Schwarz-weiß und analog, Teil 161: Buisdorf und Umgebung
Film: Kentmere 100 #1, Kamera: Chinon CP-7m, Objektiv: Chinon 50mm f/1.8, April 2022
Die eigentlich interessanteren Fotos meines Ausflugs in Richtung Siegburg kommen hier im zweiten Teil. Denn im ersten Teil, als ich mich in Hennef aufgehalten habe, sind durchweg eher Test-Bilder gewesen, um den für mich neuen Kentmere-Film beurteilen zu können. Heute kommen mehr künstlerische Bilder. Oder zumindest welche, die minimal interessantere Motive zeigen!
Fangen wir mit dem alten Feuerwehr-Auto an, das immer an der Kirche in Buisdorf rum steht. (1/2000s, f/5,6.) Alte Autos haben es mir ja eh meist angetan, dieses mit der alten Ausrüstung und dem Fraktur-Schriftzug auf der Tür ganz besonders. Der Film wirkt unter diesen Umständen (viel Licht und für meine Verhältnisse große Blendenzahl) sehr scharf, schärfer als der Foma. Wenn man hinein zoomt, findet man aber durchaus auch wieder ein gewisses Korn. Das Bild selber gefällt mir sehr gut. Nur die Autos im Hintergrund stören.
Der Steinerne Jesus um die Ecke kommt sehr plastisch rüber, die recht weite Blende, die den Hintergrund schön unscharf rendert, hilft dabei. (1/2000s, f/2,8.) Wenn man das Bild auf Originalgröße vergrößert, kann man jeden Kratzer und jedes Loch um verwendeten Stein erkennen; sehr gut, um die Schärfe und Auflösung des Kentmere zu beurteilen. Darüber hinaus: Tolles Bild! Gefällt mir extrem gut, wäre eines Abzugs würdig!
Das dritte Bild ist stärker experimentell: Durch die verschlossene Tür der Feuerwache am Kreisverkehr habe ich hier eines der modernen Löschfahrzeuge abgelichtet und dabei die Reflexion der Umgebung ebenfalls sehr gut eingefangen; das Ergebnis scheint fast wie eine Doppelbelichtung. (1/2000s, f/1,9.) Die Offenblende sorgt derweil dafür, dass man die Scheibe praktisch gar nicht erkennen kann. Ein sehr spannendes Foto, bei dem sich meine Augen die ganze Zeit nicht entscheiden können, was sie da eigentlich sehen!
Weiter die Straße runter steht noch so eine alte Notrufsäule aus Zeiten, als noch nicht jeder ein Handy mit sich herum geschleppt hat. (1/2000s, f/4.) Sowas muss man ja auch mal dokumentieren. Der Film weist hier wieder nur minimales Kribbeln und Rauschen in den mittleren Grautönen auf, was der Schärfe sehr hilft. Leider hebt sich das eigentliche Motiv eher wenig vom Hintergrund ab.
Ähnlich sieht es bei der historischen Zapfpistole aus, die ich als nächstes fotografiert habe. (1/500s, f/1,9.) Habe hier schon mit Offenblende versucht, ein bisschen Tiefe ins Bild zu bringen, was aber nur bedingt funktioniert hat. Der Kontrast ist zwar gut, aber eben nicht so knackig ausgeprägt wie beim Foma, was ihm diesen Retro-Charme verleiht. Man merkt deutlich, dass es sich bei dem Kentmere um den moderneren Film handelt, der sehr viel ausgewogenere Grauabstufungen hinbekommt.
Das folgende Bild wiederum zeigt, dass unter den passenden Bedingungen - viel Licht, viel Schatten - auch der Kentmere zu viel Kontrast bewegt werden kann: Ein E-Scooter im Gras am Siegufer. (1/1000s, f/2,8.) Tolles Bild, mit genau der richtigen Menge an Unschärfe im Vorder- und Hintergrund. Perfekt. Mehr will ich gar nicht sagen, sonst fällt mir auf, dass die Hintergrundunschärfe doch sehr zu Lasten der eigentlichen Motivschärfe geht!
Die Unterführung unter der A3 wurde im Frühjahr ja noch immer saniert, deswegen stand dort dieser Kran. (1/500s, f/8.) Ja, es war sehr hell, das sind ja Sunny-Sixteen-äquivalente Werte! Gut, ist auch hauptsächlich Himmel auf dem Bild, macht also auch Sinn. Schön kontrastreich und mit den kahlen Ästen auch spannend genug für ein Foto.
Ein Blick über die Mauer aufs Werksgelände an der Autobahn zeigt diverse Rohre und den Verladekran, den man von Weitem immer sehen kann. (1/500s, f/8.) Also, als erstes muss ich ja mal sagen: Erstaunlich gerade! Das ist bei meinen Fotos ja nicht immer der Fall. Es ist allerdings ein bisschen kahl auf dem Gelände, wenn man mal vom Chaos genau in der Mitte absieht. Spannend, welche Details man bei 1:1 erkennen kann. Ein Bisschen wie "Finde Waldo". Nur, dass kein Waldo zu finden ist. Was man bei so großen, einfarbigen Flächen wie hier wieder im Himmel ebenfalls sehen kann: Der Kentemere scheint weniger Emulsionsfehler zu haben. Außer Staubfusseln und Dreckflecken, die sich ja magisch von Film angezogen fühlen, sehe ich keine größeren Defekte wie weiße Flecken oder schwarze Kleckse. Davon hat der Foma manchmal ja reichlich.
Ein weiteres Werksgeländefoto stammt von den Verladerampen beim Aldi-Lager um die Ecke. (1/125s, f/8.) Ich erinnre mich, dass ich hier sehr lange nach der richtigen Belichtung gesucht habe, bis ich mich schließlich für diese entschieden habe. Das Ergebnis ist gut, alle Schattierungen von Hell und Dunkel sind gut erkennbar. Auch dieses Bild ist erstaunlich gerade, dafür, dass ich es gemacht habe! Spannend kann man das Motiv jetzt zwar nicht wirklich nenne, aber es handelt sich auch um Architektur, da geht es mehr um Winkel und Schattenwürfe.
Das letzte Bild zeigt das Betas-Werk und rundet damit die kleine Industriegeschichte Hennefs und der Umgebung ab. (1/500s, f/8.) Das Gelb der Silos und Rohre scheint fast schon ein wenig überbelichtet, in diesem Wellenlängenbereich scheint der Film als recht empfindlich zu sein. Der resultierende Grauwert liegt sehr nah an dem azurblauen Himmel im Hintergrund, sodass die Silos sich eigentlich nur durch ihre runde Form abheben. Das gibt dem Bild einen sehr starken Kontrast, wenn man sich die Schatten anschaut. Und davon gibt es einige zu entdecken.
Fazit für heute: Der Kentmere möchte von sich aus kontrastreiche Szenen haben, er ist sehr viel flacher von seiner Tonwertkurve her.
Die eigentlich interessanteren Fotos meines Ausflugs in Richtung Siegburg kommen hier im zweiten Teil. Denn im ersten Teil, als ich mich in Hennef aufgehalten habe, sind durchweg eher Test-Bilder gewesen, um den für mich neuen Kentmere-Film beurteilen zu können. Heute kommen mehr künstlerische Bilder. Oder zumindest welche, die minimal interessantere Motive zeigen!
Fangen wir mit dem alten Feuerwehr-Auto an, das immer an der Kirche in Buisdorf rum steht. (1/2000s, f/5,6.) Alte Autos haben es mir ja eh meist angetan, dieses mit der alten Ausrüstung und dem Fraktur-Schriftzug auf der Tür ganz besonders. Der Film wirkt unter diesen Umständen (viel Licht und für meine Verhältnisse große Blendenzahl) sehr scharf, schärfer als der Foma. Wenn man hinein zoomt, findet man aber durchaus auch wieder ein gewisses Korn. Das Bild selber gefällt mir sehr gut. Nur die Autos im Hintergrund stören.
Der Steinerne Jesus um die Ecke kommt sehr plastisch rüber, die recht weite Blende, die den Hintergrund schön unscharf rendert, hilft dabei. (1/2000s, f/2,8.) Wenn man das Bild auf Originalgröße vergrößert, kann man jeden Kratzer und jedes Loch um verwendeten Stein erkennen; sehr gut, um die Schärfe und Auflösung des Kentmere zu beurteilen. Darüber hinaus: Tolles Bild! Gefällt mir extrem gut, wäre eines Abzugs würdig!
Das dritte Bild ist stärker experimentell: Durch die verschlossene Tür der Feuerwache am Kreisverkehr habe ich hier eines der modernen Löschfahrzeuge abgelichtet und dabei die Reflexion der Umgebung ebenfalls sehr gut eingefangen; das Ergebnis scheint fast wie eine Doppelbelichtung. (1/2000s, f/1,9.) Die Offenblende sorgt derweil dafür, dass man die Scheibe praktisch gar nicht erkennen kann. Ein sehr spannendes Foto, bei dem sich meine Augen die ganze Zeit nicht entscheiden können, was sie da eigentlich sehen!
Weiter die Straße runter steht noch so eine alte Notrufsäule aus Zeiten, als noch nicht jeder ein Handy mit sich herum geschleppt hat. (1/2000s, f/4.) Sowas muss man ja auch mal dokumentieren. Der Film weist hier wieder nur minimales Kribbeln und Rauschen in den mittleren Grautönen auf, was der Schärfe sehr hilft. Leider hebt sich das eigentliche Motiv eher wenig vom Hintergrund ab.
Ähnlich sieht es bei der historischen Zapfpistole aus, die ich als nächstes fotografiert habe. (1/500s, f/1,9.) Habe hier schon mit Offenblende versucht, ein bisschen Tiefe ins Bild zu bringen, was aber nur bedingt funktioniert hat. Der Kontrast ist zwar gut, aber eben nicht so knackig ausgeprägt wie beim Foma, was ihm diesen Retro-Charme verleiht. Man merkt deutlich, dass es sich bei dem Kentmere um den moderneren Film handelt, der sehr viel ausgewogenere Grauabstufungen hinbekommt.
Das folgende Bild wiederum zeigt, dass unter den passenden Bedingungen - viel Licht, viel Schatten - auch der Kentmere zu viel Kontrast bewegt werden kann: Ein E-Scooter im Gras am Siegufer. (1/1000s, f/2,8.) Tolles Bild, mit genau der richtigen Menge an Unschärfe im Vorder- und Hintergrund. Perfekt. Mehr will ich gar nicht sagen, sonst fällt mir auf, dass die Hintergrundunschärfe doch sehr zu Lasten der eigentlichen Motivschärfe geht!
Die Unterführung unter der A3 wurde im Frühjahr ja noch immer saniert, deswegen stand dort dieser Kran. (1/500s, f/8.) Ja, es war sehr hell, das sind ja Sunny-Sixteen-äquivalente Werte! Gut, ist auch hauptsächlich Himmel auf dem Bild, macht also auch Sinn. Schön kontrastreich und mit den kahlen Ästen auch spannend genug für ein Foto.
Ein Blick über die Mauer aufs Werksgelände an der Autobahn zeigt diverse Rohre und den Verladekran, den man von Weitem immer sehen kann. (1/500s, f/8.) Also, als erstes muss ich ja mal sagen: Erstaunlich gerade! Das ist bei meinen Fotos ja nicht immer der Fall. Es ist allerdings ein bisschen kahl auf dem Gelände, wenn man mal vom Chaos genau in der Mitte absieht. Spannend, welche Details man bei 1:1 erkennen kann. Ein Bisschen wie "Finde Waldo". Nur, dass kein Waldo zu finden ist. Was man bei so großen, einfarbigen Flächen wie hier wieder im Himmel ebenfalls sehen kann: Der Kentemere scheint weniger Emulsionsfehler zu haben. Außer Staubfusseln und Dreckflecken, die sich ja magisch von Film angezogen fühlen, sehe ich keine größeren Defekte wie weiße Flecken oder schwarze Kleckse. Davon hat der Foma manchmal ja reichlich.
Ein weiteres Werksgeländefoto stammt von den Verladerampen beim Aldi-Lager um die Ecke. (1/125s, f/8.) Ich erinnre mich, dass ich hier sehr lange nach der richtigen Belichtung gesucht habe, bis ich mich schließlich für diese entschieden habe. Das Ergebnis ist gut, alle Schattierungen von Hell und Dunkel sind gut erkennbar. Auch dieses Bild ist erstaunlich gerade, dafür, dass ich es gemacht habe! Spannend kann man das Motiv jetzt zwar nicht wirklich nenne, aber es handelt sich auch um Architektur, da geht es mehr um Winkel und Schattenwürfe.
Das letzte Bild zeigt das Betas-Werk und rundet damit die kleine Industriegeschichte Hennefs und der Umgebung ab. (1/500s, f/8.) Das Gelb der Silos und Rohre scheint fast schon ein wenig überbelichtet, in diesem Wellenlängenbereich scheint der Film als recht empfindlich zu sein. Der resultierende Grauwert liegt sehr nah an dem azurblauen Himmel im Hintergrund, sodass die Silos sich eigentlich nur durch ihre runde Form abheben. Das gibt dem Bild einen sehr starken Kontrast, wenn man sich die Schatten anschaut. Und davon gibt es einige zu entdecken.
Fazit für heute: Der Kentmere möchte von sich aus kontrastreiche Szenen haben, er ist sehr viel flacher von seiner Tonwertkurve her.