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Olympus Camedia Zoom D-540

Ich stelle ja gerne mal alte Kameras vor und mittlerweile sind einige Digitalkameras ja auch schon alt. So auch die Olympus Camedia Zoom D-540 von meinen Eltern. Die haben wir - also mein Bruder und ich - ihnen vor mehr als 20 Jahren zu Weihnachten besorgt, damit die mal unterwegs ein paar Fotos machen konnten. Zu der Zeit sind die beiden nämlich noch regelmäßig in den warmen Süden geflüchtet und haben uns alleine im kalten Deutschland zurück gelassen.

Der Zahn der Zeit hat nun aber leider dafür gesorgt, dass diese Kamera mittlerweile das Zeitliche gesegnet hat. Wenn man Batterien einlegt, fährt das Objektiv aus und verhakt sich. Aufnehmen ist nicht möglich. Ob es sich um einen mechanischen oder einen elektronischen Defekt handelt, weiß ich nicht; vielleicht ist es auch eine Mischung aus beidem, bei denen einer der Sensoren nicht mehr genau fühlt, in welcher Position die Linsen sich gerade befinden. Jedenfalls bleibt auch der Bildschirm schwarz.


Das hält mich jetzt aber nicht davon ab, ein paar Beauty Shots hier auszustellen. Für eine Knipsen-Kamera mit ganzen 3 Komma nochwas Megapixeln machte die nämlich erstaunlich gute Bilder. Gut, die entsprach damals schon nicht unbedingt mehr dem Stand der Technik, aber für die Eltern kam es mehr auf die Einfachheit der Benutzung an. Soll heißen: Anschalten, Zielen, Auslösen. Mehr musste das Teil nicht können. Dass die Bilder am Ende nur 2048x1536 Pixel groß waren, war eher nebensächlich. Hauptsache, wir konnten mal dran teilhaben, wenn sie wieder aus dem Urlaub zurück waren.

Und ich verbinde selber auch einige gute Erinnerungen mit dem Teil. Wann immer ich es nämlich in die Finger kriegen konnte, habe ich auch ein paar Bilder damit gemacht, wie wir gleich am Ende dieses Artikels sehen werden. Denn nachdem ich die Idee verworfen habe, diese Kamera ohne Beispielfotos zu veröffentliche, bin ich mal in die Untiefen meines Archives getaucht und habe dort ein paar Schnappschüsse raus gesucht.


Was kann man zu der Kamera sagen? Ich erinnere mich ehrlich gesagt nur noch schemenhaft an die Bedienung, aber wenn man sie einmal eingerichtet hatte, konnte man eigentlich alles andere vergessen. Einfach am Hebelchen unter dem Auslöser drehen, um den 3x Zoom zu bedienen, und dann abdrücken. Die Fotos, die am Ende raus kamen, waren durchweg brauchbar. Mit heutigen Handy-Fotos nicht vergleichbar, aber man muss bedenken, dass es um die Jahrtausenwende sowas wie Smartphones einfach noch nicht gab, geschweige denn welche mit eingebauten Megapixel-Kameras. (Mein Sony, das ich zu dieser Zeit hatte, hatte noch diese zusätzlich ansteckbare Kamera, die VGA-Auflösung produziert hat. Erklär das mal den Kindern heutzutage!)

Ich weiß noch, dass das Ding ein ziemlicher Batterienfresser war und mit Akkus nur bedingt zu betreiben war. Das wird wahrscheinlich auch der endgültige Tod dieses Gerätes gewesen sein: Die Batterien! Denn wie immer ist die Kamera eines Tages einfach in den Schrank gelegt worden und die Batterien sind ausgelaufen. Ich habe zwar das Fach entsprechend bearbeitet, aber ich fürchte, dass der Sabber über die halbe Platine gelaufen ist. Wäre also möglich, dass sie auch deshalb nicht mehr funktioniert.

Aber egal, hier jetzt ein paar Beispielbilder, die ich irgendwann so vor 20+ Jahren damit gemacht habe. (Man kann sich sicher sein, wenn der frühlingshafte Vorgarten drauf ist mit all seinen Blumen, dann muss ich das gewesen sein! ;-))


Man sieht die typischen Knipsomaten-Probleme dieses Zeitalters, als die Sensoren noch viel zu klein waren: Die Farben sind zwar kräftig, aber die Ränder sind offensichtlich digital nachgeschärft und fransen deshalb meist in JPG-Artefakte aus. Die Farben sind kräftig und knallen recht gut rein, sind aber nicht immer besonders akkurat. Gerade bei roten und Rosetönen gibt es da Probleme mit dem Weißabgleich, der einfach nicht genau weiß, welche Art von buntem Motiv da gerade vor der Linse ist. Die Naheinstellgrenze des Fokus scheint recht nah zu liegen, sodass auch brauchbare Makroaufnahmen möglich waren. Das heißt bei der Auflösung allerdings nicht viel, die ist leider oftmals viel zu gering. Es gab damals, als diese Kamera angeschafft wurde, schon Sensoren mit weit höherer Auflösung, die dann allerdings auch ihren Preis hatten.

Zum Vergleich noch ein paar Dänemark-Bilder. Bei viel Licht und am Strand gehen die Strukturen in Sand und Kies teilweise recht schnell verloren. Der Zoom-Umfang entspricht ungefähr dem, was man mit einem Normal-Objektiv hin bekommen würde, deckt also das nahe Weitwinkel bis hin zum nahen Tele ab. Durchaus brauchbar. Optisch scheint das Teil recht gut aufgestellt gewesen zu sein, auch die recht weit offenen Shots sehen OK aus. Immerhin startet das Objektiv bei f/2,9, ein sehr krummer Wert, der wahrscheinlich einfach nur gewählt wurde, weil es nach weniger als f/3 klingt! :-D Wobei auch hier anzumerken ist, dass bei dieser Auflösung ja kaum Platz für Farbfehler an den Rändern ist. Abschattungen sind jedenfalls keine zu sehen, weder im Weitwinkel noch im Telebereich.


Fazit: Für die Urlaubs-Snapshots der Eltern war die Kamera völlig ausreichend. Für meine Ansprüche ist sie allerdings viel zu Basic gewesen. Ich hätte damals schon eher was mit höherer Auflösung gesucht und nach einer Möglichkeit, in die Vollautomatik eingreifen zu können. Ich mein, deswegen hatte ich ja auch eine D100. Die hat aber auch gut das 10-fache gekostet und dann war da noch kein Objektiv bei! ;-)