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Schwarz-weiß und analog, Teil 267: Ein wenig Bödingen, ein wenig Hennefer Hochwasser

Kentmere 100 #8, Oktober/Dezember 2023
  • Minolta XD7, Minolta MC Rokkor-PF 1:1.7 f=55mm, Minolta MD Tele Rokkor 1:2.5 f=100mm
  • Entwicklung: Fomadon P Stock, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (19.?), 10:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Ja, dieser Film ist ein bisschen zerhackt. Deswegen füge ich heute wieder zwei unterschiedliche Teile zu einem Artikel zusammen. Beide sind auf Hennefer Gebiet, aber an unterschiedlichen Stellen entstanden. In Bödingen zB habe ich Pferde vor der Linse gehabt. (1/500s, f/4, 55mm.) Die sind hier ja öfter und lassen sich ganz hervorragend fotografieren. Mit dem 55er hatte ich sogar ziemlich genau richtige Brennweite drauf. Schönes Bild.

Außerdem kann man hier ganz hervorragend christliche Symbolik mitnehmen, denn in Bödingen steht praktisch an jeder Ecke ein Wegekreuz oder so eine Pilgerstation. (1/60s, f/2,8, 55mm.) Wie der Schatten des Geländers in Jesus' Gesicht fällt, das hat schon was. Ich weiß ja auch nicht, warum die den Herrn immer einsperren müssen. Als ob er abhauen würde.


An der Wallfahrtskirche ist ja der Friedhof angeschlossen, der auch das ein oder andere Schätzchen beherbergt, etwa diesen Jesus mit viel Unschärfe im Rücken. (1/1000s, f/2,8, 55mm.) Leider war hier das Ende der Belichtungszeiten erreicht, sodass ich die Blende nicht ganz öffnen konnte. Schade, noch ein bisschen mehr Blur hätte dem Bild nicht geschadet! Ansonsten: Anker, Herz und Kreuz, was will man mehr an christlicher Symbolik?!

In der Mauer finden sich ja diverse Grabplatten eingelassen, die auch immer wieder ein Motiv sind. (1/250s, f/5,6, 55mm.) Leider bin ich nicht sonderlich gut darin, die alte Frakturschrift zu lesen, aber ich nehme an, dass es sich um einen Angehörigen des Klosters handelt, dem diese Platte gewidmet ist. Leider ist sie auch nicht mehr so gut erhalten, zumindest oben herum.

Was hier aber auch alles die Mauer hoch klettert: Verwackelte wilder Wein zum Beispiel. (1/60s, f/8, 55mm.) Hätte ich mal die schnellere Zeit zugunsten der offeneren Blende genommen. Aber ich glaube, das lag weniger an meiner unruhigen Hand als am Wind, der die Blätter und Ranken durcheinander geweht hat. Wie auch immer war 1/60s zu langsam.


Abgeblühte Sonnenblumen sind auch immer ein Motiv, vor allem die großen, unter die man sich drunter stellen kann. (1/500s, f/2,8, 55mm.) Ein bisschen fraktal vor dem wolkigen Himmel, aber insgesamt eine interessantere Komposition, mit dem verschwommenen Dachfirst him Hintergrund. Und dass es so schief ist, ist tatsächlich wieder mehr oder weniger gewollt, weil ich genau diesen Winkel haben wollte.

Schneiden wir an dieser Stelle gut drei Wochen weiter und zum ersten richtigen Hochwasser der Sieg seit langem. Ich glaube, seit Oktober hat es nicht mehr aufgehört zu regnen. Der Klimawandel hat sein feuchtes Gesicht gezeigt, jetzt könnte es noch mal ein bisschen trockener werden. (Ich schreibe das hier übrigens Mitte Juni, gestern war angeblich Sommeranfang, und es ist nass. Ab nächster Woche soll es besser werden. Mal sehen.) Die Fotos dazwischen kommen jedenfalls nächstes Mal!

Wie man sieht, das Wetter war definitiv schlecht. (1/60s, f/4, 55mm.) Also, wirklich nicht gut. Und wolkig. Und die Sieg war ziemlich voll. Der 100er Film war fast schon zu langsam. Aber das überflutete Siegaue in der Nähe der Allnerer Brücke hatte schon was. Besonders die windigen Wellen auf dem aufgewirbelten Wasser. Schade, dass der Kontrast hier etwas unter den Wetterverhältnissen leidet, obwohl Kamera und Optik echt ihr bestes geben.


Das Bild von Schild No. 1 ist leider ein bisschen unscharf so insgesamt. (1/60s, f/1,7, 55mm.) Ich hatte halt genau auf das umgestürzte Unterwasserschild gezielt und das ist zwar einigermaßen scharf, aber mehr oder weniger unsichtbar in den Fluten. Kommt echt nicht gut raus. Schild No. 2 hat es da schon besser getroffen, nur dass es leider ein wenig weit entfernt ist. (1/60s, f/5,6, 55mm.) Auch hier habe ich wieder ein bisschen verwackelt. Ich glaube, es war kalt, windig und meine Hände haben ein bisschen gezittert. Möglich wärs zumindest.

Die Brücke über die Sieg bei der Sieglinde habe ich dann als nächstes besucht, die stand total im Wasser. (1/60s, f/2,8, 55mm.) Irgendwie ganz spannend, wenn man die Zuwege nicht mehr sehen kann, weil sie in den Siegfluten verschwunden sind. Das Dorf dahinter passt jetzt leider nur bedingt ins Konzept, aber ich habe wie gesagt ja keine Abrissbirne.


Dass das Bild der Brandung so schief ist, war jetzt allerdings nicht so geplant, aber ich bin in dem Moment gestolpert und halb ins Wasser gerutscht. (1/60s, f/2,8, 55mm.) Ja, man sollte erst gucken, wo man sich positioniert und dann durch den Sucher gucken. Aber dann ist das ja nur noch halb so spannend! ;-)

Zaunpfähle sind ja auch so ein Ding bei mir. (1/125s, f/5,6, 55mm.) Wenn sie dann auch noch im überfluteten Feld stehen, ganz besonders. Hier ist gerade nix mit Wanderweg 1. Ehrlich, das Wasser hätte an manchen Stellen bis zu den Knien gereicht. Und bereits bis zu den Knöcheln kann reichen, um einen Erwachsenen mitzureißen. Die Leute glauben nie, welche Kraft bewegtes Wasser hat. (Da waren Leute, die versuchten, mit ihren Rädern die Brücke zu queren. Ich fisch' die da nicht raus, das ist lebensgefährlich!)

Ein Gegenlichtbild der Siegaue von der "neuen" Horstmannstegbrücke darf auch nicht fehlen. (1/1000s, f/8, 55mm.) Wie man sieht, es war dann doch schon sehr winterlich, die Sonne stand schon recht tief, obwohl es mittlerweile eigentlich so rund um die Mittagszeit war. Ohje, und wenn ich dran denke, dass wir da in weniger als einem halben Jahr wieder sind... Bäh... Ich glaube, ich bräuchte mal Urlaub im Süden!


In die andere Richtung konnte man gut sehen, wie extrem turbulent das Wasser unter der Siegbrücke durch geschossen kam. (1/1000s, f/4, 55mm.) Schön, wie die tiefe Sonne die Wellen heraus bringt. Das Gegenlichtverhalten des 55ers ist aber auch ziemlich Klasse, es verliert kaum an Kontrast.

In die andere Richtung sah das Wetter dann aber schon um einiges trüber aus. (1/125s, f/4, 55mm.) Die alte Chronos-Fabrik kann man hinter den winterkahlen Bäumen kaum erkennen. Und das Wasser fließt eher bleiern dahin. Kaum zu glauben, dass diese beiden Bilder nur Sekunden auseinander liegen und der einzige richtige Unterschied ist, dass ich mich um etwa 120° gedreht habe.

Nächstes Mal: Die Mitte vom Film, der Rest, der mal wieder in St. Augustin belichtet wurde. Es sind allerdings auch nur sechst Stück. ;-)