben? Nein. ;-)

Die Brombeeren sehen schon ein bisschen unwirklich aus, oder? (1/250s, f/5,6.) Auf diese Entfernung hätte das Zoom wohl auch Bokeh hin bekommen, aber ich teste ja jetzt das 50er! Die Beeren sehen gegen den unscharfen Hintergrund schon fast überscharf aus, was durch die Schatten der tiefen Sonne noch verstärkt wird. Das Beste am Herbst: Man hat fast den ganzen Tag goldene Stunde, wenn denn mal keine Wolken vor der Sonne sind. Aber in den letzten Jahren ist es ja eh immer viel zu sonnig, dank des Klimawandels. Bin mir jetzt nicht so sicher, ob ich mich da freuen soll, weil ich besser Fotos machen kann, oder doch lieber Angst um die Zukunft haben sollte...

Bank und Graffiti waren dann wieder ein Fall für eine weiter geschlossene Blende, als ich es im Allgemeinen machen würde. (1/2000s, f/8.) Besonders, weil die Lackfarbe des Tags so stark zurückgeleuchtet hat. Hübscher Schatten an der Wand, den die Bank da wirft. Gutes Foto. Das 50er überzeugt bei relativ weit geschlossener Blende auf jeden Fall.


Jesus ist überall, sagen die Gläubigen, und wenn man sich dann plötzlich durch die Blätter hindurch beobachtet fühlt, stimmt das vielleicht sogar! (Manuelle Belichtung, 1/2000s, f/5,6.) Weil ich hier für das Jesus-Gesicht belichten wollte, habe ich noch mal zum manuellen Modus gegriffen; das Ergebnis ist sehr gut gelungen. Wieder bin ich schwer beeindruckt von diesem kleinen Kit-Objektiv. Das macht echt gute Fotos. Von all den kleinen Nifty-Fiftys, die ich so habe, würde ich es auf Platz 2 einsortieren - nur das Zuiko gefällt mir noch besser! Dieses hier hat allerdings den Vorteil, dass es mit einer größeren Palette an Kameras kompatibel ist (weil PK-Mount) - und die Chinon ist doch ein Stückchen moderner als die Olympus. Nach dem, was ich bisher gesehen habe, muss das Zuiko sich jedenfalls schwer in Acht nehmen, nicht vom Thron meiner persönlichen Bestenliste gestoßen zu werden! ;-)

Der Jesus aus der anderen Richtung - ohne Baum - ist jetzt schon fast langweilig. (1/2000s, f/5,6.) Deshalb etwas mehr Konzentration auf die eingesetzte Technik: Bei dieser mittleren Blende erstaunlich scharf, keine Vignettierung wahrnehmbar und wie gehabt extrem kontrastreich. Ich glaube, die 24€, die ich für dieses Objektiv bezahlt habe, waren nicht zu viel. Jetzt würden mich seine lichtstärkeren Geschwister ja mal interessieren - die hätten deutlich mehr gekostet, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie so viel besser sind. OK, meiner Meinung nach kann man die Blende nie weit genug öffnen, aber das f/1,7 sollte mindestens das Dreifache kosten, das f/1,4 das Fünffache. Da stellt sich dann doch die Frage, ob die resultierenden Bilder drei- oder fünfmal besser sind!

Und so mache ich dann halt mit der günstigen Variante Bilder vom Zaunpfahl. (1/2000s, f/2,8.) Auch hier konnte ich wieder nicht ganz öffnen, weil der Film zu empfindlich ist. Aber auch bei f/2,8 bekommt man auf diese recht nahe Entfernung ziemlich gutes Bokeh hin. Ganz oben rechts in Ecke habe ich sogar das Gefühl, als würde es sich ein bisschen um den Mittelpunkt herum drehen, aber das können auch die Blätter sein. Wie gesagt, eigentlich ist das ja kein gutes Zeichen, aber dieser Retro-Look ist ja wieder modern. Insgesamt ein sehr interessantes Bild eines uninteressanten Motivs. Mission accomplished! ;-)


In Menden steht ein Esel rum, der ist aus Metall und will gerne fotografiert werden. (1/2000s, f/4.) Bei der allgemein beliebten Portrait-Blende von f/4 ist die Seperation von Vorder- und Hintergrund doch schon sehr brauchbar. Das Objektiv ist also durchaus für ein bisschen Portrait-Fotografie geeignet, auch wenn es nicht unbedingt die perfekte Brennweite dafür hat. (Das ist der Grund, weshalb ich dann vom letzten Rheinauenflohmarkt ein 135er mitgebracht habe, dass ich als nächstes testen werde!) Ansonsten: Auch ein schönes Bild! Der kleine Esel hat es mir ja eh angetan.

Zu guter Letzt noch ein Kaugummiautomat, der leider etwas schief geworden ist. (1/1000s, f/16.) Hier habe ich gleich zwei Dinge testen wollen: Schließt die Blende auch bis zum maximal Möglichen? Sind gerade Linien im Foto auch noch gerade? Während man die erste Frage problemlos mit "ja" beantworten kann, ist es bei der zweiten etwas schwieriger, weil ich ja nicht in der Lage bin, einmal im Leben die Kamera gerade zu halten, wenn es mal drauf ankommt! Aber grundsätzlich ist hier schon eine leichte Verzerrung zu den Rändern hin wahrnehmbar. Nun war ich auch nicht allzuweit vom Automaten und der Wand dahinter entfernt, sodass dieser Effekt praktisch unvermeidlich ist. Aber mal von alldem abgesehen: Gutes Bild. Bis auf den leichten Linksdrall. Gut, den hätte ich im Postprocessing auch noch weg bekommen, aber ich will ja nicht Pfuschen! ;-)

Fazit: Cooles kleines Objektiv, dass mich ziemlich überzeugt und mein Herz im Sturm erobert hat! Macht sehr gute Bilder mit dieser klobigen '80er-Kamera! Kein Wunder, war es doch die Kit-Option.

Nächstes Mal: Eine Runde um Hofen.

Schwarz-weiß und analog, Teil 136: Siegburg im Oktober

Film: Fomapan 400 #5, Kamera: Chinon CP-7m, Exakta 35-70mm 1:3.5-4.8 MC Macro, Oktober 2021

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Heute gibt es Bilder aus Siegburg, die ich mit der Flohmarkt-Chinon und dem dazugehörigen Exakta-35-bis-70mm-Zoom gemacht habe. An dieser Stelle hatte ich noch nicht die passende Festbrennweite bekommen, sodass ich dieses kleine Normalbrennweiten-Zoom ausgiebig testen konnte. Und was soll ich sagen? Es macht - in Kombination mit dieser sehr soliden Kamera aus den 1980ern - tatsächlich ganz anständige Bilder.

Fangen wir also unten am Bahnhof an, wo ich den Istanbul-Grill und die davor geparkten Räder aufs Korn genommen habe. (bei 35mm, 1/2000s, f/3,5.) Mit Offenblende ist der Schriftzug und die Masten der Bahn dahinter brauchbar scharf und nur der Kindersitz ganz im Vordergrund weist ein kleines bisschen Unschärfe auf. Bokeh kann man also nicht von diesem Objektiv erwarten, zumindest bei dieser Brennweite nicht. Dafür ist das Bild schön kontrastreich. Die Belichtungssteuerung dieser Kamera hat die kräftig leuchtende Herbstsonne an diesem Morgen geradezu in sich aufgesaugt. Sehr ausgewogene Belichtung, bei der der billige Foma 400 zeigen kann, dass er tatsächlich einen recht großen Umfang hat: Von den Tüte auf dem Fahrradsattel, über die Wolken im Himmel bis hin zur Rinde der Bäume ist alles an Grauabstufungen im Bild vorhanden, was man sich wünschen kann. Erstaunlich, denn ich halte im Allgemeinen ja nicht so viel von diesen günstigen Exakta-Objektiven.

Weil es mir besser ins Konzept passt greife ich danach etwas vor: Der Springbrunnen steht hinterm S-Caree an den Resten der alten Siegburger Stadtmauer. (bei 70mm, 1/125s, effektiv f/4,8.) Im Tele-Bereich macht sich die Lichtschwäche dieses Objektivs relativ schnell bemerkbar, denn das aus dem Springbrunnen sprudelnde Wasser ist doch schon recht stark verwischt, obwohl ich gehofft hatte, es doch noch in seiner Bewegung einfrieren zu können. Eine oder zwei Blenden schneller belichtet wäre hier sehr von Vorteil gewesen, aber die standen mit prinzipbedingt nicht zur Verfügung. Dafür ist auch dieses Bild sehr kontrastreich und über alles sehr gut belichtet. Die Reflexion des Sprudelwassers im Teich zwischen den Seerosen gefällt mir besonders.


Jetzt eine ganze Reihe hochkant aufgenommener Bilder: Architektur zum Beispiel. (bei 35mm, 1/1000s, f/8.) Sehr gut geeignet für s/w-Film, stelle ich immer wieder fest, vor allem, wenn man die Blende recht weit schließt. Bis auf den Streifen links, der vom Scanner stammt, gefällt mir dieses Bild richtig gut. Hier fällt die Lichtschwäche des Objektivs weniger auf, stattdessen macht die tiefstehende Sonne tolle, kontrastreiche Schattenwürfe. Bei f/8 auch kaum Vignettierung in den Ecken. Gutes Bild.

Bei maximalem Tele-Zoom und Offenblende bekommt man auf kurze Distanz tatsächlich auch ein bisschen Hintergrundunschärfe hin, wie man an diesem unachtsam weggeworfenen Getränkekarton erkennen kann. (bei 70mm, 1/500s, effektiv f/4,8.) Es ist zwar nicht viel, aber in diesem Falle ausreichend. Gute Komposition, wenn ich mich nebenbei mal selber loben darf. Der Karton könnte etwas schärfer sein, der Fokus liegt leicht hinter dem angepeilten Ziel, was man in der bearbeiteten Version aber kaum merkt. Zu meiner Verteidigung: Aus diesem Winkel ist Scharfstellen auch nicht ganz einfach gewesen. ;-) Trotzdem eines der besseren Fotos heute.

Der Kirchturm im Gegenlicht war denn mein Test, ob die Blende auch richtig weit schließt, wenn ich es brauche. (bei 70mm, 1/2000s, effektiv f/13,5.) Sehr scharfes Bild, wieder bin ich von dem kleinen Zoom ziemlich überrascht: Man kann sogar noch die Stahlseile oben auf dem Dach sehen, die das Kreuz auf der Kugel stabilisieren. Überhaupt ein ganz gutes Bild, bei dem die Silhouetten von Turm und Bäumen gegen die Sonne so richtig gut raus kommen. Gefällt mir sehr gut.


Die Victoria auf ihrer Siegessäule auf dem Markt darf natürlich nicht fehlen. (bei ca. 50mm, 1/1000s, Pc-Modus, effektiv ca. f/9,5.) Zwischen den Marktständen wacht sie über das Gewusel zu ihren Füßen, ihr GEsicht der aufgehenden Sonne zugewandt. Toll, wie die Wolken hier auch ohne Filter raus gekommen sind. Ebenfalls ein sehr gutes Bild, bei dem ich echt überrascht wurde von der Kombination aus Kamera und Objektiv.

Bei der Stadtbibliothek steht diese Kunst herum, die ich auch mal abgelichtet habe. (bei 35mm, 1/250s, manueller Modus, f/3,5.) Lesen und Schreiben sind so wichtig! Eine der großartigsten Leistungen des menschlichen Gehirns! Um einen Ausgleich zwischen der hellen Hauswand im Hintergrund und der schattigen Dunkelheit vor dem Gebäude zu bekommen, habe ich hier tatsächlich mal zur manuellen Belichtung gegriffen, was bisher eigentlich nie nötig war. Das Ergebnis überzeugt, ich kann's noch! ;-) Leider gibt es keine Hintergrundunschärfe. Die fehlt mir ein bisschen in diesem Bild, um die Kunst vom Hintergrund abzuheben. Der Kontrastunterschied hilft in der Beziehung zwar, aber ich bin halt ein großer Fan von Hintergrundunschärfe. Trotzdem ganz nettes Bild.


Auf dem Marktplatz stand noch immer das Riesenrad herum, das ich schon Anfang Oktober mit der Digitalen beharkt hatte. (bei 35mm, 1/125s, Pc-Modus, effektiv ca. f/22.) Hier habe ich der Automatik mal freien Lauf gelassen und die wollte sehr lange Zeit und absolut geschlossene Blende. Das Ergebnis wirkt ein bisschen wie die alten Fotografien aus der Zeit, als Kameras nur Zeiten im unteren Hundertstel-Bereich konnten. Hat tatsächlich ein bisschen Retro-Feeling mit dieser übertriebenen Schärfe, die schon fast so aussieht, als hätte ich künstliche nachgeholfen. Habe ich aber nicht. Ebenfalls ein Bild, das mir sehr gut gefällt, auch wenn es mal technisch ganz anders entstanden ist als alles, was ich normalerweise so mache. Daraus lernen wir: Auch ganz gut mal, seinen angestammten Workflow über Bord zu werfen und was anderes zu probieren. ;-)

Die künstlichen Narzissen im Baum sind leider gar nicht gut raus gekommen und ich gebe hier zum ersten Mal der der Belichtungsmessung der Kamera die Schuld: Die hätte gut noch eine Blende länger belichten können, dann wären die sicher besser raus gekommen. Aber das viele Gegenlicht, das zwischen den Blättern durchsickert, hat sie wohl verwirrt. Hätte mir aber auch auffallen müssen, eigentlich. Naja, egal, war eh nur ein Test! ;-)


Zuletzt noch ein Blick auf die kleine Kapelle an der Alleestraße, auf die ich jahrelang während meiner Schulzeit einen mehr oder weniger durch Bäume verstellten Blick hatte. (bei ca. 50mm, 1/1000s, effektiv ca. f/6,7.) Jetzt ist da die Straße neu gemacht worden, mit Beruhigung und Pflaster. Nobel, nobel. Hier sieht man noch, wie die Leute unschlüssig vor der Baustellenabsperrung stehen und nicht wissen, wo sie jetzt weiter gehen sollen. Leider ist das Bild mal wieder etwas schief, was mir bisher auf diesem Film eher selten passiert ist. Eigentlich ein ganz nettes Bild, auch wenn vielleicht etwas viel Unruhe darauf zu sehen ist.

Dies ist übrigens nicht nur das letzte Bild von diesem Tag, also auch in diesem Artikel, sondern auch das letzte, das ich mit diesem Zoom gemacht habe, denn für die folgenden beiden Einträge stand mir bereits die kleine 50mm Festbrennweite zur Verfügung. Deshalb ein Fazit, das hauptsächlich dieses praktische Exakta-Zoom betrifft: Macht insgesamt sehr schöne Bilder, erstaunlich scharf und kontrastreich - was ich eigentlich nicht von den anderen Versionen, die ich davon gesehen habe, gewohnt bin. Die Lichtschwäche ist tatsächlich das größte Manko, verhindert sie doch meist das Arbeiten mit Unschärfe. Wenn man welche provoziert bekommt - etwa bei Nahaufnahmen -, ist sie sie ausreichend gut. Gerade in Kombination mit dieser Kamera gefällt es mir aber erstaunlich gut, weil es doch recht vielseitig ist.

Nächstes Mal: Ein Ausflug nach Hangelar zum Flugplatz und dessen Umgebung.

Olympus OM-2 Spot/Program

Ei, was haben wir denn da? Eine Neuerwerbung vom Flohmarkt! Und zwar handelt es sich um eine sehr gute erhaltene Olympus OM-2 Spot/Program. Brauche ich die? Nicht wirklich: Für meine OM-Objektive habe ich ja R's alte OM-10. Aber die kann keinen manuellen Modus, der in manchen Belichtungssituationen schon ganz praktisch sein kann, sondern nur den Zeitautomatik-Mudus. Der ist zwar nicht schlecht, aber eben nicht perfekt, besonders wenn viel Licht von vorne kommt.

Deswegen hatte ich schon länger eine OM-2 auf der Beobachtungsliste. Warum gerade die? Die OM-1 wäre eher Retro, denn die ist voll mechanisch, kann somit also nur manuell belichten. Das ist im Allgemeinen zwar genau das, was ich möchte, hat aber den Nachteil, dass sie - nach meinem Wissen - Quecksilberbatterien braucht und mit Alkalis nicht glücklich wird. Mein eigentliches Ziel wäre allerdings eine "echte" OM-2 (ohne Zusätze in der Bezeichnung) gewesen, da diese immerhin vom Ende der 1970er datieren. Die Spot/Program (oder auch SP) ist nämlich eigentlich gar keine echte OM-2, sondern basiert auf dem OM-4-Body, ist also bereits aus den frühen 1980ern. Sie hat allerdings den großen Vorteil, dass sie im manuellen Modus eine echte Spotmessung beherrscht. Genau das, was ich brauche, wenn ich manuell belichten will. Im Automatik (Zeit- und Programm-Modus) verwendet sie - soweit ich weiß - eine ähnliche Integral-Messung wie die OM-10, die das im Allgemeinen sehr gut hin bekommt. Hinterm Spiegel ist auf dem Vorhang jedenfalls das typische OM-Muster zu sehen.


Wie man in den Beauty Shots sehen kann, ist die etwas klobiger als die OM-10. Da ist doch ein bisschen mehr Technik drin. Olympus-typisch ist die Belichtungszeit an einem weiteren, in die Kamera integrierten Ring am Objektivanschluss einzustellen. Hier kann man - nach dem Drücken der entsprechenden Taste unten links - auch auf die vollmechanischen 1/60s und Bulb wechseln. Für diese 1/60s braucht man keine Batterien, ist also dafür gedacht, wenn man keinen Strom mehr hat. Mit dem 50mm, das nur bis f/16 geht, könnte man hier mit Sunny Sixteen aber bereits Probleme bekommen, wenn man ins helle Sonnenlicht hinein fotografieren möchte. Ich drehe die immer in diese Position, wenn ich sie ausschalten will, denn einen echten Ausschalter hat sie leider nicht. Muss mich drauf verlassen, dass der Belichtungsmesser tatsächlich nach 120s ausgeht, wie in der Anleitung steht.

Als Objektiv habe ich hier mal das 50mm f/1.8 Zuiko drauf gedreht. Leider kam dieser Body ohne Objektiv, das hatte der Verkäufer wohl schon anderweitig verscherbelt. Verständlich, denn die Zuikos, die ich bisher gesehen habe, sind allesamt richtig knackig scharf und machen tolle Fotos. Außerdem sind sie relativ gut an moderne (spiegellose) Kameras adaptierbar, soweit ich das im Internet gesehen habe.


Von oben kann man gut erkennen, wie sich die wichtigsten Einstellmöglichkeiten verteilen: Links haben wir den Schalter für die verschiedenen Modi - im Programm-Modus dreht man die Blende auf den größtmöglichen Wert, also z.B. f/16, und die Kamera macht alles automatisch. Im Auto-Modus wird ganz klassisch die passende Zeit zur vorgewählten Blende eingespielt. Und schließlich gibt es den oben beschriebenen Manual/Spot-Modus. Wenn man den Hebel ganz nach oben dreht, piept die Kamera und man weiß, die Batterien sind noch OK.

Auf der anderen Seite findet sich die Filmempfindlichkeitseinstellung. Für eine Kamera aus den 1980ern ist es schon fast ungewöhnlich, dass sie noch keine DX-Kodierung lesen kann, aber dafür wäre wohl mehr Technik erforderlich gewesen, und es handelt sich hier schließlich doch nur um eine Detailverbesserung der bewährten 1970er-Technik. Wie man sehen kann, ist eine Unter- oder Überbelichtung um bis zu 2 Stufen sehr fix einstellbar. Dann gibt es noch die R-Taste zum Zurückspulen und den Aufziehhebel. Rechts am Bajonettanschluss findet man noch eine Taste, um die LCD-Anzeige im Sucher zu beleuchten.

Von oben sieht man auch gut, dass die schnellste Zeit nur 1/1000s beträgt. Das war damals schon recht langsam, liegt aber am Verschlussvorhang, der hier als horizontal ablaufender Stoffvorhang ausgeführt ist. Dafür ist er schon sehr schnell, denn viel schneller geht es prinzipbedingt nicht.


Insgesamt liegt die Kamera recht gut in der Hand: Im Gegensatz zur OM-10 ist sie etwas größer und etwas schwerer. Wer also Probleme mit der kleinen Zehner hat, weil er zu dicke Wurstfinger hat - also so wie ich -, ist hier vielleicht besser bedient. Die sehr leicht gebauten Zuikos passen sehr gut zur Kamera, der Schwerpunkt lieht auch mit dem 135mm noch im Body. Durch das etwas höhere Gewicht verwackelt man auch weniger.

Im Sucher findet sich links eine LCD-Anzeige, die je nach Modus wechselt: Im Programm-Modus findet sich ein PRGM oben als Erinnerung an den Modus und es wird die von der Kamera gewählte Verschlusszeit angegeben. Leider fehlt mir hier, welche Blende dazu gewählt wird, was aber technisch wahrscheinlich gar nicht möglich wäre. Soweit ich weiß, gibt es beim OM-Bajonett keine (mechanische) Möglichkeit die kleinste/größte Blende des angeschlossenen Objektivs zu erfragen, wie ich es bei Nikon-F-AI gewohnt bin. Die Kamera kann also nur mit relativen Werten rechnen. Ob sie die Brennweite des Objektivs in ihre Rechnung einbezieht, kann ich nicht sagen. Das Handbuch schweigt darüber und ich glaube, dass es auch hierfür keine Rückkopplung zwischen Kamera und Objektiv gibt.

Im Automatik-Modus verschwindet das PROG oben links und man sieht nur noch die von der Kamera gewählte Verschlusszeit. Die Blende stellt man wie gewohnt am Objektiv ein. Bei Olympus ist der Blendenring immer ganz vorne am Objektiv, was mich immer wieder total verwirrt. ;-) Wie man sieht, gibt es zwischen den vollen Stufen (1s, 1/2s, 1/4s,... , 1/250s, 1/500s, 1/1000s) ebenfalls Drittelschritte, die die Kamera auch tatsächlich ausnutzt. Ich nehme an, dass die OM-10 das ebenfalls beherrscht, weshalb die Belichtung mir meist so sehr präzise und ausgewogen erscheint.

Im manuellen Modus schließlich verschwinden die Verschlusszeiten und man bekommt eine Plus-Minus-Skala, mit der man das Bild ausmessen kann. Der innerste Kreis, in dem sich der Schnittbild-Messer befindet, ist der Messbereich der Spotmessung. Damit lassen sich auch relativ kleine Bereiche sehr genau bestimmen.


So, und zuletzt noch ein paar Bilder vom Einsatz. Ich habe direkt am nächsten Tag, nachdem ich alle Funktionen auf Sicht geprüft und für gut befinden habe, einen FOMA 100 eingelegt und los fotografiert. Bisher muss ich sagen: Die Bedienung ist etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man tatsächlich viel im manuellen Modus fotografieren möchte: Der Ring ist etwas steif und weigert sich meist, sich zu bewegen, wenn man die Kamera nicht extra vom Auge nehmen möchte. Eine Anzeige der gewählten Zeit im Sucher wäre technisch durchaus möglich gewesen - es hätte ja einfach nur die gewählte Zeit der Skala angeschaltet werden müssen -, ist aber nicht implementiert. Das führt dazu, dass ich das gute Stück öfter vom Auge nehmen muss, als mir lieb ist.

Das ist bisher allerdings auch mein größter Kritikpunkt: Die relativ geringe Information, die man aus der doch recht großen LCD-Anzeige erhält. Ansonsten liegt die Kamera - wie bereits gesagt - sehr bequem in der Hand und im Automatikmodus verhält sie sich kaum anders als die OM-10, die ich bisher mit den Olympus-Objektiven verwendet habe. Ich bin daher sehr auf die Resultate gespannt.

Der Verkäufer meinte, dass er die Kamera so gut wie nicht benutzt hätte. Entsprechend gut erhalten sieht sie aus: Bis auf etwas abgeplatzten Lack am Notizenhalter auf der Rückseite hat sie keine Kratzer oder Macken. Mechanisch läuft sie, als käme sie gerade aus der Fabrik. Der Verschluss ist so sanft und leise, dass man ihn kaum hört. Der Spiegelanschlag ist lauter. Als erstes Fazit lässt sich also festhalten, dass ich mich nicht verkauft habe! Schönes Teil. Mehr, wenn der Film entwickelt ist. ;-)