Skip to content

Schwarz-weiß und analog, Teil 83: Eiskaltes Lanzenbach

Film: Fomapan 100 #18, Kamera: Nikon F601, Februar 2021

Navigantion: 82, 83, 84, 85

Es ist mal wieder Zeit für einen s/w-Eintrag. Einfach, weil ich für mehr keine Zeit habe. ;-)

Die Klimaanlage vor einem der Häuser gibt in s/w schon ein interessantes Motiv ab. (Nikon Lens E 50mm, 1/2000s, f/4.) Hat ein bisschen was von Industrial. ;-) Erstaunlich gerade, schön scharf, interessanter Schatten. Witziges Foto, wenn man sowas mag.

Das Dach vom alten Wasserwerk kommt im Weitwinkel auch ganz gut raus. (Nikkor AF 20mm, 1/125s, f/8.) Richtig kräftig schief, aber das war ja schon mehr oder weniger gewollt, weil ich die Ecke vorne genau so drauf haben wollte. Bei f/8 sind die Strukturen im Beton und Metall und der alten Teerpappe auf dem Dach auch ganz gut geworden, aber insgesamt hatte ich mir mehr erhofft, sodass ich leider doch etwas enttäuscht bin von diesem Bild. Ich merke immer wieder: Mit dem 20er muss ich noch was üben, um anspruchsvollere Bilder raus zu bekommen.


Das mit einem simplen Fahrradschloss zu gekettete Tor hingegen ist genau so geworden, wie ich es haben wollte. (Nikon Lens E 50mm, 1/1000s, f/2.) Früh morgens war es noch nicht so hell, dass ich hätte abblenden müssen, auch wenn das Bild durchaus etwas dunkler hätte werden können. Vom Bildausschnitt her gefällt mir dieses jedenfalls richtig gut und die Vordergrundschärfe hebt sich sehr schön vom unscharfen Hintergrund ab. Gutes Bild.

Dann noch mal ein Bild mit dem weiten Weitwinkel: Die Pfütze von ganz nah mit einer Spiegelung der aufgehenden Sonne und ein paar Flares. (Nikkor AF 20mm, 1/250s, f/8.) Das blendende Gegenlicht hat hier ein bisschen den Effekt, den ich erzielen wollte, kaputt gemacht. Aber immerhin ist die dünne Eisschicht, die übrig geblieben ist, als die Pfütze darunter ausgetrocknet ist, gut zu erkennen und richtig scharf, allerdings nicht ganz so gläsern wie sich das im wahren Leben darstellte.


Die Isolatoren, an denen man die Drähte anfassen kann, die im Sommer den Zugang zur Weide versperren bzw. die Viecher nicht auf die Straße lassen, lagen im Winter einfach im Gras herum und gaben ein Motiv ab, an dem ich nicht vorbei gehen wollte. (Nikon Lens E 50mm, ca 1/500s, f/4.) Und was soll ich sagen? Ist sehr gut geworden! Das von Moos durchsetzte Gras, die Keramik im Plastik/Gummi-Griff, die auf einer Perlenschnur aufgereihten Blenden-Sechsecke im Hintergrund, die vom Stacheldraht herrühren. Wenn ich noch näher an den Boden gekommen wäre, ohne eine Schaufel mitzubringen, hätte ich die vielleicht auch noch weiter in die Mitte des Bildes bekommen. So geht es aber auch!

Als nächstes noch mal ein Exemplar dessen, was ich immer als "Flusenblume" bezeichne. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/2,8.) Sind das die Samenstände von Clematis? Ich kenn mich doch nicht aus. Das Internet sagt: Ja. ;-) Jedenfalls auch ein klasse Bild, so von hinten angeleuchtet. Und trotz der relativ weit offenen Blende sind die alle scharf! Ich bin mal wieder erstaunt! Das 50mm E macht sehr schöne Bilder, aber ich wiederhole mich.


Unten im Tal angekommen stand dann dieser Trecker zum Überwintern hinterm Busch. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/250s, f/1,8.) Ich habe das Gefühl, dass ich hier den Fokus nicht ganz genau da gesetzt habe, wo ich ihn haben wollte: An der Front des Fahrzeugs. Auf einem Abzug wäre das wahrscheinlich nicht mal aufgefallen, aber auf einem HD-Bildschirm schon. Egal, trotzdem ein nettes Bild geworden. Ich fotografiere ja gerne Landmaschinen, besonders in s/w kommen die in diesem Fall zB so ein bisschen schmuddelig und verschlafen rüber. Oder manchmal auch kraftvoll und brutal. Kommt immer ganz auf die Situation an und ich bin von dem endgültigen Ergebnis meist selbst überrascht. Lohnende Motive, diese Trecker und anderen Gerätschaften.

An der Einfahrt stand auch noch dieses Beton-Pferd. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/250s, f/2,8.) Habe hier etwas abgeblendet, weil ich auf die Entfernung etwas mehr Tiefenschärfe zu brauchen glaubte. Der F601 fehlt eigentlich nur der Abblend-Knopf, sonst wäre sie für meine Zwecke perfekt. Cooles Bild jedenfalls, ich mag ja unscharfe Hintergünde, und nur minimal schief. Das Pferd könnte noch minimal weiter links stehen.

Das folgende Bild habe ich mal wieder vergessen, in meiner Tabelle von Zeiten und Blenden und Motiven zu vermerken, da ich an dieser Stelle festgestellt habe, dass der Taster für die Blendenverriegelung vom 85er angebrochen ist. Grmpf. Ärgert mich jetzt noch, auch wenn das von mir gebastelte Provisorium noch immer hervorragend funktioniert. Wie auch immer, wir sehen hier den Straßengraben im praktisch komplett gefrorenen Zustand. (Nikkor AF 85mm, unbekannte Belichtungswerte.) Da es hier sehr dunkel war, schätze ich: Sehr weit offen und moderat langsam, was auch zum Ergebnis passen würde; oben kann man ein paar Wassertropfen erkennen, wie sie durch die Länge der Belichtung lang gezogen wurden, aber es ist noch keine Verwackelung erkennbar; dafür wird der Vordergrund schon etwas unscharf. Wenn man mich fragen würde, würde ich 1/60s und maximal f/2,8, vielleicht sogar f/2, schätzen.

Zum Bild selber: In Natura glitzerte es mehr im Eis, aber insgesamt ist das Bild recht stimmig. Die vielen Details, die es zu entdecken gibt, machen das ganze aber auch etwas unruhig und geben dem Auge kein eigentliches Hauptmotiv, an dem sie sich festhalten könnten. Das ist mal wieder so ein Foto, das entstanden ist, einfach weil da was Kurioses war, das sich am Ende aber weniger gut als gehofft fotografieren lies. Schade eigentlich, ich hatte mehr Hoffnungen auf etwas Außergewöhnliches, als ich es gemacht habe.


Die beiden Pferde, die mir auf dem Heimweg durchs Rosental eine Kutsche ziehend entgegen kamen, sind hingegen ziemlich klasse geworden. (Nikon Lens Series E 50mm, ca 1/1000s, f/4.) Einfach ein schönes Bild, vor allem, weil das eine gerade genau in die Kamera guckt, während das hintere unbeirrt weite den Karren zieht.

Und ganz zum Schluss ein Bild, das eigentlich vorher entstanden ist: Dieses Mal ein einzelnes Pferd, oben in Hofen, direkt im Gegenlicht mit dem Portrait-Tele. (Nikkor AF 85mm, 1/500s, f/1.8.) Ich bin erstaunt, dass bei diesem schwierigen Licht so viel vom Pferd erkennbar geblieben ist. Alternativ hätte ich mal ein Bild machen sollen, in dem ich für den Hintergrund belichtet hätte, um eine Pferdekopfsilhouette vor Unschärfe zu bekommen. Wäre ein interessanter Vergleich geworden, was am Ende besser wirkt. ;-)

Nächstes Mal: Ein kurzer Ausflug zur Müngstener Brücke.