Schwarz-weiß und analog, Teil 171: Mondorf
Film: Fompan 100 #37, Kamera: Chinon CP-7m, Objektiv: Auto Chinon Multi-Coated 1:2.8 135mm, Mai 2022
Da ich heute schon wieder einen ganzen Film auf einmal voll gemacht habe, wird es Zeit, dass ich wirklich ernst damit mache, die ganzen s/w-Artikel in der Pipeline loszuwerden. Deshalb gibts heute auch nichts anderes.
Was jetzt folgt, ist wahrscheinlich der längste Artikel mit s/w-Fotos, den ich bisher verfasst habe. Wenn ich mich nicht verzählt habe, sind es 18 Bilder, die ich heute vorstellen möchte, von denen der überwiegende Teil in Mondorf entstanden ist, nachdem ich aus der Stadt zurück gekommen bin. Außerdem sind praktisch alle (bis auf genau eines, das ich entsprechend markiert habe) mit dem 135mm Chinon f/2,8 gemacht, womit ich diesen sehr ausführlichen Test dieses sehr schönen Objektivs auch beende und es in den allgemeinen Gebrauch übernehme. Da waren wirklich sehr viele, sehr interessante Bilder dabei, die alle technisch sehr brauchbar aussahen und mich fragen lassen, warum Chinon zu den eher belächelten Herstellern gehört hat.
Fangen wir aber als erste mal mit einem Bild der Fähre "Mondorf" an, wie sie an jenem Tag im Mai ihren Dienst auf dem Rhein verrichtete. (1/1000s, f/4.) Es ist zwar nicht besonders gerade, aber mir gefallen die Möwen, die noch schnell versuchen, auf dem Heck zu landen. Wobei, bei diesen Fähren weiß man ja nie so genau, wo vorne und hinten ist. Ist das Steuerhäuschen tatsächlich auf Steuerbord? Dann ist das wahrscheinlich tatsächlich hinten. Schönes Bild, wenn auch der Himmel ein bisschen ausgewaschen ist, die Wolken nicht so richtig raus kommen möchten. Die Bäume hingegen sind schon sehr schwarz und drohend. Das kommt davon, wenn man so hart am Licht fotografiert - der Nachmittag war schließlich schon etwas fortgeschritten, die Sonne stand einigermaßen tief.
Die Rettungsringe stammen hingegen von der anderen Fähre, "Christophorus", die heute zur Abwechslung mal im Hafen lag. (1/500s, f/2,8.) Die Belichtung ist recht gut gelungen und bei der offenen Blende ist der Hintergrund sehr schon unscharf geworden und hebt das eigentliche Motiv gut hervor. Erstaunlich finde ich, dass sich um den hellen Pinn von der Lampe kaum Halo gebildet hat, obwohl der Hintergrund an dieser Stelle praktisch schwarz ist. Ansonsten: In s/w wirkt die Szene recht nachdenklich, habe ich den Eindruck.
Die einbeinige Nilgans war dann etwas weiter hinten im Hafen anzutreffen, wo die Sportboote liegen. (1/250s, f/2,8.) Ich habe den Eindruck, sie ist nicht ganz so scharf geworden, wie sie es hätte sein können. In diesen eher schlechten Lichtverhältnissen kann es sehr herausfordernd sein, richtig zu fokussieren. Meine Sehstärke ist nun wirklich nicht mehr die beste und bei diesen eher runden Motiven ist der Schnittbildsucher auch nicht immer das beste Mittel der Wahl. Insgesamt ist die Gans aber scharf genug und eingerahmt zwischen dem Kram in Vorder- und dem Wasser im Hintergrund finde ich noch immer, dass es sich um ein ganz passables Bild handelt. Hier kann man auch mal die Vordergrundunschärfe ganz genau betrachten, wenn man denn möchte.
Währenddessen saßen unten am Wasser die Gänseküken, putzten sich und piepten vor sich hin - ich habe allerdings nur dieses eine in den Frame bekommen. (1/250s, f/2,8.) Auch hier macht es kaum einen Unterschied, dass ich wegen des nachlassenden Lichtes mit Offenblende fotografieren musste: Das Bild ist erstaunlich scharf, so scharf, wie es der Film zulässt. Es fehlt allerdings ein bisschen an Kontrast, was hier im Schatten aber wenig verwunderlich ist. Dafür wirken die Steine vor den Reflexionen auf der Wasseroberfläche recht plastisch.
Von der anderen Seite des Hafens hatte ich mehr Licht, sodass der Kormoran auf diesem Dings schon sehr viel kontrastreicher wirkt. (1/500s, f/4.) Bedingt durch das viele Gegenlicht ist er allerdings ein kleines bisschen unterbelichtet. Hier hatte ich die Wahl zwischen Vogel und der Wasserstruktur und ich habe versucht, einen Kompromiss aus beidem zu belichten. Das Ergebnis ist annehmbar, aber wirkt vielleicht nicht ganz so spektakulär, wie es hätte sein können, wenn ich stattdessen z.B. eine Blende schneller genommen hätte. Auf diese Entfernung hätte man eh nicht viel Struktur im Vogel erwarten können, auch wenn ich für dessen Gefieder belichtet hätte.
Es folgt das einzige Bild auf dem Film, das ich mit dem 50mm gemacht habe: Ein Überblick über den Hafen mit Wolken und Booten. (Chinon 50mm, 1/2000s, f/4.) Nettes Bild, mit viel Kontrast und tollen Wolkenschleiern vor der Sonne. Gefällt mir sehr. Die vielen Boote wirken allerdings vielleicht ein ganz klein bisschen unordentlich, wie die da so kreuz und quer geparkt sind.
Und weil wir gerade bei hochkanten Fotos waren: Die Beschilderung an der Hafeneinfahrt war auch mal wieder ein Foto wert, da sie gerade voll in der Sonne stand und entsprechend leuchtete. (1/250s, f/8.) Das schlechteste an diesem Bild ist der Wasserfleck ziemlich in der Mitte. Das ist einer der Gründe, weshalb ich ja endlich mal selber entwickeln wollte: Die im Labor haben zu hartes Wasser! (...oder nehmen nicht genug Enthärter.) Das Bild selber ist sehr toll geworden und so weit abgeblendet ist es fast schon zu scharf. Tut einem ja beinahe schon in den Augen weh.
Dann war da noch ein Hochkantes, das ich hier mit einsortiert habe, obwohl es eigentlich erst sehr viel später aufgenommen wurde: Der Basketballkorb, genau in dem Moment, als jemand 3 Punkte erzielt. (1/1000s, f/4.) Faszinierendes Foto, wie die Ketten des Korbes gerade so rauf und runter und hin und her schwingen, der Ball wie angegossen genau in der Mitte das Loch verschließt. Und für einen Schnappschuss erstaunlich scharf und gut belichtet: Habe da wirklich einfach nur hingehalten und abgedrückt. Toll auch die leichte Unschärfe, die bei f/4 noch in den Hintergrund hinein gekommen ist. Eines der besseren Bilder auf der Rolle.
Struktur in den Wellen und Reflexionen im Windschatten waren das Ziel meines nächsten Bildes, das in der Reihenfolge irgendwo da oben zwischen das erste und zweite hochkante gehört. (1/125s, f/5,6.) Um zwei Stufen abgeblendet ist es bis auf die Binsen im Vordergrund sehr schön scharf und wirkt gerade dadurch sehr tief. Gefällt mir ebenfalls sehr gut, vor allem, weil ich es geschafft habe, bei 1/125 Sekunde nicht zu verwackeln - ich habe ja bekanntlich nicht die ruhigsten Hände und verreiße gerne mal.
Und dann noch mal die Fähre Mondorf, dieses Mal von der Landzunge aus fotografiert, die hier die Hafeneinfahrt vom Rhein trennt, und dann auch noch voll in die langsam untergehende Sonne hinein. (1/2000s, f/8.) Der Rhein glüht förmlich im Sonnenlicht. Und dann wieder so ein Scheiß Wasserfleck! Grrr! Ich sollte mal gucken, ob ich die mit einem feuchten weichen Tuch wegwischen kann. Ansonsten ein ziemlich gutes Foto! Sogar die Geländer mitten in der Reflexion sind hervorragend zu erkennen.
Auf dem Rückweg dann noch ein in den Hafen einlaufendes Boot mitgenommen. (1/250s, f/2,8.) Oh, hab ich schlecht ausgeschnitten, da ist oben mal wieder ein weißer Streifen vom Negativhalter drauf. Mist. Egal. Geht auch so. Insgesamt ist das nämlich eines der langweiligeren Bilder, finde ich leider. Da passiert mal endlich was, da ist mal Bewegung im Bild, und dann wirkt es trotzdem leicht... nichtssagend. Oder ist das nur mein Eindruck?
Zurück an der Anlegestelle der Fähre kam plötzlich das THW angerückt und wollte auf die andere Seite übersetzen. (1/250s, f/2,8.) Irgendwie ist das Bild leicht überbelichtet, finde ich. Oder liegt es daran, dass der Film auf blau immer kräftiger reagiert als auf alle anderen Farben? Die Fahrzeuge sehen irgendwie sehr hell aus. Hm, muss wohl tatsächlich daran liegen, die grünen Bäume im Hintergrund haben das Problem jedenfalls nicht. (Im Vordergrund wäre im allgemeinen Rasen, aber der war damals sogar im Mai schon recht braun.)
Der Drache im wolkigen Himmel hingegen sieht richtig gut aus. (1/2000s, f/4.) Leider ist er ein ganz kleines bisschen unscharf. Hat sich halt doch relativ schnell bewegt. Aber trotzdem ein klasse Bild, zu dem ich wenig zu sagen habe.
Am Spielplatz hatte jemand sein kleines Bilderbuch verloren und jemand anderes hatte es offensichtlich in den Zaun gesteckt. (1/250s, f/4.) Mit dem unscharfen Mast des Spiel-Bootes im Hintergrund ebenfalls ein sehr schönes Bild, an dem ich praktisch ebenfalls nichts auszusetzen habe. Nicht mal Wasserflecken!
Ein Bild vom Rheinkilometer 660 darf natürlich auch nicht fehlen. (1/500s, f/4.) Das ist ja eines meiner Standard-Motive, wenn ich am Rhein rumlaufe. Das Objektiv ist hier auch wieder ganz hervorragend scharf und produziert schöne Kontraste. Der Hintergrund könnte wolkiger sein, wobei bei f/4 auf diese Entfernung wahrscheinlich eh keinerlei Strukturen mehr erkennbar wären.
Kommen wir zu den drei Bildern am Schluss, die eher unter das Thema "Resterampe" fallen: Zuerst noch eines aus Mondorf, wo in einer der Seitenstraßen ein halber Motorroller aus der Wand ragt. (1/125s, f/2,8.) Wie man sieht, der Nachmittag war mittlerweile in Richtung Abend fortgeschritten und hier zwischen den Häusern ist es ja eh nicht ganz so hell. So kam ich dann auch ziemlich am Ende dessen an, was man mit dieser Kombination von Film, Objektiv und Licht noch gerade machbar ist, ohne zu verwackeln.
Die anderen beiden Bilder sind dann endgültig das, was auf dem Film noch übrig war, als ich ihn in die Entwickling geben wollte. Da haben wir zum einen ein verschlimmbessertes Wahlplakat. (1/1000s, f/5,6.) So viele Wahlplakate der FDP, wie in diesem Jahr mit solchen Sprüchen (oder Augen) verändert wurden, muss ich ja eigentlich schon annehmen, dass das eine organisierte Aktion gewesen ist. Also, ich war jedenfalls nicht beteiligt, ich dokumentiere nur. Und was haben wir jetzt davon? Schwarz-grün, die seltsamste aller möglichen Koalitionen!
Und dann noch der Springbrunnnen vor der Volksbank. (1/2000s, f/2,8.) Kein Wasser drin, ist zu teuer, nehme ich an. Aber netter Hintergrund bei schiefem Bild. Eigentlich hätte es auch noch ein weiteres Bild geben sollen, nämlich die Drachen im Spielwarengeschäft durch die Scheibe fotografiert, aber das ist dann leider nichts mehr geworden.
Fazit: Tolles Objektiv, das hervorragend zu dieser Kamera passt. Verwundert nicht wirklich, sind sie doch von der gleichen Firma.
Da ich heute schon wieder einen ganzen Film auf einmal voll gemacht habe, wird es Zeit, dass ich wirklich ernst damit mache, die ganzen s/w-Artikel in der Pipeline loszuwerden. Deshalb gibts heute auch nichts anderes.
Was jetzt folgt, ist wahrscheinlich der längste Artikel mit s/w-Fotos, den ich bisher verfasst habe. Wenn ich mich nicht verzählt habe, sind es 18 Bilder, die ich heute vorstellen möchte, von denen der überwiegende Teil in Mondorf entstanden ist, nachdem ich aus der Stadt zurück gekommen bin. Außerdem sind praktisch alle (bis auf genau eines, das ich entsprechend markiert habe) mit dem 135mm Chinon f/2,8 gemacht, womit ich diesen sehr ausführlichen Test dieses sehr schönen Objektivs auch beende und es in den allgemeinen Gebrauch übernehme. Da waren wirklich sehr viele, sehr interessante Bilder dabei, die alle technisch sehr brauchbar aussahen und mich fragen lassen, warum Chinon zu den eher belächelten Herstellern gehört hat.
Fangen wir aber als erste mal mit einem Bild der Fähre "Mondorf" an, wie sie an jenem Tag im Mai ihren Dienst auf dem Rhein verrichtete. (1/1000s, f/4.) Es ist zwar nicht besonders gerade, aber mir gefallen die Möwen, die noch schnell versuchen, auf dem Heck zu landen. Wobei, bei diesen Fähren weiß man ja nie so genau, wo vorne und hinten ist. Ist das Steuerhäuschen tatsächlich auf Steuerbord? Dann ist das wahrscheinlich tatsächlich hinten. Schönes Bild, wenn auch der Himmel ein bisschen ausgewaschen ist, die Wolken nicht so richtig raus kommen möchten. Die Bäume hingegen sind schon sehr schwarz und drohend. Das kommt davon, wenn man so hart am Licht fotografiert - der Nachmittag war schließlich schon etwas fortgeschritten, die Sonne stand einigermaßen tief.
Die Rettungsringe stammen hingegen von der anderen Fähre, "Christophorus", die heute zur Abwechslung mal im Hafen lag. (1/500s, f/2,8.) Die Belichtung ist recht gut gelungen und bei der offenen Blende ist der Hintergrund sehr schon unscharf geworden und hebt das eigentliche Motiv gut hervor. Erstaunlich finde ich, dass sich um den hellen Pinn von der Lampe kaum Halo gebildet hat, obwohl der Hintergrund an dieser Stelle praktisch schwarz ist. Ansonsten: In s/w wirkt die Szene recht nachdenklich, habe ich den Eindruck.
Die einbeinige Nilgans war dann etwas weiter hinten im Hafen anzutreffen, wo die Sportboote liegen. (1/250s, f/2,8.) Ich habe den Eindruck, sie ist nicht ganz so scharf geworden, wie sie es hätte sein können. In diesen eher schlechten Lichtverhältnissen kann es sehr herausfordernd sein, richtig zu fokussieren. Meine Sehstärke ist nun wirklich nicht mehr die beste und bei diesen eher runden Motiven ist der Schnittbildsucher auch nicht immer das beste Mittel der Wahl. Insgesamt ist die Gans aber scharf genug und eingerahmt zwischen dem Kram in Vorder- und dem Wasser im Hintergrund finde ich noch immer, dass es sich um ein ganz passables Bild handelt. Hier kann man auch mal die Vordergrundunschärfe ganz genau betrachten, wenn man denn möchte.
Währenddessen saßen unten am Wasser die Gänseküken, putzten sich und piepten vor sich hin - ich habe allerdings nur dieses eine in den Frame bekommen. (1/250s, f/2,8.) Auch hier macht es kaum einen Unterschied, dass ich wegen des nachlassenden Lichtes mit Offenblende fotografieren musste: Das Bild ist erstaunlich scharf, so scharf, wie es der Film zulässt. Es fehlt allerdings ein bisschen an Kontrast, was hier im Schatten aber wenig verwunderlich ist. Dafür wirken die Steine vor den Reflexionen auf der Wasseroberfläche recht plastisch.
Von der anderen Seite des Hafens hatte ich mehr Licht, sodass der Kormoran auf diesem Dings schon sehr viel kontrastreicher wirkt. (1/500s, f/4.) Bedingt durch das viele Gegenlicht ist er allerdings ein kleines bisschen unterbelichtet. Hier hatte ich die Wahl zwischen Vogel und der Wasserstruktur und ich habe versucht, einen Kompromiss aus beidem zu belichten. Das Ergebnis ist annehmbar, aber wirkt vielleicht nicht ganz so spektakulär, wie es hätte sein können, wenn ich stattdessen z.B. eine Blende schneller genommen hätte. Auf diese Entfernung hätte man eh nicht viel Struktur im Vogel erwarten können, auch wenn ich für dessen Gefieder belichtet hätte.
Es folgt das einzige Bild auf dem Film, das ich mit dem 50mm gemacht habe: Ein Überblick über den Hafen mit Wolken und Booten. (Chinon 50mm, 1/2000s, f/4.) Nettes Bild, mit viel Kontrast und tollen Wolkenschleiern vor der Sonne. Gefällt mir sehr. Die vielen Boote wirken allerdings vielleicht ein ganz klein bisschen unordentlich, wie die da so kreuz und quer geparkt sind.
Und weil wir gerade bei hochkanten Fotos waren: Die Beschilderung an der Hafeneinfahrt war auch mal wieder ein Foto wert, da sie gerade voll in der Sonne stand und entsprechend leuchtete. (1/250s, f/8.) Das schlechteste an diesem Bild ist der Wasserfleck ziemlich in der Mitte. Das ist einer der Gründe, weshalb ich ja endlich mal selber entwickeln wollte: Die im Labor haben zu hartes Wasser! (...oder nehmen nicht genug Enthärter.) Das Bild selber ist sehr toll geworden und so weit abgeblendet ist es fast schon zu scharf. Tut einem ja beinahe schon in den Augen weh.
Dann war da noch ein Hochkantes, das ich hier mit einsortiert habe, obwohl es eigentlich erst sehr viel später aufgenommen wurde: Der Basketballkorb, genau in dem Moment, als jemand 3 Punkte erzielt. (1/1000s, f/4.) Faszinierendes Foto, wie die Ketten des Korbes gerade so rauf und runter und hin und her schwingen, der Ball wie angegossen genau in der Mitte das Loch verschließt. Und für einen Schnappschuss erstaunlich scharf und gut belichtet: Habe da wirklich einfach nur hingehalten und abgedrückt. Toll auch die leichte Unschärfe, die bei f/4 noch in den Hintergrund hinein gekommen ist. Eines der besseren Bilder auf der Rolle.
Struktur in den Wellen und Reflexionen im Windschatten waren das Ziel meines nächsten Bildes, das in der Reihenfolge irgendwo da oben zwischen das erste und zweite hochkante gehört. (1/125s, f/5,6.) Um zwei Stufen abgeblendet ist es bis auf die Binsen im Vordergrund sehr schön scharf und wirkt gerade dadurch sehr tief. Gefällt mir ebenfalls sehr gut, vor allem, weil ich es geschafft habe, bei 1/125 Sekunde nicht zu verwackeln - ich habe ja bekanntlich nicht die ruhigsten Hände und verreiße gerne mal.
Und dann noch mal die Fähre Mondorf, dieses Mal von der Landzunge aus fotografiert, die hier die Hafeneinfahrt vom Rhein trennt, und dann auch noch voll in die langsam untergehende Sonne hinein. (1/2000s, f/8.) Der Rhein glüht förmlich im Sonnenlicht. Und dann wieder so ein Scheiß Wasserfleck! Grrr! Ich sollte mal gucken, ob ich die mit einem feuchten weichen Tuch wegwischen kann. Ansonsten ein ziemlich gutes Foto! Sogar die Geländer mitten in der Reflexion sind hervorragend zu erkennen.
Auf dem Rückweg dann noch ein in den Hafen einlaufendes Boot mitgenommen. (1/250s, f/2,8.) Oh, hab ich schlecht ausgeschnitten, da ist oben mal wieder ein weißer Streifen vom Negativhalter drauf. Mist. Egal. Geht auch so. Insgesamt ist das nämlich eines der langweiligeren Bilder, finde ich leider. Da passiert mal endlich was, da ist mal Bewegung im Bild, und dann wirkt es trotzdem leicht... nichtssagend. Oder ist das nur mein Eindruck?
Zurück an der Anlegestelle der Fähre kam plötzlich das THW angerückt und wollte auf die andere Seite übersetzen. (1/250s, f/2,8.) Irgendwie ist das Bild leicht überbelichtet, finde ich. Oder liegt es daran, dass der Film auf blau immer kräftiger reagiert als auf alle anderen Farben? Die Fahrzeuge sehen irgendwie sehr hell aus. Hm, muss wohl tatsächlich daran liegen, die grünen Bäume im Hintergrund haben das Problem jedenfalls nicht. (Im Vordergrund wäre im allgemeinen Rasen, aber der war damals sogar im Mai schon recht braun.)
Der Drache im wolkigen Himmel hingegen sieht richtig gut aus. (1/2000s, f/4.) Leider ist er ein ganz kleines bisschen unscharf. Hat sich halt doch relativ schnell bewegt. Aber trotzdem ein klasse Bild, zu dem ich wenig zu sagen habe.
Am Spielplatz hatte jemand sein kleines Bilderbuch verloren und jemand anderes hatte es offensichtlich in den Zaun gesteckt. (1/250s, f/4.) Mit dem unscharfen Mast des Spiel-Bootes im Hintergrund ebenfalls ein sehr schönes Bild, an dem ich praktisch ebenfalls nichts auszusetzen habe. Nicht mal Wasserflecken!
Ein Bild vom Rheinkilometer 660 darf natürlich auch nicht fehlen. (1/500s, f/4.) Das ist ja eines meiner Standard-Motive, wenn ich am Rhein rumlaufe. Das Objektiv ist hier auch wieder ganz hervorragend scharf und produziert schöne Kontraste. Der Hintergrund könnte wolkiger sein, wobei bei f/4 auf diese Entfernung wahrscheinlich eh keinerlei Strukturen mehr erkennbar wären.
Kommen wir zu den drei Bildern am Schluss, die eher unter das Thema "Resterampe" fallen: Zuerst noch eines aus Mondorf, wo in einer der Seitenstraßen ein halber Motorroller aus der Wand ragt. (1/125s, f/2,8.) Wie man sieht, der Nachmittag war mittlerweile in Richtung Abend fortgeschritten und hier zwischen den Häusern ist es ja eh nicht ganz so hell. So kam ich dann auch ziemlich am Ende dessen an, was man mit dieser Kombination von Film, Objektiv und Licht noch gerade machbar ist, ohne zu verwackeln.
Die anderen beiden Bilder sind dann endgültig das, was auf dem Film noch übrig war, als ich ihn in die Entwickling geben wollte. Da haben wir zum einen ein verschlimmbessertes Wahlplakat. (1/1000s, f/5,6.) So viele Wahlplakate der FDP, wie in diesem Jahr mit solchen Sprüchen (oder Augen) verändert wurden, muss ich ja eigentlich schon annehmen, dass das eine organisierte Aktion gewesen ist. Also, ich war jedenfalls nicht beteiligt, ich dokumentiere nur. Und was haben wir jetzt davon? Schwarz-grün, die seltsamste aller möglichen Koalitionen!
Und dann noch der Springbrunnnen vor der Volksbank. (1/2000s, f/2,8.) Kein Wasser drin, ist zu teuer, nehme ich an. Aber netter Hintergrund bei schiefem Bild. Eigentlich hätte es auch noch ein weiteres Bild geben sollen, nämlich die Drachen im Spielwarengeschäft durch die Scheibe fotografiert, aber das ist dann leider nichts mehr geworden.
Fazit: Tolles Objektiv, das hervorragend zu dieser Kamera passt. Verwundert nicht wirklich, sind sie doch von der gleichen Firma.