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Verpixelte Rheinauen

Letztens (22.7.) nach der Arbeit ein bisschen durch Bonn gestreift und die beiden funktionierenden Minoltas getestet, indem ich sie an den Ort des Vergehens zurück gebracht habe: In die Rheinauen. Da ich nicht auch noch eine große Digitale mitnehmen wollte, habe ich einfach beim Verlassen des Hauses die kleine Knipse von M gegriffen. Einfach, weil sie da lag und weil die klein und handlich ist. Und deshalb sind die Bilder heute nur ein ganz kleines bisschen verpixelt! ;-) Aber das ist ja voll retro und Gedöns, also, 'ne?! :-D


Jedenfalls haben wir noch mal ein paar kleinere Caches gemacht und einen Lab, der uns an den meisten der Sehenswürdigkeiten in der Gegend vorbei geführt hat. Haben schon länger keine Caches mehr gemacht. Irgendwie keine Zeit gehabt dieses Jahr, und wenn doch, dann hat es geregnet. Aber ich glaube, darüber habe ich mich schon ein bisschen beschwert. Nur ein kleines bisschen. Ein ganz kleines bisschen! ;-)

Jedenfalls waren wir zuerst im japanischen Garten, aber da habe ich erst mal s/w-Bilder gemacht. Schließlich war ich nicht zum Spaß unterwegs! :-D Also, nur ein kleines bisschen. Bin echt mal gespannt, was aus diesen alten Flohmarkt-Kameras raus kommen. Vor allem, weil ich in diesen Klotz (Klotz! Klotz!) einen der alten HP5+ rein gelegt habe, die ich von C habe und die schon so 20 Jahre alt sind. Aber die sind mit DX-Code, die Kamera defaultet auf ISO 25, sowas hab ich nicht! ;-)


Ansonsten habe ich mal wieder die üblichen Fotos gemacht, vgl. den Eintrag von gestern. ;-) Einfach mal so als Vergleich, was in nur ein paar Jahren so in der digitalen Welt geschehen ist. OK, die Nikon, die ich am Wochenende mit hatte, ist ja von der Klasse her auch kein Vergleich zu dieser Knipse, aber trotzdem: Billig war die damals auch nicht!

Und Hauptsache, man hat Spaß an dem, was man tut. Das gilt besonders beim Fotografieren. Da kommt es nicht so sehr auf das Gerät an, das man dafür benutzt. Naja, OK, schon, aber eben auch irgendwie wieder nicht. Man kann mit gemahlenem Ocker in einer Höhle Mammuts an die Wand malen oder mit Seidenpinseln high-tech Acrylfarbe auf eine Leinwand kleistern, bringt alles nichts, wenn man nicht mit dem Herz dabei ist! Der dumme alte Spruch mit der "Kamera, die man dabei hat" hat schon einen Funkeln Wahrheit in sich.


So, und nach so viel philosophischen Betrachtungen beende ich das hier lieber mal ganz schnell. Sonst nimmt das noch überhand. ;-) Außerdem muss ich diesen Pixelbrei da oben noch auf euch, meine werten Leser, richtig wirken lassen. Hmm, lecker, Pixelbrei! :-D

Seelscheid

Auf meinem Kreuzzug zur Bereinigung des Blogs von unveröffentlichten Einträgen kommen wir heute mal zu einem der Tage, die ich in Seelscheid war. Ihr ahnt schon, das wird wieder blumenlastig. Das kommt, weil in Mutterns Vorgarten halt so viel Kram blüht. Vor allem die Yucca stand gerade in voller Blüte, da kann ich ja nicht einfach vorbei gehen.


Ansonsten war das einer dieser kombinierten Einkaufen-dann-Friedhof-Tage. Haben neues Gemüse aufs Grab gestellt, denn die Husarenknöpchen vom letzten Mal hatten die Schnecken bereits abgefressen, bevor ich sie das erste Mal gießen gefahren bin. Die Viecher sind dieses Jahr ja auch echt die Pest. Selbst bei uns im Badezimmer sind mal wieder einige verendet, nachdem sie durch das zum Lüften offen stehende Fenster eingedrungen sind. Kein Wunder, dass denen die Spitzmäuse auf den Fuß folgen, die fressen sowas ja. (Hatte ich erwähnt, dass wir in den letzten zwei Wochen drei Spitzmäuse vor die Tür setzten mussten? Die rennen draußen immer die Wand hoch - blöder, aufgerauter Klinkerstein, an dem die sich festhalten können - und quietschen dann wie am Spieß, wenn sie den Weg nach draußen nicht wiederfinden, mitten in der Nacht und so. Deswegen jetzt nur noch Lüften mit herunter gelassenem Rollo, an dem gerade so die Löcher offen bleiben!)


Egal, ich komme vom Thema ab: Auf dem Heimweg bin ich dann in Hennef noch eben beim MacAldi gewesen, wo ich auf dem Parkplatz dieses historische Fahrzeug gefunden habe und mal ganz heftig die Blende geschlossen habe, um in den verchromten Reflexionen einen richtig hübschen, sechsstrahligen Sonnenstern hin zu bekommen. Hat erschreckend gut funktioniert. Und da ich aus einem einzelnen Foto nun wirklich keinen Eintrag machen konnte, habe ich das Bild einfach hier mit rein geworfen, dass wird das auch was länger.


So, schauen wir mal, was sich da noch auf Halde rum treibt. Ich mein, es ist ja ganz praktisch, ein paar Einträge vorzubereiten, die sich dann selbst veröffentlichen. Aber dafür müssen sie auch fertig sein. Ich könnte wahlweise natürlich auch einfach mal weniger fotografieren, aber ich glaube, eher friert die Hölle zu. Oder ich nehme mal wieder eine der diversen analogen Kameras mit auf die Pirsch, dann verschieben sich die resultierenden s/w-Filmbilder voraussichtlich bis in den kommenden Januar, denn so voll ist meine Pipeline mindestens! ;-)

Füße im Wasser und Enten auf dem Kurparkteich

Puh, ich muss mal endlich die Fotos los werden, die ich die letzten Tage und Wochen so gemacht habe und die hier im Blog rum liegen, ohne dass ich sie verwendet hätte. Dazu gehören auch diese Füße im Wasser des Kneipp-Tretbeckens im Kurpark. Und es trifft sich ganz gut, dass ich das Canon 50/1.4 am Wochenende verliehen habe, sodass ich jetzt nur das kleine 24/2.8 habe, das sich nicht abblenden lässt, und als Ersatz für das 50er so ein 28-bis-80-Kit-Zoom, das erst abgeblendet auf f/11 leidlich scharfe Bilder produziert. Aber das ist alles ein ganz anderes Thema, das hat mit diesen Bildern eigentlich gar nichts zu tun! ;-)

Was etwas mit diesen Bildern zu tun hat, das ist der viele Regen der letzten Wochen, der unter Anderem dafür gesorgt hat, dass der Wasserstand im Tretbecken ungewöhnlich hoch ist. Außerdem hat sich hier ein bisschen Sediment abgesetzt, das wohl vom Vorplatz eingespült wurde. Entweder das, oder irgendwelche stolzen Eltern haben mal wieder ihre versandeten Blagen direkt vom Spielplatz hier rein gesetzt, ohne sie vorher wenigstens ein bisschen abzustauben. :-D


Jedenfalls taten die Füße im Wasser richtig gut, denn es war mal wieder schwül und mit dem Fahrrad mussten wir ja auch noch ein ganzes Stück zurück radeln. Na gut, ein Bisschen über 4 Kilometer sind es etwa nach Hause, aber immerhin. Gut, das ist jetzt nichts im Vergleich zu den 34 Kilometern, die wir gestern gefahren sind und weswegen ich heute morgen um 4 mal nicht vom Kater, sondern vom Krampf in der rechten Wade geweckt worden bin. Echt geil, wenn man plötzlich aufrecht im Bett hockt und sich nicht mehr richtig bewegen kann! Geht auch irgendwie gerade nicht weg, das wird mich wohl noch ein paar Tage begleiten. Ich glaube, ich hätte doch erst noch mal ein bisschen die kürzeren Strecken trainieren sollen. Aber das Wetter war so schön... Mist. Das würde man auch an den Bildern sehen, die ich unterwegs gemacht habe, aber die sind noch auf der Kamera und ich hatte keinen Bock, in den Keller zurück zu humpeln bzw. meinen Plan bezüglich der Reduzierung meines Foto-fifo-Stacks schon wieder durcheinander zu bringen.

Deswegen, zurück zu den Fotos von letzter Woche. Ne, Moment, die sind schon von vorletzter Woche. Wie die Zeit vergeht! Da war ich noch ein ganzes Jahr jünger! :-D Jedenfalls: Wenn man in den Kurpark fährt, begegnen einem dort unweigerlich irgendwelche Stockenten, die einen nach Futter anbetteln. Da ich wilden Wildtieren grundsätzlich kein Futter gebe, ziehen die dann immer ganz enttäuscht von Dannen. Und betteln den Nächsten an, also in diesem Fall dann meist J. ;-)


Und ein paar geblümte Büsche habe ich auch noch mitgenommen. Weil, wenn ich Blüten sehe, muss ich Fotos machen. Die bringen mich dann wieder durch den langen kalten Winter, der schon gefühlt wieder vor der Haustür steht. (Was sind das eigentlich für Freaks, die einem ständig erzählen, dass in (n+1) Monaten Weihnachten ist? Ich mein, ja, das mache ich manchmal auch, aber eher so weil "WTF, wo ist die Zeit geblieben, ich will nicht, ich hasse Winter", aber es gibt scheinbar auch Leute, die sich da drauf freuen! Freaks! Alles Freaks! ;-))

So, und jetzt schau ich mal, was sich in den anderen 42 Einträgen, die noch unveröffentlicht im Backend rumhängen, verbirgt, ob ich da nicht auch noch was schreibe. Ich hab gerade mal 5 Minuten Zeit, das muss man ja ausnutzen! :-D

Filmentwicklung am Freitag (Testfilm Minolta 5000)

Freitags morgens zwischen Tür und Angel mal wieder einen Film entwickelt. Es kommt mir so vor, dass ich für zwei Filme, die ich Scanne, ein weiterer dazu kommt, zumindest im Moment. Ja, ich hab seit März nichts mehr eingescannt, und ich bin trotzdem total hinterher, was die Veröffentlichungen angeht. Man kommt zu nix, ich sach Sie! Jedenfalls, der Film in der Minolta 5000 war voll, was auch der Grund war, dass ich gestern eben diese vorgestellt habe. Damit die Vorschaubilder auf die Negative nicht so weit vom Kamerareview entfernt sind.


Die Entwicklung selber ist auch ein Test: Das Fomadon habe ich jetzt nämlich tatsächlich zum 10ten Mal in den Benutzung und wie in der Anleitung steht, die Zeit nicht wirklich erhöht. Im D-76 steht drin, man soll pro Film 10% drauf legen, was aber hier scheinbar nicht nötig zu sein scheint. Die Negative kommen jedenfalls noch immer ausreichend dicht und meinen Erwartungen entsprechend aus der Suppe. Ich frage mich vor allem, ob ich das Zeug auch durchaus noch ein 11tes oder 12tes Mal verwenden kann. Es hat sich zwar mittlerweile ein wenig Richtung braun-pink verfärbt, aber wie gesagt, die Ergebnisse sind durchweg brauchbar, siehe unten:


OK, nun ist das mit dem Entwickler so eine Sache. Das Zeig ist nicht wirklich so teuer und bevor man sich seinen Film mit schönen Fotos versaut. (OK, da besteht bei mir und meinen Motiven ja keine Gefahr! :-D) Aber irgendwie finde ich es schade, das Zeug ins Recycling zu geben, bevor es komplett verbraucht ist. Werde wohl beim nächsten Film noch mal damit experimentieren. Kann ja vorweg den Leader abschneiden und entwickeln, wenn der noch durch schwarz wird, sollte es ja wohl noch reichen, denke ich.

Ansonsten bin ich von der kleinen Minolta eigentlich ganz beeindruckt, die hat mit dem 50/1.7 sehr schöne Bilder gemacht, so ich das unter der Dusche sehen konnte. Mal sehen, was die so gescannt sagen. Das 50er ist ja aber auch ein echt gutes Objektiv, bei dem ich jetzt trotz längerer Nichtbenutzung auch nicht schon wieder die Blende reinigen musste! ;-)

Minolta 5000 AF

Puh, ich komm nicht mehr hinterher, in meinem Blog-Backend stauen sich die Artikel, die ich bereits vorbereitet, aber noch nicht abgeschickt habe! Und es kommen täglich neue dazu! Deswegen wird es langsam mal Zeit, endlich die Minolta 5000 AF vorzustellen, eine der drei Kameras, die ich vor einer Woche, oder waren es jetzt schon zwei, vom Flohmarkt in den Rheinauen in Bonn mitgenommen habe. Auf den Fotos, die ich hier im Netz verwende, habe ich bereits das gute Minolta AF 50mm 1:1.7 darauf montiert, mit dem ich die Kamera auch bereits ausgiebig getestet und den Film gestern morgen entwickelt habe. Die Vorschau darauf kommt also auch schon direkt morgen, so ich denn nicht schon wieder was Aktuelleres dazwischen schieben muss. Wie gesagt, ich bin gerade ein bisschen im Stress mit den über diesen Sommer auf Halde produzierten Artikeln, die sich da unveröffentlicht im Blog und in meinem Hinterkopf herum lümmeln!

Aber zur Kamera: Auch diese ist ein bisschen verkratzt und dem Alter entsprechend ist auch das Gummi der Daumenablage auf der Rückseite aufgequollen und der Klebstoff darunter hat sich in ...irgendwas verwandelt, was nach Schmodder aussieht. Zudem ist der Griff auch ein bisschen abgenutzt und hat diesen leicht weißlichen Schimmer von misshandeltem Gummi. Aber nach einer Grundreinigung mit Fensterklar sieht das gute Stück wieder ganz brauchbar aus, finde ich. Vor allem, nachdem ich die Fliegen-Kaka da runter gewischt habe, das konnte man ja nicht anfassen. Gut gelagert war die Kamera die letzte Zeit, bevor ich sie jetzt aus ihrem Schicksal erlöst habe, scheinbar nicht.


Wieso habe ich von den vielen verschiedenen Stücken, die ich hier zur Auswahl hatte, nun ausgerechnet diese mitgenommen? Zum einen einfach aus einem Bauchgefühl heraus. Ich habe vorher extra nicht ins Internet geschaut, um mir die Spezifikationen anzuschauen, sondern bin einfach rein nach dem Aussehen vorgegangen. Da fällt zum einen diese kleine Klappe oben auf dem Top Deck auf, unter der sich unter Anderem der Knopf für den manuellen Modus befindet. Das finde ich schon mal interessant, dass Minolta der Meinung war, den vor dem Endanwender verstecken zu müssen. Aber immerhin hat die Kamera also einen manuellen Modus, den ich - Spoiler - auch des Öfteren verwendet habe, während ich sie getestet habe.

Zum Anderen schreit das ganze Design der Kamera ja nach den späten 1980ern - tatsächlich ist sie wohl im Jahr 1986 erschienen. Das ist für die Fotografie eine interessante Zeit, denn damals kamen die ersten SLRs mit Autofokus-Systemen auf den Markt und jeder Hersteller hat da ja bekanntlich sein eigenes Süppchen gekocht. Bei Minolta war es der A-Mount, der sich später bis zu den Sony Alpha Kameras weiter vererbt hat. Also irgendwie schon geschichtsträchtig, dass ich hier sozusagen den Urgroßvater einer Alpha in der Hand halte. (Hätte übrigens gerne eine Alpha 7, muss auch keine moderne sein; wer mich also sponsorn will, gerne! ;-))

Als ich sie mir dann zu Hause mal etwas genauer angeschaut habe, konnte ich dann feststellen, dass sie trotz der nicht ganz fachgerechten Lagerung durchaus noch funktionstüchtig ist. Auch die Schaumstoff-Streifen, die als Lichtdichtung in den Ritzen der Rückwandeinpassung liegen, schienen mir ausreichend erhalten zu sein, sodass ich einfach mal direkt einen Film eingelegt und damit losgeschossen habe.

Was mich zur Bedienung bringt. Fangen wir bei den guten Sachen an, also zB mit dem Autofokus. Der funktioniert Minolta-typisch sehr gut und mag vielleicht ein wenig langsamer sein als an späteren Kameras, aber ich hatte praktisch keine Probleme damit. Die Kamera kann übrigens in zwei Modi betrieben werden: Schiebt man den Schalter einfach nur auf die erste "an"-Position, verhält sie sich ganz normal, schiebt man eine Raste weiter, ertönt ein "PIEP", wenn man den Auslöser halb durch drückt und die Kamera meint, dass sie scharf gestellt hat. Viele Leute stört das, nennen das sogar das Idioten-Piepsen, aber ich finde das, je älter und blinder ich werde, manchmal tatsächlich ganz hilfreich. Nun ist das kleine Geräusch aber so leise, dass man es meist eh nicht wahrnimmt, selbst wenn ich aus Versehen den Schalter eine Raste zu weit geschoben habe. Ansonsten, wie gesagt, kann ich mich nicht beschweren: Die Bilder sind alle scharf geworden.


Wer auf Autofokus verzichten möchte, kann unten links neben dem Objektivanschluss den kleinen Schalter nach unten schieben. Dann bekommt man im Sucher unten links zwei rote Pfeile und einen grünen Punkt, die einem beim Scharfstellen helfen. Auch dieses System, das ich bei meinen Nikons ja gut kenne und häufig benutze, wenn ich wieder analoge Objektive verwende, funktioniert erstaunlich gut. Apropos, alte MD/MC/SR-Objektive funktionieren hier natürlich nicht und wegen des unterschiedlichen Auflagemaßes benötigt man einen Adapter mit Korrekturlinse. Was eigentlich recht schade ist, ich wünschte mir, Minolta wäre damals einen ähnlichen Weg gegangen wie Nikon und hätte die alten Objektive aus den 1960ern und 1970ern irgendwie kompatibel gemacht. Aber sie haben sich für ein komplettes Redesign entschieden. Schade. Die alten Minolta-Optiken sind nämlich superb!

Die Belichtungsmessung ist insgesamt jetzt nicht das modernste, aber für die Zeit damals durchaus Standard: Mittenbetont. Ich hatte jetzt keine größeren Probleme damit. Der betonte Bereich scheint ein bisschen klein zu sein, die Kamera reagiert recht abrupt auf Änderungen des Bildausschnitts. Hier kommt dann auch der für mich so wichtige manuelle Modus ins Spiel. Schließlich peile ich gerne Objekte an, die ich erst scharf stelle und dann aus der Bildmitte heraus verschiebe. Wenn die Kamera einen Messwertspeicher hat, habe ich ihn nicht gefunden. Sie hat zwar einen Knopf, der mit "BLC" beschriftet ist und eine "Back Light Compensation" durchführt, aber die war mir nicht genau genug, sodass ich lieber auf den manuellen Modus gewechselt bin.

Und da kommen wir dann zu dem, was mir nicht ganz so gut gefallen hat, während ich die Kamera verwendet habe, was einem zugegebener Maßen aber wahrscheinlich irgendwann in Fleisch und Blut übergehen würde, wenn man sie regelmäßig benutzen täte: Erstmal schaltet sich der manuelle Modus aus, sobald man die kleine, oben bereits erwähnte Schutzklappe wieder zu schiebt. Immerhin, wenn man die Klappe offen lässt, während man die Kamera ausschaltet, bleibt der manuelle Modus erhalten und er merkt sich auch die zuletzt verwendeten Werte (nicht so wie die Canon 10s, die mir ja mächtig auf den Zeiger geht, wenn sie immer wieder auf f/5,6 zurück springt).


Aber auch die Bedienung der Blende ist nicht so gut gelöst, finde ich. Minolta AF Objektive haben ja keinen Blendenring, sodass die Steuerung über die Kamera erfolgen muss: In diesem Fall befinden sich links am Bajonett-Anschluss zwei Button mit Pfeilen (rauf und runter). Die Platzierung finde ich etwas willkürlich, aber scheinbar gab es keinen anderen Platz. Diese Buttons fühlen sich zudem etwas gummiartig-matchig an. Mag sein, dass das am Alter liegt, aber ich kann mir bei dem verwendeten Material nicht wirklich vorstellen, dass das neu viel besser war. Hält man die Tasten gedrückt, verändern sich die Werte kontinuierlich. Dass man Halbblendenschritte wählen kann, ist OK. Drittelblenden sind auf Film eigentlich nicht wirklich nötig, finde ich. Mit ähnlich matschigen Buttons vor dem Auslöser - ein Drehrad wäre echt besser gewesen, aber das hätte zu der Zeit damals nicht in den Stil gepasst - lassen sich die Zeiten wählen: bulb, 4s-1/2000s, in ganzen Blendenschritten. Hier hätte ich auch halbe Blenden bevorzugt, aber was nicht ist, ist halt nicht. Interessant finde ich, dass zwischen 1/60s und 1/125s noch ausnahmsweise die 1/100s eingefügt wurde. Warum? Ist das zufälligerweise die Blitzsynchronzeit? Ich weiß es nicht, es ist mir nur aufgefallen.

Insgesamt lässt sich die Kamera aber ganz gut im Programm-Modus verwenden, die vorgeschlagenen Zeiten und Blenden sind OK. Das Programm passt sich wohl je nach aufgesetzter Brennweite auch entsprechend an, was immerhin schon mal etwas Intelligenz im Microcontroller voraussetzt. Aber ganz schmerzlich vermisse ich eine Zeit- oder Blenden-Priorität. Oder zumindest die Möglichkeit einer Programmverschiebung! Ich weiß nicht, letzteres hätte jetzt sicher nicht so viel Probleme gemacht, das zu implementieren, oder? (Nikons machen das doch auch schon seit Urzeiten, oder? Meine F601 (1990) kann das jedenfalls. Was ist mit der 401 und der 301? Können die das? Brauche ich doch mal eine solche! ;-))

Was bleibt noch zu erwähnen? Die Verarbeitungsqualität ist über alles Gesehen gut, immerhin läuft das Teil nach fast 40 Jahren Missbrauch noch immer. Sie nimmt normale AAA Batterien, von denen sich 4 im Handgriff verstecken. Da ich gerade nur NiMH-Akkus hatte, habe ich die verwendet: Läuft einwandfrei. Der Motor ist vielleicht ein wenig langsamer, der kommt mir jedenfalls so vor, als hätte er beim Rückspulen ein bisschen gekämpft. Die Handhabung ist im Programmmodus einfach "point, shoot and forget", wie oben erwähnt.

Fazit: Für unter 10 Euro eine gute Kamera, die einen gewissen historischen Wert hat. Allerdings spiegelt sich dieser bisher nicht in den eBay-Preisen wieder. Die liegen bei 20, vielleicht 30 Euro. Was die damals gekostet hat, kann ich im Netz leider nicht so einfach herausfinden. Da es sich um eine Kamera handelt, die sich scheinbar eher an den Einsteiger gerichtet hat, denke ich mal, der Preis wird nicht allzu hoch gewesen sein. Sie macht aber echt gute Bilder, vor allem mit dem 50/1.7, das zugegebenermaßen aber auch Overkill für diese Kamera ist. Wahrscheinlich gehört das eher so ein billiges Standardzoom drauf. (Die waren von Minolta allerdings auch gar nicht so schlecht.) Ich habe mich jedenfalls nicht vergriffen, sagen wir mal so.