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Ein totes NAS

Da wollte ich gestern Abend mal noch ein bisschen Musik hören, antwortet das NAS nur mit "Permission Denied" auf meine NFS-Anfrage und ich so: "Was?" Denk ich mir, wird wohl wieder abgestürzt sein, das ist ja jetzt auch noch nie das zuverlässigste Dings gewesen. (...weshalb da auch nur die unwichtige Musik liegt, die ja auch eigentlich direkt neben mir im Schrank steht; man müsste nur aufstehen und die CD in die Stereoanlage legen. Jahaaa, ich bin so alt, ich habe noch CDs und eine HiFi-Anlage, ihr verklebten kleinen Streaming-Hosenscheißer! :-D). Komm ich ins Büro, wo das Ding aus historischen Gründen steht und es steht wie immer ganz harmlos in der Ecke und schämt sich. Gut, denk ich, einmal aus, einmal wieder an, wird schon gehen.

Macht die Festplatte aber ganz klägliche Geräusche: "Strom! Ich brauche mehr STROM! Ich krieg den Motor nicht gedreht!" Woraufhin der Beeper im Gehäuse auch ganz laut um Hilfe ruft: "BEEEEEEP!" ...und das NAS aufgibt. OK, denk ich mir, ist ja auch 13 Jahre her, dass ich dieses Medion P89626 angeschafft habe. Wie die Zeit vergeht. Also flugs den Schraubenzieher gezogen und Schrauben gezogen. Das sah dann ungefähr so aus:



Und jetzt liegt die Seagate, die ich da drin gefunden habe, noch immer auf dem offenen Rechner und macht ein rsync auf meine große, externe Backup-Platte. Der geht es auch nach wie vor gut, nur dass sie eben scheinbar nicht mehr genug Saft bekommen hat in dem kleinen NAS-Gehäuse. Ich vermute das Netzteil, so ein Ding, das man in die Wand steckt und aus dem tiefsten Hinterchina stammt, hat aufgegeben. Ohne Last gibt es zwar noch brav 12,15 Volt von sich, sagt mein ebenfalls chinesisches Multimeter, aber die haben sich sicher abgesprochen. Wenn das Backup fertig ist, baue ich die Platte da noch mal ein und messe dann, wie viel Spannung da unter Last zur Verfügung steht und ich wette, dass es weniger als 10 V sein werden!

Wenn dem dann so ist, werde ich wohl mal überlegen, ob es sich noch lohnt, diesen kleinen und total veralteten Stromfresser überhaupt mit einem neuen Netzteil auszustatten, oder ob ich es mal langsam in Rente schicke und die Platte vielleicht noch für was anderes verwende. Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, waren 2 TB eh das größte, was dieses (ich glaube von Zyxel gebaute) Board überhaupt verwenden konnte, was ja nicht mehr unbedingt Stand der Technik für ein Datengrab ist. Die 1,5 TB Seagate, die da drin war, war also schon nur die kleinere Option und es ist erstaunlich, dass die es überhaupt noch tut nach einer Dekade Dauerbetrieb. Naja. Schauen wir mal.

PS: Nope! Mit eingebauter Festplatte liegt die Spannung am Eingang bei ca. 11,9 Volt, wenn ich den Schalter umlege. Ich fürchte, da ist dann wohl doch noch irgendwas anderes durchgebrannt. Schade. Ab zum Recycler. :-(

Ein neuer (alter) Scanner-Rechner (und die Windows-11-Manipulation)

Also. Ich bin im Allgemeinen ja niemand, der irgendwelche Verschwörungstheorien in die Welt setzt, und alles vor dem Wort "aber" ist bekanntlich Bullshit, aber: Ich bin mittlerweile fest davon überzeugt, dass diese Meldung "dieser Rechner ist derzeit nicht für Windows 11 geeignet" ja irgendwie nur dazu dient, mehr Lizenzen mit einem neuen Rechner zu verkaufen, weil 99% der Leute in den kommenden Monaten los rennen wird, um sich einen neuen PC anzuschaffen. Denn, wenn ich einen Blick auf die Systemvoraussetzungen von Win 11 werfe: Welcher PC der letzten 10 oder gar 15 Jahre erfüllt die wichtigen Eigenschaften nicht? 2 Kerne, 4 GB RAM, 64 GB Festplattenplatz? Da lacht man doch drüber. Selbst UEFI sollten alle diese Rechner in irgendeiner Form unterstützen.

Bleibt das beschissene TPM-Modul, von dem der überwiegend große Anteil der Menschheit vorher eh noch nie gehört hatte und sich seitdem fragt: "Was ist das eigentlich?" (Kurz: Ein Chip auf dem Motherboard, der einen geschützten Speicherbereich bereitstellt, in dem Zertifikate und Schlüssel und Gedöns abgelegt werden kann. Wer nicht gerade im Hochsicherheitsbereich arbeitet, braucht das meiner Meinung eh nicht. Jaja, da werden jetzt einige in die Luft gehen und mir erklären, wie viel sicherer Windows dadurch doch wird! Dazu sage ich nur: Räumt mal eure Speicherlecks auf und hört auf, Telemetriedaten nach Hause zu schicken.)

Wieso komme ich jetzt darauf? Weil ich von meinem $Kunden einen alten AMD A8 6600 bekommen habe, den ich mir jetzt mit einer SSD ausgestattet hier als neuen Scanner-Rechner hinstellen möchte und auf dem ich natürlich ein Windows brauche, weil das Epson Scan Gemüse ja nur da richtig läuft und zugleich die Sane-Unterstützung mir tatsächlich ein bisschen zu rudimentär ist. Und da ich eine legale Lizenz für Windows 10 mit diesem Rechner erworben habe, darf ich das da auf jeden Fall schon mal ganz offiziell drauf betreiben.


Aber ich habe dann mit Rufus einen Stick erstellt, der mich Windows 11 auch ohne TPM installieren lässt. Und noch wichtiger: Mit einem lokalen Offline-Konto. Denn dieses "meld dich an, meld dich an, ich speichere Deinen Scheiß in meiner Cloud" geht mir ja sowas von auf den Zeiger! Das war bei 10 ja schon immer die Hölle. Das will doch keiner, alle Daten in den USA ablegen, wo Gott und alle Welt (und demnächst auch noch Trump und Musk) Zugriff darauf haben! Und mir dann was von TPM und Sicherheit erzählen wollen!

Jedenfalls: Funktioniert nach wie vor auch mit der aktuellen 24/2 Version von 11. Läuft sogar erstaunlich schnell, die alte Kiste! Und leiser als der Phenom-Staubsauger mit dedizierter Grafik ist er auch noch! (Es sei denn, der Netzteillüfter rappelt los, den muss ich mal entstauben! Oder austauschen: Auf der Seite liegend ist er leise, wenn er steht - wie es sich für ein Tower-Gehäuse gehört - nicht.) Selten so eine brauchbare Windows 11 Installations-Experience gehabt. Alleine diese Oberfläche geht mir noch auf den Zeiger und ich frage mich echt, wie sehr die Programmierer bei Microsoft ihre Kunden hassen, dass sie das so umgestaltet haben. Oder war es das Marketing-Department? Gott, ist das übel! Aber darüber hatte ich mich ja schon mal beschwert, dass man jetzt grundsätzlich 4 bis 5 Klicks braucht, bis man an der Stelle ist, die man früher mit zwei Klicks erreicht hat. Und dass meine Fensterleiste nur noch oben und unten andocken kann, aber nicht mehr an der Seite, wo ich sie seit Windows 95 immer hatte.)

Einzig und alleine die Scan-Geschwindigkeit hat sich nicht wirklich erhöht. Ich hatte ja gehofft, dass der etwas schnellere Prozessor auch die Zeit etwas verkürzen würde, die das Epson Scan dafür braucht, die Datei am Ende zu sortieren und weg zu schreiben, aber da habe ich mich wohl getäuscht. Ich habe sogar fast den Eindruck, dass das länger dauert. Was hatte AMD sich damals eigentlich bei all den FM2 Prozessoren gedacht? Die waren scheinbar wirklich nicht besonders beeindruckend... Ich sag mal, wenn es hoch kommt, ist die CPU vielleicht ein Drittel schneller? Schwer zu sagen, weil sich Windows mit einer SSD ja doch sehr viel flüssiger anfühlt. Aber das Rechnen am Ende vom Scan, das dauert fast gleich lang, vor allem, wenn ich gleichzeitig diesen Text hier in den Browser tippe. Und 33% liegen wahrscheinlich mehr am schnelleren DDR3 Speicher als an der CPU selber! Wie kann man den Takt so drastisch erhöhen aber gleichzeitig so wenig an mehr Leistung erhalten? Da war der Schritt zu den ersten Ryzen-Prozessoren tatsächlich gewaltig und das erste Mal seit einem Jahrzehnt, dass Intel sich was einfallen lassen musste!

Fazit: Windows saugt! Auf die zweite Partition auf der SSD kommt jetzt ein Mint drauf! ;-) (Und ja, mit Linux geht das Ding echt ab wie Schmitzens Katze, da bräuchte man eigentlich fast keinen aktuellen PC. Scheinbar ist Windows 11 einfach nur totale Bloatware geworden. Für normalen Office-Kram und Rumgebrause völlig ausreichend. Selbst ein bisschen leichte Grafikbearbeitung ist hier kein Problem, nur beschränkt durch die heutzutage eher winzigen 8GB Speicher, die das Ding hat.)