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Canon EOS 10s

Wie ich ja letzten schon berichtet habe, befindet sich zur Zeit eine Canon EOS 10s in meinem Besitz, die ich von einem Kunden zur Ansicht und Bewertung bekommen habe. Die Kamera ist ungefähr so alt wie meine Nikon F601 - beide wurden ab 1990 bis in zur Mitte des Jahrzehnts gebaut -, daher bietet sich hier auch ein Vergleich an. Die Nikon war aber, soweit ich Preise von damals finde, definitiv ein bisschen teurer. Nikon halt. ;-) (Zur EOS 10 finde ich nur den Yen-Preis zur Japan-Einführung von 140.000¥, was damals ca. 650 DM waren; die Nikon lag wohl eher bei 850 DM.)

Die Kamera ist relativ gut erhalten, wurde pfleglich behandelt, aber trotzdem hat sie leider ein paar Macken. Zum Beispiel hat der Verschluss wohl irgendwann mal Öl ausgeschwitzt, weil sie längere Zeit gelagert wurde. Das Öl ist dann verharzt und hat unschöne Knubbel hinterlassen, die ich erst mal gaaaanz vorsichtig mit Isopropyl an einem Q-Tip weg gewischt habe. Außerdem musste ich erst mal über eine Woche auf eine passende Batterie warten, weil: Nur für einen Test, von dem ich nicht mal weiß, ob die Kamera überhaupt noch funktioniert, gebe ich jetzt keine 20€ aus. Spoiler Alert: Sie scheint zu funktionieren. Zumindest habe ich an zwei mittelmäßig bedeckten Tagen einen 36er ISO 400 Fomapan durch gejagt, der jetzt als nächstes in die Entwicklung geht. (Leider dauert die in letzter Zeit gut doppelt so lange, weil die das Labor gewechselt haben; ich muss doch mal selber entwickeln...)


Auf den Bildern oben sieht man das gute Stück mit einem 75-300mm Zoom. Sowas hatten wir ab Mitte der 1990er ja praktisch auch alle in unserer Tasche, das war damals der heiße Scheiß. Meins war allerdings damals kein Objektiv vom Originalhersteller so wie dieses hier. Durch die längere Lagerung scheint auch das Gummi ein wenig ausgetrocknet zu sein, beim Ausfahren knarzt es etwas. Nichts lebensbedrohliches, aber es ist schon wahrnehmbar und mindert entsprechend den Wiederverkaufswert. (Mein Exakta knarzt zwar nicht, dafür hat es aber als reines Schiebe-Zoom an zwei Stellen im Zoom-Bereich sehr viel mehr Widerstand als es sollte. Ich denke, das hat ähnliche Gründe.)

Am besten erhalten und von den Werten her auch brauchbarer als das "lange" Zoom ist das andere, das wohl eher original mit der Kamera kam oder zumindest zeitnah nachgekauft wurde: Das 70-210mm. Auch wenn es nur eine halbe Blende lichtstärker ist, das macht schon einiges aus. Dafür hat es halt nicht den längeren Zoom-Bereich. Und es sieht wirklich sehr nach einer Designstudie von 1988 aus. ;-)


Das Beste der drei Objektive, die dabei waren, nämlich ein Sigma 28-70mm mit konstanten f/2.8, hat leider einen Sturzschaden und ist defekt: Die Blende ist zu und die Kamera kriegt sie auch nicht auf, um genug Licht für den Autofokus zu bekommen, im manuellen Modus löst sie aber auch nicht aus. Gut, nicht dass man jetzt mit f/22 - oder was ist da die kleinste Blende? - groß irgendwas fotografieren wollen würde. Schade ist es trotzdem, denn das hätte mich wirklich interessiert, wie dessen Bilder aussehen. Das war damals sicherlich auch nicht ganz billig. Falls der Kunde da zustimmt, werde ich es mal für einen Kostenvoranschlag nach Bonn bringen bzw. direkt zu Sigma einschicken.


Ansonsten, hier ein paar Pors und Cons, die mir bei der Belichtung des Films aufgefallen sind.
Pros:
  • Sehr schneller Fokus, auch mit dem älteren der beiden Objektive. Da merkt man, dass Canon damals extra ein neues Bajonett entwickelt hat und nicht wie Nikon den Autofokus auf Grund der Kompatibilität eher als Nachgedanken betrachtet hat.
  • Die Kamera kann man trotz der diversen Motivprogramme auch in Zeit- oder Blendenautomatik betrieben, bzw auch voll manuell. Das war damals bei den Günstigeren ja nicht immer der Fall; die Minolta Einsteiger-SLR vom Schwiegervater zB kann nur Vollautomatik. Motiv-Programme hat meine Nikon hingegen ja gar keine, wenn man mal von dem zweiten Programm-Modus absieht, der schnellere Zeiten bevorzugt. Habe ich jedoch auch nie vermisst.
  • Mit 1/4000s als schnellste Zeit ist sie eine Blende schneller als meine Nikon.
  • Für die Fokuspunkt-Auswahl muss man nur eine Taste drücken und dann am Rädchen drehen. Dafür gibt es nur drei, im Gegensatz zu meiner F601, die fünf hat. Allerdings kann die Canon auch alle drei gleichzeitig benutzten und somit etwas Ähnliches wie ein primitive Matrixmessung machen, was wiederum die Nikon nicht konnte.
  • Sehr leicht. (Mit den Zooms eigentlich zu leicht, siehe Cons.)
Cons:
  • Keine Fokus-Hilfe bei manuellem Betrieb. Seit ich ja noch blinder bin als früher und auch diverse manuelle Objektive verwende, bin ich da ja öfter drauf angewiesen.
  • Die schweren Zoom-Objektive ziehen die Kamera sehr nach vorne runter. Ist halt viel Plastik im Body. Da hat die Nikon klar die Nase vorne: Wenn ich mir angucke, was die in ihrem Leben mitgemacht haben muss, so verdellt und verbogen die ist, aber trotzdem noch immer einwandfrei funktioniert. Kann mir nicht vorstellen, dass die Canon eine solche Misshandlung überlebt hätte.
  • Was mich schwer genervt hat, während ich die Kamera getestet habe: Es gibt links nur das Programmwahlrad, über die man das Gerät auch ein und aus schaltet. Man muss also regelmäßig da dran drehen und kann die Kamera nicht zB in der Zeitautomatik stehen lassen. Und dann setzt die sich auch noch jedes Mal zurück, wenn man das Programm wechselt. 1/125s und f/5,6 scheinen die Standardwerte zu sein und darauf fällt sie jedes Mal zurück. Hrmpf. Wenn die Objektive wenigstens einen Blendenring hätten... aber das Neuere hat je nicht mal eine Skala am Fokusring!
  • Das Öl im Verschluss und die über alles eher etwas, sagen wir mal, günstige Haptik lässt mich an der Qualität und Restlebensdauer etwas zweifeln. Außerdem sieht man, was zu viel Elektronik und extra Motoren bedeuten, wenn man sich das Sigma anschaut: Der Blenden-Aktuator ist hin, wahrscheinlich bei einem Sturz abgebrochen, und manuell is nich.
Fazit: Habe die Kamera trotz der Einschränkung auf die beiden Tele-Zooms eigentlich ganz gerne benutzt und durchgetestet, was man auch daran merkt, dass ich wie gesagt an zwei Tagen, an denen ich noch nicht mal wirklich weit herum gekommen bin, den ganzen Film voll gemacht habe. Grundsätzlich scheinen auch nach 30 Jahren noch alle Funktionen einsatzbereit zu sein und ich hoffe daher, dass der Film nicht komplett leer aus der Entwicklung zurück kommt. ;-) Ein "richtiges" Fazit kann ich also erst ziehen, wenn ich die Negativstreifen in meinen Händen halte. Als Einstieg in die Analogfotografie und für Leute, die vielleicht eh schon (neuere) Objektive für Canon besitzen, könnte ich diese Kamera ansonsten tatsächlich empfehlen, wenn man bereit ist, etwas vorsichtiger mit ihr umzugehen. Altes Plastik ist halt alt. ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 80: Winterscheid

Film: Fomapan 100 #17, Kamera: Nikon F601, Januar 2021

Navigation: 78, 79, 80, 81

Da das Wetter nicht so aussieht, als würde ich an diesem Pfingstmontag irgendwas anderes machen, als faul auf dem Sofa sitzen und Musik hören, kann ich eigentlich auch gleich mal einen von meinen vorbereiteten s/w-Artikeln raus hauen. Heute geht es nach Winterscheid. Also, eigentlich ging es im Januar nach Winterscheid, als ich eigentlich mal endlich meine Dose aus dem Wald holen wollte, die ich vor Ewigkeiten archiviert hatte. Aber dann waren da Waldarbeiten und ich hab's wieder nicht getan bekommen. Aber Fotos sind bei der Gelegenheit entstanden. Diese folgen jetzt, auch wenn es nur ganz wenige waren. Also, im Vergleich zu den Mengen, die ich sonst so verschieße.

Der Blick vom Nachbardorf auf die Winterscheider Kirche macht den Anfang. (Nikkor 200mm, 1/500s, f/5,6.) Wie man sieht, es war ein einigermaßen heller Januar-Morgen, an dem nur ganz leichte Bewölkung über der Kirche sichtbar ist. Die Atmosphäre war schön klar und einigermaßen kalt, sodass auf diese Entfernung auch keine Schlieren und kein Zittern durch Dichteschwankungen ins Bild gekommen sind. Die Tanne im Vordergrund ist ein bisschen unscharf und vielleicht etwas zu prominent im Bild. Ansonsten: Nettes Foto.



Das zweite Bild ist vom Jesus, der über den Weg im Nachbardorf wacht. (Nikon Series E 50mm, 1/60s, f/4.) Sehr gut geworden, dieses Bild, finde ich. Ich kann das 50er E nicht genug preisen. Habe an diesem Bild jedenfalls nichts auszusetzen. ;-)

Da ich im Nachbardorf, in dessen Wald die besagte Dose noch immer rum liegt, weil ich seitdem nicht noch mal da war, ansonsten nichts mehr zu tun hatte, aber eben noch Zeit hatte, bin ich dann noch durch das eigentliche Winterscheid gefahren und habe dort angehalten. Die Kirche von ganz nah habe ich dann mit dem "richtigen" Weitwinkel fotografiert. (Nikkor AF 20mm, 1/500s, f/5,6.) Sieht witzig aus, wie der Turm nach oben immer schmaler wird. Ich sollte das Objektiv viel häufiger verwenden, das macht wirklich gute Bilder. Wie man sieht, alle Linien sind schön gerade und so weit abgeblendet gibt es auch praktisch keine Vignettierung in den Ecken. Auch ein ziemlich cooles Bild, weshalb ich ihm auch einen besonders prominenten Platz im Layout verpasst habe:


Dann habe ich mal die tiefstehende Wintersonne für ein Gegenlicht-Bild genutzt und im Kirchhof die alten Kreuze aus nächster Nähe mitgenommen. (Nikon Series E 50mm, 1/250s, f/5,6.) Das Kreuz ist leider etwas zu dunkel geworden, dafür ist der Hintergrund sehr schön raus gekommen und so weit abgeblendet auch mit genau der richtigen Schärfe, dass man noch die einzelnen Balken der Fachwerkhäuser gut erkennen kann. Allerdings hätte ich noch etwas weiter in die Knie gehen sollen, das Kreuz ist etwas tief am Bildrand. Ansonsten ganz OK.

Extrem gut gelungen finde ich die Madonna auf dem mittleren Bild. (Nikkor AF 20mm, 1/250s, f/5,6.) Ich würde dieses Bild als perfekt bezeichnen, wäre da nicht der Schatten des Kopfes des Fotografen, wie er die Kamera vor sein Auge hält, auf dem Sockel. Ach, naja, kann man drüber hinweg sehen! ;-)


Und zuletzt ein Bild aus der Kategorie "habe vergessen, die Werte aufzuschreiben": Die Kirche von hinten. Der Schärfe von Vordergrundästen und Kirchturmgockel nach zu urteilen habe ich hier für meine Verhältnisse weit abgeblendet, was auch durch die praktisch völlig fehlende Vignettierung der Ecken bestätigt wird. Ich schätze mal f/5,6, vielleicht sogar f/8 oder gar f/11? Licht hatte ich ja genug. Obwohl, bei letzterem würde das ganze Bild schon wieder etwas weicher wirken, denke ich, Beugung und so. Müsste mal die digitalen Test-Bilder raus kramen, ab wann dieser Effekt einsetzt. Ansonsten: Das Foto wirkt etwas schief, aber das liegt dieses Mal hauptsächlich daran, dass die Mauer am unteren Rand tatsächlich im Real Life leicht abschüssig ist. Insgesamt gefällt mir das Bild ziemlich gut. Hat einen gewissen Charme, so ganz ohne Unschärfe arbeite ich normalerweise ja nicht.

Und das waren auch schon alle Bilder für heute. Nächstes Mal geht es nach Troisdorf, wo ich am gleichen Tag auch noch mal ungefähr gleich viele Bilder gemacht habe, während ich nicht mit ins Wartezimmer durfte.

Schwarz-weiß und analog, Teil 79: Schloss Birlinghoven

Film: Fomapan 100 #17, Kamera: Nikon F601, Januar 2021

Navigation: 78, 79, 80, 81

Das eher bescheidene Mai-Wetter, das eher wie April-Wetter aussieht, hält an. Gut für die Natur, schlecht für den Fotografen. Der allerdings eh keine Zeit hätte, raus zu gehen und Fotos zu schießen. Daher heute wieder ein bereits vorbereiteter Artikel aus der Pipeline mit Fotos, die ich bereits im Januar mit der F601 gemacht habe, als wir in Birlinghoven am Schloss waren. Der Vorteil ist: So kriege ich auch mal endlich mein Backlog von analogen Bildern veröffentlicht. So hat auch alles immer eine gute Seite. Hoffentlich. Ich bin mir manchmal nicht so sicher, ob wirklich alles eine sonnige Seite hat, aber. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Fangen wir heute als an mit einem Bild von einem Kreuz am Wegesrand. (Nikon Lens Series E, 1/125s, f/2.) Wie man an den Belichtungswerten sieht, es war tatsächlich winterlich-bedeckt und dementsprechend eher dunkel. In diesem Fall hilft das allerdings, denn so konnte ich die Blende mal wieder richtig weit öffnen, was ich bekanntermaßen ja immer gerne mache, um den Hintergrund in der daraus resultierenden Unschärfe absaufen zu lassen. Das Bild könnte etwas mehr Kontrast gebrauchen, aber das lag halt am Wetter, da kann ich auch im Nachhinein nicht viel dran ändern, ohne das es unnatürlich aussieht. Und von unnatürlich wirkenden AI-Handy-Fotos gibt es definitiv schon genug im Netz, da muss ich nicht noch eigentlich analoge Old-School-Fotos dazu stellen. ;-)


Danach ging es zu der ziemlich bizarren Sonnenuhr, bei der ich mich immer frage: Kann man damit eigentlich tatsächlich die Uhrzeit bestimmen oder ist das hauptsächlich als Kunst zu verstehen? (Nikon Lens Series E, 1/125s, f/1,8.) Die komplett offene Blende sorgt hier tatsächlich für ein ganz kleines bisschen Swirl. Nicht so, wie es das Helios macht, und tatsächlich liegt es auch zum allergrößten Teil an der Art, wie sich die Bäume im Hintergrund sowieso schon um den Fluchtpunkt winden, aber immerhin rahmt es das eigentliche Subjekt gut ein. Auch hier fehlt wetterbedingt der Kontrast ein bisschen, aber mir gefällts, und das ist die Hauptsache!

Auch das nächste Bild zeigt die Sonnenuhr, aber aus einem anderen Winkel und in eine andere Richtung. (Nikon Lens Series E, 1/250s, f/1,8.) Das unscharfe Schloss dahinter sieht ziemlich gut aus! Wieder ein Bild, zu dem ich ansonsten nicht viel zu sagen habe.


Da auf dem ersten Bild, auf dem das Schloss zu sehen war, nun wirklich gar nichts an Details enthielt, habe ich dann von ungefähr der gleichen Stelle noch ein Foto gemacht, auf dem gerade dieses mitten im Zentrum der Aufmerksamkeit steht. (Nikon Lens Series E, 1/125s, f/4.) Zudem habe ich etwas abgeblendet, um mehr Schärfe zu erhalten, und gleichzeitig habe ich ins Hochkant-Format gewechselt, damit die Bäume einen Rahmen bilden und der Gartenweg mit seinen Gebüschen weiter unten direkt auf das Gebäude zu führt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Man beachte vor allem den Sportflieger über dem Schloss! ;-) Ebenfalls ein gutes Bild, auf dem auch die Hell-Dunkel-Struktur im Gebüsch erstaunlich gut raus gekommen ist. Ich kann mich nicht erinnern, ob ich hier manuell in die Belichtung eingegiffen habe, aber es scheint so.

Hinten rum, wo das Institut seinen Sitz hat, habe ich dann noch am Zaun vorbei einen Schornstein mitgenommen. (Nikon Lens Series E, 1/250s, f/2,8.) Leider ist der Dampf, der oben raus kam, gegen den Himmel nicht ganz so gut sichtbar, wie ich mir das gewünscht hätte. Ansonsten finde ich das Bild ganz gelungen, auch wenn das Motiv jetzt vielleicht ein bisschen seltsam ist. Aber mehr "industrial" findet man hier in der Gegend halt nicht, wir sind nun mal auf dem Dorf! ;-)

Im gleichen Zaun wucherte mal wieder einer dieser Büsche, die ich immer mit "Flusenblume" bezeichne; ich hatte die Bezeichnung mal nachgeguckt, aber mein Gedächtnis, das mit Namen ja schon immer auf Kriegsfuß gestanden hat, möchte sich partout nicht dran erinnern! ;-) Hier habe ich es mal wieder mit der Unschärfe übertrieben, denn auch, wenn der Flusen, den ich angepeilt hatte, gut scharf geworden ist, der Rest ist doch etwas sehr matschig geworden. Da hätte ich auf Kosten des Bokeh doch die Blende weiter schließen sollen. Was wiederum aber wegen des fehlenden Lichtes nicht möglich war. (Nikon Lens Series E, 1/30s, f/4.) Dafür habe ich aber immerhin ein paar schöne Sechsecke im Hintergrund.


Und zu guter Letzt noch ein Wolkenbild, bei dem auch mal endlich ein anderes Objektiv zu Einsatz kam, sodass ich nicht die ganze Ausrüstung umsonst mit geschleppt hatte. (Nikkor AI 200mm, 1/1000s, f/8.) Da es mit hier ja um das Licht-Schatten-Spiel zwischen den Wolken und den Schein in der unteren Schicht ging, konnte ich hier erstaunlich schnell belichten. War ja aber auch praktisch direkt in die Sonne, wenn diese denn zu sehen gewesen wäre. Das Ergebnis ist ein sehr atmosphärisches Bild. Get it? Atmosphärisch? Wolken? :-D Nagut, überlasse ich die Scherze doch lieber den Profis... ;-) Sieht jedenfalls ziemlich krass aus. Leider hat in der herunter gerechneten Version die JPG-Kompression die dunklen Stellen in der Horizont-Silhouette etwas flächig gemacht, aber das ist ein grundsätzliches Problem verlustbehafteter Kompressionsalgorithmen.

So, das wars dann auch schon wieder für heute. Beim nächsten Mal gibt es ein paar Bilder aus Winterscheid, als ich dort eigentlich mal endlich meine ewig lang deaktivierte und archivierte Dose abholen wollte, wegen Waldarbeiten aber nicht dran kam. Jetzt ist Mai und ich habs noch immer nicht noch mal versucht, weil ich ständig was zu tun habe...

Schwarz-weiß und analog, Teil 78: Schnee in Lanzenbach

Film: Fomapan 100 #17, Kamera: Nikon F601, Januar 2021

Navigation: 78, 79, 80, 81

Es regnet, es regnet, der Kater wird nass. Also gibt es heute schon wieder einen s/w-Artikel, ich habe ja genügen Bilder gemacht und muss die eh mal raus hauen. Ist ja schließlich schon ein Film aus dem Januar. Außerdem habe ich die Bilder ja schon ewig gescannt und vorbereitet.

Im Januar hat es ja mal ausnahmsweise heftig geschneit und Schnee macht sich auf schwarz-weiß-Fotos auch immer sehr gut. Den Anfang macht heute also ein Klumpen Schneematsch. (Nikon Lens Series E, 1/60s, f/2,8.) Im Hintergrund kann man gerade noch so den grünen Trafokasten erkennen und ein paar Büsche. Bei nur einer Blende abgeblendet ist die Schärfe des E-Objektivs aber gerade genug, um den Klumpen gut gegen die Hintergrund abzubilden. Nettes Bild. Vielleicht etwas langweilig, aber ich finde die hell-dunkel-Kontraste mit dem nassen Teer im Vordergrund ziemlich gut gelungen.


Der verschneite Feldweg macht sich ebenfalls sehr gut mit dem vielen Schnee und in s/w. (Nikon Lens Series E, 1/125s, f/2,8.) Hier ist auch tatsächlich mal viel zu sehen und das macht das Bild besonders gut: Der Weg führt direkt hinauf zum Fluchtpunkt, die Äste des Baumes im Vordergrund wachsen schön darüber und der Kontrast ist bei diesen Schneebildern trotz des wenigen Sonnenlichtes sowieso immer gut.

Früher haben wir hier ja auch immer den Hund entwässert, eine Tradition, die von anderen Dorfbewohnern aufrecht erhalten wird, was mir die Gelegenheit gab, ein paar Pfotenabdrücke im nassen Schnee zu fotografieren. (Nikon Lens Series E, 1/125s, f/2,8.) Erstaunlich, wie gut der Film die Struktur im Schnee abbilden kann. Zugegebener Maßen sieht man das in den herunter gerechneten Bildern nicht ganz so gut, aber in den originalen Scans hat mich das schon ziemlich umgehauen, obwohl der Scanner ja bekannter Maßen - ich beschwere mich ja schließlich oft genug darüber ;-) - eher low end ist. Schönes Foto jedenfalls. All diese Bilder lassen mich den Schnee gleich viel weniger hassen, dieses ekelige Schlodderzeugs! ;-)

Weiter den Berg hoch habe ich dann mal wieder die übliche Brombeerranke mit genommen, die bei meinen Bildern ja nie so wirklich fehlt, wenn ich diesen Weg hoch schleiche. (Nikon Lens Series E, 1/125s, f/2,8.) Dass ich das 50mm E toll finde, habe ich ja mittlerweile auch schon oft genug gesagt, und hier kann man wieder sehen, warum: Es macht Bilder, die qualitativ nicht wirklich schlechter sind als die, die aus dem modernen G heraus kommen: Tolle Bokeh, messerscharfes Subjekt. Außerdem ist das Bild mit den Efeu-Ranken am Zaunpfahl und dem in die Mitte hinein ragenden Brombeerableger auch ziemlich gut komponiert, wenn ich mich mal wieder selber loben darf. ;-)

Die Mast-Nummerierung habe ich ja auch öfter mal fotografiert, heute war mal wieder die Nummer 12 dran. (Nikon Lens Series E, 1/125s, f/2.) Bei f/2 und dieser Entfernung zerfließt der Hintergrund praktisch komplett in Unschärfe, trotzdem kann man die aufstrebenden Baumstämme noch erahnen, die mit dem Mast selber gut harmonieren. Auch hier bin ich wieder von der Schärfe erstaunt, die selbst bei dieser Blende noch extrem ist. Schönes Bild, obwohl eigentlich nicht wirklich was drauf zu sehen ist.



Die Straße hoch habe ich dann noch den riesigen Mist-/Komposthaufen fotografiert, oder vielleicht sogar portraitiert, wenn man nach dem verwendeten Objektiv geht. (Nikkor 85mm, 1/250s, f/4.) Gegen den grauen Himmel macht sich selbst ein großer Haufen Kaka ganz ordentlich! ;-) Auch hier hilft natürlich die dicke Schicht Schnee. Außerdem kann man bei der einigermaßen gleichmäßigen Ausleuchtung mal die Abschattung in den Ecken genau begutachten, die das 85er macht: bei f/4 hält sich diese extrem in Grenzen.

Den Berg hinauf wurde das Wetter immer grauer und der Himmel war mittlerweile dunkler als der Schnee am Boden. (Nikon Lens Series E, 1/250s, f/4.) Auch hier habe ich wieder versucht, alle Linien - den Weg und die Spuren im Acker - auf den einen Fluchtpunkt zu laufen zu lassen. Der einsame Baum unterbricht das dann wiederum ein bisschen, damit das Auge auch was zum festhalten hat. Ansonsten wäre vielleicht eine Blende langsamer nicht schlecht gewesen, damit der Schnee richtig weiß wird. Aber ansonsten habe ich nicht viel zu meckern.

Den Weg weiter den Hausberg hoch bis nach Söven habe ich ja sicher auch schon öfter hier drin gehabt und auch hier stehen diverse Brombeerbüsche rum. (Nikon Lens Series E, 1/500s, f/2,8.) Hier habe ich mal mit Unschärfe im Vordergrund gearbeitet, weil es im Hintergrund nur einheitlichen Himmel gibt. Ist ganz gut geworden.

Aber nicht so gut wie der Herdenschutzhund, der hier oben auf der Weide seine Schafe bewacht. (Nikkor 200mm, 1/500s, f/5,6.) Durch die Bäume hindurch und mit dem leise rieselnden Schnee sowie dem Winkel, in dem der Hund gerade über seine Schulter blickt, haben wir hier schon wieder ein Foto, das mir extrem gut gefällt. Ich mein, Viecher gehen schließlich immer, in dann in dieser verschneiten Umgebung... ;-)


Als nächstes haben wir da noch ein paar Blumen am Wegesrand. (Nikon Lens Series E, 1/250s, f/5,6.) Trotz einer eher mittleren Blende ist der Hintergrund so unscharf, dass der weiße Schnee praktisch ununterscheidbar in den grauen Himmel über geht - wenn da nicht ein paar Büsche am Horizont wären. Die Blumen sind allerdings etwas dunkel geworden. Wie immer, wenn mir ein Bild gut gefällt, muss ich nicht viel dazu schreiben, so auch hier.

In Söven selber habe ich dann noch einen Kipper mit genommen, der da auf der Baustelle auf dem Feld steht - wobei, da da jetzt gebaut wird, ist das vielleicht doch schon mitten im Wohngebiet? ;-) (Nikon Lens Series E, 1/1000s, f/2,8.) Auch dieses Bild gefällt mir ganz gut, mit dem Bagger im Hintergrund. Die Häuser gefallen mir allerdings allerdings nicht ganz so gut, aber was will man machen? Ich hatte meine Sprengausrüstung halt gerade nicht dabei! ;-)


Und das Bild mit den in den Himmel ragenden Harken, auf denen sich der Schnee sammelt, dazu muss ich doch gar nicht erst überhaupt was sagen, oder? (Nikon Lens Series E, 1/2000s, f/2.) Deshalb lasse ich es auch. Gefällt mir nämlich so gut, dass ich eigentlich tatsächlich nichts sagen muss.

Und auf dem Rückweg durchs Rosental stand tatsächlich noch der Trecker an seiner üblichen Stelle. (Nikon Lens Series E, 1/500s, f/2,8.) Mit dem vielen Kontrast ist dieses Foto eigentlich perfekt, weswegen ich auch hier nichts dazu sagen werde. Außer, dass es vielleicht sogar etwas überscharf ist? Aber das ist nur eine Kleinigkeit...

Nächstes Mal gibt es das Schloss Birlinghoven. Auch im Winter einen Besuch wert.

Schwarz-weiß und analog, Teil 77: Hennef Innenstadt

Film: Fomapan 100 #16, Kamera: Olympus OM-10, Januar 2021

Navigation: 74, 75, 76, 77

Wieder ein langer Tag, also gibt es wieder nur einen s/w-Artikel, und zwar den letzten, den ich vorbereitet habe, und zugleich auch der letzte, den ich im Frühjahr mit der OM 10 gemacht habe. Nachdem ich beim letzten Mal ja nur Fotos mit dem Makinon vorzustellen hatte, gibt es heute eine Mixtur aus Weitwinkel und Normalbrennweite mit dem Zuiko 50.

Den Anfang macht die Meys Fabrik, wie ich sie quer über die Bahnunterführung hinweg fotografiert habe. (Die genaue Belichtungszeit kann ich leider nicht sagen, denn hier handelt es sich um eines der Bilder, bei denen der Verschluss geklemmt hat und einfach offen geblieben ist. Passiert schon mal, die Kamera ist alt und wie gesagt, es gibt einen Grund, warum der Reparatur-Mensch in Bonn einen so hohen Kostenvoranschlag gemacht hatte.) Macht aber nichts, passiert nicht so häufig und liegt wohl irgendwie daran, dass die Blendensteuerung nicht richtig an den Body koppelt. Geht normalerweise weg, wenn man nach dem Aufdrehen des Objektivs einmal die Abblendtaste ganz durchdrückt.

Die Blende hatte ich jedenfalls auf f/4 gestellt und eigentlich hätte sie bei 1/60s belichten wollen. Und obwohl ich ungefähr die Schrecksekunde gebraucht habe, um die Kamera zu resetten, konnte ich mit etwas Nachbearbeitung noch relativ viel raus holen:


Das zweite Bild vom Rathaus hat dann allerdings genau das gleiche Problem und auch hier habe ich noch was raus holen können. Leider ist das Bild dadurch aber stark verwackelt, deshalb sind die beiden hier nur der Komplettheit halber drin. Übrigens beide mit dem Zuiko 50mm gemacht.

Am Allner See hat dann aber alles einwandfrei funktioniert und die Gänse und Schwäne sind recht gut geworden. (Zuiko 50mm, 1/125s, f/1,8.) Wie man merkt, es war ziemlich dunkel. OK, war ja auch ein bedeckter Tag mitten im Winter. Die Schwäne im Hintergrund hätte ich mir allerdings bei Offenblende noch ein bisschen unschärfer gewünscht. Hätte ich wohl noch näher ran gehen müssen, aber Gänse beißen! ;-)


Den Panoramablick über den Allner See habe ich dann wieder mit dem Makinon gemacht und das Ergebnis ist relativ brauchbar. (Makinon 28mm, 1/30s, f/4.) Allerdings ist das Bild auch etwas langweilig geworden. Die Spiegelungen der Bäume am fernen Ufer sind ganz OK, aber irgendwie fehlt was.

Das Foto vom Fahrrad hingegen gefällt mir umso besser. (Makinon 28mm, 1/30s, f/4.) Vor allem, dadurch, dass es hier bergauf geht, kann man nicht sagen, ich hätte die Kamera schief gehalten, weil hier nämlich einfach alles von sich aus schief ist! Auch hier bin ich wieder erstaunt, wie scharf das Bild geworden ist, das Objektiv ist um eine Blende abgeblendet gar nicht so schlecht.


In der Stadt habe ich dann noch diesen antiken Mitsubishi fotografiert. (Makinon 28mm, 1/30s, f/4.) Und das Bild gefällt mir echt ganz gut. Ich mag ja alte Autos, vor allem japanische. Hätte vielleicht noch einen Schritt ran gehen müssen, es hat noch nicht so dieses 100%ige Weitwinkel-Flair.

Und als letztes waren noch Bilder auf dem Film, die ich dann an den Kater verschwendet habe. Ich habe mir hier die Zeiten nicht aufgeschrieben, aber die Blende war weit offen, weil es drinnen auf dem Sofa schon einigermaßen dunkel war. Trotzdem war die Belichtung so lang, dass dem Kater langweilig wurde und er so halt einfach mal keinen Kopf hat. Dafür ist das zweite Bild wirklich ganz hervorragend geworden!


Und das war's mal wieder. Da ich noch keinen weiteren Film fürs Blog vorbereitet habe, weiß ich gerade auch gar nicht, wie es weiter geht. Mal sehen, wenn es so weit ist! ;-)